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Benutzer:Methodios/Literatur 3/Irmgard Keun

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w:de:Irmgard Keun

Von 1936 bis 1938 hatte sie eine Liebesbeziehung mit Joseph Roth, die sich zunächst positiv auf ihre literarische Tätigkeit auswirkte. Sie arbeitete gemeinsam mit Roth und unternahm mit ihm zahlreiche Reisen (nach Paris, Wilna, Lemberg, Warschau, Wien, Salzburg, Brüssel und Amsterdam). 1938 trennte sich Keun von Roth.

w:de:Joseph Roth

Anfang Juli 1936 war Roth auf Einladung Stefan Zweigs nach Ostende gereist, wo er der dort seit kurzem in der Emigration lebenden Schriftstellerin Irmgard Keun begegnete. Beide interessierten sich sofort füreinander. Irmgard Keun:

„Da hatte ich das Gefühl, einen Menschen zu sehen, der einfach vor Traurigkeit in den nächsten Stunden stirbt. Seine runden blauen Augen starrten beinahe blicklos vor Verzweiflung, und seine Stimme klang wie verschüttet unter Lasten von Gram. Später verwischte sich der Eindruck, denn Roth war damals nicht nur traurig, sondern auch der beste und lebendigste Hasser.“[24]

Von 1936 bis 1938 lebten die beiden in Paris zusammen. Egon Erwin Kisch bescheinigte dem Paar einen Hang zum Alkoholexzess: „Die beiden saufen wie die Löcher“.[25][26] Keun begleitete Roth auf seinen Reisen, unter anderem bei seinem Besuch in Lemberg zu Weihnachten 1936, wo er sie seiner alten Freundin Helene von Szajnoda-Schenk vorstellte. Auch diese Beziehung zerbrach schließlich. Nach Aussage Irmgard Keuns war wiederum Roths Eifersucht die Ursache:

„Nicht einmal austreten konnte ich, ohne daß er unruhig wurde. Schlief ich ein, so hatte er seine Finger in meinem Haar eingewühlt, auch noch, wenn ich aufwachte. […] Durch seine wahnsinnige Eifersucht fühlte ich mich immer mehr in die Enge getrieben, bis ich es nicht mehr aushielt, bis ich unbedingt ausbrechen musste. In Paris verließ ich ihn mit einem tiefen Seufzer der Erleichterung und ging mit einem französischen Marineoffizier nach Nizza.“


w:de:Das kunstseidene Mädchen


https://www.spiegel.de/kultur/das-kunstseidene-maedchen-deutschland-a-48acd1c3-0002-0001-0000-000043063536?context=issue

https://www.spiegel.de/politik/das-kunstseidene-maedchen-a-6cf6dc3f-0002-0001-0000-000042625325?context=issue


"Das kunstseidene Mädchen": Irmgard Keun hat damals ? zwanziger Jahre ? mit ihrem vibrierend witzigen Romanfeuilleton den richtigen Typ gegriffen: das halbseidene Mädchen, das es mit jedem versucht und mit keinem Glück hat. Damals war das eine Art Existenz, prickelndes Zwischenfach mit wechselnden Engagements. Aber heute wird dieses Fach nicht mehr besetzt. Heute ist man entweder brav ? was man so brav nennt ? oder Nitribitt. Für Zwischentöne und Nuancen fehlt das Flair der großen Berliner Jahre, und das kann auch Julien Duvivier mit der Masina nicht wieder hervorholen; im Museum der Zeit hat selbst die Berufsjungfrau Staub angesetzt.

Der deutsch-französisch-italienische Film ist also ein internationales Mißverständnis, und sogar ein ganz reizendes, wenn man die Augen davor verschließt, daß so viel Wasser im Strom der Zeiten vergeudet worden ist. Zumindest hätte man nicht so tun dürfen, als ob das Kunstseidene, garniert mit Atomblick, heute noch ein Artikel sei. Dieser Fehler ist unverzeihlich; man hätte uns lieber historisch kommen sollen. Dann hätten wir manches so reizend gefunden, wie es dargeboten wird. Dieses traurig-komische Mädchen zum Beispiel, die Masina, die bei ihrem melancholischen Bummel durch die zahllosen Männer niemals so ganz den Mut zum Weitermachen verliert (es sind, korrekt gezählt: Knuth, Fröbe, Meyen, Borchert, Bessler, Hendriks, Schröder, Platte, Messemer und Hansen ? ohne die Angeschossenen: eine ganz achtbare Strecke.) Aber ? nicht wahr? ? wer nimmt uns dieses Jägerlatein heute noch ab? Das hätte man aber vorher bedenken sollen. (Ufa-Palast)

https://www.abendblatt.de/archiv/1960/article200504819/Groesste-Schau-der-Welt-Amerika.html


Modernisierte Verfilmung von Irmgard Keuns Roman aus dem Jahr 1932, mit französischem Regisseur und italienischer Hauptdarstellerin: Die kleine Stenotypistin Doris Putzke will ihrer kleinbürgerlichen Welt entkommen und durch gezielte Männerbekanntschaften aufsteigen. Jedoch gerät sie immer an die falschen Männer – und diese wollen von ihr nur das Eine. Trotz vieler Enttäuschungen versucht Doris immer wieder aufs Neue, ihr Glück zu machen.

Warum sich Kurt Ulrich entschloss, für viele Hunderttausend Mark die Italienierin Giulietta Masina zu engagieren, ist nie ganz geklärt worden. Dem deutschen Film zu Weltgeltung verhelfen? Mit einem Star, aber ohne Stoff? So setzte er „Jons und Erdme“ in den polnischen Sand und sicherte sich für den zweiten Film die Rechte an Irmgard Keuns Roman vom kunstseidenen Mädchen. Ob er den Roman gelesen hatte? Ein expressionistischer Versuch von 1932, der schon bei der Lektüre ein schales Gefühl hinterlässt. So stöckelt die Masina dann durch die deutsche Provinz (Idstein im Taunus) und verliert dabei alles, was sie berühmt gemacht hatte. Sie wirkt puppenhaft adrett, künstlich und ohne jede sinnliche Ausstrahlung. Sie kommentiert das Geschehen in einem inneren Monolog (mit der Stimme von Ruth Nimbach): Knuth (als Freier): „Sie sollten zum Film gehen. Ich kenne da einen Produzenten...“ Masina (für sich): „Der will doch bloss das Eine. Ich brauche eine Armbanduhr.“ Statt eine eigene Existenz aufzubauen, flattert sie wahllos von Mann zu Mann, immer deutlich an der Kante zur Prostitution. Sexuelle Untertöne ohne Ende: „Wenn ich ja sage und die Augen zumache“, „Lieber gleich, dann haben wir es hinter uns“, „Die wahre Liebe isses vielleicht, wenn man nicht zusammen schläft.“ , „Mitleid im Bett“. Das Alles wie hinter Milchglas, und Kameramann Göran Strindberg macht aus dem Film eine Sinfonie in dunkel. Das Licht wird so sparsam eingesetzt, dass die Details sich verwischen. Klar, dies ist die dunkle Seite eines Menschen. Aber wo sich normalerweise Mitgefühl einstellt, da ist hier nur: Gleichgültigkeit. Was, noch ein Freier? Kennen wir den? Die Besetzungsliste liest sich so umfangreich und teuer wie in keinem anderen Ulrich-Film. Regisseur Julien Duvivier war sich offenbar auch nicht klar, was er eigentlich aus der lauen Vorlage machen sollte. Die Masina (als eben nicht seidenes Mädchen, sondern eher als halbseidenes) sagt es selbst: „Du wartest auf einen Zug, der niemals ankommt.“

https://www.filmportal.de/film/das-kunstseidene-maedchen_52046aac80204070a8da66413c9321e9

Das kunstseidene Mädchen (Hörspiel DDR 1975)

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PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Rundfunk der DDR 1975

Erstsendung: 29.05.1975 | 50'57


Hörspiel im DRA Babelsberg verfügbar

Irmgard Keun

Das kunstseidene Mädchen


Vorlage: Das kunstseidene Mädchen (Roman)

Bearbeitung (Wort): Anne Gabrisch

Dramaturgie: Wolfgang Beck

Technische Realisierung: Gisela Kuschnierz, Gisela Kuschnierz, Dagmar Looke

Regieassistenz: Irene Fischer


Regie: Wolfgang Brunecker

Die Stenotypistin Doris will dem eintönigen Trott in der Kanzlei eines Provinzadvokaten und den ärmlichen Verhältnissen ihres Elternhauses entkommen. So macht sich die achtzehnjährige auf in das Berlin des Jahres 1931, um das große Glück zu suchen. Aber das nächtliche Gefunkel der Großstadt und die Tête-à-Têtes mit reichen Lebemännern können schließlich die schlimme Ernüchterung und nackte Existenzangst nicht zudecken. Sie findet zu sich selbst zurück und schöpft neuen Mut.

Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion

Angelika Waller Doris

Ruth Glöß Therese

Doris Abesser Tilli

Genia Lapuhs Frau Molle

Christoph Engel Ernst

Wolfgang Ostberg Karl

Hans-Edgar Stecher Junge

Hans Oldenbürger Lippi Wiesel

Fritz-Ernst Fechner Schlappweißer