Benutzer Diskussion:Cspannagel/bzhl2012

Seiteninhalte werden in anderen Sprachen nicht unterstützt.
Aus Wikiversity

Ideen / Anregungen / Vorschläge / ...[Bearbeiten]

Welche Wünsche und welche Erwartungen haben Sie an den Workshop? Welche Erfahrungen haben Sie in der Lehre gemacht, die Sie gerne einbringen würden? Welche Aspekte sollten auf jeden Fall/auf keinen Fall angesprochen werden? Bitte tragen Sie Ihre Ideen einfach ein!

Didaktisch eingefahren?[Bearbeiten]

  • Ich bin Professor für Wirtschaftsinformatik (seit 2007) und Beauftragter für E-Learning an unserer Hochschule (HWR Berlin). — Ich drücke mich schon seit Jahren um den Einsatz von LdL herum, obwohl ich eigentlich davon vollständig überzeugt bin und mich auch mit Dir und Jean-Pol Martin ausgetauscht habe...was mich besonders interessiert, ist die Umsetzung von LdL für didaktisch eingefahrene Dozenten, und die Verbindung von LdL und Blended Learning. Des weiteren fände ich es toll, mit der Vorbereitung meines eigenen neuen Kurses im SS 2012 als LdL Kurs Fortschritte zu machen. Denn wenn ich nichts tue, weiß ich schon, was passiert: das wird wieder einer der üblichen Kurse. Teil des Kurses ist eine umfangreiche SAP-Fallstudie, aber alles andere ist verhandelbar und veränderbar, das ist das Schöne. Und jetzt bin ich vor Allem mal gespannt. — Auf unserem E-Learning Blog will ich in 2012 jeden Monat einen Blended Learning Tip schreiben, und im Februar möchte ich gerne die Verbindung zu LdL, über das wir dort schon berichtet haben (aber vor Längerem) behandeln, oder vielleicht besser gesagt, wie man Blended Learning Methoden benutzen kann, um Studenten insgesamt selbstständiger zu machen. Denn diese Reihe von E-Learning-Tips, die ich dann vielleicht in ein Buch verwandle, soll sich nicht an Werkzeugen, sondern an Dozentenproblemen orientieren. --Birkenkrahe 17:21, 25. Jan. 2012 (CET)[Beantworten]
    • Danke für deine Hinweise! Wir werden genau diese Fragen in dem Workshop aufgreifen. Ich kenne das Problem des "wenn ich es nicht plane, mache ich es so wie immer". (Nebenbei, meine ganz persönliche Erfahrung ist: Die besten Lehrveranstaltungen sind diejenigen, die ich nicht lange im Voraus plane, sondern diejenigen, bei denen ich zwei Tage vorher eine Idee bekomme - und die ich dann ohne lange zu überlegen einfach umsetze. "Einfach machen" und "einfach mal ausprobieren" werden Devisen in dem Workshop sein. :-) Und: "Studenten selbstständig machen" ist genau das, worauf der gesamte Workshop mit all den Methoden, die wir besprechen werden, abzielt - und zwar in virtuellen und nicht-virtuellen Lernräumen. --Cspannagel 23:47, 25. Jan. 2012 (CET)[Beantworten]
    • Vielleicht als Ansporn ein aktueller Bericht darüber, was Studierende über LdL denken. --O.tacke 17:55, 7. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]

Wie motiviert man das Vorbereiten?[Bearbeiten]

  • Hallo, ich bin Lehrbeauftragte. Mich würe interessieren, wie gehe ich mit der Leseunlust, fehlenden Lesekompetenz oder der fehlenden Lesezeit der Studierenden um? Was, wenn die Texte nicht gelesen werden?

Wie geht man mit großen Gruppen um?[Bearbeiten]

  • Wie gehe ich mit großen Gruppen um? Was mache ich mit denen, die so gut wie nie was sagen? Oder mit denen, die sich hinter einem Notebook "verschanzen"? Wie bringe ich Nachhaltigkeit in die LV? Oft ist am Semesterende völlig vergessen, was wir am Anfang durchgenommen haben...
    • Wie groß sind Ihre Lehrveranstaltungen? Und eine weitere Frage: Wenn etwas gegen Ende vergessen ist - Woher wissen Sie, dass es vorher schon gewusst wurde? --Cspannagel 20:58, 26. Jan. 2012 (CET)[Beantworten]
    • Ich finde, dass man hier genauer hinsehen muss. Warum wird kaum etwas gesagt? Liegt es an der Vorbereitung der Situation (Raum geben, Verantwortungsgefühl aller schaffen), der Schüchternheit, allgemeinem Desinteresse? Erst, wenn das reflektiert ist, kann man weiter nachdenken. Mit der Nachhaltigkeit ist das auch so eine Sache: Ich denke, es gibt verschiedene Ansichten darüber, was "nachhaltig" bedeutet: Immer abrufbar als Wissen, in der Klausur gut, usw. Was genau will man selbst, was wollen die Studierenden? Nutzt es etwas, wenn man dies alles transparent macht? ahoffkamp 17:00, 29. Jan. 2012 (CET)[Beantworten]
      • Provokante Frage: Wenn ich es schaffe, eine Situation zu generieren, in der sich die Studierenden aktiv beteiligen und in der viel gesagt wird: Ist es dann noch von Relevanz zu wissen, warum vorher so wenig gesagt wurde? --Cspannagel 23:02, 7. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]
        • Ist garnicht so provokant ;-). Wenn Du das geschafft hast, ist es wunderbar. Andererseits schaffen es andere vielleicht nicht und die wollen von Dir wissen, wie Du das hinkriegst. Dafür wäre es dann schon gut etwas mehr darüber nachzudenken, an welchen Faktoren es liegt. Ich muss dazu ein Beispiel machen: In einem unserer Workshops sagte ein Dozent: "Mein Problem ist, dass ich eine aktivierende Frage stelle und dann oft keine Antwort zurückkommt." Ich kann dazu nur sagen, dass dann die Frage nicht aktivierend war. In der Mathematik ist es dann oft so, dass die Dozenten denken "Aha, die Frage war zu schwer" und diese dann leichter machen und immer leichter bis .... es kaum mehr möglich ist etwas Falsches zu antworten. Es antwortet dann aber dennoch niemand. Also lags nicht an der Schwere der Frage. Meines Erachtens liegt es oft daran, dass keine "echten Fragen" gestellt werden, sonder der Fragende die Antwort eh schon kennt. Warum sollte der Befragte diese Frage dann in sein "ICH" aufnehmen? "Echte Fragen" zeichnen sich dadurch aus, dass prinzipiell jeder etwas dazu sagen könnte zB "Sage DU mir, wie Du das und das machen würdest!" (siehe auch Dialogisches Lernen, Ruf & Gallin). ahoffkamp 00:09, 8. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]
          • ...genau. Wichtiger Punkt: Der Grund könnte sein, dass der Dozent die Frage stellt. Wenn ich nun eine "völlig andersartig strukturierte Situation" schaffe, in der nicht der Dozent die Fragen stellt, sondern die Studierenden untereinander ihre Fragen klären und so mehr Aktivität erzeugt wird, dann stellt sich mir nicht die Frage, wie ich innerhalb der "alten Strukturen" mehr Aktivität erzeuge (schwerere Fragen? Leichtere Fragen?"), sondern höchstens auf einer Makroebene ("Wie muss ich die Struktur ändern, damit echte Fragen provoziert werden?")... Aber insofern geht schon eine Analyse der Situation voraus, damit hast du natürlich Recht. --Cspannagel 17:18, 8. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]

LdL: Methode oder Philosophie?[Bearbeiten]

  • Hallo, ich bin Historiker und unterrichte seit 2005 an einem sehr interdisziplinären Institut für Skandinavistik/Nordeuropa-Studien. Die Interdisziplinarität ist inspirierend, bringt aber auch Fallstricke mit sich.
    • Die Studierenden haben also sehr verschiedene Hintergründe, die Themen finden sie schon interessant, aber sie haben eben nicht alle dieselbe fachliche Vorbildung. Ich versuche schon länger, die Lehre durch neue Ansätze zu variieren und interessant für beide Seiten zu machen, spüre aber manchmal eine gewisse Ermüdung. Aber LdL hat mich jetzt neugierig gemacht, weil es mir so scheint, als ginge es weniger um eine konkrete Methode, sondern eine grundlegend andere Lehrphilosophie - stimmt das?
      • Ja, genau, das stimmt. LdL ist letztlich mehr ein "Paradigma" oder eine "Perspektive" als eine Methode. Insofern wird es in dem Workshop auch weniger um "eine Methode" gehen, sondern um eine Grundhaltung und deren methodische Implikationen. --Cspannagel 20:58, 26. Jan. 2012 (CET)[Beantworten]
      • Ja, auch in meinen Augen ist LdL mehr als eine Methode und erfordert eine gewisse Haltung. Wer "basisdemokratische Ansätze" ablehnt oder auf "hierarchisch ausgeprägte" Strukturen Wert legt, sollte andere Wege gehen. --O.tacke 17:51, 27. Jan. 2012 (CET)[Beantworten]
      • Auch wenn LdL mehr ist als eine Methode, so fände ich es doch gut, wenn in dem Workshop auch relativ konkrete didaktisch-methodische Fragen besprochen werden könnten. Wenn der Grundgedanke von LdL in der (schrittweisen?) Übertragung von Lehrfunktionen an Lernende liegt, dann wäre es vielleicht sinnvoll, sich ebendiese Lehrfunktionen gemeinsam noch einmal bewusst zu machen und als "Suchraster" zu nutzen, das man abschreiten kann, um mögliche Einstiege in LdL zu finden (gerade auch im Sinne einer schrittweisen Implementierung innovativer Lehrformen, s.a. unten "Aktionsforschung"). - Jan Conrad, 18:19, 5. Feb. 2012 (CET)
        • Ja, ich habe konkrete Methoden "mit im Koffer dabei". Wir sollten in diesem Kontext auch diskutieren, ob/wie/wann ein schrittweiser Umbau der Lehre sinnvoll ist und ob nicht eine veränderte Sichtweise auf Lernen und Lehren eher einen kompletten Umbau geradezu herausfordert... --Cspannagel 10:02, 6. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]

Heterogenität, Seminare und das Web 2.0[Bearbeiten]

    • Mich interessiert, wie ich durch LdL evtl. diese Heterogenitäten auffangen könnte. Außerdem hat mich Ihr Appell "Schluss mit dem Referate-Wahnsinn" angesprochen, nur: Wie macht man es dann gescheit? Ich habe verschiedene Szenarien durchprobiert (forschungsorientiertes Lernen, Projekt- und Gruppenarbeit) - manches davon geht gut, aber je nach Gruppe natürlich auch verschieden. Da Sie auch die Web 2.0-Komponenten angesprochen habe, mit denen mache ich momentan meine ersten Gehversuche, es zeigt sich: Wiki wird unglaublich gut angenommen, das Bloggen fällt den Studierenden schwer bzw. sie lehnen es rundweg und geradezu aggressiv ab...
      • Welche konkreten Erfahrungen haben Sie denn mit forschungsorientiertem Lernen gemacht? Welche mit Projektarbeit? Und: Welche Aktivitäten sollen die Studierenden denn im Wiki durchführen, welche im Weblog? Können Sie ein bisschen was zu den Zielen schreiben? --Cspannagel 20:58, 26. Jan. 2012 (CET)[Beantworten]
      • Mit Wikis habe ich ebenfalls sehr gute Erfahrungen gemacht (Öffentliche Seminare im Web 2.0); Kritik betrifft eigentlich nur den spartanischen Editor des Mediawikis. (kein WYSIWYG) --O.tacke 17:51, 27. Jan. 2012 (CET)[Beantworten]
      • Mich würden auch die Details zu den Blogversuchen bzw. -Aufgabenstellungen für die Studenten interessieren. Ich setze Blogs anstelle von Hausarbeiten im Unterricht ein und nach anfänglichem Gemaule klappt es ganz gut, obzwar der Coaching-Aufwand erheblich ist (aber das ist mir ganz recht). --Birkenkrahe 21:27, 6. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]

Twitter in der Lehre?[Bearbeiten]

    • Ich habe vor kurzem mit deswegen einen eigenen, auf meine Fachinhalte bezogenen Blog gestartet [1]. Dort gibt es einen Eintrag zu einem geschichtsbezogenen Twitter-Projekt [2] - auch wenn ich da aus fachlichen Gründen etwas skeptisch bin, ich habe mich gefragt, ob man da nicht wirklich mehr mit machen könnte. Ein anderer Historiker hat sich auch damit beschäftigt [3] – ich erwähne das, weil Sie in der Kursankündigung auf die Möglichkeit hinwiesen, LdL-Projekte durch Web 2.0-Anwendungen aufzubohren. Da wäre ich sehr gespannt, wie sich das machen ließe. Ansonsten hoffe und erwarte ich, dass mir der Kurs beim Weg vom "sage on the stage" hin zum "guide by the side" weiterhilft, also in einem von mir bereits begonnenen Wandel meines Rollenverständnisses als Lehrender.
      • Ich finde es toll, dass Sie schon solch umfangreiche Erfahrungen mit Web-2.0-Anwendungen mitbringen! Ich teile übrigens die Einschätzung der Rolle von Twitter in dem im Blog beschriebenen Szenario: Twitter eignet sich, um auf größere Sinneinheiten zu verweisen oder Sinneinheiten zu vernetzen, aber nicht, diese selbst zu transportieren. Ich denke, ich werde einige methodische Tipps mitbringen, wie man sinnvollerweise Weblog- und Wiki-Aktivitäten anregt und zur Grundvernetzung der Lehrenden selbst... --Cspannagel 21:08, 26. Jan. 2012 (CET)[Beantworten]
      • Twitter in Vorlesungen lief nach Anlaufproblemen ganz gut als Vorlesungsergänzung. --O.tacke 17:51, 27. Jan. 2012 (CET)[Beantworten]

Aggressive Gegenwehr: Warum?[Bearbeiten]

  • Noch eine Anmerkung: ich finde es interessant und erstaunlich, wie viele oft junge Profs und Postgraduates regelrecht aggressiv reagieren, wenn man sie mit innovativen Lehrmethoden konfrontiert (wie ich das im Rahmen meiner E-learning-Kurse tue). Die Aggression kommt sicherlich zum Teil davon, dass diese Dozenten sich blossgestellt fühlen (sie fällt auch geringer aus, je vorsichtiger ich vorgehe), aber dazu kommt noch eine "systemische" Loyalität: zum eigenen Fach ("Philosophen machen nix mit Computern") oder zu Mentoren ("Mein Doktorvater ist eine weltberühmte Kapazität und hat keine Email"), und sogar zur deutschen Kultur...diese Loyalitäten können psychologisch sogar persönliches Interesse töten oder in Demotivation verwandeln. -- Gleichzeitig ist dieser Konflikt (aussen wie innen) ja vermutlich durchaus notwendig. Ich mag deshalb in meinen eigenen E-Learning Kursen die Widerspenstigen in der Regel lieber als die Folgsamen...bzw. mag ich beide gleich aber aus verschiedenen Gründen. Bei den Widerspenstigen lerne ich jedenfalls mehr...--Birkenkrahe 11:14, 27. Jan. 2012 (CET)[Beantworten]
    • Ich habe noch eine weitere Vermutung, weshalb aggressiv reagiert wird: Lernerzentrierte Methoden sind immer auch mit einem Kontrollverlust des Dozenten verbunden. Wenn man aber durch die akademische Laufbahn gegangen und entsprechend in der Hierarchie "aufgestiegen" ist (bis zum Prof.), dann können sich manche nur schwer damit abfinden, dass sie die gerade gewonnene und lieb gewonnene Kontrolle (z.B. in Lehrveranstaltungen) abgeben sollten (wenn ich schon Prof. bin, dann sollten gefälligst auch alle das machen, was ich sage, oder? :-)). --Cspannagel 16:41, 29. Jan. 2012 (CET)[Beantworten]
      • Dieser Aussage stelle ich einfach mal unkommentiert die Aussage eines BWL-Professors zur Seite, die am Freitag bei einer Diskussion über LdL fiel: "Von basisdemokratischen Ansätzen halte ich grundsätzlich nichts." --O.tacke 19:53, 29. Jan. 2012 (CET)[Beantworten]
      • Dabei gewinnt man am besten Kontrolle dadurch, dass man viele Bereiche abgibt und sich umso konzentierter mit den Rahmenstrukturen befasst. Je mehr die Schüler und Studenten sinnvoll beschäftigt sind, desto besser kann ich sie steueren und zu anspruchsvollen Zielen führen.--Jeanpol 20:00, 29. Jan. 2012 (CET)[Beantworten]
        • Genau diese Erfahrung habe ich auch gemacht - z.B. bei der Durchführung des aktiven Plenums. Die "Kontrolle", die man hingegen in traditionellen Vorlesungen als Dozierender vorne hat, ist eine Schein-Kontrolle. In Wirklichkeit kontrolliert man da gar nix. Man glaubt es aber, wenn man sich aus der hierarchischen Position nährt. --Cspannagel 07:48, 30. Jan. 2012 (CET)[Beantworten]
          • Die Kontrolle erhält man dadurch, dass man interessante (möglichst begeisternde) Lernziele und Projektziele entdeckt und anbietet. Damit man weiß, was Menschen begeistert, braucht man ein konkretes, operationalisierbares Menschenbild.--Jeanpol 09:06, 30. Jan. 2012 (CET)[Beantworten]
    • Ich denke, dass erst dann etwas verändert wird, bzw. der Wunsch aufkommt, etwas verändern zu wollen, wenn man selbst unzufrieden ist. Deswegen beginnen wir unsere Fortbildungen für Hochschullehrende der Mathematik zunächst mit einer Bestandsaufnahme und einer vertieften Diskussion der Anliegen, Probleme usw. Hat man dies klar erfasst, so kann man viel genauer und zielgerichteter daran arbeiten. Gegenwehr zeigt sich oft genau dann, wenn einem etwas aufgedrückt werden soll, ohne dass man danach verlangt hat. LdL funktioniert nur dann, wenn es für einen selbst wohlreflektiert ist und zu einem als Person passt, wenn man quasi LdL für sich selbst nochmals erfunden hat. ahoffkamp 17:09, 29. Jan. 2012 (CET)[Beantworten]
      • Danke für diesen Hinweis, ahoffkamp! Ich werde versuchen, im Workshop LdL nicht zu "verkaufen", sondern wir werden uns zunächst über grundlegende Probleme, Anliegen und Wünsche verständigen. Und damit wir im Workshop auch genug Zeit haben, uns über die Konsequenzen Gedanken zu machen, würde ich vorschlagen, dass wir diese ersten Schritte hier schon weitestgehend vorbereiten. --Cspannagel 19:06, 29. Jan. 2012 d(CET)
  • Noch eine Anmerkung dazu: Ich arbeite an verschiedenen Brandenburger und Berliner Einrichtungen, die sich mit der Einführung/integration von E-Learning/ E-Teaching in der (Hochschul)lehre beschäftigen. Dabei treffe ich eigentlich immer wieder auf Widerstände, was die Öffnung der Lehre (einerseits für die Studenten andererseits auch in den öffentlichen Raum) angeht. Es gibt immer noch ein tiefes Misstrauen der Lehrenden gegenüber den Leistungen und Produkten ihrer Studenten. Die Angst, es könne etwas Falsches auf der Lernplattform – oder noch Schlimmer: im Netz stehen. Dieses Risiko wollen die meisten Lehrenden nicht auf sich nehmen, ja sie fürchten sich geradezu davor, besonders, wenn es in den öffentlichen Raum geht, dass Fehler oder falsche Aussagen mit ihnen in Verbindung gebracht werden könnten. Man kann zu diesen Ängsten stehen wie man will, ernst nehmen sollte man sie doch. Auf jeden Fall gibt es noch Einiges auf dem Gebiet des gegenseitigen Vertrauens und des Zutrauens in die Arbeiten der Studenten zu leisten.--CoBruck 07:51, 8. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]
    • Ich gebe Ihnen völlig Recht: Diese Ängste sollte man ernst nehmen. Wichtig ist dann meiner Ansicht nach, diese aufzunehmen und darüber zu reden bzw. mit ihnen zu arbeiten, mit dem Ziel die folgende Frage zu klären: Weshalb lohnt es sich, das Risiko der Öffentlichkeit auf sich zu nehmen und den Ängsten ein Schnippchen zu schlagen? Die Ängste sind ja vielleicht nicht unberechtigt ("lauernde Kollegen, die sich über Fehler amüsieren"), aber vielleicht werden einfach die lauernden Kollegen zu ernst genommen oder die potenziellen "Schreckensszenarien" zu hoch bewertet? Letztlich geht es darum zu klären: Weshalb ist es problematisch für mich, öffentlich Fehler zu machen oder mit solchen in Verbindung gebracht zu werden? Welchen Nutzen habe ich davon, öffentlich Fehler zu machen? Und: Was von beidem bedeutet mir mehr?... Mit diesen Fragen werden wir uns intensiv beschäftigen! --Cspannagel 17:26, 8. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]

Romantische Vorstellung von Lehre[Bearbeiten]

  • Ich habe eine etwas romantische Vorstellung von einer idealen Lehrveranstaltung. So stelle ich mir vor, dass aus einer bunt zusammengewürfelten Truppe die am Anfang des Semesters sich zur Scheinerlangung zusammenfindet sich in der Veranstaltung durch die interessant aufbereiteten Lehrinhalte zu einer Gemeinschaft entwickelt, die sich verbunden fühlt. Von Ihrem Kurs erhoffe ich mir weitere Anregungen dieser Zielvorstellung näher zu kommen.
    • Genau mit dieser romantischen Vorstellung komme ich auch in unseren Workshop. Ganz eng hängt diese Vorstellung aber mit dem Menschenbild zusammen, dass man als Dozent hat. Vielleicht sollten wir uns erst einmal über unsere Menschenbilder verständigen, bevor wir in die konkreten Methoden einsteigen. Genau: Wir sollten das hier erst einmal klären! Ich eröffne einen entsprechenden Abschnitt im Wiki (siehe unten). --Cspannagel 16:41, 29. Jan. 2012 (CET)[Beantworten]

Welches Menschenbild haben wir?[Bearbeiten]

Von Jean-Pol Martin habe ich gelernt: Als Dozent braucht man Klarheit über sein eigenes Menschenbild. Insofern sollten wir hier klären: Welches Menschenbild haben wir? Bitte einfach ergänzen!

  • Selbstverwirklichung: Als Lehrer muss ich wissen, dass Menschen mit aller Kraft ihre Potenziale entwickeln wollen. Meine Aufgabe ist es, Strukturen anzubieten, die an diesen Wunsch anknüpfen. Dazu gehört, dass ich eine Begegnung zwischen Inhalten und Studenten ermögliche, OHNE mich zwischen den Studenten und den Stoff zu schieben! Der Student braucht den freien Blick auf den Stoff. Das bedeutet: zunächst den Mund halten und warten, bis der Student mich braucht, um weiterzukommen. LdL ist sehr geeignet, um eine entsprechende Situation zu schaffen, weil der Student zunächst ganz allein an den Stoff rangeht mit dem Ziel, ihn weiterzuvermitteln. In der Sitzung selbst wird sich dann zeigen, ob er den Dozenten braucht. Während diesen ganzen Prozesses ist der Dozent noch gar nicht in Erscheinung getreten, hat sich also nicht zwischen Studenten und Inhalte geschoben! Gerade entdeckt: #Zitat Manuel Grupe: Die Erfahrungen mit unserm Wiki sind recht schnell beschrieben. Man kann es vllt. mit einem kleinen Kind vergleichen, dass zuerst krabbelt und dann das Gehen lernt... Extrem fortschrittlich, erleichtert die ganze Sache ungemein und ist irgendwann selbstverständlich. und es entwickelt sich immer weiter. Etwas überraschend war für mich, dass wir mit unserem Projekt auch das lernten, was uns unser Lehrer beibringen wollte und dass wir uns mehr oder weniger freiwillig in der Wikiversity oder in der Wikipedia so verhielten, wie er es in seinen Theorien beschreibt. --Manuel 18:00, 25. Jan. 2009 (CET)--Jeanpol 18:28, 29. Jan. 2012 (CET)[Beantworten]
  • Ich kann mich durchaus hinter so ein Menschenbild stellen, wie Jeanpol es hier skizziert: erinnert mich an Coaching. Deckt sich auch mit meiner eigenen Lernerfahrung als Student bis hin zum Ende der Promotion und danach, beim Leben-Lernen: wo der Lehrende aus dem Wege gegangen ist aber gleichzeitig anwesend und stützend war, ist es immer am Besten gegangen. Bis heute habe ich selbst größte Schwierigkeiten, irgendetwas zu lernen, das ich nicht lernen mag, oder etwas auf eine Weise zu lernen, die ich nicht mag; deshalb kann ich das auch nicht guten Gewissens meinen Studenten zumuten. Ein positives Menschenbild im Sinne eines theoretischen Ganzen, das den Menschen, Studenten und Lehrenden umfasst und erfasst, kann ich nicht formulieren. Über Tätigkeiten (oder Unterlassungen) zu sprechen, fällt mir leichter. --Birkenkrahe 21:55, 29. Jan. 2012 (CET)[Beantworten]

Wie öffentlich darf/muss Lehre sein?[Bearbeiten]

  • Die Debatte hier hat mir wieder ins Gedächtnis gerufen, wie wichtig es ist, Lehre öffentlich stattfinden zu lassen. Leider verschwinden viele, nein, die meisten Kurse in den geschlossenen Plattformen wie Moodle usw. Ich habe seit Jahren Hausarbeiten (die ja letztendlich nur ich lesen würde) durch Internet-Blogs ersetzt, und davor auch Mediawiki-Projekte veranstaltet. Leider kommt es trotz meiner Vorsicht (z.B. Anonymität zu wahren wenn erwünscht usw.) immer wieder zu Beschwerden auf der Basis des Datenschutzes, der in Deutschland unheimlich ernst genommen wird. Kann man ja verstehen. Trotzdem meine ich, dass Lehren und Lernen (und Denken/Veröffentlichen/...) das im öffentlichen Raum stattfindet so viel effektiver und spaßiger ist. --Birkenkrahe 19:15, 31. Jan. 2012 (CET)[Beantworten]
    • Für mich ist das Schreiben in ein geschütztes moodle-wiki völlig unattraktiv - und ich denke, so geht es Studierenden auch. Man weiß ja, dass die ganze Arbeit letztlich umsonst ist, weil der Kurs irgendwann gelöscht wird. Man produziert für den Dozenten - und das macht keinen Spaß. Was aber, wenn man für die Welt produziert? Wenn man über die Veranstaltung hinaus gemeinsam mit anderen an wirklich relevanten (und nicht nur akademischen) Internet-Projekten arbeitet? --Cspannagel 22:41, 31. Jan. 2012 (CET)[Beantworten]
      • Ich habe ja in den vergangenen zwei Jahren öffentliche Seminararbeiten in Wikis schreiben lassen und die Teilnehmer hinterher zu diesem Aspekt befragt. Es gab nur ganz minimale Bauchschmerzen dabei, dass die ganze Welt stets den Stand der Seminararbeiten einsehen konnte. Allerdings, das sollte man ergänzen, fand vor Beginn des Seminars schon eine Selektion statt: Die Studierenden hatten sich bewusst gegen ein klassisches Seminar entschieden. --O.tacke 19:36, 1. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]
        • Ich finde das mit den öffentlichen Seminararbeiten eine sehr schöne Idee und zwar aus folgendem Grund: Wir haben in unseren Workshops für Hochschullehrende oftmals das Thema "Ressourcen finden/identifizieren und besser nutzen". Dabei wird oft nicht klar sehen, dass die Studierenden als Lernende, als Menschen unglaublich viele Ressourcen mitbringen, die man nutzen und wecken könnte. Öffentliche Seminararbeiten oder auch Contenterstellung von Studierenden zeigt auch den Studierenden ihr eigenes wichtiges Potential auf und gleichzeitig wird dieses Potential als Content für andere nutzbar gemacht. --ahoffkamp 13:58, 2. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]
          • Ich hatte beim Thema Öffnung von Lehre hier auf dieser Seite überlegt, ob das denn zum LdL-Workshop passt, aber deine Antwort bringt mich auf die Antwort: ja. Zum einen geht es ja bei den öffentlichen Seminaren darum, möglichst viele Gehirne interagieren zu lassen, und außerdem passt das Konzept auch zur Neuronenmetapher, die ja mit LdL stark verbandelt ist, speziell zu "Neuronen versuchen ständig Kontakt zu anderen Neuronen herzustellen" --O.tacke 20:44, 2. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]

Aktionsforschung[Bearbeiten]

  • Ich bin Lektor für Polnisch am Institut für Slawistik der HU. Zur Anmeldung für diesen Workshop hat mich u.a. das Stichwort "Aktionsforschung" in der Ausschreibung bewogen. Ich kann (noch) nicht behaupten, schon ernsthaft Aktionsforschung betrieben zu haben, aber im Sinne einer "forschenden Haltung" gegenüber dem eigenen Unterricht und der Bereitschaft zur ständigen Weiterentwicklung der eigenen didaktischen Kompetenzen interessiert mich dieser Ansatz sehr. Im Zusammenhang damit steht für mich die Frage der "Implementierung" innovativer Lehr-/Lernformen (wie z.B. LdL): sowohl auf individueller (s.o.) wie aber auch auf institutioneller Ebene (Unterrichts- als Beitrag zur Qualitätsentwicklung). An unserem Institut arbeitet seit einiger Zeit eine "AG Lehre". Ursprünglich zur notwendigen Überarbeitung der Studienordnungen entstanden, sind wir noch einmal einen Schritt zurückgegangen und beschäftigen uns z.Zt. v.a. grundsätzlich mit dem Thema Kompetenzorientierung, der Definition von Kompetenzzielen für unsere Studiengänge etc. Bei der Annäherung an diese Ziele werden wir aber wohl nur dann wesentlich vorankommen, wenn wir die Frage geeigneter (neuer) Unterrichtsformen gleich mitdiskutieren, sie also auch auf die didaktisch-methodische Ebene "herunterbrechen". Diese Diskussion hat bei uns noch gar nicht wirklich begonnen und dürfte auch nicht ohne Widerstände verlaufen... Ich glaube, dass Innovationen in der Lehre (zumindest an Institutionen wie Hochschulen) eines langen Atems und vieler kleiner Schritte bedürfen. - Jan Conrad 05.02.2012
    • Inwieweit haben Sie sich denn bereits mit Aktionsforschung (über eine forschende Haltung hinaus) befasst? --Cspannagel 10:03, 6. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]
      • Bisher habe ich v.a. ein paar einführende Sachen dazu gelesen, v.a. Altrichter/Posch, Lehrerinnen und Lehrer erforschen ihren Unterricht, und Michael Wallace, Action Research for Language Teachers. Als Einstieg in ein erstes Mini-Projekt (zur Nutzung und Wirkung eines Interaktiven Whiteboards im Unterricht) bastele ich gerade an einem Fragebogen. - J.C. 16:36, 6. Feb. 2012 (CET)
        • Ich fände es klasse, wenn Sie den anderen Teilnehmern Ihre (ersten) Erfahrungen mit Aktionsforschung mitteilen könnten. Können Sie ein bisschen was dazu im Workshop erzählen? --Cspannagel 23:18, 6. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]
    • Zur Aktionsforschung hier mein Wikipediaeintrag (siehe insbesondere die Fussnote): Aktionsforschung in Pädagogik und Didaktik--Jeanpol 09:38, 8. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]

Facebook in der Lehre[Bearbeiten]

  • Oben wurde ja schon was zu Twitter in der Lehre gesagt, aber Facebook ist für die Studenten viel, viel relevanter. Ich brauch' das dabei gar nicht zu sagen: die Verwendung von Facebook passiert schon automatisch, aber jenseits meiner Einflusssphäre (was auch nicht schlecht ist, macht das Ganze zur schwerer diskutierbar). Twitter z. Vgl. wäre automatisch offen. Mein Gefühl ist aber, dass mit Facebook noch viel, viel mehr ginge...und ich bin selbst ein neugewonnener Fan der "Timeline" (siehe hier). Habe "Facebook in der Lehre" in diesem Semester als Projekt vergeben, aber die Ergebnisse stehen noch aus... --Birkenkrahe 21:31, 6. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]
    • Twitter verwende ich bislang auch als Tool für den Lehrer - weniger für die Schüler (obwohl das natürlich auch denkbar ist). Im Sinne der Grundvernetzung des Lehrers versuche ich über Twitter, die Aufmerksamkeit anderer Menschen auf Online-Projekte zu richten und diese als mögliche Denkpartner mit ins Boot zu holen (zu ähnlich wie bei dieser Diskussion hier). Du hast völlig recht: Facebook ist als Plattform für die Lernenden viel geeigneter, weil sie hier schon höchst vernetzt sind - und Vernetzung ist eine der wesentlichen Voraussetzungen für Netzeffekte! (logo) --Cspannagel 23:33, 6. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]
  • ...

Zeitfaktor[Bearbeiten]

  • Ich bin externer Lehrbeauftragter an der HWR. Neben der Tatsache, dass ich meine LV interessant gestalten möchte, sind meine Ressourcen für den "üppig" honorierten "Nebenjob" natürlich begrenzt. Sollten innovative (LdL-?)Methoden nicht auch diesbezüglich neue Möglichkeiten eröffnen? Wenn ja, wie?
    • Die eierlegende Wollmilchsau gibt es wohl nicht, die allen Rahmenbedingungen gerecht wird. --O.tacke 19:03, 8. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]
    • LdL darf nicht missverstanden werden als Methode, die durch das Übertragen von Lehrfunktionen auf Lernende dem "eigentlich" Lehrenden Ar eit erspart. LdL kann auch ziemlich aufwändig sein (muss aber nicht). Und meine persönliche Erfahrung: Im Kontext von LdL ist der Aufwand spaßiger, befriedigender, und ich habe ihn als lohnenswert empfunden. --Cspannagel 20:47, 8. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]
  • Mein Schwerpunkttehma in der Lehre ist das Personalmanagement, und hierbei selbstredend die Personalentwicklung. Wie läßt sich der LdL-Gedanke auf die PE im Unternehmen übertragen? Nur denkbar oder auch praktikabel?
  • Gerade gestern habe ich im Dualen Studium einen Vertiefungskurs "Personalmanagement/Personalentwicklung" , u.a. auch zum Thema E-Learning im Unternehmen begonnen. Vielleicht gehe ich ja mit ganz neuen Ideen in die nächste Vorlesung?--Udoschu 15:26, 8. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]

Warum LdL und nicht nur Gruppenarbeit?[Bearbeiten]

Oft wurde ich gefragt, ob die Vermittlung des neuen Stoffes durch Schüler im Plenum unbedingt notwendig sei. Man könne das Prinzip LdL innerhalb von kleineren Gruppen genauso anwenden und sich die Plenumphase ersparen. Das wäre aber auf halbem Weg stehen bleiben. Erst die Plenumphase, bei der es darum geht, dass alle Mitglieder der Grossgruppe auf den gesamten Wissenstand gebracht werden, gibt den Einzelaktionen einen Sinn! Das Gesamtziel ist: es wird neues Wissen in kleinen Gruppen erworben (oder konstruiert), und dieses neue Wissen wird der Grossgruppe vermittelt und von ihr verinnerlicht. Von Anfang an weiß jeder Einzelne, dass seine Arbeit zur einem Anheben des Gesamtwissens der Gruppe führen muss. Daher ist auch die Einstellung des TN von Anfang an ganz anders, als wenn er nicht die Aussicht hätte, am Ende das neuerworbene Wissen an alle zu vermitteln. Der Leistungsdruck ist höher, aber so soll es auch sein!:-) Also LdL ohne Plenumsphase ist kein LdL. Wenn man die Maslowsche Bedürfnispyramide betrachtet (oder Aristoteles) sieht man, dass man einen Kitt braucht, um alle Einzelhandlungen in Kohärenz zu bringen. Die Vermittlung des Stoffes an die ganze Gruppe im Plenum liefert dem ganzen Prozess die Zielsetzung und liefert den "höheren Sinn". Das ist ein teleologisches Modell.--Jeanpol 10:09, 9. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]