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Wissenschaftstheorie und wissenschaftliches Arbeiten (Martin Kornmeier)

Zusammenfassung[Bearbeiten]

Das Buch von Martin Kornmeier soll einen Überblick über das Feld der Wissenschaft und Wissenschaftstheorie liefern und verdeutlicht die Aussagen anhand von Beispielen aus den Wirtschaftswissenschaften - die werde ich hier aber aussparen. Der Unterschied zwischen Wissenschaft und Intuition oder Glaube liege darin, dass Meinungen, Positionen und Aussagen beschrieben und begründet werden müssen, was letztlich zu einem systematisch geordneten Gefüge von Sätzen führe.

Bedeutungsmöglichkeiten von Wissenschaft[Bearbeiten]

Nach Raffée gliedert er Wissenschaft dann in drei mögliche Bedeutungen:

  1. Wissenschaft als Tätigkeit als systematische Gewinnung von Erkenntnis, um "unseren" Vorrat an Wissen zu vergrößern. Das kann geschehen durch beschreiben (Deskription), erklären (Explikation), vorhersagen und gestalten, ggf. auch durch Werturteile abgeben, Kritik üben oder gar Utopien entwickeln. Wichtig ist bei allen Formen der Begriff systematisch. Außerdem müssen reale Tatbestände so untersucht werden, dass sie von anderen jederzeit nachvollziehbar und damit überprüfbar und kritisierbar werden. Die Ergebnisse sollten außerdem natürlich "wahr" sein (zum Wahrheitsbegriff kommt später mehr). Dies habe man zu prüfen, indem man seine Erkenntnisse mit der Realität konfrontiert.
  2. Wissenschaft als Institution meint das System der Menschen und Objekte, das Erkenntnisse gewinnt. Als Beispiele werden Hochschulen und Forschungsinstitute genannt.
  3. Wissenschaft als Ergebnis der Tätigkeit als Gesamtheit der Erkenntnisse über einen Gegenstandsbereich, die in einem Begründungszusammenhang stehen.

Die Wissenschaftstheorie sei dann die Lehre von der systematischen Gewinnung von Erkenntnissen und befasse sich einerseits mit dem realen Verhalten von Wissenschaftlern bzw. den Prozessen in Institutionen, zum anderen aber auch mit den Instrumenten, mit denen Erkenntnisse gewonnen werden können.

Anmerkung zum wissenschaftlichen Schreiben[Bearbeiten]

Kornmeier behandelt außerdem noch das wissenschaftliche Arbeiten, das ich an dieser Stelle nicht näher ausführe. Ein typisches, von ihm genanntes Missverständnis möchte ich aber aufgreifen: Die Qualität einer Arbeit kommt nämlich gerade nicht dadurch zur Geltung, dass möglichst viele Fremdwörter verwendet werden, man einen möglichst staubtrockenen Sprachstil wählt und Verwaltungsdeutsch benutzt oder möglichst komplexe Sätze formuliert, deren Inhalt ja nur "Wissenschaftler" und "andere Experten" verstehen sollen.

Ordnungsmöglichkeiten von Wissenschaft[Bearbeiten]

Ordnung von Wissenschaft nach dem Erfahrungsobjekt:

  • metaphysisch
    • Philosophie (zum Teil)
    • Theologie
  • nicht-metaphysisch
    • formal
      • Logik
      • Mathematik
    • real
      • Naturwissenschaften
        • Physik
        • Chemie
        • Biologie
      • Kultur-/Geisteswissenschaften
        • Soziologie
        • Jura
        • Psychologie
        • Betriebswirtschaftslehre
        • ...

Ordnung von Wissenschaft nach dem Interesse:

  • rein: Erkenntnisfortschritt an sich zählt, das bloße Sammeln neuen Wissens (Wissenschaft als Selbstzweck)
  • angewandt: Ziel ist es, ein "besserer Leben" durch Umsetzung(svermögen) in der Praxis zu ermöglichen (Wissenschaft als Mittel zum Zweck)

Wesentliche erkenntnistheoretische Positionen[Bearbeiten]

(Naiver) Realismus Es gibt eine von den Menschen unabhängige Realität, die man durch Wahrnehmung und Denken vollständig (oder zumindest in wesentlichen Teilen) erkennen kann. Die objektive Realität bezeichnet dabei die materielle Welt außerhalb des menschlichen Bewusstseins. Die subjektive Realität ist die rekonstruierte materielle Welt innerhalb des Subjekts Mensch. Abschließend bezeichnet die sprachliche Realität die Wiedergabe von Teilen der subjektiven Realität. Für die Empirie bedeute dies beispielsweise die Annahme, die Antworten aus Befragungen würden interpretiert als die Manifestation der "wahren" Einstellungen, Absichten oder Verhaltensweisen der Befragten.
(Radikaler) Konstruktivismus Es gibt keine von den Menschen unabhängige Realität, sondern sie ist stets abhängig vom Betrachter. Jeder konstruiert auf Grundlage seines Wissens mithilfe der Sinneswahrnehmung sein eigenes Bild, eine subjektive Interpretation. Dies liegt daran, dass im Gehirn ein Verarbeitungsengpass im Hinblick auf die einströmenden Informationen besteht und somit stets nur ein Teil des Beobachteten tatsächlich wahrgenommen wird. Es findet eine Komplexitätsreduktion statt, um entscheidungsfähig zu bleiben - so kann jedoch kein vollständig rationales Verhalten gesichert werden, sondern nur ein begrenzt rationales bzw. subjektiv rationales. Empirie lieferte dann keine objektive Erkenntnis, sondern lediglich subjektive Konstrukte, die vom eigenen Wesen abhängig sind. In letzter Konsequenz wären dann gar keine wissenschaftlichen Erkenntnisse möglich, weil die Wirklichkeit nicht direkt wahrnehmbar wäre.
  • Sozialkonstruktivismus: wissenschaftliche Erkenntnis ist nicht unabhängig von der sozialen Situation des Forschers möglich.
  • Erlanger Konstruktivismus: nicht zu verwechseln mit dem radikalen Konstruktivismus, intersubjektiv nachvollziehbarer Sprache in der Wissenschaft; Wer Theorien übernimmt, um Erkenntnis zu gewinnen, legt einen deduktiven Ansatz zugrunde. Die Gültigkeit der abgeleiteten Aussagen sind aber an der Realität zu prüfen.
Empirismus Die sinnliche Wahrnehmung (Erfahrung) ist die wichtigste Quelle menschlicher Erkenntnis. Eine Theorie ist die Zusammenfassung der durch möglichst zuverlässige Beobachtung gemachten Erfahrung, vom Besonderen auf das Allgemeine (Induktion). Problematisch ist hier, dass aus einer endlichen Menge an Beobachtungen kein allgemeingültiges Gesetz abgeleitet werden kann. Wichtige Weiterentwicklungen des Realismus sind der Positivismus und der Neopositivismus. Ersterer akzeptiert die Bedeutung von Empfinden und Bewusstsein, letzterer handelt von sogenannten Elementarsätzen.
(Klassischer) Rationalismus Form und Inhalt aller Erkenntnis gründen nicht auf sinnlicher Erfahrung, sondern auf Verstand und Vernunft. Einer Beobachtung muss immer eine Theorie vorausgehen, neue Erkenntnisse werden immer aus vorherigen abgeleitet, vom Allgemeinen zum Besonderen (Deduktion), unabhängig von Beobachtungen in der Realität.

Klassischer Rationalismus und klassischer Empirismus unterscheiden sich zwar in der Art Erkenntnisgewinnung (Vernunft/Deduktion vs. Beobachtung/Induktion), suchen aber beide nach sicheren Fundamenten des Wissens. Beide sind in Reinform wohl nicht möglich.

Der kritische Rationalismus kombiniert und erweitert den klassischen Rationalismus und den Neopositivismus. Menschen sind grundsätzlich fehlbar (Fallibilismus), daher sind Ergebnisse nicht unumstößlich. "Alles Wissen ist Vermutungswissen" nach Popper. Man soll nach Hypothesen suchen, die falsifizierbar sind (und durch Überprüfung an der Realität scheitern können) und einer logischen Prüfung auf Widerspruchsfreiheit standhalten. Lässt sich eine Theorie nicht widerlegen, gilt sie als vorläufig richtig.

Vorgehensweise: Für ein in der Realität beobachtetes Problem formuliert man einen Lösungsvorschlag in Form von Hypothesen. Durch empirische Tests werden dann Hypothesen falsifiziert und damit eliminiert oder vorläufig bestätigt und wieder durch weitere Hypothesen ergänzt. Nach und nach schälen sich "Gesetzesaussagen" heraus, die sich in der Realität bewährt haben.

Grundbegriffe der Wissenschaftstheorie[Bearbeiten]

Aussagen[Bearbeiten]

Von einer Aussage ist eine "Leerformel" zu unterscheiden, die nichts aussagt bzw. wenig informativ und einem empirischen Sachverhalt daher nicht widersprechen kann, also letztlich eine zu "schwammige Formulierung" darstellt.

Grundlegend ist zunächst eine Einteilung in nicht-wahrheitsfähige und wahrheitsfähige Aussagen möglich. Zu ersteren zählen normative Aussagen, die festlegen, was sein soll. Sie setzen Werte und können nicht anhand eines Wahrheitskriteriums geprüft werden. Sie lassen sich aber (stark vereinfacht) prüfen, indem man die Folgen der Ziele und Mittel diskutiert. Solche, die nicht aktzeptabel sind, sollten nicht umgesetzt werden. Empfehlungen heißen quasi-normativ, da sie nicht bindend sind. Zu den nicht-wahrheitsfähigen Aussagen zählen außerdem meta-physische Aussagen, da sie empirisch gehaltlos sind.

Zu den wahrheitsfähigen Aussagen zählen einerseits logische Aussagen, die man mit den Regeln der Logik überprüfen kann. Andererseits gehören insbesondere empirische Aussagen hinzu, also Aussagen über einen realen Sachverhalt.

Empirische Aussagen lassen sich weiter unterteilen in:

  • technologische Aussagen: Sie geben überprüfbar an, mit welchem konkreten Mittel man ein Ziel erreichen kann (und damit auch, dass dies möglich ist), sie sind aber nicht normativ, weil sie keine Aussage darüber treffen, welches Mittel genutzt werden soll.
  • deskriptive Aussagen: Sie beschreiben einzelne Sachverhalte (singuläre Ereignisse) zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort. Ihr Wahrheitsgehalt kann in der Realität auch von anderen Personen überprüft werden und somit Prognosen bestätigen oder widerlegen. (Antezedenz-Bedingungen)
  • explikative Aussagen: Sie sind in gewisser weise ebenfalls deskriptiv, beziehen sich aber auf einen umfassenderen Ausschnitt der Realität und liefern auch Gründe für die Beobachtungen. In strenger Form als nomologische Aussagen sind sie nicht gebunden an Raum oder Zeit und allgemeingültig, jedoch sind auch stochastische oder "tendenzielle" Aussagen möglich. Nomologische Aussagen haben einen hohen Informationsgehalt, doch ist es sehr wahrscheinlich, dass sie falsifiziert werden. Stochastische Aussagen sind weniger einfach falsifizierbar, aber dennoch informativ und empirisch prüfbar - es erfolgt eine Abstraktion vom Einzelfall. Tendenzielle Aussagen sind nicht deterministisch, nicht stochastisch (Abweichungen gehorchen keinem Verteilungsgesetz), unterstellen keine eindeutige Kausalität und sind daher eigentlich eine Vermutung. Da sie damit auch nicht empirisch überprüfbar sind, ordnen einige Wissenschaftler sie nicht der empirischen Aussage zu. Kornmeier führt sie auf, weil in der BWL oft mit Tendenzaussagen gearbeitet wird und sie zu quasi-stochastischen Aussagen werden, weil sie in irgendeiner Weise quantifizierbar sind. In Betracht kommen nach Kornmeier auch quasi-theoretische Aussagen, die durch Einschränkung des Gültigkeits- und Aussagebereichs entstehen - man könnte sagen "Wischi-Waschi-Aussagen" mit sehr begrenztem Informationsgehalt.

Weiterhin führt Kornmeier zwei Typen zusammengesetzter Aussagen auf:

  • Erklärung: Eine nomologische Aussage (Gesetzesaussage) wird zusammen mit einer Randbedingung (Antezedenz-Bedingung) dazu gesucht, um ein gegebenes Ereignis (Explanandum) zu erklären.
  • Prognose: Eine nomologische Aussage und eine Randbedingung ist bekannt, mit der ein Ereignis vorhergesagt werden soll.

Eigene Deutung: Wir haben (Randbedingung), (Ereignis) und (Gesetzesaussage). Bei einer Erklärung ist nur das Ereignis gegeben, und man sucht eine Gesetzesaussage und eine Randbedingung , die zu führen. Bei einer Prognose muss man nur in die gegebene Gesetzesaussage die gegebene Randbedingung einsetzen, um das Ereignis vorherzusagen.

Zum Thema Kausalität mahnt Kornmeier zur Vorsicht: es sei stets zu prüfen, ob zwischen den Variablen einer Aussage lediglich eine Korrelation vorliegt, oder tatsächlich eine kausale Beziehung. Aus der Aussage korelliert positiv mit , lässt sich noch nicht folgern, dass eine Steigerung von zu einer Steigerung von führt. Grundsätzlich sind dann folgende Aussagen möglich:

Einfluss Beschreibung Ausdruck
Einfluss von auf Eine Steigerung von führt tatsächlich zu einer Steigerung von
Einfluss von auf Die Beziehung könnte umgekehrt sein, eine Steigerung von führt zu einer Steigerung von
Wechselseitiger Einfluss Es könnte eine wechselseitige Beziehung bestehen.
Intervenierende Variable Es könnte eine intervenierende Variable zwischen und stehen.
Moderierende Variable Die Variablen und hängen beide von einer dritten Variable ab.

Kausalität besteht zwischen und dann, wenn

  1. ein statistisch signifikanter Zusammenhang vorliegt,
  2. Variable der Variable zeitlich vorausgeht und
  3. der Einfluss von Drittvariablen ausgeschlossen ist.

Kornmeier schließt den Abschnitt mit der Bedeutung für das wissenschaftliche Arbeiten (abseits der Wissenschaftstheorie), wozu ich nur folgende Zitate festhalte:

Wissenschaftlich Arbeiten bedeutet nicht, jede in einer Publikation [...] gefundene Aussage willfährig und obrigkeitsgläubig zu übernehmen (Motto: "Wenn der Herr Professor etwas schreibt, so ist dies immer richtig!").

und

Entgegen der landläufigen Meinung sind Renommee und Bekanntheitsgrad von Autoren kein Garant für Reliabilität und Validität bzw. Informationsgehalt ihrer Aussagen. Der zwingend erforderliche kritische Umgang mit Aussagen darf deshalb auch vor Autoritäten und "Gurus" eines Fachgebiets nicht halt machen.

Definitionen[Bearbeiten]

Definitionen dienen dazu, die Realität in Sprache zu fassen, um sich mit anderen austauschen zu können. Definitionen können nicht wahr oder falsch sein, allenfalls zweckmäßig oder nicht - letzteres dann, wenn sie dem allgemeinen Gebrauch entgegenstehen. Definitionen müssen eindeutig sein und konsistent genutzt werden, vollständig sind sie in der Regel nicht.

Hypothesen[Bearbeiten]

Hypothesen sind allgemeine Aussagen, die behaupten, es gäbe einen Zusammenhang zwischen mindestens zwei Variablen. Sie sind normalerweise theoretisch oder empirisch fundiert und sollen die Realität erklären. Es sind qualitative und quantitative Hypothesen denkbar.

Hypothesen sollen zeitlich und räumlich nicht beschränkt sein und folgenden Kriterien genügen:

  • Empirische Überprüfbarkeit
  • Falsifizierbarkeit
  • Hinreichender Informationsgehalt
  • Logischer Aufbau
  • Präzision und Eindeutigkeit
  • Theoretische Fundierung

Möglichkeiten zur Gewinnung von Hypothesen sind:

  • Induktion (empirische Exploration),
  • Deduktion (eher Literaturstudium),
  • Hermeneutik (Wirk- und Sinnzusammenhänge durch Kontextbezug verstehen und erklären)
  • Abduktion ("Annahme des Wahrscheinlichen", "Suche nach der besten Erklärung")

Die Abduktion soll besonders dazu geeignet sein, um neue Theorien zu entdecken. Die Abduktion entspricht dem Prinzip des Erklärens (siehe zusammengesetzte Aussagen), es ist das Ereignis gegeben, und man sucht eine zu einem hypothetischen Gesetz passende Randbedingung. Die qualitative Sozialforschung nutzt mitunter die Abduktion.

Modell und Theorie[Bearbeiten]

Verbindet man zusammenhängende bewährte Hypothesen, so erhält man ein Modell. Verbindet man wiederum mehrere zusammenhängende Modelle, erhält man eine Theorie. Zur Bildung müssen stets reale Sachverhalte in sprachliche Begriffe übersetzt werden, so dass Zusammenhänge ersichtlich werden.

Theorie steht in enger Wechselbeziehung zu Empirie und Praxis. So bildet Theorie einen Rahmen für empirische Forschung und wird an dieser geprüft und gegebenenfalls modifiziert. Die Theorie liefert Anregungen und mögliche Erklärungen für die Praxis und erhält von dieser Rückmeldung über die Wirksamkeit der Anregungen, was abermals zu einer Modifikation führen kann. Ferner liefert auch die Empirie Empfehlungen für die Praxis und erhält Rückmeldung aus der Praxis.

Häufig beleuchten verschiedene Theorien denselben Gegenstand aus unterschiedlichen Perspektiven und überschneiden sich mitunter auch, in der BWL beispielsweise Entscheidungstheorien, verhaltenswissenschaftliche Theorien oder Organisationstheorien bei der Betrachtung von Unternehmen.

Neben der Falsifizierbarkeit gehört die Reichweite zu den bedeutsamsten Kriterien, das heißt Theorien sollten sich über ein möglichst weites Feld erstrecken. Um dies zu erreichen - und um Komplexität zu reduzieren - kann man mit Annahmen arbeiten, riskiert dabei aber den Verlust der Falsifizierbarkeit, weil man sich zu weit von der Realität entfernt hat (Modell-Platonismus).

Formuliert man eine Theorie, nutz man mitunter theoretische oder hypothetische Konstrukte, die Phänomene beschreiben, die nicht direkt zu beobachten sind, beispielsweise "Unternehmenskultur" oder "Marktorientierung". Diese Konstrukte lassen sich nur über mehrere Indikatoren prüfen.

Theorien unterliegen einem zeitlichen Wandel. So gibt es die Annahme einer kontinuierlichen (evolutionären) Entwicklung, bei der bestehendes stetig modifiziert und verbessert wird. Kuhn (der ist schon in meiner Liste) vertritt hingegen die Auffassung einer diskontinuierlichen Entwicklung in Sprüngen oder Schüben. Er spricht vom Paradigmenwechsel oder einer Revolution.

Diskussion[Bearbeiten]

  • Zur Konfrontation von Erkenntnissen mit der Realität: Ist Empirie somit zwingender Bestandteil von wissenschaftlichen Prozessen?
  • Zur Einteilung: Für mich besteht Wissenschaft aus Forschung und Lehre, beides verwoben zum Beispiel im forschenden Lernen. Mindermeinung?
  • Zur Bedeutung "Wissenschaft als Institution": Findet Wissenschaft wirklich nur in "Institutionen" wie Hochschulen oder Forschungseinrichtungen statt?
  • Zur Ordnung nach Erfahrungsobjekt: Wenn die Konfrontation an der Realität erforderlich ist, können metaphysische Disziplinen dann Wissenschaft sein?
  • Kritischer Rationalismus: Offenbar bedingen sich hier Theorie und Empirie zwingend! Vgl. oben "zur Konfrontation von Erkenntnissen mit der Realität"
  • Die BWL vor allem geprägt vom Konstruktivismus und vom kritischen Rationalismus. Später wird sie als praktisch-normative Disziplin beschrieben. Normative Aussagen seien aber nicht wahrheitsfähig und wären demnach auch nicht falsifizierbar - wie passt das zum kritischen Rationalismus?
  • Ist das alles? Sicher nicht. Wieso gibt es keinen "Gesamt"-Überblick über die Strömungen der Wissenschaftstheorie, wenigstens als Aufzählung?