Benutzer:O.tacke/2015/Videos in der Hochschullehre/cMOOC

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Das Format Massive Open Online Course (kurz: MOOC) lässt sich plakativ in xMOOCs und cMOOCs gliedern, die ganz unterschiedliche Vorgehensweisen einsetzen. Auch wenn beide in Reinform existieren, haben sich zahlreiche Mischformen und Erweiterungen etabliert.

Mit cMOOC wird – vereinfacht gesagt – das offene Format des Seminars 1:1 in die digitale Welt übertragen: Eine große Zahl Lernender beschäftigt sich ausgehend von "Impulsmaterial" mit einem Thema, entwickelt dazu eigene Gedanken, erstellt eigene Werke, stellt diese anderen zur Verfügung und diskutiert darüber. Bei cMOOCs können Impulsmaterial und eigene Werke prinzipiell jede mediale Form annehmen, seien es Fachtexte, Forenbeiträge, Podcasts, Videos, …. Der Austausch findet dezentral in sozialen Medien wie Facebook, Twitter oder Blogs statt. Lehrende haben eine begleitende, moderierende und kuratierende Funktion. Sie geben die Impulse, verweisen auf entstandenes Material und aggregieren es gegebenenfalls, sie zeigen bei Bedarf (a posteriori) den roten Faden auf oder betten Beiträge nachträglich in einen größeren Zusammenhang ein. Die Besonderheit ist bei dieser Form von Veranstaltungen, dass prinzipiell jede/r Interessierte daran teilnehmen kann – und das in der Regel auch kostenlos. MOOCs sind also nicht an eine Hochschule als Institution gebunden und können vollständig losgelöst davon stattfinden.

Argumente[Bearbeiten]

  • Aktive Teilnehmer: jeder Teilnehmer ist aufgefordert eigene Beiträge zu leisten, z.B. durch Blogposts, Twitterkommentare uvm. und so seine persönliche Herangehensweise an das Thema einzubringen. Die Teilnehmer sind immer auch Produzenten von Inhalten.
  • Förderung von Vernetzung und Austausch: das Kurskonzept erfordert und fördert ein hohes Maß an Vernetzung und online vermitteltem Austausch.
  • Individuelles Lernen: Die Definition der Lernziele erfolgt durch die Teilnehmer selbst und entspricht damit genau den Lernbedarfen des Einzelnen
  • Vertiefte Auseinandersetzung: durch die genannte Konzeption ermögicht der cMOOC eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Gegenstand des Kurses.

Stolpersteine[Bearbeiten]

  • Überforderung der Teilnehmer
    • durch ein hohes Maß an notwendiger Medienkompetenz hinsichtlich der Handhabung von Web 2.0-Werkzeugen (Blog, Wiki usw.). Diese müssen aber nicht nur bedient werden, sondern ihre Nutzung unterliegt auch einer "Internetkultur" (z.B. sprachlichen Umgangsformen)
    • da ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Selbststeuerung erforderlich ist, z.B. wenn es darum geht eigene Lernziele festzulegen und diese zu verfolgen.
  • Gefahr des "Lost in Space": die Vielfalt der Inhalte, Materialien und Online-Kontakte kann schnell unübersichtlich werden und zu Orientierungslosigkeit führen.
  • Unvorhersehbarer Zeitaufwand für Teilnehmer, da die Gestaltung und Pflege der Vernetzung, die sich erst im Verlauf des Kurses entwickelt und von den Teilnehmern aktiv gestaltet wird, als aufwändig herausstellen kann. (Z.B. wieviele Posts müssen an wievielen Stellen gelesen und beantwortet werden?)
  • Hoher Zeitaufwand für Veranstalter, da diese die vielfältigen Ansprüche, Ideen und Beiträge der Teilnehmer zusammenfassen und sinnvoll strukturieren müssen.

Beispiele[Bearbeiten]

Links und Literatur[Bearbeiten]