Kurs:Diskrete Mathematik (Osnabrück 2020)/Liste der Hauptsätze
Wenn eine Menge ist und wenn
und
bijektive Abbildungen sind,
so ist
Die Anzahl einer endlichen Menge ist also wohldefiniert.
Es sei eine endliche Menge mit Elementen und eine endliche Menge mit Elementen. Es sei .
Dann gibt es keine injektive Abbildung
Seien und endliche Mengen mit Elementen. Dann sind für eine Abbildung
die Begriffe injektiv, surjektiv und bijektiv äquivalent.
Es seien und disjunkte endliche Mengen mit bzw. Elementen.
Dann besitzt ihre Vereinigung gerade Elemente.
Es seien und endliche Mengen mit bzw. Elementen.
Dann besitzt die Produktmenge genau Elemente.
Es seien und endliche Mengen und es sei
eine Abbildung.
Dann gilt
Es seien und endliche Mengen mit bzw. Elementen.
Dann gibt es Abbildungen von nach .
Es seien und endliche Mengen, die beide Elemente besitzen.
Dann gibt es bijektive Abbildungen von nach .
Auf einer endlichen Menge mit Elementen
gibt es bijektive Abbildungen von nach .
Es sei eine endliche Menge mit Elementen.
Dann besitzt die Potenzmenge genau Elemente.
Die Anzahl der -elementigen Teilmengen in einer -elementigen Menge ist
Die Binomialkoeffizienten
erfüllen die rekursive Beziehung
Die Anzahl der fixpunktfreien Permutationen auf einer Menge mit Elementen ist
Es sei ein kommutativer Halbring und es seien Elemente aus .
Dann gilt das allgemeine Distributivgesetz
Es sei ein kommutativer Halbring und . Ferner sei eine natürliche Zahl.
Dann gilt
Es sei eine Gruppe.
Dann besitzen zu je zwei Gruppenelementen die beiden Gleichungen
eindeutige Lösungen .
Es sei ein Körper. Aus
folgt oder .
Es sei eine geordnete Menge und die Potenzmenge von .
Dann ist die Abbildung
ordnungsvolltreu und injektiv ist, wobei die Potenzmenge mit der Inklusion versehen ist.
Es seien zwei teilerfremde natürliche Zahlen.
Dann gibt es ganze Zahlen mit .
Es sei eine fixierte positive natürliche Zahl.
Dann gibt es zu jeder ganzen Zahl eine eindeutig bestimmte ganze Zahl und eine eindeutig bestimmte natürliche Zahl , , mit
Die Untergruppen von sind genau
die Teilmengen der Form
mit einer eindeutig bestimmten nichtnegativen Zahl .
Es seien ganze Zahlen.
Dann ist
wobei das kleinste gemeinsame Vielfache der ist.
Es sei eine Primzahl und teile ein Produkt von natürlichen Zahlen .
Dann teilt einen der Faktoren.
Jede natürliche Zahl , , besitzt eine eindeutige Zerlegung in Primfaktoren.
D.h. es gibt eine Darstellung
mit Primzahlen , und dabei sind die Primfaktoren bis auf ihre Reihenfolge eindeutig bestimmt.
In einem endlichen booleschen Verband
besitzt jedes Element eine eindeutige Darstellung der Form
mit Atomen .
Jeder endliche boolesche Verband
ist isomorph zur Potenzmenge einer endlichen Menge.
Es seien und Mengen und sei eine Abbildung.
Dann wird durch die Festlegung
wenn
eine Äquivalenzrelation auf definiert.
Es sei eine Menge und eine Äquivalenzrelation auf mit der Quotientenmenge . Es sei eine Abbildung mit für alle mit .
Dann gibt es eine eindeutig bestimmte Abbildung mit .
Es sei eine kommutative Gruppe, eine Untergruppe und die durch auf definierte Relation.
Dann liegt eine Äquivalenzrelation vor, und die Äquivalenzklasse zu ist gerade .
Es sei eine kommutative Gruppe, eine Untergruppe und die Quotientenmenge zur durch definierten Äquivalenzrelation auf mit der kanonischen Projektion
Dann gibt es eine eindeutig bestimmte Gruppenstruktur auf derart, dass ein Gruppenhomomorphismus ist.
Es sei ein kommutativer Ring, ein Ideal und die Quotientenmenge zur durch definierten Äquivalenzrelation auf mit der kanonischen Projektion
Dann gibt es eine eindeutig bestimmte Ringstruktur auf derart, dass ein Ringhomomorphismus ist.
Es sei . Der Restklassenring ist genau dann ein Körper,
wenn eine Primzahl ist.
Es sei ein kommutativer Halbring und seien Elemente und .
Dann ist
Es sei eine -elementige Menge und seien mit vorgegeben.
Dann ist die Anzahl der Abbildungen von nach mit der Eigenschaft, dass für alle ist, gleich
Es sei eine -elementige Menge und eine -elementige Menge.
Dann ist die Anzahl der surjektiven Abbildungen von nach gleich
Es sei eine -elementige Menge und eine -elementige Menge.
Dann ist die Anzahl der surjektiven Abbildungen von nach gleich
Es sei eine -elementige Menge und eine -elementige Menge.
Dann ist die Anzahl der surjektiven Abbildungen von nach gleich
Zu bezeichne die Anzahl der surjektiven Abbildungen einer -elementigen Menge in eine -elementige Menge.
Dann gilt die Rekursionsformel
Es sei eine Menge.
Es gibt eine natürliche Korrespondenz zwischen Äquivalenzrelationen auf und Partitionen auf .
Dabei wird einer Äquivalenzrelation die Menge ihrer Äquivalenzklassen zugeordnet, und einer Partition wird diejenige Äquivalenzrelation zugeordnet, bei der zwei Elemente als äquivalent angesehen werden, wenn sie in dem gleichen Block der Partition liegen.
Es sei eine -elementige Menge und eine -elementige Menge.
Dann ist die Anzahl der surjektiven Abbildungen von nach gleich .
Die Stirlingsche Zahl zweiter Art
beschreibt die Anzahl an Möglichkeiten, unterscheidbare Kugeln auf ununterscheidbare Urnen so zu verteilen, dass keine Urne leer bleibt.
Die Stirling-Zahlen zweiter Art erfüllen die Rekursionsformel
Es sei ein Graph.
Dann gilt
Es sei ein Graph.
Dann ist die Anzahl der Knoten, die einen ungeraden Grad besitzen, gerade.
Es sei ein schwacher Homomorphismus zwischen den Graphen und .
Dann gibt es eine Faktorisierung von als
wobei die Quotientenabbildung zu einer Äquivalenzrelation auf ist, ein Isomorphismus ist, einen knotenidentischen Untergraphen und einen vollen Untergraphen beschreibt.
Es sei ein Graph mit nichtleerer Knotenmenge . Dann sind folgende Aussagen äquivalent.
- ist ein Baum.
- Zwischen je zwei Punkten gibt es einen eindeutigen Verbindungsweg ohne Wiederholung.
- ist zusammenhängend und es gilt .
Ein zusammenhängender Graph
besitzt einen aufspannenden Baum.
Es sei ein Graph mit Knotenpunkten und Zusammenhangskomponenten.
Dann lässt sich jeder Unterwald mit weniger als Kanten zu einem Unterwald mit Kanten ergänzen.
Zu einem Graphen ist die Waldmenge (mit der vollen Knotenmenge)
ein Matroid auf .
Der Rang dieses Matroids ist die Anzahl der Kanten in einem aufspannenden Wald.
Es sei ein schleifenfreier Multigraph und eine Kante von .
Dann besteht für die Anzahl der aufspannenden Bäume der Zusammenhang
Es sei ein Graph mit zugehöriger Adjazenzmatrix .
Dann ist die Anzahl der Wege von nach der Länge gleich dem Eintrag an der Stelle zur Matrixpotenz .
Es sei ein Multigraph und sei die Laplace-Matrix zu . Es sei die Streichungsmatrix von bezüglich eines Knotenpunktes.
Dann ist die Anzahl der Spannbäume von gleich der Determinante von .
Ein Graph
ist genau dann bipartit, wenn jeder Kreis in ihm geradzahlig ist.
Es sei eine Menge, es sei eine endliche Indexmenge und zu jedem sei eine Teilmenge gegeben. Zu einer Teilmenge setzen wir
Dann gibt es eine injektive Abbildung
mit .
Eine Paarung in einem Graphen
ist genau dann optimal, wenn es keinen alternierenden Weg gibt, dessen Endpunkte verschieden und unabgedeckt sind.
In einem bipartiten Graphen
stimmt die Paarungszahl mit der Knotenüberdeckungszahl überein.
Es sei ein Graph mit mindestens drei Elementen, der die Bedingung
für je zwei nicht adjazente Knoten erfüllt.
Dann ist hamiltonsch.
Für einen zusammenhängenden Graphen sind folgende Aussagen äquivalent.
- ist eulersch.
- Jeder Knotenpunkt von hat einen geraden Grad.
- ist die Vereinigung von kantendisjunkten Kreisen (wobei ein einzelner Punkt hier als Kreis gelte).
In einem zusammenhängenden Graphen
gibt es genau dann einen nichtgeschlossenen Eulerzug, wenn es genau zwei Knotenpunkte mit ungeradem Grad gibt.
Das chromatische Polynom zu einem Graphen mit Knotenpunkten
ist ein normiertes Polynom vom Grad .
Es sei ein zusammenhängender planarer Graph mit Knotenpunkten, Kanten und Gebieten.
Dann gilt die eulersche Polyederformel
Zu einem zusammenhängenden planaren Graphen
ist die Anzahl der Gebiete unabhängig von der ebenen Realisierung.
Für jeden ebenen Graphen
besteht eine zulässige Färbung mit höchstens sechs Farben.
Für jeden ebenen Graphen
besteht eine zulässige Färbung mit höchstens fünf Farben.
Für jeden ebenen Graphen
besteht eine zulässige Färbung mit höchstens vier Farben.