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Kurs:Die Nisaner – Dresdens Ureinwohner/1004

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Oldřich

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Oldřich war der dritte Sohn von Boleslav II. und seiner Frau Hemma. Vor seinem Bruder Boleslav III. floh er spätestens Anfang 1002 mit seiner Mutter und dem zweiten Bruder Jaromír nach Regensburg. Nach dem Sturz Boleslavs III. und dem Tod des nur kurz regierenden Herzogs Vladivoj wurden Jaromír und Oldřich vom böhmischen Adel 1003 zurückgerufen und Jaromír zum regierenden Herzog ernannt. Wenige Tage später besetzte der polnische Herzog Bolesław Chrobry Böhmen und setzte Boleslav III. wieder ein. Jaromír und Oldřich mussten erneut fliehen, kehrten aber 1004 nach einer militärischen Intervention durch den römisch-deutschen König Heinrich II. nach Böhmen zurück.


Seit 999 verschärften sich die Spannungen gegenüber Polen. Im Zuge der Thronkämpfe zwischen Boleslavs Söhnen und Bolesław I. Chrobry. 1003/4 war Prag polnisch. Es folgten Interventionen des römisch-deutschen Reiches,.

Beendigung des Schismas mit der orientalischen Kirche

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Beendigung des Schismas mit der orientalischen Kirche durch die Wiederaufnahme des Papstes Johannes (XVIII.) in die Diptychen.

  • Patriarch Petros bezeugt in seinem zitierten Brief aus dem Jahre 1054, daß zur Zeit des Patriarchen Johannes III. von Antiochien (997‒1009) ein Papst Johannes in den Diptychen eingetragen war und vor 45 Jahren, also noch vor 1009, selbst in Byzanz liturgische Erwähnung fand. Es kann sich daher nur um Papst Johannes XVIII. handeln, nach dessen Tod wieder eine Entfremdung zwischen der östlichen und westlichen Kirche eintrat (vgl. n. 1042). Hirsch vermutet, daß die Annäherung auf Betreiben des byzanzfreundlichen römischen Patricius Johannes II. Crescentius erfolgte; vgl. dazu auch Kölmel, Kirchenstaat 56.

RI II,5 n. 982, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-00-00_1_0_2_5_0_1028_982 (Abgerufen am 28.11.2023).


Patriarch von Jerusalem

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w:de:Orestes (Jerusalem)

Kommentar: Der damalige Patriarch von Jerusalem war Orestes-Jeremias (986‒1006), der seit 1000 im Exil in Byzanz lebte; vgl. Zimmermann, Leo an Hugo 340; Lex Ma. VI (1993) 1449.


RI II,5 n. †993, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-04-09_1_0_2_5_0_1042_F993 (Abgerufen am 28.11.2023).

Fünf Brüder

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Johannes XVIII. - RI II,5 n. 995

(1004 Mitte), Rom

Papst (Johannes XVIII.) kanonisiert auf Bitten des Bruders Antonius die fünf polnischen Märtyrer (Benedikt, Johannes, Isaak, Matthäus und Christin), deren Tod er durch den aus Polen nach Rom gekommenen Antonius erfahren hat (rediens frater ille Romam cum martyrium eorum ibi nuntiaret, ipso interrogante, papa ... iussit eos in loco sanctorum martyrum haberi et honorari).

Überlieferung/Literatur

Erw.: Brun. v. Querfurt, Vita V fratrum 21 (MPH. N. S. IV/3, 71). Reg.: ‒ Lit.: Dvornik, Making 212.

Kommentar Antonius war im Sommer 1003 von Benedikt nach Rom geschickt worden (vgl. 978) und kehrte erst nach dem am 11. Nov. 1003 erfolgten Märtyrertod seiner Mitbrüder nach Polen zurück. Er entging dadurch dem Geschick seiner Genossen. Zur Identifizierung der von Brun nicht namentlich Genannten vgl. n. 978. Laut Brun ist Antonius gleich nach seinem Eintreffen in der zerstörten polnischen Einsiedelei wieder nach Rom umgekehrt. Seine Abreise muß also noch Ende 1003 stattgefunden haben. Laut der Vita Romualdi des Petrus Damiani (Tabacco, FSI. 94/1957, 65) wurde er aber als polnischer Spion bei der Durchreise durch deutsches Gebiet zunächst von dem damals mit Polen im Kriegszustand befindlichen deutschen König Heinrich II. eingekerkert und nur durch ein Wunder befreit. Seine Ankunft in Rom und die Heiligsprechung der polnischen Märtyrer fällt demnach frühestens Mitte 1004 und in den Pontifikat Johannes' XVIII

RI II,5 n. 995, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-00-00_1_0_2_5_0_1044_995 (Abgerufen am 28.11.2023).


Januar

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Heinrich II. - RI II,4 n. 1553a

1004 (vor Jänner 25), Dornburg a. d. Saale

Heinrich trifft von Pöhlde kommend hier ein; er schickt den Erzbischof Willigis von Mainz mit einigen Vertrauten zum schwererkrankten Erzbischof Gisiler von Magdeburg, der sich in Dornburg befunden haben muß, und läßt diesen auffordern, das Bistum Merseburg wieder einzunehmen und den unrechtmäßig innegehabten Magdeburger Erzstuhl zu verlassen. Gisiler, der ursprünglich die Kandidatur Herzog Hermanns II. von Schwaben um die deutsche Königskrone unterstützte, später aber die Gnade Heinrichs II. erlangte und mit der Verwaltung der königlichen Güter in Sachsen betraut wurde, bittet um drei oder vier Tage Bedenkzeit und läßt sich auf seinen Hof Trebra (Ober- und Niedertrebra a. d. Ilm, Kr. Apolda, Bz. Erfurt) bringen.

Überlieferung/Literatur Thietmar V, 39 (24); Ann. Magdeburg. (SS. 16, 162).

Kommentar Vgl. Holtzmann in Sachsen u. Anhalt 2 (1926) 61 f. und Jbb. Heinrichs II. 1, 274 f.; Trebra kam mit DO. III. 344 an Magdeburg; vgl. B.-Uhlirz. Regg. Ottos III. no. 1341.


RI II,4 n. 1553a, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-01-25_1_0_2_4_1_163_1553a (Abgerufen am 28.11.2023).


Heinrich II. - RI II,4 n. 1553b

1004 Jänner 25, Trebra

Tod des Erzbischofs Gisiler von Magdeburg. – Der König folgt der Leiche nach Magdeburg, schickt aber seinen Kaplan Wigbert (später Bischof von Merseburg) voraus, um das Domkapitel für die Wahl Taginos zu gewinnen. Im Kapitel erinnert Propst Walthard an das freie Wahlrecht, worauf er von den Kanonikern als Kandidat vorgeschlagen wird. – Gisiler wird für eine Nacht im Kloster Berge (St. Johannes) zu Magdeburg aufgebahrt.

Überlieferung/Literatur Thietmar V, 40 (24); Ann. Magdeburg. (SS. 16, 162).

Kommentar

Da die Entfernung von Trebra nach Magdeburg ca. 120 km beträgt, dürfte der Leichenzug etwa nach drei Teigen in der Metropole eingetroffen sein; vgl. Holtzmann, Thietmar 267 Anm. 7. – Todesdatum im Necrol. Magdeburg. (Neue Mitteil. aus d. Gebiet hist.antiquar. Forschungen 10, 1863, 260) fälschlich mit 27. Jänner (VI. kal. Feb.) vermerkt.


RI II,4 n. 1553b, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-01-25_2_0_2_4_1_164_1553b (Abgerufen am 28.11.2023).


Heinrich II. - RI II,4 n. 1553c

1004 (Jänner 29), Magdeburg

Heinrich trifft einen Tag nach der Ankunft des Leichnams Gisilers in Magdeburg ein. Er nimmt an dessen Überführung vom Kloster Berge in den Dom teil, wo Gisiler für eine weitere Nacht aufgebahrt wird.

Überlieferung/Literatur Thietmar V, 40 (24); Ann. Magdeburg. (SS. 76, 162).


RI II,4 n. 1553c, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-01-29_1_0_2_4_1_165_1553c (Abgerufen am 28.11.2023).


Heinrich II. - RI II,4 n. 1553d

1004 (Jänner 30), Magdeburg

Heinrich schickt am Morgen den Bischof Arnulf von Halberstadt zu den Klerikern und Vasallen (milites) der Magdeburger Kirche, um die Wahl Taginos zu betreiben. Propst Walthard, der als Sprecher auftritt, fordert das Recht der freien Wahl und betont, daß er zum Nachfolger gewünscht wird. Der König ruft ihn zu sich und erreicht von ihm und seinen Mitbrüdern nach vielen Versprechungen die Zustimmung zur Wahl Taginos (licentiam ... in eleccione ... acquisivit). Dieser wird sofort in der Domkirche vor dem versammelten Volk vom König investiert und inthronisiert.

Überlieferung/Literatur Thietmar V, 41 (24); Ann. Magdeburg. (SS. 16, 162).

Kommentar Zu den Vorgängen um die Wahl vgl. Jbb. Heinrichs II. 1, 276 ff.; Hauck, Kirchengeschichte 3, 398 f.; Laehns, Bischofswahlen (Diss. 1909) 25; Holtzmann in Sachsen u. Anhalt 2 (1926) 62 ff.; zur Person Taginos vgl. Thietmar V, 42 (25) und Fleckenstein, Hofkapelle 2, 179 (Schriften der MGH. 16/2, 1966).


RI II,4 n. 1553d, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-01-30_1_0_2_4_1_166_1553d (Abgerufen am 28.11.2023).


Februar

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Heinrich II. - RI II,4 n. 1553e

1004 (Februar 1), Giebichenstein

Der König besichtigt mit Tagino den reichen Nachlaß des verstorbenen Erzbischofs Gisiler.

Überlieferung/Literatur Thietmar V, 44 (26).

Kommentar Der Aufenthalt Heinrichs in Giebichenstein darf nicht mit Holtzmann (Thietmar 270) schon für den 31. Jänner, sondern frühestens für den 1. Februar angenommen werden, denn der König hatte wohl noch am 30. Jänner an der Beisetzung Gisilers im Magdeburger Dom (Thietmar V, 41) teilgenommen; er konnte daher die Strecke von über 70 km bis Giebichenstein unmöglich an einem Tage bewältigen, denn nach Rieckenberg, Königsgut u. Königsstraße AUF. 17 (1942) 40 betrug die durchschnittliche Tagesleistung des reisenden Königs 25–30 km.


RI II,4 n. 1553e, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-02-01_1_0_2_4_1_167_1553e (Abgerufen am 28.11.2023).



Heinrich II. - RI II,4 n. 1553f

1004 Februar 2, Merseburg

Tagino wird in Anwesenheit des Königs, des päpstlichen Gesandten Leo und vieler Bischöfe von Erzbischof Willigis von Mainz geweiht.

Überlieferung/Literatur Thietmar V, 44 (26); Ann. Magdeburg. (SS. 16, 163).

RI II,4 n. 1553f, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-02-02_1_0_2_4_1_168_1553f (Abgerufen am 28.11.2023).



Willigis (975-1011) - RIplus Regg. EB Mainz 1 [n. 832]

1004 Feb. 2, Merseburg

weiht den Bischof Tagino von Merseburg. Ibi [Merseburg] tunc Tagino venerandus 4 Nonas Februarii, id est yppapanti Domini, id est obviacione iusti Simeonis, accepta ab Hilderico antistite [Havelbergensi] licentia, qui primus horum in ordine fuit confratrum, a Willigiso, archipresule Magontino, consecratus est, presente rege ac Romano nuncio, omnibusque coepiscopis ad haec faventibus. Thietmari Chron. in: MGH SS 3, 803; Ibi tunc Tagino venerandus in purificatione sanctae Mariae unctus est a Willigiso archiepiscopo Mogontino, utriusque suffraganeis qui tunc aderant honorifice suffragantibus, apostolicae autem sedis legato et Hilderico tunc in ordine suffraganeorum primo consentientibus. Ann. Magdeb. in: MGH SS 16, 163.

Überlieferung/Literatur Vergl. Hirsch, Jhrbb. d. deutsch. R. unter K. Heinrich II. Bd. II, 278 note 1. [Nummer im Druck: 148]

RIplus Regg. EB Mainz 1 [n. 832], in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/d96931ef-b05b-4c01-a03f-05d7223d5482 (Abgerufen am 28.11.2023).



Heinrich II. - RI II,4 n. 1553g

1004 (Februar 6), Merseburg

Hoftag; Heinrich verleiht durch den Stab des Erzbischofs Tagino und mit Zustimmung der Bischöfe Arnulf von Halberstadt, Eid von Meißen und Hildiward von Zeitz das wiederhergestellte Bistum Merseburg seinem Kapellan Wigbert, der sofort inthronisiert und noch am selben Tage von Erzbischof Tagino und den Bischöfen Hilderich von Havelberg und Wigo von Brandenburg geweiht wird.

Überlieferung/Literatur Thietmar VI, 1 (1); Ann. Magdeburg. (SS. 16, 163).

Kommentar Zur Erneuerung des 981 aufgehobenen Merseburger Bistums vgl. Holtzmann in Sachsen u. Anhalt 2 (1926) 64 ff., der sich auch mit der älteren Literatur, die zu sehr Thietmars lückenhafter und tendenziöser Darstellung folgt, kritisch auseinandersetzt. Mit Recht betont Holtzmann, daß die Beweggründe für eine Wiedererrichtung des Bistums nicht allein im frommen Sinn Heinrichs II. zu suchen sind, sondern daß sich auch die Kurie in dieser Angelegenheit durch ihren Gesandten, den Bischof Leo, bemühte. In Papst Johannes XVIII. nun aber den Urheber der neuen Aktion von 1004 zu sehen (Holtzmann l. c. 72) trifft nicht ganz zu. denn es darf nicht übersehen werden, daß in den DDH. II. 63–65 (Regg. 1556, 1557, 1558) von einem diesbezüglichen Gelübde des Königs die Rede ist; vgl. auch Kehrs Zweifel NA. 47 (1928) 331 no. 199 sowie Zimmermann, Papstregg. no. 981, 990; W. Schlesinger geht in seinen mit H. Beumann durchgeführten Urkundenstudien zur Ostpolitik Ottos III. (Archiv f. Diplomatik 1, 1955, 214 ff.) einen Schritt weiter, wenn er meint, daß die seit Gregor V. immer wieder erhobene Forderung der Päpste nach einer Wiederherstellung Merseburgs nicht ohne Einwirkung von Polen her zustande gekommen sei: Gisiler, der sich dem Projekt einer selbständigen polnischen Kirchenprovinz widersetzte, soll mit der Merseburger Frage ständig unter Druck gehalten worden sein; vgl. auch Schlesingers Kirchengeschichte Sachsens 1, 72 ff. (Mitteldeutsche Forschungen 27/1, 1962). – DDH. II. 64, 65 (Regg. 1557, 1558) sind die eigentlichen Erneuerungsurkunden des Bistums; vgl. Bresslau NA. 20 (1895) 135 f.; die DDH. II. 62, 63, 66 (Regg. 1554, 1556, 1559) entschädigten das Erzbistum Magdeburg und die Bistümer Halberstadt und Zeitz für Abtretungen zugunsten Merseburgs; zu diesen Transaktionen vgl. auch Thietmar V, 44 (26). – Zum genauen Datum vgl. Jbb. Heinrichs II 1, 278 Anm. 2.

RI II,4 n. 1553g, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-02-06_1_0_2_4_1_169_1553g (Abgerufen am 28.11.2023).




Heinrich II. - RI II,4 n. 1554

1004 Februar –, Merseburg

Heinrich erreicht auf dem Merseburger Hoftag, dem Bischof Leo, der Bibliothekar der röm. Kirche, beiwohnt, von Bischof Arnulf von Halberstadt die Abtretung des Merseburger Burgwardes an das wiederhergestellte Bistum Merseburg und schenkt der bischöflichen Kirche von Halberstadt als Entschädigung 100 Liten- und Hörigenhufen in folgenden Ortschaften: in Niederwünsch (Kr. Merseburg, Bz. Halle) 18 Hufen und den Zehnten, in Unterkriegstädt (ebenda) 18 Hufen und den Zehnten, in Heldrungen (Kr. Artern, Bz. Halle) 11 Hufen, in Seena (Kr. Naumburg, Bz. Halle) 6 Hufen, in Wischeroda (ebenda) und in der benachbarten Gemarkung 17 Hufen und in Döhren (Kr. Haldensleben, Bz. Magdeburg) 30 Hufen (adunatis in Merseburg archiepiscopis et episcopis, ducibus et comitibus, presente bibliotecario Romane ecclesie Leone episcopo, idem rex Henricus de conmuni auxilio omnium ab Arnulfo episcopo impetravit partem sue dyocesis, quantum videlicet circa fluvium Salam Mersburgensis territorii protenditur ambitus, ... episcopatum Mersburgensem ... reformavit ibidem continuo Wibertum episcopum ordinando. Pro reconpensatione autem horum terminorum rex Hinricus de proprietate sui iuris Halberstadensi ecclesie tradidit lege perpetua C mansos litonum et servorum in hiis villis: in villa Unsci XVIII et decinam mansorum, in Crikstide XVIII mansos et decimam, in Haldrungin XI mansos, in Seon VI mansos, in Wisserodi et proxima marca XVII mansos, in Dornedhe XXX mansos. Hos igitur mansos Halberstadensi ecclesie datos in perpetuum possidendos regio privilegio confirmavit). – Wie die Anklänge an die Formulierungen der DDH. II. 63–66 (Regg. 1556–1559) zeigen, hat der Auszug in den Gesta episc. Halberstadt. teilweise den Wortlaut des verlorenen Diploms erhalten.

Überlieferung/Literatur fehlt.

Auszug in den Gesta episc. Halberstadt. in Cod. 63 vom J. 1432 der Gymnasialbibliothek Halberstadt und in Cod. Hist. Germ. 355 des 17./18. Jh. der Stadtbibliothek Hamburg.

Sagittarius, Hist. Halberstadt. 26 zit. zu 1005; MG. SS. 23, 90 = Schmidt UB. d. Hochstiftes Halberstadt 1, 48 no. 62 zu 1003; Kehr, UB. d. Hochstiftes Merseburg 1, 30 no. 29; MG. DD. 3, 76 no. 62.

Dobenecker 603.

Kommentar Nach Bresslau NA. 20 (1895) 136 Anm. 1 entnahm der Verfasser der Gesta die Indiktion und das Königsjahr dem Deperditum, das Inkarnationsjahr korrigierte er irrtümlich in 1003; da nach Bresslaus begründeter Vermutung die Urkunde das „actum Merseburg” getragen hat, gehört sie mit Kehr l. c. in die Tage um den 6. oder 20. Februar, als der König dort weilte; sie war somit das erste Diplom, das im Zuge der Wiederherstellung des Bistums Merseburg ausgestellt wurde; vgl. dazu Reg. 1553 g. – Erwähnt in Ann. Magdeburg. (SS. 16, 163) und Gesta archiepisc. Magdeburg. (SS. 14, 393).


RI II,4 n. 1554, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-02-00_1_0_2_4_1_170_1554 (Abgerufen am 28.11.2023).



Heinrich II. - RI II,4 n. 1555a

1004 (Februar 9 – Februar 23), –

Feldzug gegen die Milzener in der Oberlausitz. Wegen starker Schneefälle mit folgendem Tauwetter muß König Heinrich das Unternehmen vorzeitig abbrechen; er überläßt dem Markgrafen Gunzelin von Meissen und anderen Verteidigern Verstärkungen.

Überlieferung/Literatur Thietmar VI, 2 (2).

Kommentar Die Ann. Quedlinburg. (SS. 3, 78), die den Zug irrtümlich zu 1003 vermerken, sprechen ebenso unberechtigt von Siegen über die Milzener wie Adalbold cap. 30 (SS. 4, 691). – Vgl. Jbb. Heinrichs II. 1, 299; G. Artler, Zusammensetzung d. deutschen Streitkräfte etc., in Zeitschr. d. Vereins f. Thüring. Geschichte u. Altertumskunde N. F. 21 (1912) 287 f.; Schünemann DA. 2 (1938) 57; Holtzmann, Kaiserzeit 405 f.


RI II,4 n. 1555a, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-02-23_1_0_2_4_1_172_1555a (Abgerufen am 28.11.2023).


Heinrich II. - RI II,4 n. 1555b

1004 (vor Februar 24 oder 25), Merseburg

Heinrichs Bruder Bruno, der nach Ungarn geflohen war, und Markgraf Heinrich von Schweinfurt (vgl. Reg. 1547 e) bieten durch Unterhändler ihre Unterwerfung an, die vom König auf Intervention Herzog Bernhards I. von Sachsen und des Erzbischofs Tagino von Magdeburg angenommen wird. Der Markgraf bekommt, wie seine Anhänger, seine Besitzungen und Hintersassen zurück, doch muß er eine zeitlich unbestimmte Haft auf der Burg Giebichenstein (a. d. Saale) unter der Bewachung des Erzbischofs Tagino auf sich nehmen. Bruno erscheint erst später vor dem König; vgl. Reg. 1559 c. – Für die bevorstehende Fastenzeit (nach Februar 29) ruft der König zu einem Italienzug auf.

Überlieferung/Literatur Thietmar VI, 2 (2) f.; Ann. Hildesheim. (SS. schol.) vermerken unrichtig die Unterwerfung des Markgrafen schon zu 1003.

RI II,4 n. 1555b, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-02-24_1_0_2_4_1_173_1555b (Abgerufen am 28.11.2023).



Heinrich II. - RI II,4 n. 1556

1004 Februar 24 oder 25, Magdeburg

Heinrich beurkundet, daß er die von Otto I. gegründeten Kirchen Magdeburg und Merseburg, die von dessen Nachfolger zusammengelegt worden waren, nach dem Tode des Erzbischofs Gisiler von Magdeburg einem Gelübde entsprechend und in Anwesenheit der übrigen Bischöfe des Reiches und des Bibliothekars der röm. Kirche, des Bischofs Leo, wieder getrennt und mit zwei Männern seiner Kapelle besetzt hat, nämlich Magdeburg mit Tagino und Merseburg mit Wigbert. Damit nun die erzbischöfliche Kirche von Magdeburg keinen Schaden erleide, übergibt ihr der König den Ort Chut (?) in der Provinz Zcudici mit dem ganzen Gebiet, dem Burgward, der Mark und allem Zubehör zu freiem Verfügungsrecht und schenkt ihr außerdem einen Teil der Reliquien des hl. Mauritius (qualiter nos ... reparare volentes sanctę Magdaburgensis archiepiscopatum et una suffraganeum cius Merseburgensis ęcclesię presulatum, quos pia quondam magni Ottonis sollertia alterum ad gloriam dei sanctique Petri apostoli et preciosi martyris Christi Mauricii, alterum vero ad honorem sancti Iohannis baptistę sanctique Laurentii martyris rite quidem ordinavit et ex voto bene divisit singulos providendo pastrores, – sed eis decedentibus incauta quedam successorum reverentia, maiori loco minorem pro abbatia subiciens, ambos episcopatus in unum usque ad nos non sine vicio redegit – per gratiam domini votum nostrum effectu complevimus, mortuoque Gisilhario prefatę sedis archiepiscopo duos de nostra capella venerabilis viros moribus et etate probabilis, Tagininum scilicet Magdaburgensi, Vuibbertum vero Merseburgensi prefecimus ęcclesię et, presente cum ceteris regni nostri patribus Romanę sedis bibliothecario ad nos misso Leone pontifice, utrisque suas separatis parrochiis divisimus cum omni concordia pertinentias. Sed ne per nos eadem sacri archiepiscopii sedes quasi imminuta damnum pati videretur, quedam nostri servitii et regię proprietatis loca in provincia Zcudici sita sancto altari ibidem per hoc regię maiestatis insigne perpetua retentionis lege contulimus pariter cum quadam parte reliquiarum sancti Mauricii, quę nobiscum erant repositę, id est quandam civitatem nomine Chut cum toto eius territorio sive burgwardio, marca quoque et omnibus pertinentiis ..., eo tenore quatinus prescriptus venerabilis archiepiscopus Tagini suique successores illo quicquid est utiliter fruantur et suę sedi quelibet necessaria rite provideant). – Egilbertus canc. vice Willigisi archicap.; verfaßt und wohl auch geschrieben von EA, der möglicherweise schon in Merseburg Konzepte für die auf die Wiederherstellung des Bistums bezüglichen Urkunden entworfen hat, deren Reinschriften aber erst nach der Abreise des Königs hergestellt wurden; M.; „Noverit ęcclesia catholica.”

Überlieferung/Literatur fehlt.

Liber priv. S. Mauricii aus dem Ende des 11. Jh. f. 39 Landeshauptarchiv Magdeburg (C); Magdeburger Kopialbuch aus dem Beginn des 15. Jh. f. 17 Staatsarchiv Zerbst (E).

Auszug in den Gesta archiep. Magdeburgens. in Meibom, SS. 2, 283 und in MG. SS. 14, 393 aus den dort 370 ff. verzeichneten Hss.; MG. DD. 3, 76 no. 63; Kehr, UB. d. Hochstifts Merseburg 1, 31 no. 30; Israel-Möllenberg, UB. d. Erzstiftes Magdeburg 1, 168 no. 121.

Böhmer 947 zu Feb. 24; Stumpf 1372 zu Feb. 25.

Kommentar Nach Bresslaus Vorbemerkung zu DH. II. 63 ist eine sichere Reduktion des Datums nicht möglich. – Zur umstrittenen Identifizierung des Ortsnamens Chut, der auf Gotha (Kr. Eilenburg, Leipzig), Gautzsch (heute ein Stadtteil von Markkleeberg b. Leipzig), Gütz (b. Landsberg, Halle) oder Taucha (b. Leipzig) bezogen wurde, vgl. die von Bresslau l. c. zitierte ältere Literatur, ferner Kehr l. c., Israel-Möllenberg l. c., Holtzmann in Sachsen u. Anhalt 2 (1926) 66 Anm. 73 und Hessler, Mitteldeutsche Gaue 116 (Abhandl. d. Sächs. Akademie, phil.-hist. Kl. Bd. 49. Heft 2, 1957); zum Bibliothekar der röm. Kirche vgl. Bresslau, Urkundenlehre 1, 211 ff. und Zimmermann, Papstregg. no. 981; zur Wiederherstellung des Bistums Merseburg vgl. Reg. 1553 g.

RI II,4 n. 1556, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-02-24_2_0_2_4_1_174_1556 (Abgerufen am 28.11.2023).



Heinrich II. - RI II,4 n. 1556a

1004 (um Februar 28), Magdeburg

Heinrich überträgt persönlich die Reliquien des hl. Mauritius, die er der erzbischöflichen Kirche von Magdeburg geschenkt hatte (vgl. Reg. 1556), vom Kloster St. Johannes (Berge) in den Dom.

Überlieferung/Literatur Ann. Magdeburg. zu 1004 (SS. 16, 163), die vermerken, daß die Translation tricesimo die depositionis Gisilharii archiepiscopi (nach Thietmar V, 41 der 30. Jänner) erfolgt ist; Gesta archiepisc. Magdeburg. zu 1004 (SS. 14, 393); Thietmar VI, 3 (3).

Kommentar Vgl. Jbb. Heinrichs II. 1, 300f.

RI II,4 n. 1556a, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-02-28_1_0_2_4_1_175_1556a (Abgerufen am 28.11.2023).



Heinrich II. - RI II,4 n. 1556b

1004 (Ende Februar – März 21), –

Heinrich zieht von Sachsen durch Thüringen und Ostfranken nach Regensburg.

Überlieferung/Literatur Thietmar VI, 3 (3).

RI II,4 n. 1556b, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-02-21_1_0_2_4_1_176_1556b (Abgerufen am 28.11.2023).

März

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Heinrich II. - RI II,4 n. 1556b

1004 (Ende Februar – März 21), –

Heinrich zieht von Sachsen durch Thüringen und Ostfranken nach Regensburg.

Überlieferung/Literatur Thietmar VI, 3 (3).

RI II,4 n. 1556b, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-02-21_1_0_2_4_1_176_1556b (Abgerufen am 28.11.2023).




Heinrich II. - RI II,4 n. 1557

1004 März 4, Wallhausen?

Heinrich beurkundet die Wiederherstellung des Bistums Merseburg, das von Otto d. Gr. gegründet und dem Bischof Boso übertragen worden war, dessen Nachfolger Giselher es aber in eine Abtei verwandelt und dem Erzbistum Magdeburg unterstellt hatte. Nach dessen Tod setzte der König, einem Gelübde entsprechend, in Merseburg seinen Kapellan Wigbert ein und restituiert und bestätigt nunmehr alle Besitzungen, nämlich die Stadt Zwenkau (Bz. Leipzig) im Gau Schutizi mit dem Forst und allem Zubehör, ferner in der Stadt Merseburg den Königshof mit allen Gebäuden, alle Höfe der Kaufleute inner- und außerhalb der Stadt, dazu noch Markt, Münze, Zoll, die Abgaben der Kaufleute und alle königlichen Gerechtsame in Merseburg. Weiters schenkt der Herrscher die Kirche von Helfta (Kr. Eisleben, Bz. Halle), die neben dem Königshof liegt, mit dem Friedhof und allem Zubehör, den Ort Eythra (Bz. Leipzig) mit allen Pertinenzen, er verleiht ferner dem Bistum die Immunität, das Recht der freien Vogtwahl, schenkt aus seinem Eigengute die Orte Frankleben, Beuna, Blösien (alle Kr. Merseburg, Bz. Halle), zwei Siedlungen namens Zebedesdorf (vgl. Bemerkungen) mit allem Zubehör und restituiert in Anwesenheit des päpstlichen Legaten Leo sowie geistlicher und weltlicher Fürsten des Reiches jenen Teil der Halberstädter Diözese, den er gegen 100 Hufen von Bischof Arnold eingetauscht hatte und der sich diesseits der Elbe mit dem Merseburger Burgward deckt und jenseits des Flusses bis an die alten, noch bekannten Grenzen reicht (qualiter pia in deum magni Ottonis imperatoris sollertia sanctam Merseburgensis aecclesiae sedem episcopii nomine in honorem sancti Iohannis baptistae sanctorumque Christi martyrum Laurentii ac Romani ex voti debito primitus ornavit, ordinatoque ibi pastore pervigili Bosone facultatibus et sumptibus necessariis locum pro tempore sublimavit, additis suo debitis servicio tam reditibus quam praediis, ut, quę hic cum benedictione sibi temporaliter minuens spargeret, aeterna coram deo lucrificatione recolligens meteret. Quibus de medio decedentibus et Giselhario episcopo succedente, honorabile illud episcopii caput et nomen in abbatiam flebiliter commutatum in archiepiscopii Magedeburgensis servicium quorundam ut ita dicamus inconsiderata religio usque ad nostra tempora transmigravit. Nos itaque, divino ut credimus instinctu una cum dilectissima nobis coniuge et regnorum consorte Cunigunda praefatam sedem reparare volentes, mortuo Gisilhario episcopo votum effectu complevimus, institutoque ibidem venerabili de nostra capella praesule Uuipperto omnia, quę quolibet modo ab antecessoribus nostris regibus vel imperatoribus ibidem quondam tradita vel praeceptorum scriptis commendata aut aliquo modo fuerant inde abalienata, recollegimus et sanctae sedi illi per hoc regiae maiestatis insigne confirmavimus, id est quandam regii quondam iuris civitatem Zuenkouua nuncupatam in regione Schutizi sitam cum suo nominative foresto et reliquis pertinentiis eius ex toto, curtem quoque regiam cum aedificiis infra urbem Merseburg positam et omnia curtilia infra et extra urbem quę negotiatores possident, insuper et mercatum monetam theloneumque ex integro, et quicquid ibi quondam ad regalem usum pertinere videbatur in uuadiis aut freda solutioneque negotiatoria seu iusticiis legalibus seu cęteris utensilibus, quę publici exactores in regum utilitatem poscere solebant, ecclesiam quoque regii iuris cum cimiterio suo sitam in villa Hélpidi prope curtem regalem cum suis pertinentiis, villam etiam nomine Itra cum omnibus appenditiis eius. Bannum quoque nostrum supra res ad praefatam episcopii sedem traditas praedicto antistiti Uuibberto concessimus, hoc, sicut et in veteribus ecclesiae scriptis continetur, post cetera regii verbi auctoritate interdicentes, ut nullus comes neque aliquis ex iudiciaria potestate aliquod ius habeat super episcopales res, nisi advocatus, quem ipse episcopus sibi pro voto elegerit. Addidimus quoque ex nostro quinque villas has: Tánneróda, Bûnivua, Pléziga, Zébedesdorf et item Zébedesdorf cum servis et ancillis et quibuslibet earum pertinentiis. Pro maiore quoque episcopii inantea stabilitate et reverentia partem parochiae Haluerstadensis ab Arnoldo venerabili episcopo centum nostri servicii mansis in locis sibi competentibus commutatam et redemptam, id est quantum illud Merseburgense burgvuardium citra Salam flumen protenditur, sancto altari, praesente apostolico misso Leone videlicet episcopo nostrique regni sanctis patribus ac principibus, perpetua retinendi lege transfudimus, ultra Salam autem quaquaversum, sicut terminos eius priores humana adhuc recolit vetustas). – Egilbertus canc. vice Uuilligisi archicap.; verfaßt und geschrieben von EA unter gelegentlicher Verwendung der erhaltenen älteren Diplome für Merseburg (DO. I. 373 a, DDO. II. 89, 200); vgl. die Bemerkungen zu Reg. 1556; die Stelle bezüglich der Gerechtsame in Merseburg dürfte nach Bresslaus Vorbemerkung auf ein Dep. Ottos II. zurückgehen, von dem noch Thietmar III, 1 gewußt zu haben scheint; M.; vom Siegel ist nur noch ein kleiner Rest erhalten; „Notum habeat catholica.”

Überlieferung/Literatur Merseburg Domstiftsarchiv.

(Brotuff), Chronica von den Antiquiteten T IIII Extr.; MG. DD. 3, 78 no. 64.

Dobenecker 604; Böhmer 948; Stumpf 1373.

Kommentar Aus der Nachtragung des Tagesdatums schließt Bresslau NA. 20 (1895) 136 ff. auf nicht einheitliche Datierung und bezieht das Tagesdatum auf die Vollziehung, den Ortsnamen auf ein früheres Stadium der Beurkundung; gleiches gilt für das nur abschriftlich erhaltene DH. H. 65 (Reg. 1558); der Angriff von Rieß in Hist. Vierteljahrschrift 14 (1911) 489 ff., bes. 495 auf den Begriff der Uneinheitlichkeit der Datierung (besonders in den Diplomen Heinrichs II.) wurde von Bloch ebenda 16 (1913) 1 ff. zurückgewiesen. – Nach Bresslau l. c. 135 hat außer den beiden DDH. II. 64, 65 (Reg. 1557, 1558) keine Urkunde über die Wiederherstellung existiert; von den beiden wüsten Orten Zebedesdorf ist der eine im Teufelsbett nördl. v. Merseburg zu suchen, der andere in der abgekommenen Ortschaft Schwezdorf; vgl. dazu die bei Kehr l. c. angeführte Literatur; zu den Gerechtsamen in Merseburg vgl. Thietmar VI, 16.

RI II,4 n. 1557, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-03-04_1_0_2_4_1_177_1557 (Abgerufen am 28.11.2023).



Heinrich II. - RI II,4 n. 1558

1004 März 5, Wallhausen

Heinrich beurkundet die Wiedererrichtung des Bistums Merseburg (wie Reg. 1557) und restituiert diesem den von Bischof Hildeward von Zeitz zurückgestellten Teil der Diözese und den Zehent von den Burgwarden Trebeni (?) und Tuchamuzi (?), wofür der König die drei unter dem Namen Kretzschau (Kr. Zeitz, Bz. Halle) zusammengefaßten Orte gegeben hatte, sowie die früher in der Merseburger Diözese gelegenen Orte Wissepuchg (?) und Lastau (Kr. Rochlitz, Bz. Chemnitz) im Gau Schutizi, die Gisiler nach Auflösung des Bistums Merseburg unrechtmäßig an Bischof Volkold von Meissen abgetreten hatte (Unde vero et partem parrochie atque decimacionem civitatum, que Trebeni et Tuchamuzi vocantur, ab venerabili episcopo Cicicensis ecclesie Hildiwardo cum tribus villis loco sibi competenti collocatis et sub uno vocabulo Croziwa vocatis sua voluntate redimentes Merseburgensi ecclesie restituimus. Preter hec eciam duas villas in pago Schutizi et prius in episcopatu Merseburgensi sitas nomine Wissepuchg et Lostataua, quas predicte destructor ecclesie Gisilherus sine concambio ac regalibus preceptis Wolcoldo Misnensis ecclesie episcopo sponte sua inpotens concessit, ... Merseburgensi ecclesie ... reddimus). – Egilbertus canc. vice Willigisi archicap.; verfaßt und wahrscheinlich auch geschrieben von EA; vgl. die Bemerkungen zu Reg. 1566; M.; „Notum habeat tocius.”

Überlieferung/Literatur fehlt.

Merseburger Kopialbuch aus dem Anfang des 15. Jh. f. 102 in der Domkapitelbibliothek Merseburg (B).

Strauss, Positiones historicae de Rudolfo Suevico anticaesare ed. II. (Halae 1728) 29 ohne Daten aus B; Auszug in der Chronica episc. eccl. Merseburgens. in MG. SS. 10, 176 aus der dort 162 verzeichneten Überlieferung; MG. DD. 3, 80 no. 65; Rosenfeld, UB. d. Hochstiftes Naumburg 1, 11 no. 14.

Dobenecker 605; Böhmer 949; Stumpf 1374.

Kommentar Zur nicht einheitlichen Datierung vgl. die Bemerkungen zu Reg. 1556. – Schlesinger, Archiv f. Diplomatik 1 (1955) 161 f. und Kirchengeschichte Sachsens (1962) 1, 307 Anm. zu S. 66 bezeichnet das Diplom als eine von Bischof Thietmar von Merseburg mit Hilfe des DH. II. 64 (Reg. 1557) angefertigte Fälschung, der sich damit die Diözesanrechte und den Zehent über die Burgwarde Trebeni und Tuchamuzi sichern wollte, die nach Schlesinger südlich der Rippach in der Diözese Zeitz bei Delitz/Saale gelogen haben sollen. Wie nun aber die Ausführungen von Größler, Neues Archiv f. Sächs. Geschichte 30 (1909) 310 ff. und von Bönhoff ebenda 31 (1910) 8 ff., 32 (1911) 203 ff. zeigen, ist die Lokalisierung dieser beiden Burgwarde sehr umstritten; ihre Erwähnung darf daher nicht als Argument gegen die Echtheit angeführt werden, zumal Bresslau als Bearbeiter des Diploms nicht die geringsten Bedenken hatte, das Diktat der Urkunde dem Kanzleibeamten EA zuzuweisen; vgl. NA. 20 (1895) 129 f. Vielleicht könnte Bönhoffs bisher zu wenig beachtete Interpretation des DH. II. 66 (Reg. 1559) weiterführen; vgl. die dortigen Bemerkungen. – Die drei Ortschaften, die unter dem Namen Kretzschau zusammengefaßt sind, werden in DH. II. 66 namentlich genannt; vgl. auch Hessler, Mitteldeutsche Gaue (1957) 116 f., 153 und Bönhoff l. c. 31 (1910) 16 ff.

RI II,4 n. 1558, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-03-05_1_0_2_4_1_178_1558 (Abgerufen am 28.11.2023).



Heinrich II. - RIplus URH 1 n. 63

(1004) März 5, Wallhausen

Kg. Heinrich II. bekundet der gesamten Kirche und allen Getreuen: Er stellt mit seiner Gemahlin Kunigunde einem Gelübde folgend die Merseburger Bf.-Kirche wieder her (sedem reparare volentes ... votum effectu complevimus), wofür er dieser besonders die drei gemeinschaftlich Kretzschau genannten Orte in den Burgwarden Treben und Tuchamuzi mit dem Zehnt zurückgibt, die er von Bf. Hildeward von Zeitz zurückgekauft hat (redimentes ... restituimus), und die Dörfer Wissepuchg und Lastau im Gau Schutizi mit allem Zubehör, die, einst in der Diözese Merseburg gelegen, von Gisiler, dem Zerstörer dieser Kirche, ohne Gegenleistung und kgl. Anordnung eigenwillig und ohne Vollmacht dem Bf. Volkold von Meißen überlassen worden waren.

Originaldatierung: Dat. 3 non. mart., ind. 1 a.i.d. 1004, a. r. 2; act. Walehusen. Überlieferung/Literatur Ü: B StiftB Merseburg, Kopialb. (A. 15. Jh.) Bl. 102.

D: MGH DD 3 S. 80ff. Nr. 65. (B).

R: RI 2 Nr. 1558. Stumpf Nr. 1374.

Kommentar Vgl. Nr. 62.

RIplus URH 1 n. 63, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/ba16889b-ba40-4cea-b8b5-5bf91aeb612e (Abgerufen am 28.11.2023).




Heinrich II. - RI II,4 n. 1559

1004 März 5, Gebesee

Heinrich schenkt der bischöflichen Kirche zu Zeitz für den von ihr eingetauschten Teil ihrer Diözese zwischen den Flüssen Grunabach, Rippach und Saale, den Bischof Hildeward in Gegenwart geistlicher und weltlicher Fürsten für das wiedererrichtete Bistum Merseburg abgetreten hatte, die Orte Kretzschau, Greifen (Wüstung zwischen Kretzschau und Döschwitz) und Groitzschen (alle Kr. Zeitz, Bz. Halle) im Gebiet Tucherin mit allem Zubehör und zu freiem Verfügungsrecht zum Nutzen der Kirche (qualiter nos, una cum ... consorte Cunigunda ... reparare et priori honoris loco restituere volentes sanctam Merseburgensis episcopii sedem, quam nostra tempora de tanta nominis dignitate in abbatiae pauperis humilitatem deiectam negligenter invenerunt, instituto ibidem venerabili pręsule Uuibberto et recollectis undique quę per nostros antecessores ibi collata sunt omnibus additisque ex nostro, prout oportunitas dictaverat, sumptibus et prędiis, ne quid tanti loci reverentiae minus esset, a venerabili Citicensis aecclesiae pontifice Hildiuuardo partem quandam parochiae quondam suae in pręsentia sanctorum nostrae fidelitatis patrum et principum impetravimus, pro suo compendio sibi pręceptaria lege reddentes et vice concambii propter perpetuam gestorum stabilitatem tradentes tres nostri iuris villas in territorio Tucherin sitas, id est Chróziuua, Grîbna et Gródiscâni, cum omnibus pertinentiis ... eo tenore quatinus pręfatus pręsul Hildiuuardus omnisque successor illius pro parte illa quam diximus parochiae, quę duobus fluviis Gruonavua et Rideboch disterminata usque in Salam extenditur, pręscriptis villarum trium utilitatibus iure perpetuo in usus Citizensis aecclesiae pro libitu suo fruatur). – Egilbertus canc. vice Uuilligisi archicap.; verfaßt und geschrieben von EA; vgl. dazu die Bemerkungen zu Reg. 1556; M.; SI. 2; „Notum sit omnibus.”

Überlieferung/Literatur Naumburg Domstiftsarchiv (A).

Lepsius, Gesch. von Naumburg 1, 184 no. 4 aus A; MG. DD. 3, 82 no. 66; Rosenfeld, UB. v. Naumburg 1, 13 no. 15.

Dobenecker 606; Stumpf 1375.

Kommentar Zur Datierung vgl. NA. 20 (1895) 137. – Bönhoffs Vorschlag in Neues Archiv f. Sächs. Geschichte 31 (1910) 9 f., 32 (1911) 204 f., partem parrochiae als einen Streifen altzeitzischen Gebietes südlich der Rippach anzusehen, wäre einer Überprüfung durch die Lokalforschung wert. – Vgl. Reg. 1558.

RI II,4 n. 1559, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-03-05_2_0_2_4_1_179_1559 (Abgerufen am 28.11.2023).




Heinrich II. - RI II,4 n. 1559a

1004 März 21, Regensburg

Hoftag. Heinrich verleiht seinem Vasallen und Schwager Heinrich von Luxemburg mit Zustimmung der Anwesenden und durch Überreichung einer Fahnenlanze das Herzogtum Bayern.

Überlieferung/Literatur Thietmar VI, 3 (3); Adalbold cap. 32 (SS. 4, 691).

Kommentar Vgl. Jbb. Heinrichs II. 1, 301; S. Riezler, Geschichte Baierns I/2 (1927) 16; H. Renn in Rhein. Archiv 39 (1941) 86.

RI II,4 n. 1559a, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-03-21_1_0_2_4_1_180_1559a (Abgerufen am 28.11.2023).





Heinrich II. - RI II,4 n. 1559b

1004 (Ende März), Augsburg

Beginn des ersten Italienzuges. Heinrich, der von Regensburg (vgl. Reg. 1559 a) hierhergekommen war, wurde von Bischof Siegfried von Augsburg feierlich empfangen und verbrachte zwei Nächte in der Stadt. Er entläßt die Königin unter dem Schutze des Erzbischofs Tagino von Magdeburg nach Sachsen und bricht mit dem Heer, das sich wohl auf dem Lechfelde gesammelt hatte, nach Italien auf; die Sachsen nahmen nach Adalbold l. c. an dieser Heerfahrt, wohl wegen der Spannungen mit Polen, nicht teil, sicher aber die Bayern.

Überlieferung/Literatur Thietmar VI, 3 (3); Adalbold cap. 32 (SS. 4, 691).

Kommentar Der Abmarsch des Heeres muß in die letzten Tage des März fallen: Der König, der am 21. März noch in Regensburg Hof tag hielt. konnte die ca. 120 km nach Augsburg bei einer täglichen Reisegeschwindigkeit von 25–30 km (vgl. Rieckenberg in AUF. 17, 1942, 40) in vier bis fünf Tagen bewältigen. Dazu kommt noch der Augsburger Aufenthalt, so daß der Aufbruch nach Italien etwa am 27./28. März erfolgt sein könnte. Für dieses Datum spricht auch noch, daß der König mit seinen Truppen die Strecke von 340 km bis Trient, wo er am 9. April nachweisbar ist (vgl. Reg. 1559 d), in ca. zwei Wochen zurücklegen konnte. – Vgl. Jbb. Heinrichs II. 1, 301.

RI II,4 n. 1559b, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-03-00_1_0_2_4_1_181_1559b (Abgerufen am 28.11.2023).



Siegfried I. 1000-1006 - RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 215

1004 [Ende März], Augsburg (Augustanam urbem, Augusta)

König Heinrich II. kommt von Regensburg nach Augsburg; er wird von Bischof Siegfried ehrenvoll aufgenommen. Die Aufgebote der Lothringer, Franken und Schwaben vereinigen sich dort mit ihm. Nach zwei Nächten zieht er weiter nach Tinga (Thonga) [Etting, Lkr. Weilheim?]. Die Königin [Kunigunde] entläßt er in Begleitung des Erzbischofs Tagino [von Magdeburg] von Augsburg aus nach Sachsen; diese warten vor ihrem Aufbruch die Ankunft Bischof Thietmars von Merseburg ab.

Überlieferung/Literatur Thietmari Merseburgensis episcopi chronicon VI, cap. 3 (11. Jh.) MG SS rer. Germ. n. s. 9, 276-279; Trillmich 244 ff; Adelboldi vita Heinrici II. imperatoris cap. 32 (11. Jh.) MG SS 4, 691; Annalista Saxo (12. Jh.) MG SS 6, 653. - Vgl. Hirsch, Jb. Heinrichs II. 1, 301 f.

Kommentar Der König hatte am 21. März in Regensburg seinem Schwager Heinrich von Luxemburg das Herzogtum Baiern übertragen (Thietmar und Annalista Saxo: 12. kl. aprilis; Adelbold: in festivitate s. Benedicti). Gleich anschließend war er nach Augsburg aufgebrochen. - Die Ortsangabe Tinga (Thonga) bei Thietmar lösen Hirsch, a. a. O. und Schröder, BA 7, 502 mit Ober- bzw. Unterthingau (Lkr. Marktoberdorf) auf; Steinberger tritt aus namenkundlichen Gründen für Etting (Lkr. Weilheim) ein (ONB Lkr. Marktoberdorf 71 Anm. 4 zu Nr. 671). Damit ergibt sich die Reiseroute Heinrichs II. auf dem Italienzug über den Scharnitzsattel im Gegensatz zur älteren Forschung, die den Fernpaß als Marschrichtung annahm.

Nachtrag: Vgl. RI 2, 899 Nr. 1559 b; ebd. Nr. 1559 c lokalisiert die Ortsangabe auf Ober- und Unterthingau.

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 123f.

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 215, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/b84c20f6-53a8-4139-96a8-4ff8447183d0 (Abgerufen am 28.11.2023).



Heinrich II. - RI II,4 n. 1559c

1004 (Ende März), Thingau

Heinrichs Bruder Bruno, der am Aufstande des Markgrafen Heinrich von Schweinfurt beteiligt war (vgl. Regg. 1547 e, 1555 b), erscheint mit einer ungarischen Gesandtschaft vor dem König und erhält auf Bitten der Mutter Gisela Verzeihung.

Überlieferung/Literatur Thietmar VI, 3 (3); Ann. Hildesheim. zu 1004 (SS. schol.).

Kommentar Thingau ist das heutige Ober- u. Unter-Thingau, Kr. Markt Oberdorf, Bayern.

RI II,4 n. 1559c, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-03-00_2_0_2_4_1_182_1559c (Abgerufen am 28.11.2023).




Bruno 1006-1029 - RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 217e

1004 [Ende März], Tinga (Thonga) [Etting? Lkr. Weilheim]

Bruno erscheint mit ungarischen Fürsprechern (cum Ungaricis intercessoribus) vor König Heinrich II., seinem Bruder, und wird von ihm wieder in Gnaden aufgenommen.

Überlieferung/Literatur Thietmari Merseburgensis episcopi chronicon VI, cap. 3 (11. Jh.) MG SS rer. Germ. n. s. 9, 278 f; Trillmich 246 f; Adelboldi vita Heinrici II. imperatoris cap. 32 (11. Jh.) MG SS 4, 691; Vita Meinwerci episcopi Patherbrunensis cap. 9 (11. Jh.) MG SS Schulausg. 16; Annales Hildesheimensis (11. Jh.) MG SS Schulausg. 29; Lamperti annales (11. Jh.) MG SS Schulausg. 50; Annales Ottenburani (11. Jh.) MG SS 5, 5. - Hirsch, Jb. Heinrichs II. 1, 301 f.

Kommentar Nach der Mitteilung Thietmars (cap. 2) leitete Bruno vom ungarischen Königshof aus die Versöhnung mit seinem Bruder in die Wege (s. oben). Zum Ort der Versöhnung s. Nr. 215. Nach der Vita Meinwerks kam die Versöhnung auch auf Vermittlung der Herzoginwitwe Gisela zustande. Lampert von Hersfeld und die Annalen von Ottobeuren nennen Bruno ausdrücklich „frater regis“. - Zum Zeitpunkt des Treffens Heinrichs II. mit Bruno s. Nr. 215.

Nachtrag: Vgl. RI 2, 899 Nr. 1559 c.

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 127.

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 217e, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/aabddb93-7839-464b-af95-7ce552768db9 (Abgerufen am 28.11.2023).





Johannes XVIII. - RI II,5 n. 990

(1004 nach März), (Rom)

Papst Johannes (XVIII.) empfängt die Gesandten des Königs Heinrich (II.), die ihm dessen und des Bischofs Wigbert von Merseburg Bitte um Bestätigung des neubegründeten Bistums Merseburg überbringen, worauf der Papst wunschgemäß ein Privileg ausfertigen läßt.

Überlieferung/Literatur Erw.: Chr. ep. Merseburgensis (MGSS. X 172); Thietmar v. Merseburg, Chr. VI 100 (MGSS. N. S. IX 392); Arm. Saxo (MGSS. VI 658). Reg.: J. *3016; Jl. *3943; Kehr, UB. Merseburg 137 n. 34; Lübke, Reg. III 229 n. 382. Lit.: Holtzmann, Aufhebung und Wiederherstellung 73; Baethgen, Mediaevalia 161; Schieffer, Papsttum und Bistumsgründung 527 f.

Kommentar Während Thietmar und der von ihm abhängige Ann. Saxo nur kurz die Wiederherstellung des Bistums Merseburg unter Papst Johannes XVIII. vermerken (sub quo aecclesia Merseburgensis renovatur et privilegii auctoritate sui roboratur), bietet die Chr. Merseburgensis die ausführliche Schilderung der Gesandtschaft nach Rom und deren Erfolge (At papa Johannes suscepto regis nuntio benigne scripto, scripta apostolica auctoritate firmata remisit). Die Wiederherstellung des Bistums erfolgte vielleicht auf Drängen des Papstes (vgl. n. 981) im Feb. 1004 durch Heinrich II. Die königliche Gesandtschaft dürfte wohl noch im selben Jahre nach Rom gereist sein. Über das verlorene Privileg vgl. Hoffmann, Mönchskönig 89 ff. u. 102 f.

RI II,5 n. 990, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-03-00_1_0_2_5_0_1039_990 (Abgerufen am 28.11.2023).


April

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Heinrich II. - RI II,4 n. 1559d

1004 April 9, Trient

Heinrich, der in schwierigen Märschen nach Trient gekommen war, feiert hier den Palmsonntag und gewährt dem erschöpften Heer eine kurze Ruhepause.

Überlieferung/Literatur Thietmar VI, 4 (4).

RI II,4 n. 1559d, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-04-09_1_0_2_4_1_183_1559d (Abgerufen am 28.11.2023).




Heinrich II. - RI II,4 n. 1560

1004 April 10, Trient

Heinrich schenkt dem Bistum Säben-Brixen zum Seelenheile Ottos III. und auf Intervention des Bischofs Albuin das Gut Veldes in Krain (heute Bled am Bledsee, Jugoslawien) in der Grafschaft des Grafen Watilo mit Immunität und allem Zubehör, doch ohne den dem Domkapitel überwiesenen Zehnten, und bestimmt, daß nach dem Tode des Bischofs zwei Drittel der Einkünfte des Gutes dessen Nachfolgern, ein Drittel aber dem Kapitel zufallen solle (qualiter nos pro remedio animae dilecti senioris nostri Ottonis videlicet imperatoris augusti ... per interventum venerabilis Sabiniensis episcopi Albuuini quoddam nostri iuris praedium quod dicitur Ueldes, situm in pago Creina nominato in comitatu Uuatilonis supra dicto nomine id est Creina vocitato, eidem venerabili episcopo Albuuino suaeque aecclesiae in honore sancti Ingenuini confessoris et Cassiani martyris constructę, tam sibi quam suis successoribus, in proprium ius tradidimus ..., comitibus sive aliquibus iudiciariis personis de publico destricto praeter licentiam episcopi nihil se intromittentibus, eo videlicet tenore ut, cunta decimatione ad opus fratrum sancto Ingenuino servientium reservata, supra dicto episcopo usque ad finem vitae suae secundum suam dispositionem alia cuncta deserviant, post finem vero vitae suae tercia pars supra dicti praedii ad usus fratrum proprię pertineat, reliquę vero duę partes episcoporum istius venerabilis viri Albuuini successorum potestati subiaceant). – Egilbertus canc. vice Uuilligisi archicap.; geschrieben von EB nach einer unbekannten Urkunde des HF, eines Notars der Kanzlei Ottos III.; vgl. dazu Bresslaus Vorbemerkung zu DH. II. 67 und Stengel, Immunitätsprivilegien 217, Anm. 4; M.; SI. 2; „Si ecclesias dei.”

Überlieferung/Literatur Innsbruck Landesregierungsarchiv (A).

Valvasor, Die Ehre deß Herzogthums Crain 3, 612 wohl aus Abschrift von A; MG. DD. III, 83 no. 67; Santifaller, Urkunden d. Brixner Hochstiftsarchive 18 no. 14.

Böhmer 950; Stumpf 1376; F. Kos, Gradivo 3, 13 no. 17.

Kommentar Vgl. Jbb. Heinrichs II. 1, 302.

RI II,4 n. 1560, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-04-10_1_0_2_4_1_184_1560 (Abgerufen am 28.11.2023).




Heinrich II. - RI II,4 n. 1562a

1004 (April 11–12), Brentatal

Heinrich muß mit seinem Heer in das Brentatal (Val Sugana; vgl. Reg. 1524 a) ausweichen, weil Markgraf Arduin von Ivrea die Veroneser Etschklausen besetzt und seine Truppen bei Verona gesammelt hatte. Die ebenfalls von dessen Anhängern gehaltenen Brentaklausen (bei Primolano) läßt der König von den vorausgeschickten Kärntnern umgehen und erstürmen.

Überlieferung/Literatur Thietmar VI, 4 (4); Adalbold cap. 34 (SS. 4, 691).

Kommentar Vgl. Jbb. Heinrichs II. 1, 302 f.; Holtzmann, Kaiserzeit 408; G. Graf. Die weltlichen Widerstände in Reichsitalien gegen die Herrschaft der Ottonen etc. (1936) 24 no. 41.

RI II,4 n. 1562a, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-04-11_1_0_2_4_1_187_1562a (Abgerufen am 28.11.2023).





Heinrich II. - RI II,4 n. 1562b

1004 April 13–17, an der Brenta

Heinrich bezieht nach dem Durchbruch durch die Brentaklausen (vgl. Reg. 1562 a) in einer Ebene am Ufer dieses Flusses das Lager und verbringt dort die Ostertage. Pfalzgraf Otto von Pavia (von Lomello) belegt Desertion mit dem Königsbann und verspricht für mannhaftes Verhalten Belohnung.

Überlieferung/Literatur Thietmar VI, 5; Adalbold cap. 35 (SS. 4, 692).

Kommentar Vgl. Jbb. Heinrichs II. 1, 303 f.; zum Geschlecht der Lomello und zu ihrer erblichen Pfalzgrafenwürde vgl. G. C. Bascapè, I contí palatini del regno italico, in Arch. stor. lomb. 62 (1935) 291 ff.

RI II,4 n. 1562b, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-04-13_1_0_2_4_1_188_1562b (Abgerufen am 28.11.2023).



Heinrich II. - RI II,4 n. 1562c

1004 April 18, –

Heinrich geht mit seinem Heer über die Brenta, er schlägt alsbald ein Lager auf und läßt Arduins Stellung erkunden. – Auf die Nachricht von Heinrichs Vordringen laufen die Truppen Arduins auseinander.

Überlieferung/Literatur Thietmar VI, 5 f. (4).

Kommentar Vgl. Jbb. Heinrichs H. 1, 304.

RI II,4 n. 1562c, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-04-18_1_0_2_4_1_189_1562c (Abgerufen am 28.11.2023).




Heinrich II. - RI II,4 n. 1562d

1004 (nach April 18), Verona

Heinrich zieht in Verona ein. Zu ihm stoßen unter der Führung des Markgrafen Thedald von Canossa die übrigen italienischen Anhänger (vgl. Reg. 1483 ee), die mit dem König nach Brescia weiterziehen. – Nach Joh. Diac. führte der König in Verona den Sohn des Dogen Pietro II. Orseolo von Venedig zur Firmung.

Überlieferung/Literatur Thietmar VI, 6 (5); Joh. Diac. cap. 36 (FSI. 9, 1890, 167); Arnulf cap. 16 (SS. 8, 10).

Kommentar Vgl. Jbb. Heinrichs II. 1, 304 f.

RI II,4 n. 1562d, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-04-18_2_0_2_4_1_190_1562d (Abgerufen am 28.11.2023).




Heinrich II. - RI II,4 n. 1562e

1004 (gegen Ende April), Brescia

Heinrich wird von Erzbischof Friedrich von Ravenna, von Bischof Adalbero von Brescia und von deren Vasallen empfangen.

Überlieferung/Literatur Thietmar VI, 6 (5).

Kommentar Vgl. Jbb. Heinrichs II. 1, 305.

RI II,4 n. 1562e, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-04-00_1_0_2_4_1_191_1562e (Abgerufen am 28.11.2023).


Heinrich II. - RI II,4 n. 1562f

1004 (vor Mai 14), Bergamo

Heinrich empfängt die Huldigung des Erzbischofs Arnulf von Mailand.

Überlieferung/Literatur Thietmar VI, 6 (5).

RI II,4 n. 1562f, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-05-14_1_0_2_4_1_192_1562f (Abgerufen am 28.11.2023).




Heinrich II. - RI II,4 n. 1562g

1004 Mai 14, Pavia

Heinrich wird von Erzbischof Arnulf von Mailand und von den Großen der Lombardei empfangen, er wird nach der Kirche San Michele geleitet, dort zum König gewählt und vom Mailänder Metropoliten gekrönt. – Noch am Krönungstage erheben sich die Bürger der Stadt. Die von ihnen angegriffene Pfalz, in welcher der König mit Erzbischof Heribert von Köln Quartier genommen hatte, kann bis zum Eintreffen der über die Stadt verteilten Truppen gehalten werden. Als die Nacht hereinbricht, wird Feuer in die Stadt geworfen. Daraufhin stürmen die Schwaben, Franken und Lothringer, die vor den Toren lagern, die Mauern, sie dringen in die Stadt ein und verwüsten sie durch Feuer, Schwert und Plünderung. Bei diesen Kämpfen wird Giselbert, der Bruder der Königin Kunigunde, tödlich verwundet. Der König verläßt die Stadt und zieht sich in das befestigte Kloster San Pietro in Ciel d'Oro (nördl. v. Pavia) zurück. Dort erscheinen nach der Niederschlagung des Aufstandes die Bürger, sie stellen Geiseln und unterwerfen sich. – Nach Jotsaldus cap. 6 (SS. 15/2, 813) hat Abt Odilo von Cluny beim König für die aufständische Bürgerschaft interveniert.

Überlieferung/Literatur Thietmar VI, 6 (5): Papiam visitans urbem, ab archiantistite hoc et a primis illius regionis succeptus ... ad aeclesiam ducitur et communi electione sublimatus in solium regale collocatur; zum Aufstand l. c. 7 (6) f.; Catal. regum Ital. 0 53: fuit coronatus ad rege ic Papia tercio die ante festivitate sancte Xiri, qui fuit in medio Madio; Catal. regum Ital. 0 55: Et in die dominico, qui fuit die mense madio, inter Basilica sancti Michaeli, qui dicitur maiore, fuit electus Henrichus et coronatus. In secundo die, qui fuit die Lune civitate Papia ab igne combusta fuit (beide Kataloge ediert von H. Pertz SS. 3, 216 f., G. Waitz SS. rer. Langobard. et Ital. saec. VI – IX, 519 f. und von G. Cipolla FSI 31, 1898, 414 ff.); Adalbold cap. 36 (SS. 4, 692): ad sancti Michaelis ecclesiam ducitur. Ibi ... omnes unanimes uno ore Heinricum regem acclamant, collaudant, collaudatum per manuum elationem designant. Collaudatus igitur coronatur, coronatus ex debito ab omnibus honoratur; Joh. Diac. cap. 36 (FSI 9, 1890, 167): Papie a Mediolanensi archiepiscopo estitit coronatus; Arnulf cap. 16 (SS. 8, 10); Ademar cap. 37 (SS. 4, 133) mit einem unklaren Zusatz bezüglich des Königs Rudolf von Burgund; Ann. Quedlinburg. (SS. 3, 79); Ann. Hildesheim. (SS. schol.).

Kommentar Datum der Wahl und Krönung nur aus den Angaben der ursprünglichen Fassung der beiden in Pavia verfaßten Catal. regum Ital. zu erschließen, die vor 1014 ihren vorläufigen Abschluß gefunden haben müssen (zur Entstehung der Kataloge vgl. Pertz l. c. und Waitz l. c.; Cipollas Ansatz 1023 l. c. 411 beruht auf einer unrichtigen Interpretation). Da in Pavia das Fest des hl. Xirus am 17. Mai gefeiert wurde, müssen nach Kat. 0 53 Wahl und Krönung am Sonntag, dem 14. Mai, erfolgt sein. Damit stimmt Kat. 0 55 überein, der diese Ereignisse „in die dominico” geschehen sein läßt. Falsch ist der in Kat. 0 55 nach dem Jahre 1027 eingefügte Nachtrag: XII. didies mensis Madii coronatus, was den 12. Mai ergeben würde. In Kat. 0 53 sagt ein datierter Nachtrag von König Heinrich: et abet modo regnato VIIII anno [et dies novem. XII. kalendas Iunias est odie] = 21. Mai 1013. Rechnet man von diesem Datum neun Jahre und ebenso viele Tage zurück, so kommt man ebenfalls auf den 12. Mai 1004. Die in den Katalogen angeführten Regierungsjahre Arduins von Ivrea und die italienischen Königsjahre Heinrichs II. sind falsch berechnet, denn sie ergeben den 14./15. April 1004. Unzulässig ist es, die beiden rechtskonstitutiven Akte der Wahl und der Krönung zeitlich zu trennen und sie auf zwei aufeinanderfolgende Tage zu verlegen, wie dies die Jbb. Heinrichs II. 1, 306 (14./15. Mai) und Cipolla l. c. 416 (12./13. Mai) getan haben. Die richtige Interpretation ergibt sich aus dem von Waitz l. c. sinngemäß gestalteten Text von Kat. 0 55, dem vor allen anderen Editionen der Vorzug zu geben ist: König Heinrich II. wurde am 14. Mai gewählt und gekrönt, was auch von Thietmar l. c. und Adalbold bezeugt wird. Auf den folgenden Tag verlegte der Verfasser von Kat. 0 55 den verheerenden Brand in Pavia, der eine Folge des Aufstandes war. Mit Thietmar von einer nichtigen Ursache dieser Revolte zu sprechen, ist bei deren Außmaß nicht zulässig. Sie war die Folge einer starken antideutschen Bewegung unter den Bürgern, die sich bald darauf wieder dem Gegenkönig Arduin angeschlossen hatten; vgl. B.-Appelt, Regg. Konrads II. 7 unter i, ferner G. Graf, Die weltlichen Widerstände in Reichsitalien gegen die Herrschaft der Ottonen etc., in Erlanger Abhandl. zur mittl. u. neueren Geschichte 24 (1936); Jbb. Heinrichs II. 1, 307 ff.; L. Chiapelli, La formazione storica del comune cittadino in Italia, in Arch. stor. ital. 88 (1930) 6; Holtzmann, Kaiserzeit 408 f.; G. Mor, Storia politica d'Italia 1, 534 f. – Giselbert ist noch am 18. Mai seinen Verletzungen erlegen; vgl. Necrol. Merseburg. ed. Dümmler in Neue Mitteilungen 11 (1865) 234 sowie Ann. necrol. Fuld. (SS. 13, 209) und eine Notiz in einer Handschrift s. XIII von Adalberts Vita Heinrici II. (SS. 4, 791); H. Renn in Rhein. Archiv 39 (1941) 87.

RI II,4 n. 1562g, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-05-14_2_0_2_4_1_193_1562g (Abgerufen am 28.11.2023).




Heinrich II. - RI II,4 n. 1562h

1004 (nach Mai 15), Pontelungo

Hoftag. Heinrich nimmt hier die Huldigung der übrigen lombardischen Großen entgegen.

Überlieferung/Literatur Thietmar VI, 9 (7); Adalbold cap. 41 (SS. 4, 693).

Kommentar Vgl. Jbb. Heinrichs II. 1, 310 f. – Der Hoftag, der ursprünglich wohl nicht im unbedeutenden Pontelungo, sondern in Pavia im Anschluß an die Krönung hätte stattfinden sollen, kann für den 16./17. Mai angenommen werden, da dieser Ort nur 12 km nö. von Pavia liegt.

RI II,4 n. 1562h, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-05-15_1_0_2_4_1_194_1562h (Abgerufen am 28.11.2023).




Heinrich II. - RI II,4 n. 1562i

1004 (nach Mai 15), Mailand

Kurzer Aufenthalt des Königs sanctissimi presulis Ambrosii amore.

Überlieferung/Literatur Thietmar VI, 9 (7); Adalbold cap. 41 (SS. 4, 693 f.).

RI II,4 n. 1562i, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-05-15_2_0_2_4_1_195_1562i (Abgerufen am 28.11.2023).





Heinrich II. - RI II,4 n. 1562k

1004 (nach Mai 15), Pontelungo

Heinrich, der von Mailand wieder hierhergekommen war, verkündet seinen Entschluß zur Heimkehr. Den versammelten Lombarden verspricht er, möglichst bald einen neuerlichen Italienzug zu unternehmen.

Überlieferung/Literatur Thietmar VI, 9 (7); Adalbold cap. 41 (SS. 4, 694).

Kommentar Vgl. Jbb. Heinrichs II. 1, 311.

RI II,4 n. 1562k, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-05-15_3_0_2_4_1_196_1562k (Abgerufen am 28.11.2023).





Heinrich II. - RI II,4 n. 1563

1004 Mai 25, Pavia?

Heinrich nimmt das herabgekommene Kloster S. Salvatore auf dem Berge Amiata auf Bitten des Abtes Winizo in Beinen Schutz und bestätigt namentlich genannte Besitzungen (qualiter domnus Vvinizo venerabilis abbas, qui monasterio domini Salvatoris nostri sito in monte Amiate pręesse dinoscitur, suppliciter nostram adiit celsitudinem lacrimabiliter postulans, quatenus ... eidem monasterio subvenire fragarique dignaremur illudque pene iam ad nichilum redactum relevare redintegrareque digna cautione studeremus. Cuius dignis petitionibus aurem nostrę pietatis accomodantes, nostra regali auctoritate id ipsum monasterium redintegrantes sibi illud cum sua integritate confirmamus corroboramus atque ab omnium mortalium invasione tuemur munimus atque defendimus). – Hegilbertus canc. vice Uuilligisi archiepisc.; wohl unter gelegentlicher Verwendung des DO. III. 385 verfaßt und geschrieben vom ehemaligen Notar Ottos III. Her. E, dem für die Güterliste eine eigene Zusammenstellung vorgelegen hat; M.; SI. D.; „Si erga loca.”

Überlieferung/Literatur Siena Archivio di Stato.

Muratori, Ant. ital. 6, 195 aus Abschrift; MG. DD. 3, 84 no. 68.

Böhmer 951; Stumpf 1378; F. Schneider, Regestum Senense 10 no. 26 (Regesta chartarum Italiae 1, 1911).

Kommentar Nach Bresslaus Vorbemerkung zu DH. II. 68 ist die von der älteren Literatur bezweifelte Originalität des Dipl. gesichert. – Zur angenommenen uneinheitlichen Datierung vgl. Bresslau in NA. 20 (1895) 149 f.

RI II,4 n. 1563, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-05-25_1_0_2_4_1_198_1563 (Abgerufen am 28.11.2023).





Heinrich II. - RI II,4 n. 1564

1004 Mai 28, Locate

Heinrich bestätigt auf Bitten des Bischofs Siegfried von Piacenza dem von diesem mit Unterstützung Kaiser Ottos III. gegründeten Kloster S. Sabino bei Piacenza den Königsschutz sowie die namentlich genannten Besitzungen und gestattet, den Lauf zweier Flüsse nach Bedarf zu ändern. – Egilbertus canc. vice Vuilligisi archicap.; die Rechnung nach Regierungsjahren in Italien (anno vero domni Heinrici secundi regis in Italia; vgl. Bresslau, Urkundenlehre 2, 418) läßt vermuten, daß das Diplom von einem Italiener mundiert wurde, der nicht der Kanzlei angehörte; M.; „Decet regalem excellentiam.”

Überlieferung/Literatur fehlt.

Notarielle Abschrift von 1324 im Archivio di Stato Parma; Abschrift des 15. Jh. im Archivio capitolare Piacenza (B).

Campi, Dell'historia di Piacenza 1, 497 no. 65 unvollständig aus Abschrift mit anno regis 2 zu 1005; MG. DD. 3, 87 no. 70; Drei, Le carte degli archivi Parmensi dei sec. X-XI, in Archivio Storico per le Province Parmensi N. S. 25 (1925) 231 no. 3.

Böhmer 952; Stumpf 1379.

RI II,4 n. 1564, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-05-28_1_0_2_4_1_199_1564 (Abgerufen am 28.11.2023).





Heinrich II. - RI II,4 n. 1565

1004 Mai 31, Rhò

Heinrich bestätigt der bischöflichen Kirche zu Parma auf Intervention der Bischöfe Leo von Vercelli und Siegfried von Parma die Stadt Parma mit dem Weichbild von drei Meilen im Umkreis, mit den Stadtmauern, dem Bann, dem Zoll, mit allen öffentlichen Leistungen sowie die missatische Gewalt über dieses Gebiet und das Recht der Ernennung bischöflicher Notare, die innerhalb des Bistums den gräflichen gleichgestellt sein sollen. – Egilbertus canc. vice Uuilligisi archicap.; bis auf das von EB stammende Eschatokoll eine außerhalb der Kanzlei geschriebene Wiederholung des DO. I. 239, dessen Weichbildgrenze weggelassen wurde; M.; SI. D.; „Ad hoc nos.”

Überlieferung/Literatur Parma Archivio Capitolare (A).

Muratori, Ant. Ital. 6, 47 aus A; MG. DD. 3, 88 no. 71. Drei, Le carte degli archivi Parmensi dei sec. X-XI, in Archivio Storico per le province Parmensi N. S. 25 (1925) 233 no. 4.

Böhmer 953; Stumpf 1380.

Kommentar Zum wiederaufgefundenen Original der Vorurkunde vgl. Bresslaus Vorbemerkung zu DH. H. 71 und zur Sache B.-Ottenthal, Regg. Ottos I. no. 316.

RI II,4 n. 1565, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-05-31_1_0_2_4_1_200_1565 (Abgerufen am 28.11.2023).





Heinrich II. - RI II,4 n. 1566

1004 Mai 31, Rhò

Heinrich verleiht auf Intervention des Markgrafen Teodald (Graf v. Modena) den Söhnen des Ribald de Uico Ualegari, nämlich Antonius, Antus, Burningus, Suppo und Teodald, den Zoll und die Uferabgaben der Schiffahrt im Bereich ihrer am Po gelegenen Besitzungen bis zur Mitte des Stromes (per interventum nostri fidelis Teodaldi marchionis ... donamus ... filiis Ribaldi de Uico Ualegari scilicet his nominibus appellatis: Antonio et Burningo seu Supponi et etiam Anto nec non etiam Teidaldo omne tolloneum et ripaticum navigii usque ad dimidiam aque partem Padi supra ripam illius fluminis et illorum proprietatis terram; per longitudinem continetur et latitudinem et certis finibus terminatur et pertinere videtur tota illa terra ad castellum illorum quod vocatur Superriuus). – Egilbertus canc. vice Uuilligisi archicap.; außerhalb der Kanzlei verfaßt, Eschatokoll wahrscheinlich von EB geschrieben; M.; „Notum sit cunctis.”

Überlieferung/Literatur fehlt.

Notarielle Abschrift aus dem 12. Jh. im Archivio degli Ospizi civili Piacenza (A); Abschrift des 15. Jh. in einem Sammelband Placentiner Chroniken in der Biblioteca Comunale Piacenza (B); Abschrift des 18. Jh. in einem anderen Exemplar derselben Chronikensammlung in der Biblioteca Nazionale Neapel.

Locatus, De Placentinae urbis origine 39 zit.; MG. DD. 3, 90 no. 72.

Böhmer 954; Stumpf 1381.

Kommentar Zum unvollständigen Text von A und zum willkürlichen Versuch seiner Ergänzung in B vgl. Bresslaus Vorbemerkung zu DH. H. 72. – Die genannten Söhne des Ribald, die nach der Arenga Heinrich II. in den Kämpfen von 1004 unterstützt hatten, gehören dem später nach Fontana genannten Placentiner Geschlecht an; zwei von ihnen werden in einer Urkunde von 1027 (Campi, Dell'historia di Piacenza 1, 503; vgl. ebenda 1, 297 ff.) genannt.

RI II,4 n. 1566, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-05-31_2_0_2_4_1_201_1566 (Abgerufen am 28.11.2023).





Johannes XVIII. - RI II,5 n. 994

(1004 Mai)

Papst Johannes (XVIII.) erwünscht den Romzug des deutschen Königs Heinrich (II.) (adventus regis ... desideratur).

Überlieferung/Literatur Erw.: Thietmar v. Merseburg, Chr. VI 101 (MGSS. N. S. IX 394). Reg.: ‒ Lit.: Hirsch, Jahrbücher II 389 f.; Kölmel, Kirchenstaat 44; Wolter, Synoden 226.

Kommentar Thietmar berichtet davon im Zusammenhang mit der Nennung der Päpste Johannes XVIII. und Sergius IV. (vgl. n. 1069) sowie mit dem Romzug Heinrichs zur Kaiserkrönung (n. 1125). Er erwähnt, daß es diversorum reluctatione hostium zunächst nicht zum Romzug des Königs kam. Über die Gründe vgl. Hirsch, wo vor allem auf den Polenkrieg verwiesen wird, aber auch Thietmar VII 71 (MGSS. N. S. IX 484), wo die Verhinderung dem römischen Patricius Johannes II. Crescentius zugeschrieben wird. Am ehesten könnte der päpstliche Wunsch im Jahr des ersten Italienzuges Heinrichs und seiner Krönung in Pavia am 14. Mai 1004 (Böhmer-Graff n. 1562 g) geäußert worden sein. Daß aber auch 1007 eine Romfahrt Heinrichs geplant war, ergibt sich aus n. 1033.

RI II,5 n. 994, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-05-00_1_0_2_5_0_1043_994 (Abgerufen am 28.11.2023).


Heinrich II. - RI II,4 n. 1566a

1004 Juni 4, Grumo

Heinrich feiert Pfingsten. Auf dem Weitermarsch stoßen die Tuszier zu ihm und leisten ihre Huldigung. – Nach Wyß, Anzeiger f. Schweiz. Geschichte 1887, Nr. 2–3, 41 f. kehrte der König über den Lukmanier nach Deutschland zurück.

Überlieferung/Literatur Thietmar VI, 9 (7); Adalbold cap. 41 (SS. 4, 694); Joh. Diac. cap. 36 (FSI 9, 1890, 167).

Kommentar Vgl. Bresslau NA. 20 (1895) 150.

RI II,4 n. 1566a, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-06-04_1_0_2_4_1_202_1566a (Abgerufen am 28.11.2023).




Heinrich II. - RI II,4 n. 1567

1004 Juni 4, Cadempino?

Heinrich bestätigt dem Kloster S. Pietro in Ciel d'Oro zu Pavia auf Bitten eines (unbekannten) Bischofs Bencilin den gesamten Besitz, insbesondere namentlich genannte Höfe, ferner die Immunität und nimmt die gefährdeten Besitzungen des Klosters zu Magliaso sowie im Lugano- und Agnotal (alle in der Schweiz, Kanton Tessin) in seinen besonderen Schutz (qualiter nos ... petitione domni Bencilini venerabilis episcopi nostrique dilectissimi cuncta predia cortes et possessiones atque familias omnesque res mobiles vel immobiles monasterio sancti Petri quod dicitur Celum aureum iusta nostrum Papiense palatium constructum per quodvis ingenium pertinentes vel respondentes eidem sancto et venerabili cęnobio confirmamus ... defendimus et ab omnium mortalium inquietudine liberamus). – Hegilbertus canc. vice Uuilligisi archiepisc.; unter freier Verwendung einiger ottonischer Urkunden (DO. I. 241, DO. II. 173 oder DO. III. 53; vgl. Bresslaus Vorbemerkung zu DH. II. 73) verfaßt und geschrieben von Her. E, dem für die Besitzliste, wie bei DH. II. 68 (Reg. 1563), eine Zusammenstellung vorgelegen haben muß; M.; SI. 2; „Si circa loca.”

Überlieferung/Literatur Mailand Archivio di Stato (A).

Transsumptum omnium et quorumcumque iurium, actionum et bonorum venerandi collegii Ghisleriorum Papiae (Papiae 1598) 238 aus A mit III. non. ian.; MG. DD. 3, 92 no. 73.

Hidber 1199; Stumpf 1382.

Kommentar Zur uneinheitlichen Datierung vgl. Bresslau NA. 20 (1895) 150 f.; zur Immunität A. Lanzani, Le concessioni immunitarie a favore dei monasteri Pavesi nell'alto medio-evo, in Bollettino della Società Pavese 10 (1910) 28.

RI II,4 n. 1567, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-06-04_2_0_2_4_1_203_1567 (Abgerufen am 28.11.2023).





Heinrich II. - RI II,4 n. 1568

1004 Juni 12, Locarno

Heinrich bestätigt der bischöflichen Kirche von Como auf Bitten des Bischofs Eberhard einen Teil der Burg Bellinzona mit allem Zubehör. – Egilbertus canc. vice Villigisi archicap.; Wiederholung des Dipl. Arduins no. 4 vom 25. März 1002 (Reg. 1483 pp); das Eschatokoll weist auf EB; vgl. dazu NA. 20 (1895) 141; „Notum sit omnibus.”

Überlieferung/Literatur fehlt.

Collectio privil. Cumanae ecclesiae des 14. Jh. f. 2 in der Biblioteca Ambrosiana Mailand; Cod. privil. Cumanae ecclesiae aus dem Anfang des 16. Jh. p. 3 im Archivio Vescovile Como (C).

Ughelli, Italia sacra ed. I. 5, 268 aus C mit ind. secunda; MG. DD. 3, 94 no. 74.

Hidber 1200; Böhmer 955; Stumpf 1383.

Kommentar Nach Bresslau NA. 20 (1895) 151 f. ist uneinheitliche Datierung anzunehmen, in welcher sich der Ort auf die Handlung und der Tag auf die irgendwo auf der Reise von Locarno über Dissentis nach Chur erfolgte Beurkundung bezieht; gleiches gilt für DH. H. 75 = Reg. 1569. – Die von Besta, I diplomi regi ed imperiali per la chiesa di Como, Archivio stor. lombardo N. S. 2 (1937) 321 f. konstatierten Unklarheiten im Text der DDH. H. 74, 75, 337 (Regg. 1569, 1868) und des Dipl. Arnulfs no. 4 (Reg. 1483 pp) genügen nicht, um an eine Verunechtung der Stücke zu denken; vgl. Zatschek MIÖG. 54 (1942) 442.

RI II,4 n. 1568, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-06-12_1_0_2_4_1_204_1568 (Abgerufen am 28.11.2023)





Heinrich II. - RI II,4 n. 1569

1004 Juni 12, Locarno

Heinrich bestätigt der bischöflichen Kirche von Como auf Bitten Bischofs Eberhard die Klausen und die Brücke zu Chiavenna mit den Einkünften. – Wiederholung des DO. III. 207; das Eschatokoll weist auf EB; vgl. dazu NA. 20 (1895) 141; M.; „Si sanctis ac.”

Überlieferung/Literatur fehlt.

Collectio privil. Cumanae ecclesiae des 14. Jh. f. 14 in der Biblioteca Ambrosiana Mailand; Cod. privil. Cumanae ecclesiae aus dem Anfang des 16. Jh. p. 28 Archivio vescovile Como (C).

Tatti, Annali di Como 2, 825 aus C mit ind. secunda; MG. DD. 3, 95 no. 75.

Hidber 1201; Stumpf 1384.

Kommentar Zur nicht einheitlichen Datierung und zur Kritik Bestas vgl. die Bemerkungen zu Reg. 1568. – Die von Arduin mitverliehene Grafschaft Chiavenna (vgl. Reg. 1483 oo) wurde vom König nicht bestätigt; zu einem Deperditum für Como vgl Reg. 1570.

RI II,4 n. 1569, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-06-12_2_0_2_4_1_205_1569 (Abgerufen am 28.11.2023).





Heinrich II. - RI II,4 n. 1570a

1004 (um Juni 17), Zürich

Hoftag. Heinrich läßt einen allgemeinen Landfrieden für Schwaben beschwören.

Überlieferung/Literatur Adalbold cap. 42 (SS. 4, 694): In loco ergo qui Turegum dicitur rex colloquium tenuit, omnesque pro pace tuenda, pro latrociniis non consentiendis a minimo usque ad maximum iurare compulit. Sic tota Alemannia sub pacis quiete statuta.

Kommentar Zu diesem frühen Provinziallandfrieden vgl. J. Gernhuber, Landfriedensbewegung in Deutschland (1952) 28 ff.; Holtzmann, Kaiserzeit 398.

RI II,4 n. 1570a, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-06-17_1_0_2_4_1_207_1570a (Abgerufen am 28.11.2023).





Heinrich II. - RI II,4 n. 1571

1004 Juni 17, Zürich

Heinrich bestätigt dem Kloster St. Gallen auf Bitten des Abtes Burchard und auf Grund der von ihm vorgelegten Urkunden seiner Vorgänger die Immunität, ferner das durch den Vorbehalt der königlichen Mitwirkung beschränkte freie Wahlrecht (praeposita tamen in omnibus regia electione) und das Inquisitionsrecht. – Egilbertus canc. vice Uuilligisi archicap.; bis auf die Wahlrechtsbeschränkung eine Wiederholung des DO. III. 145, geschrieben von EB; M.; SI. 2; „Omnium fidelium nostrorum.”

Überlieferung/Literatur St. Gallen Stiftsarchiv (A).

Tschudi, Chron. Helveticum 1, 3 Extr. aus A; MG. DD. 3, 96 no. 76.

Hidber 1202; Böhmer 956; Stumpf 1385; Helbock, Regg. v. Vorarlberg 177.

RI II,4 n. 1571, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-06-17_2_0_2_4_1_208_1571 (Abgerufen am 28.11.2023).





Heinrich II. - RI II,4 n. 1572

1004 Juni 17, Zürich

Heinrich bestätigt dem Kloster Einsiedeln auf Bitten des Abtes Wirund den einem Guntram wegen Treubruch entzogenen Hof Riegel (nordwestl. v. Freiburg i. Br.) im Herzogtum Schwaben in der Grafschaft Breisgau mit allem Zubehör und mit den Orten Endingen, Wendlingen, Kenzingen, Theningen, Burkheim und Bahlingen (alle Kr. Freiburg i. Br.) zu freiem Verfügungsrecht zum Nutzen des Klosters (qualiter venerabilis abbas nomine Wirand qui et Verendus nostre serenitatis excellenciam deprecatus est, quatenus ecclesiam sancte Marie in cella Meginradi heremiti constructam deoque dicatam sublevaremus nostrorum exemplo antecessorum. Cuius precibus et ipsius interventui assensum prebentes ... quandam curtem regii quondam iuris prelibate ecclesie ... confirmavimus et ex integro donavimus cum omnibus ad eandem curtem que Ryegol dicitur iuste et legaliter pertinentibus in ducatu Alemannico in comitatu Brisikgowe, subnominatis hiis locis Endinga, Wenelinga, Chenzinga, Deninga, Burcheim, Baldinga, et cetera loca ad prefatam curtem Riegol pertinencia ... sicuti quondam Guntrammus visus est habere in sua vestitura, quando ob reatum regie infidelitatis publica sentencia convictus extitit et omnis eius proprietas iusto iudicio in regalem munificentiam et potestatem legaliter diiudicata est. Iussimus ... ut prememorati monachi omnesque successores eorum absque ullius contradictione perpetualiter libero inde fruantur arbitrio sibi habendi aut ecclesiastico more commutandi). – Egilbertus canc. vice Willigisi archicap.; dem Protokoll nach wahrscheinlich geschrieben von EB, möglicherweise nach einem Dep. Ottos I.; vgl. Bresslaus Vorbemerkung zu DH. II. 77; M.; „Si circa loca.”

Überlieferung/Literatur fehlt.

Burkhards-Buch aus der ersten Hälfte des 15. Jh. 1, f. 23 im Stiftsarchiv Einsiedeln (B).

Guillimann, Habsburgiaca ed. I. 56 unvollständig, wahrscheinlich aus B; MG. DD. 3, 97 no. 77.

Hidber 1203; Böhmer 957; Stumpf 1386; Schieß, Urkunden z. Entstehung d. Schweizer Eidgenossenschaft 1, 31 no. 62.

Kommentar Zur Schenkung des Hofes Riegel durch Otto I. vgl. Hefele, Freiburger UB. 1, 1 no. 1, Anm. 1.

RI II,4 n. 1572, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-06-17_3_0_2_4_1_209_1572 (Abgerufen am 28.11.2023).





Heinrich II. - RI II,4 n. 1572a

1004 Juni 23, Straßburg

Hoftag, auf dem König Heinrich Recht spricht.

Überlieferung/Literatur Adalbold cap. 42 (SS. 4, 694) allein spricht von einem Hof tag: in Argentina civitate, dum in vigilia sancti Iohannis colloquium cum Alsatientibus haberet ... ad legem et iustitiam faciendam sedebat. Thietmar VI, 9 (7): rex populo legis iusticiam dabat.

Kommentar Vgl. Jbb. Heinrichs II. 1, 315; Lintzel, Beschlüsse d. deutschen Hoftage 17 (Hist. Stud. hrsg. v. Ebering 161, 1924).

RI II,4 n. 1572a, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-06-23_1_0_2_4_1_210_1572a (Abgerufen am 28.11.2023).





Heinrich II. - RI II,4 n. 1572b

1004 Juni 24, Straßburg

Heinrich feiert das Fest Johannes des Täufers.

Überlieferung/Literatur Thietmar VI, 9 (7).

RI II,4 n. 1572b, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-06-24_1_0_2_4_1_211_1572b (Abgerufen am 28.11.2023).





Heinrich II. - RI II,4 n. 1573

1004 Juni 25, Straßburg

Heinrich erteilt dem Kleriker Bezelin auf dessen Bitten und auf Intervention des Bischofs Adalbero von Basel für den Dienst des hl. Cyriacus (Kloster Sulzburg, Kr. Müllheim, Südbaden) die Erlaubnis zur Errichtung eines Marktes zu Rincka (wüst, w. v. Müllheim) im Breisgau in der Grafschaft des Berthold mit Zoll, Königsbann und öffentlichen Rechten, aber mit Ausnahme der Münze, und nimmt die dort handelnden Kaufleute in seinen Schutz (qualiter nos suppliciter petenti clerico Becelino per interventum dilecti nobis aecclesiae Basiliensis episcopi Adalberonis in augmentum servicii sanctissimi martyris Cyriaci per hoc regiae maiestatis insigne licentiam dedimus faciendi mercatum sive emporium in loco qui dicitur Rincka in pago Brishigouui in comitatu Bertdoldi cum theloneo sive vectigali regioque banno et omni publica functione, excepta moneta, habeantque ibidem negotiantes pacem nostrae auctoritatis et defensionis sicut in maioribus nostri regni locis et civitatibus). – Egilbertus canc. vice Uuilligisi archicap.; nach Diktat des EA geschrieben von EB; M.; SI. 2; „Regiae est munificentiae.”

Überlieferung/Literatur Pruntrut Archives de l'ancien évéché de Bâle.

Guilliman, De ep. Argent. 176 zit.; MG. DD. 3, 98 no. 78.

Hidber 1204; Böhmer 958; Stumpf 1387.

Kommentar Der Name des abgekommenen Ortes Rincka hat sich im Flurnamen „Renkenacker” (w. Müllheim) erhalten; vgl dazu Förstemann, Altdeutsches Namenbuch 2, 597, ferner Zeitschr. f. Gesch. d. Oberrheins NF. 2, 460 u. 6, 572 Anm. 5 sowie Heyck, Gesch. d. Herzoge v. Zähringen 5 ff.; nach Trouillat, Mon. de Bâle 1, 149 no. 93 wurde das Kloster Sulzburg 1008 von seinem Gründer dem Bistum Basel geschenkt; vgl. B.-Uhlirz, Regg. Ottos III. no. 1097.

RI II,4 n. 1573, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-06-25_1_0_2_4_1_212_1573 (Abgerufen am 28.11.2023).




Heinrich II. - RI II,4 n. 1573a

1004 Juni 29, Mainz

Heinrich feiert im Dom St. Martin das Fest der Apostel Petrus und Paulus. – Er zieht durch das östliche Franken nach Sachsen und ruft für Mitte August die Sachsen, Bayern und Ostfranken (so Adalbold) zu einem Feldzug gegen Herzog Boleslaw von Polen und Böhmen auf; vgl. Reg. 1580 a.

Überlieferung/Literatur Thietmar VI, 10; Adalbold cap. 43 (SS. 4, 694).

RI II,4 n. 1573a, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-06-29_1_0_2_4_1_213_1573a (Abgerufen am 28.11.2023).


Heinrich II. - RI II,4 n. 1574

1004 Juli 1, Mainz

Heinrich verleiht der Äbtissin Brigida von Andlau auf deren Bitten die Erlaubnis zur Errichtung eines Mittwoch-Wochenmarktes mit Zoll und allen Hoheitsrechten, die Münze ausgenommen, in Andlau im Gau Elsaß in der Grafschaft Eberhards und verleiht den Marktfrieden im Umkreis einer Meile (qualiter nos humiliter et devote petenti sorori nostrae Brigidae videlicet abbatissae per hoc regiae maiestatis nostrae insigne licentiam dedimus constituendi mercatum sive emporium et qualibet quarta feria in publica potestate mercimonia stabilia ventilandi in pago Alsatia in comitatu Eberhardi in ipsa villa monasterii quod dicitur Antilaha, cum theloneo et vectigali et universa publica functione, excepta moneta, ... praecipientes itaque, ut omnes homines in eiusdem loco mercati invicem negotiantes pacem et securitatem in circuitu per spatium milliarii tam certam nostri banni et defensionis teneant, quam in aliis civitatibus opidis castellis vicis villis tenuerunt et tenere debuerunt, quotquot publicum petierunt mercatum). – Egilbertus canc. vice Uuilligisi archicap.; geschrieben nach einem von EA verfaßten Konzept, dem möglicherweise die Korroboration gefehlt hat und deren ungewöhnliche Fassung vermuten läßt, daß der Kontext außerhalb der Kanzlei geschrieben wurde. Das Eschatokoll entspricht den Gewohnheiten des EB;„Regalis est decentiae.”

Überlieferung/Literatur fehlt.

Notarielle Abschrift von 1758 eines verlorenen Vidimus von 1686 nach dem verlorenen Saalbuch von Andlau in Straßburg Archives départementales; Abschrift des 17. Jhs. eines Transsumptes K. Sigismunds von 1437 Juli 13 ebenda; notarielle Abschrift von 1758 desselben Transsumptes ebenda; Abschrift des 16. Jh. desselben Transsumptes ebenda; Abschrift eines Transsumptes K. Friedrichs III. von 1442 Juli 13 in dessen Registerbuch N im Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien.

Lünig, RA. 21b, 119 no. 112 aus dem Vidimus von 1686; MG. DD. 3, 99 no. 79.

Böhmer 960; Stumpf 1388.

Kommentar Zur Überlieferung vgl. Bloch in Zeitschrift f. Geschichte d. Oberrheins NF. 11 (1896) 309 ff. und zur unklaren Rechtsstellung des Klosters Wagner ebenda NF. 27 (1912) 445 ff. – Ergänzend zu Hirschs Vermutung (Jbb. Heinrichs II. 1, 315 Anm. 3; vgl. auch die gegenteilige Meinung l. c. 123 Anm. 2), daß die Bezeichnung der Äbtissin Brigitta als soror nur spiritualiter zu verstehen sei, muß festgestellt werden, daß mit diesem Epitheton nur die Schwestern Ottos III., die Äbtissinnen Adelheid von Quedlinburg und Sophie von Gandersheim, bedacht wurden; vgl. dazu DDH. II. 205, 206, 242, 323 (Regg. 1717, 1718, 1755, 1850), vor allem die in DH. II. 444 (Reg. 1986) gegebene Interpretation: nomine tenus soror, re autem consanguinea nostra. In den mehr als 50 Diplomen für weitere Nonnenklöster wurde keine der Äbtissinnen in dieser Weise bezeichnet; Isenburg, Europ. Stammtafeln 1, Taf. 3 verzeichnet eine Schwester Heinrichs H. namens Brigitte, die Nonne gewesen sein soll.

RI II,4 n. 1574, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-07-01_1_0_2_4_1_214_1574 (Abgerufen am 28.11.2023).




Heinrich II. - RI II,4 n. 1575

1004 Juli 1, Mainz

Heinrich verleiht dem Bischof Adalbero von Basel auf dessen Bitten den Wildbann über den Hardtwald im Elsaß in der Grafschaft Utos westlich des Rheins unter Zustimmung aller bisherigen Nutznießer und bestimmt, daß ohne Genehmigung des jeweiligen Baseler Bischofs dort niemand jagen dürfe (qualiter nos humiliter et devote petenti dilectissimo nobis domino Adalberoni Basiliensis aecclesię venerabillimo pręsuli dedimus quendam iuris nostri in Alsacia saltum occidentem versum iuxta Renum in comitatu Utonis consitum ... assenciente omni populo eiusdem saltus actenus usum habente, in proprium et in perpetuum condonavimus, eo tenore ut nemo virorum deinceps potestatem habeat extra voluntatem et licentiam predicti episcopi et successorum suorum in eodem saltu – de Basilęa civitate deorsum versus secus Hrenum usque Bvchcheim et de Bvohcheim usque ad Ruhunleuua et de Ruhunleuua tenus Berinhuson et exinde usque ad Muotheresheim et de hoc usque ad Rudinisheim, deinde tenus flumen quod dicitur Hilla et sic per limitem usque Habuhunisheim, deinde tenus Blatisheim et sic usque ad Binningun, ubi aqua Bersih vocata decurrit in Hrenum – de genere cervorum sive capreolorum aut aprorum aut ursorum aut fibrorum agitare, nostro banno interdicente, marem seu feminam vel saltem aviculam inquietare quę dicitur parix sive capere presumat). – Egilbertus canc. vice Uuilligisi archicap.; aus der Nachzeichnung der verlängerten Schrift in B ist ersichtlich, daß das Diplom von EB geschrieben wurde, der wohl auch das Diktat mit Benutzung des DH. II. 79 (Reg. 1574) geliefert hat; M.; in B Abbildung des SI. 2; „Decet enim regalem.”

Überlieferung/Literatur Orig: fehlt.

Abschrift von 1513 im Basler Diplomatarium A p. 2, Pruntrut Archives de l'ancien évéché de Bâle (B); Abschrift aus dem Anfang des 14. Jh. im Chartul. Basiliense f. 17' im Staatsarchiv zu Bern.

Wurstissen, Bassler Chronik 96 zit.; MG. DD. 3, 100 no. 80.

Hidber 1205; Stumpf 1389.

Kommentar Zur Sache und zur Grenzbeschreibung vgl. Ranzi, Königsgut und Königsforst 147, ferner Thimme in AUF. 2 (1909) 136 f. und Stengel, Immunitätspriv. 592 Anm. 3. – Zu den weiteren Beziehungen des Königs zu Basel vgl. C. Pfaff, Kaiser Heinrich II., in Baseler Beiträge zur Geschichtswissenschaft 89 (1963) 14 ff.

RI II,4 n. 1575, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-07-01_2_0_2_4_1_215_1575 (Abgerufen am 28.11.2023).





Heinrich II. - RI II,4 n. 1576

1004 Juli 20, Ohsen

Heinrich bestätigt dem von der Matrone Helmburg gegründeten Nonnenkloster Fischbeck unter der Äbtissin Alfheid den Königsschutz, den gesamten Besitz, die Immunität und das Recht der freien Wahl der Äbtissin (qualiter per interventum dilectissime coniugis nostre Cunigunde videlicet reginę quoddam monasterium in villa quę dicitur Uisbeki constructum est canonica sanctimonialium congregatione a venerabili matrona nomine Helmburga quondam institutum, ubi nunc temporis religiosi nominis abbatissa Alfheid preesse videtur, in nostrum mundiburdium et defensionem cum omnibus ibidem collatis aut conferendis ... recepimus. Precipientes igitur iubemus, ut nullus iudex publicus ... homines predicte ecclesie liberos seu colonos litos aut servos 〈vendere aut〉 aliquo iniusto negotio distringere presumat. Presertim concedimus ..., ut habeant sanctimoniales ille liberam potestatem per successiones temporum inter se sive aliunde abbatissam eligendi, nullius seculari domino subiecte, excepto nostro, qui earum defensor deo annuente esse volumus. 〈Sit et in potestate eiusdem loci abbatisse una cum congregatione illi subiecta hec stabilis et inconvulsa libertas, quatenus advocatum eligant, qui homines ecclesie distringat, si redditus sui iuris experti fuerint rebelles.〉). – Eigilbertus canc. vice Willegisi archicap.; interpolierte Fassung auf Rasur; M.; SI. 2; „Notum sit omnibus.”

Überlieferung/Literatur Angebl. Fischbeck Stiftsarchiv.

Mader, Ant. Brunsvic. 209 no. 8 aus Abschrift; MG. DD. 3, 101 no. 81 = H. W. Krumwiede, Stift Fischbeck a. d. Weser 131 no. III (Studien z. Kirchengeschichte Niedersachsens 9, 1955).

Böhmer 961; Stumpf 1390.

Kommentar Nach Bresslaus Vorbemerkung zu DH. II. 81 wurde im 12. Jh. die ursprüngliche Schrift eines Dipl. Heinrichs II. für Fischbeck, das dem Protokoll nach wahrscheinlich von EB geschrieben worden war, durch Rasur oder Abreiben getilgt und auf das so behandelte Pergament (das Siegel blieb auf seinem Platz) der neue Text eingetragen. Dieser ist, wie der Vergleich mit der Vorurkunde DO. I. 174 und der Nachurkunde DK. II. 15 beweist, um zwei Interpolationen erweitert worden. Während die erste nur zwei Worte der Immunitätsformel umfaßt, sollte durch die zweite dem Kloster die Verfügung über die Vogtei garantiert werden, die aber nach DO. I. 174 und nach Kehrs Ausführungen NA. 15 (1890) 372 ff. den Herrschern vorbehalten war. Das Diktat dieser Urkunde und das der DDH. H. 82, 83 a (Regg. 1577, 1579) klingt an den Stil des EB und an den des EA an, doch muß nach Bresslau l. c. unentschieden bleiben, ob EA über den im NA. 20 (1895) 152 f. konstatierten Zeitpunkt hinaus an der Abfassung der Diplome noch mitgewirkt hat oder ob EB von EA stilistisch beeinflußt war; vgl. dazu Stengel, Immunitätspriv. 217. Die in der Vor- und Nachurkunde enthaltene Besitzliste kann den Raumverhältnissen nach nicht in der echten Heinrichsurkunde gestanden haben. – Krumwiedes Ausführungen l. c. 78 ff. zu einer besonderen Rechtsstellung des Stiftes befriedigen nicht ganz.

RI II,4 n. 1576, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-07-20_1_0_2_4_1_216_1576 (Abgerufen am 28.11.2023).



August

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Heinrich II. - RI II,4 n. 1577

1004 August 1, Magdeburg

Heinrich bestätigt dem Nonnenkloster Drübeck auf Intervention der Königin Kunigunde und über Bitten des Bischofs Arnold (richtig Arnulf, Bisch. v. Halberstadt), in dessen Diözese das Kloster liegt, den Königsschutz, die Immunität, die freie Wahl von Äbtissin und Vogt und die rechtliche Gleichstellung mit den Nonnenklöstern Gandersheim und Quedlinburg (qualiter nos per interventum dilectissimae nobis coniugis nostrae Cunigundae videlicet reginae quoddam monasterium in honore sanctae Mariae sanctique Uiti martyris in loco qui dicitur Drubiki moderno tempore constructum in nostrę tuitionis defensionem suscipientes, petente vero ac consentiente Arnoldo episcopo in cuius episcopio situm est, ab omni humanę infestationis dominio ... absolvimus, ea videlicet ratione ut nullus episcopus ... neque aliquis ... presumat deinceps exercere potestatem, nisi quem praescripti monasterii abbatissa ..., conlaudantibus sororibus, elegerit advocatum. ... sorores quidem liberam inter se vel aliunde habeant potestatem eligendi abbatissam ..., talique prorsus iure perfruantur, quali vel Ganderesheim vel Quidilingoburg moniales deo servientes uti videntur). – Egilbertus canc. vice Uuilligisi archicap.; unter Benutzung entweder des DO. II. 225 oder wahrscheinlicher des DO. III. 167 geschrieben von EB; zum Diktat, das stellenweise an den Stil des EA und des EB anklingt, vgl. die Bemerkungen zu Reg. 1576; M.; SI. 2; „Notum sit omnibus.”

Überlieferung/Literatur Oranienbaum Landesarchiv (A).

Bresslau, DD. centum 31 no. 21 aus A; MG. DD. 3, 103 no. 82.

Stumpf 1390 a.

RI II,4 n. 1577, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-08-01_1_0_2_4_1_217_1577 (Abgerufen am 28.11.2023).





Heinrich II. - RI II,4 n. 1578

1004 August 1, Magdeburg

Heinrich bestätigt auf Intervention der Königin Kunigunde und auf Bitten des Bischofs Arnulf von Halberstadt das zwischen der Äbtissin Hildegard von Drübeck und deren Bruder Graf Wiker getroffene Übereinkommen, nach welchem erstere die erbliche Vogtei über ihr Kloster dem Grafen übertragen und dieser dafür der Abtei seine Besitzungen in Aderstedt, Danstedt, Ströbeck (alle Kr. Halberstadt, Bz. Magdeburg) und Witeburnun (Wüstung Wetteborn bei Wetteborner Zoll, Gm. Danstedt, ebenda) unter der Bedingung geschenkt hatte, daß genannte Güter an seine Erben zurückfallen sollen, wenn ihnen mit Zustimmung des Königs die Vogtei entzogen werden sollte; ferner schenkt der König dem Kloster ein von den freien Männern Lambert und Liudiger in seinen Besitz gekommenes Gut zu Heudeber (vgl. Reg. 1997) mit allem Zubehör und zu freiem Verfügungsrecht zum Nutzen des Klosters. – Guntherius canc. vice Aribonis archicap.; M.; SI. D.; „Si fidelium dei.” – Der Schrift nach eine Fälschung des 12. Jh.; für das Protokoll benutzte der Fälscher das DH. II. 452 (Reg. 1997), und dem DH. II. 82 (Reg. 1577) entnahm er die veränderte Datumzeile sowie einige Wendungen für die Narratio und für den ersten Teil der Dispositio. Während der zweite Teil des Kontextes sich weitgehend mit dem des DH. II. 452 deckt, geht der erste auf eine verlorene Königsurkunde für Drübeck zurück, deren Arenga und Publicatio mit einem Dipl. Ludwigs d. Fr. für Fischbeck von 819 (B.-Mühlbacher 702) und deren Narratio zum Teil mit dem gefälschten DL. II. 178 von 853 für Korvei und Herford übereinstimmte. Die von Bresslau offengelassene Frage, ob an ein karolingisches oder salisches Dep. zu denken sei, hat Reinöhl AUF. 9 (1926) 129 f. insofern einer Lösung näher gebracht, als nach seinen Ausführungen Drübeck erst kurz vor 960 als Eigenkloster der Wiker Grafen gegründet und 980 Otto I. tradiert worden ist (vgl. DO. I. 217). Scheidet somit die Möglichkeit eines karolingischen Dep. aus, so glaubt Reinöhl l. c. an ein solches Heinrichs II. denken zu dürfen, das gegen Ende August 1002 ausgestellt worden sein könnte (Reg. 1502). Dafür spricht vor allem der von Stengel 213 Anm. 5, 261 Anm. 3 erbrachte Nachweis, daß die im DH. II. 510 verwendete Fälschung DL. II. 178 (vgl. oben) am 24. August 1002 der Kanzlei anläßlich der Ausfertigung des DH. II 12 (Reg. 1499) für Korvei vorgelegt worden sein muß; außerdem ist der in DH. II. 510 als Petent genannte Bischof Arnulf von Halberstadt einige Tage später (DH. II. 13 vom 27. August) am Hofe nachweisbar. Bezüglich der geschilderten Regelung der Vogteiverhältnisse, die Reinöhl l. c. für glaubhaft hält, sind die von Bresslau in seiner Vorbemerkung geäußerten Bedenken zu berücksichtigen.

Überlieferung/Literatur Angebl. Oranienbaum Landesarchiv.

Bresslau, DD. centum 32 no. 22; MG. DD. 3, 653 no. 510.

Stumpf 1390 b.

RI II,4 n. 1578, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-08-01_2_0_2_4_1_218_1578 (Abgerufen am 28.11.2023).





Heinrich II. - RI II,4 n. 1578a

1004 (August 8), Nienburg

Heinrich nimmt an der Weihe der Kirche des Klosters Nienburg teil.

Überlieferung/Literatur DH. II. 83 (Regg. 1579, 1580).

RI II,4 n. 1578a, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-08-08_1_0_2_4_1_219_1578a (Abgerufen am 28.11.2023).





Heinrich II. - RI II,4 n. 1579

1004 August 8, Nienburg

Heinrich schenkt dem von Abt Ekkehard, einem Blutsverwandten des Königs, erbauten Kloster Nienburg an der Saale, an dessen Weihe der König mit den Bischöfen Hilderich von Havelberg, Wido von Brandenburg, Hildiward von Zeitz, Wibert von Merseburg, Walter von Speyer und Erzbischof Tagino von Magdeburg vor Beginn des Slawenfeldzuges (Reg. 1580 a) teilgenommen hatte, auf Bitten der Königin Kunigunde die beiden Orte Trebatsch (Kr. Beeskow, Bz. Frankfurt/Oder) und Leibchel (Kr. Lübben, Bz. Cottbus) mit den Burgwarden und allem Zubehör in der Lausitz, in der Grafschaft des Grafen Gero, und gewährt über diese Besitzungen das freie Verfügungsrecht zum Nutzen des Klosters (qualiter quidam venerabilis et nostri sanguinis abbas nomine Eggihardus, aedificato a se regulari monasterio et in honorem sanctae dei genitricis Mariae sanctique Cypriani martyris consummato in civitate quae dicitur Nuuuenburg iuxta fluvium Sala, supplex nostram deprecatus est celsitudinem pro maiore loci in perpetuum reverentia suae interesse dedicationi. Nos igitur ..., quia ea tempestate proxima nobis in Sclauoniam instabat expeditio, ... cum episcopis nostris Hildericho Hauelbergensi, Uuidone Brandenburgensi, Hildiuuardo Citicensi, Uuipperto Merseburgensi, Uualthero Spirensi et Taginone Magedeburgensis aecclesiae archipraesule divertentes, consummatis ibi rite in dedicatione templi divinis officiis, ... ad augmentum loci et fratrum ibidem deo sub regula sancti Benedicti militantium victualia duas nostri iuris civitates, id est Triebus et Liubocholi, cum teritoriis suis in pago Lusici et in Geronis comitatu sitis ... ad intercessionem praedictę contectalis nostrae et eorundem episcoporum contulimus, una cum omnibus earum legalibus pertinentiis ..., eo tenore quatinus praefatus venerabilis Eggihardus abbas suique in aeternum successores liberam inde habeant per omnia potestatem pro cenobii sui usibus et monachorum oportunitatibus quicquid sibi libuerit faciendi). – Egilbertus canc. vice Uuilligisi archicap.; geschrieben von EB; zum Diktat vgl. die Bemerkungen zu Reg. 1576 und Stengel, Immunitätspriv. 217 Anm. 7, der eine Mitwirkung des EC vermuten möchte; M.; SI D.; „Si loco sanctorum.”

Überlieferung/Literatur Oranienbaum Landesarchiv.

Knaut, Ant. Ballensted. 94 zit.; MG. DD. 3, 103 no. 83 a.

Stumpf 1392.

Kommentar Nach Bresslau NA. 20 (1895) 168 ff. wurde die Urkunde erst nach Beendigung des erfolgreichen Feldzuges gegen Böhmen und Polen (vgl. Jbb. Heinrichs II. 1, 316 ff.) ausgefertigt, aber nach der Handlung datiert, die anläßlich der Weihe der Nienburger Kirche erfolgt war. – Erwähnt im Chron. Montis Sereni (SS. 23, 154).

RI II,4 n. 1579, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-08-08_2_0_2_4_1_220_1579 (Abgerufen am 28.11.2023).





Heinrich II. - RI II,4 n. 1580

1004 August 8, Nienburg

Heinrich schenkt dem Kloster Nienburg die Orte Trebatsch, Leibchel (wie Reg. 1579), Pretschen, Gröditsch, Leibsch, Schlepzig und Krausnick (alle Kr. Lübben, Bz. Cottbus) und die Lehen eines Dietrich (duas nostri iuris civitates, id est Triebus, Liubochoni, Mroscina, Grothisti, Liubsi, Zloupisti, Gozteuuissi cum teritoriis suis – ac omne quicquid Dietheri in beneficium habuit – in pago Lusici et in Geronis comitatu sitis). – Egilbertus canc. vice Uuilligisi archicap.; erweiterte Neuausfertigung des DH. II. 83 a (Reg. 1579), geschrieben von ED; M.; SI. D.; „Si loca sanctorum.”

Überlieferung/Literatur Oranienbaum Landesarchiv (A1).

Beckmann, Anhalt. Hist. 1, 431 no. 8 aus A1; MG. DD. 3, 103 no. 83 b.

Böhmer 962; Stumpf 1391.

Kommentar Da die Datierung aus DH. II. 83 a übernommen wurde, kann über den Zeitpunkt der Neuausfertigung nichts gesagt werden. – Nach Bresslaus Vorbemerkung zu DU. II. 83 b ist nicht zu entscheiden, ob der Zusatz als eine Erweiterung der ursprünglichen Schenkung (DH. II. 83 a) anzusehen ist oder ob nur Pertinenzen der beiden Burgwarde angeführt werden sollten; doch wäre letzteres nach der Formulierung in J. L. 4059, 13421 wahrscheinlicher; vgl. Ficker, Beiträge 1, 297. Literatur zu den Ortsnamen in Jbb. Heinrichs II. 1, 316 Anm. 3.

RI II,4 n. 1580, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-08-08_3_0_2_4_1_221_1580 (Abgerufen am 28.11.2023).






Heinrich II. - RI II,4 n. 1580a

1004 (Mitte August – Anfang September), –

Feldzug gegen Herzog Boleslaw von Polen und Böhmen. Das Heer sammelt sich Mitte August bei Merseburg (ausgenommen die später dazustoßenden Bayern) und setzt sich Richtung Polen in Bewegung. Zur Täuschung des Gegners läßt König Heinrich auf der Elbe bei Boritz (oberhalb Riesa) und bei Neußen (bei Belgern) Schiffe zum Übersetzen zusammenziehen, biegt aber vor Erreichen des Flusses überraschend nach Süden ab, um über das Erzgebirge nach Böhmen einzufallen. Den Kulmer Paß, den Herzog Boleslaw mit Bogenschützen besetzt hatte, läßt der König von Gepanzerten (Adalbold l. c.: praemissis in nocte marchionibus) erstürmen. Im Verlaufe des weiteren Vormarsches, der sich durch das Zuspätkommen der Bayern etwas verzögert, wird eine Sperrfeste (wohl Gnewin = Brüx a. d. Biela) kampflos übergeben; die Bewohner von Saaz (a. d. Eger) öffnen die Tore und machen ihre polnische Besatzung nieder. Der vertriebene Böhmenherzog Jaromir (vgl. Thietmar V, 23; Adalbold cap. 44 und Reg. 1537 a), der an diesem Feldzug teilnimmt, wird von König Heinrich mit deutschen Truppen und mit seinen böhmischen Anhängern nach Prag vorausgeschickt, um Herzog Boleslaw zu bekämpfen. Dieser kann noch rechtzeitig in seine Heimat entfliehen. Nachdem Jaromir vor den Toren der Stadt die Rechte des Volkes bestätigt hatte, wird er auf die Burg Wyschehrad geführt und zum Herrscher ausgerufen. Bald darauf trifft König Heinrich ein, der von Bischof Thiedagg von Prag (997–1017) und vom Herzog nach St. Georg (auf dem Hradschin) geleitet wird, wo er vor dem versammelten Volke Jaromir als Herzog von Böhmen einsetzt.

Überlieferung/Literatur Thietmar VI, 10 ff.; Adalbold cap. 43, 46 f. (SS. 4, 694 f.); Ann. Quedlinburg. (SS. 3, 79); Herimann Aug. (SS. 5, 118).

Kommentar Zu diesem erfolgreichen Feldzug, der die Trennung Böhmens von Polen zum Ziele hatte, vgl. Jbb. Heinrichs II. 1, 316 ff.; Bretholz, Geschichte Böhmens u. Mährens (1912) 116 ff.; Holtzmann, Kaiserzeit 406; zur staatsrechtlichen Stellung des Herzogtums Böhmen vgl. Wegener, Böhmen, Mähren u. das Reich (1959) 65 f. und zur sagenhaften Ausgestaltung der Geschehnisse durch die älteste böhmische Historiographie vgl. Jbb. Heinrichs II. 1, 490 ff.

RI II,4 n. 1580a, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-08-00_1_0_2_4_1_222_1580a (Abgerufen am 28.11.2023).

September

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Heinrich II. - RI II,4 n. 1580a

1004 (Mitte August – Anfang September), –

Feldzug gegen Herzog Boleslaw von Polen und Böhmen. Das Heer sammelt sich Mitte August bei Merseburg (ausgenommen die später dazustoßenden Bayern) und setzt sich Richtung Polen in Bewegung. Zur Täuschung des Gegners läßt König Heinrich auf der Elbe bei Boritz (oberhalb Riesa) und bei Neußen (bei Belgern) Schiffe zum Übersetzen zusammenziehen, biegt aber vor Erreichen des Flusses überraschend nach Süden ab, um über das Erzgebirge nach Böhmen einzufallen. Den Kulmer Paß, den Herzog Boleslaw mit Bogenschützen besetzt hatte, läßt der König von Gepanzerten (Adalbold l. c.: praemissis in nocte marchionibus) erstürmen. Im Verlaufe des weiteren Vormarsches, der sich durch das Zuspätkommen der Bayern etwas verzögert, wird eine Sperrfeste (wohl Gnewin = Brüx a. d. Biela) kampflos übergeben; die Bewohner von Saaz (a. d. Eger) öffnen die Tore und machen ihre polnische Besatzung nieder. Der vertriebene Böhmenherzog Jaromir (vgl. Thietmar V, 23; Adalbold cap. 44 und Reg. 1537 a), der an diesem Feldzug teilnimmt, wird von König Heinrich mit deutschen Truppen und mit seinen böhmischen Anhängern nach Prag vorausgeschickt, um Herzog Boleslaw zu bekämpfen. Dieser kann noch rechtzeitig in seine Heimat entfliehen. Nachdem Jaromir vor den Toren der Stadt die Rechte des Volkes bestätigt hatte, wird er auf die Burg Wyschehrad geführt und zum Herrscher ausgerufen. Bald darauf trifft König Heinrich ein, der von Bischof Thiedagg von Prag (997–1017) und vom Herzog nach St. Georg (auf dem Hradschin) geleitet wird, wo er vor dem versammelten Volke Jaromir als Herzog von Böhmen einsetzt.

Überlieferung/Literatur Thietmar VI, 10 ff.; Adalbold cap. 43, 46 f. (SS. 4, 694 f.); Ann. Quedlinburg. (SS. 3, 79); Herimann Aug. (SS. 5, 118).

Kommentar Zu diesem erfolgreichen Feldzug, der die Trennung Böhmens von Polen zum Ziele hatte, vgl. Jbb. Heinrichs II. 1, 316 ff.; Bretholz, Geschichte Böhmens u. Mährens (1912) 116 ff.; Holtzmann, Kaiserzeit 406; zur staatsrechtlichen Stellung des Herzogtums Böhmen vgl. Wegener, Böhmen, Mähren u. das Reich (1959) 65 f. und zur sagenhaften Ausgestaltung der Geschehnisse durch die älteste böhmische Historiographie vgl. Jbb. Heinrichs II. 1, 490 ff.

RI II,4 n. 1580a, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-08-00_1_0_2_4_1_222_1580a (Abgerufen am 28.11.2023).





Heinrich II. - RI II,4 n. 1580b

1004 September 8, Prag

Heinrich feiert Mariä Geburt. Auf seinen Wunsch und mit Erlaubnis des Prager Bischofs Thiedag wird der Festgottesdienst von Bischof Gottschalk von Freising gehalten, der den König nach dem Evangelium auffordert, den in Haft befindlichen Markgrafen Heinrich von Schweinfurt zu begnadigen (vgl. Regg. 1555 b, 1586 a).

Überlieferung/Literatur Thietmar VI, 13 (10).

RI II,4 n. 1580b, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-09-08_1_0_2_4_1_223_1580b (Abgerufen am 28.11.2023).




Heinrich II. - RI II,4 n. 1580c

1004 (nach September 8 – vor Oktober 9), –

Heinrich entläßt die Bayern in die Heimat. Er selbst unternimmt von Böhmen aus mit Hilfe des Herzogs Jaromir einen Feldzug gegen die Milzener (in der Oberlausitz). Bautzen wird nach einer verlustreichen Belagerung, in deren Verlauf der König selbst in Gefahr gerät, auf Anordnung des Herzogs Boleslaw von Polen gegen freien Abzug der Verteidiger übergeben. Heinrich, der diese Burg nach Thietmar VI, 34 dem Grafen Hermann (Markgraf des eroberten Milzenerlandes, Sohn des 1002 ermordeten Markgrafen Ekkehard v. Meissen) übergeben hatte, überläßt diesem und den übrigen Markgrafen (Gunzelin v. Meissen, Gero II v. d. Lausitz) Verstärkungen und zieht mit dem erschöpften Heer heimwärts.

Überlieferung/Literatur Thietmar VI, 14 (11) f.

Kommentar Vgl. Jbb. Heinrichs II. 1, 324 f.; Bresslau NA. 20 (1895) 170; G. Artler, Zusammensetzung d. deutschen Streitkräfte etc., in Zeitschr. d. Vereins f. Thüring. Geschichte u. Altertumskunde NF. 21 (1912) 288 f.; Schünemann DA. 2 (1938) 76; Holtzmann, Kaiserzeit 407.

RI II,4 n. 1580c, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-09-08_2_0_2_4_1_224_1580c (Abgerufen am 28.11.2023).


Oktober

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Heinrich II. - RI II,4 n. 1580c

1004 (nach September 8 – vor Oktober 9), –

Heinrich entläßt die Bayern in die Heimat. Er selbst unternimmt von Böhmen aus mit Hilfe des Herzogs Jaromir einen Feldzug gegen die Milzener (in der Oberlausitz). Bautzen wird nach einer verlustreichen Belagerung, in deren Verlauf der König selbst in Gefahr gerät, auf Anordnung des Herzogs Boleslaw von Polen gegen freien Abzug der Verteidiger übergeben. Heinrich, der diese Burg nach Thietmar VI, 34 dem Grafen Hermann (Markgraf des eroberten Milzenerlandes, Sohn des 1002 ermordeten Markgrafen Ekkehard v. Meissen) übergeben hatte, überläßt diesem und den übrigen Markgrafen (Gunzelin v. Meissen, Gero II v. d. Lausitz) Verstärkungen und zieht mit dem erschöpften Heer heimwärts.

Überlieferung/Literatur Thietmar VI, 14 (11) f.

Kommentar Vgl. Jbb. Heinrichs II. 1, 324 f.; Bresslau NA. 20 (1895) 170; G. Artler, Zusammensetzung d. deutschen Streitkräfte etc., in Zeitschr. d. Vereins f. Thüring. Geschichte u. Altertumskunde NF. 21 (1912) 288 f.; Schünemann DA. 2 (1938) 76; Holtzmann, Kaiserzeit 407.

RI II,4 n. 1580c, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-09-08_2_0_2_4_1_224_1580c (Abgerufen am 28.11.2023).




Heinrich II. - RI II,4 n. 1582

1004 Oktober 9, Magdeburg

Heinrich bestätigt der bischöflichen Kirche von Cremona auf Intervention der Königin Kunigunde und auf Grund der Privilegien der Ottonen das Flußufer, den Zoll und die öffentliche Gewalt innerhalb der Stadt und in einem Umkreis von fünf Meilen (nos karitate dei et dilecte regni nostri consortis Cunigunde gratissimo interventu queque precepta, que ab antecessoribus nostris, maxime primo secundo et tertio sanctissimis et invictissimis augustis Ottonibus, ecclesię Cremonensi largitate concessa et confirmata sunt, cum omnibus que continentur in illis, cum ripa videlicet et curatura teloneo et districtione eiusdem civitatis infra et extra per quinque miliariorum spacia, nostri precepti auctoritate concedendo prefate ecclesię donasse confirmasse et roborasse, ea videlicet ratione ut nullus dux, marchio archiepiscopus ... de predictis omnibus aliquam molestiam aut violentiam inferre presumat). – Egilbertus canc. vice Uuilligisi archiepisc. et archicanc.; unter weitgehender Benutzung des DO. III. 222 wahrscheinlich verfaßt von EC; gelegentlich wurden auch die DDO. III. 204–206 verwendet; vgl. dazu Bresslaus Vorbemerkung zu DH. II. 84; M.; „Quoniam nostrum est.”

Überlieferung/Literatur fehlt.

Codex Sicardianus aus dem Anfang des 13. Jh. p. 32 in der Biblioteca Governativa Cremona.

Ughelli, Italia sacra ed. I. 4, 804 zit. mit 8. kal. od.; MG. DD. 3, 106 no. 84.

Böhmer 963; Stumpf 1393.

Kommentar

RI II,4 n. 1582, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-10-09_1_0_2_4_1_226_1582 (Abgerufen am 28.11.2023).





Heinrich II. - RI II,4 n. 1583

(1004) Oktober 9, Magdeburg

Heinrich verbietet auf Beschwerde des Bischofs Landolf von Cremona den Äbten des Laurentiusklosters, das dem Bistum Cremona untersteht, jegliche Vergabung von Klostergut ohne Genehmigung des Bischofs, wie dies Abt Lampert getan hat (quod vir venerabilis Landulfus sanctę Cremonensis ecclesię episcopus et per omnia noster fidelissimus modestie nostrę retulit, quod quedam abbatia suo episcopio subdita et in honore sancti Laurentii dedicata et iuxta civitatem suam sita a quodam abbate Lamperto nomine diminueretur in beneficium dando et malas inscriptiones faciendo et hac occasione victualia fratrum subtrahebantur, et sic orationes et helemosine, que pro anima illius qui eam construxit et pro animabus omnium christianorum fieri debebant, diminui videbantur ... . Divina namque gratia inspirante et dilectissime coniugis nostrę Chunichunde conscilio saluberimo interveniente, nostre regalis auctoritatis preceptum, quod inviolabile perpetualiter teneatur, fieri precipimus, ea videlicet ratione ut tam presens abbas quam futuri nullam potestatem deinceps habeant de rebus ad predictam abbatiam pertinentibus diminuere nec in benefitium dando nec commutationes seu precarias atque libellarias faciendo sine licentia presentis episcopi et successorum eius qui pro tempore fuerint). – Egilbertus canc. vice Uuilligisi archiepisc. et archicanc.; verfaßt außerhalb der Kanzlei unter Benutzung des Dipl. Rudolfs II. von 924 Sept. 27 (FSI 37, 107 no. V); in Arenga und Corroboratio Anklänge an ältere Cremoneser Urkunden, z. B. DKa. III. 90 und DO. III. 205; nach Bresslaus Vorbemerkung zu DH. II. 85 sind die von Stumpf no. 1523 und Astegiano, Cod. dipl. Cremonae 1, 93 geäußerten Bedenken gegen die Echtheit vor allem darum unbegründet, weil das einwandfreie DH. III. 26 eine fast wörtliche Wiederholung des DH. II. 85 ist; M.; „Si sanctarum dei.”

Überlieferung/Literatur fehlt.

Codex Sicardianus aus dem Anfang des 13. Jh. p. 33 Biblioteca Governativa Cremona (A).

Ughelli, Italia sacra ed. I. 4, 804 aus A; MG. DD. 3, 107 no. 85.

Stumpf 1523.

Kommentar Das Protokoll stimmt mit dem des DH. H. 84 (Reg. 1582) überein und paßt nicht zu 1009; in der uneinheitlichen Datierung beziehen sich Tag und Ort auf 1004, die Jahresangaben auf 1009. Nach Bresslaus Vorbemerkung zu DH. H. 85 weisen diese Unstimmigkeiten darauf hin, daß schon im Oktober 1004 in Magdeburg über das Schicksal des von Bischof Udalrich von Cremona, einem Parteigänger Arduins, gegründete Kloster verhandelt worden ist. Damals wurde zugleich mit DH. II. 84 entweder ein Blankett angefertigt, welches das ganze Protokoll und die Datierung ohne Jahresangaben enthielt, das 1009 durch Eintragung des Textes und der Jahresangaben fertiggestellt wurde, oder es ist 1004 ein mit Tag und Ort versehener Akt aufgenommen worden, der 1009 unter Heranziehung des DH. II. 84 zu einer Urkunde ausgestaltet wurde. Zur möglichen Ursache der Verzögerung vgl. Bresslaus Vorbemerkung zu DH. II. 84. – Das Diplom muß im Jahre 1009 schon vor dem 7. Juni, dem Krönungstage, vollendet worden sein.

RI II,4 n. 1583, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-10-09_2_0_2_4_1_227_1583 (Abgerufen am 28.11.2023).





Heinrich II. - RI II,4 n. 1584

1004 Oktober 15, Frohse

Heinrich schenkt auf Intervention der Königin Kunigunde und des Bischofs Heinrich der bischöflichen Kirche von Würzburg die Knechte Gerold und Irning mit all ihrem Hab und Gut (quoniam interventu ... Cunigundae reginae nec non et Hecilini Vuirciburgensis ęcclesiae episcopi pia flagitatione quosdam nostrae proprietatis servos Geroldum videlicet et Iringun dictos ęcclesiae sancti Kiliani in Uuirciburc in proprium donavimus ... Pręcipientes ... ut nec parva quorumlibet vel magna persona eundem pręscriptum episcopum Hecilinum suosque successores de iam dictis servis eorumque possessionibus hęreditatibus mobilibus et inmobilibus seu questibus aliquo modo iusta acquisitione illis adherentibus inquietare ... presumat). – Egilbertus canc. vice Uuilligisi archicap.; verfaßt und geschrieben von ED; M.; SI. 2; „Si fidelium nostrorum.”

Überlieferung/Literatur München Hauptstaatsarchiv.

Mon. Boica 28a, 320 no. 208; MG. DD. 3, 108 no. 86.

Böhmer 964; Stumpf 1394.

Kommentar Zur Fassung der Datumzeile, die mit der von DH. H. 84 (Reg. 1582) übereinstimmt, vgl. die dortigen Bemerkungen.

RI II,4 n. 1584, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-10-15_1_0_2_4_1_228_1584 (Abgerufen am 28.11.2023).

November

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Heinrich II. - RI II,4 n. 1585

1004 November 2, Magdeburg

Heinrich nimmt das von den Schwestern Frederuna und Imma mit Hilfe des Grafen Gero gegründete Nonnenkloster Kemnade, dem die Gründerinnen ihre namentlich angeführten Besitzungen in der Grafschaft des Herzogs Bernhard I. von Sachsen geschenkt hatten, auf Intervention des Bischofs Theoderich von Minden in seinen Schutz, er verleiht die rechtliche Gleichstellung mit den Reichsabteien Gandersheim, Quedlinburg und Herford, weiters die Immunität, das Recht der freien Wahl der Äbtissin und bestimmt, daß das Kloster bis zum Tode der beiden Stifterinnen in deren Besitz bleibe, dann aber in das Eigentum des Reiches übergehen solle (qualiter domna Frederuna venerabilis abbatissa eiusque soror Imma comitissa, Gerone comite adiuvante, construcserunt quoddam monasterium ad honorem sanctę dei genitricis et perpetue virginis Marię dedicatum, ad quod omnem heriditatem, hoc est: Keminetan, Hęgen, Barigi, Tundiriun, Othere – hęc sunt in Tilithi –; Uarstan in Auga; Rothe in Uuikanauelde; Bardenuuic, Hotmannessun, Uuitthorp, Britlingi, Biangibudiburg, Addunesthorp, Hatherbiki, Bodanhuson, Sutherburg in Bardanga; Claniki in Dreuani; Uuigmannesburstal, Bennedesthorp in Mosidi; Uuidila, Uualdersidi, Kokerbiki in Heilanga; Holana, Aun, Setila in Hogtrunga; Hepstidi, Sinigas cunctaque earum hic prememorata predia gratissima voluntate tradidęrunt, quę vero sita sunt in comitatu Bernhardi ducis. Unde ... rogaverunt, ut ipsum monasterium in nostri mundiburdio susciperemus talisque libertatis ac legis primatum concederemus, qualem Gandesheim, Quitilinburg, Heriuurti tenere videntur, quod nos peticione Theodrici Mimidonensis episcopi fecisse omnium noscat universitas fidelium. Ad hec statuimus, ut in prefatę abbatisse suęque sororis comitisse potestate predictum monasterium et abbacia nostro persistat concessu diebus vite earum, post obitum vero utrarumque earum ad nostrum publicum eadem abbacia ius in perpetuum pertineat ... concedimus abbacie, ut sancte moniales eiusdem monasterii, abbatissa defuncta, licenciam habeant eligendi aliam ad hoc idoneam). – Egilbertus canc. vice Uuilligisi archicap.; Empfängerausfertigung, deren Originalität durch die Nachtragung des Vollziehungsstriches und des Tagesdatums, sowie durch das unanfechtbare Protokoll und die einwandfreie Besiegelung gesichert ist; das Diktat klingt nach Bresslaus Vorbemerkung zu DH. II. 87 an das des EC, aber auch an das des DH. II. 70 (Reg. 1564) an, doch könnte auch ein Diplom Ottos II. oder Ottos III. benutzt worden sein; vgl. dazu auch Stengel, Immunitätspriv. 209 Anm. 4 b; M.; SI 2; „Omnium sanctę dei.”

Überlieferung/Literatur Münster Staatsarchiv.

Paullini, Ann. Corbeiens. 383 zit.; MG. DD. 3, 109 no. 87.

Westf. UB. Suppl. 97 no. 598; Böhmer 965; Stumpf 1395.

Kommentar Der Rechtsinhalt ist durch die Bestätigungen DH. H. 362 (Reg. 1898), DK. II. 19 und DH. III. 7 verbürgt. – Liste der Ortsnamen, alle in Niedersachsen: Keminetan = Kemnade, Kr. Holzminden; Hegen = Heyen, ebenda; Barigi = Börry, Kr. Hameln-Pyrmont; Tundiriun = Tündern, ebenda; Othere = Ohr, ebenda; Tilithi = Gau in Engern, um die Weser; Uarstan = Forst, Gd. Bevan, Kr. Holzminden; Auga = Gau an der Weser, um Höxter; Rothe = Wüstung im Kr. Holzminden, südl. d. Vogler; Uuikanauelde = Gau um Wickensen, Kr. Holzminden; Bardenuuic = Bardowieck, Kr. Lüneburg; Hotmannessun = Ochtmissen, ebenda; Uuitthorp = Wittorf, Kr. Harburg; Britlingi = Brietlingen, Kr. Lüneburg; Biangibudiburg = Buntenburg, ebenda; Addunesthorp = Addenstorf, Kr. Uelzen; Hatherbiki = Groß und Klein Hesebeck, ebenda; Bodanhuson = Bahnsen, ebenda; Sutherburg = Suderburg, ebenda; Bardanga = der Bardengau; Claniki = Klenze, Kr. Lüchow; Dreuani = Gau Drawehn, Kr. Lüneburg; Uuigmannesburstal = Wüstung Wichmannsborstel südl. v. Moisburg, Kr. Harburg; Bennedesthorp = Bendestorf, ebenda; Mosidi = Gau um Moisburg, ebenda; Uuidila = Wedel, Kr. Stade; Uualdersidi = Wohlerst, ebenda; Kokerbiki = Kackerbeck, ebenda; Heilanga = Gau im Kr. Stade; Holana = Hollen, Kr. Neuhaus; Aun = entweder Aue, Gd. Bülkau, Kr. Neuhaus oder vom Schreiber versehentlich vom folgenden Setila getrennt und als Aunsetila auf Abbenseth, Kr. Neuhaus zu deuten; Setila = Seth (?), Kr. Neuhaus, oder mit dem vorhergehenden Aun zu deuten; Hogtrunga = der Ostegau im Kr. Stade; Hepstidi = Hipstedt, Kr. Bremervörde; Sinigas = Schnega (?), Kr. Lüchow-Dannenberg. – Zur Gründung des Klosters vgl. Hörger AUF. 9 (1926) 201.

RI II,4 n. 1585, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-11-02_1_0_2_4_1_229_1585 (Abgerufen am 28.11.2023).




Heinrich II. - RI II,4 n. 1586

1004 November 13, Magdeburg

Heinrich bestätigt dem Kloster des hl. Johannes (Berge) zu Magdeburg auf Bitten der Königin Kunigunde und des Erzbischofs Tagino von Magdeburg den von Kaiser Otto d. Gr. geschenkten Honigzehent von 17 angeführten Burgwarden im Gau Nizizi in der Grafschaft Geros, die früher Hodo inne hatte (qualiter nos pro dei amore sanctique Iohannis baptistae ... contectalis nostrae Cunigundae nostrique amantissimi Tegenonis Partenopolitani archipręsulis petitione ... ad monasterium praelibati precursoris Christi, quod in suburbio Magadaburch constructum nobiliter collegio pollet monachorum, invictissimi augusti magni Ottonis nostri antecessoris donatione largitam omnem mellis quod eius pertinuit servitio decimam de Sclauorum provintia Nizizi nominata, cum subscriptis urbibus: Siusili, Vuerlazi, Grodisti, Usizi, Brot, Rochutini, Neszvc, Sipnizi, Turgua, Pretimi, Olsnic, Dumuz, Tribaz, Prietozina, Clotna, Uuazgrini, Zuetna, tunc temporis in comitatu Hodonis, nunc vero Geronis ... stabilivimus). – Eilbertus canc. ad vicem Uuilligisi archiepisc. summique capellani; unter Benutzung des gefälschten DO. I. 446 verfaßt und geschrieben außerhalb der Kanzlei; da aber die Worte actum Magadaburch von EC eingesetzt worden sind, ist die Echtheit gesichert; vgl. Bresslaus Vorbemerkung zu DH. II. 88; M.; SI. D.; nach Holstein (s. unten l. c.) befand sich am Diplom ein Abdruck des SI. 2; „Divinae dispensationis largitione.”

Überlieferung/Literatur Magdeburg Landeshauptarchiv (A).

Höfer, Zeitschr. 2, 137 no. 32 aus A; Holstein, UB. des Klosters Berge 7 no. 10; MG. DD. 3, 111 no. 88.

Stumpf 1396.

Kommentar Identifizierung der Ortsnamen bei Hessler, Mitteldeutsche Gaue des frühen u. hohen Mittelalters 139 f. (Abhandl. d. Sächs. Akad. z. Leipzig, phil.-hist. Kl., Bd. 49, 1957, Heft 2).

RI II,4 n. 1586, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-11-13_1_0_2_4_1_230_1586 (Abgerufen am 28.11.2023).





Heinrich II. - RI II,4 n. 1586a

1004 (um November 23), Merseburg

Heinrich erholt sich hier von den Strapazen des Polenfeldzuges (vgl. Regg. 1580 a–c). Er verleiht die durch den Tod des Grafen Esiko (22. Nov. 1004 nach Necrol. Merseburg.) erledigte Grafschaft Merseburg mit dem dazugehörigen Lehen an den Grafen Burchard (1002–1017 Pfalzgraf von Sachsen); ein Thiedbern bekommt aus diesem Nachlaß vier Burgen an der Mulde zu Lehen. Der König selbst behält sich die Eigengüter des Verstorbenen. – Markgraf Heinrich von Schweinfurt wird begnadigt und aus der Haft entlassen (vgl. Reg. 1580 b).

Überlieferung/Literatur Thietmar VI, 16 (12).

RI II,4 n. 1586a, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-11-23_1_0_2_4_1_231_1586a (Abgerufen am 28.11.2023)





Heinrich II. - RI II,4 n. 1587

1004 (um November 23), Merseburg

Heinrich restituiert der bischöflichen Kirche von Merseburg die Abgaben der Kaufleute und Juden zu Merseburg, die Bischof Gisiler einst vertauscht hatte. – Deperditum, erwähnt bei Thietmar VI, 16 (12).

RI II,4 n. 1587, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-11-23_2_0_2_4_1_232_1587 (Abgerufen am 28.11.2023)..






Heinrich II. - RI II,4 n. 1588

1004 November 23, Merseburg

Heinrich schenkt dem Domkapitel von Merseburg jene Besitzung zu Kuckenburg und Obhausen (beide Kr. Querfurt, Bz. Halle) in der Grafschaft des Grafen Burchard im Hosgau, die früher Graf Esiko innehatte, und die nach dessen Tod an den König gefallen war (qualiter nos ... pro memoria Esiconis comitis animae praedium, quod praefatus Esico, dum vixit, tenuit in Cucinburg et in Ubhuson et nunc nostrae regali potestati pertinet, situm scilicet in comitatu Burchardi comitis in loco qui nominatur Hassaga, episcopatui et aecclesiae sancti Iohannis baptistę, Christi autem eximii praecursoris nec non celeberrimi martyris Laurentii in proprium damus ... ea videlicet ratione ut praetaxati pontificatus canonici, presbyteri diacones et reliquus clerus ... praenominatum praedium habeant ad eorum usum). – Egilbertus canc. vice Uuilligisi archicap.; verfaßt und geschrieben von EB; vgl. Stengel, Immunitätspriv. 217 Anm. 7; M.; SI. 2; „Si loca sanctorum.”

Überlieferung/Literatur Magdeburg Landeshauptarchiv.

(Brotuff), Chronica von den Antiquiteten H I' zit.; Kehr, Merseburger UB. 1, 38 no. 35; MG. DD. 3, 112 no. 89.

Stumpf 1397.

Kommentar Nach Bresslaus Vorbemerkung zu DH. II. 89 scheint die Datierung nach der Handlung erfolgt zu sein, denn Graf Esiko ist nach dem Merseburger Nekrolog (in Neue Mitteil. aus dem Gebiet hist. antiq. Forsch. 2, 257) erst am 22. November gestorben; vgl. Kehr l. c. 28 no. 27, ferner DO. III. 320, B.-Uhlirz, Regg. Ottos III. no. 1317 und Thietmar VI. 16 (12). – Kuckenberg soll heute nach F. Müller, Großes deutsches Ortsbuch (12. Aufl. 1958) 546 Esperstedt heißen; vgl. Hessler, Mitteldeutsche Gaue 127; zum Hosgau vgl. Pfaff in Zeitschr. f. hess. Geschichte u. Landeskunde 45 (1911) 7 und Hessler l. c. 102 ff.

RI II,4 n. 1588, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-11-23_3_0_2_4_1_233_1588 (Abgerufen am 28.11.2023).

Dezember

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Heinrich II. - RI II,4 n. 1589a

1004 Dezember 21, Allstedt

In Anwesenheit Heinrichs wird Thietmar (1009–1018 Bischof von Merseburg) durch Erzbischof Tagino von Magdeburg zum Priester geweiht.

Überlieferung/Literatur Thietmar VI, 46 (31).

Kommentar Vgl. Jbb. Heinrichs II. 1, 327; Bresslau NA. 20 (1895) 171; Holtzmann, Thietmar XIX.

RI II,4 n. 1589a, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-12-21_1_0_2_4_1_235_1589a (Abgerufen am 28.11.2023).





Heinrich II. - RI II,4 n. 1590a

1004 Dezember 25, Dornburg a. d. Saale

Heinrich feiert Weihnachten.

Überlieferung/Literatur Ann. Hildesheim. zu 1005 (SS. schol.).

RI II,4 n. 1590a, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-12-25_1_0_2_4_1_237_1590a (Abgerufen am 28.11.2023).





Heinrich II. - RI II,4 n. 1591

1004 Dezember 28, Dornburg

Heinrich schenkt der bischöflichen Kirche von Worms auf Bitten des Bischofs Burkhard und der Königin Kunigunde ein Gut in der Ortschaft Pepinville (b. Thionville) im Moselgau mit allem Zubehör (qualiter Burchardus sanctae Uuormatiensis aecclesiae venerabilis praesul nostram regiam adiit humiliter obsecrans excellentiam, ut praedium, quod habere in villa nuncupante Pipinesdorf videmur, suo episcopio ... largiri ... dignaremur. Cuius itaque petitioni per interventum Cunigundae nostrae dilectae coniugis ... praefatum praedium, quod est situm in villa Pipinesdorf in pago Muselgouuae in comitatu vero, integre cum cunctis suis pertinentiis, ... iam praememoratae aecclesiae sancti Petri ... concedimus). – Egilbertus canc. vice Uuilligisi archicap.; geschrieben von EB nach einem möglicherweise von EC beeinflußten Diktat; M.; SI. D.; „Si loca sanctorum.”

Überlieferung/Literatur Luzern Staatsarchiv.

Chartul. Wormat. aus der Mitte des 12. Jh. f. 32 Niedersächsische Landesbibliothek Hannover.

Schanat, Hist. Wormat. 2, 36 no. 42; MG. DD. 3, 115 no. 92.

Böhmer 966; Stumpf 1398.

Kommentar Zur Datierung vgl. NA. 20 (1895) 132 Anm. 2; der Grafenname wurde nicht nachgetragen. – Nach Bresslaus Vorbemerkung zu DH. II. 92 und NA. 23 (1898) 161 sind die Worte des DO. III. 120, die den ganzen Ort Pepinville als alten Besitz der Wormser Kirche bezeichnen, interpoliert.


Nachtrag von David Schnur, eingereicht am 28.12.2020. Ausf., Perg. im Landesarchiv Speyer, Best. F7 (Gatterer-Apparat) Urkunde 3. Findbucheintrag via www.archivdatenbank.lha-rlp.de/speyer/a/a.5/f7/fb/urkunden/3/


Empfohlene Zitierweise RI II,4 n. 1591, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-12-28_1_0_2_4_1_239_1591 (Abgerufen am 28.11.2023).





Heinrich II. - RI II,4 n. 1590b

1004 (Weihnachten) – 1005 (Mitte Februar), Sachsen

Heinrich bleibt bis zum Beginn der Fastenzeit (Aschermittwoch war am 14. Februar) in Sachsen.

Überlieferung/Literatur Ann. Hildesheim. zu 1005 (SS. schol.).

Kommentar Es kann nicht festgestellt werden, wo der König in Sachsen Aufenthalt genommen hatte, denn es liegen außer der kurzen Notiz der Ann. Hildesheim. keine weiteren Nachrichten zum Itinerar vor.


RI II,4 n. 1590b, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1004-02-00_1_0_2_4_1_238_1590b (Abgerufen am 28.11.2023).