Elementare und algebraische Zahlentheorie/11/Klausur mit Lösungen/latex

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%Daten zur Institution

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%\renewcommand{\fachbereich}{Fachbereich}

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%Klausurdaten

\renewcommand{\klausurgebiet}{ }

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\renewcommand{\klausurdatum}{ . 20}

\klausurvorspann {\fachbereich} {\klausurdatum} {\dozent} {\klausurgebiet} {\klausurtyp}

%Daten für folgende Punktetabelle


\renewcommand{\aeins}{ 3 }

\renewcommand{\azwei}{ 3 }

\renewcommand{\adrei}{ 0 }

\renewcommand{\avier}{ 0 }

\renewcommand{\afuenf}{ 4 }

\renewcommand{\asechs}{ 3 }

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\renewcommand{\adreizehn}{ 4 }

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\renewcommand{\afuenfundzwanzig}{ }

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\punktetabellesechzehn

\klausurnote

\newpage


\setcounter{section}{0}





\inputaufgabepunkteloesung
{3}
{

Definiere die folgenden \zusatzklammer {kursiv gedruckten} {} {} Begriffe. \aufzaehlungsechs{Ein \stichwort {Primelement} {}
\mathl{p \in R, \, p \neq 0}{,} in einem \definitionsverweis {kommutativen Ring}{}{} $R$.

}{Die \stichwort {eulersche Funktion} {}
\mathl{\varphi(n)}{} zu
\mathl{n \in \N}{.}

}{Die \stichwort {Primzahlfunktion} {.}

}{Ein \stichwort {lokaler} {} Ring.

}{Ein \stichwort {Hauptdivisor} {} zu einem Element
\mathbed {q \in Q(R)} {}
{q \neq 0} {}
{} {} {} {,} aus dem Quotientenkörper zu einem Zahlbereich $R$.

}{Eine \stichwort {quadratische Form} {} auf einem $R$-\definitionsverweis {Modul}{}{} $L$. }

}
{

\aufzaehlungsechs{Das Element $p$ heißt prim, wenn es eine \definitionsverweis {Nichteinheit}{}{} ist und wenn folgendes gilt: Teilt $p$ ein Produkt
\mathbed {ab} {mit}
{a,b \in R} {}
{} {} {} {,} so teilt es einen der Faktoren. }{Zu einer natürlichen Zahl $n$ bezeichnet
\mathl{{\varphi (n)}}{} die Anzahl der Elemente von
\mathl{(\Z/(n))^{\times}}{.} }{Die für
\mathl{x\in \R}{} definierte Funktion
\mathdisp {x \longmapsto \pi (x) \defeq { \# \left( { \left\{ p \leq x \mid p \text{ Primzahl} \right\} } \right) }} { }
heißt Primzahlfunktion. }{Ein \definitionsverweis {kommutativer Ring}{}{} $R$ heißt lokal, wenn $R$ genau ein \definitionsverweis {maximales Ideal}{}{} besitzt. }{Zu
\mathbed {q \in Q(R)} {}
{q \neq 0} {}
{} {} {} {,} heißt die Abbildung, die jedem \definitionsverweis {Primideal}{}{}
\mathl{{\mathfrak p} \neq 0}{} in $R$ die Ordnung
\mathl{\operatorname{ord}_{\mathfrak p} (q)}{} zuordnet, der durch $q$ definierte Hauptdivisor. }{Eine quadratische Form auf einem $R$-\definitionsverweis {Modul}{}{} $L$ ist eine Abbildung \maabbdisp {Q} {L} {R } {,} die die beiden Eigenschaften \aufzaehlungzwei {
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ Q(rv) }
{ =} { r^2 Q(v) }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} für alle
\mathl{r \in R}{} und
\mathl{v \in L}{,} } {
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ Q(u+v) + Q(u-v) }
{ =} { 2 Q(u) + 2Q(v) }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} für alle
\mathl{u,v \in L}{,} } erfüllt. }


}





\inputaufgabepunkteloesung
{3}
{

Formuliere die folgenden Sätze. \aufzaehlungdrei{Der \stichwort {erste Ergänzungssatz} {} zum quadratischen Reziprozitätsgesetz.}{Der Satz über die diophantische Gleichung
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ x^4+y^4 }
{ = }{ z^2 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.}}{Der Satz über die Restklassenringe von Zahlbereichen.}

}
{

\aufzaehlungdrei{Für eine ungerade Primzahl $p$ gilt:
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ \left( \frac{ -1 }{ p }\right) }
{ =} { (-1)^{\frac{p-1}{2} } }
{ =} { \begin{cases} 1 \, , \text{ falls } p = 1 \mod 4 \, ,\\ -1 \, , \text{ sonst } \text{(also bei } p = 3 \mod 4 \mbox{)} \, .\end{cases} }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{}}{Die diophantische Gleichung
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ x^4+y^4 }
{ =} { z^2 }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} hat keine ganzzahlige nichttriviale Lösung.}{\faktsituation {Zu einem \definitionsverweis {Ideal}{}{}
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ {\mathfrak a} }
{ \neq }{ 0 }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{} in einem \definitionsverweis {Zahlbereich}{}{} $R$}
\faktfolgerung {ist der \definitionsverweis {Restklassenring}{}{}
\mathl{R/{\mathfrak a}}{} endlich.}
\faktzusatz {}
\faktzusatz {}}


}





\inputaufgabepunkteloesung
{0}
{

}
{/Aufgabe/Lösung }





\inputaufgabepunkteloesung
{0}
{

}
{/Aufgabe/Lösung }





\inputaufgabepunkteloesung
{4 (1+3)}
{

a) Finde die Zahlen
\mathl{z \in \{0,1 , \ldots , 9 \}}{} mit der Eigenschaft, dass die letzte Ziffer ihres Quadrates \zusatzklammer {in der Dezimaldarstellung} {} {} gleich $z$ ist.

b) Finde die Zahlen
\mathl{z \in \{0,1 , \ldots , 99 \}}{} mit der Eigenschaft, dass die beiden letzten Ziffern ihres Quadrates \zusatzklammer {in der Dezimaldarstellung} {} {} gleich $z$ ist.

}
{

a) Hier kann man direkt ausrechnen, dass
\mathl{z=0,1,5,6}{} die Lösungen sind.

b) Es geht um die Frage, für welche
\mathl{z \in \Z/(100)}{} die Gleichheit
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{z }
{ =} {z^2 }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} \zusatzklammer {in \mathlk{\Z/(100)}{}} {} {} gilt. Es geht also darum, die \definitionsverweis {idempotenten Elemente}{}{} von
\mathl{\Z/(100)}{} zu finden. Wegen
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ \Z/(100) }
{ =} {\Z/(4) \times \Z/(25) }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} und da es modulo einer Primzahlpotenz nur die trivialen idempotenten Elemente gibt, geht es um die Elemente
\mathl{(0,0), (1,1), (1,0), (0,1)}{} in der Produktdarstellung. Diese entsprechen den Zahlen
\mathl{0,1, 25, 76}{.}


}





\inputaufgabepunkteloesung
{3}
{

Es sei $R$ ein \definitionsverweis {kommutativer Ring}{}{} und
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ f }
{ \in }{ R }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.} Charakterisiere mit Hilfe der Multiplikationsabbildung \maabbeledisp {\mu_f} {R} {R } {g} {fg } {,} wann $f$ ein \definitionsverweis {Nichtnullteiler}{}{} und wann $f$ eine \definitionsverweis {Einheit}{}{} ist.

}
{

Die Multiplikationsabbildung ist ein Gruppenhomomorphismus, wie direkt aus dem Distributivitätsgesetz folgt. Es gilt:

$f$ ist ein Nichtnullteiler genau dann, wenn für alle $g\in R$ aus $fg=0$ folgt $g=0$. Dies ist genau dann der Fall, wenn der Kern von $\mu_f$ nur aus $0$ besteht, was genau dann gilt, wenn $\mu_f$ injektiv ist.

$f$ ist eine Einheit genau dann, wenn es ein $g\in R$ gibt mit $fg=1$, was genau dann der Fall ist, wenn $1$ zum Bild von $\mu_f$ gehört. Dies wiederum ist äquivalent dazu, dass $\mu_f$ surjektiv ist, denn aus $fg=1$ folgt sofort $h=(fg)h=f(gh)$ für jedes $h\in R$.


}





\inputaufgabepunkteloesung
{4 (2+2)}
{

Suche für die folgenden zusammengesetzten Zahlen $n$ eine zu $n$ teilerfremde Zahl $a$ derart, dass
\mathl{a^{\frac{n-1}{2} } \neq \left(\frac{a}{n}\right)}{} in $\Z/(n)$ gilt.

a) $n = 49$.

b) $n = 75$.

}
{Quadratisches Reziprozitätsgesetz/mod n/n ist 45 und 75/Kein Eulersches Kriterium/Aufgabe/Lösung }





\inputaufgabepunkteloesung
{0}
{

}
{/Aufgabe/Lösung }





\inputaufgabepunkteloesung
{0}
{

}
{/Aufgabe/Lösung }





\inputaufgabepunkteloesung
{5}
{

Es sei $R$ ein \definitionsverweis {kommutativer Ring}{}{} und sei
\mathl{p \in R}{} ein \definitionsverweis {Primelement}{}{.} Zeige, dass $p$ auch im Polynomring
\mathl{R[X]}{} prim ist.

}
{

Sei
\mavergleichskette
{\vergleichskette
{ ph }
{ = }{ fg }
{ }{ }
{ }{ }
{ }{ }
} {}{}{.}  Wir nehmen an, dass $p$ weder \mathkor {} {f} {noch} {g} {} teilt. Dann teilt $p$ nicht alle Koeffizienten von \mathkor {} {f} {und von} {g} {.} Es sei \mathkor {} {f=\sum_{ i = 0 }^{ n } a_{ i } X^{ i}} {und} {g=\sum_{ j = 0 }^{ m } b_{ j } X^{ j}} {} und es seien \mathkor {} {i_0} {bzw.} {j_0} {} die kleinsten Indizes derart, dass $a_{i_0}$ \zusatzklammer {bzw. \mathlk{b_{j_0}}{}} {} {} kein Vielfaches von $p$ ist \zusatzklammer {für alle kleineren Indizes sind die Koeffizienten also Vielfache von $p$} {} {.} Wir betrachten den
\mathl{(i_0+j_0)}{-}ten Koeffizienten von $fg$, dieser ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ c_{i_0+j_0} }
{ =} { a_0 b_{i_0+j_0} + \cdots + a_{i_0 -1} b_{j_0+1} + a_{i_0}b_{j_0} + a_{i_0+1}b_{j_0-1} + \cdots + a_{i_0 +j_0}b_{0} }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Die Summanden links sind Vielfache von $p$ aufgrund der Wahl von $i_0$ und die Summanden rechts sind ebenso Vielfache von $p$. Da auch der Gesamtkoeffizient nach Voraussetzung ein Vielfaches von $p$ ist, muss auch der mittlere Summand
\mathl{a_{i_0} b_{j_0}}{} ein Vielfaches von $p$ sein. Da $p$ prim ist, ist dies ein Widerspruch.


}





\inputaufgabepunkteloesung
{0}
{

}
{/Aufgabe/Lösung }





\inputaufgabepunkteloesung
{4}
{

Es sei $D \neq 1$ eine \definitionsverweis {quadratfreie Zahl}{}{} mit
\mathl{D=1 \mod 4}{,} und sei $A_D$ der zugehörige quadratische Zahlbereich. Man gebe eine Ganzheitsgleichung für
\mathl{\frac{1 - \sqrt{D} }{2}}{} über $\Z$ an. Man zeige, dass es keine echten Zwischenringe
\mathl{\Z[\sqrt{D}] \subset R \subset A_D}{} gibt.

}
{

Wir behaupten, dass
\mathl{X^2-X- \frac{D-1}{4}}{} eine Ganzheitsgleichung ist. In der Tat, es ist
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{ { \left( \frac{1- \sqrt{D} }{2} \right) }^2 -\frac{1- \sqrt{D} }{2}- \frac{D-1}{4} }
{ =} { \frac{1 -2 \sqrt{D} + D -2 + 2 \sqrt{D} - D+1}{4} }
{ =} { 0 }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{.} Wir betrachten nun die Ringerweiterung
\mathl{\Z[\sqrt{D}] \subset A_D}{.} Es ist
\mathl{u=1}{} und
\mathl{v=\frac{1+ \sqrt{D} }{2}}{} eine $\Z$-Basis rechts. In dieser Basis drückt sich die $\Z$-Basis links, also $1$ und $\sqrt{D}$ aus als $u$ und
\mathl{2v - u}{.} Damit ist die Restklassengruppe
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{A_D/\Z[\sqrt{D}] }
{ \cong} { \Z^2/( (1,0), (-1,2)) }
{ \cong} { \Z^2/( (1,0), (0,2)) }
{ \cong} { \Z/(2) }
{ } { }
} {}{}{.} Daher gilt sogar für eine beliebige Gruppe $G$ zwischen
\mathl{\Z[\sqrt{D}]}{} und $A_{D}$, dass
\mathl{G/\Z[\sqrt{D}]}{} die Nullgruppe oder $\Z/(2)$ ist. Damit ist
\mathl{G= \Z[\sqrt{D}]}{} oder
\mathl{G= A_D}{.}


}





\inputaufgabepunkteloesung
{4}
{

Berechne explizit die Diskriminante des quadratischen Zahlbereichs $A_{-7}$. Stelle die Multiplikationsmatrix bezüglich einer geeigneten Basis für das Element
\mavergleichskettedisp
{\vergleichskette
{f }
{ =} { \frac{3}{2} + \frac{5}{2} \sqrt{-7} }
{ } { }
{ } { }
{ } { }
} {}{}{} auf und berechne damit die Spur und die Norm von $f$.

}
{

Eine $\Z$-Basis von $A_{-7}$ ist gegeben durch $1$ und
\mathl{\frac{1 + \sqrt{-7} }{2}}{.} Die vier Produkte sind demnach $1$,
\mathl{\frac{1 + \sqrt{-7} }{2}}{} \zusatzklammer {zweimal} {} {} und
\mathl{{ \left( \frac{1 + \sqrt{-7} }{2} \right) }^2 = \frac{ -6 + 2 \sqrt{-7} }{4}}{.} Die Spuren davon sind $2$, $1$ \zusatzklammer {zweimal} {} {} und $3$. Daher ist die Diskriminante gleich
\mathdisp {\triangle = \det \begin{pmatrix} 2 & 1 \\ 1 & -3 \end{pmatrix} = -6 -1=-7} { . }
Das Element
\mathl{f=\frac{3}{2} + \frac{5}{2} \sqrt{-7}}{} wird bezüglich der $\Q$-Basis $1$ und $\sqrt{-7}$ durch die Matrix
\mathdisp {\begin{pmatrix} \frac{3}{2} & - \frac{35}{2} \\ \frac{5}{2} & \frac{3}{2} \end{pmatrix}} { }
beschrieben. Deren Determinante, also die Norm, ist somit
\mathdisp {N(f)= \frac{9}{4} + \frac{175}{4} = \frac{184}{4} = 46} { }
und die Spur ist
\mathdisp {S(f) = \frac{6}{2} =3} { . }


}





\inputaufgabepunkteloesung
{0}
{

}
{/Aufgabe/Lösung }





\inputaufgabepunkteloesung
{0}
{

}
{/Aufgabe/Lösung }





\inputaufgabepunkteloesung
{0}
{

}
{/Aufgabe/Lösung }