Kurs:Team und Kommunikation 2/Rahmen einer Teamarbeit

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Thomas Dür

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Materialien
Kursleitung
Falko Wilms


Rahmen einer Teamarbeit

Der Rahmen der Teamarbeit wird von Personen, subjektive Deutungen, geltende Regeln, Interaktions-Muster, relevanter Umwelt und dem Entwicklungsstand gebildet. Diese Aspekte sind wiederum Abhängig von der jeweiligen Kultur. Ein beispielhaftes Modell bezüglich des Zusammenerwirkens der Faktoren in Team, bietet Dr. Dr. Lutz von Rosenstiel.


Modell nach Rosenstiel

Rosenstiel entwickelte ein Modell, welches das individuelle Verhalten einer Person in einer Organisation und die Wechselbeziehungen zwischen den Teamleitern und Teammitgliedern darstellt. Somit soll dieses Modell den Rahmen einer Teamarbeit widerspiegeln. Um Teamarbeit erfolgreich umsetzen zu können, ist es wichtig, die richtigen Hebel zu kennen und nutzen zu können. Rosenstiel entwickelte in diesem Zusammenhang ein Modell, das den Rahmen einer Teamarbeit darstellen soll. Der Rahmen besteht aus vier Elementen. Auf der Seite der Teammitglieder sind die Bereiche „Persönliches Wollen“ und „Individuelles Können“ angesiedelt, während auf der Seite der Teamleitung „Soziales Dürfen“ und die „Situative Ermöglichung“ stehen. Diese Einteilung in zwei Bereiche verdeutlicht, dass weder Teammitglieder noch der Teamleiter den kompletten Rahmen steuern können.


Leistungserbringung der Teammitglieder

Der erste Aspekt im Rahmen der Leistungserbringung der Teammitglieder ist das persönliche Wollen. Es bildet die Basis für die gesamte Teamarbeit und kann nicht erzwungen werden. Durch persönliches Wollen entsteht die Motivation, die notwendig ist, um die individuellen Fähigkeiten optimal in die Teamarbeit einbringen zu können. Diese Determinante wird hauptsächlich durch das Teammitglied selbst beeinflusst. Außerdem kann auch die Organisationskultur und -struktur Einfluss auf die Motivation der Teammitglieder nehmen. Wenn das persönliche Wollen beispielweise nur durch eine höhere Bezahlung entsteht, hat die Organisation Einfluss genommen, jedoch bleibt offen, ob diese erzwungene Motivation zu den selben Ergebnissen führt, wie ehrliches, persönliches Wollen. Des Weiteren ist das individuelle Können notwendig um gewünschte Leistungen zu erbringen. "Das individuelle Können beschreibt die grundsätzliche Qualifikation einer Person, ein gewünschtes Verhalten aufgrund ihrer individuellen Fähigkeiten überhaupt bewältigen zu können. Können ist die Summe der fachlichen und überfachlichen Fähigkeiten einer Person”[1]. Für diese Determinante ist das persönliche Wollen von großer Bedeutung, denn es ist, wie oben bereits erwähnt, die Basis für jegliches Handeln. Dieses kann von externen Faktoren bis zu einem gewissen Grad erweitert werden, beispielsweise durch Weiterbildungen und Schulungen. Die Organisation muss in diesem Zusammenhang bereit sein, die dadurch sehr hohen anfallenden Kosten zu übernehmen, um das individuelle Können ihrer Mitarbeiter zu steigern.


Leistungserbringung des Teamleiters

Soziales Dürfen spiegelt die Kultur eines Teams wider. “Es umfasst alles was in der Umgebung an Handlungen erwartet oder abgelehnt wird”[2] und definiert alle Normen, Werte und Erwartungen, die innerhalb eines Teams bestehen. Wäre zum Beispiel die Erwartung, dass der Teamleiter einen Anzug mit Krawatte trägt, würde eine Laissez-faire Bekleidung für die Teammitglieder befremdlich wirken und das Unwohlsein innerhalb des Teams erhöhen. Somit ist es die Aufgabe jedes Teamleiters, einen Rahmen für die Teamarbeit zu schaffen, in dem sich alle Teammitglieder wohl fühlen. Im Gegensatz dazu zielt die situative Ermöglichung auf die Schaffung von Voraussetzungen, die zur Bewältigung der Aufgaben notwendig sind, ab. Der Teamleiter hat dafür Sorge zu tragen, dass alle Teammitglieder ihr Aufgabengebiet kennen und der reibungslose Ablauf gewährleistet werden kann. Ein Teammitglied ist zum Beispiel nur dann in der Lage sein Kopien zu erstellen, wenn ihm der Zugang zu einem Kopiergerät ermöglicht wird, beziehungsweise ein Kopiergerät vorhanden ist.


Zwischen diesen vier Faktoren besteht ein eine direkte Abhängigkeit, wobei diese unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Diese Faktoren bilden die Basis für das Handeln und Verhalten im Team. Ein Beispiel für dieses Zusammenwirken bietet die Motivation welche vom individuelles Können, situatives Ermöglichen und soziales Dürfen abhängig ist und beeinflusst wird. Andererseits kann ohne Motivation das individuelles Können nicht optimal zur Geltung kommen.



Nachweise und Anmerkungen

  1. Haller 2003, S. 192


Literaturverzeichnis

  • Haller, C.(2003).Verhaltenstheoretischer Ansatz für ein Management von Innovationsprozessen. Universität Stuttgart:Distertation.
  • von Rosenstiel, Motivationsmanagement, Berlin u. a. 1988, S. 216; In: Hofmann, M./Rosenstiel, L. v. (Hrsg.): Funktionale Managementlehre, Berlin u.a. 1988, S. 214 - 264