Benutzer:Cspannagel/prozessorientierunginfos

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Infos zu Prozessorientierung[Bearbeiten]

Eines meiner Hauptinteressensgebiete ist prozessorientierte Didaktik. Unter Prozessorientiertung kann man ziemlich viel verstehen; ich verstehe darunter, dass in einem bestimmten (Schul-)Fach nicht nur die zentralen Inhalte der Disziplin, sondern insbesondere auch die darin vorherrschenden Denk- und Arbeitsweisen (auch: Methoden) erlernt werden sollen. Umgedreht (also von der Lehrperson aus betrachtet) bedeutet dies, dass das Denken gelehrt werden sollte (engl.: teaching thinking).

Wissen ist heute überall leicht zugänglich. In Zukunft spielen insbesondere Kompetenzen, Methoden und Prozesse eine viel wesentlichere Rolle als reines "Faktenwissen". Wesentliche Lernziele des Informatikunterrichts sollten somit sein, Denk- und Arbeistweisen der Informatik kennenzulernen. Schüler und Studenten müssen lernen, wie Informatiker zu denken und zu handeln. Darüber hinaus ist es wichtig, computerbasierte Methoden des Lernens zu kennen und zielgerichtet einsetzen zu können. Ich beschäftige mich z.B. mit der Frage, welche informatikspezifischen Denk- und Arbeitsweise - im Vergleich zu anderen Wissenschaften - schulrelevant sind und wie diese methodisch vermittelt werden können.

Projekt: Informatikspezifische Prozesse beim Lernen und Lehren mit Computern[Bearbeiten]

Informationstechnische Grundbildung ist ein wichtiger Bestandteil der Allgemeinbildung. Neben Fakten- und Konzeptwissen ist dabei vor allem Prozesswissen relevant, das über einen längeren Zeitraum gültig bleibt. Hierzu zählen beispielsweise die Problemlösekompetenz im Umgang mit Informationstechnologie, die Fähigkeit zur Kommunikation und Kooperation in virtuellen Umgebungen und das Navigieren in komplexen Informationssystemen. Die entsprechende Be- zugsdisziplin, deren Methoden und Prozesse für die Planung und Durchführung entsprechender Lernszenarien richtungweisend sein sollten, ist die Informatik.

Das Erlernen informatikspezifischer Prozesse in Schulen, Hochschulen und anderen Bildungskontexten sollte im Sinne authentischer Lernsituationen anhand sinnvoller, kontextbezogener Aufgaben erfolgen. So ist beispielsweise in der Aus- und Weiterbildung die Computernutzung in der Regel aus der Notwendigkeit heraus motiviert, bestimmte fachliche Aufgaben mit Rechnerunterstützung zu bewältigen. Dabei ist zu beachten, dass die informatikspezifischen Prozesse neben den eigentlichen Fachinhalten zusätzliche kognitive Anforderungen an die Lernenden stellen. Daher müssen geeignete Hilfen und Materialien angeboten werden, die das Erlernen der Computernutzung im Kontext authentischer Problemlösesituationen erleichtern. Empirische Untersuchungen hierzu gibt es überwiegend nur aus dem Bereich des Software-Trainings für Erwachsene, darüber hinaus sind die Ergebnisse uneinheitlich. Die empirische Erforschung von Unterstützungsmaßnahmen, die für Kinder und Jugendliche geeignet sind, steht weitgehend aus.

In dem Projekt wird ermittelt, welche zentralen bildungsrelevanten Prozesse die Informatik im Gegensatz zu anderen Disziplinen besitzt, und wie Lernende bei der Durchführung dieser Prozesse unterstützt werden können. Dabei werden Personenvariablen wie Gender, fachliches Vorwissen und computerbezogene Selbstwirksamkeitserwartung in die empirischen Untersuchungen einbezogen.

  • Projektbeschreibung
  • gefördert im Rahmen des Eliteprogramms für Postdoktorandinnen und Postdoktoranden der Landesstiftung Baden-Württemberg
  • Laufzeit: 04/2008-01/2010

Von der PH Ludwigsburg geförderte Forschungsprojekte[Bearbeiten]

  • 2009: Inhalts- und Prozesskonzepte der Informatik aus unterrichtspraktischer Sicht (gefördert von der PH Ludwigsburg)
  • 2008: Verschränkung zentraler Konzepte und zentraler Prozesse der Informatik (gefördert von der PH Ludwigsburg)