Benutzer:Methodios/Photographien

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Mittelberg zum Kyffhäuser[Bearbeiten]

Arche Nebra Mittelberg - Blick zum Kyffhäuser
Blick vom Aussichtsturm Mittelberg 20210913 HOF05503 RAW-Export 20220404001753cens.
Aussichtsturm Mittelberg und Umgebung 2021

Der Mittelberg befindet sich in der Gemarkung von Wangen (Unstrut), seit dem 1. Juli 2009 ein Ortsteil der Kleinstadt Nebra (Unstrut). Ein Teil des Mittelbergs befindet sich auf dem Gebiet der Stadt Querfurt im Saalekreis. Der Mittelberg liegt nördlich der Ortslage von Wangen und der Unstrut. Auf dem Mittelberg wurde die Himmelsscheibe von Nebra gefunden, allerdings nicht im Gebiet der Stadt Nebra, sondern im Ziegelrodaer Forst in der Gemarkung von Ziegelroda, das seit 2004 zu Querfurt gehört. Der heute, bis auf die Fundstelle, bewaldete Hügel wies in der Bronzezeit offenbar keinen Baumbewuchs auf.

Aussichtsturm

Nahe der Fundstelle der Himmelsscheibe wurde ein 30 m hoher und bewusst um 10° geneigter Aussichtsturm errichtet, der als Zeiger einer Art Sonnenuhr dient. Die Himmelsscheibe diente offenbar als Sonnenkalender, da vom Mittelberg aus gesehen in der Sichtachse zum Brocken hier die Sonne zur Sommersonnenwende (21. Juni) und am 1. Mai hinter dem Kyffhäuser untergeht.


Geschichtliche Bedeutung

Der Mittelberg ist der Fundort der Himmelsscheibe von Nebra, die hier am 4. Juli 1999 von Raubgräbern ausgegraben wurde. Am Fundort wurde das „Himmelsauge“ erstellt, eine gekrümmte Scheibe aus poliertem Edelstahl, die einen indirekten Blick in den Himmel und das Weltall ermöglicht und ein Symbol darstellt für die Verbindung der Erde mit dem All.

Da die Himmelsscheibe zusammen mit weiteren Kultgegenständen gefunden wurde, gehen Archäologen davon aus, dass der Mittelberg eine Sternwarte und womöglich auch eine Kultstätte war. Es wurden Reste einer späteren, früheisenzeitlichen Wallanlage gefunden. Die Himmelsscheibe selbst wird im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale) ausgestellt.

Etwa 3,5 km südöstlich befindet sich das Besucherzentrum Arche Nebra.

Anreise

Seit dem 10. April 2009 verkehren die Personenzüge auf der Unstrutbahn wieder bis Wangen, so dass Bahnreisende von Naumburg (Saale) aus bis in die Nähe des Mittelberges und der Arche Nebra gelangen können. Vom Parkplatz der Arche Nebra und der Bahnstation verkehrt ein Shuttlebus zur Fundstelle auf dem Mittelberg.


Divers[Bearbeiten]

Mainbocher-Korsett gilt als bekannteste Fotografie von Horst P. Horst. Die britische Vogue bezeichnete sie und Hoyningen-Huenes Divers als die ikonischsten Fotografien, die für die Vogue aufgenommen wurden.

w:de:Mainbocher-Korsett

Marlene Dietrich[Bearbeiten]

Marlene Dietrich (eigentlich Marie Magdalene Dietrich; * 27. Dezember 1901 in Schöneberg, heute Berlin; † 6. Mai 1992 in Paris)


(1931), on set, black and white photo, left to right: Josef von Sternberg, Marlene Dietrich. Paramount Pictures

(Oben) Ganz in schwarzglänzendem Lack mit Lackstulpenhandschuhen

Dasselbe: Ganzaufnahme mit Stiefeln und nackten Schenkeln und Umhang

Ohne Umhang und Stulpenhandschuhe - nur nackt und lackt

in schwerem Lederoverall mit sehr breitem Lederkragen, breitem Ledergürtel, schweren Lederstiefeln

Dasselbe in Farbplakat mit russischem Spion

Dasselbe Plakat spiegelverkehrt

gefangengenommen ganz in Leder mit Lederkappe


„Genrebilder aus dem alten Europa, schwüle Erotik und unerbittliches Schicksal: Ein – darstellerisch interessantes – Melodram des Wieners Josef von Sternberg“. „Marlene besticht durch ihren eiskalten Charme“, befand Cinema und spielt auf die berühmte Exekutionsszene an, in der die Prostituierte Magda ihren Lippenstift nachzieht, während Soldaten auf sie anlegen. w:de:Entehrt (Alternativtitel: X-27) (Originaltitel: Dishonored) ist ein US-amerikanischer Spionagefilm von Josef von Sternberg aus dem Jahr 1931 mit Marlene Dietrich. - A star is born.

Entehrt beruht auf der von Josef von Sternberg konzipierten Geschichte X.27. Ursprünglich sollte auch der Film diesen Namen tragen, doch entschied sich Paramount gegen von Sternbergs Willen für den Titel Dishonored. „Meinen Protest, die Dame werde nicht entehrt, sondern füsiliert, ließ sie [Paramount] unbeachtet“, so von Sternberg rückblickend. Bekannt wurde der Film durch die Exekutionsszene: „Während Soldaten auf sie anlegen, zieht die Prostituierte Magda ihren Lippenstift nach.“ Durch die unmittelbare Konkurrenz der Dietrich zu Greta Garbo, sah sich MGM im Zugzwang seinen Topstar ebenfalls in einem Spionage-Thriller herauszubringen. Mata Hari erschien im Dezember 1931 in den US-amerikanischen Kinos.


Offizierswitwe Marie Kolverer Agentin X-27

Das Kostümdesign stammt von Travis Banton

Marie/X-27 erregt bei einem Maskenball Hindaus Aufmerksamkeit und wird in seine Privatwohnung eingeladen.

Später in der Nacht bricht Kranau in die Wohnung von X-27 ein, während sie laut Klavier spielt, und entdeckt die Befehle für ihren nächsten Auftrag: die polnische Grenze zu überfliegen, das dortige russische Militärhauptquartier zu infiltrieren und den Zeitplan für eine bevorstehende Militäroffensive in Erfahrung zu bringen.

Die MGM- Studios, alarmiert über die Konkurrenz, die das Sternberg-Dietrich-Phänomen dem Star Greta Garbo auferlegte, antworteten im selben Jahr mit der Nachahmerin Mata Hari.

Jean-Luc Godard verehrte ihn, Pauline Kael verachtete ihn und MGM war von seinem Erfolg so bedroht, dass sie nicht einen, sondern zwei Greta-Garbo-Filme anboten, um darauf zu antworten. Doch trotz all seiner Macht wurde Dishonored , die dritte Zusammenarbeit des legendären Teams von Josef von Sternberg und Marlene Dietrich, kaum von einer ganzen Generation gesehen, da Universal die alten Paramount-Titel in seiner Sammlung beschämend misshandelt hat.

Dishonored war der Nachfolgefilm des überaus erfolgreichen Morocco , ein Film, der den meisten amerikanischen Zuschauern die atemberaubende Leinwandpräsenz von Marlene Dietrich und den unverwechselbaren filmischen Stil von Von Sternberg vorgestellt hatte. Wenn der Deutsche den Blauen Engel produzierthatte sie ein paar Jahre zuvor an der Tür angekündigt, dann hatte Marokko sie komplett niedergetreten, und 1931 drohte Marlene Dietrich, Garbo als erste europäische Leinwandgöttin zu überholen, die amerikanische Filmfans lautstark sehen wollten.

Der dritte Film von Dietrich und Von Sternberg ist ein Spionagedrama, das lose auf dem Leben von Mata-Hari basiert. Dietrich porträtiert Marie, eine österreichische Prostituierte, die in X-27 umbenannt wurde, nachdem sie als Spionin in die österreichische Armee eingezogen wurde, um das Leben eines gewissen russischen Obersten namens Kranau, gespielt von Victor Mclaglen, zu infiltrieren.

Der Film stammt aus einem Drehbuch von Von Sternberg und einem Dramatiker namens Daniel Nathan Rubin, aber dies ist immerhin ein Von Sternberg-Film, also wen interessiert das Drehbuch wirklich? Ich war etwas überrascht zu sehen, dass die Schwächen des Drehbuchs in Kaels Originalkritik beklagt wurden, denn wenn ich mir einen Film von Von Sternberg-Dietrich anschaue, denke ich als Letztes an Logik oder Handlungsfortschritt. Von Sternbergs Filme gehören zu den aufregendsten visuellen, die man erleben kann, und Marlene Dietrich ist eine der großartigsten Figuren, die jemals auf einer Leinwand erschienen sind. Lassen Sie sich also von der eher fadenscheinigen Handlung von Dishonored abhalten, dies ist eine aufregende visuelle Augenweide, die sich anfühlt heute so einfallsreich und frisch wie vor fast achtzig Jahren.

Mit der stimmungsvollen Schwarz-Weiß-Fotografie des Oscar-Preisträgers Lee Garmes, der fast fetischistischen und obsessiven Art Direction des nicht im Abspann aufgeführten Oscar-Preisträgers Hans Dreier und den umwerfenden Kostümdesigns für Dietrich von Travis Banton ist Dishonored eine echte Spitzenproduktion wird auf Schritt und Tritt vom fixierten Regisseur und seiner übermächtigen Muse kontrolliert. Von Sternberg drehte ungefähr ein Dutzend Filme, bevor er Dietrich traf, und einige danach, aber heute ist es schwer, sich seine Linse ohne sie vorzustellen. Die beiden waren eines der aufregendsten und am besten geeigneten Teams in der Geschichte Hollywoods, und Dishonored ist eines ihrer wichtigsten, wenn auch oft übersehenen Werke. Mit seinen traumhaften Überlagerungen, die nahezu jede Szene verbinden, und seiner stark feministischen Haltung, Dishonored muss sich 1931 in seinem Aussehen und seiner Einstellung gegenüber den Zuschauern absolut schockierend angefühlt haben.

Dietrich ist in dieser Rolle besonders faszinierend, und es ist in der Tat eine der ersten, die wirklich deutlich macht, wie großartig eine Schauspielerin war, die sie wirklich war. Der Versuch, einen Charakter für Von Sternberg zu erschaffen, hätte nicht einfach sein können, aber Marlene liefert hier einen mitreißenden ab, eine Frau, die sich ihrem Land, ihren Landsleuten und vor allem sich selbst verschrieben hat. Während sie zeitweise geradezu von Sternbergs Kamera spielt, man ihn hinter den Kulissen fast anschreien hört, ist der Film am bemerkenswertesten, wenn sie am subtilsten sein darf, wie in den Momenten, in denen sie sitzt an ihrem Klavierspiel oder macht eine Pause, um ihre Katze, die überall mit ihr hingeht, leicht zu streicheln. Entehrt war der erste Film, der es der Schauspielerin Marlene Dietrich ermöglichte, wirklich zur Geltung zu kommen, und allein das macht ihren derzeitigen Status als Handlungsunfähigkeit umso bedauerlicher. Der Rest der Besetzung schafft es, an fast jeder Ecke von Dietrich verschlungen zu werden, sodass sie sich kaum registrieren. Kranau sollte ursprünglich von Gary Cooper gespielt werden, der von Sternberg nach Marokko nicht mehr wollte, und es ist eine Schande, dass die Rolle an Mclaglen ging, da Cooper einer der wenigen war, der mit Dietrich mithalten konnte. Das erkennbare Gesicht Lew Cody leistet im Film gute Arbeit und ist erwähnenswert, aber das Bild gehört schließlich vollständig Dietrich, egal ob sie schweigend in ihrer Wohnung sitzt oder sich im späten Teil des Bildes als schwachsinniges Dienstmädchen ausgibt.

Verhör ganz in Lederoverall sitzend umringt von sex übermächtigen Männern in Uniform - je drei links und rechts


Entehrt ist vom Vorspann bis zur vieldiskutierten und ziemlich schockierenden Schlussszene eine nahezu Ein-Frau-Show. Der Film, der in fast jeder Szene akzeptierte politische und sexuelle Grenzen ziemlich nachdrücklich in Frage stellt, öffnete sich im Frühjahr 1931 einem überraschend starken Publikum und kritischen Reaktionen. Der Erfolg des Films veranlasste Paramount, Von Sternberg und Dietrich noch weiter gehen zu lassen the strangeness mit ihren Folgeproduktionen Shanghai Express (1932), Blonde Venus (1932), The Scarlet Empress (1934) und The Devil Is A Woman (1935). MGM geriet in Panik, als sie die Einspielergebnisse von Dishonored sahen , und schickten Garbo schnell in die Produktion des Ausnahmefilms Susan Lennox: Her Rise and Fall in einem Versuch zu zeigen, dass die schwedische Sphinx so vielseitig war wie Dietrich. Ein Jahr später drehte Garbo mit Mata-Hari ihren eigenen X-27-Film , eine Produktion, die bei weitem nicht die Kraft, den Stil oder die Innovation von Dishonored hat.

Dishonored erschien Mitte der neunziger Jahre kurz auf Heimvideo als Teil der Marlene-Dietrich-Sammlung auf VHS und, glaube ich, Laserdisc. Es hat noch nie eine DVD-Veröffentlichung in Amerika gegeben, obwohl Importe verfügbar sind. The Blue Angel und The Scarlet Empress sind beide als eher enttäuschende Special Editions von Kino bzw. Criterion erhältlich, und die anderen Filme, außer Dishonored , sind in erschwinglichen, aber nackten Knochen erhältlich Marlene Dietrich Signature Collection von Universal.

http://mooninthegutter.blogspot.com/2008/03/overlooked-classic-of-week-dishonored.html

RICHARD AVEDON (1923–2004)

Marlene Dietrich, turban by Dior, the Ritz, Paris, August 1955

https://onlineonly.christies.com/s/photographs/richard-avedon-1923-2004-33/146449

Jordan Hinson[Bearbeiten]

w:de:Jordan Hinson in w:de:Eureka – Die geheime Stadt 1. Staffel - ganz in hautengem Silber und "Aluhelm" bei einer Theateraufführung


Gertrude Eisenmann[Bearbeiten]

https://nfg.hypotheses.org/2039

https://www.motorradonline.de/szene-motorsport/frauen-im-rennsport-ueber-fruehe-rennfahrerinnen-und-sozias/


Das berühmte Photo "Auf dem Motorzweirad" - Gertrude Eisenmann, "die eiserne Frau", in ihrem "full dress" (stark taillierter Overall aus Leder, Lederstiefel, Lederkappe, breite Zweiradbrille - dieses Photo wurde auch von "Jugend pfuscht" hundert Jahre später plakativ nachgenutzt, wohl um mal wieder Frauen zur Teilnahme zu animieren

dieses Photo mit dem Titel "Auf dem Motorzweirad" wurde in der "Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens" zeitgenössisch veröffentlicht[1] - diese Bibliothek hatte damals 12 bis 13 Bände im Jahr mit um die 250 Seiten, von 1876 bis zum ersten Weltkrieg also weit über zehntausend, vielleicht sogar über zwölftausend Seiten, aber in all diesem Kram interessierte mich nur diese eine einzige Seite: die Seite mit der eisernen Lady im "full dress", die ich heimlich an mich nahm (was wohl nie auffiel) und zeitlebens behielt wie einen Talisman, obwohl ich lange Zeit nicht wußte, ob es nur gestellt war oder wirklich eine Rennfahrerin darstellte, das war mir aber völlig egal, denn sie sah so unglaublich bizarr und erotisch und attraktiv aus: "Die Bildnis ist bezaubernd schön ..." (aus Mozarts Oper Die Zauberflöte) - ich träumte sogar davon, der "eisernen Lady" zu begegnen, die Photographie war damals nur gut 50 Jahre alt und zeigte eine offensichtlich sehr junge Frau (doch schon um die dreißig, aber das Outfit macht sportlich und jünger) - was ich nicht wußte: sie starb bereits am 15. Januar 1933 in Hamburg vermutlich an Suizid wegen dem aufstieg der Nazis - sie war mit einem deutschen Juden verheiratet gewesen

Gertrude Eisenmann im "full dress", seitlich

Gertrude Eisenmann in "full dress" - Sport-Album der Rad-Welt, 4. Jahrgang 1905, S. 91.

w:de:Gertrude Eisenmann

Gertrude Eveline Mary Eisenmann, geborene Rodda (* 21. Dezember 1875 in Littlehampton, Sussex; † 15. Januar 1933 in Hamburg), war eine deutsch-britische Radsportlerin, Motorsportlerin und Reiterin.

Am 27. August 1900 nahm sie an einem Rennen von Hadersleben nach Schnelsen über 250 Kilometer teil. Acht Teilnehmer, darunter Rodda, gingen an den Start und durften auf der Strecke Automobilen als Schrittmacher folgen. Eine Hamburger Zeitung berichtete: „Eine großartige, für eine Dame wohl einzig dastehende Leistung vollbrachte Miß Rodda. Die junge Engländerin fuhr durchschnittlich 27 km in der Stunde und landete als Dritte. Am Ziel wurde sie ohnmächtig und mußte vom Rad gehoben werden.“

Anfang des 20. Jahrhunderts schloss der Deutsche Radfahrer-Bund Frauen von offiziellen Radrennen aus, und Gertrude Rodda wandte sich dem Motorsport zu. 1901 heiratete sie den gebürtigen Heidelberger Max Eisenmann, der aus einer deutsch-jüdischen Familie stammte und seit 1895 in Hamburg mit Fahrrädern und später auch mit Motorrädern und Autos handelte. Die Eheschließung erfolgte am 26. Juli 1901 im englischen Fulham. Eisenmann, selbst ein geübter Sportler im Turnen und Ringen, war 13 Jahre älter als seine Frau und es war seine zweite Ehe. Beide Eisenmanns waren begeisterte Motor-, später auch Reitsportler. 1902 kam die gemeinsame Tochter Georgina zur Welt. Im selben Jahr bestand Gertrude Eisenmann die Führerscheinprüfung, obwohl ein solcher erst ab 1910 obligatorisch war.

Gertrude Eisenmann nahm auf einem frühen NSU-Motorrad an Rennen teil. Ihr erstes führte sie von Stuttgart nach Kiel, eine Strecke von 835 Kilometern. Sie beendete das Rennen mit der zweithöchsten Durchschnittsgeschwindigkeit aller Teilnehmer, obwohl sie wegen Nichtfunktionierens der Pumpe dreimal während der Fahrt das Öl aus dem Ölbehälter heraussaugen und in den Motor hineinpusten musste, wie sie später berichtete. Im März und April 1905 gehörte sie zu den 92 Fahrern einer 3000-Kilometer-Preis-Fernfahrt, organisiert von der Zeitschrift Deutscher Motorradfahrer, bei der die Kilometer gezählt wurden, die mit einem motorisierten Fahrzeug absolviert worden waren. Die Fahrer wurden in Gruppen aufgeteilt und Eisenmann belegte in ihrer Platz eins. Etwas später gewann sie mit einer NSU das 600-Kilometer-Rennen Eisenach-Berlin-Eisenach mit einer (für die damalige Zeit) erstaunlichen Durchschnittsgeschwindigkeit von 42 km/h in schwierigem Gelände und auf schlechten Straßen. NSU erkor sie anschließend zur Werbefigur für ihre Marke. Bei den Rennen trug sie wegen des Wetters häufig ein full dress (eine Art Ganzkörperoverall), der „so unendlich der Krinoline entfernt stand“, dass die Zuschauer Probleme gehabt hätten, die einzige Frau unter den Startern auszumachen.


Sie starb am 15. Januar 1933 in Hamburg im Alter von 57 Jahren. Offiziell wurde verlautbart, sie sei unerwartet einem Herzschlag erlegen, einen Tag nach ihrer Teilnahme an einem Turnier des Uhlendorfer Reitervereins. Ihre Enkelin Gertrude Parschalk gibt in ihrem Buch über ihre Großmutter an, Gertrude Eisenmann habe Suizid begangen, aus Angst vor Repressalien durch die Nationalsozialisten. Das Unternehmen ihres jüdischen Ehemannes Max Eisenmann & Co. wurde 1938/39 arisiert: Das Hamburger Geschäft wurde von einem Unternehmer namens Alfred Kruse übernommen, die Bremer Filiale seines Bosch-Services musste er für 46.000 Reichsmark an den Geschäftsmann Franz Seeling veräußern. Offensichtlich erhielt er diese Summe nicht oder nicht in Gänze, da er nicht über genug Geld verfügte, notwendige Medikamente zu erwerben. Er starb am 27. Mai 1940 in Hamburg an einem durchgebrochenen Magengeschwür.

1905 schrieb Gertrude Eisenmann in der Zeitschrift Das Motorrad: „Die vielen Lobspenden, mit denen ich überschüttet werde, sind nicht berechtigt“. Für sie sei es selbstverständlich, dass Frauen zügig Motorrad fahren. „Es wundert sich doch niemand darüber, wenn eine Ente schwimmt.“

Angela Rohr[Bearbeiten]

Stereo image. Women of the Inuit people at Kap York, Greenland. 1910.
Nyla, "Maki" from "Nanook of the North", Inukjuak, QC, about 1920.
Tamoxuina, Coronation Gulf Copper Inuk woman in slightly ornamented winter travelling attire, full front view with hood up, Coronation Gulf, N.W.T. (Nunavut). 11. März 1916.
Tchukchee Woman, Siberia. Foto by Loman Bros, Nome, 1922.
Deutsch: Seehundkleidung der Inuit (vor 1900). English: Josephine Diebitsch Peary: The Snow Baby, Frederick A. Stokes Company, New York. Page 23, There were only two Pieces in this suit. A true story with true pictures (eine wahre Geschichte mit wahren Fotos) Published October 1901.


w:ru:Рор, Ангелина Карловна

w:de:Angela Rohr


Angela Rohr, geb. Hubermann, KGB of former USSR (Archiv).

Angelina Karlovna Rohr (geborene Mullner ; 5. Februar 1890 Znaim, Mähren – 7. April 1985 Moskau ) – sowjetische Ärztin und Schriftstellerin österreichischer Herkunft. Geburtsname Tschechisch Angela Helene Müllner

Angela Müllner verließ ihre Familie noch vor dem Abitur, besuchte aber ab 1914 medizinische Vorlesungen in Paris und nahm unerlaubt an Übungen im Anatomiesaal teil. Nach einer gescheiterten Ehe mit dem Schriftsteller Leopold Hubermann (in der Ehe wurde ein Kind geboren, dessen Nachkommen noch leben) blieb sie mittellos und ging dann eine Scheinehe mit dem Expressionisten Simon Guttmann ein. Mit Rainer Maria Rilke pflegte er eine enge Freundschaft . Sie studierte von 1920 bis 1923 am Berliner Psychoanalytischen Institut, wo sie als Ärztin arbeitete. Als sie an Tuberkulose erkrankte , halfen ihr die Direktoren ihres Instituts , Karl Abraham und Sigmund Freud , bei der Behandlung.

Anfang der 1920er Jahre heiratete sie den Intellektuellen und KPD -Mitglied Wilhelm Rohr, mit dem sie um 1926 aus politischen Gründen nach Moskau übersiedelte und die sowjetische Staatsbürgerschaft annahm. Dort forschte sie in Biologie und schrieb Feuilletons und Reportagen für deutsche Zeitungen wie die Frankfurter Zeitung - "loyal [zum herrschenden stalinistischen System], aber keine Propaganda".

Die Familie Rohr wurde 1941 verhaftet. Vermutlich starb Wilhelm Rohr 1942 in einem Gefängnis in Saratow . Bertolt Brecht versuchte durch Konstantin Fedin die Freilassung von Angelina Rohr zu erwirken , jedoch erfolglos – sie verbrachte 15 Jahre in Haft und Verbannung, seit 1943 in einem „Erziehungsarbeitslager“ in Nischni Tagil . Ihre medizinischen Fähigkeiten halfen ihr , den Gulag in Sibirien zu überleben . 1957 wurde sie rehabilitiert und konnte nach Moskau zurückkehren.

Sie hatte acht verschiedene Pseudonyme und Künstlernamen, von denen der letzte, Elena Golnipa , der berühmteste war (manchmal fälschlicherweise als „ Golpina “ in russischsprachigen Quellen bezeichnet). Zunächst schrieb sie im Stil des Expressionismus und Dadaismus – ihre frühe Prosa beeindruckte Rilke. Das spätere Buch ist eine realistische Beschreibung ihrer Erfahrungen in den Lagern. Trotz Fedins Vermittlung konnten diese Texte weder in der Sowjetunion noch in der DDR erscheinen . Ihre Manuskripte über das Lagerleben wurden Anfang der 1980er Jahre von Moskau nach Wien verschifft und teilweise dort veröffentlicht. In russischer Übersetzung erschien das Buch 2006 unter dem Titel „Kalte Sterne des Gulag“ (M. Zvenya 2006).


  • Helene Golnipa: Im Angesicht der Todesengel Stalins. Std. von Isabella Ackerl. Edition Tau, Mattersburg-Katzelsdorf 1989, ISBN 3-900977-01-1 .
  • Der Vogel. Gesammelte Erzählungen und Reportagen. Std. von Gesine Bey. BasisDruck, Berlin 2010, ISBN 978-3-86163-117-0 .
  • Lagerbier. Autobiographischer Roman. Std. von Gesine Bey. Aufbau, Berlin, 2015, ISBN 978-3-351-03602-7 .
  • Zehn Frauen am Amur. Feuilletons für die Frankfurter Zeitung aus der Sowjetunion (1928-1936). BasisDruck, Berlin, 2018, ISBN 978-3-86163-159-0 .
  • Gesine Bey: Als Autorin für die Frankfurter Zeitung in der Sowjetunion. Angela Rohr in den Jahren 1928 bis 1936. In: Berliner Debatte Initial , 29. Jg. (2018), Heft 3 (Themenschwerpunkt: Deutsche sehen die Sowjetunion), ISBN 978-3-945878-91-0 , S. 42-52.
  • Hans Marte: Die Grenzgängerin. Das außergewöhnliche Schicksal der österreichischen Ärztin Dr. Angela Rohr. In: Erhard Busek (Hrsg.): Der Grenzgänger. Wieser, Klagenfurt/Wien 2000, ISBN 3-85129-323-1 , S. 143-153.
  • Gesine Bey: Dort, in der Buchhandlung, traf ich […] eine seltsame Frau. Rilke in Briefenüber Angela Guttmann (1919-1922). In: Alexander Honold, Irmgard M. Wirtz (Hrsg.): Rilkes Korrespondenzen. Wallstein Verlag, Göttingen 2019, ISBN 978-3-8353-4396-2 , S. 163-178.


Butyrka-Gefängnis Butyrsky-Haftanstalt, Haftanstalt Nr. 2 von Moskau, Butyrka , Moskau, Russland (ehemals RSFSR)

SIZO Nr. 1 des Föderalen Strafvollzugsdienstes Russlands für die Region Saratow (ehemals Stadtgefängnis von Saratow) , Saratow, Region Saratow, Russland (ehemals RSFSR)

Datum der Festnahme: 7. Juli 1941

Verurteilt: wegen Spionagevorwürfen

Satz: 5 Jahre Zwangsarbeitslager

Rehabilitiert: September 1957

Vvedenskoye Cemetery (ehemals Inovertian Cemetery und German Cemetery) , Moskau, Russland (ehemals RSFSR)


Arzt, Journalist

  • 1890, 5. Februar. - Geboren in der Stadt Zaym (Österreich-Ungarn, jetzt Tschechien) in einer aristokratischen Familie. Als Mädchen - Mulner. Medizinstudium in Deutschland und der Schweiz, Vorlesungen bei Sigmund Freud. Bekanntschaft mit Lenin, mit Krupskaja.
  • 1923 - Promotion in Medizin an der Universität Berlin. Ehe. Ehemann - Wilhelm Bernhardovich Rohr, Arzt.
  • 1926. - Umzug aus politischen Gründen nach Moskau. Annahme der sowjetischen Staatsbürgerschaft. Wissenschaftlicher Mitarbeiter des histologischen Labors von Professor O. B. Lepeshinskaya des nach ihm benannten Biologischen Instituts. Timirjasew. Wilhelm Rohr ist Mitglied des Marx-und-Engels-Instituts.
  • 1939. - Nebenberuflicher Korrespondent der Frankfurter Zeitung und anderer deutscher und schweizerischer Zeitungen, der Moskauer Zeitschrift Internationale Literatur.
  • 1941, 6. Juli. - Verhaftung des Mannes.
  • 1941, 7. Juli. — Verhaftet wegen falscher Spionagevorwürfe. Kurze Haft im Butyrskaja-Gefängnis. Abfahrt mit dem Zug zum Saratow-Gefängnis. Hunger, Krankheit. Nächtliche Verhöre. *1942. - Bühne in Balaschow. Inhalt in einer Gefängniszelle zusammen mit Kriminellen. Verurteilung: 5 Jahre Arbeitslager. Etappenweg: Tscheljabinsk - Nischni Tagil (Gebiet Swerdlowsk). Lagerarzt.
  • 1943, Februar. - Schließung der Krankenstation. Arbeit im Wald. Krankheit. Ernennung des Leiters der Krankenstation im Frauenlager 9 km. Versetzung auf den Posten des Hygieneinspektors. Unterkunft in einer gewöhnlichen Baracke. Meister der Behindertenbrigade: Verputzen, Holzeinschlag. Abfahrt zur Tagil Central Infirmary. Arbeit in der Spinnerei im Lager in der Nähe der Krankenstation. Nachtschichten in der Pappmaché-Manufaktur.
  • Etappe in Tavda (Gebiet Swerdlowsk). Arbeite als Arzt in der Krankenstation. Häufige Kontrollen in der Krankenstation für Gesunde.
  • 1945, Dezember. - Unterbringung in einer chirurgischen Krankenstation mit akuter Erschöpfung. Arbeiten im Labor - Blut- und Sputumtests. Schlussendlich. Ziel - Dorf Kuban. Widerruf der Ausreiseerlaubnis. Arbeit in Tavda in der Poliklinik für Lagerpersonal: Durchführung von ambulanten Terminen und Hausbesuchen. Teilnahme an den Sitzungen des Ärzterates für die Diagnose von Gefangenen. Verlegung in ein anderes Lager, um an der Rehabilitation schwerkranker Häftlinge zu arbeiten.
  • 1949. - Unterzeichnung eines Dokuments über die Verbannung auf unbestimmte Zeit. Brief nach Leningrad an den Doktor der medizinischen Wissenschaften, Professor V. S. Galkin, über die Verwendung von Anästhetika zur Behandlung von Patienten mit Schierlingsvergiftung. Bibliothekssammlung für Patienten, Gesellschaftsspiele. Transfer zur Krankenstation in Pustin - Lager 20 km von Tavda entfernt. Versetzung durch einen Arzt in die Lagerabteilung bei einer Laufbahn. Mangel an Labor, Röntgen.
  • 1952. - Arbeit im Labor. Zubereitung von Aloe für Injektionen. Entlassung aus der Arbeit ohne Begründung. Erlangung einer Arztstelle im Dorf. 1953. - Rückkehr nach Tavda. Mangel an Arbeit und Wohnung. Strickarbeiten. Meldepflicht jeden Monat bei der Kommandantur des Innenministeriums.
  • 1954. - Deutschlehrer an einer Gewerbeschule. Laborant im Physik- und Chemieraum der Abendschule, Stelle als Elektriker. Dauerlink kündigen. Pass bekommen. Arbeit im Syphilis-Lager.
  • September 1957. - Rehabilitation. Rückkehr nach Moskau. Erhalt einer Moskauer Aufenthaltserlaubnis und eines Zimmers in einer Wohngemeinschaft. Erstellung eines Buches über die stalinistischen Lager in deutscher Sprache.
  • 1980er, Anfang. — Versand des Manuskripts auf diplomatischem Wege in den Westen.
  • April 1985. Angelina Rohr ist verstorben. Sie wurde auf dem Vvedensky (deutschen) Friedhof begraben.
  • 1989. - Die Veröffentlichung eines Buches in Österreich unter dem Pseudonym Elena Golpina. Kurze Bibliographie Ror A.K. Kalte Sterne des Gulag / Per. mit ihm. N. Palagina. - M.: Links, 2006. - 316 S., 8 S. krank. Korallov M. Dr. Rohr. Fallgeschichte Russland // Neues Gas. - 2007. - 24. Aug. (Nr. 32). - (Geschichte).

врач, журналист

  • 1890, 5 февраля. — Родилась в г. Займ (Австро-Венгрия, ныне Чехия) в аристократической семье. В девичестве – Мюльнер.

Изучение медицины в Германии и Швейцарии, посещение лекций Зигмунда Фрейда. Знакомство с Лениным, с Крупской.

  • 1923. — Получение диплома доктора медицины в Берлинском университете. Замужество. Муж – Вильгельм Бернгардович Рор, врач.
  • 1926. — Переезд в Москву по политическим соображениям. Принятие советского гражданства. Научный сотрудник гистологической лаборатории профессора О. Б. Лепешинской Биологического института им. Тимирязева. Вильгельм Рор – сотрудник Института Маркса и Энгельса.
  • 1939. — По совместительству корреспондент «Франкфуртер Цайтунг» и других немецких и швейцарских газет, московского журнала «Интернациональная литература».
  • 1941, 6 июля. — Арест мужа.
  • 1941, 7 июля. — Арест по ложному обвинению в шпионаже. Недолгое содержание в Бутырской тюрьме. Отправление поездом в Саратовскую тюрьму. Голод, болезни. Ночные допросы.
  • 1942. — Этап в Балашов. Содержание в тюремной камере вместе с уголовниками. Вынесение приговора: 5 лет ИТЛ. Этапный путь: Челябинск – Нижний Тагил (Свердловская область). Лагерный врач.
  • 1943, февраль. — Закрытие лазарета. Работа в лесу. Заболевание. Назначение заведующей лазаретом в женском лагере в 9 км. Перевод на должность санитарного инспектора. Проживание в обычном бараке. Бригадир инвалидной бригады: штукатурные работы, рубка леса.

Отправление в Тагильский центральный лазарет. Работа в прядильне в лагере возле лазарета. Ночные смены в бригаде по изготовлению папье-маше.

  • Этап в Тавду (Свердловская область). Работа врачом в лазарете. Частые проверки в лазарете по поводу наличия здоровых людей.
  • 1945, декабрь. — Помещение в хирургический лазарет с острым истощением. Работа в лаборатории – исследования крови и мокроты.

Окончание срока заключения. Пункт назначения – кубанская станица. Отмена разрешения на отъезд. Работа в Тавде в поликлинике для сотрудников лагеря: ведение амбулаторного приема и вызовы на дом. Участие в заседаниях медкомиссии для постановки диагноза заключенным. Перевод в другой лагерь на работу по реабилитации тяжелобольных заключенных. 1949. — Подписание документа о бессрочной ссылке. Письмо в Ленинград доктору медицинских наук, профессору Галкину В. С. об использовании наркоза для лечения больных при отравлении цикутой. Сбор библиотеки для больных, настольных игр. Перевод в лазарет в Пустин – лагпункт в 20 км от Тавды. Перевод врачом в лаготделение при карьере. Отсутствие лаборатории, рентгена. 1952. — Работа в лаборатории. Приготовление алоэ для инъекций. Увольнение с работы без объяснения причины. Получение места врача в деревне. 1953. — Возвращение в Тавду. Отсутствие работы и квартиры. Подработка вязанием. Обязанность каждый месяц отмечаться в комендатуре МВД. 1954. — Учитель немецкого языка в ремесленном училище. Лаборант в кабинете физики и химии вечерней школы, должность электромонтера. Отмена бессрочной ссылки. Получение паспорта. Работа в лагере сифилитиков. 1957, сентябрь. — Реабилитация. Возвращение в Москву. Получение московской прописки и комнаты в коммуналке. Создание книги о сталинских лагерях на немецком языке. 1980-е, начало. — Переправление рукописи по дипломатическим каналам на Запад. 1985, апрель. — Скончалась Ангелина Рор. Похоронена на Введенском (Немецком) кладбище. 1989. — Выход в свет в Австрии книги под псевдонимом Елена Гольпина.

Краткая библиография

Рор А. К. Холодные звезды ГУЛАГа / Пер. с нем. Н.Палагиной. — М. : Звенья, 2006. — 316 с., 8 л. ил.

Кораллов М. Доктор Рор. История болезни России // Новая газ. – 2007. – 24 авг. (№ 32). – (История).

https://bessmertnybarak.ru/books/person/521600/

Golden Lady[Bearbeiten]

Melli Beese[Bearbeiten]

Melli Beese vor Flugzeug
Melli Beese etwa 1915

Amelie Hedwig Boutard-Beese (* 13. September 1886 in Laubegast bei Dresden; † 21. Dezember 1925 in Berlin), besser bekannt unter ihrem Rufnamen Melli Beese, war eine deutsche Pilotin. Sie ging in die Geschichte ein als die erste Frau, die in Deutschland die Prüfung zum Erwerb eines Privatpilotenscheins ablegte.

Beese war die einzige Tochter eines Architekten. Ihre Eltern waren wohlhabend und förderten die begabte Tochter auf allen Gebieten. Von 1906 bis 1909 studierte Beese an der Königlichen Akademie der freien Künste in Stockholm Bildhauerei. In Schweden lernte sie auch ihre große Leidenschaft, das Hochseesegeln, kennen. Beese war zudem auch fasziniert von den Berichten und technischen Fortschritten in der Aviatik. Sie las und sammelte Berichte über die Flugversuche der Brüder Wright.

Als Beese im November 1910 nach Deutschland zurückkehrte, besuchte sie am Technikum Dresden als Externe Vorlesungen in Mathematik, Mechanik, Schiffbau und Flugmechanik.[1] Noch im gleichen Jahr suchte sie auf dem Flugplatz Johannisthal einen Fluglehrer. Als erstes sprach sie bei den Albatros Flugzeugwerken vor. Diese schickten sie zu den Wright-Flugzeugwerken weiter (‚wegen mangelnder Erfahrung mit weiblichen Schülern‘).

Bei der Flugmaschine Wright GmbH hatte bereits die Ballonfahrerin Käthe Paulus Flugstunden genommen. Ihr Fluglehrer Paul Engelhard weigerte sich jedoch, noch einmal eine Frau zu unterrichten; er schickte Beese weiter zur Ad Astra, einer in Johannisthal ansässigen frühen Fluggesellschaft, die auch Piloten ausbildete und bis etwa Mitte 1912 bestand. Deren Fluglehrer, Robert Thelen (1884–1968), erklärte sich endlich bereit, Beese als Schülerin anzunehmen.

In den 1910er Jahren wurde nur geflogen, „wenn ein entfaltetes, in die Luft gehaltenes Taschentuch sich nicht bewegt“.[2] Flugschüler saßen deshalb manchmal wochenlang in den Hallen des Flugplatzes und warteten, bis sich eine Gelegenheit zum Aufstieg ergab. Schwere Probleme bereitete ihr von nun an der zeitgenössische Männlichkeitswahn: Beeses Kameraden sahen in ihr eine unwillkommene Konkurrentin und versuchten, ihr Fliegen zu verhindern. Erst nachdem Beese Thelen zur Rede gestellt hatte, durfte sie erstmals aufsteigen. Ihre ersten Flüge fanden mit Thelen in einem Wright-Doppeldecker statt. Am Abend des 12. Dezember 1910 sprang bei einem Übungsflug eine Antriebskette von der Motorwelle. Thelen und Beese stürzten im Gleitflug aus 20 Metern Höhe zu Boden[3] und Beese brach sich den Knöchel. Gegen die Schmerzen wurde sie mit Morphin behandelt, was eine lebenslange Sucht auslöste. Einige Tage nach dem Unfall starb ihr Vater.

Im Januar 1911 kehrte Beese nach Johannisthal zurück. Für den als abergläubisch geltenden Robert Thelen war ihre Bruchlandung der Beweis, dass „Frauen im Flugzeug eben Unglück bringen“, und er weigerte sich, sie weiter zu unterrichten. Ihr Schulungsvertrag wurde daraufhin in beiderseitigem Einvernehmen aufgehoben.

Anfang Juli 1911 unterschrieb Beese einen Schulungsvertrag bei den Rumpler-Werken.[3] Hellmuth Hirth, der Fluglehrer, war von der Idee wenig begeistert, gab jedoch dem Druck der Rumpler-Direktion nach, die sich durch eine weibliche Werkspilotin einiges an Publicity versprach. Beese hatte mit der negativen Einstellung Hirths zu kämpfen: Jedes Mal, wenn sie an der Reihe war, saß bereits ein anderer Schüler im Flugzeug oder technische Probleme verhinderten den Flug. Einmal, während eines Übungsfluges, war sogar ihr Flugzeug dahingehend sabotiert worden, dass die gelöste Verspannung der Tragflächen einen Absturz zur Folge gehabt hätte, wenn Beese dies nicht sofort nach dem Abheben bemerkt hätte, was Hirth als „Streich von Männern, einer Frau gespielt, die unerlaubt in ein Männern vorbehaltenes Revier eingedrungen ist“ abtat.

Ohne ausreichende Flugerfahrung meldete sich Beese schließlich ein erstes Mal zur Prüfung an. Das Flugzeugführerzeugnis des Vereins des Deutschen Luftfahrtverbandes DLV war nötig, um an Wettflügen teilnehmen zu können. Zum Erwerb dieser Lizenz waren 3000 Mark zu zahlen und der Antragsteller hatte eine gesonderte Versicherung abzuschließen, die das Risiko einer Bruchlandung absichern sollte.[1] Die Prüfung bestand aus drei geschlossenen Rundflügen von mindestens fünf Kilometern Länge. Nach jedem Flug musste vorschriftsmäßig gelandet und der Motor ausgeschaltet werden. Die Landung hatte punktgenau, bei einer Toleranz von maximal 150 Metern, zu erfolgen.

Beeses erste Prüfung endete fast mit einem Unfall. Kaum war sie in der Luft, setzte der Motor aus. Sie leitete sofort die Landung ein und musste feststellen, dass der Benzintank sabotiert worden und das Benzin ausgelaufen war. Sie berichtete den Vorfall jedoch nicht, er wurde erst in ihrer Autobiographie erwähnt. Danach meldete sie sich erst wieder zur Prüfung an, als der Unterricht wegen der Abwesenheit von Hellmuth Hirth einmal ausfiel. Am 13. September 1911, ihrem 25. Geburtstag, stieg sie in den frühen Morgenstunden mit der Rumpler-Taube auf und flog die vorgeschriebenen Runden und Figuren. Bevor die anderen Flugschüler auf dem Flugplatz eintrafen, hielt sie bereits als erste Frau Deutschlands die Flugzeugführerlizenz Nummer 115 in ihren Händen.[4][1] Ihre Sportzeugen waren anerkannte Fluglehrer in Johannisthal, und zwar der Inhaber der Fluglizenz Nummer 4 Ellery von Gorrissen und Cornelius Hintner. Beese erwarb den Pilotenschein knapp vor Božena Laglerová, die zu der Zeit verletzungsbedingt pausieren musste und im Oktober den Flugschein Nummer 125 erhielt.

Im Jahr 1912 gründete Beese, angeblich finanziell unterstützt von dem Fabrikanten Karl August Lingner, gemeinsam mit Charles Boutard und Hermann Reichelt die Flugschule Melli Beese GmbH. Reichelt brachte einen seiner selbst gebauten Eindecker mit, Boutard stellte einen ebenfalls selbst konstruierten Eindecker zur Verfügung. Beese benutzte ihre alte Rumpler-Taube als Schulflugzeug.

Bei der viel beachteten Gründung ihrer Flugschule kritisierte Beese das bisherige Ausbildungssystem scharf: „Auf mannigfache Anregung hin habe ich mich entschlossen, auf dem Flugplatz Johannisthal eine eigene Flugschule zu errichten. Ich bin dabei von der Erwägung ausgegangen, dass es an der Zeit ist, den in vielen Beziehungen ungeregelten Zuständen in manchen Flugschulen dadurch ein Ende zu machen, dass ein wirklich ordnungsgemäßes und straff geordnetes Institut die Ausbildung zum Flieger nach festgesetzten Grundsätzen übernimmt. Vor allem soll der Unterricht schnell erfolgen, und zwar auf Wunsch auf Maschinen verschiedener Gattung […]. Da ich einerseits unter allen Umständen nur eine beschränkte Anzahl von Schülern annehmen will und mir andererseits drei Maschinen und drei Fluglehrer zur Verfügung stehen, so wird der fast überall eingerissene Übelstand entfallen, dass die Schüler Wochen und Monate auf dem Flugplatz verweilen, ohne überhaupt zum Fliegen zu kommen.“

Das Flugschulenbüro und Wohnung von Beese befand sich in Johannisthal zuerst auf der Kaiser-Wilhelm-Straße 45; Sterndamm 83, nach Umbenennung der Straße. Nach ihrer Heirat mit Boutard befanden sich Wohn- und Flugschulenbüroräume am Sterndamm Nr. 82.[8]

Neben der Flugschule machten sich Beese und ihre Teilhaber daran, die Rumpler-Taube nachzubauen. Bald schon konnten sie die Beese-Taube aus eigener Produktion zu einem günstigen Preis von 12.000 Mark anbieten. Darüber hinaus plante sie die Konstruktion eines Flugbootes.

Am 25. Januar 1913 heiratete Melli Beese ihren Teilhaber Charles Boutard in Berlin und nahm dabei die französische Staatsbürgerschaft an. Das Paar zog in eine Villa in der Nähe des Flughafens Johannisthal.[9]

Als der Erste Weltkrieg sich abzuzeichnen begann, erhielten vor allem die großen Flugzeugwerke staatliche Förderung. Beese und Boutard setzten all ihre Hoffnungen auf ihr Flugboot, das sie für eine im August 1914 in Warnemünde stattfindende Veranstaltung anmeldeten. Das fertige Flugzeug lag bereits an der Warnow, als am 1. August 1914 der Krieg ausbrach und Melli Beese und ihr Mann als feindliche Ausländer verhaftet wurden. Das Fliegende Boot wurde von den Behörden zerstört.

Erster Weltkrieg

Bei Kriegsausbruch mussten Beese und Boutard ihre gutgehende Fabrik und Flugschule schließen. Sie durften den Flugplatz und ihre Flugschuppen sowie die Fabrik nicht mehr betreten. Charles Boutard wurde interniert, Melli Beese unter Hausarrest gestellt. Nachdem ihr Mann vorläufig zurückkehren durfte, wurde das Paar in Wittstock/Dosse interniert.

Isoliert, ohne Arbeit und von Wachposten misstrauisch beäugt, erkrankten beide an Tuberkulose. Melli Beese konsumierte verstärkt Morphium.

Nach Ende des Ersten Weltkrieges kehrte Melli Beese nach Johannisthal zurück. Ihre Flugzeugschuppen waren geräumt und ihre Flugzeuge demontiert worden. Die Aufstellung von Luftstreitkräften wurde den Deutschen im Versailler Vertrag 1919 verboten und Beese stand vor dem finanziellen Nichts. Boutard wurde nach Frankreich gebracht, wo er sich dafür rechtfertigen musste, dass er während des Krieges in Deutschland geblieben war. Beese bemühte sich, von der Regierung eine Entschädigung für ihre Fabrik sowie ihre Flugzeuge zu erhalten. Das erhaltene Geld investierte sie, doch die Automobilfirma, die sie unterstützte, ging in Konkurs.

„Fliegen ist notwendig. Leben nicht“

Noch gab die morphiumsüchtige, am Boden zerstörte Frau nicht auf. Gemeinsam mit dem zurückgekehrten Charles Boutard plante sie, mit zwei Flugzeugen um die Welt zu fliegen. Lange mussten die beiden nach Geldgebern für ihr Unternehmen suchen. Zwar erklärten sich die Fokker-Werke bereit, ihnen eine ausgediente Kriegsmaschine zur Verfügung zu stellen, das Projekt scheiterte dann aber doch an einer unzureichenden Finanzierung.

1925 musste Beese die Lizenz ihres Pilotenscheines erneuern, machte dabei aber eine Bruchlandung, die sie allerdings unverletzt überstand. Zu dieser Zeit lebte sie getrennt von ihrem Ehemann in einer Pension. Am 21. Dezember 1925 erschoss sie sich, nachdem sie die Worte „Fliegen ist notwendig. Leben nicht.“ auf einen Zettel geschrieben hatte – eine Paraphrase des alten Seefahrerspruches „Seefahrt tut not, Leben tut nicht not“. Sie wurde auf dem Friedhof Berlin-Schmargendorf beigesetzt. Die Grabstätte befindet sich in der Abt. L2-73. Sie ist seit 1975 als Ehrengrab des Landes Berlin gewidmet.

Melli Beese

Wilhelmine Reichard[Bearbeiten]

Wilhelmine Reichard, Lithographie von Adolf Kunike, um 1820

w:de:Wilhelmine Reichard :

Johanne Wilhelmine Siegmundine „Minna“ Reichard, geborene Schmidt (* 2. April 1788 in Braunschweig; † 23. Februar 1848 in Döhlen, bekannt als Wilhelmine Reichard) war die erste Ballonfahrerin Deutschlands.

Am 30. September 1811 folgte die dritte Ballonfahrt von Dresden aus. Sie erreichte dabei eine von ihr durch Barometermessung ermittelte Höhe von 24.000 Fuß (etwa 7.800 m). Bei dieser Ballonfahrt stieg sie dabei so hoch, dass sie wegen Sauerstoffmangels bewusstlos wurde. Als sie nach ungefähr 50 Minuten 6 ½ Meilen (ca. 48 km) zurückgelegt hatte, stürzte sie aus dem durch die zweite Fahrt beschädigten Ballon ab und landete bei Saupsdorf in einem Gebüsch. Wie durch ein Wunder überlebte sie, und an der Absturzstelle wurde ein Denkmal errichtet. Der Ballon stieg nach dem Unfall noch etwa 3.000 Fuß weiter auf, bevor er zerplatzte. - Erst nach fünf Jahren nahm sie die Ballonfahrten wieder auf, 1816 hatte ihr Ehemann einen neuen Ballon gebaut.

Reichard diente Karl May möglicherweise als ein Vorbild für seine Figur Wanda. Im IV. Kapitel der gleichnamigen Erzählung von 1875 verwertete May die turbulenten Ereignisse vom 30. September 1811.

Kirnitzschtal-Saupsdorf. Oberreit, Sect. Stolpen, 1821/22
Wachberg, Saupsdorf (Sächs. Schweiz), um 1900.

Am Wachberg bei Saupsdorf wurde am 30. September 2011 anlässlich des 200. Jahrestages ihrer dortigen Notlandung eine Gedenktafel enthüllt.

  • Der Wachberg ist ein 496 Meter hoher Berg etwa einen Kilometer nördlich von Saupsdorf unmittelbar an der Grenze zu Tschechien. Der Wachberg hat seinen Namen vermutlich nach dem Dreißigjährigen Krieg erhalten, vorher hieß er noch Butterbergk. Andererseits wurde 1821/22 zwischen dem "Wachtberg" und dem "Puttrichsberg" unterschieden. Ein erstes Schankhaus wurde als Folge des aufkommenden Tourismus in der Sächsischen Schweiz um 1851 errichtet. Aus dieser Zeit stammt auch die Bezeichnung „Schweizerkrone“, unter der der Berg heute vor allem in der Tourismusbranche bekannt ist. w:de:Wachberg (Lausitzer Bergland)

"Am 30. September 1811 stieg Mad. Reichard zum dritten Mahl in Dresden mit dem durch Sturm sehr beschädigten Ballon, bey sehr ungünstigem Wetter. Diese Luftfahrt gehört zu den gefährlichsten, welche jemahls unternommen worden sind. Ungefähr 50 Minuten nach der Abreise stürzte die Luftschifferinn, anscheinend todt, bei Saugsdorf in der sächsischen Schweiz in ein Gebüsch, wo noch jetzt ein einfaches Denkmahl, von den gutmüthigen Landsleuten aufgestellt, die Stätte bezeichnet, wo ihre, an ein Wunder gränzende Lebensrettung erfolgte. Die Entfernung des Landungsplatzes von Dresden beträgt 6 1/2 Meile, und aus der, von Mad. Reichard vor ihrem Dahinsinken in Bewußtlosigkeit noch niedergeschriebenen Barometerbeobachtungen ergibt sich die erreichte Höhe von 24,000 P.F. Unstreitig ist aber der Ball noch um mehr als 3,000 F. höher gestiegen, bevor er zersprang. Fragmente des Balles sind in Neu-Ehrenberg in Böhmen, 2 Meilen vom Landungsplatze, gefunden worden, worauf auf die Heftigkeit des Sturmes zu schließen ist. Der bey dieser Luftfahrt in pekuniärer Hinsicht erwachsenen Schaden war sehr bedeutend. Wohlhabende Einwohner in Dresden versuchten ihn dadurch zu mildern, daß sie auf eine sehr zarte Weise der Luftschifferinn ein Geschenk von 120 Dukaten überreichen ließen."[2]


https://web.archive.org/web/20160304042642/http://www.sz-online.de/nachrichten/saupsdorfer-ehren-ballonfahrerin-886229.html :

Es ist vielen Saupsdorfern vielleicht gar nicht bekannt, was sich am 30. September 1811 über dem kleinen Ort, zwischen Wachberg und Kirnitzschtal, ereignete.

Vor nunmehr 200 Jahren entschloss sich in Dresden eine junge Frau namens Wilhelmine Reichard zu einer Ballonfahrt. Sie hatte vorher schon zwei Fahrten von Berlin aus absolviert und bereitete nun ihre dritte Ballonfahrt vor. Eigentlich war die Luftreise für den 29. September 1811 geplant. Doch sie musste aus verschieden Gründen verschoben werden: Die zum Befüllen des Ballons nötige Schwefelsäure kam zu spät in Dresden an, die Füllung verzögerte sich, derweil brach die Dunkelheit herein.

Doch auch am nächsten Tag gab es Probleme – diesmal mit den Wetter. Es herrschten starker Wind und Regen. Der schon gefüllte Ballon ließ sich nur mit großer Mühe auf den Boden bändigen, einzelne Windseile lösten sich, und auch ein Teil des Netzes im oberen Teil nahe des Ventil war bereits gerissen.

Der Ehemann Gottfried Reichard hatte sich längst damit abgefunden, dass aus der geplanten Luftreise unter diesen Umständen nichts werden würde. Frau Wilhelmine war aber offenbar anderer Ansicht, denn als sich Gottfried Reichard gerade von den Witterungsverhältnissen überzeugte, sah er, wie seine Frau die Gondel bestieg und empor schwebte. Durch den Wind wurde sie aber stark abgetrieben und das Netz verwickelte sich an den Zweigen verschiedener Bäume.

Bis auf 7.800 Meter

Sie warf Ballast ab, dann gelang ihr der langsame Aufstieg. Als sich die Gondel erneut zu senken begann, warf sie zuletzt sogar noch den Anker mit dem Tau über Bord.

Es dauert etwa zwölf Minuten, bis die Gondel außer Sichtweite war. Am nächsten Morgen erreichte Gottfried Reichard die Nachricht, dass seine Frau an der böhmischen Grenze am „Wachberg“ bei Saupsdorf glücklich gelandet sei. Er fuhr umgehend hin, musste aber feststellen, dass der Brief nicht der Wahrheit entsprach.

Was sich wirklich während der Fahrt ereignet hatte, erfuhr er von seiner Frau. Als sie sich kaum über den Wolken befand, seien heftige Windstöße aufgekommen, welche den Ballon immer wieder in verschiedene Richtungen schleuderten. Die Gondel befand sich nur selten senkrecht unter dem Ballon. Wirklich beunruhigend war jedoch die starke Geschwindigkeit, mit der der Ballon aufstieg. Sie öffnete immer wieder das Ventil, um Gas entweichen zu lassen. Bald erreichte sie eine unglaubliche Höhe von 7800 Metern und verlor das Bewusstsein.

Wilhelmine Reichard stürzt am 30. September um 16.30 Uhr am Wachberg bei Saupsdorf mit ihrem Ballon ab. Gefunden wird sie vom damaligen Erblehnrichter Johann Christlieb Thiermann, welcher dieses Ereignis auch einen Tag nach dem Absturz beurkundet.

In Saupsdorf soll die Leistung dieser Frau nunmehr geehrt werden. Deshalb sind alle Einwohner und Interessierte am 30. September, 17 Uhr, auf den Wachberg eingeladen. Hier wird ihr zu Ehren eine Gedenktafel enthüllt

Saupsdorfer ehren Ballonfahrerin

Vor genau 200 Jahren stürzt Wilhelmine Reichard am Wachberg ab. Sie überlebt.

Sächsische Zeitung Montag, 26. September 2011 https://web.archive.org/web/20160304042642/http://www.sz-online.de/nachrichten/saupsdorfer-ehren-ballonfahrerin-886229.html

https://www.freital.de/wilhelmine_reichard :

Als die 23-jährige Wilhelmine Reichard aus Braunschweig am 16. April 1811 in Berlin mit einem Ballon in die Lüfte steigt, ist das eine Sensation. Sie ist als erste deutsche Frau und noch dazu allein mit einem Ballon unterwegs - und landet sicher wieder auf der Erde.

Kenner der Luftfahrtgeschichte bezeichnen Wilhelmine Reichard nicht nur deshalb als Luftfahrt-Pionierin. Fasziniert vom Schweben in luftiger Höhe und unterstützt von ihrem Mann Gottfried Reichard bringt sie es in nur einem Jahrzehnt auf 17 Fahrten. Ihre wissenschaftlichen Beobachtungen und exakten Messungen während der Ballonfahrten sind überliefert. Jeder ihrer Ballonaufstiege wird gemeinsam mit ihrem Ehemann sorgsam vorbereitet und in ein publikumswirksames Rahmenprogramm eingebettet. Diese Veranstaltungen finden begeisterten Zuspruch und wohlhabende Geldgeber, so dass beide als Ballonfahrer das Kapital für den Bau einer längst geplanten chemischen Fabrik erwirtschaften können.

Dass eine Reise im Ballon nicht ohne Risiko ist, zeigt ihre dritte Fahrt. Am 30. September 1811 hebt sie bei ungünstiger Wetterlage von Dresden ab und und erreicht eine Rekordhöhe von 7.800 Metern. Die junge Frau verliert in dieser Höhe das Bewusstsein, der Ballon zerreißt und stürzt am Wachberg in der Sächsischen Schweiz ab. Wilhelmine überlebt und startet trotz aller Widrigkeiten bald wieder...

Im Jahre 1814 lässt sich die Familie im heutigen Freitaler Ortsteil Döhlen nieder. Dort gründet Gottfried Reichard 1821 seine chemische Fabrik, zu der Wilhelmine durch ihre Ballonfahrten einen wesentlichen finanziellen Beitrag geleistet hat. Diese Fabrik ist die erste und für Jahrzehnte die einzige ihrer Art in Sachsen: ein Spitzenunternehmen zur Herstellung chemischer Präparate, von denen insbesondere die Schwefelsäure für die Landesindustrie von großer Bedeutung ist. https://www.freital.de/wilhelmine_reichard


https://web.archive.org/web/20081006110156/http://www.ballonfahrer-online.de/bo_geschichte/bo_reichard.php :

Am 16. April 1811 stieg Wilhelmine Reichard als erste deutsche Frau im Ballon von Berlin aus auf. Nach einem weiteren Start am 02. Mai übersiedelte die Familie nach Dresden. Dort erfolgte der dritte Aufstieg von Wilhelmine Reichard - diese Ballonfahrt wäre beinahe ihre letzte gewesen. Der Start erfolgte unter schlechten Wetterbedingungen. Da sich das Ventil des Ballons nicht betätigen ließ, stieg er bis auf eine Höhe von 7800 m. Wilhelmine fiel aufgrund der großen Höhe in Ohnmacht und der Ballon zerriss. Der Ballon stürzte ab und fiel in einen Hang des Wachbergs bei Saupsdorf in der Fränkischen Schweiz. Junge Fichten bremsen glücklicherweise den Aufschlag ab und Wilhelmine Reichard überlebt das Unglück.

In den nächsten fünf Jahren unternahm die Pilotin keine Ballonfahrten mehr, sowohl aus politischen als auch aus familiären Gründen. Mittlerweile wurde das dritte Kind der Familie Reichard geboren und Gottfried erhielt eine Anstellung in einem Chemiewerk in Freital. Als Auswirkung des napoleonischen Krieges, die Fabrik wurde zerstört, verlor er diese jedoch schnell wieder.

Erst als es Gottfried Reichard wegen seiner Französischkenntnisse gelang, eine Stelle in Dresden zu finden, konnte die Familie einige Ersparnisse zurücklegen.

1815 planten die Reichards die Gründung einer eigenen chemischen Fabrik und konnten die benötigten Konzessionen von der sächsischen Landesregierung erhalten. Da die finanziellen Mittel für den Fabrikbau jedoch nicht reichten, begannen beide wieder mit dem Ballonfahren. Jeder der Ballonaufstiege wurde sorgsam vorbereitet und in ein publikumswirksames Rahmenprogramm eingebettet - somit konnten die Ballonfahrten als kommerzielle Einnahmequelle benutzt werden. 1816 stieg Wilhelmine Reichard drei mal mit dem Ballon auf, einmal aus Hamburg und zweimal aus Berlin. Bei der Fahrt am 27. Oktober in Berlin nahm sie den holländischen Adeligen Graf Roß gegen Bezahlung mit. Auch in den Jahren 1818 und 1819 folgten mehrere Ballonfahrten zur Finanzierung der Fabrik, die Starts erfolgten z. B. in Braunschweig, Aachen und Lübeck.

1820 feierte Wilhelmine Reichard ihre größten Erfolge als Ballonfahrerin.

Ihrer vierzehnten Fahrt, am 30. Mai in Prag, wohnte der österreichische Kaiser bei. Dieser lud sie zu zwei weiteren Fahrten von Wien aus ein, die sie im Juli bzw. August durchführte. Der finanzielle Ertrag dieser Ballonfahrten war überaus lohnend und Wilhelmine Reichard beendete daraufhin ihre Ballonfahrer-Karriere mit einem Start am 01. Oktober 1820, anlässlich des Oktoberfestes in München.

Fortan widmete sich Wilhelmine Reichard ihrer Familie. Durch ihre Ballonfahrten hatte sie einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung der Fabrik geleistet, die in der damaligen Zeit ein Spitzenunternehmen in der Herstellung von Schwefelsäure war.

1835 stieg Gottfried Reichard zu einer letzten Ballonfahrt auf, ähnlich wie seine Frau 15 Jahren zuvor, vom Oktoberfest in München.

zum Vergrößern bitte klickenWilhelmine Reichard starb am 23. Februar 1848 im Alter von 60 Jahren in Dresden an den Folgen eines Schlaganfalls. Sie wurde, ebenso wie ihr Mann, der vier Jahre vorher starb, auf dem Friedhof in Freital-Döhlen begraben. In den Jahren zwischen 1811 und 1820 hatte die erste Ballonfahrerin Deutschlands 17 Fahrten durchgeführt. Die längste dauerte 210 Minuten, bei der höchsten erreichte sie eine Höhe von 7800 m und die weiteste trug sie über eine Strecke von 223 km.

https://web.archive.org/web/20081006110156/http://www.ballonfahrer-online.de/bo_geschichte/bo_reichard.php


https://www.stadtwikidd.de/wiki/Wilhelmine_Reichard :

Die dritte Luftreise im Herbst lief in Dresden bei stürmischen Wetter so dramatisch ab, dass darüber eine Broschüre erschien, die die gefährliche Fahrt schilderte. Voller Sorge hatte ihr Mann sie vom Start abzuhalten versucht, auch unter Zuhilfenahme der Zuschauer. Vergeblich, die Luftschifferin hielt sich stets an ihr Programm; vorgeblich um ihr Publikum nicht zu enttäuschen. Sie galt darum als sehr mutig. Bei der Sturmfahrt soll der Ballon nach späteren Berechnungen eine Höhe von 8000 Metern erreicht haben. Er wurde beschädigt, stürzte ab, zerlegte und verfing sich letztendlich in einem Baum. Wilhelmine, die ob der großen Fahrhöhe bewusstlos geworden war, hatte damit mehr als Glück. Sie kam mit schweren Verletzungen davon. Von ihrer Sachkenntnis, Geistesgegenwart und Erfahrungen war sie überzeugt, deshalb verlor sie auch nicht den Mut, obwohl sie noch zweimal abstürzte. In den nächsten neun Jahren unternahm Wilhelmine Reichard 14 weitere Luftfahrten. https://www.stadtwikidd.de/wiki/Wilhelmine_Reichard


Lola Montez[Bearbeiten]

Lola Montez in a black and white portrait by Antoine Samuel Adam-Salomon, 1860.

Im Jahre 1846 kam die irische Tänzerin Lola Montez nach München und wurde bald nach einer ihr gewährten Audienz zur Geliebten des Königs. Sie erhielt eine luxuriöse Villa in der Barer Straße in München, einen Adelstitel (Gräfin von Landsfeld) und finanzielle Unterstützung von Ludwig. Ihre Einbürgerung konnte er erst nach dem Rücktritt seines Ministers Karl von Abel durchsetzen.

Die Königin Therese reagierte auf das Verhältnis mit der „Spanierin“ angespannt und brachte Diplomaten in Verlegenheit, indem sie im Theater und an der Tafel, für die Öffentlichkeit gut sichtbar, ihrem Gemahl fernblieb. Die Verleihung des Theresienordens an die Mätresse lehnte sie strikt ab. Der König ärgerte sich über die „Kälte und Sprachlosigkeit“ der Königin, die auch die neuen Minister einschloss. Friedrich Wilhelm IV. von Preußen und seine Frau Elisabeth, Ludwigs Halbschwester, die dessen Benehmen „entsetzlich“ fand, nahmen Abstand von einer nach Bayern geplanten Reise, um dem König nicht begegnen zu müssen.

Montez, die vom König fast täglich besucht wurde, schrieb sich in eine genehmigte Studentenverbindung ein. Als es ihretwegen an der Universität zu Unruhen kam, ordnete der König am 9. Februar 1848 die sofortige Schließung der Universität an. Daraufhin kam es zu Protesten, auf Grund deren Ludwig die Universität am 10. Februar wieder öffnen und Montez ausweisen ließ. Am 11. Februar verließ die Tänzerin die Stadt.

Trotzdem folgte am 4. März 1848 der Sturm auf das Zeughaus, die Menge bewaffnete sich mit dem dort eingelagerten Kriegsgerät und zog in Richtung Residenz. Preissteigerungen erregten neben dem absolutistischen Gebaren des liebestrunkenen Monarchen zusätzlichen Unmut. Prinz Karl sorgte als Bruder des Königs und Generalfeldmarschall der bayerischen Armee durch sein Erscheinen für Ruhe und es kam zur friedlichen Auflösung, nachdem Freibier ausgeschenkt worden war. Daraufhin stellten sich seine Familie und die konservativen Kreise gegen Ludwig. Die Minister sympathisierten mit dem Volk. König Ludwig musste am 6. März die sogenannte Märzproklamation (die ihm regelrecht von seinem Minister Oettingen-Wallerstein als Reaktion auf die Unruhen und Demonstrationen diktiert worden war) mit erheblichen Zugeständnissen unterschreiben. In dieser Proklamation bekannte er, umgehend die Ständeversammlung einzuberufen und Reformen zu veranlassen, und noch am selben Tag wurde die Armee auf die Verfassung vereidigt. Ludwig berief den Bürgermeister von Regensburg Gottlieb von Thon-Dittmer zum Verwalter des Innenministeriums mit dem Auftrag, ein Märzministerium zu bilden und die in der Proklamation enthaltenen königlichen Zugeständnisse in Zusammenarbeit mit dem Landtag umzusetzen.

In Nürnberg und andernorts versammelten sich die Bürger, um die Reformankündigung mit Jubel zu feiern, die Krise schien beseitigt, denn die öffentliche Meinung stand nach den Zugeständnissen vom 6. März wieder hinter ihrem Monarchen. Ludwig I. kam daher nicht durch die Revolution zu Fall wie etwa Fürst Metternich oder Louis Philippe in Frankreich. Am 16. März 1848 folgten erneute Unruhen, denn Montez war nach der Verbannung wieder nach München gekommen. Ludwig musste sie am 17. März per Fahndungsaufruf polizeilich suchen lassen, was die für ihn schlimmste Demütigung war. Am 20. März 1848 dankte Ludwig I. zugunsten seines erstgeborenen Sohnes Maximilian II. freiwillig ab. Da er nicht den Anschein erwecken wollte, dass er zum Rücktritt gezwungen war, schrieb er einige Wochen später:

„Regieren konnte ich nicht mehr, und einen Unterschreiber abgeben wollte ich nicht. Nicht Sklave zu werden, wurde ich Freiherr.“

Es lag somit an Ludwigs Nachfolger, der revolutionären Stimmung in Bayern zu begegnen und die versprochenen Reformen zu gewähren. Durch die Märzproklamation band der Vater seinen Sohn an ein Programm, mit dessen Umsetzung er aus Bayern erst eine konstitutionelle Monarchie im eigentlichen Sinn machte. Man bezeichnet Ludwig I. deshalb als den letzten souverän regierenden Monarchen in Bayern.

w:de:Ludwig I. (Bayern)

Jugend und erste Bekanntheit

Elizabeth Rosanna Gilbert wurde 1821 als Tochter des schottischen Offiziers Edward Gilbert und einer irischen Landadeligen, Eliza Oliver, geboren. 1822 siedelte die Familie nach Kalkutta über, wo ihr Vater kurz nach der Ankunft an Cholera starb. Von etwa 1823/1824 bis 1834 wuchs sie erst bei ihrem Stiefvater Captain John Craigie und dann bei ihrem Stiefonkel in Schottland auf und besuchte dann bis 1837 im englischen Bath ein Internat für höhere Töchter.

Um einer Konvenienzehe mit dem wesentlich älteren Richter Sir Abraham Lumley zu entgehen, ließ sie sich von dem englischen Offizier Thomas James 1836 nach Irland entführen. Im folgenden Jahr heiratete sie ihn und ging mit ihm 1838 nach Indien. In Simla trennten sich die Eheleute im Jahre 1839.

Gilbert kam 1842 nach London zurück, lernte dort die spanische Sprache und die spanischen Tänze, was sie bei einer kurzen Spanien-Reise weiter vertiefte. 1843 kam sie unter dem Namen „Maria de los Dolores Porrys y Montez“ alias „Lola Montez“ wieder nach London und gab sich als spanische Tänzerin aus Sevilla aus. Nach erfolgreichem Debüt am 3. Juni 1843 wurde sie als Hochstaplerin entlarvt und floh aus England.

Unter dem Namen Lola Montez zog sie anschließend durch Europa und verursachte durch ihre zahlreichen Affären Skandale, zuerst mit Heinrich LXXII. im thüringischen Reuß-Ebersdorf.[2] Am 3. September 1843 tanzte sie vor Friedrich Wilhelm IV. von Preußen und Zar Nikolaus I. die Los Boleros de Cadix in Berlin. Danach hatte sie ein Gastspiel in Warschau, das mit Tumulten endete. Aus Reuß-Ebersdorf, Berlin, Warschau und Baden-Baden wurde sie ausgewiesen. Nach ihrem Auftritt an der Pariser Oper 1844 erregte sie 1846 in einem Sensationsprozess Aufsehen, nachdem ihr Liebhaber, der Redakteur der Zeitung La Presse, Alexandre Dujarier (1815–1845), in einem Duell erschossen worden war. Auch die Schriftsteller Alexandre Dumas der Ältere (1802–1870) und Alexandre Dumas der Jüngere (1824–1895) sowie Franz Liszt (1811–1886) gehörten zu ihren Verehrern.

Die Affäre in München


Nach zwei Jahren in der Pariser Halbwelt kam sie am 5. Oktober 1846 nach München, stieg im Bayerischen Hof am Promenadeplatz ab und bewarb sich um ein Engagement als Tänzerin. Weil August von Frays, Intendant der Münchener Hofbühne, sie nicht auftreten ließ, suchte sie den bayerischen König Ludwig I. auf, der sie am 7. Oktober 1846 erstmals empfing. Am 10. Oktober gab sie ein Gastspiel am Münchner Hof- und Nationaltheater. Am 14. Oktober hatte sie dort einen weiteren Auftritt. Später wohnte sie im Hotel Zum goldenen Hirschen, danach in einer Privatwohnung in der Theresienstraße. Von ihrer Haushälterin, der als Polizeispitzel angesetzten Frau Desch, wurde sie fälschlich bezichtigt, nachts Studenten empfangen zu haben. Zu dieser Zeit entstand auch ein Porträt von ihr, das sich heute in der so genannten Schönheitengalerie in Schloss Nymphenburg befindet.

Die 25-Jährige wurde die Geliebte des 60-jährigen Königs. Ludwig I. ließ einen Monat und zehn Tage nach ihrem Auftritt sein Testament ändern. Darin wurde ihr eine Auszahlung von 100.000 Gulden zugesagt, falls sie bei seinem Ableben weder verheiratet noch Witwe wäre. Außerdem sollten ihr bis zu einer Verehelichung jährlich 2.400 Gulden gezahlt werden. Tatsächlich hatte sie bis zum Ende des Verhältnisses im Jahre 1850 insgesamt 158.084 Gulden erhalten. Darüber hinaus schenkte ihr der König ein Palais in der Barer Straße Nr. 7 in München als Wohnsitz. Dort zog sie im Juni 1847 ein. Ludwig besuchte sie dort, wie zuvor auch an den anderen Wohnsitzen, oft zwischen 17 Uhr und 22 Uhr. Manchmal empfing sie noch andere Herren, meistens Karrieristen, die sich von ihr ein gutes Wort beim König erhofften.

Das Verhältnis wurde schnell bekannt und allgemein missbilligt. Als der König verlangte, ihr die bayerische Staatsbürgerschaft zu verleihen, da ihr einziger Ausweis ein im Fürstentum Reuß-Ebersdorf ausgestellter Reisepass war, hielt sein Kabinett, vor allem Innenminister Karl von Abel, dies für illegitim. Am 11. Februar 1847 baten alle Minister um ihre Entlassung, die am 1. März erfolgte, und es wurde unter Schwierigkeiten ein neues Kabinett gebildet. Trotzdem wurde Lola Montez eingebürgert, was in der Theresienstraße zu Tumulten führte. Am 25. August 1847 wurde sie zur Gräfin von Landsfeld erhoben – „wegen der vielen, den Armen Bayerns erzeigten Wohltaten“.

Lola Montez war bei der Münchner Bevölkerung sehr unbeliebt. Sie löste mehrere Skandale aus, wenn sie Zigarre rauchend mit ihrer Dogge Turk durch München zog. Montez, der der Gedanke einer studentischen Leibgarde gefiel, gelang es, den Senior und weitere Corpsburschen des Corps Palatia München dazu zu bringen, sich ihr unter dem neuen Corpsnamen Alemannia anzuschließen. Von den Münchnern wurden diese alsbald verächtlich Lolamannen genannt. Zum Corpsstudenten und Vorsitzenden der studentischen Verbindungen Elias Peißner (1825–1863)[5] unterhielt sie ein intimes Verhältnis. Ihr Verhalten verursachte einigen Ärger in der Studentenschaft, so dass schließlich alle anderen Münchener Corps (Suevia, Palatia, Bavaria, Isaria) die Alemannia anfeindeten. Professoren und hohe Beamte wurden entlassen. Als Montez schließlich von einer aufgebrachten Menge auf dem Theatinerplatz erkannt wurde, kam es zu Handgreiflichkeiten, woraufhin sie in die Theatinerkirche flüchtete. Daraufhin verordnete Ludwig I. am 9. Februar 1848 die sofortige Schließung der Universität bis zum Wintersemester 1848/49 und befahl allen Studenten, die Stadt binnen drei Tagen zu verlassen. Am 10. Februar 1848 zogen Studenten und andere Bürger vor die Residenz und es kam zu Unruhen in der Stadt.

Nach heftigem Protest der Geschäftsleute, Vermieter und Bürger wurde die Universität einen Tag später wieder geöffnet und es erging im Februar 1848 der Befehl, dass Gräfin Landsfeld die Stadt binnen einer Stunde zu verlassen habe. Sie flüchtete am 11. Februar 1848 in einer Kutsche unter den Augen der aufgebrachten Bevölkerung über Schloss Blutenburg nach Lindau und in die Schweiz. Im Kronrat gab Ludwig am 16. März die Erklärung ab, dass Lola Montez nicht mehr bayerische Staatsangehörige sei. Am 17. März wurde ein Fahndungsaufruf erlassen.

Diese ganzen Episoden und Auseinandersetzungen der Jahre 1847 und 1848 in München avancierten schnell zu einem sehr begehrten Theater- und Revuestoff. In der allgemeinen Unruhestimmung des Jahres 1848 (Märzrevolution) kam es am 20. März, nach einer gerüchteweise bekannt gewordenen heimlichen Rückkehr Lola Montez, zur Abdankung des Monarchen.

Bei ihrer Flucht aus München ergatterte der begeisterte Sammler Graf Maximilian von Arco-Zinneberg einen Zigarettenstummel von Montez, den er zur Erinnerung beschriftete und der heute im Münchener Stadtmuseum gezeigt wird.


Kuchisake-onna[Bearbeiten]

w:de:Kuchisake-onna

In ältesten Überlieferungen kleidet sie sich in einen langen Kimono, in modernen Fassungen soll sie einen langen Regenmantel mit hohem Kragen tragen. Je nach lokaler Version hält sie nun ein großes Küchenmesser, eine spitze Sichel oder eine überdimensionale Schere in der rechten Hand. Diese vom Original stark abweichende Beschreibung dürfte allerdings von modernen, in Japan beliebten Horrorfilmen beeinflusst worden sein.[3]

Die Kuchisake-onna soll gemäß modernen Überlieferungen vor allem nachts umherstreifen und jedem, den sie trifft (bevorzugt lauert sie Kindern und jungen Männern auf), stets dieselbe Frage stellen: „Bin ich schön?“ (わたし、きれい?; Watashi, kirei?). Bejahe dies der Befragte, zeige sie ihr wahres, fürchterlich entstelltes Gesicht und fragt: „Jetzt immer noch?“ (これでもですか?; Kore demo desu ka?). Behalte der Befragte die Nerven und antworte erneut mit „Ja“, zerschneide sie das Gesicht ihres Opfers, damit es genau so „schön“ ist wie sie. Verneine der Befragte jedoch, würde er von ihr getötet. Versuche man aber zu fliehen, würde sie ihr Opfer verfolgen und das Ganze nachholen. In anderen Varianten wird das Opfer, falls es eine Frau ist, vorgeblich selbst in eine Kuchisake-onna verwandelt.

Kittie Knox[Bearbeiten]

w:de:Kittie Knox

Ihre Kleidung erregte kritische Bewunderung wie auch Aufsehen. 1895 gewann sie einen Preis bei einem Wettbewerb für Fahrradkleidung in Waltham, Massachusetts. Journalisten berichteten immer wieder ausführlich über ihr Aussehen, ihre körperliche Erscheinung und ihre Garderobe. So wurde sie als „hübsche farbige Maid“, „dunkle Göttin von Beanville“ und „schöne und dralle schwarze Blüte“ bezeichnet.

  1. Hermann Schönleins Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens erschien von 1876–1962 in Großsedez- bzw. später Kleinoktav-Format. Dies entsprach keinem der üblichen Zeitschriftenformate (Oktav, Groß-Oktav, Quart oder Folio), sondern war angelehnt an die bürgerlichen Almanache, Taschenbücher und gewisse Volkskalender. Die Zeitschrift erschien monatlich (bzw. 13mal im Jahr) und jeder Band war fertig gebunden in geprägtes und bedrucktes Leinen – was sogar für Bücher zu dieser Zeit noch ungewöhnlich war –, d. h. ein Jahrgang der Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens bestand nicht aus einem nachträglich eingebundenen großformatigen Foliant, sondern aus dreizehn kleinformatigen, fortlaufend numerierten Buchbänden. w:wikisource:de:Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens.
  2. "Die vierzehn Luftfahrten der Mad. Reichard." In: Wiener Theater-Zeitung / Theater-Zeitung / Allgemeine Theaterzeitung und Unterhaltungsblatt/Originalblatt / (Wiener) Allgemeine Theaterzeitung und Originalblatt für Kunst, Literatur, Musik, Mode und geselliges Leben / Wiener allgemeine Theaterzeitung und Unterhaltungsblatt für Freunde der Kunst, Literatur und des geselligen Lebens / Oesterreichischer Courier mit einem Anhange: Wiener allgemeine Theaterzeitung, Feuilleton für Kunst, Literatur, Musik, Mode und geselliges Leben / Wiener allgemeine Theaterzeitung für Theater, Musik, Kunst, Literatur, geselliges Leben, Conversation und Mode / Wiener Conversationsblatt für alle Tagsbegebenheiten, für öffentliches Leben, Geselligkeit, für Industrie, Kunst, Handel, Communicationen, für Erfindungen aller Art, für Musik, Mode und Luxus / Wiener Theaterzeitung. Conversationsblatt alles Neuen, Interessanten und Wissenswerthen / Wiener Theaterzeitung, 15. Juli 1820, S. 1.