Kurs Diskussion:Die Nisaner – Dresdens Ureinwohner/Kloiczowe (Klotzsche)
Abschnitt hinzufügenGeschichte
[Bearbeiten]- 9. Oktober 1309: „villa kloiczowe“ = „Rodung“ (Burggraf von Dohna überläßt anlässlich der Hochzeit seiner Tochter mit Bernhard von Pulsnitz den Ort gemeinsam mit fünf weiteren Dörfern zum Lehen) vgl. http://www.dresdner-stadtteile.de/Nord/Klotzsche/klotzsche.html
- von sorbisch-wendischen Volksstämmen etwa um 700 n.Chr. gegründet
- gegründet als Slawischer Rundling (Ecke Boltenhagener Straße - Altklotzsche bzw. Schmiedeschänke)
In der Zeit der Ersterwähnung im Jahr 1309 war Klotzsche ein Lehndorf von Bernhard II. von Pulsnitz. Ab etwa 1400 unterstand es dem Amt Dresden. ... Das Straßenangerdorf war im 12. Jahrhundert aus einem Rundling hervorgegangen. https://www.dresden-und-sachsen.de/dresden/klotzsche.htm
- Bauerndorf mit Imkerei und Vogelstellerei - entstand aus einer slawischen Siedlung - 1445 etwa 130 Einwohner
- Straßenangerdorf, waldhufenartige Schmalstreifenflur, 607 ha - von der waldhufenartigen Schmalstreifenflur sind nur noch Restfelder vorhanden
Die Häusler lebten ... unter anderem von der Waldarbeit, der Bienenzucht und der Vogelstellerei. Der Bienenzüchter M. Opitz erhielt im Jahr 1577 ein kurfürstliches Privileg, der Vogelsteller Hans Steiger im Jahr 1611. Von den fünf Vogelfangplätzen nutzte man den am Tümmelsberg noch bis 1860. Im Gebiet Alberthöhe wurden Gartenammern (Ortolane) gefangen. https://www.dresden-und-sachsen.de/dresden/klotzsche.htm
Ortsnamen
[Bearbeiten]- 1309:Kloiczowe - 1321:Clozschowe - 1329:Clozcowe - 1350:Clotschowe - 1361:Clozzcowe - 1445:Cloczschaw - 1501:Klotzscha - 1529:Clotzsche - 1539:Klotzschaue - 1791:Klotzscha vgl. https://hov.isgv.de/Klotzsche
- 14. April 1883: der Name “Klotzsche” offiziell durch die Amtshauptmannschaft Dresden- Neustadt eingeführt
Landschaft
[Bearbeiten]- auf dem westlichen Rand der Westlausitzer Platte etwa 100 m höher als das Elbtal
- zwischen Dresdner Heide mit Prießnitz (im S und O) und der Feldmark des Moritzburger Gefildes (Moritzburger Kleinkuppenlandschaft) im (N und W)
Das in schmale waldhufenartige Streifen geteilte sandige Ackerland der Klotzscher Flur war ertragsarm und bedurfte einer intensiven Düngung. Außerdem sind die Wind- und Temperaturverhältnisse hier an der Nordkante des Elbtales wesentlich rauher als sonst im Dresdner Gebiet. Wegen des waldreichen Umlandes mussten die Bauern auch enorme Schäden durch Wild in Kauf nehmen. https://www.dresden-und-sachsen.de/dresden/klotzsche.htm
Kleinere Bäche
[Bearbeiten]- Bahnteichgraben
- Flössertgraben
- Klotzscher Dorfbach
- Klotzscher Wasserwerksabzugsgraben
- Ruhlandgraben
- Ruschewiesen Abzugsgraben
- Trobischgraben
- Ziegeleiteichgraben
Teiche
[Bearbeiten]- Bahnteich
- Brueghel-Teich
- Flössertteich
- Hellerrandteich
- Quellteich Flössertgraben
- Ruhlandteich
Frühere Teiche
[Bearbeiten]- Kunitzteichweg: kleiner Wohnparks an der Königsbrücker Straße - nach einem früher dort vorhandenen Teich (auf einer Karte von 1850 "Paul Kunitz Teich")
Quellen/Quellgebiete
[Bearbeiten]- Dornbuschgraben-Quelle
- Ilschengraben-Quelle
- Klotzscher Steinborn - möglicherweise Ausgangspunkt der Gründung Klotzsches - im Mittelalter galt deren Wasser als wohltätig und wurde deshalb in einer nahen Kapelle als Weihwasser verwendet - am Fuße eines ehemaligen Weinberges - Reste der Brunnenanlage in einem Privatgrundstück erhalten (sind dort durch ein kleines Sandsteingewölbe vor Verunreinigung geschützt) - vgl. https://www.stadtwikidd.de/wiki/Am_Steinborn
- Seifenbach-Quelle
Dorfkern
[Bearbeiten]- Ein Großbrand am 30. Oktober 1802 vernichtete fast den gesamten Ort mit seiner Kirche. Lediglich sieben Häuser blieben von den Flammen verschont. Die heute erhaltenen Fachwerkgehöfte und die neue Kirche entstanden beim Wiederaufbau, wurden jedoch 1868 erneut durch ein Großfeuer beschädigt. http://www.dresdner-stadtteile.de/Nord/Klotzsche/klotzsche.html
nach den Schadfeuern 1802 und 1868 Gehöftverlegung bis zur Königsbrücker Landstraße
den großen Dorfbrand von 1802 überstanden nur sieben Häuser
nur wenige Häuser überstanden den Brand von 1868, ihm fielen 22 Häuser zum Opfer:
- das ehemalige Vogelstellerhaus (Nr. 44), in dem früher der Vogelfänger des Dresdner Hofes seinen Sitz hatte
- Altklotzsche 51 (Baujahr 1670)
- und 59, 60 (Baujahr 1864) und 61 (ehem. Pfarrhaus)
- Gebäudegruppe Nr. 91-97
Einige der Bauern, die ihre Höfe verloren hatten, schufen sich südöstlich vom Dorf neue Anwesen. An der Königsbrücker Landstraße entstand ein Bauerngehöft, das man wegen zweier alter Linden, die auf dem Grundstück standen, Lindenhof nannte. https://www.dresden-und-sachsen.de/dresden/klotzsche.htm
alte Dorfkirche von 1321, um den langen, beschwerlichen und oft auch gefährlichen Weg über den Heller bis zur Frauenkirche einzusparen (jetziger Bau nach dem Brand 1802 im Jahre 1811 eingeweiht)
Bereits zuvor bestand vermutlich eine Kapelle mit Friedhof, deren Reste um 1820 bei Bauarbeiten im Grundstück Altklotzsche Nr. 89 freigelegt wurden.
Erbgericht Klotzsche: 1501 erstmals erwähnt
- Klotzscher Rügenbuch: Regeln zum Zusammenleben im Ort, von dem sich eine Abschrift erhalten hat
- auch Schankrecht, zusätzlich ab 1583 kurfürstliche Ausspanne und gelegentlich Versorgungspunkt bei größeren Jagdvergnügen
- nach Dorfbrand von 1729 versetzte man das Erbgericht vom Südostrand der Siedlung, wo der alte Fahrweg nach Dresden begann, an seinen späteren Standort
Dorffrieden: ein um das ganze Dorf herumführender Weg
- Hendrichstraße als Teilstück bildet zugleich die Flurgrenze zwischen Klotzsche und Hellerau
- Oderstraße (früher Nordstraße), gehört zu den Straßen um alten Dorfkern
- bis ins 19. Jahrhundert nördlich dieser Straße die Bauernweinberge - noch 1955 im Grundstück Nr. 5 eine alte Weinpresse (ehemals Weinhandlung und Probierstube “Zum Winzer” der Familie Hempelt)
- Wohnhaus der ehemaligen Molkerei Leuschner mit einem Haussegen
- ehemalige Grützmühle zum Mahlen des Heidekorns
Wege/Straßen
[Bearbeiten]Königsbrücker Landstraße
[Bearbeiten]Verbindungsstraße nach Osten - war bereits im Mittelalter Teil eines bedeutenden Handelsweges
- Teil der wichtigen Verbindung zwischen Altstadt und den nördlichen Vororten Dresdens
- vermutlich bereits in slawischer Zeit entstanden
- blieb über Jahrhunderte ein bedeutender Heer- und Handelsweg
- 1414 "weg gen der Langenbrucken"; 1519 "Langebrugker straße"
- Schänkhübel: entstand als Rasthaus für die hier vorbeifahrenden Fuhrleute (bereits in einer Karte von 1568 eingezeichnet)
- seit Ende des 17. Jahrhundert Königsbrücker Straße
- ab 1706 „reitende Post“ von Dresden über Königsbrück – Hoyerswerda – Sorau nach Warschau
Lauschenbachmühle (Nr. 470):
- an der Flurgrenze von Lausa zu Hermsdorf
- 1657 von Johann Georg Freiherr von Rechenberg zusammen mit der Grundherrschaft über Hermsdorf erworben
- 1791 in einem Verzeichnis aller sächsischen Mühlen
- Mahlbetrieb wurde um 1975 eingestellt, der Mühlgraben später zugeschüttet
Grenzstraße
[Bearbeiten]Teil des ehemaligen Fürstenweges zwischen Volkersdorf und Hofewiese, erhielt ihren Namen 1945, da sie an der Ortsgrenze Klotzsches verläuft
- Hofewiese: auf Langebrücker Flur inmitten der Heide (1547 erstmals erwähnt) - Heu wurde zur Wildfütterung des kurfürstlichen Jagdreviers genutzt
Grenzweg
[Bearbeiten]auf der Grenze von Klotzsche zur Dresdner Heide führend (einziges Gebäude war lange Zeit das Klotzscher Forsthaus mit dem Sitz der Königlichen Oberförsterei) -nach der Eingemeindung Klotzsches: ab Februar 1963 "Am Forsthaus" vgl. https://www.stadtwikidd.de/wiki/Grenzweg_(Gittersee)
Heiderandweg
[Bearbeiten]verbindet die Königsbrücker Landstraße mit dem Klotzscher Weg
- verläuft südlich des Ortsteils Alberthöhe am Rand zur Dresdner Heide (nachgewiesen seit ca. 1940)
- Alberthöhe: rund um den Schänkhübel als Wohnviertel angelegt
Rennsteig
[Bearbeiten]alter Botenweg - ein Teil war der Lange Weg (von der Max-Hünig-Straße Richtung Heller), ab 1905 Hellerweg, ab September 1953 Am Grünen Grund vgl. https://www.stadtwikidd.de/wiki/Am_Gr%C3%BCnen_Grund und https://www.stadtwikidd.de/wiki/Hellerstra%C3%9Fe (nach dem Rähnitzer Lehrer und Kantor Karl Heller)
Fußweg nach Dresden
[Bearbeiten]vom alten Dorfkern (Altklotzsche) gelangt man über den Klotzscher Weg und den Moritzburger Weg und weiter über die Königsbrücker Landstraße auf direktem Weg nach Dresden
oberer Teil: Dresdnischer Weg, Ende des 19. Jahrhunderts Dresdner Straße, 1953 Am Hellerrand (abschnittsweise zugleich die Flurgrenze zwischen Klotzsche und Hellerau)
Klotzscher Weg (ab etwa 1950): auf dem Gebiet des Forstreviers, östliche Flurgrenze von Hellerau - 1920er Jahre: Dresden-Klotzscher Weg; am südlichen Ende auf dem Bereich der Hellerberge
Moritzburger Weg (seit Februar 1993): Teil eines alten Verbindungsweges zwischen Schloss Moritzburg und Schloss Pillnitz, in der Mitte des 18. Jahrhunderts angelegt (als Pillnitz-Moritzburger Jagdweg, später Pillnitz-Moritzburger Weg/ Moritzburg-Pillnitzer Weg) - Teil der Straße durch die Dresdner Heide --> zum Stadtteil Hellerberge
Königsbrücker Landstraße: Teil der alten Landstraße von Dresden über das Dorf Langebrück nach der Stadt Königsbrück - 1414 weg gein der Langenbrucken; 1519 Langebrugker straße - ab 17. Jahrhundert Königsbrücker Straße
Georgstraße
[Bearbeiten]heute Max-Hünig-Straße - ursprünglich kurfürstlicher Ortolanherd, eine Vogelfangstelle für Gartenammern (Ortolanen) - nach 1890 kleine Wohnsiedlung, die im Laufe der Zeit mit der vorhandenen Bebauung am Schänkhübel zusammenwuchs (Ortsteil Alberthöhe)
Vogelstellerweg
[Bearbeiten]- 2016 zur Erschließung eines neuen Wohnviertels an der Travemünder Straße angelegt
- nach der einst in Klotzsche verbreiteten Vogelstellerei zum Fang von Goldammern, Finken und Lerchen für den kurfürstlichen Hof
- Ende des Weges war Standort einer Fanganlage, an der die Vogelsteller mit Lockpfeifen die Tiere anlockten und dann in Netzen einfingen - 1613 als "Jansen Strygers Vogelherd" erwähnt - letzte Reste davon verschwanden 1931; das frühere Wohnhaus des Vogelstellers ist noch erhalten (Altklotzsche 44)
Flurstücke
[Bearbeiten]http://www.dresdner-stadtteile.de/Nord/Klotzsche/Strassen_Klotzsche/strassen_klotzsche.html
Am Steinacker
[Bearbeiten]nördlich des Dorfkerns; alte Klotzscher Flurbezeichnung - die hier abgelagerten Steine stammen aus der letzten Eiszeit
Der Name Steinacker soll wohl auf die geringe Bodenqualität in dem Gebiet verweisen. - Dr. Karlheinz Kregelin „Namenbuch der Straßen und Plätze im Norden der Stadt Dresden“ (Manuskript) -https://www.stadtwikidd.de/wiki/Am_Steinacker
Trobischberg
[Bearbeiten]alter Flurname - einst besaßen Angehörige einer im Klotzscher Raum weit verzweigten Bauernfamilie Trobisch hier ihre Felder
https://de.namespedia.com/details/Trobisch Bedeutung des Namens Trobisch ist unbekannt.
https://forebears.io/de/surnames/trobisch Die Bedeutung dieses Nachnamens ist nicht gelistet.
vgl. https://www.stadtwikidd.de/wiki/Am_Trobischberg
Ruschewiesen
[Bearbeiten]An den Ruschewiesen geht vermutlich auf einen früheren Klotzscher Flurnamen zurück
Flurstücksbezeichnung Ruschewiesen: kleiner Bach, im 16. Jahrhundert Ruscheborn
- Rusche: früher für einfache Alarmanlagen - in Kriegszeiten schlugen Wachposten von besonders hohen Bäumen Wachposten auf Bretter, um die Bewohner des Dorfes zu warnen - http://www.dresdner-stadtteile.de/Nord/Klotzsche/Strassen_Klotzsche/strassen_klotzsche.html
- in unmittelbarer Nähe der Klotzscher Ruschewiesen führten früher wichtige Handelswege entlang --> der Platz wurde mit Wassergräben und ähnlichen einfachen Hilfsmitteln gesichert
Rusche früher auch in Ruscheborn und Ruscheweg (September 1953: Greifswalder Straße) - seit Mitte des 17. Jahrhunderts: Ruscheweg (an den “Ruschewiesen”) vorbei; um 1900 Ausbau, danach Parkstraße - https://www.stadtwikidd.de/wiki/Greifswalder_Stra%C3%9Fe
vgl. Rusinowo (Tuczno) (Ruschendorf)
vgl. Raduhn-Rusch
vgl. Arnsberg (Müggenberg-Rusch)
vgl. https://de.wiktionary.org/wiki/Rusch - norddeutsch: Binse (Juncus) - von mittelhochdeutsch rusche, rusch, von urgermanisch *rusk-, indogermanisch *rezg- „falten, winden“; verwandt mit englisch rush, niederländisch rusch - Rusch und Busch
https://forebears.io/de/surnames/rusch Rusch wie Rüsch (Hamburg oft) ist verbreiteter Flurname = feuchtes, binsen- oder schilfreiches Gelände (oberdeutsch Reusch, siehe dies!); rheinisch Ruschges, Ruischgens. Dazu Ruschenbusch, Ruschewald, Ruschepol, Ruschebrock, Ruschwedel, Rüschkamp, In den Ruschen (Lippe), Ruscheweyh (Hamburg) wie Koldewey (Oldenburg), Ruschen-, Rüschenberg, Ruschhöft, Rüschhaus
https://www.onomastikblog.de/fileadmin/gfn/pdf-dateien/rez._wenzel_rymut2.pdf Rusch, Rusche können auch dt. Wohnstättennamen sein, zu mnd. mhd. rusch, rusche ‘Binse, Schilfrohr’ (zu: Lexikon der Familiennamen polnischer Herkunft im Ruhrgebiet, Band 2: M-Z, hg. von Kazimierz RYMUT und Johannes HOFFMAN, bearb. von Barbara CZOPEK-KOPCIUCH, Zygmunt KLIMEK, Wanda MAKULA-KOSEK, Henryka MÓL, Kraków: Wydawnictwo PANDIT 2010, VIII + 499 S. – ISBN 978-83-88866-84-5)
https://stiftung-mecklenburg.de/wp-content/uploads/2017/02/Dieter_Greve_Flurnamen_von_A_bis_Z.pdf ndd. für Schilf und Binsen620 (sprichwörtlich „in Rusch und Busch“), in Vorpommern auch Risch, Russ und Rösch/Reusch, steht als Grundbzw. als Bestimmungswort in den Flurnamen Auf dem Rusch (Spornitz, Raduhn), Die Rusch (Zahrensdorf/Bzbg.), De Russ (Drönnewitz/Wbg.), Rüsch Sahl (Greven/Bzbg.), Beim Ruschsoll (Granzin/Bzbg.), De Ruschen und Ruschenholz (Langenheide), Im Rusch-Ohrt (ZarrentinTestorf), Russwischen (Baabe), Russ-Scharbe (Schwarbe), Reuschendiek (Loitz), Röschsoll (Pöglitz), Roschen (Hiddensee), Wendruß (Raddingsdorf), Ruschebroek (Zidderich).
- 1) ulme, rüster, ulmus campestris. was die form anbetrifft, so geben Nemnich und Pritzel-Jessen rusche und rüsche, Adelung nur rüsche, Schmeller rusch. eine verbreiterung des russ, das auch in ruszbaum. ahd. ruʒboum und in rüster vorliegt. weiteres s. unter DWB rüster, f.
- 2) bei Oken 3, 1554 bezeichnet rüsche einen der rüster nahe verwandten ostindischen baum, stilago, antidesma.
http://woerterbuchnetz.de/DWB/call_wbgui_py_from_form?sigle=DWB&mode=Volltextsuche&hitlist=&patternlist=&lemid=GR09894#XGR09894 in der ahd. glosse ruʒboum scheint der charakterisierende bestandtheil von rüster in seiner ursprünglichen form gewahrt zu sein; er wird am natürlichsten zu dem gemeingermanischen verb. ags. reótan, altn. rjóta, ahd. riuʒan, mhd. rieʒen, flieszen, flieszen lassen gestellt. sehr treffend würde die rüster als der triefende, flieszende baum bezeichnet; die blätter der rüster bedecken sich im frühjahr massenhaft mit kleinen von blattläusen (s. unter rüstergalle) herrührenden bläschen, die mit flüssigkeit gefüllt sind. diesem sog. rüstersaft wurden grosze heilkräfte zugeschrieben: man pfleget im junio den safft zu sammlen, welcher in den knöpfflein gefunden wird ... wer einen weydbruch am gemächt hat, dem soll man leine tüchlein in diesem safft netzen und überlegen ... etliche rühmen diesen safft hoch, die frische wunden damit zu heylen ... das angesicht darmit bestrichen, soll es schön und klar machen. Tabernaemontanus 1395 F und G.
Dörnicht
[Bearbeiten]Dörnichtweg:nach einem früheren Klotzscher Flurnamen (karger Bewuchs in diesem Gebiet) - einer der ältesten Verkehrsverbindungen des Ortes, führte vom alten Ortskern in nordöstliche Richtung zu den Weideflächen der Bauern (1897: erstmals als Dörnigtweg in Ortsplänen verzeichnet - später eine Verlängerung bis zur Grenzstraße)
Lauschigwiesen
[Bearbeiten]Lauschigwiesenweg: nach einem alten Flurnamen - entstand bereits 2000 zur Erschließung eines geplanten neuen Wohngebiet an der Travemünder Straße - erst im Herbst 2015 begannen die Bauarbeiten für die neue Siedlung
Literatur
[Bearbeiten]- HONB, I 496
- HSt Sa, 167-168
- BKD Sa, 26, 43-44
- Dehio Sa, I 266-269
- DStB, II 114-115
- Grünberg, I 300