Benutzer:La.fiera/Konzeption2

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Der Struktur - und Konzeptorientierte Ansatz[Bearbeiten]

Das begriffsorientierte Curriculum: "Science Curriculum Improvement Study (SCIS)"



• SCIS als begriffsorientiertes naturwissenschaftliches Elemtarcurriculum stammt aus Kalifornien

• 1962 unter Prof. Karplus an 19000 Grundschülern erprobt Forschungsergebnisse des Psychologen Bruner:

→ durch Schlüsselbegriffe wird der Zugang zum Verständnis der Wissenschaft ermöglicht

→ sie sind erfahrungsschließend und machen gelerntes besser speicher -und übertragungsfähig

→ durch die Schlüsselbegriffe wird das in der Schule vermittelte isolierte Teilwissen besser geordnet


Wichtige Personen:

•Professor Karplus: Entwickler, (Professor für theoretische Physik in Kalifornien)

•Psychologe Bruner


Ziele:

• Naturwissenschaftliche Bildung

• intellektuelle Entwicklung

• rationale Entscheidungsfähigkeit

• positive Einstellung gegenüber Naturwissenschaften

=> Dominanz kognitiver Ziele


Inhalte:

• Begriffe werden als "große Ideen" der Naturwissenschaften angesehen

=> Begriffsorientiertes Curriculum


Aufbau des Unterrichts 3 Lernphasen:

• Exploration: Gewinn von Erfahrung im Umgang mit den bereitgestellten Medien

• Invention: Einführung solcher Begriffe, die Erfahrung erklären

• Discovery: Entdecken des Konzepts an weiteren Beispielen


Methode:

• Lernen als aktive Auseinandersetzung

• Schüler als Gestalter des Unterrichts

• Experimentelle Methode


Fazit:

Das SCIS ist ein relativ erfahrungsoffene und rein begriffsorientiertes Prinzip


Der Lehrgang "Physikalischer/chemischer Lernbereich" von Speckelsen als Adaption von SCIS



• Orientierung des Sachunterrichts nicht an Detaileinsichten und Detailwissen, sondern an Grundkonzepten und Schlüsselideen

• Reaktion auf dei Wissensexplosion

• Rückführung von naturwissenschaftlichen Inhalten auf Grundmechanismen -> Reduktion der Stoffülle

• Keine bloße Vorwegnahme des späteren Fachunterrichts wie im fachorientierten Ansatz, sondern Vermittlung naturwissenschaftlicher Erkenntnis -> Vorbereitung auf den späteren Jahrgangsstufenunterricht

• Grundlage: SCIS aus Kalifornien


Deutsche Weiterentwicklung: Der konzeptorientierte Lehrgang "Physikalischer/chemischer Lernbereich" von Kay Spreckelsen (1971)



Das Wissenschaftsverständnis dieses Ansatzes ist fachwissenschaftlich, formal,funktional, und direkt. Fachwissenschaftliche Bezüge sind die Naturwissenschaften Biologie, Chemie und Physik, wobei die letzten beiden in der Grundschule zusammengefasst werden: Spreckelsen entwickelte seine Curricula nur für die Grundschule, was einen Unterschied zum fachorientierten Ansatz darstellt.


Spreckelsen begründet den gesamten physikalisch-chemischen Unterricht auf drei fachübergreifenden Basiskonzepten:

1. Teilchenstrukturkonzept: Vorstellung, dass materielle Dinge (feste Körper, Flüssigkeiten und Gase) aus isolierbaren, einzelnen Bausteinen oder Teilchen bestehen

2. Wechselwirkungs- oder Interaktionskonzept: Auffassung physikalischer und chemischer Vorgänge als gegenseitiges Aufeinanderwirken von Interaktionspartnern

3. Erhaltungskonzept: Erschließung physikalischer und chemischer Vorgänge unter dem Aspekt des Unverändert-Bleibens bestimmter Größen


Diese Basiskonzepte besitzen einen hohen Übertragungswert und mit deren Hilfe lassen sich die Fakten der Naturwissenschaften ordnen und überschaubar machen. Sie sollen sich auf allen Schulstufen an je unterschiedlichen Inhalten und auf je unterschiedlichen Abstraktionsstufen vermittelt werden (Spiralcurriculum). --> Langsamer Aufbau der Interpretationsstrategien und Beziehungsvolles Lernen (kein isoliertes ad-hoc-Wissen)


Kritik:

• an der fehlende Kindorientierung, z.B. keine Rücksicht auf Erfahrungen, Interessen und Bedürfnisse der Schüler

• keine Mitbestimmungsmöglichkeit der Schüler bei Auswahl und Anordnung der Inhalte

• Lehrerzentrierter Unterricht --> an den fundamentalen Konzepten, z.B. Definitionsprobleme

• Uneinigkeit der Wissenschaftler über die Auswahl der Basiskonzepte

• keine Berücksichtigung des Entstehungsprozesses von fundamentalen Konzepten --> an der fachspezifischen Ausrichtung, z.B. rigide Auffächerung des Unterrichts, Vernachlässigung der Querverbindungen zu anderen Fächern --> an der Geschlossenheit des Konzepts, z.B. Einschränkung der Handlungs- und Denkfreiheit von Lehrer und Schüler, Unmöglichkeit auf aktuelle Anlässe oder Schülerfragen einzugehen