Benutzer:Methodios/Sachsen
1964
[Bearbeiten]Die Deutschlandtreffen der Jugend fanden in den Jahren 1950, 1954 und 1964 jeweils zu Pfingsten in der DDR statt. Auf den Treffen gab es ein umfangreiches kulturelles Programm sowie Vorträge und Diskussionsveranstaltungen.
Das dritte und letzte Deutschlandtreffen fand vom 16. bis 18. Mai 1964 bereits nach dem Mauerbau in Ost-Berlin statt, in diesem Jahr wurden nur noch 500.000 Teilnehmer gezählt. Bei diesem Treffen wurde von DDR-Musikgruppen erstmals entgegen der bisherigen Praxis öffentlich westliche Musik gespielt. Für das Deutschlandtreffen 1964 wurde vom Rundfunk der DDR ein Sonderstudio DT64 eingerichtet, das ein Jugendprogramm ausstrahlte. Aufgrund der großen Resonanz wurde aus dem Sonderstudio ein eigenes Radioprogramm, das auch nach dem Deutschlandtreffen fortgeführt wurde. w:de:Deutschlandtreffen der Jugend
1965
[Bearbeiten]MUSIKGESCHICHTE | 31. OKTOBER 1965
Der Leipziger Beataufstand
von Kathrin Aehnlich
Stand: 24. November 2021, 12:47 Uhr
Aus Protest gegen das Verbot von 44 Beatgruppen versammelten sich 1.000 Jugendliche am 31. Oktober 1965 zu einer Beatdemo in Leipzig. Die Polizei löste die Demo mit Wasserwerfern auf, die E-Gitarren blieben stumm.
Es ist der 31. Oktober 1965, ein Sonntag in Leipzig, der unrühmlich in die Musikgeschichte des Landes eingehen soll. Noch zwei Jahre zuvor hat das Parteiorgan "Neues Deutschland" Tanz als Ausdruck "legitimer Lebensfreude und Lebenslust" propagiert. Der Höhepunkt der neuen Offenheit ist das "Deutschlandtreffen" während der Pfingsttage 1964 in Ost-Berlin. Die Mauer im Rücken gestattet der Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht seiner Jugend Tanz auf allen Straßen.
Klaus Renft über die Leipziger Beatdemo 1965
- Im Jahre 1958 gründete Renft mit einigen Freunden in Leipzig die „Klaus-Renft-Combo“. Sie bestand bis zum Auftrittsverbot 1962 und wurde daraufhin in „The Butlers“ umbenannt. Am 1. März 1964 gab es den ersten offiziell erwähnten Auftritt der „Butlers“. Im gleichen Jahr erhielt die Band beim Deutschlandtreffen der Jugend eine Auszeichnung. Bereits 1965 wurde den populären „Butlers“ jedoch aufgrund ihres westlichen Stils diesmal ein „unbefristetes Spielverbot“ ausgesprochen. Das geschah zeitgleich zum Verbot vieler anderer Bands in Leipzig, was die in dieser Form einmalige Leipziger Beatdemonstration auslöste.
"Man begriff natürlich, dass, wenn man die Jugend gewinnen will, auch das annehmen muss, was die Jugend bewegt und begeistert", sagt der damalige Jugendfunktionär Hans Modrow. Und so finden Amateur-Bands aus allen Teilen der Republik in Berlin ihr Publikum. Ob das "Diana Show Quartett" mit Frontmann Achim Mentzel oder die "Butlers" aus Leipzig – die Fans sind begeistert.
Die "Butlers" unter Beobachtung
In der Leipziger SED-Bezirksleitung aber, das wissen alle Musiker, sitzen "die größten Betonschädel". In einem "Sachstandsbericht zur operativen Bearbeitung der Kapelle "The Butlers" vom 9. September 1964 wird vorgeschlagen, "die Kapelle sowie die jugendlichen Gruppen, welche laufend Tanzabende dieser Kapelle besuchen, in die operative Bearbeitung zu nehmen". Doch auch in Berlin gibt es Gegner der neuen Jugendpolitik. Vor allem der Verantwortliche für Sicherheitsfragen, Erich Honecker, wendet sich gegen Ulbrichts neues Musikverständnis. Vorerst noch ohne Erfolg.
Die Kulturpolitiker bescheren dem Land mit "DT 64", benannt nach dem DeutschlandTreffen der Jugend 1964, eine eigene Jugendwelle und die DDR-Plattenfirma "Amiga" presst zwei "Big Beat Sampler" mit Instrumentaltiteln vieler Amateurbands, darunter auch der "Butlers". In Leipzig wird darauf mit Unverständnis reagiert. So schätzt ein Funktionär der "Ideologischen Kommission der FDJ-Leitung der Stadt Leipzig" ein, dass Beatmusik "nicht zu einer positiven Erziehung der Jugend beiträgt. Ihm sei unverständlich, dass eine derartige Kapelle die Spielerlaubnis erhalten habe."
BStU-Dokumente zu den "Butlers"
Die "Butlers" im Spiegel der Sicherheitsorgane
Klaus Renfts Bands waren mehr verboten als erlaubt. Nach dem endgültigen Verbot der "Butlers" tourte er mit den "Leipziger Sängerknaben" durch die Lande. Ärger mit den Kulturbehörden war stets garantiert.
Aufruf zum Protest in Leipzig
Es scheint eine Ironie des Schicksals zu sein, dass ausgerechnet die von vielen Ostmusikern angebeteten "Rolling Stones" dem fröhlichen Jugendleben ein Ende setzen. Das Konzert am 15. September 1965 auf der West-Berliner Waldbühne wird zum Fiasko. Nur eine knappe halbe Stunde dauert der Auftritt. Viel zu kurz, finden die Fans und lassen ihre Wut an den Sitzbänken aus. Es folgt eine Schlacht zwischen 21.000 Jugendlichen und 350 Polizisten.
Ängstlich verfolgen die Genossen aus Ost-Berlin die Vorkommnisse auf der anderen Seite der Mauer. Der Schuldige ist schnell gefunden: Die Beatmusik. Walter Ulbricht befindet sich im Urlaub, und es scheint, als hätte Erich Honecker, der Mann im Hintergrund, nur auf diesen Moment gewartet. Auf sein Drängen hin berät das Zentralkomitees über "Fragen der Jugendarbeit und das Auftreten des Rowdytums". Das Verhalten der Beatfans wird kriminalisiert und der Minister des Inneren beauftragt, die erforderlichen Maßnahmen einzuleiten, damit "Gammler in Arbeitslager eingewiesen werden" können. Die "staatlichen Finanzorgane" sollen nach Steuerhinterziehung bei den Gruppen fahnden, mit dem Ziel, den Musikern die Lizenz zu entziehen.
Klaus Renft über die Leipziger Beatdemo 1965
Die Kultur-Abteilung der Stadt Leipzig hält Klaus Renft, Begründer der "Klaus Renft Combo" und der "Butlers", für den Initiator der Leipziger Beatdemo am 31. Oktober 1965.
Flugblatt mit einem Protestaufruf an Beatfreunde
Das Flugblatt, das zur Demo am 31. Oktober 1965 aufrief.
Dankbar greifen die Genossen in Leipzig die Empfehlung auf und verbieten sofort 44 Amateurbands, darunter die beliebten "Butlers". "Das war natürlich eine Zäsur", sagt der Musiker Klaus Renft. "Und das war ein Signal an die Jugend. Ende Oktober 1965 tauchten in Leipzig dann Flugblätter auf: 'BEATFREUNDE! WIR TREFFEN UNS AM 31.OKTOBER AUF DEM LEUSCHNERPLATZ ZUR DEMONSTRATION!'" Über 100 Volkspolizisten sind nach dem Auftauchen der Flugblätter im Einsatz, um der Verfasser habhaft zu werden. Polizisten in Zivil observieren die Stadt. Jeder Jugendliche, den sie bei einer öffentlichen Äußerung über das Beatverbot ertappen, wird zum Revier gebracht.
Die Leipziger Beatdemo
In den Vormittagsstunden des 31. Oktober 1965 treffen sich etwa 1.000 Beatfreunde auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz. Unter den Demonstranten sind die Musiker der "Butlers" und der Schriftsteller Erich Loest: "Da waren keine Spruchbänder und da waren keine Losungen, und da waren keine Rädelsführer, und die Jungs standen da ein bisschen, und ich bin überzeugt, nach einer Weile wären die still nach Hause gegangen." Klaus Renft erinnert sich so: "Plötzlich kam ein Polizeiauto mit vier Lautsprechern: 'Bürger, das ist eine illegale Ansammlung, bitte verlassen sie sofort die Straße!' Da haben wir uns auf den Bürgersteig gestellt. Da standen wir dann da wie die Heringe. Und es passierte wieder nichts." Was dann folgt, beschreibt Erich Loest in seinem Roman "Es geht seinen Gang":
Eine Minute später wurde uns ein seltenes Schauspiel geboten. Die Macht rollte über den Leuschnerplatz: vorn ein Jeep mit Polizeioffizieren, dahinter zwei Lastwagen mit aufgesessenen Bereitschaftspolizisten, im Zentrum ein Paradestück - ein Wagen, wie ein Elefant, das Fahrerhäuschen mit Sehschlitzen, wie ein Panzer, obendrauf eine Kuppel mit gedrungenem Rohr - ein Wasserwerfer.
Erich Loest Es geht seinen Gang
Der Wasserwerfer treibt die Jugendlichen auseinander. Sie flüchten in die Gassen der Leipziger Innenstadt, verfolgt von Polizisten mit Hunden und Gummiknüppeln. 264 Personen werden – wie es in der Polizeisprache heißt – zugeführt. In einem sofort eingeleiteten Strafverfahren werden 107 Jugendliche zu einem "mehrwöchigen beaufsichtigten Arbeitseinsatz als notwendige Erziehungsmaßnahme" in den Braunkohlentagebau Regis-Breitingen gebracht. Die Herkunft der Flugblätter ist bereits nach einer Woche geklärt worden. Am 7. November 1965 wird gegen zwei Brüder, Schüler einer Markkleeberger Oberschule, Haftbefehl erlassen.
Flugblatt mit einem Protestaufruf an Beatfreunde
Die "Monotonie des Yeah, yeah, yeah"
Walter Ulbricht und die Monotonie des "yeah, yeah yeah"
Was die Jugend in Ekstase versetzt, verursacht bei manch Älteren ganz andere Gefühle: Hören Sie Walter Ulbricht, der den Beatles offensichtlich gar nichts abgewinnen kann ...
Humor in der DDR
Honecker hat es geschafft. Walter Ulbricht muss handeln, um seine Autorität zu wahren. Zwei Tage nach dem Protest in Leipzig schickt er ein Rundschreiben an alle Bezirke, in dem er die Zwischenfälle als Menetekel ersten Ranges kennzeichnet. Sie hätten erneut bestätigt, "dass mit Hilfe der sogenannten Beat- und Gammler-Gruppen ideologische Zersetzungsarbeit geleistet werden soll. Es war falsch, dass von Seiten des Zentralrates der FDJ der Wettbewerb von Beatgruppen organisiert und die Auffassung verbreitet wurde, dass im Unterschied zu Westdeutschland Westschlager und Beatmusik bei uns keine schädliche Wirkung hervorrufen können."
Jetzt ist auch dem letzten Genossen klar: Diese Musik hat der Feind geschickt. Und Walter Ulbricht bringt es mit seinen oft zitierten Worten auf den "sozialistischen" Punkt: "Ist es denn wirklich so, dass wir jeden Dreck, der vom Westen kommt, kopieren müssen? Ich denke Genossen, mit der Monotonie des Yeah, Yeah, Yeah und wie das alles heißt, ja, sollte man doch Schluss machen."
Die Musiker der "Butlers" mutieren zum "Ulf Willi Quintett" und spielen illegal im Dunkel einer Leipziger Nachtbar zum Tanz. Zwei Jahre später werden sie als "Klaus Renft Combo" eine musikalische Auferstehung feiern.
Literaturtipps
Lindner, Bernd: DDR Rock & Pop. Komet, Köln 2008 (nur antiquarisch)
Rauhhut, Michael: Beat in der Grauzone. DDR-Rock 1964 bis 1972 – Politik und Alltag. BasisDruck, Berlin 1993 (nur antiquarisch)
w:de:Leipziger Beatdemo: Hauptanlass der Demonstration war das zehn Tage zuvor verhängte Verbot von 54 der 58 registrierten Leipziger Bands, darunter die populäre Band Butlers. ... Das Musizieren in der Gruppe und die Beatkonzerte bedeuteten nicht nur Freizeitspaß, sondern war für viele Jugendliche auch Ventil gegen staatliche Zwänge.
Insbesondere der § 215 („Rowdytum“) war so unbestimmt, dass er oft für politische Verurteilungen genutzt wurde.
„Wer sich an einer Gruppe beteiligt, die aus Mißachtung der öffentlichen Ordnung oder der Regeln des sozialistischen Gemeinschaftslebens Gewalttätigkeiten, Drohungen oder grobe Belästigungen gegenüber Personen oder böswillige Beschädigungen von Sachen oder Einrichtungen begeht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Haftstrafe bestraft.“
1967
[Bearbeiten]Pfingsttreffen 1967 Karl-Marx-Stadt
13. 5. 67
w:de:Horst Schulze (1921-2018)
w:de:Frank Schöbel - Frank-Lothar Schöbel (* 11. Dezember 1942 in Leipzig)
w:de:Chris Doerk - Christa Maria „Chris“ Doerk (* 24. Februar 1942 in Königsberg, Ostpreußen) - 1967 erhielt sie den Berufsausweis als Schlagersängerin und begann, mit Frank Schöbel zu singen. Doerk und Schöbel galten in den 1960er und Anfang der 1970er Jahre als Traumpaar der DDR-Unterhaltungsbranche. Beim Schlagerwettbewerb der DDR belegten die beiden unter dem Namen Chris und Frank 1967 und 1969 Spitzenplätze mit den Titeln Lieb mich so, wie dein Herz es mag, Häng den Mond in die Bäume und Abends in der Stadt.
Die Magdeburger Stadthalle war jeweils von 1967 bis 1970 Ort der Endausscheidungen und 1969 auch der beiden Vorausscheide. - Frank Schöbel und Chris Doerk feierten mit dem Gewinn des Wettbewerbs 1967 den ersten großen Erfolg ihrer Karriere und setzten 1969 mit dem nochmaligen Sieg als Chris und Frank einen weiteren Meilenstein. w:de:Schlagerwettbewerb der DDR
1969
[Bearbeiten]Sie wurde im Jahr 1969 durch Peter „Mampe“ Ludewig, Bernd Aust, Helmut Rinn, Karl-Heinz Ringel und Ekkehard Berger gegründet, die damals Studenten der Dresdner Musikhochschule Carl Maria von Weber waren.
Besetzungen: 1969: Bernd Aust (sax, fl, keyb), Peter Ludewig (dr, voc), Karl-Heinz Ringel (keyb), Ekkehard Berger (g, voc), Wolfgang Riedel (b).
Ihr Tanzbeatprogramm war in den südlichen Bezirken der damaligen DDR durchaus gefragt. In den Folgejahren kamen Verpflichtungen im Rundfunk und Jugendkonzerte hinzu. Stilprägend für electra ist die Querflöte von Bernd Aust, die hohe Stimmlage des Schlagzeugers Peter Ludewig und die musikalische Nähe zu Jethro Tull und klassischen Adaptionen.
https://web.archive.org/web/20120119033958/http://www.ostbeat.de/Electra.htm
TRAUER UM PETER "MAMPE" LUDEWIG: MUSIKER DER ROCKBAND ELECTRA VERSTORBEN
Von Heiko Nemitz
Dresden - Erneut hat der Ostrock einen seiner prägenden Protagonisten verloren: Peter "Mampe" Ludewig ist im Alter von 80 Jahren verstorben. Der Sänger und Schlagzeuger gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Dresdner Rockband electra.
Der singende Schlagzeuger aus Freital: Peter "Mampe" Ludewig (†80).
Man nannte ihn auch den "singenden Schlagzeuger": Seit der Gründung der Art-Rock-Formation electra 1969 wirkte Peter Ludewig als deren Drummer und Sänger. Nun trauern Freunde und Weggefährten um "Mampe".
Bandmitgründer Bernd Aust (76) erinnert in einem kurzen Brief an den gebürtigen Freitaler:
"Als streitbarer Künstler war er Ideengeber für außergewöhnliche electra-Songs wie 'Der grüne Esel'. Seine explosiven Gesangseinlagen integriert in seine außergewöhnliche Spielweise auf den Timbales waren stets Höhepunkte in den Konzerten der Band."
Bis 1984 entstanden fünf Alben mit electra, danach stand Ludewig auch mit Solo-Programmen auf der Bühne. Ab 1996 war er einer der Frontmänner des "Sachsendreiers", einer Formation aus Mitgliedern von electra, Stern-Combo-Meißen und Lift.
Ludewig studierte an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden in der Tanzmusikklasse. Nach erfolgreichem Abschluss 1969 arbeitete er einige Jahre als Lehrer für Schlagzeug an der Musikschule Freital. Daneben gründete er 1969 mit Bernd Aust, Wolfgang Riedel, Karl-Heinz Ringel und Ekkehard Berger die Rockband Electra und wurde so Berufsmusiker.
Mit zwölf Jahren begann Aust, Akkordeon zu spielen. Er absolvierte jedoch eine Lehrausbildung als Werkzeugmacher. Da er ab seinem 18. Lebensjahr hobbymäßig Klarinette spielte, bewarb er sich um ein Studium an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden und wurde angenommen. Er studierte Saxophon und machte 1969 sein Staatsexamen als Musiker.
Im selben Jahr gründete er mit einigen Kommilitonen die Band electra, deren Leiter er seither war. Ab 1974 studierte er zusätzlich Komposition (im Fernstudium). Als einer der Haupt-Songwriter komponierte er Band-Klassiker wie Tritt ein in den Dom und Die Sixtinische Madonna.
1989 nahm er im Auftrag der Stadt Dresden und anlässlich des DDR-Meistertitels der SG Dynamo Dresden den Song "Wir sind der zwölfte Mann" auf, welcher bis heute die offizielle Hymne des Vereins und vor jedem Spiel im Stadion zu hören ist.
Nach der politischen Wende in der DDR begann Aust, als Konzertveranstalter zu arbeiten, und unterzeichnete 1991 den ersten Vertrag mit Jethro Tull. Seit 1994 ist er gemeinsam mit seinem Sohn Inhaber der Bernd Aust KulturManagement GmbH, die zu den wichtigsten Konzertveranstaltern der Stadt Dresden gehört, und den Alten Schlachthof und die Junge Garde im Großen Garten betreibt.
Klaus-Stephan Trepte (* 20. Juli 1950 in Biehla; † 22. Juli 2020 in Panketal[1]) war ein deutscher Rockmusiker.
Stephan Trepte erhielt als Kind eine klassische Ausbildung am Klavier und spielte außerdem Gitarre. Beginnend etwa 1966/67, in seiner Lehrzeit als Maschinenbauer im Mühlenbau mit Abitur, spielte er Keyboard und sang in den Amateurbands Quintanas und Stereo-Club. Dazwischen lagen anderthalb Jahre Wehrdienst mit Singegruppen-Aktivität. Danach hatte er Arbeit als Maschinenbauer und nebenbei Auftritte mit seiner Band. Wie damals üblich, wurden zum Tanz vor allem internationale Titel nachgespielt.
Bei einer solchen Gelegenheit erhielt er 1972 in Pockau im Erzgebirge das Angebot der Dresdner Band electra, als Sänger einzusteigen. Dieses Engagement brachte ihn musikalisch voran; sein Gesang und seine Bühnenpräsenz machten ihn landesweit bekannt. Dazu trug vor allem der zehnminütige Progrocktitel Tritt ein in den Dom bei. Bei electra verfasste Trepte erste eigene Kompositionen, die allerdings noch nicht veröffentlicht wurden.
1974 wechselte er nach Spannungen bei electra zur neu formierten Band Lift. Auch hier entstanden Titel, die Treptes Ruf eines expressiven Sängers begründeten, wie Soldat vom Don, Atlantis. Nach einer für ihn unbefriedigenden Tournee entschloss er sich 1976, Lift zu verlassen. Es folgte ein kurzes Intermezzo mit der Band Neon, bevor ihm 1977 der Chef der Magdeburger Band Reform, Jörg Blankenburg, anbot, als Sänger und Komponist für die Gruppe zu arbeiten. Trepte zog nach Magdeburg und veröffentlichte mit Reform drei Alben. Er komponierte die meisten Stücke, arbeitete zum Teil an den Texten Ingeburg Branoners mit und textete auch selbst.
Aus dem Dresden-Septett ging 1973 die Gruppe Lift hervor. Ihr erstes Konzert gab die Gruppe am 28. Januar 1973. Sie spielte zunächst Blues, Soul und Gospel mit Bläserbesetzung. Gründungsmitglieder waren Gerhard Zachar, Konrad Burkert, Jürgen Heinrich, Till Patzer, Manfred Nytsch, Wolfgang Scheffler, Karl-Matthias Pflugbeil, Bernd Schlund sowie die Sängerin Christiane Ufholz.
1973 kam der Sänger Stephan Trepte dazu; die Blechbläser verließen die Band. Keyboarder Franz Bartzsch, der ebenfalls 1973 zu Lift gekommen war, ging 1974 zur Veronika Fischer Band. Er wurde durch Michael Heubach ersetzt. Schlagzeuger und Sänger Werther Lohse kam 1974 für Konrad Burkert zur Band und ist heute das einzige verbliebene Lift-Mitglied aus dieser Zeit. 1976 kehrte Keyboarder Wolfgang Scheffler nach seiner Zeit bei der NVA zusammen mit dem neuen Sänger und Mundharmonikaspieler Henry Pacholski zu Lift zurück, Trepte wechselte zur neu gegründeten Band Reform. 1977 wurde die erste Amiga-LP der Band, Lift, veröffentlicht.
1971
[Bearbeiten]Eine Strähne deines Haars, die sich hervorgewagt,
Dir über die Wange fällt.
Wie die Strähne deines Haars,
Die sich hervorgewagt, mich ganz gefangen hält -
Das spür ich - so gut.
Wie leicht du dann diese Strähne zur Seite streichst,
Die sich neugierig bald zurück gewagt,
Weil sie sehr schnell vergessen hat,
Was mit der Hand du ihr gesagt.
Eine Strähne deines Haars, die sich hervorgewagt,
Dir über die Wange fällt.
Wie die Strähne deines Haars,
Die sich hervorgewagt, mich ganz gefangen hält -
Das spür ich - so gut.
1971
Electra-Combo* / Die Nautiks – Eine Strähne Deines Haares / Auf Dem Abstellgleis
Label: AMIGA – 4 55 846
Serie: DT64 Musikstudio – 2
Format: Vinyl, 7", 45 RPM, Single, Stereo
Land: German Democratic Republic (GDR)
Veröffentlicht: 1971
Genre: Rock
Stil: Prog Rock
A Electra Combo*– Eine Strähne Deines Haares
Lyrics By – Bernd Maywald
Music By – Peter Ludewig
B Die Nautiks– Auf Dem Abstellgleis
Lyrics By – Jerischinsky*, Böhm*
Music By – Tong*
Geboren in Berlin studierte ich zunächst Maschinenbau, arbeitete auf einem Prüfstand für Strahltriebwerke, gründete dort eine Amateurfilmgruppe, ging dann als Tonassistent zum Fernsehen in Berlin-Adlershof, wurde Film- Mischtonmeister, studierte in Potsdam-Babelsberg Regie, blieb als Regisseur zwanzig Jahre lang beim Fernsehen und inszenierte Shows z.B. mit Miriam Makeba, erfand die allererste Deutsch-Rock-Fernsehsendereihe
DIE NOTENBANK 1969-72, in welcher Puhdys, electra, Bayon, Modern Soul, Henry Hübchen als Sänger u.a. fernsehdebütierten. Und ich drehte Fernsehfilme mit viel Musik über Land und Leute. (Das tue ich noch immer, siehe im Maywald-YouTube-Kanal "Malerischer Fläming und buntes ringsum"). Außerdem schrieb ich über hundert Rocklyrics und Balladen für bekannte Bands im In- und Ausland. Zu hören auf LPs von damals und CDs von heute.
http://www.bernd-maywald.de/Vita
1971: Bernd Aust, Peter Ludewig, Mike Demnitz (b), Hans-Peter Dohanetz (keyb), Stephan Trepte (voc), Peter Sandkaulen (g).
In den 70er Jahren wurden Anfangs einige Titel auf LP-Samplern veröffentlicht. Die erste Amiga-LP kam 1974 auf den Markt. Auf ihr waren Hits wie "Kraniche fliegen im Keil", "Das kommt weil deine Seele brennt" und "Einen kleinen Tag lang". Der Titel "Tritt ein in den Dom", ebenfalls aus dieser Zeit und gesungen von Stephan Trepte, wurde zwar im Radio oft gespielt, kam aber erst 1980 auf die dritte LP. Die damaligen Machthaber glaubten in diesem Song eine Aufforderung, der Kirche beizutreten, herauszuhören und verbannten ihn für einige Zeit.
In der M&R 5/1972 war erstmals zu lesen: „Bei Jugendkonzerten spielt die Electra-Combo bis zu 60 % eigene Titel. Und die fünf Musiker, Absolventen der Dresdner Musikhochschule „Carl Maria von Weber“ , finden damit große Publikumsresonanz. Für die musikalische Profilierung der Combo sorgen gleich zwei Komponisten: Bernd Aust, der die Gruppe vor vier Jahren gründete und Schlagzeuger Peter Ludewig, der durch seine hohe Stimme auch als Gesangssolist schon viel Aufsehen erregt hat. Eingespielt wurden bisher knapp dreißig Titel. Einige avancierten zu ausgesprochenen Knüllern; denken wir an „Der neue Tag“, der auf koreanischer Folklore basiert , „Weiden am Ufer“ oder „ Eine Strähne deines Haares“. Vorliegende AMIGA-Platten - in der Reihe Musikstudio DT64 erschienen u.a. „Unsere Sommerliebe“, „Die Briefwaage“, „Der neue Tag“, „Eine Strähne deines Haares“, auf „Hallo Nr.3“ wird „Das Lächeln“ zu hören sein – lassen einige Besonderheiten des Electra-Sounds erkennen…..die fünfstimmigen Gesangssätze haben es teilweise in sich. So verwendete Bernd Aust zum Beispiel bei der musikalischen Ausdeutung des Maywald-Textes „Wer sich nicht mehr irren kann, der ist schon lange tot“ Gesangssätze, die auf Quartharmonik aufgebaut sind…“
https://web.archive.org/web/20120119033958/http://www.ostbeat.de/Electra.htm