Benutzer:Italisose06

Aus Wikiversity

Persönliches[Bearbeiten]

Mein Name ist Veronica T . Ich wurde in München geboren und bin 23 Jahre alt.

Diese Wikipediaseite ist ein Element des Projekts „Soziale Arbeit in Süditalien“, das eine Kooperation zwischen der Katholischen Stiftungsfachhochschule München und der Univervisität in Eichstätt darstellt.

In den folgenden Seiten werden neben persönlichen Daten über mich und allgemeinen Informationen über das Projekt, noch die gewonnen Forschungsergebnisse bezüglich der älteren Menschen dargestellt.

Hobbies[Bearbeiten]

Meine Hobbies sind:

Spazieren gehen, Joggen, Lesen, Yoga

Beruf[Bearbeiten]

Ich studiere Soziale Arbeit im 7. Semester an der Katholischen Stiftungsfachhochschule in München.

Projekt[Bearbeiten]

Das Seminar „Soziale Arbeit in Süditalien" läuft über zwei Semester. Ziel des Seminars ist es mittel eines Projektes, das während einer Studienreise, die vom 29.05.06 -2.06.06 durchgeführt wurde, Informationen über die Soziale Arbeit in Süditalien zu gewinnen. Als weiteres Ziel beinhaltet das Seminar den Erwerb von Internet- und Projektkompetenz. Die Aufgabe der teilnehmenden StudentInnen ist es, eine Wikiversityseite zu erstellen, auf der die erforschten Informationen präsentiert werden. Die Kommunikation erfolgt ausschließlich per Internet mittels eines Forums. Dafür erhalten die StudentInnen neben zwei Leistungsnachweisen im Bereich der Allgemeinwissenschaftlichen und Fachwissenschaftlichen Wahlpflichtfächer, ein Zertifikat über Internet- und Projektkompetenz.

Vorbereitung[Bearbeiten]

In der ersten Informationsveranstaltung, die am 21.3.06 stattfand, wurden wir zunächst allgemein von Herrn Prof. Dr. Gödicke und Ina Dettmer, unserer Tutorin, über den Ablauf des Seminars informiert. Dann folgte am 25.3.06 eine Blockveranstaltung, in der wir von Herrn Prof. Dr. Gödicke allgemeine Informationen über den Ablauf des Seminars und über die zu bearbeitenden Themengebiete, bekamen. Diese stellten Behinderung, Ältere Menschen und Geistige Gesundheit dar. Darüber hinaus wurde eine Videokonferenz mit Herrn Prof. Marino von der Universität in Salerno „Suor Orsola Benincase“ und einigen teilnehmenden italienischen StudentInnen organisiert. Diese lieferten uns wichtige Daten über das Gesetz 328/00 und das damit verbundene sozial-gesundheitliche integrierte System. Für die Bearbeitung der einzelnen Themenbereiche wurden Untergruppen gebildet. Zudem wurde an dieser Blockveranstaltung gemeinsam mit Herrn Prof. Martin das Forum bei zum. de erstellt, das unser Kommunikationsmittel darstellt. Um einen Austausch mit den italienischen StudentInnen zu bekommen, wurde am 28.4.05 ein Chattermin vereinbart. An diesem erfuhren wir wer von den italienischen Studentinnen für die einzelnen Bereiche zuständig ist und wir bekamen einen ersten Kontakt mit ihnen. Während diesem Chat wurden weitere Treffpunkte vereinbart um detailierte Informationen über die Themenbereiche zu erhalten. In der Folgezeit errichtete jeder von uns StudentInnen eine Wikipediaseite mit persönlichen sowie projektbezogenen Daten und informierte sich über die jeweiligen Themenbereiche. Zusammen mit Susanne http://de.wikiversity.org/wiki/Benutzer:Susannedaxenbichler erforsche ich die Altenhilfe und um einige Details zu erhalten, informierte ich mich im Internet. So setzte ich mich per E-Mail mit einigen Informationszentren in Italien in Verbindung und das Centro Maderna, das ein Forschungszentrum für ältere Menschen ist, sendete mir einige hilfeiche Infos zu. So kamen wir zu dem Schluss, die centri sociali per anziani ( zu Deutsch: Alten- und Servicezentren) zu erforschen. Jedoch stellte sich später dieser Forschungsgegenstand als nicht geeignet heraus. (siehe 3.1)

Unter folgender Seite kann man den dazugehörigen Fragebogen einsehen http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Italisose06/projekt_centri_sociali

Die Organisation der Reisevorbereitungen wie das Vereinbaren des Treffpunkts, die Festlegung des Transportmittels, die Buchung der Tickets usw., erfolgte mittels unserem Forum bei zum.de. Für die Durchführung war Ina, unsere Tutorin, zuständig. Schließlich fand am 29.05.05 unsere fünftägige Studienreise in Salerno statt.

Durchführung[Bearbeiten]

Programm der Studienreise:


Montag, 29.05.06

Behandeltes Thema: Behinderung

10.00-11:00 Einführung in das Thema an der Universität

11:30-13:00 Vertiefung

14:15-19:00 Exkursion nach Cava de´Tirreni (SA) – Besuch des Centro Polivalente „Villa Rende“ – Cooperativa Sociale (Freiwilligenzentrum) „Girasole“


Dienstag, 30.05.06

Behandeltes Thema: Ältere Menschen

10:00-11:00 Einführung in das Thema an der Universität

11:30-13:00 Vertiefung

15:00-19:00 Exkursion nach Cava de´Tirreni (SA) – Besuch der Casa di Riposo (Altenheim) “Mons. Genovesi“ – San Pietro


Mittwoch, 31.05.06

Behandeltes Thema: Geistige Gesundheit

10:00-11:00 Einführung in das Thema an der Universität

11:30-13:00 Vertiefung

15:00-19:00 Exkursion nach Cava de´Tirreni (SA) – Besuch der Unitá Operativa Salute Mentale Distretto N. 4 ASL SA1


Donnerstag, 1.06.06

9:00 -13:00 Seminar der Stiftung Camminiamo Insieme an der Universität

15:30-18:00 Seminar der Stiftung Camminiamo Insieme an der Universität

Thema: „Integration des Sozial- und Gesundheitssystems“


Freitag 2.06.06

Freier Tag

Nachbereitung[Bearbeiten]

Zunächst fassten wir die gewonnenen Informationen zusammen, indem wir die von den StudentInnen zugesendeten Materialien, die durch eigener Literatur- und Internetrecherche gewonnen Informationen und die Daten, die wir mittels unserer Studienreise gewinnen konnten, analysierten und bearbeiteten. Dann notierten wir diese bearbeiteten Informationen auf der Wikipediaseite und schließlich folgte die Präsentation der Wikipediaseite und der darin dargestellten Ergebnisse an der Katholichen Stiftungsfachschule in München.

Forschung[Bearbeiten]

Fragestellung[Bearbeiten]

Unsere anfängliche Forschungsfragestellung lautete: Wie wird die Soziale Arbeit mit älteren Menschen in den centri sociali (Sozialzentren) in Salerno vollzogen? Um Informationen über diese Fragestellung zu bekommen, erstellten wir folgenden Fragebogen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Italisose06/projekt_centri_sociali

Bei der Formulierung dieser Fragestellung sind wir davon ausgegangen, dass das System bzw. die Struktur in Süditalien identisch mit der in Deutschland ist und so stellte sich bei der Vorstellung des Themas ältere Menschen von Seiten der italienischen StudentInnen heraus, dass die Sozialzentren in Italien eine vollkommen unterschiedliche Struktur als die deutschen Alten- und Servicezentren haben und demnach auch nicht vergleichbar mit den deutschen Alten- und Servicezentren sind.

Die primäre Aufgabe der Sozialzentren ist es den älteren Menschen bildende bzw. unterhaltende Aktivitäten zur Verfügung zu stellen. Diese Angebotspalette zielt darauf ab, dem älteren Menschen zu helfen aus der Isolation zu kommen. Auch wenn dieses Ziel in den deutschen Alten– und Servicezentren ebenfalls verfolgt wird, setzen die Alten – und Servicezentren ihren Fokus auch auf sozialpädagogische Aufgaben wie die Beratung. Diese sind jedoch nicht in den italienischen Sozialzentren vorgesehen.

Die Fragen, die der Fragebogen enthielt, waren nicht geeignet, da sie von dem deutschen System ausgingen und folglich mussten wir eine neue Fragestellung formulieren. Da wir in Salerno vieles über die Sozialen Dienste für ältere Menschen erfuhren, entschieden wir uns für die Darstellung der verschiedenen Dienste und so lautet unsere neue Fragestellung:

Welche sozialen Unterstützungsangebote bzw. Dienste gibt es für ältere Menschen in Kampanien?

Design[Bearbeiten]

Der Untersuchungsgegenstand sind die vorhandenen sozialen Dienste für ältere Menschen und deshalb gibt es auch keine Stichprobe. Als Forschungsdesign wählten wir aus dem Bereich der induktiven qualitativen Sozialforschung die Querschnittsuntersuchung aus. Die Methode umfasste die indirekte Beobachtung in Form von einer Sekundäranalyse, die durch Analyse und Verwendung von bereits vorhandenen Daten erfolgte und der qualitativen Inhaltsanalyse, die die Verarbeitung der Powerpoint- Präsentation und der zusätzlich zugesendeten Materialien von Seiten der italienischen StudentInnen umfasste. Daneben beinhalten die Forschungsergebnisse auch die Daten, die mittels der Gespräche mit den italienischen StudentInnen und DozentInnen, ermittelt wurden und diejenigen die durch eigener Internetrecherche zusammengetragen werden konnten.

Ergebnisse[Bearbeiten]

Die Präsentation der Ergebnisse wurde in zwei Teile untergliedert, wobei der erste Abschnitt von mir präsentiert wird und der Zweite von Susanne. Am Anfang werden einige Prozentzahlen über den Bevölkerungsanteil der älteren Menschen in Italien vorgestellt. Dann folgt der erste Abschnitt, in dem zunächst ein Gesamtüberblick über die einzelnen Dienste für ältere Menschen gegeben wird und anschließend eine nähere Darstellung der einzelnen Dienste für ältere Menschen folgt. Im zweiten Abschnitt wird das Altenheim "Mons. Genovesi" vorgestellt, das wir auf unserer Studienreise hospitiert haben.

Italien ist das Land der europäischen Union, indem man am längsten lebt. Der Bevölkerungsanteil der Menschen über 65 Jahren betrug nach Angaben des Istats im Jahre 2003 18,9 % und derjenige der über 80- jährigen belief sich im selben Jahr auf 4,6 %. Die Tendenz des starken und uniformen Anstiegs der über 65 –jährigen zeigt sich auf dem gesamten nationalen Territorium (vgl. L´offerta di servizi, S.1).


TEiL I:


Die fortschreitende Alterung der Bevölkerung und die Lockerung der unterstützenden familiären Bindungen, machen es notwendig, von Seiten der institutionellen Subjekte, eine starke Aufmerksamkeit auf die Organisation der Dienste, die für ältere Menschen bestimmt sind, zu legen. Auf der einen Seite müssen diese den Aufenthalt der älteren Menschen im eigenen Haushalt so lang wie möglich gewährleisten, ohne dass diese Einschränkung in der Lebensqualität erleben und auf der anderen Seite sollten sie die Familien von den übermäßigen Pflegepflichten entlasten.


Das Angebot der Dienste für ältere Menschen

Das System der Unterstützung für ältere Menschen basiert auf drei Hilfetypen:

Die Gesundheitliche,

die Hauspflege

und die residentiellen Strukturen.


Die sozial- fürsorgerischen Dienste für ältere Menschen umfassen die ökonomische Unterstützung, die wohnungsbezogene Unterstützung, die fürsorgerische integrierte Hauspflege, die Förderung der Lebensbeziehungen, die Begegnungszentren, die Aufenthalte in Kureinrichtungen und Ferieneinrichtungen, die familiäre Anvertrauung der älteren Menschen, die Gemeinschaftsunterkünfte und die gesundheitliche fürsorgerische Residenz (vgl. L´offerta di servizi, S.6f.).

Die Dienste für ältere Menschen umfassen eine Fülle an Angebote, die von den Kommunen, den ASL (Azienda Sanitaria Lokale) und anderen Einrichtungen, die dafür zuständig sind sich um die Bedürfnisse von älteren Menschen zu kümmern, zur Verfügung gestellt werden. Das System der Unterstützungsangebote setzt sich aus sozial- fürsorgerischen Diensten und sozial-gesundheitlichen Diensten zusammen.

Die sozial- fürsorgerischen Dienste werden direkt von den Kommunalen Sozialen Diensten (Servizi Sociali Comunali) durchgeführt und die sozial - gesundheitlichen Dienste werden von der ASL mittels operativer Einheiten für ältere Menschen in Kooperation mit den Kommunalen Sozialen Diensten bereitgestellt (vgl. www.aslsalerno1.it/anziano-dx.htm, S.1).


Die ASL (Azienda Sanitaria Lokale) Lokale organisatorische Einheit von Gesundheitssystemen


Auf lokaler Ebene stellen die ASL das ausführende Organ des nationalen Gesundheitssministeriums dar. Sie sind ein öffentliches Unternehmen, das sich selbst verwaltet.


ÜBERBLICK ÜBER DIE EINZELNEN DIENSTE
1. Die Hauspflege für ältere Menschen "L´assistenza domiciliare anziani (ADA)"
1.1. Die integrierte Hauspflege "L´assistenza domiciliare integrata (ADI)"
2. Die halbresidentiellen Dienste
2.1 Das Zentrum des fürsorgerischen Tagesdienst " Centro Diurno Assistenziale"
2.1.1 Die Sozialzentren "Centri sociali"
3. Die residentiellen Dienste
3.1 Die fürsorgerische-gesundheitliche Residenz "Residenza Sanitaria Assistenziale (RSA)“
3.2 Die Gemeinschaftsunterkunft für ältere Menschen "La comunitá allogio per anziani"
3.3 Die geschützte Residenz " La residenza protetta"
3.4 Das Altenheim "La casa di riposo"


Im Folgenden werden die einzelnen Dienste vorgestellt:


1. Die Hauspflege für ältere Menschen „L´assistenza domiciliare anziani (A.D.A)“

Der Dienst der Hauspflege richtet sich an Personen, die nicht selbstständig sind oder denen es, aufgrund von schwerwiegenden gesundheitlichen Gründen, unmöglich ist die eigene Wohnung zu verlassen.

Er wird direkt von den Kommunen oder von Genossenschaften und Vereinigungen des Volontariats zur Verfügung gestellt und hat zum Ziel, den älteren Menschen, der Erwachsen und Invalid ist, in der eigenen Wohnung und in der eigenen Familie zu erhalten.

Der Dienst setzt sich aus Angestellten, die sich auf die A.D.B. „Assistenza di Base“, die Grundunterstützung, spezialisiert haben, zusammen. Diese führen Tätigkeiten aus, die sich auf die Pflege der Personen, die Hilfe im Haushalt und den Schutz der Personen beziehen. Die Pflege findet in der eigenen Wohnung statt, in der der ältere Mensch die Verbindung zu den eigenen Gewohnheiten und zu Personen, die ihm wichtig sind, aufrechterhalten kann

(vgl. www.aslsalerno1.it/anziano-dx.htm, S.2)


1.1 Die integrierte Hauspflege „L´ assistenza domiciliare integrata (ADI)“

Die integrierte Hauspflege beinhaltet gemeinsame Angebote, die einen sozial- fürsorgerischen und gesundheitlichen Charakter haben und sie befasst sich somit mit den gesundheitlichen und sozial- fürsorgerischen Bedürfnissen der älteren Menschen. Diese werden in der Wohnung der älteren Person, die nicht selbstständig ist, durchgeführt.

Die fürsorgerische integrierte Hauspflege hat das Ziel die Unterbringung in residenziellen Strukturen zu vermeiden. Damit ermöglicht sie dem älteren Menschen die Nutzung von fürsorgerischen Angeboten in der eigenen Wohnung. Der Dienst beinhaltet sozial- fürsorgerische Besuche, die von einem Team im eigenen Haushalt des Nutzers durchgeführt werden.

Die Bürger können sich direkt oder mittels der Familie, dem Hausarzt, den krankenhäuserischen Diensten, den Kommunen oder wer auch immer in der Kenntnis des Hilfezustands ist, an die spezifische Instanz, nämlich an den Verantwortlichen der bewertenden Vereinigung der Gerariatrie (Unita Valutativa Geriatria), die in der gesundheitlichen Struktur vorhanden ist, wenden.


Die UVG (Unita Valutativa Geriatria) Bewertende Vereinigung der Gerariatrie

Die UVG ist eine Einrichtung, die den Zustand der älteren Personen bewertet um ihnen den Zugang zum Netz der Angebote zu ermöglichen. Diese Einrichtung wurde 1985 in allen ASL, in der eine Unterteilung in Krankenhaus und Geriatrie besteht, eingeführt.

(vgl. L`offerta di servizi, S.7f.)



2. Die halbresidentiellen Dienste „SERVIZI SEMIRESIDENZIALI“


2.1 Das Zentrum des fürsorgerischen Tagesdienst „Centro Diurno Assistenziale“:

Das Zentrum des fürsorgerischen Tagesdienst ist eine fürsorgerische Struktur mit halbresidenziellem Charakter. Dieses ist für ältere Personen bestimmt, die teilweise selbstständig oder auch nicht selbstständig sind und die diagnostische, therapeutische rehabilitative und reagierende Interventionen benötigen. Ihr Fokus liegt auf den sozialen Aktivitäten. Der Tagesdienst setzt sich aus sozialem und belebendem Personal zusammen (vgl. www.aslsalerno1.it/anziano-dx.htm, S.2).


2.1.1 Sozialzentren „centri sociali“

Zu den Tageszentren gehören die Sozialzentren. Die Sozialzentren sind aufnehmende bzw. belebende Strukturen, in denen der ältere Mensch die Möglichkeit hat, wichtige Beziehungen zu anderen Personen aufrecht zu erhalten.

Es handelt sich um Tagesdienste, die von der Kommune oder vom Sozialbezirk errichtet wurden. Sie bieten dem älteren Menschen die Gelegenheit an, einen Teil des Tages in der Gemeinschaft zu leben und in dieser Zeit bildende bzw. unterhaltende Aktivitäten zu vollziehen. Diese setzen sich aus kulturellen, künstlerischen und sportlichen Aktivitäten, Spielen, Ausflügen, usw. zusammen.

Die Zielgruppe sind Personen, die älter als 55 Jahre alt sind und in der Umgebung des Zentrums wohnen. Rentner können ab einem Alter von 50 Jahren teilnehmen und bei Personen mit einer Behinderung von mehr als 70 % ist die Teilnahme ab 45 Jahren möglich. Für die Inanspruchnahme werden keine Kosten erhoben (vgl. Servizi socio-sanitari per anziani, S.9 und L`offerta di servizi, S. 10).


3. Die residentiellen Dienste „SERVIZI RESIDENZIALI“


3.1 Die fürsorgerische - gesundheitliche Residenz: „Residenza Sanitaria Assistenziala (RSA)„

Die fürsorgerische gesundheitliche Residenz ist eine eigenständige Struktur des gesundheitlichen nationalen Dienstes. Diese setzt ihre Wertigkeit auf die Gesundheit. D. h sie führt nur gesundheitliche Interventionen durch. Sie ist eine Zusatzeinrichtung zum Krankenhaus, deren Aufgabe durch den gesundheitlichen nationalen Fond finanziert wird. Ihre Tätigkeit wird direkt durch die ASL zur Verfügung gestellt.

Es handelt sich um eine Struktur, die in einer integrierten Art, neben unterbringenden Leistungen, noch gesundheitliche, fürsorgerische und rehabilitative Leistungen anbietet.

Die Zielgruppe sind ältere Menschen über 60 Jahren, die vorwiegend nicht selbstständig sind und bei denen keine familiäre Unterstützung vorzufinden ist, die es ermöglichen würde, die gesundheitlichen Behandlungen im eigenen Haushalt durchzuführen und die erforderliche Hilfe zu erhalten. Gekennzeichnet ist diese Zielgruppe von einem Bedarf an Pflege und Fürsorge.

Die medizinische Versorgung wird 24 Stunden am Tag vom Personal garantiert. Dieses kümmert sich darum, den nicht selbstständigen älteren Menschen in den häuslichen Arbeiten und in der Pflege zu helfen. Hingegen werden die gesundheitlichen Hilfen von den Krankenschwestern, den Therapeuten der Rehabilitation und vom Arzt der Familie, den Geriatrieern und anderen Spezialisten durchgeführt.

In Bezug auf die Kosten der Inanspruchnahme der RSA, müssen die NutzerInnen nur die Kosten der Unterbringung und die sozialen Kosten übernehmen. Hingegen werden die gesundheitlichen Aufwendungen von der ASL bezahlt. Die Tagestarife, die der Patient übernehmen muss, variieren von ca. 30 Euro bis zu einer Höhe von 50 Euro. Im Falle, dass die Einnahmen des älteren Menschen nicht ausreichen, ist eine familiäre oder kommunale Beteiligung vorgesehen. (vgl. Servizi socio-sanitari per anziani, S.22 und L`offerta di servizi, S. 9).


3.2 Die Gemeinschaftsunterkunft für ältere Menschen „Comunitá allogio per anziani“

Die Gemeinschaftsunterkunft ist eine fürsorgerische Struktur mit residentiellem Charakter, die darauf abzielt eine begrenzte Anzahl von (mindestens 7 bis maximal 20) älteren Menschen, die vollkommen oder teilweise selbstständig sind, unterzubringen. Diese Menschen haben nicht die Möglichkeit selbstständig innerhalb ihrer familiären Umgebung zu leben. Sie setzt sich aus sozial- fürsorgerischem Personal und professionellen Krankenschwestern zusammen.


3.3 Die geschützte Residenz „ La residenza protetta“

Die geschützte Residenz ist eine soziale- gesundheitliche, residenzielle, extra krankenhäuserische, öffentliche oder private Struktur mit dem Ziel ältere Menschen, die teilweise selbstständig sind und sich in einem Zustand der Abhängigkeit zu anderen Personen befinden, unterzubringen. Es handelt sich um ältere Menschen, die keine kontinuierliche gesundheitliche Pflege benötigen und um solche, die nicht im eigenen Zuhause gepflegt werden können. Sozial- fürsorgerisches Personal und professionelle Krankenschwestern kümmern sich um die älteren Menschen.


3.4 Das Altenheim „ La casa di riposo“

Das Altenheim stellt eine residentielle Struktur dar, die fürsorgerische Dienste für ältere Menschen, die selbstständig oder teilweise selbstständig sind, anbietet.

Angestellte, die sich auf die Grundunterstützung spezialisiert haben, betreuen die älteren Menschen. Für die Tages- und Nachtbetreuung ist ein Angestellter für zehn ältere Gäste zuständig. Zudem stehen professionelle Krankenschwestern zur Verfügung und eine ärztliche Betreuung wird garantiert.

Das Gesetz 328/00 hat festgelegt, dass die Verwaltung der Altenheime für ältere Menschen auch an Non - Profit Organisationen, die in den regionalen Registern eingetragen sind, übertragen werden kann. Auch bei der Gemeinschaftsunterkunft und der geschützten Residenz kann die Verwaltung der jeweiligen Dienste an Non- Profit Organisationen delegiert werden

(vgl. L´offerta di Servizi, S. 8ff).


Zugang zu den einzelnen Diensten:

Um eine Anfrage auf ein Angebot zu machen, muss sich die/der BürgerIn an das Büro der Gemeinde am Wohnort oder der ASL wenden. Die bzw. der SozialpädagogIn der Kommune ist die/der HauptansprechpartnerIn und stellt den Bedarf des älteren Menschen fest. Im Einzelnen wird festgelegt, ob es sich um ein soziales oder medizinisches Problem handelt oder ob beides vorliegt. Die Gemeinde baut ein Netz von Hilfspartnern auf und schickt die ältere Person in die verschiedenen Einrichtungen.


TEiL II: Praxisbeispiel:


Die Studienreise setzte sich aus einem theoretischen Teil am Vormittag und einem praktischen Teil am Nachmittag, in dem wir verschiedene Einrichtungen besuchten, zusammen. Am Dienstag, der Tag an dem das Thema „Alte Menschen“ behandelt wurde, besuchten wir das Altenheim „Mons. Genovesi“ und um einen Einblick in die Soziale Arbeit in Süditalien zu bekommen, ist es interessant zu wissen, welche Struktur ein solches Altenheim in Süditalien hat, d. h. aus welchem Personal setzt es sich zusammen, welche Aufgaben nimmt es sich zum Ziel usw.

Deshalb wird in den folgenden Ausführungen das Altenheim „Mons. Genovesi“ vorgestellt.


Casa di riposo Mons. Genovese


Im Altenheim Mons. Genovesi ist jeder ältere Mensch ein Gast und als solcher genießt er von der Erfahrung und von dem Engagement der MitarbeiterInnen. Das Leben soll noch voller Interessen sein auch wenn die Kraft, das äußere Erscheinungsbild und die Geschicklichkeit der besten Jahre geschwunden sind. Sie bieten ihren Gästen Aufmerksamkeit, Pflege und Wertschätzung mit einer Intensität und Kontinuierlichkeit an, die in einer Familie nicht immer gewährleistet werden kann, denn immer mehr berufliche Pflichten, gesundheitliche Probleme oder andere Aufgaben behindern die wichtige Aufgabe der Pflege eines älteren Menschen.


1. Die Einrichtung

Die Einrichtung ist in Cava dei Tirreni in Provinz von Salerno gelegen. In der Stadt Cava existiert eine Kultur der Altenpflege und insgesamt gibt es in Cava fünf Altenheime. 1979 entstand sie als Altenheim, davor war sie ein Haus für Mönche. Heute ist sie der Gemeinde S. Pietro zugehörig.

Die Einrichtung bietet den BewohnerInnen ein aufnehmendes und komfortables Ambiente, in dem die älteren Menschen in aller Ruhe das dritte Alter genießen können. Sie wurde so eingerichtet, dass sie den spezifischen Bedürfnissen der autonomen oder teilweise autonomen älteren Menschen entspricht. Dies dient dazu ihnen die Anpassung, die Orientierung und die Mobilität zu erleichtern. So verfügt sie über ein sicheres Brandschutzsystem und weist ein behindertengerechtes Bad, das speziell für die älteren Menschen eingerichtet wurde, vor. Darüber hinaus ist sie das einzige Altenheim, das über eine Gaskontrolle verfügt. Die Einrichtung hat viel Platz sowohl intern als auch extern zu bieten. Zudem gibt es einen Garten, in dem die Gäste ihre Nachmittage genießen können. Sie teilt sich in zwei Ebenen auf: Im 1. Stock befinden sich die Betten und deshalb wird es „zona notte“ (Nachtzone) bezeichnet und im Erdgeschoss befinden sich die Büros, die Mensa, die Küche, ein großer Saal und ein Garten. Diese Ebene wird als „zona giorno“ Tageszone definiert.


2. Das Personal

Das Personal, das hochqualifiziert ist, versichert den Gästen eine ernsthafte und effiziente Hilfe, die sich nicht nur auf den gesundheitlichen Bereich beschränkt sondern zudem eine kontinuierliche soziale und psychologische Unterstützung, eine soziales Gemeinschaftsleben mit ressourcenorientierten und unterhaltenden Aktivitäten gewährleistet. Die Leiterin heißt Anna Maria Prisco und das Personal setzt sich aus 7 Sozialunterstützenden Kräften (OSA´s) „Operatori Socioassistentiali“ , 3 Plegekräften, 4 Krankenschwestern, 2 Ärzten und einer Psyochologin zusammen.


3. Die Zimmer

Die Einrichtung hat 1000 Qm auf zwei Stockwerken zur Verfügung. Die Anzahl der Gäste beläuft sich auf 47 selbstständigen und teilweise selbstständigen älteren Menschen. Davon sind 36 Frauen. Die Zimmer befinden sich im 1. Stockwerk, die mit Treppen oder mit dem Aufzug erreichbar sind. Insgesamt gibt es 15 große Zimmer. Jedes Zimmer enthält ein Bad, eine Heizung, ein Fernsehen, ein Telefon, ein Notrufschalter, der sich neben dem Bett befindet, einen Rauchabzug und feuerfeste Einrichtungsgegenstände. Die Zimmer sind, dank der Präsenz von Balkonen und Fenstern, sehr hell.


4. Die Aufgaben

Als Aufgaben haben sie sich die Integration, die Verbesserung der Lebensqualität und Fähigkeiten der älteren Menschen, die Beibehaltung alter Kontakte am vorherigen Lebensort und die Förderung neuer Kontakte zum Ziel gesetzt. Die Funktion des Sozialarbeiters ist die Koordination von Beziehungen. Zum einen soll sie/ er den Kontakt zwischen den älteren Menschen und deren Familien fördern und zum anderen ist ihre/ seine Aufgabe organisatorische Beziehungen mit der ASL und der Gemeinde zu pflegen.


5. Die Betreuung

Die Betreuung der älteren Menschen sieht eine ärztliche Versorgung und eine individuelle Betreuung, die PALI genannt wird, vor. Medizinische und soziale Interventionen sind das Ziel. Die Betreuung setzt sich aus zwei Plänen zusammen. Der erste Plan heißt PAI und ist ein eigener Hilfeplan. Hier wird ein Betreuungsplan für jeden einzelnen Klienten zusammengestellt und nach einem Jahr folgt eine Evaluation. Der zweite Plan nennt sich PLI und enthält ein „Programma lavorativa individuale“ also ein Arbeitsplan, der individuell für jeden Gast erstellt wird. Hier sind die einzelnen Aufgaben definiert, die sich auf die Verwirklichung des Betreuungsplans vom 1. Hilfeplan beziehen.


6. Die Dienste

Ihre Dienste umfassen die gesundheitliche Betreuung von 24 Stunden. Diese wird durch Professionelle Krankenschwestern, die gemeinsam mit zwei Ärzten der Grundunterstützung, zwei Mal täglich eine Visite durchführen, garantiert. Zudem wird eine Basisunterstützung von Helfern und geriatrischen Assistenten, die sich um die Pflege der Hygiene der Gäste kümmern, gewährleistet. Unter ihren Angeboten befindet sich auch die Physiotherapie, die im Bedarfsfall bei Zentren, die sich außerhalb befinden, nachgefragt wird. Die Gäste werden außerdem in der Einrichtung mit Essen versorgt. Drei Köchinnen kümmern sich um die Vorbereitung des Menüs, das sich an die Vorgaben der ASL richtet und strenge Regeln enthält. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit ein Mal wöchentlich in der Einrichtung die Messe zu besuchen und es gibt ein Transportservice, der sich aus einem Bus und einem Auto zusammensetzt. Friseure, Barbiere und Padologen können auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden. Belebung wird durch SozialpädagogInnen und Belebern sichergestellt. Garantiert werden Momente der sozialen Vereinigung mittels Lektüren, Spielen, Tänzen, motorischen Gruppenaktivitäten, Zuhörergruppen, Feiern und Ausflügen. Anwesend ist auch eine Kooperationsgruppe von Freiwilligen Helfern.


7. Die Finanzierung

Die Kosten des Aufenthalts im Altenheim belaufen sich für eine Person auf monatlich 1100 Euro. Finanziert wird dieser generell durch die Familien. Bei fehlenden finanziellen Möglichkeiten von Seiten der Familien, folgt eine Integration der Finanzierung zwischen der Gemeinde und dem alten Menschen. Die Finanzierung erfolgt dann über 80 % der Rente, die an die Einrichtung gehen, und den Rest übernimmt die Gemeinde. Wenn der ältere Mensch keine Rente bezieht, übernimmt die Gemeinde den vollen Betrag. In der Einrichtung zahlen derzeit zwei alte Menschen den vollen Beitrag alleine und bei weiteren 29 älteren Menschen ist eine Integration zwischen den älteren Menschen und der Gemeinde zu verzeichnen (vgl. www.casariposogenovese.it/ Mons. Genovese).

Zusatzinformationen[Bearbeiten]

Die UVG (Unita Valutativa Geriatria) Bewertende Vereinigung der Gerariatrie

Die UVG ist seit Mai 1997 aktiv und setzt sich aus einem multidisziplinären Personal zusammen. Im Einzelnen aus einem geriatrischen Arzt, zwei professionellen Krankenschwestern, zwei SozialpädagogInnen und drei TherapeutInnen der Rehabilitation.

Alle Bewertungen zur Gesundheit des älteren Menschen werden entweder im Haus des älteren Menschen, in der untergebrachten Einrichtung oder in der Gemeinschaftsunterkunft "communitá allogio" durchgeführt. Die Unterbringung des älteren Menschen in Gemeinschaftsunterkünften und den fürsorgerischen Residenzen wird nur vorgenommen, wenn der/die Betroffene, der bzw. die nicht selbstständig ist oder sich in gravierender Gefahr der Nichtselbstständigkeit befindet und aufgrund von mehreren Gründen nicht im eigenen Haushalt versorgt werden kann.


Die Linea Guida

-Die Linea Guida des Gesundheitsministeriums n. 1 vom Januar 1994 „ Addressen für die organisativen und verwaltungsbezogenen Aspekte der RSA“ liefert punktuelle Anweisungen für:

•Struktuelle Charakteristiken der RSA

•Verwaltungsbezogene Aspekte und Kriterien der Bestimmung der Kosten (unterteilt in komplett gesundheitliche Kosten, totalen Kosten, die nicht gesundheitlich sind und gemischte Kosten)

(vgl. L´offerta di servizi, S.8ff.).


Das Gesetz 328/2000

Im Jahre 2000 würde das Gesetz 328/2000 „ Das Gesetz der Beschreibung der Realisierung des integrierten Systems von Interventionen und sozialen Diensten“ eingeführt. In diesem Gesetz geht es um die Integration des Gesundheitswesens und des Sozialbereichs. Es gilt für alle sozialen Bereiche und es steuert die Organisation aller sozialen Einrichtungen. Zudem regelt das Gesetz die Kooperation der Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Einrichtungen.

Verwendete Literatur[Bearbeiten]

Zugesendete Materialien von Seiten der italienischen StudentInnen


- Text über die gesundheitlichen und fürsorgerischen Dienste für ältere Menschen "Servizi socio-sanitari per anziani"

- Ausarbeitung der Präsentation über die Angebote für ältere Menschen "L´offerta di servizi"

- Folien der Präsentation "Die älteren Menschen im integrierten System"


Internetadressen


Mons. Genovese

ASL-Salerno

Piano di zona

Servizio sociale

Links[Bearbeiten]

Piano di zona

Informormationen vom Centro Maderna

Soziale Sekretariate

La storia dell´assistenza sociale in Italia