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Gram-Int 7/Modifikation

Aus Wikiversity

Definition für "Modifikation"

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Traditionelle Definitionen für Modifikation

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Modifikation wurde allgemein angenommen....

eine Funktion, die dem Ausdruck, mit dem die kombiniert wird, zusätzlichen, nicht notwendigen beschreibenden Inhalt hinzufügt. 

Modifikator unterscheidet sich vom Argument, der für die Beschreibung des Ausdrucks notwendig ist. Im Satz (1) ist delightful der Modifikator und of Susan das Argument, da der Grad des deskriptiven Beitrags von delightful schwächer als von of Susan ist.


(1) the delightful mother of Susan


Das Problem von der früheren Definition


Wie im Satz (2) ist der deskriptive Beitrag von younger zum Nomen sister genauso stark wie von of Susan, wenn Susan zwei Schwerstern hat. Dann kann man den Modifikator vom Argument nicht mehr richtig unterscheiden.


(2) the younger sister of Susan


Als weitere Beispiele in der Verbdomäne können Verben wie buy, sell, rent, and lease genannt werden. Bei Situationen, die von solchen Verben beschrieben werden, wird das Geld für einen wichtigen Teilnehmer gehalten. Das Geld, also die for-Phrase gilt jedoch im Satz (3) als kein Argument des Verbs sold.


3) We sold the car (to the dealer) for 2000 euros.


Die syntaktische Verbindlichkeit ist als Kriterium für die Definition von Modifikatoren noch problematischer

  • da viele Ausdrücke, denen Linguisten zustimmen würden, Argumente sind, die syntaktisch wegzulassen sind (wie für to the dealer im Satz (3)),
  • und manchmal sind Modifikatoren nur aus pragmatischen Gründen obligatorisch (siehe z. B. ??ein gebautes Haus vs ein gut gebautes Haus).

Der Begriff der Modifikation kann nicht verstanden werden, ohne vorher anzunehmen, dass die Sprache zwischen den Basis-Entitäten, denen wir Eigenschaften zuschreiben, und den Eigenschaften, die wir ihnen durch Prädikation zuschreiben, unterscheidet. Der grundlegende Unterschied zwischen diesen Basis-Entitäten und Eigenschaften besteht darin, dass die ersteren gesättigt, d.h in gewissem Sinne semantisch vollständig sind, während die letzteren ungesättigt, d.h semantisch unvollständig sind.

McNallys Definition für Modifikation

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Ein Ausdruck, der mit einem ungesättigten Ausdruck kombiniert wird, um einen anderen ungesättigten Ausdruck desselben Typs zu bilden.


Unter diesem Gesichtspunkt können wir schließen, dass die Adjektive im Satz (1) und (2) Modifikatoren sind, aber of Susan kein Modifikator ist. Angenommen, 'mother' ist ein relationales Nomen vom Typ <e,<e, t>>, of inhaltsleer, und of Susan denotiert eine Entität(Typ e). Der zusammengesetzte Ausdruck mother of Susan ist der Typ <e,t> und somit von geringerer Wertigkeit(a lower valance). Dementsprechend ist mother of Susan ein anderer semantischer Typ als mother.

Im Gegensatz dazu wird allgemein angenommen, dass Adjektive Eigenschaften von Individuen oder Funktionen von Eigenschaften zu Eigenschaften bezeichnen (d. H. Typen ⟨e, t⟩ bzw ⟨⟨e, t⟩, ⟨e, t⟩⟩). McNally hat angenommen, dass Adjektive eine Funktion von Eigenschaften zu Eigenschaften bezeichnen. Damit verbindet sich das Adjektiv mit dem Ausdruck mother of Susan vom Typ ⟨e, t⟩, ohne irgendeinen Einfluss auf die Wertigkeit des Ausdrucks mother of Susan zu haben. Im Falle der for-Phrase im Satz(3) braucht man nur anzunehmen, dass das Verb sell eine dreistellige Beziehung zum Ausschluss des ausgetauschten Geldes bezeichnet; infolgedessen wird unabhängig vom Beitrag der for-Phrase keine Sättigung auftreten.

Typologien von Modifizierern

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Morphosyntaktisch basierte Typologien

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Eine bekannte Typologie klassifiziert Modifikatoren nach den morphosyntaktischen Kategorien, zu denen sie gehören, und nach den Kategorien, mit denen sie kombiniert werden. Bei dieser Typologie betrachtet man Adjektive als Modifikatoren von Nominalen und Adverbien als Modifikatoren von nicht-nominalen Kategorien (insbesondere Verben, Adjektive und Klauseln). diese Arbeiten diskutieren auch die semantischen Korrelate morphosyntaktischer Klassifikationen. Diese Definitionen berücksichtigen grundlegende Tatsachen über die Verteilung der beiden Kategorien.

 (4) a. the patient’s complete/*completely recovery 
     b. The patient has completely/*complete recovered.
 (5) a. an unfortunate/*unfortunately accident 
     b. Unfortunately/*Unfortunate, there was an accident.

Nachteile:

1.Es ist schwierig, eine elegante, streng morphosyntaktische Charakterisierung dessen zu finden, was ein Modifikator sein kann und was nicht.

 (6) a. a quality product 
     b. an all-or-nothing situation 
     c. the “it” girl 
     d. a Jane Doe production 
     e. the rapidly disappearing coastline
     f. a to die for dress 
     g. an I-told-you-so look
  (7) a.*a rapidly disappears coastline 
      b. (?)an “each” situation

2.Ähnliche Probleme ergeben sich bei der Charakterisierung der morphosyntaktischen Kategorien, mit denen bestimmte Modifikatoren kombiniert werden. Beispielsweise ist die Behauptung, dass Adjektive nur Substantive modifizieren, fraglich.

  (8) a. The children came home from camp happy. 
      b. Hoarse, the instructor cancelled class.

Inhaltlich basierte Typologien

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Inhaltlich basierte Typologien klassifizieren Modifikatoren nach den Aspekten der semantischen Funktion. Ein typisches Beispiel ist die Typologie von Picallo, die speziell für Adjektive verwendet wird. Picallo teilt Adjektive in drei Klassen ein.

1. Qualitative Adjektive (e.g., male, sick, red, good) bezeichnen Eigenschaften oder Qualitäten einer Entität.

2. Relationale Adjektive (e.g., technical, solar, molecular; term due to Bally, 1944)

relationale Adjektive werden typischerweise morphologisch als Nominalisierung identifiziert. Sie tragen eine Eigenschaft bei, die das Individuum, das durch das von ihnen modifizierte Substantiv beschrieben wird, mit der Art des Objekts in Beziehung setzt, das durch ihre nominale Wurzel beschrieben wird (z.B. a parliamentary decision is a decision by a parliament).

3. Adverbial

drei Unterklasssen: modal (e.g., possible), aspektuell (e.g., frequent), and circumstantial (e.g. fast) Adjektiv Inhaltlich Typologien werden von Adjektiven verwendet, um verschiedene Arten von Daten zu erklären. Beispielsweise gehören relationale Adjektive zu den an den stärksten verteilten Identifikatoren von Adjektivunterklassen (Boleda, 2007). Die inhaltsbasierten Typologien für Adverbien und andere Modifikatoren von Verbalphrasen und Satz sehen ziemlich unterschiedlich aus und sind vielfältig. Huddleston and Pullum (2002) klassifizieren Adverbien in 13 Kategorien nach der von Adverbien gegebenen Information, zum Beispiel, Weisen (e.g., skillfully), Grad (e.g., very), Modalität (e.g., necessarily).

Vorteile:

Es ist für die Vorhersage von Verteilungsmustern nützlich.

Nachteile:

1. Es ist schwierig, genau zu bestimmen, wie viele Kategorien von Modifikatoren erforderlich sind, was durch die mangelnde Übereinstimmung zwischen den verschiedenen Vorschlägen belegt wird.

2. Die spezifischen Begriffskategorien für Adjektive und Adverbien ist sehr unterschiedlich. Das macht solche Typologien nicht nützlich, um Ähnlichkeiten zwischen den beiden Kategorien von Modifikatoren zu erfassen.

Entailment-basierte Typologien

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Die weit verbreitete Typologie von Modifikatoren in der traditionellen formalen Semantik klassifiziert sie nach den Arten von Schlussfolgerungen, die sie zulassen.

1. intersektive Modifikatoren (intersective modifiers)

Wenn α ein Ausdruck ist, der aus einem intersektiven Modifikator β und einem modifizierten Ausdruck γ besteht, gibt es die Entität x, wenn x α ist, ist x β und γ.

 (9) a. Robin is a male nurse. 
     b. |= Robin is a nurse. 
     c. |= Robin is male.

2. subsektive Modifikatoren (subsective modifiers)

Wenn α ein Ausdruck ist, der aus einem subsektiven Modifikator β und einem modifizierten Ausdruck γ besteht, gibt es die Entität x, wenn x α ist, ist x γ, aber wir können nicht schließen, dass x β ist.

 (10) a. Andrea is a molecular biologist.
      b. |= Andrea is a biologist.
      c. |≠ ??Andrea is molecular.

Drei Quelle von Subsektivität

I. relationales Adjektiv (wie molecular in (10))

II. indirekte Charakterisierung von Modifikatoren

 (11) a. Olga is a beautiful dancer (read: beautiful as a dancer).
      b. |= Olga is a dancer. 
      c. |≠ Olga is beautiful.

III. Komparation

die dritte Quelle der Subsektivität betrifft die Komparationsklasse, die verwendet wird, um zu bestimmen, ob bestimmte graduierbare Adjektive sich ihre Argumente anpassen.

(12) a. Lobsters are large crustaceans. 
     b. |= Lobsters are crustaceans. 
     c. |≠ Lobsters are large.

(12a) ist wahr, weil der Hummer im Vergleich zu anderen Krebstieren (die Komparationsklasse von Krebstieren) groß ist. Aber bei (12c) bringt man den Hummer zu einer allgemeineren Komparationsklasse (im Vergleich zu normalem Tier)

3. Intensionale Modifikatoren (intensional modifiers)

Wenn α ein komplexer Ausdruck ist, der aus einem intensionalen Modifikator β und einem modifizierten Ausdruck γ besteht, gibt es die Entität x, wenn x α ist, ist x γ, Wir können nicht schließen, dass x γ ist (oder wir können sogar schließen, dass es nicht γ ist), und wir können auch nicht schließen, dass x β ist. Diese Klasse umfasst die sogenannten privativen Modifikatoren wie fake, former und spurious.

 (13) a. Martina is a former star athlete.
      b. |= Martina is not a star athlete now. 
      c. |≠ ??Martina is former.

Es enthält auch Modifikatoren wie angeblich, vermutet und möglich, die keine Schlussfolgerung zulassen, ob x γ ist oder nicht:

 (14) a. That politician is an alleged crook. 
      b. |= That politician is a crook. 
      c. |≠ ??That politician is alleged.

Die intensional Modifikatoren stellen eine vergleichsweise sehr kleine Klasse dar, und wie Landman (2001) feststellt, sind die Bedeutungen von intensionalen Adjektiven nicht zufällig. Es scheint, dass selbst wenn wir nicht schließen können, dass x zu einem bestimmten Zeitpunkt oder unter bestimmten Bewertungsbedingungen γ ist, es muss der Fall sein, dass x zu einem anderen Zeitpunkt oder unter anderen möglichen Bewertungsbedingungen γ ist.

Pragmatik/Diskus-relevante Typologien

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Modifikatoren werden manchmal nach pragmatischen oder diskursbezogenen Aspekten ihrer Interpretation charakterisiert. Das allgemeinste und wichtigste davon ist die Aufteilung der Modifikatoren in diejenigen, die zum "at issue" Inhalt der Äußerung beitragen, in der sie vorkommt oder nicht. Die Letztere bilden eine vielfältige Gruppe, die nicht einschränkende Relativsätze und nicht einschränkende verwendete Adjektive (einschließlich expressiver Adjektive) sowie Sprecher-orientierte Adverbien umfasst.

 (16) a. The candidate, whom we interviewed yesterday, has a Ph.D.
      b. (All the words were unsuitable, and) every unsuitable word was deleted. (Larson and Marusic, 2004) 
      c. We visited spectacular Mount Ranier. 
      d. I left my damn keys in the car. (Potts, 2007) 
      e. Unfortunately, they had to leave. 
      f. In my opinion, this is ridiculous. 
      g. Wisely, they said nothing.

Diskussionsfragen

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  • Welcher Typ von Modifikator liegt vor – wenn überhaupt Modifikation vorliegt:
Das Wasser steigt langsam
Unverschämterweise weigerte er sich, die Rechnung zu zahlen.
städtischer Kindergarten
den Apfel ungewaschen essen (oder (8): the children came home from camp happy)
  • Sind resultative Adjektive Modifikatoren?
  • Ist die Negation ein Modifikator?
  • Fassen Sie zusammen, was der Begriff "subsektive Modifikation" genau bedeutet, und warum man die Unterscheidung zu "intersektiver Modifikation" benötigt.

Probleme in der kompositionalen Semantik der Modifikation

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Modifikation und Verfahren der Komposition

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Modifikationen werfen hier für die semantische Theorie das Problem auf, wie die Flexibilität der meisten Ausdrücke am besten erfasst werden kann, um sowohl als Modifikatoren als auch als Prädikate von Individuen zu fungieren:

1) a. a male nurse 
   b. The nurse was male.
2) a. the cookies on the table
   b. The cookies are on the table.

Es gibt drei Ansätze, um diese Doppelfunktion zu erfassen:

Die erste Möglichkeit ist, dass Adjektive wie 'male' als ambig behandelt werden zwischen einer Eigenschaft der individuellen Bezeichnung (type ⟨e,t⟩) und eine Funktion von Eigenschaften zu Eigenschaften ⟨⟨e,t⟩,⟨e,t⟩⟩).

  (3) λx[male(x)]

 Kurze Erläuterung: Das "λ" bezeichnet eine Funktion, die ein Individuum auf den Wert des nachfolgenden Ausdrucks abbildet, wenn man dort dieses Individuum für x einsetzt. Die Funktion bildet also ein Individuum x ab auf die Aussage "x ist männlich", deren Wert dann wahr oder falsch ergibt. Dies ist gemeint mit der Darstellung es sei eine Funktion vom Typ <e,t> d.h. vom Typ der "Entitäten" (x wäre also vom Typ <e>) in den Typ der "Wahrheitswerte" (symbolisiert <t>). Somit ist <e,t> der Typ der einstelligen Prädikate, also der einfachen Eigenschaften von Individuen.

Die semantische Repräsentation für das Adjektiv wäre, wenn es wie in (1a) attributiv verwendet wird, wie in (4a), was über seine Zufriedenheitsbedingungen als gleichwertig mit 4b) garantiert werden könnte. Das modifizierte Nominal könnte somit wie in (4c) dargestellt werden.

  4) a. λPλx[(male(P))(x)]
     b. λPλx[male(x) ∧ P(x)]
     c. male nurse: λx[male(x) ∧ nurse(x)]
 Kurze Erläuterung: "λP" ist eine Funktion, die einer beliebigen Eigenschaft P den Wert des nachfolgenden Ausdrucks zuordnet, wenn man dort für P die jeweilige Eigenschaft einsetzt. Der nachfolgende Ausdruck ist aber nun ein Ausdruck der Form "λx..."! Es ergibt sich, dass diese ganze Formel eine Funktion darstellt, durch die einer Eigenschaft (P) eine andere Eigenschaft (λx) zugeordnet wird. In der Typenschreibweise ist dies der Typ <<e,t>,<e,t>> (mit "<e,t>" wie gesagt als einer einfachen Eigenschaft). Der ganze Ausdruck wird daher als eine Eigenschaft zweiter Ordnung bezeichnet. Wenn somit von einer Eigenschaft auf eine andere Eigenschaft übergegangen wird, soll dies darstellen, dass die erste Eigenschaft "modifiziert" wurde. Wenn man sich im Einzelnen ansieht, wie modifiziert wurde, dann sieht man im Inneren des Ausdrucks (4b): P(x) wird um die Aussage "male(x)" ergänzt, also wird hier die Beschreibung von x auf etwas Spezielleres eingeengt. (4c) zeigt das Ergebnis der Anwendung von (4b) auf das Substantiv nurse (=P).  -- In (4a) wird dagegen eine höherstufige Bedeutung schon für das lexikalische Adjektive male selbst angesetzt.

Im zweiten Ansatz werden die relevanten Modifikatoren eindeutig als Eigenschaften erster Ordnung behandelt und es wird angenommen, dass die natürliche Sprache nicht nur die Anwendung von Funktoren auf Argumente zur Bildung von Bedeutungen vorsieht, sondern auch andere Arten der Komposition, wie die intersektive Kompositionsoperation MODIFY.

    (5) MODIFY(λx[nurse(x)], λy[male(y)]) = λz[male(z) ∧ nurse(z)]

Der Vorteil bei der Einsetzung einer Operation MODIFY in der Komposition ist, dass der Lexikoneintrag des Adjektivs einheitlich bleiben kann: Das Adjektiv bezeichnet einfach ein Prädikat von Individuen. Es ist nicht von sich aus ein "Modifikator", sondern wird in einem strukturellen Kontext als Modifikator eingesetzt. Erst die Operatio MODIFY erzwingt hier die Anwendung beider Eigenschaften auf dasselbe Individuum (hier im Skript nun "z" genannt).

Beim dritten Ansatz bezeichnen alle Adjektive eindeutig Funktionen von Eigenschaften zu Eigenschaften; In Sätzen wie (1b) wird davon ausgegangen, dass das Adjektiv ein weggelassenes Nominal modifiziert, anstatt direkt vom Subjekt-Argument ausgesagt zu werden.

Modifikation und der Beitrag von non at-issue content

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Nicht-einschränkende, expressive[1] und sprecherorientierte Modifikatoren tragen häufig zu einer zusätzliche Aussage im Satz bei und sind aus einem Prädikat, das vom Modifikator beigesteuert wird, und einem Argument, das auf verschiedene Arten abgerufen wird, zusammengesetzt. Hier konzentriert sich die Diskussion auf die Semantik des Prädikats, das der Modifikator beisteuert und seine Implikationen für eine allgemeine semantische Modifikationstheorie. In dieser Diskussion wird angenommen, dass die aus diesen Modifikatoren aufgebaute Aussage nicht Teil des fraglichen Inhalts des Satzes ist, in dem sie vorkommen. Wenn zum Beispiel jemand (1a) behauptet, kann die Behauptung nicht mit der Begründung (1b) oder (1c) zurückgewiesen werden.

(1) a. Surprisingly, nobody has ever climbed spectacular Mount Ranier.
    b. ??That’s false: Mount Ranier is not spectacular. 
    c. ??That’s false: It’s not surprising at all.

Wenn man sich auf 'spectacular' konzentriert, könnte die Darstellung von (1a) wie in (2) sein, wenn man das Adverb kurzzeitig ignoriert. Durch eine geringfügige Modifikation erstreckt sich die gleiche Art der Analyse auf nicht einschränkende Relativsätze und zumindest auf eine Teilmenge der Aussagen.

(2) (nox : person(x))[∃e[climb(e, x, mr)]] ∧ spectacular(mr)
 "nox" bedeute "Es gibt kein x, so dass...". 

Der Modifikator wird lokal effektiv als eine Funktion von Entitäten zu Entitäten behandelt. Wenn beispielsweise ein nicht einschränkender Modifikator an ein entitätsbezeichnendes Nominal[2] angehängt wird, ergeben sich zwei Arten von Inhalten: Zum einen wird die durch das Nominal beschriebene Entität für die weitere semantische Zusammensetzung weitergegeben, zum anderen wird die Eigenschaft ontologisch vom fraglichen Inhalt unterschieden. Ein nicht einschränkender Modifikator wird letztlich so beschrieben, dass er einen gesättigten Ausdruck so belässst, wie er in die semantische Komposition einging. Es ergeben sich wie in (3) Funktionen von Aussage zu Aussage:

(3) (nox : person(x))[∃e[climb(e, x, mr)]] ∧ surprising((nox : person(x))[∃e[climb(e, x, mr)]])

Auch hier betreffen die Unterschiede normalerweise den Status der Aussage, die das Adverbial enthält. Zum Teil beinhaltet eine Entscheidung zwischen den Analysen dieser Modifikatoren dann eine Entscheidung darüber, ob die verschiedenen Arten von Inhalten, die in einer Äußerung kommuniziert werden, ontologisch oder durch einen anderen formalen Mechanismus unterschieden werden sollen oder nicht. Wie bei nicht einschränkenden Modifikatoren hat der Adverbial-Modifikator jedoch keine Auswirkung auf den semantischen Typ des Hauptsatzes.

Im Gegensatz zu obigem Format wurden einschränkende Modifikatoren als Ausdrücke definiert, die sich mit einem ungesättigten Ausdruck kombinieren, um einen anderen ungesättigten Ausdruck des gleichen Typs zu bilden. Da Entitäten und (zumindest extensionalisierte) Aussagen keine ungesättigten Typen sind, fallen sie nach dieser Definition vollständig aus dem Bereich der Modifikation heraus. Die Definition wurde so formuliert, um eine klare Unterscheidung zwischen Prädikation und Modifikation zu ermöglichen, die insbesondere bei der Darstellung der folgenden Sätze wie (1a) unscharf werden kann. Es bleibt die Frage, ob einschränkende und Kommentar-artige Modifikation unter dieselbe Definition gebracht werden kann.

(4) It is surprising that nobody has ever climbed spectacular Mount Ranier.

Das Hauptprädikat in (4) scheint auch eine Funktion von Aussage zu Aussage zu bezeichnen. Eine einfache Möglichkeit, das Hauptprädikat semantisch von einem Satzmodifikator zu unterscheiden, besteht darin, das Hauptprädikat in (4) mit einem Argument zu versehen, so dass es eine Beziehung zwischen einer Aussage und dem Zustand des Überraschens bezeichnet. In diesem Fall könnte eine allgemeinere Definition des Modifikators wie folgt formuliert werden: Ein Ausdruck, der mit einem anderen Ausdruck kombiniert wird, um ein Ergebnis mit demselben semantischen Typ zu erzeugen. Diese Definition umfasst die Modifikationen von entitäts- und aussagebezeichnenden Ausdrücken. Es ist eine bemerkenswerte Tatsache, dass Modifikatoren gesättigter Ausdrücke, systematisch keinen Beitrag zum Inhalt leisten. Doch warum sollte diese Verallgemeinerung gelten? Warum könnte beispielsweise ein Modifikator eines Ausdrucks, der eine Entität bezeichnet, wie der Relativsatz in (5a), im Prinzip nicht denselben pragmatischen Status haben wie der erste Satz in (5b)?

(5) a. The candidate, who was very popular, won by a wide margin.
    b. The candidate was very popular, and she won by a wide margin.

Obwohl es nicht so aussieht, als ob sich daraus eine tiefe Eigenschaft von Modifikatoren gesättigter Ausdrücke ergibt, stimmt die Verallgemeinerung weitgehend mit der eingangs dieses Artikels erwähnten intuitiven Definition von Modifikator überein, nämlich dass ein Modifikator zusätzlichen nicht wesentlichen beschreibenden Inhalt dem Ausdruck hinzufügt mit dem er sich verbindet. Da beispielsweise ein Modifizierer eines Ausdrucks, der eine Entität bezeichnet, keine Rolle bei der Bestimmung der Referenz dieses Ausdrucks spielt, spielt er auch keine Rolle bei der Bestimmung des Satzes, der gebildet wird, wenn ein Prädikat mit dem Ausdruck kombiniert wird. Wenn diese Aussage dem entspricht was zur Debatte steht, werden die vom Modifikator eingereichten Informationen zwangsläufig weggelassen.

Diskussion: Die Rolle der Argumentstruktur

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Diskussion im Seminar: Die "Sättigung" eines Prädikats hängt davon ab, was als Argument des Prädikats gilt und was nicht. Wenn McNallys Definition der Modifikation eine semantische Definition ist, muss auch auf der semantischen Ebene klar sein, was ein Argument ist und was nicht. Kann man also semantisch bestimmen, was ein Modifikator ist -- oder ist der Vorschlag von McNally möglicherweise zirkulär?

  • Beispielfälle:
Er aß das Gulasch mit dem Löffel.
Gestern aßen wir ein köstliches Gulasch.

Siehe auch nochmals: Gram-Int_6/Argumente_und_Prädikate#Zur_Unterscheidung_von_Argumenten_und_Modifikatoren

Literatur

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  • McNally, Louise (2016): Modification. In Maria Aloni & Paul Dekker (eds.): The Cambridge Handbook of Formal Semantics. Cambridge University Press. pp. 442–466.


Fußnoten

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  1. Siehe Löbner (2013, Kap. 2.4) über den Begriff der "expressiven Bedeutung".
  2. Ein Nominal ist ein Substantiv mitsamt seinen Attributen, aber noch ohne Artikel.

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