Benutzer:Nilrem/tauschdichglücklich/TheoriedesTausches
Theorie des Tausches
[Bearbeiten]Begriffs-Theoriebildung:
Im Zentrum dieses Projekts steht die Annahme:
Dass jedes Individuum über Werte verfügt, die für dieses Individuum temporell nutzlos sind, für ein anderes Individuum jedoch einen Nutzen darstellen. Die effektive Nutzung dieser umherschwirrenden Ressourcen zur Verbesserung der Lebensumstände ist erklärtes Ziel.
Zur Erreichung dieses Ziels bietet sich unter anderem die Möglichkeit des Tauschhandels an.
Was bedeutet „Tausch“?
Tausch ist der beiderseitige Austausch von Gütern zweier Parteien. (Wenn mehr als zwei Parteien untereinander tauschen, kann von Tauschwirtschaft gesprochen werden. Die beteiligten Parteien bilden ein Tauschsystem und benutzen ein sog. "Zwischentauschmittel". Das können z. B. Muscheln sein, Gold, Geld oder auch Minuten). Jede Partei erzielt durch den Vollzug dieses Austauschs einen Gewinn. Historisch: Warentausch: 5 Eier gegen 1 Fisch Heute: 5 Eier gegen 1,58 Euro bei Lidl Wichtig ist die sich durch den Tausch entstandene Unterscheidung von Nutzwert und Tauschwert. Nutzwert: ist der Wert eines Gegenstands an sich gemessen an seiner Funktion. Es ist eine einheitslose abstrakte Größe. Tauschwert: ist der Wert den eine Ware in der Folge eines Tausches erzielt, und ist somit von dem persönlichen Nutzwert der Ware entkoppelt.
Daraus ergeben sich folgende Kritikpunkte des konventionellen Tauschhandels:
1. Der Wert einer Ware bemisst sich auf der Grundlage dessen, was der Besitzer der Ware für diese im Tausche erhält. Für den Besitzer eines Gegenstands hat die zum Tausch vorhergesehene Ware keinen Nutzwert als Ding an sich. Dadurch kommt es zu einer Entfremdung des Besitzers von der Ware. Diese Fokussierung auf den Eigennutz(=Tauschwert) spiegelt sich im gesellschaftlichen Miteinander. Menschen werden nur noch als Träger tauschbarer Objekte gesehen. Diese Sichtweise des “Homo oeconomicus“ führt in ihrer Extremform zu einer Gesellschaft sozialer Kälte.
2. Der Produzent ermittelt durch den Wert seiner Ware auch seine eigene soziale Stellung.(hoher Tauschwert = hohes Sozialprestige).Durch den Tausch werden immer auch soziale Hierarchien (Macht-Herrschaftsstrukturen) manifestiert/verstärkt.
Durch diese kritische Anmerkung soll nicht die Abschaffung der gesellschaftlichen Strukturen an sich angestrebt werden, sondern lediglich auf die lähmende Starrheit der durch den Tauschhandel bedingten Strukturen hingewiesen werden.
Ein Beispiel: A besitzt Waren mit einem geringen Nutzwert für B. B besitzt Waren mit einem hohen Nutzwert für A Person B geht ungern einen Tausch mit Person A ein(geringer Tauschwert seiner Waren) Resultat:Person A wird durch das Nichtzustandekommen des Handels in seiner Entwicklung (zum Beispiel andere Waren mit einem höheren Nutzwert herzustellen) gehindert, und verbleibt in seiner schwachen Position. Noch anschaulicher: Ein Kind das aufgrund der finanziellen Situation seiner Eltern(geringer Nutzwert Ihrer Arbeit) keine Nachhilfe bezahlt bekommt(hoher Nutzwert), wird seinem Recht auf Entwicklung beraubt, und verbleibt in einer schwachen Position.
Deswegen bietet diese Plattform auch Platz für andere Art der beiderseitigen Bedürfnisbefriedigung, die besonders die Maximierung des Nutzwertes eines Gegenstandes im Auge hat:
Als da wären:
1.Verleihen:
Durch das Verleihen von Gegenständen ergeben sich folgende Vorteile: Für den Leihenden: Der verliehene Gegenstand befriedigt die Bedürfnisse des Leihenden. Der Gegenstand erhält einen hohen Nutzwert.
Der Verleihende befriedigt seine psychologisches Verlangen nach Anschluss, Selbstverwirklichung, Transzendenz (Vergleich Maslows Bedürfnispyramide),ohne jedoch die Besitzrechte an der Ware aufzugeben. Im Hintergrund des „Leihwesens“ steht die These, dass der Nutzwert eines Gegenstands nicht permanent, sondern zeitlich bedingt ist.
2.Der verzögerte Tausch (Tauschhandel Plus):
ist für besonders risikobereit agierende Händler gedacht und bedarf eines erhöhten Vertrauensverhältnis der Handelnden. Zur Legitimation dieser Form des Tausches sei ein Hinweis auf einen Schwachpunkt des konventionellen Tauschens erlaubt: Der konventionelle Tausch bleibt immer in einer gewissen Raum-Zeit-Struktur gefangen. Durch die Fixierung auf die Gegenwart werden alle potentiell in der Zukunft existenten Waren missachtet, die einen ungleich höheren Nutzwert besitzen könnten. Beim verzögerten Tausch stellt A seine Ware mit großem Nutzwert für B zur Verfügung und spekuliert darauf, dass B ebenfalls eine Ware mit einem hohen Nutzwert für Ihn allerdings zeitverzögert überträgt. Dadurch erhöht sich die Anzahl der Tauschmöglichkeiten sowie der Grad der Nutzwerte.
Zur Vertiefung: "Tausch" bei Wikipedia