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Kurs:OpenOffice.org/Kalkulationen/Handelskalkulation (Vorwärts)

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Als Vorwärtskalkulation (progressive Kalkulation) bezeichnet man die Ermittlung des Listenverkaufspreises ausgehend vom Listeneinkaufspreis ("Kalkulation vom Einkauf zum Verkauf"). Hierbei werden die verschiedenen Konditionen

berücksichtigt.


„Man kann diese Kalkulation auch als ‚vom Wunsch getragene Kalkulation‘ betrachten. Bei gegebenen Lieferantenbeziehungen und innerbetrieblichen Konditionen wird hier derjenige Listenverkaufspreis ermittelt, welcher - dem Kunden in Rechnung gestellt - den erstrebten Gewinn sicherstellen soll.“


Eingangsrechnung

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Im nachstehenden Ausschnitt aus einer Eingangsrechnung gehen wir von den konkreten Einkaufskonditionen beim Lieferanten aus.

Erläuterung: Anzahl/Menge Bezeichnung Einzelpreis Gesamtpreis
Listeneinkaufspreis: 400 Stück 56,00
Liefererrabatt:   Rabatt Zieleinkaufspreis:   2.240,00
Durchlaufposten:   zuzüglich Umsatzsteuer 19% 425,60
  Bruttorechnungsbetrag 2.665,60
Liefererskonti: Bei Zahlung innerhalb von 10 Tagen erhalten Sie 2% Skonto.oder in 30 Tagen Netto

Ausgangsrechnung

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Unter Berücksichtigung der innerbetrieblichen Kalkulation wird dem Kunden folgende Rechnung geschrieben:

Erläuterung: Anzahl/Menge Bezeichnung Einzelpreis Gesamtpreis
Listenverkaufspreis: 2 Stück Kraxoline MegaGigaTera 2.383,54 4.767,08
Kundenrabatt:   Rabatt 15,0% -715,06
Zielverkaufspreis:   Nettorechnungssumme 4.052,02
Durchlaufposten:   zuzüglich Umsatzsteuer xx,x% xxx,xx
  Bruttorechnungsbetrag y.yyy,yy
Kundenskonti: Bei Zahlung innerhalb von 8 Tagen erhalten Sie 2,0% Skonto.

Kalkulationsschema

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Unter Berücksichtigung der Lieferantenkonditionen, der innerbetrieblichen Kalkulation, Gewinnerwartungen und den Kundenkonditionen berechnen wir hier also den Listenverkaufspreis, zu dem wir hoffen, zahlungswille Kunden zu finden.

Der besseren Übersicht wegen, sind prozentuale Angaben und die entsprechende Bezugsgröße, auf welche sich der Prozentsatz bezieht, jeweils in gleicher Farbe hinterlegt. Die Kalkulation, ausgehend vom Listeneinkaufspreis zum Listenverkaufspreis, verläuft somit über folgende Stufen von oben nach unten:

Kalkulationsposition: Bezugswert Bezugswert Betrag Richtung
Listeneinkaufspreis: 100,0%   1500,00

Liefererrabatt (in %): 10,0%   150,00
Zieleinkaufspreis: 90,0% 100,0% 1350,00
Liefererskonti (in %):   2,5% 33,75
Bareinkaufspreis:   97,5% 1316,25
Bezugskosten (fix):     50,00
Bezugspreis (Einstandspreis): 100,0%   1366,25
Handlungskosten (in %): 22,5%   307,41
Selbstkosten: 122,5% 100,0% 1673,66
Gewinn (in %):   15,0% 251,05
Barverkaufspreis: 95,0% 115,0% 1924,71
Kundenskonti (in %): 2,0%   40,52
Vertreterprovision (in %): 3,0%   60,78
Zielverkaufspreis: 100,0% 85,0% 2026,01
Kundenrabatt (in %):   15,0% 357,53
Listenverkaufspreis:   100,0% 2383,54

Kalkulationsformular

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Aufgabe:
Es soll nun ein Kalkulationsformular erstellt werden, welches ausgehend vom Listeneinkaufspreis unter Berücksichtigung der verschiedenen eingebbaren Prozentsätze bzw. Kosten ein Listenverkaufspreis (auch: Nettoverkaufspreis) errechnet. Das nachstehende Kalkulationsschema soll hierbei als Formular erstellt werden
Die Abbildung einer möglichen Lösung findest Du hier.
Kalkulationsschema
Kalkulationsposition: Eingabe Wert
Listeneinkaufspreis: Eingabefeld Formelfeld
Lieferrabatt (in %): Eingabefeld Formelfeld
Zieleinkaufspreis: ====> Formelfeld
Liefererskonti (in %): Eingabefeld Formelfeld
Bareinkaufspreis: ====> Formelfeld
Bezugskosten (fix): Eingabefeld Formelfeld
Bezugspreis: ====> Formelfeld
Handlungskosten (in %): Eingabefeld Formelfeld
Selbstkosten: ====> Formelfeld
Gewinn (in %): Eingabefeld Formelfeld
Barverkaufspreis: ====> Formelfeld
Kundenskonti (in %): Eingabefeld Formelfeld
Vertreterprovision (in %): Eingabefeld Formelfeld
Zielverkaufspreis:
====> Formelfeld
Kundenrabatt (in %): Eingabefeld Formelfeld
Listenverkaufspreis: ====> Formelfeld

Nacharbeiten

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Aufgabe:
Teste Deine Kalkulationstabelle auch mit anderen Zahlenwerten in der Eingabespalte. Prüfe die Richtigkeit der Berechnungsergebnisse. Lass Dir mehr Dezimalstellen anzeigen. Rechnet das Kalkulationsprogramm mit mehr als zwei Nachkommastellen?
  • Gestalte die Kalkulationstabelle zur besseren Lesbarkeit mit Hilfe der Formatierungsoptionen.
  • Verwende sprechende Zellnamen, um die Formeln besser lesen und verstehen zu können. Nutze dazu entweder das Namensfeld oder die Menüfolge: „Einfügen“ - „Namen“ - „Festlegen...“ bzw. die Tastenkombination Strg+F3.
  • Runde die Zwischenergebnisse beim Multiplizieren oder Dividieren auf zwei Stellen nach dem Komma - also auf ganze Münzeinheiten. Verwende dazu die Tabellenfunktion „Runden(...;...)“
Die Abbildung einer möglichen Lösung findest Du hier.