Benutzer Diskussion:H.-P.Haack/Erstausgaben Thomas Mann/10.

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Volltext[Bearbeiten]

Bester Herr Haack, den Text gibt es nun auch im Volltext (ausgenommen der Thomas Mann-Passagen): Samuel zieht die Bilanz, siehe auch Theodor Lessing.

Ich muss gestehen, dass ich Ihre Charakterisierung Lessings zunächst sehr parteiisch fand. Doch nun, nach genauerer Textkenntnis muss ich Ihnen halbwegs recht geben. Denn Lessing "verunglimpft" Lublinski tatsächlich, man kann es kaum anders ausdrücken. Und er "querulierte" weiter, wobei allerdings Mann in einem Grad grob geworden ist, den Lessing nicht erreicht hatte.

Nur kann ich Lessings Studie über Mann nicht "gehässig" finden, er spricht eben vergleichsweise schonungslos aus, was er als die unüberbrückbare Diskrepanz zwischen ihnen sah. Die Historie gab ihm in gewisser Weise recht. Während Lessing – später – in Hindenburg (eigentlich im "System Hindenburg") den Untergang der Demokratie erkannte und durch seine rückhaltlose Kritik (die "querulantisch" ist) sich um Leib und Leben brachte (und zuvor schon auf äußerst unpopuläre Weise den Justizskandal um das Hassobjekt Haarmann schilderte), ergeht sich Mann in den "Betrachtungen eines Unpolitischen", denen zu seinem Glück der Gnade des Wenigbeachtetseins zuteil wurde.

Ich halte Lessings Schrift insgesamt für wertvoll, obwohl sie menschlich gehässig, in seinem Bänkelsängerstil und auch seiner Polemik peinlich und unsouverän ist. Aber im Szenario seiner Gesamtexistenz zeigt sie in vollkommen überzogener Weise die Qualität Lessings: absolute Geradlinigkeit im Aussprechen eigener Ansichten – seien sie noch so unwillkommen. Seine Stärken und Blüten liegen allerdings in (vielen) anderen Texten, nicht in diesem.

Wenn Sie mir in einer Sache behilflich sein wollten: Lessing zitiert Manns erste Replik am Ende des vorletzten Absatzes mit den Worten "Da er den Versuch wagte, einem Schriftsteller, dessen bedeutendes Streben Achtung verdient, dessen Wirkung auf die Zeit aber ohnedies durch spröde Eigenschaften gefährdet ist, mit albernen Lügen zu schaden, so galt es, dem Unfug zu steuern." Ist das korrekt zitiert? Oder müsste es nicht vielmehr "entgegen zu steuern" oder ähnlich heißen? Viele Grüße von Ihrem --Konrad Stein 19:51, 12. Nov. 2009 (CET)[Beantworten]

Es heißt: "so galt es, dem Unfug zu steuern." Mit freundlichen Grüßen --Hans-Peter Haack 20:34, 12. Nov. 2009 (CET)[Beantworten]
Vielen Dank für Ihre Auskunft. Ihr --Konrad Stein 19:09, 13. Nov. 2009 (CET)[Beantworten]