Kurs:Theorien der Internationalen Beziehungen/Übung - Marxismus
Übersicht
[Bearbeiten]Der Marxismus ist eine Theorieschule mit einer ungefähr 150jährigen Tradition, die viele nachfolgende Theoretiker/innen stark beeinflusst hat. Ursprünglich war er kaum als spezifische Theorie der Internationalen Beziehungen geplant. Seine Stoßrichtung war das Innere einer Gesellschaft, die Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Klassen, der besitzenden Bourgeoisie auf der einen und dem ausgebeuteten Proletariat, den Arbeitern auf der anderen Seite. Darüber hinaus war er grenzüberschreitend angelegt, da er als politische Bewegung auf eine Einigung aller Proletarier hin zielte.
Eine erste Unterscheidung ist notwendigerweise zwischen Marx' Schriften und dem, was noch zu seinen Lebzeiten aus ihnen gemacht wurde zu treffen. Besonders dann nach seinem Tod entwickelte sich aus seinen Ideen ein sehr komplexes System unterschiedlicher Interpretationen. Eine Unterteilung wird zwischen den folgenden drei Richtungen getroffen:
- Marxistische Imperialismustheorie, die besonders von Lenin und Rosa Luxemburg vertreten wurde.
- Ökonomischer Marxismus, dessen Hauptvertreter Friedrich Engels, Leo Trotzki, Ernest Mandell und Immanuel Wallerstein waren bzw. sind, sowie
- Politischer Marxismus, bekannt geworden besonders durch Antonio Gramsci, Nicos Poulantzas, Stephen Gill und Robert W. Cox.
Andere Unterteilungen sind im Umlauf, und sie enthüllen jeweils unterschiedliche Aspekte der marxistischen und neomarxistischen Theorien. Es kann sinnvoll sein, die gegenwärtig existierenden neo-marxistischen oder post-marxistischen Theorien anhand ihrer Urheber/innen entlang zu verstehen. Über diesen Weg würden wir besonders Wallersteins Weltsystemtheorie, die Dependenz- sowie die Regulationstheorie und weiter gehend die Kritische Theorie (Übung 6) oder den Konstruktivismus (Übung 7) kennen lernen.
Während sich die genannten Theorien sicherlich aus marxistischen Ideen heraus entwickelt haben, sind sie sicherlich gleichzeitig und zu unterschiedlichen Graden emanzipiert davon. Sie haben Schwächen der ursprünglichen Texte von Marx erkannt und Alternativen entwickelt, oder sich auch, wie vor allem Teile des Konstruktivismus, in ihren Veröffentlichungen bis hin zur Verleugnung der eigenen Wurzeln davon entfernt.
Kursabschnitt
[Bearbeiten]Der Kursabschnitt besteht
Aufgabe
[Bearbeiten]Empfohlene Lektüre
[Bearbeiten]- Karl Marx und Friedrich Engels (1848): Manifest der Kommunistischen Partei (Vorwörter optional)