OpenSource4School/Lernumgebungen zur Informatischen Bildung im Mathematikunterricht der Primarstufe/1-Klasse 1-Halbjahr

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Formale Aspekte[Bearbeiten]

Namen der Verfasser der Lernumgebungsdokumentation[Bearbeiten]

Fremgen, Emilia; Faust, Cathrin; Behr, Angelina; Pasternak, Julia

E-Mail-Adressen und Datum[Bearbeiten]

Emfr00001@stud.uni-saarland.de; Cafa00002@stud.uni-saarland.de; Anbe00011@stud.uni-saarland.de; Jupa00002@stud.uni-saarland.de

Inhaltsaspekte[Bearbeiten]

Name der Lernumgebung[Bearbeiten]

Pauls Formenpicknick

Kurzbeschreibung der Lernumgebung[Bearbeiten]

Die SuS werden in ihrem Alltag vermehrt mit den digitalen Medien konfrontiert. Dadurch ist es wichtig, dass sie frühzeitige die Kompetenzen für den sicheren Umgang mit diesen lernen. Besonders Suchmaschinen werden mit dem Schuleintritt immer relevanter, da diese effizienter beim Suchen nach Informationen sind. Zusätzlich kann man sie in alle Bereiche des Alltags einbinden und dadurch auch hilfreiche Ideen sammeln.

Die Kinder sollen mithilfe der Geschichte verstehen lernen, wie eine Suchmaschine funktioniert. Zusätzlich wird ihnen nähergebracht, was Filter sind und wie sie beim Suchen nach speziellen Informationen hilfreich sein können. In Kombination damit setzen sich die SuS mit der Geometrie auseinander. Dabei üben sie den Umgang mit den Formen Kreis, Quadrat und Dreieck.

In dieser Lernumgebung übernehmen die Lernenden die Rolle einer Suchmaschine. Für die thematische Einbettung haben wir uns einen alltäglichen Kontext ausgesucht, welcher Bezug zur Lebenswelt der SuS beinhaltet. Hierbei geht es um Paul, der ein Picknick mit seinen Freunden plant und dabei die Suchmaschine als Hilfsmittel nutzt. Die Kinder werden dabei aufgefordert, ihn bei dem bestehenden Problem zu unterstützen. Dadurch lernen sie Probleme zu lösen als auch das Sortieren, Beschreiben und Klassifizieren von Gegenständen, die in der Suchmaschine gefiltert werden.

Für die Durchführung der Lernumgebung benötigt man analoge und digitale Arbeitsmittel. Es werden passend zur Geschichte Bildkarten von verschiedenen Lebensmittel und Gegenständen verteilt. Für die Präsentation der Arbeitsergebnisse werden zur Sortierung und Klassifizierung Plakate und Klebestifte als auch Magnete ausgeteilt. Für die gemeinsame Internetrecherche wird das Smartboard genutzt.

Ungefährer Zeitbedarf zur Durchführung[Bearbeiten]

Für die Durchführung der Lernumgebung wird eine Unterrichtsstunde von 45 Minuten benötigt.

Adressaten der Lernumgebung[Bearbeiten]

Der Einsatz ist auf das erste Halbjahr im ersten Schuljahr abgestimmt. Dabei haben sich die SuS bereits mit der Geometrie und den Grundformen auseinandergesetzt und sind mit der Thematik vertraut. Die Lernumgebung ist so konzipiert, dass sie mit der gesamten Klasse durchgeführt werden kann und allen SuS die Möglichkeit bietet daran teilzuhaben. Sollten dennoch Schwierigkeiten auftreten, können sich die SuS, durch das Arbeiten in Gruppen, gegenseitig helfen. Wenn dennoch Probleme bestehen, kann die Lehrkraft gesonderte Unterstützung anbieten.

Zentrale Aufgabenstellungen und Arbeitsaufträge in der Lernumgebung[Bearbeiten]

Einstieg:

Die Kinder hören zunächst eine Einführungsgeschichte. Danach googelt LP den Begriff „Picknick“ (am Smartboard). Die SuS stellen fest, dass eine Sortierung nötig ist. Lehrperson liest folgenden Text vor: „Es ist ein schöner Sommertag und Paul hatte die Idee, dass er mit seinen Freunden ein Picknick im Grünen machen will. Allerdings weiß er nicht, was er dafür braucht. Deshalb gibt er in verschiedene Suchmaschinen Picknick ein.“ „Nenne eine Suchmaschine die du kennst. Nun versetzten wir uns in die Rolle von Paul und geben gemeinsam den Begriff „Picknick“ in verschiedene Suchmaschinen ein. Beschreibe deine Beobachtung. Verschiedene Ergebnisse werden mündlich gesammelt. „Paul hat ebenfalls viele verschiedene Ergebnisse gefunden, allerdings weiß er nun immer noch nicht, was er kaufen soll.“

Erarbeitung:

„Du bekommst nun eine Auswahl an Picknickutensilien. Sortiere sie mit deiner Gruppe. Klebe die sortierten Bildkarten auf ein Plakat.“

In der Erarbeitungsphase ist das Ziel, dass die SuS einen Überblick über die unterschiedlichen Utensilien, die sie auf den Bildkarten haben, bekommen. Diese sollen sie sortieren und nach ihren eigenen Vorstellungen kategorisieren. Anhand dessen wird den SuS ein Gefühl für die Funktion von Filtern nähergebracht.

Reflexionsphase:

„Nun hast du die Bildkarten mit deiner Gruppe sortiert. Kommt nacheinander als Gruppe mit eurem Plakat nach vorne. Beschreibe, wie du beim Sortieren vorgegangen bist! Finde passende Oberbegriffe.“ „Vergleicht eure Sortierung. Bestimmt ist dir dabei etwas aufgefallen.“

In der Reflexionsphase sollen die SuS ihre Arbeitsergebnisse präsentieren und erklären nach welchen Kriterien sie sortiert haben. Hierzu werden sie aufgefordert passende Oberbegriffe zu finden, nach denen sie gefiltert haben. Das Finden dieser Schlagwörter ist wichtig, damit die Kinder wissen, dass sie diese für die konkrete Suche nach etwas benötigen.

Vertiefungsphase:

„Eine Suchmaschine macht das genauso wie du. Sie sortiert einen gesuchten Begriff nach den eingegebenen Merkmale. Dies wollen nun mithilfe eines Spiels ausprobieren. Ein Kind kommt nach vorne an die Tafel und zieh sich eine Bildkarte. Diese wird verdeckt, ohne dass es ein anderes Kind erkennt, mit einem Magnet hinter der Tafel befestigt. Das Kind an der Tafel nimmt die anderen Kinder nach der Reihe dran, bis drei passende Eigenschaften des Objektes gefunden sind. Anschließend versuchen die Kinder das Objekt zu erraten. Das Kind, welches das Objekt errät, darf an die Tafel kommen und ein neues Objekt ziehen. Impuls: „Ist der gesuchte Gegenstand…“

In der Vertiefungsphase sollen die SuS lernen, dass sie mithilfe von bestimmten Begriffen ihre Suche spezifizieren können. Durch das Spiel sammeln die SuS Erfahrungen darin, wie man verschiedene Gegenstände mithilfe von Formen beschreiben kann. Zusätzlich müssen die SuS genau auf das hören, was die anderen sagen, damit sie gemeinsam auf die richtige Lösung kommen.

Sicherungsphase:

„Erinnere dich an das Picknick von Paul. Bestimmt hast du eine Idee warum er kein passendes Suchergebnis für sein Picknick finden konnte.“ "Jetzt weiß Paul genau, was er für das Picknick braucht, und freut sich schon sehr drauf. Er bedankt sich bei dir für deine Hilfe."

In der Sicherungsphase geht es darum, dass die SuS das Gelernte auf die Situation übertragen und verstehen, dass eine Suche besser funktioniert, je genauer sie ist.

Technische Voraussetzungen[Bearbeiten]

Damit die geplante Lernumgebung umgesetzt werden kann, ist ein Smartboard notwendig, welches die Möglichkeit bietet den SuS die verschiedenen Suchmaschinen zu zeigen und sie gemeinsam mit ihnen zu nutzen.

Mathematischer Gehalt der Lernumgebung[Bearbeiten]

Mathematische und informatische Analyse[Bearbeiten]

Als mathematischer Bereich wurden die geometrischen Grundformen Dreieck, Kreis und Viereck gewählt. Die Kinder vertiefen in verschiedenen Aufgaben ihr Wissen, in dem sie unterschiedliche Picknickutensilien anhand deren Formen in Gruppen sortieren und dadurch Gemeinsamkeiten und Unterschiede erkennen. Anschließend festigen die SuS bei einem Ratespiel die Eigenschaften der Dreiecke, Kreise und Vierecke, wodurch diese auch in alltäglichen Situationen wiedererkannt werden können. Die ebenen Figuren Dreieck, Viereck und Kreis stellen im Geometrieunterricht der Primarstufe den Mittelpunkt dar, denn die Kinder sollen grundlegende Kenntnisse über die Figuren erwerben und Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit ebenen Figuren entwickeln. Dadurch lernen die Kinder Beziehungen untereinander zu erkennen und diese auch für unbekanntes zu nutzen. Über Dreiecke erfahren die Kinder in der Grundschule, dass es sich um eine ebene Figur mit drei Ecken und drei Seiten handelt, wodurch sie diese in ihrer Umwelt direkt erkennen können. Über Vierecke wissen sie, dass es eine Figur mit vier Ecken und vier Seiten ist und über den Kreis lernen die SuS, dass es eine runde und geschlossene Linie ist, deren punkte alle den gleichen Abstand zum Mittelpunkt haben. Dieses Wissen wird in der Lernumgebung geübt und verstärkt, denn nur durch das Vorwissen, wie man die ebenen Figuren definiert, können die SuS diese in den alltäglichen Gegenständen erkennen. Außerdem ist das Sortieren von ebenen Figuren ein zentraler Teil des Geometrieunterrichts. Die Kinder müssen dafür genaue Beobachtungen anwenden und die geometrischen Besonderheiten in den Fokus ihrer Betrachtung stellen. Dies fördert zum einen die Wahrnehmungsfähigkeit und zum anderen die verbalen Fähigkeiten der SuS. In der Lernumgebung wird auch das Sortieren berücksichtigt, denn die Kinder haben die Möglichkeit, ihre Picknickutensilien nach den ebenen Figuren zu ordnen, wodurch sie sich erneut auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der geometrischen Figuren eingehen und die entsprechenden Auswahlkriterien begründen müssen. (vgl. https://primakom.dzlm.de/inhalte/raum-und-form/ebene-figuren/hintergrund)

Zusätzlich wird im Bereich der Informatik die Filterfunktion durch das Sortieren von Informationen vermittelt.

Mathematikdidaktischer Gehalt der Lernumgebung[Bearbeiten]

Didaktische Analyse[Bearbeiten]

Das sogenannte van-Hiele-Modell beschäftigt sich mit der Analyse, sowie der Entwicklung des Begriffsverständnisses und dem geometrischen Denken (van Hiele & van Hiele-Geldorf, 1978). Insgesamt teilt sich das Modell in fünf Niveaustufen, wovon jedoch nur die ersten drei relevant für die Grundschule sind (Franke & Reinold, 2016). Der Erwerb der einzelnen Stufen steht nicht im Zusammenhang mit dem Alter, weshalb jedes Kind seine individuelle Zeit dafür benötigt. Sind also benötigte Stufen noch nicht erworben worden, so können mögliche Schwierigkeiten beim Bewältigen der Aufgaben zum Thema Geometrie auftreten. (van Hiele & van Hiele-Geldorf, 1978)

„Gute“ Aufgaben & Differenzierung[Bearbeiten]

Mathematische & informatische Ergiebigkeit

Inhaltsbezogene Kompetenzen: Raum und Form (Kernlehrplan); Informatiksysteme, Algorithmen, Information und Daten (informatische Bildung) Das Stundenziel der Lernumgebung befasst sich mit dem Informatiksystem Suchmaschine, dabei wird die Funktionsweise von Suchalgorithmen genauer analysiert, indem die Kinder ähnlich wie Filter Bildkärtchen nach verschiedenen Kategorien sortierten. Somit erproben die SuS, wie Informationen und Daten organisiert und verarbeitet werden können. Im mathematischen Bereich erwerben die SuS Kompetenzen im Bezug zur Geometrie. In der Lernumgebung befassen sich die Kinder mit den Grundformen Kreis, Dreieck und Viereck, welche sie in verschiedenen Aufgaben durch die Bildkärtchen benennen und durch alltägliche Gegenstände wieder erkennen können.

Prozessbezogene Kompetenzen: Problemlösen, Kommunizieren, Argumentieren, Darstellen (Kernlehrplan Mathematik); Kommunizieren und Kooperieren, Strukturieren und Vernetzen (informatische Bildung) Die Unterrichtsstunde beginnt mit einer Geschichte von Paul, in der sich die Problemstellung äußert, welche von den SuS im Laufe der Stunde gelöst werden soll. Während der gesamten Lernumgebung wird die Kommunikation als elementare Kompetenz gefördert. Sowohl die Gruppenarbeit als auch das Klassenspiel unterstützen den gemeinsamen Austausch. Durch das Präsentieren der Arbeitsergebnisse lernen die Kinder ihre Lösungswege vorzustellen und die Ergebnisse zu begründen. Zudem vergleichen die SuS automatisch ihre Darstellungen, während diese im Plenum präsentiert werden. Die Kooperationsfähigkeit wird besonders durch das gemeinsame Arbeiten der Kinder gefördert, denn sie müssen im Team der Problemstellung zusammen entgegentreten. Das zuvor erlernte Wissen über Suchmaschinen wird mit dem Wissen über die Funktionsweise von Suchalgorithmen, welche die Kinder im Laufe der Stunde erproben, verknüpft.

Offenheit & optimale Passung

Die Offenheit der Aufgabenstellungen wird durch die individuellen Lösungswege der Kinder gewährleistet, da von der LP kein bestimmtes Ergebnis angestrebt wird. Die Aufgaben an sich werden nicht direkt differenziert, da in den Gruppen der Gruppenarbeit alle Leistungsniveaus vertreten sind und die Kinder sich somit gegenseitig unterstützen können und nicht auf die Hilfe der LP angewiesen sind.

Authentizität, Aktivierung & Motivation

Die SuS werden durch die Gruppenarbeit aktiviert und motiviert mitzuarbeiten, da sie selbständig eigene Ideen entwickeln sollen. Die Rahmenhandlung um Pauls Picknick schafft Identifikationspotenzial, wodurch die Kinder zum Mitdenken angeregt werden. Dadurch, dass die mathematischen Formen in alltags Gegenständen zu finden sind, bietet die Aufgabe eine authentische Einbindung der Mathematik. Außerdem solle auch ein Bild von Mathematik als Wissenschaft der Muster bei den SuS entstehen, um die Aufgabe authentisch zu machen. Da es sich bei uns um Schüler des ersten Halbjahres der ersten Klasse handelt, haben wir noch keine Muster in dieser Lernumgebung integriert. Uns war es wichtig zuerst die Geometrischen Formen mithilfe von Alltagsgegenständen der Kinder zu veranschaulichen und so deren Eigenschaften hervorzuheben. Man könnte die Formen allerdings als Muster selbst ansehen, bei denen jedes Muster seine bestimmten Eigenschaften hat.

Verständlichkeit

Während der gesamten Lernumgebung wird speziell auf die Du-Ansprache geachtet, sodass jedes Kind individuell angesprochen wird und die Aufgabenstellung direkt auf sich bezieht.

Artikulation, Kommunikation, Soziale Organisation[Bearbeiten]

Inwiefern werden die Artikulationsoptionen Handeln, Sprechen und Schreiben ausgenutzt?

In unserer Lernumgebung wird sehr viel im Plenum gearbeitet, das bedeutet, dass sehr viel zwischen der Lehrperson und den SuS kommuniziert wird. Allerdings sprechen die Kinder untereinander auch viel miteinander, vor allem während der Gruppenarbeit. Sprechen ist in unserer Lernumgebung die meist verwendete Artikulationsoption. Egal ob beim Einstieg mit dem gemeinsamen Suchen am Smartboard, beim Präsentieren der Ergebnisse oder auch bei dem Spiel, überall wird geredet und kommuniziert. Dies liegt auch daran, dass wir uns im ersten Halbjahr der ersten Klasse befinden. Die Kinder können weder schreiben noch lesen, dies müssen sie jetzt erst lernen. Aus diesem Grund schreiben wir nichts mit den Kindern auf. Außerdem werden die Kinder in der Unterrichtsstunde selbst aktiv, das sieht man vor allem gut in der Arbeitsphase mit den Bildkärtchen, in der sie kleben und sortieren dürfen.

Wird Raum zum Gestalten und Raum zum Behalten gelassen?

Das Arbeiten mit den Bildkärtchen lässt Raum zur Gestaltung, da jede Gruppe individuell ihre Anordnung bestimmen kann. So ist die Gestaltung komplett den Kindern überlassen und lässt genug Freiheiten. Da die Kinder weder schreiben noch lesen können is es schwer etwas zu gestalten, das Raum zum Behalten lässt. Allerdings könnte man die gestalteten Plakate der Kinder aufhängen. Dies könnte dabei helfen die Formen immer wieder im Blick zu haben, aber auch Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu sehen.

Welche Sozialformen werden verwendet?

Die Lernumgebung wird zunächst im Plenum gehalten und wechselt anschließend in der Erarbeitungsphase in eine Gruppenarbeit, damit sich die SuS gegenseitig unterstützen können. Zum Besprechen der Ergebnisse und für ein Klassenspiel wird erneut das Plenum als Sozialform gewählt, sodass unterschiedliche Lösungen und Verständnisprobleme geklärt werden können.

Wie wird die Schlusssequenz im Sinne einer gemeinsamen Reflexion mit den Schülerinnen und Schülern gestaltet?

Zum Abschluss versetzten sich die Kinder erneut in die Lage von Paul und besprechen gemeinsam, warum der Junge zu Beginn kein passendes Suchergebnis für sein Picknick finden konnte. Dabei reflektieren die SuS die erarbeiteten Funktionen einer Suchmaschine und lernen ihre Ergebnisse wertzuschätzen. Zudem können die Kinder durch die Reflexion, die Ergebnisse der Lernumgebung auf andere neue Situationen übertragen.

Potenzial des Einsatzes (digitaler) Medien[Bearbeiten]

Benötigtes Material

Für die Lernumgebung benötigt man ein Smartboard mit Internetzugang, um gemeinsam mit den SuS die Suchmaschinen zu nutzen. Zudem werden den SuS Bildkärtchen ausgeteilt, sowie Plakate, Klebestifte und Magnete zur Präsentation und Organisation dieser.

Wann wird der Umgang mit den (digitalen) Medien von den Kindern gelernt?

Dadurch, dass wir uns im ersten Halbjahr des ersten Schuljahres befinden, arbeiten wir alle zusammen am Smartboard. Durch das gemeinsame Arbeiten lernen die Kinder erste Umgangsweisen mit Internetsuchmaschinen. Ebenso werden erste Tipps für den Umgang mit diesen erarbeitet sowie deren Funktionsweise besprochen.

Welches konsumtive Material

In der Lernumgebung werden verschiedene Bildkarten benötigt, die Lebensmittel und Gegenstände zeigen, welche beim Picknick benötigt werden. Diese Bildkarten werden in der Gruppenarbeit zur Sortierung und Kategorisierung von den Kindern auf bereitgestellte Plakate aufgeklebt. Ein weiteres Set der Bildkarten wird in größerem Format für das Formenspiel bereitgelegt. Um diese wiederzuverwenden, können die Karten auch laminiert werden. Dadurch bietet es sich auch an die zu sehende Form von den Kindern aufmalen zu lassen.

Material Organisation

Damit alles ohne Probleme funktioniert, werden die Bildkartensets den Kindern in Briefumschlägen verteilt. Die Plakate, sowie Klebestifte und Magnete, könne sich die Gruppen eigenständig von einem Tisch an der Tafel zum gewünschten Zeitpunkt nehmen.

Vor-und Nachteile der Material Organisation

Durch das Austeilen der Bildkärtchen durch die LP, wird garantiert, dass jede Gruppe einen Umschlag erhält und gleichzeitig der Beginn der Arbeitsphase beschleunigt, sodass Zeit gespart wird. Dadurch, dass die Kinder die Materialien selbst holen, können sie in ihrem individuellen Tempo arbeiten. Der Nachteil liegt darin, dass die Vorbereitung dieser Briefumschläge viel Zeit benötigt und es zu Chaos kommen kann, wenn zu viele Kinder gleichzeitig aufstehen. Zudem kann es passieren, dass sich vereinzelte Gruppen zu lange an der Aufgabe aufhalten oder die Gruppen unterschiedlich lange Zeit benötigen.

Funktion des Einsatzes der Arbeitsmittel

Die Funktionen von Arbeitsmittel, die Krauthausen nannte („Mittel zur Zahldarstellung“, „Mittel zum Rechnen“ und „Argumentations- und Beweismittel“) (vgl. Krauthausen, 2018, S. 327 - 329) werden zum Teil erfüllt. Die Arbeitsmittel könnten als Argumentations- und Beweismittel von den Kindern genutzt werden. Denn die Kinder begründen, auf Grundlage der Arbeitsmittel, warum es sich um eine bestimmte Figur handelt oder nicht. Ebenso dienen sie sie der Veranschaulichung der Funktionsweise von Suchmaschinen.

Fachdidaktisches Potenzial

Die genutzten Materialien erfüllen acht von zwölf der Gütekriterien von Krauthausen (2018, S. 334 - 335): - Die mathematische Grundidee der Geometrie wird durch die verschiedenen Formen verkörpert - Die Kinder können die einzelnen Lebensmittel und Gegenstände einfach in grafische Zeichnungen der formen übersetzen. - Durch die Abbildungen werden die Vorstellungen von den Formen mithilfe von Vorstellungsbildern gefördert. - Die Kinder können mithilfe verschiedener Bearbeitungs- und Lösungswege zu einer individuellen Lösung kommen. - Durch die Gruppenarbeit wird der kommunikative und argumentative Austausch über mögliche Lösungswege gefördert. - Die Bildkarten können in verschiedenen Bereichen des Schulalltags genutzt werden, beispielsweise auch im Sachunterricht. - Die Arbeitsaufträge können in verschiedenen Arbeits- und Sozialformen ausgeführt werden. - Die Bilder bieten aufgrund der Farben und ihrer Klarheit eine gute ästhetische Qualität.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Das Ausdrucken der Materialien ist sehr kostengünstig und nimmt wenig Zeit in Anspruch. Allerdings ist das Vorbereiten der Bildkarten, also das Ausschneiden und Sortieren sehr aufwendig und benötigt mehr Zeit. Sollte kein Smartboard oder Beamer vorhanden sein, so ist die Umsetzung der Lernumgebung nur schwer möglich oder würde den Preis-Leistungs-Rahmen überschreiten.

Benötigte Zuwendung der Lehrkraft

Dadurch, dass viel im Plenum oder in Gruppenarbeit gemacht wird, ist wenig bis keine Unterstützung durch die Lehrkraft notwendig. Die Gruppen beinhalten leistungsstarke und -schwache Kinder, so können diese sich untereinander helfen und benötigen weniger Unterstützung durch die Lehrkraft.

Evaluation[Bearbeiten]

Ermöglicht die Lernumgebung das Erzeugen von Strategiedokumenten?

Die Lernumgebung selbst kann für das Erzeugen eines Strategiedokumentes hilfreich sein, allerdings nicht in dieser Klassenstufe, da die Kinder hier grade erst lesen und schreiben lernen.

Kann identifiziert werden, was an einer Schülerlösung anerkennenswert ist?

Durch die verschiedenen möglichen Lösungen kann man jede Leistung anerkennen, die von den SuS sinnvoll begründet wurde.

Kann identifiziert werden, welche Leistungen zum sozialen Lernen beitragen?

Dadurch, dass die meisten Arbeitsaufträge in Gruppenarbeit gelöst werden sollen, wird das soziale Lernen sehr unterstützt. Hierbei ist es wichtig, dass die Gruppen aus leistungsstarken und leistungsschwachen SuS bestehen, damit diese sich bei Fragen und Problemen gegenseitig helfen können. Während der Gruppenarbeit können die SuS miteinander reden, ihre eigenen Ideen einander mitteilen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Dadurch werden die kommunikativen Kompetenzen der SuS gefördert, wie auch bei der anschließenden Präsentation vor der Klassengemeinschaft.

Vernetzung mit anderen Lernumgebungen[Bearbeiten]

Beziehungen zu anderen Strategien im selben mathematischen Problemfeld

Die Lernumgebung ermöglicht den SuS ihre Fähigkeiten im Umgang mit Suchmaschinen, als auch ihre Kompetenzen gegenüber der Formenlehre zu optimieren. Dafür sollten die Kinder, bevor die Lernumgebung durchgeführt wird, bereits ein Grundwissen über die Formen haben. Um mit ihnen gemeinsam am Smartboard zu arbeiten, müssen sie keine speziellen Fähigkeiten besitzen, man sollte ihnen allerdings erklären, wie man richtig mit dem technischen Gerät umzugehen hat.

Beziehung zu anderen Bereichen des Matheunterrichts

Wie bereits erwähnt, geht die Lernumgebung auf das mathematische Themengebiet der Geometrie ein. Ebenso bezieht sie auch prozessbezogene Kompetenzen, wie das Lösen von Problemen, Kommunizieren und Argumentieren mit ein. Mithilfe der Gruppenaufgaben werden diese Kompetenzen gefördert und weiter ausgebaut.

Beziehung zu anderen Fächern

Das Thema „Suchmaschine“ steht im Mittelpunkt der Lernumgebung, somit sind die Bezüge zum Informatikunterricht vorrangig. Allerdings kann man aufgrund dessen, dass es in der Lernumgebung um die Planung eines Picknicks geht, auch Fächer wie Sachunterricht und Deutsch mit einbeziehen. Im Sachunterricht könnte man über das Vorkommen von unterschiedlichem Obst und Gemüse zu verschiedenen Jahreszeiten sprechen. Im Fach Deutsch besteht zudem die Möglichkeit, die individuellen Sortierung den übrigen Gruppen zu erläutern, diese zu begründen, sowie ihre Planung zu verbalisieren.

Beziehung zur außerschulischen Lernwelt

Die digitalen Medien, sowie die im Unterricht behandelten Suchmaschinen, kommen vermehrt im Alltag der SuS vor.Auch die Geschichte rund um das Planen des Picknicks nimmt ebenso Bezug zur Lebenswelt der Kinder. Dadurch ist diese Lernumgebung thematisch auf die SuS abgestimmt und sie können sich darin wiederfinden.

Reflexion der Lernumgebung[Bearbeiten]

Mögliche Probleme

Bei dem Verwenden unterschiedlicher Suchmaschinen, sollen die Kinder verschiedene Ergebnisse angezeigt bekommen. Problematisch hierbei könnte werden, dass sich diese sich nur wenig bis kaum voneinander unterscheiden. Beim Nutzen anderer Geräte kann die Gefahr des Auftretens minimiert werden.

In der Arbeitsphase könnten mögliche Schwierigkeiten beim Finden von Sortiermöglichen, sowie bei der Wahl von geeigneten Oberbegriffen auftreten. Hierfür wären Hilfsimpulse von der LP angebracht, um diesen entgegenzuwirken.

Wann nicht anwenden?

Die SuS benötigen zur Umsetzung der Lernumgebung Vorkenntnisse zu den Grundformen, sowie ein Grundverständnis zum Thema Suchmaschinen. Sollte dieses also nicht vorhanden sein, so ist die Durchführung nicht möglich.

Literatur[Bearbeiten]

- Franke, M. & Reinold, S. (2016). Didaktik der Geometrie. In der Grundschule (3. Auflage). Berlin: Springer.

- Krauthausen, G. (2018). Einführung in die Mathematikdidaktik – Grundschule. Berlin: Springer Spektrum.

- Van Hiele, P.M. & van Hiele-Geldorf, D. (1978). Die Bedeutung der Denkebenen im Unterrichtssystem nach der deduktiven Methode (R. Eisenhut, Übers.) In H.G-. Steiner (Hrsg.), Didaktik der Mathematik (S. 127-139). Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.

- https://informatikdidaktik.cs.uni-saarland.de/stud07-p1/informatik-und-die-grundschule/

- https://www.saarland.de/SharedDocs/Downloads/DE/mbk/Lehrplaene/Lehrplaene_Grundschule/GS_Kernlehrplan_Mathematik.pdf?__blob=publicationFile&v=2

- Bildungsstandards für das Fach Mathematik Primarbereich. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 15.10.2004 i.d.F. Vom 23.06.2022

- https://primakom.dzlm.de/inhalte/raum-und-form/ebene-figuren/hintergrund