Benutzer:O.tacke/2015/Videos in der Hochschullehre/Video-Analyse

Aus Wikiversity

Videos können als dafür genutzt werden, um praktische Abläufe zu reflektieren, auszuwerten und zu beurteilen. Häufig genutzt wird diese Möglichkeit beispielsweise an der Deutschen Sporthochschule in Köln. Die individuellen Bewegungen von Studierenden werden aufgezeichnet und bieten ihnen zunächst die Möglichkeit, sich selbst zu beobachten. Die optional weiteren Wege sind vielfältig: Die Lehrenden können gemeinsam mit den Lernenden die Videos begutachten, Lernende können sich in Gruppen gegenseitig analysieren, usw.

Einsatzfelder[Bearbeiten]

Das Einsatzfeld solcher Videoanalysen ist mithin nicht auf den Sport beschränkt. Alle Fächer, die anwendungsbezogene Elemente umfassen, können prinzipiell davon Gebrauch machen, etwa durch Mitschnitt von

  • Patientenvisiten in der Medizin oder Pflege,
  • der Einrichtung oder Durchführung eines Versuchsaufbaus in der Biologie, Physik oder Chemie,
  • Beratungsgesprächen in der klinischen Psychologie oder der Pharmazie,
  • ...

Geeignet können Videoanalysen auch jenseits der Fachinhalte sein, wenn ebenfalls überfachliche Qualifikationen vermittelt werden sollen:

  • Aufzeichnung eines Vortrags, um zugehörige Fähigkeiten zu fördern (Wie wirke ich selbst? ...),
  • Aufzeichnung einer Diskussionsrunde, um das Verhalten der Beteiligten analysieren zu können (Wer beteiligt sich wie? ...),
  • ...

Videoanalysen können also dann sehr wertvoll sein, um das eigene Wirken zu beobachten. Denkbar sind sie jedoch auch mit Material, das fremde Personen zeigt:

  • Beispiele oder Negativ-Beispiele für praktische Tätigkeiten in der Medizin oder Pflegeberufen
  • echte oder (gut!) nachgestellte Situationen zu besonderen Aspekten, etwa Lehrsituationen

Speziell mit dem letzten Beispiel beschäftigt sich beispielsweise die DFG-Forschergruppe: Orchestrierung computergestützter Lehr-Lernprozesse. Ergebnis ihrer Bemühungen ist etwa eine Online-Plattform, mit der anhand von Videos fallbasiert gelernt werden kann.

Argumente[Bearbeiten]

  • Selbstbeobachtung: Über die Rückmeldung von anderen hinaus erhalten Lernende die Möglichkeit, sich und ihr Wirken selbst zu beobachten
  • Anschaulichkeit: Videos bieten als Grundlage für eine tiefere Analyse viele Details

Stolpersteine[Bearbeiten]

  • Technik: Gerade dann, wenn Bewegungsabläufe mithilfe von Software im Detail analysiert werden soll, muss sich auch mit entsprechender Software wie Skillspector (Sport) oder measure dynamics (Physik) auseinandergesetzt werden. Das gilt sowohl für Lehrende aus auch für Lernende
  • Unbehagen: Werden Studierende aufgezeichnet und die Resultate auch anderen Lernenden zugänglich gemacht, kann es passieren, dass sie sich unwohl dabei fühlen.

Beispiele[Bearbeiten]

Links und Literatur[Bearbeiten]