Benutzer:H.-P.Haack/Erstausgaben Thomas Mann/87.
[87] Gerhart Hauptmann. Rede, gehalten am 9. November 1952 im Rahmen der Frankfurter Gerhart-Hauptmann-Woche. [Gütersloh] C. Bertelsmann 1953, 47 S. (= Das kleine Buch Nr. 52). Original-Pappband 8°. Erste Einzelausgabe: Potempa G 1129.3, Bürgin I 92, Wilpert-Gühring² 128.
Selbstkommentare Thomas Manns:
Was mir besonderen Eindruck macht an diesem Leben, sind die - bei aller Mangelhaftigkeit im Geistigen doch geistgewollten und geistwirksamen - biologischen Zuströme, die seiner Natur beschieden waren und aus dem schmächtigen, bleichen, wahrscheinlich brustkranken, sektiererisch-asketischen Jüngling den breiten, langlebigen, weinfrohen, stark essenden, lebensstolzen Mann werden ließen. (21. 9. 1952 an Hans Reisiger)
Das Eigentliche, was ich für die Überlieferung des Erlebnisses seiner Persönlichkeit getan habe, ist die Figur des Peeperkorn im «Zauberberg», die durchaus keine Verhöhnung, sondern ein groteskes, aber innerlich wahres Bildnis ist, das mehr über ihn aussagt, als dickleibige kritische Bücher über ihn. (02.10.1952 an Ida Herz)
Jetzt, morgen, muß ich nach Frankfurt fahren, um die Theater-Festwoche, die zu Gerhart Hauptmanns 90. Geburtstag begangen wird, mit einem Vortrag über ihn zu eröffnen, - wobei ich übrigens mit großer Offenheit auch über die Figur des Mynheer Peeperkorn im «Zauberberg» zu sprechen komme. (7. 11. 1952 an Agnes Meyer)
Die Hauptmann-Rede ist ganz fürs Gesprochen werden gedacht und nahm sich im «Großen Haus» besser aus, als im Druck. Die Witwe küßte mich coram publico. (7. 12. 1952 an Emil Preetorius)