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Benutzer:Anjalorenz/seminararbeiten

Aus Wikiversity

Diese Seite soll es den Studenten der Wirtschaftsinformatik an der TU Chemnitz demnächst leichter machen, ihre Seminar- und Abschlussarbeiten zu erstellen. Zunächst werden hier die kopierten Inhalte der Einführungsfolien stehen, dann Schritt für Schritt erweitert. Ich bemühe mich :)

Das Thema

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Konkretisieren und Forschungsfragen aufstellen

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Oft erhält man lediglich einen Titel oder eine grobe Themenstellung. Diese muss für die Arbeit konkretisiert werden. Dabei helfen Forschungsfragen, mit denen die Ziele der Arbeit festgelegt werden.

  • Hinweise zur Themenkonkretisierung auf i-literacy
  • Präsentation zum Impulsworkshop (Forschungs-)Fragen an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg von Sandra Hofhues
  • Blog von Martin Zinkner mit dem Unterthema Forschungsfragen
  • Beitrag zum Doktorandenseminar Forschungsmethodik I von Budde & Lehmkuhl (2010)[1]
  • Tool zur Erstellung von Mindmaps Freemind

Eingrenzen

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Seminararbeiten, aber auch größere wissenschaftlichen (Abschluss-)Arbeiten sind allein schon durch die erwartete Seitenzahl begrenzt. Die Arbeit wird daher nie alle noch so interessanten (Teil-)Aspekte und Randthemen behandeln können. Es muss daher klar festgelegt werden, welche Bereiche in die Arbeit hineingenommen werden und vor allem, welche nicht Teil davon sind.

Methodisches Vorgehen

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Ist klar, welche Fragestellung in der Arbeit beantwortet werden soll, stellt sich die Frage nach der Methode, wie die Antwort gefunden werden soll. Hierzu gehören Literraturrecherchen und systematische Literaturreviews, die Betrachtung von Fallstudien, gestaltungsorientierte Ansätze (Stichwort: Design Science), u.v.m.

Eine gute Übersicht liefern Wilde & Hess (2007)[2].

Suchen

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Bibliotheken

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Warum eigentlich recherchieren? Eine kurze Erklärung als Video: Recherche in der Bibliothek einfach erklärt (by explainity)

Literaturdatenbanken und -portale

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Andere Suchansätze

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  • Journale, Konferenzbände (Proceedings), Webseiten von Forschungsgruppen und Wissenschaftlern
  • Quellenverzeichnisse innerhalb der Literatur, „Related Work“ oder „Research Framework“
  • Social Research Networks, z.B.
    • Mendeley: Literturverwaltung, Literatursuche, Soziales Netzwerk, sehr mächtiges Desktop-Tool
    • BibSonomy: Literaturverwaltung, Export verschiedener Zitationsstile, BibTeX-basiert
    • CiteULike: Literaturverwaltung mit Suchmaschine, Export verschiedener Zitationsstile, BibTeX-basiert, kann mit Mendeley

Auswählen

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Qualität von Quellen

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  • Nur wissenschaftliche Quellen, also Journal- und Konferenzbeiträge, Monographien
    • Teilweise sollte auch deren Ranking, Kritiken etc. beachtet werden
  • KEINE wissenschaftlichen Quellen sind
    • Foren, Twitter, Chats, E-Mails, Blogs
    • Wikipedia

→ Nicht-wissenschaftliche Quellen können aber durchaus Ausgangspunkte für Recherchen sein oder als Untersuchungsgegenstände aufgeführt werden.

Beispiel zum richtigen Einsatz nicht-wissenschaftlicher Quellen[3]
  • Falsch: "SAP-Software ist prinzipiell nicht für Kleinunternehmen geeignet (vgl. Blogeintrag 1)."
  • Richtig: "Vorhandene Forschungsarbeiten haben gezeigt, dass die Komplexität von SAP-Software für Kleinunternehmen zu hoch ist (vgl. wissenschaftliche Quelle)."
  • Richtig: "Es sind zahlreiche kontroverse Diskussionen zu beobachten, ob SAP-Software grundsätzlich für Kleinunternehmen geeignet ist (vgl. z.B. Blogeintrag 1, Blogeintrag 2, Zeitungsartikel 1)."

Eine besondere Herausforderung ist daher auch immer das zitieren der sog. "Grauen Literatur". Hinweise dazu auf:

Primärquellen vs. Sekundärquellen

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  • Wissenschaftliche Literatur verweist oft auf andere wissenschaftliche Literatur. Das ist auch so gewollt, denn es zeigt die wissenschaftliche Arbeitsweise und belegt die Aussagen, aus diesen Quellen übernommen wurden. Die Literatur, in der eine Aussage das erste mal erwähnt wird, nennt man Primärquelle, die darauf verweisende Literatur Sekundärquellen (vgl. die Beschreibung in der Wikipedia).
  • Die Weiterverarbeitung wissenschaftlicher Erkenntnisse zu neuen Erkenntnissen ist eine Kernaufgabe der Wissenschaft. Dabei fassen viele Arbeiten die Erkenntnisse anderer zusammen, vergleichen sie oder setzen sie in Beziehung zueinander (eine Form dieser Arbeit nennt sich Literaturreview). Es ist oft sinnvoll solche Quellen zu lesen, da sie die vorhandenen Erkenntnisse oft schon gut aufbereiten und darstellen. Bei der Zitation gibt es aber ein paar Aspekte zu beachten:
    • Man sollte sich vergewissen, ob das, was in der Sekundärquelle behauptet wird, in der Primärquelle tatsächlich drinsteht. Falsche Zitate sonst verbreiten sich schnell weiter. (Tweet dazu)
    • Man sollte den Satz so formulieren, dass herauskommt, wer die Aussage getroffen hat (bspw. "nach Lorenz 2010, zitiert nach Stietzel 2011").
    • Hat man über die Sekundärwquelle die Primärquelle recherchiert, wird die Sekundärquelle auch oft weggelassen, denn die Erkenntnis stammt ja aus der Primärquelle. Greift man aber aus die vergleichenden oder wertenden Erkenntnisse der Sekundärquelle verwendet, muss diese natürlich herangezogen werden.
Beispiel zum richtigen Zitieren von Primär- (P) und Sekundärquellen (S)
  • "Autor P meint... (Quelle P)." (Sekundärquelle wird herausgelassen, wenn Primärquelle recherhiert wurde und keine weiteren Aussagen der Sekundärquelle verwendet werden.)
  • "Autor P meint... (Quelle P, zitiert nach Quelle S)." (Primärquelle konnte nicht recherchiert werden, Informationen stammen ausschließlich aus Quelle S.)
  • "Laut Autor S unterscheiden sich die Definitionen von Autor P1 und Autor P2 deutlich... (Quelle S)."
  • "Laut Autor S unterscheiden sich die Definitionen von Autor P1 und Autor P2 deutlich... (Quelle S, optional: Quelle P1, Quelle P2)." (Optional können die Primärquellen genannt werden, sollten dann aber recherchiert und somit überprüft worden sein.)

Aktualität

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  • In geisteswissenschaftlichen Fächern können relevante Quellen durchaus in allen Epochen zu finden sein, der "Urschleim" ist oft wichtige Grundlage.
  • Bei Fragestellungen mit hoher Aktualität (insb. den MINT-Fächern) ist das Alter der Quelle oft nicht unerheblich. Die Verwendung älterer Quellen ist hier nicht ungefährlich, da neuere Entwicklungen außer Acht gelassen werden. ZUr Betrachtung aktuelle Entwicklungen sollten daher Referenzen herangezogen werden, die nicht älter als vielleicht 5 Jahre sind.
    • z.B. Beim Thema Kommunikation im Unternehmen finden Sie in den "Urschleimquellen" Telefon, Briefe und Faxe, bis in die frühen 2000er vor allem E-Mails, ab dem Einzug des Web-2.0-Begriffs (ca. 2005) zunehmend vor allem auch Social Software in der Literatur.

Häufige Fehler

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Das Thema wird immer wichtiger

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In Einleitungen und Exposés soll u. a. die Relevanz des Themas hervorgehoben werden. Durch den (Boulevard-)Journalismus verdorben schreibt man dort schnell Sätze wie "In den letzten [x<10] Jahre ist das Thema [hier Thema der Arbeit eintragen] immer wichtiger geworden." oder "... es wird viel diskutiert...". Aber auch diese vermeintliche Interessenssteigerung muss nachgewiesen werden. Einige Möglichkeiten, um die steigende Relevanz eines Themas nachzuweisen, sind bspw.:

  • Trendstudien (Gartner Hype Cycle, Horizon, Report...)
  • Abdeckung in wissenschaftlichen Konferenzen und Journals
  • jemand anderes hat es in einem wissenschaftlichen Paper gesagt
  • etc.

Dabei sollte man auf Quellen zurückgreifen, die nur kurze Zeit zurückliegen. 5 Jahre und länger sind bei Software etc. bspw viel zu lange um zu sagen, dass etwas in letzter Zeit immer öfter diskutiert wird.

Sammeln

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  • Geeignete Literaturquellen speichern
    • Einheitliches Schema, keine losen Blattsammlungen → Wiederfinden sicherstellen!
    • Überblick behalten, nicht verzetteln
  • Effektiv arbeiten
    • Sofort markieren, Notizen machen, in das eigene Thema einordnen
    • Nichts unnötig und/oder doppelt lesen → Abstract/Zusammenfassung gibt Hinweise auf Verwendbarkeit
  • Saubere Verwendung vorbereiten
    • Herkunft bei Internetquellen notieren (Erscheinungsort, Herausgeber, URL…)
    • Notizen immer mit Quelle und Seitenzahl
  • Tipp: (Freie) Software zur Verwaltung nutzen
    • Einfache Listen, Mindmaps (z.B. FreeMind), Personal Wikis (z.B. DokuWiki oder DokuWiki on a stick)…
    • Empfehlung: Mendeley:
      • Literaturverwaltung (Metadaten, Suche, Filter)
      • Editor mit Notiz- und Markierfunktion
      • Dokumentenverwaltung mit automatisierter Benennung
      • WORD-Plugin
      • Desktop-Client und Webdienst
      • Social Network → größere Datenbank, gemeinsames Arbeiten…
    • Citavi: Literaturverwaltung und Wissensorganisation
    • JabRef: Einfache Literaturverwaltung für BibTeX
    • BibSonomy oder CiteULike: Social Bookmarks für Literatur

Exposé

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In einem Exposé wird eine Vorschau auf die Arbeit gegeben. Darin sollte die Wichtigkeit des Themas, die konkrete (Forschungs-)Fragestellung, das methodische Vorgehen, sowie erste Funde in der Literatur genannt werden.

Oder zusammengefasst: https://twitter.com/NeinQuarterly/status/317305394148028416

Gliedern

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Die Arbeit wird in mehrere Abschnitte untergliedert, die wiederum in Unterabschnitte untergliedert weren können. Dabei ist eine Untergliederung nur dann sinnvoll, wenn die nächsttiefere Ebene aus mindestens 2 Teilen besteht (also wenn es zum Punkt 3.1 auch mindestens einen Punkt 3.2 gibt).

Einleitung

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  • Motivation für die Arbeit, Grund für die Relevanz des Themas
  • Forschungsfragen formulieren
  • Gliederung der Arbeit erläutern

Hinweis: Beginnen Sie möglichst nicht mit einem Aphorismus oder Ausspruch vermeintlich bekannter Personen. Das machen einige, es wirkt aber nicht sehr kreativ, die Suche nach einem vermeintlich passenden Zitat nimmt unnötig viel Zeit in Anspruch und es kann sehr schnell auch schief gehen.

Verwandte Arbeiten / Stand der Forschung

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  • Ähnliche Arbeiten, Forschungsgruppen und Wissenschaftler, die sich mit ähnlichen Themen befassen
  • (Eigene bisherige Veröffentlichungen in diesem Forschungsbereich, die teilweise als Grundlage für die Arbeit dienen)

Hauptteil

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  • Kern der Arbeit: Vorstellen der Recherche- und Forschungsergebnisse(, durchgeführten Studien, Experimente, entwickelten Prototypen und Produkte etc.)
  • Kann in mehrere Kapitel untergliedert werden, aber nicht zu tiefe Hierarchie

Diskussion

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Die Forschungsergebnisse werden im Diskussionsteil interpretiert, d.h.

  • ihre Bedeutung und Auswirkung auf Theorie und Praxis, sowie
  • ihr Einfluss auf die aktuelle und zukünftige Forschung wird beschrieben.

Die Diskussion sollte dabei kurz und prägnant sein, aber alle wichtigen Aspekte enthalten. Dabei sollen die vorher beschrieben Ergebnisse nicht erneut mit anderen Worten beschrieben, sondern erläutert und kommentiert werden. Dabei sollte man aufgeworfene Forschungsfragen aus der Einleitung wieder aufgreifen und beantworten. In[4] wird dafür folgendes Grundmuster für die Erläuterung vorgeschlagen:

Antwort auf die Forschungsfrage → Ergebnisse, die diese unterstützen → Bezug zur dazu relevante Literatur → Bezug zur/Bedeutung für die Theorie → Bezug zur/Auswirkung auf Praxis

Beim Schreiben könne folgende Fragen helfen:

  • Stimmen meine Ergebnisse mit dem überein, was aus der Literaturrecherche und bisherigen Theorie zu erwarten war oder gehen sie in eine ganz andere Richtung. Warum (nicht)?
  • Warum war meine Methodik, mit der ich zu den Ergebnissen gekommen bin, richtig? Wo bestehen eventuell Schwächen, die in nachfolgenden Arbeiten ausgebessert werden müssen?
  • Wenn die Ergebnisse von bisherigen Erkenntnissen abweichen: warum sind die Ergebnisse plausibel und die vorheriger Arbeiten vielleicht nicht?

Schlussfolgerungen / Zusammenfassung / Ausblick

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  • Was trägt der Artikel zum Stand der Forschung bei?
  • Wie sollte man fortfahren? Wo sind offene Punkte und Potentiale?

Quellen

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  • ALLE! (aber nur die verwendeten)
  • Nach Vorgabe der Formatvorlage
  • bei URLs immer mit Datum des Abrufs

Schreiben

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Bitte auch beachten: Häufige Rechtschreib- und Grammatikfragen

Sauber zitieren

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MERKE: IM ZWEIFELSFALL LIEBER ZU VIEL ZITIEREN, ALS ZU WENIG. ES HAT NOCH NIEMANDEN GESCHADET EINE QUELLENANGABE DER EINDEUTIGKEIT HALBER (UNNÜTZ) ZU WIEDERHOLEN, EINE QUELLENANGABE WEGZULASSEN JEDOCH SCHON – DAS IST BETRUG.

Wann muss (wörtlich) zitiert werden?

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vgl. [5]

Wie werden Referenzen und Literaturangeben formatiert?

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Wie genau in der Arbeit zitiert werden muss, wird in den Formatvorgaben festgelegt. Es gibt da sehr viele Varianten, z.B.

  • Referenzen in Fußnoten vs eingebettet im Text
  • Name und Jahr vs. abgekürze Namen vs. Nummern zur Referenzierung
  • Reihenfolge und Formatierung des Literaturverzeichnisses

Am wichtigsten ist es, dass die Art zu zitieren einheitlich bleibt. Hierzu wird die Verwendung eines automatischen Literaturmanagements unbedingt empfohlen.

  • In LaTeX ist BibTeX / BibLaTeX hierzu wie geschaffen, die Bearbeitung der .bib-Dateien kann mit JabRef vereinfacht werden. Ein paar Tipps
  • In Word ist dieses ab 2007 integriert, in den Versionen vorher konnten Felder dazu verwendet werden
  • Auch in Open Office können Literaturquellen verwaltet werden
  • Literaturmanagement-Tools, wie Citavi oder Mendeley bieten LaTeX-Unterstützung (indem BibTeX-Dateien exportiert werden können) und Word-Plugins an.

Ein paar Hinweise und Sonderfälle

Position des Literaturverweises

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Die Referenzierung der Literaturquelle am Ende eines Absatzes macht es schwer herauszulesen, was aus der Quelle stammt und was weitere Schlussfolgerungen sind, die nicht in der Quelle stehen. Daher ist von Literaturverweisen lediglich am Ende von Absätzen eher abzuraten.

Zum besseren Verständnis ein Beispiel[6] (jeweils mit Im-Text-Zitaten und Zitation mit Fußnoten, in einer Arbeit verwendet man nur eine Variante davon)
  • Gute Positionierung
    • V1: Zitation im Text: Mit "traditionellen" Lehrbüchern erhält jeder Lernende, ungeachtet seiner persönlichen Lernziele (Engelhart et al., 1972), verfügbaren Zeit (Hesse, 1994), Medienerfahrungen, -präferenzen und seines Vorwissens, ein und dieselben Lernmaterialien. In der computergestützten Erstellung und Aufbereitung von digitalen Lerninhalten liegt das Potential "Just the right stuff', wie Hodgins (2001) es formuliert, für jeden Lernenden individuell zusammenzustellen.
    • V2: Zitation mit Fußnoten: Mit "traditionellen" Lehrbüchern erhält jeder Lernende, ungeachtet seiner persönlichen Lernziele1, verfügbaren Zeit2, Medienerfahrungen, -präferenzen und seines Vorwissens, ein und dieselben Lernmaterialien. In der computergestützten Erstellung und Aufbereitung von digitalen Lerninhalten liegt das Potential "Just the right stuff", wie Hodgins3 es formuliert, für jeden Lernenden individuell zusammenzustellen.
      Fußnoten:
      1 Vgl. Engelhart et al. (1972), Seite x.;
      2 Vgl. Hesse (1994), Seite x.
      3 Vgl. Hodgins (2001), Seite x.
  • Schlechte Positionierung
    • V1: Zitation im Text: Mit "traditionellen" Lehrbüchern erhält jeder Lernende, ungeachtet seiner persönlichen Lernziele, verfügbaren Zeit, Medienerfahrungen, -präferenzen und seines Vorwissens, ein und dieselben Lernmaterialien. In der computergestützten Erstellung und Aufbereitung von digitalen Lerninhalten liegt das Potential "Just the right stuff" für jeden Lernenden individuell zusammenzustellen. (Engelhart et al., 1972, Seite x; Hesse, 1994, Seite x; Hodgins, 2001, Seite x)
    • V2: Zitation mit Fußnoten: Mit "traditionellen" Lehrbüchern erhält jeder Lernende, ungeachtet seiner persönlichen Lernziele, verfügbaren Zeit, Medienerfahrungen, -präferenzen und seines Vorwissens, ein und dieselben Lernmaterialien. In der computergestützten Erstellung und Aufbereitung von digitalen Lerninhalten liegt das Potential "Just the right stuff" für jeden Lernenden individuell zusammenzustellen.1
      Fußnoten:
      1 Vgl. Engelhart et al. (1972), Seite x.; Hesse (1994), Seite x; Hodgins (2001), Seite x.

Nennung des Autors im Fließtext

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Werden Quellenangaben in der Form (AUTOR, JAHRESZAHL) angeben und der AUTOR und das JAHR im Fließtext genannt, ist dies noch keine korrekte Quellenangabe. Eine Zitierung muss dennoch (zumindest teilweise, vgl. unten) gegeben werden. Eine reine Nennung im Text ist nicht ausreichend, da a) die Quelle dann nicht auf das Quellenverzeichnis verlinkt ist und b) bei mehreren Arbeiten eines Autors aus dem selben Jahr die Suffixe "a", "b",... an der Jahreszahl sicherlich NICHT mit im Fließtext stehen. So kann es zu uneindeutigen Quellenangaben führen, was mit dem Weglassen einer Quellenangabe gleichzusetzen ist.

Beispiel:
  • Ich bin eine Aussage (Autor, Jahr). → korrekt
  • Ich bin eine Aussage des Autors So-und-So (Jahr). → korrekt
  • Ich bin eine Aussage des Autors So-und-So aus dem Jahr So-und-So (Autor, Jahr).' → korrekt
  • Ich bin eine Aussage des Autors So-und-So aus dem Jahr So-und-So.falsch (!), da sich im Literaturverzeichnis verschiedene Arbeiten des Autors aus dem selben Jahr befinden können, welche dann mit den Suffixen "a", "b",... unterschieden werden. Diese Suffixe tauchen im Fließtext aber nicht auf und somit ist eine direkte Zuordnung nicht möglich.

Beispiel: Ich bin Aussage 1 des Autors So-und-So aus Arbeit 1 (Autor, 1995a). Ich bin Aussage 2 des Autors So-und-So aus Arbeit 2, entstanden im selben Jahr (Autor, 1995b). Wenn nun im Fließtext nur die Rede von Autor So-und-So und 1995 die Rede ist, weiß niemand, welche Arbeit gemeint ist.

Textformatierung

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Für wissenschaftliche Arbeiten an der Professur Wirtschaftsinformatik der TU Chemnitz steht ein Word-Template bereit.

Umbrüche

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  • Zeilenumbrüche (Shift+Enter) haben im Fließtext nichts verloren. Ist ein Absatz zu Ende, wird mit Enter ein neuer Absatz begonnen.
  • Absatzumbrüche bringen oft einen größeren Abstand mit sich, als bei einem üblichen Zeilenabstand. Daher sind Leerzeilen ebenso tabu. Wenn eine Formatvorlage bei einem neuen Absatz keinen größeren Abstand vorsieht, dann hat das seine Gründe.
  • Zum Wechseln auf eine neue Seite gibt es Seitenwechsel. In der Regel kümmert sich aber auch hier das Textverarbeitungsprogramm darum, wann eine neue Seite begonnen werden muss.

Objekte im Text (Bilder, Tabellen, Code-Beispiele etc.)

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  • Jedes Objekt wird durchnummeriert und mit einer Beschriftung versehen.
  • Jedes so eingesetzte nummerierte Objekt wird im Fließtext benannt (z.B. "...wie in Tabelle 1 zu sehen..."), sodass der Leser weiß, dass er sich jetzt die Tabelle, Abbildung etc. ansehen sollte.
  • Die Verweise auf die Objekte sollten mit Feldern oder automatischen Verweisen umgesetzt werden. So wird sichergestellt, dass die Nummern auch dann noch stimmen, wenn im Text weiter vorn ein weiteres Objekt eingefügt wurde.

Grafiken

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  • werden direkt im Text eingefügt in der Nähe von dem Ort, wo sie im Text benannt werden
    • wenn möglich auf der gleichen Seite, geht aber wegen des Platzbedarfs nicht immer
    • NICHT in den Anhang, das hat man früher so gemacht, als farbige oder nicht-Schreibmaschinen Seiten extra gedruckt wurden und viel mehr Geld gekostet haben → ist heute vorbei
  • Grafiken sollen selbst erstellt sein, weil (danke an Oliver Tacke [7])
    • das einfache Kopieren per Screenshot spätestens bei der Veröffentlichung eine Genehmigung des Verlages benötigen, die i.d.R. mit einer Gebühr verbunden ist, "abmalen" ist durch das Zitatrecht abgesichert → dennoch ursprüngliche Quelle referenzieren (vgl. xy/siehe xy/in Anlehnung an xy)
    • es i.d.R. besser aussieht als Kopien
    • die dann Grafiken einen einheitlich aussehen

Vortragen

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Aus einem Diskussionsbeitrag von mir, muss noch angepasst werden.

Es gibt beim Vortrag keine goldenen Regeln, nur Erfahrungen, vor allem:

  • Macht es Euch leicht, vorzutragen: logischer Aufbau der Folien, keine nervigen Animationen, wisst, worüber Ihr sprecht...
  • Macht es den Zuhörern leicht, zuzuhören: haltet einen Erzählstrang, macht die Folien nicht zu voll, wenn Ihr komplexe Grafiken habt, dann fügt die ruhig Schritt für Schritt ein...
  • Macht es allen leicht, das Thema in der Diskussion zu reflektieren: Schreibt Namen und Foliennummern auf die Folien ("Herr/Frau xy, auf Folie x hatten Sie..."), steht nicht vor einem schwarzen Bildschirm (eine Folie mit "Danke für Ihre Aufmerksamkeit" sieht schöner aus oder lasst die Folie zu den Zusammenfassungen stehen), beantwortet Fragen nicht mit "Das hatte ich schon im Vortrag gesagt..." (Es passiert oft, dass nach etwas geragt wird, dass man schon erwähnt hat. Dann freut Euch weil Ihr es wisst. Es ist unnötig, den Zuhörer als unaufmerksamen Zuhörer dastehen zu lassen.)...

Wenn Ihr Euch auf Youtube o.ä. umschaut, dann findet Ihr eine Menge guter Präsentationen. Beispiele: Conrad Wolfram, Peter Dueck... Klar sind das DIE Supervortragenden mit eigene Forschungsthemen, die sie vorstellen und das geht sicher etwas leichter, aber sie helfen Euch vielleicht, einen guten Präsentationsstil zu finden.

Einfach formuliert: Überlegt, welche Vorträge Ihr gut findet und/oder wo Ihr gern zuhört und macht das dann genauso ;)

Vortrag vs. Vorlesung

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Viele Studenten machen den "Fehler" und orientieren sich bei ihrem Seminarvortrag an der Foliengestaltung, die sie aus Vorlesungen kennen. Dabei gibt es einen entscheidenden Unterschied: Folien in Vorlesungen sollen den Studenten nicht nur zum besseren Verständnis während der Vorlesung, sondern auch zur Prüfungsvorbereitung dienen. Daher sollten hier alle wichtigen Punkte verständlich draufstehen und so formuliert sein, dass Studenten sie auch noch verstehen, wenn sie sie nach 3 Monaten zum Lernen wieder auspacken (und ausdrucken).

Bei einem Vortrag ist das anders: Die Folien sollen hier den Redenden beim Reden und die Zuhörer bei Verstehen unterstützen, d.h. unter anderem

  • Schlagworte statt langer Formulierungen
  • bildhaft arbeiten

Das Einhalten von Zeitvorgaben ist für Vorträge wichtig. Auf Konferenzen wird so bspw. sichergestellt, dass der Zeitplan eingehalten werden kann und der Wechsel zwischen mehreren Vortragssessions möglich ist. Daher sollte der Umfang des Vortrags zur Zeitvorgabe passen (und lieber ein wenig kürzer sein als zu lang). Beim Üben des Vortrags ist es daher ratsam, auch mit auf die Zeit zu achten und ggf. zu kürzen.

Die vorgegebene Zeit reicht aber i.d.R. selten aus, um den gesamten Inhalt der Arbeit wiederzugeben – und er soll das auch nicht. Der Vortrag soll die wichtigsten Aspekte und Erkenntnisse vorstellen. Hierzu muss man tw. sehr oberflächlich werden. Gerade beim Kürzen des Vortrags gewinnt man schnell den Eindruck, dass gerade Zuhörer, die das Thema weniger gut kennen, hier Probleme haben, einen Aspekt zu verstehen, oder dass Experten auf dem Gebiet eine der oberflächlicheren oder zusammengefassten Darstellungen anzweifeln könnten. Hier ist es ggf. ratsam, gekürzte oder detailreichere Folien in den Anhang, also nach den Quellenangeben zu belassen, so dass man sie diese bei eventuellen Rückfragen zur Erklärung heranziehen kann.

Klassiker im Folienaufbau

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Auf alle Folien gehört Name, Thema und Foliennummern. Ausnahme bilden Folien mit großen Abbildungen

  • Das Deckblatt: enthält Namen des Redners, Titel des Vortrags, Datum und Rahmen/Ort des Vortrags, optional: Betreuer
  • Die Agendafolie: kann beim Vortrag weggelassen werden, wenn einleitend zur ersten Folie gesagt wird, was man vorstellen möchte. Allerdings hilft es auch, wenn man gerade zu Beginn etwas Unterstützung durch eine Agenda hat und nicht überlegen muss, was man sagen wollte.
  • Motivation: Warum ist das Thema relevant und wichtig (Situation, Problem, Fragen)?
  • Methodisches Vorgehen: Wie wurde das Thema bearbeitet?
  • Ergebnisse: Kern des Vortrags, Hauptteil, wichtig
  • Zusammenfassung: bewertet die Ergebnisse Eurer Arbeit und macht Vorschläge für weitere Forschung/Vertiefung
  • Die Vielen-Dank-Folie: Bildet einen netten Abschluss und enthält i.d.R. nochmal die Kontaktdaten des Redners oder weitere Hinweise, bspw. die Projekt-Homepage. Einige finden es besser, vor der Zusammenfassung stehen zu bleiben, da diese die wichtigsten Punkte enthält, dann sollte man sich das aber merken und nicht aus Versehen noch einmal weiterschalten.
  • Literatur: Folien zu den im Vortrag verwendeten Quellen gehören zu einem soliden Foliensatz ABER zum Vortrag ist weder die Zeit, noch hat jemand Bedarf an daran, Seitenweise Quellen zu lesen. Daher sollten diese Folien hinter die letzte Vortragsfolie gepackt werden und nur bei speziellen Fragen gezeigt werden.
  • Back-up-Folien: werden nicht regulär gezeigt, können aber bei Fragen gezeigt werden, z.B. tiefere Erklärungen, die bei Kürzung des Vortrags rausgeflogen sind

Diskussion

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  • nicht beginnen mit "das habe ich im Vortrag schon gesagt"
  • immer und in ganzen Sätzen antworten
  • auch wenn nach Fakten aus dem Vortrag gefragt wird: nicht noch einmal genauso erläutern, sondern umformulieren, da es der Fragende beim ersten mal offensichtlich nicht verstanden hat.
  • elgant zugeben, dass man etwas nicht weiß (d.h. mit plausibler Begründung) ist besser, als irgendetwas falsches zu erzählen

Einzelnachweise

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  1. Budde & Lehmkuhl (2010). Welche Bedeutung hat die Forschungsfrage? Doktorandenseminar Forschungsmethodik I, Universität St. Gallen. URL: [1] (Stand: 27.09.2012)
  2. Wilde & Hess (2007). Forschungsmethoden der Wirtschaftsinformatik, WIRTSCHAFTSINFORMATIK 49(4). Doi: 10.1007/s11576-007-0064-z
  3. Böhringer, M. (2009). Survival Guide Abschlussarbeiten (SGA). Für Bachelor-, Master- und Diplomarbeiten. URL: http://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/wi2/sonstiges/Survival_Guide_1.0.pdf (Stand: 05.10.2011)
  4. San Francisco Edit: Fourteen Steps to Writing an Effective Discussion Section (PDF)
  5. Harris, R. A. (2001). The plagiarism handbook: Strategies for Preventing, Detecting, and Dealing with Plagiarism. Los Angeles: Pyrczak Publishing. URL: http://www.antiplagiarism.com/ (Stand: 05.10.2011). Seite 155 & 158
  6. Übernommen aus Lorenz, Anja (2011): Unterstützung der Nutzung des kollektiven Wissens in einem LCMS.In: Gluchowski, Peter; Lorenz, Anja; Schieder, Christian; Stietzel, Jacqueline (Hrsg.): Tagungsband zum 14. Interuniversitären Doktorandenseminar Wirtschaftsinformatik, Seite(n): 41–51, Chemnitz, Universitätsverlag der TU Chemnitz, 2011, ISBN: 978-3-941003-39-2.
  7. Kurs:Wissen SoSe11/Fragen und Antworten http://de.wikiversity.org/wiki/Kurs:Wissen_SoSe11)/Fragen_und_Antworten

Danke an

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Hinweise zum Vortrag

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Formulierungen

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häufige Fehler

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Sonstiges/nicht ganz so ernsthaft

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