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Benutzer:H.-P.Haack/Erstausgaben Thomas Mann/ 43.

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16 x 10,5 cm


Mario und der Zauberer Ein tragisches Reiseerlebnis.
Berlin: S. Fischer 1930, 143 S. Original-Pappband 16 x 10,5 cm mit Verlagsschuber. Einbandgestaltung (und Textabbildungen) von Hans Meid. Bbliographie: Erste Buchausgabe: Potempa E 30.2; Bürgin I 37, Haack S. 137, Wilpert/Gühring² 53, Pfäfflin 174. Entstehung: August bis September 1929. - Erstdruck: «Tragisches Reiseerlebnis. Novelle.» In: Velhagen & Klasings Monatshefte, Bielefeld und Leipzig, Jahrgang 44, Heft 8, April 1930, Seiten 113 – 136. ( Wysling, H. und M. Fischer: Dichter über ihre Dichtungen. Thomas Mann.) Standort:Buddenbookhaus Lübeck.


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Thomas Mann zu Kunst und politischer Agitation am Beispiel von «Mario und der Zauberer»

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Thomas Mann war der Auffassung, dass die Politik nichts in der Kunst zu suchen habe, dass die Kunst über der politischen Agitation stehe. Kunst, so seine Forderung, lege sich nicht fest. Sie gestalte Gegensätze und Aporien, sie zeige die Zweideutigkeit des Lebens selbst.[1] [2]

Was «Mario und der Zauberer» betrifft, so sehe ich es nicht gern, wenn man diese Erzählung als eine politische Satire betrachtet. Man weist ihr damit eine Sphäre an, in der sie allenfalls mit einem kleinen Teil ihres Wesens beheimatet ist. Ich will nicht leugnen, daß kleine politische Glanzlichter und Anspielungen aktueller Art darin angebracht sind, aber das Politische ist ein weiter Begriff, der ohne scharfe Grenzen ins Problem und Gebiet des Ethischen übergeht, und ich möchte die Bedeutung der kleinen Geschichte, vom Künstlerischen abgesehen, doch lieber im Ethischen als im Politischen sehen. (Am 15. 04. 1932 an Bedřich Fučík)

Die Erzählung «Mario und der Zauberer» ist in ihrer Gesamtheit als Kunstwerk zu betrachten, nicht als tagespolitische Allegorie. (Am 26. 06. 1941 an Hans Flesch)

Nach dem zweiten Weltkrieg hat sich Thomas Mann nicht mehr gegen die vordergründige Lesart verwahrt, Cipolla stehe auch für die Redner-Auftritte der faschistischen Diktatoren Mussolini und Hitler. Die textgetreue Darstellung des Hypnotiseurs und Einpeitschers auf dem Pappeinband der ersten Buchausgabe dürfte die Leser in dieser Interpretation bestärkt haben. Im Grunde war die Novelle wohl eine erste Kampfhandlung über das, was damals schon die europäische Gesamtatmosphäre erfüllte. (Am 20. 04. 1947 an Henry Hatfield)

  1. Mann, Thomas: Doktor Faustus. Stockholm: Bermann-Fischer Verlag 1947, S.301
  2. Haack, H.-P.: Zweideutigkeit als System. Thomas Manns Forderung an die Kunst.