OpenSource4School/Lernumgebungen zur Informatischen Bildung im Mathematikunterricht der Primarstufe/The Great Number Hunt (Unsorted) - 8 bis 10 Jahre

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Formale Aspekte[Bearbeiten]

Namen der Verfasser der Lernumgebungsdokumentation[Bearbeiten]

Eitel Celine, Lutz Lea, Schenkel Nina

E-Mail-Adressen und Datum[Bearbeiten]

celineeitel@gmx.net, lea-lutz@t-online.de,n-schenkel@gmx.de / 15.03.2024

Inhaltsaspekte[Bearbeiten]

Zentrale Aufgabenstellungen und Arbeitsaufträge in der Lernumgebung[Bearbeiten]

Name der Lernumgebung: Polizeieinsatz, wer ist der richtige Ladendieb?

Didaktische Motivation:

Die Kinder sind motiviert, der Polizei bei ihren Ermittlungen zu helfen. Der richtige Ladendieb soll gefasst werden.

Ziel der Lernumgebung:

Es werden verschiedene Strategien ausprobiert, um möglichst schnell ein gesuchtes Objekt in einer unge-ordneten Menge zu finden. Die Kinder sollen zum Schluss kommen, dass bei einer unsortierten Menge keine richtige oder falsche Strategie gibt. Der Zufall entscheidet, wie schnell das gesuchte Objekt jeweils gefunden wird.

Eckpunkte: • Kinder äußern Vermutungen über das Stundenthema • Hinführung zum Thema; Lehrperson erläutert die Problemstellung der Stunde • Klärung des Arbeitsauftrages • Durchführung des Arbeitsauftrages • Besprechung der jeweiligen Vorgehensweisen • Sicherung

Arbeitsmittel / Medien:

• Einstieg: Bildkarten (Polizei Mütze, Handschellen, Geld, Gefängniszelle, Zerbrochene Scheibe, Maskierter Dieb), Decke • Erarbeitung: Whiteboard, PowerPoint • Arbeitsphase: PowerPoint, Arbeitsblatt und Umschläge mit Verdächtigen • Reflexion: Dokumentenkamera, MindMap • Vertiefung: PowerPoint, Whiteboard • Sicherung: PowerPoint, IPads

Zeitbedarf:

Zwei Unterrichtsstunden von je 45 Minuten.

Klassenstufe: Klasse 3/4

Lerngruppe:

heterogene Lerngruppe


Einstieg: Die gewählte Einstiegsmethode ist den Kindern bereits aus anderen Fächern bekannt, sodass eine vertraute Umge-bung geschaffen wird, und den Kindern Sicherheit geboten wird, um die neuen informatischen Inhalte besser auf-nehmen zu können. Der Bezug zum informatischen Thema wird erst in der Reflexion hergestellt. Ziel ist es, dass die Kinder das Thema eigenständig erarbeiten. LP: „Ziehe eine Bildkarte unter der Decke hervor und beschreibe sie. Stelle Vermutungen über das heutige Stundenthema auf.”

Konkrete Fragestellung/ Aufgabenstellung/ Anweisung/ Text

- „Ziehe eine Bildkarte und beschreibe, was du siehst.”

- „Hast du eine Vermutung, welche Geschichte hinter den Bildern steckt und was möglicherweise passiert ist?“

- “Du wirst heute zu einem Polizisten/Polizistin und versuchst durch die aktuellen Hinweise den Ladendieb zu finden”

- „Finde zusammen mit deinem Expertenteam der Polizei den richtigen Dieb. Orientiere dich hierfür an der vorgegebenen Nummer deiner Kollegen/Kolleginnen.”

- „Erkläre mir nun, wie du vorgegangen bist, um den Dieb schnellstmöglich zu finden.“


- „Welchen Dieb konntest du mit Hilfe deines selbst gewählten Algorithmus als Mittäter finden?“


- „Wie bist du diese mal vorgegangen? Ist es dir mit der Verwendung einer anderen Vorgehensweise leichter gefallen den Mittäter zu finden?“


- Die Kinder sollen nun die Bilder der Täter an einige Polizeistellen im Umkreis per Post schicken, um sie über die Täter aufzuklären. So sind die Täter bei einer neuen Straftat gleich bei der Polizei bekannt. Hierfür sollen sie dann die Adresse der verschiedenen Polizeistellen mit Hilfe einer Suchmaschine herausfinden und aufschreiben.



Aufgabenspezifische Hintergrundinformationen (Musterlösungen) und mögliche Impulse

Die Kinder ziehen verschiedene Bildkarten unter der Decke hervor und gelangen dadurch an indirekte Hintergrundinformationen über das mögliche Thema der Stunde.

“Das sind alles Bilder von Dingen, die mit einem Verbrechen zu tun haben.” “Es geht um einen Diebstahl.” “Es geht um viel Geld. Das Geld wurde geklaut.”

„In Schifferstadt wurde vor ein paar Tagen in einem Spielzeugladen eingebrochen. Die Einbrecher stahlen dabei eine große Summe an Geld. Durch die Hilfe vieler Zeugenaussagen, stehen 15 Leute unter Verdacht “

„Du bekommst gleich verschiedene Umschläge ausgeteilt, in denen sich jeweils ein Bild mit dem Dieb befindet. Jeder Dieb hält ein Plakat mit seiner Nummer vor sich. Deine Kollegen/Kolleginnen der Polizei haben eben herausgefunden, wer der Dieb ist und welche Nummer er hat. Sie haben dir eine Sprachnachricht hinterlassen, die du dir gleich anhören kannst.“

„Wir haben die Karten hintereinander verdeckt auf den Tisch gelegt und immer die zweite Karte umgedreht. “ „Wir haben alle Karten nacheinander aufgedeckt. “ „Wir haben die Karten in der Gruppe gleichmäßig aufgeteilt und jeder hat seinen eigenen Stapel durchgeschaut, bis der Dieb von einem Gruppenmitglied gefunden wurde. “

„Liebe Polizeikolleg*innen uns hat eben die Information erreicht, dass es sich bei dem Dieb nicht nur um einen Täter handelt. Es waren zwei Diebe, welche bei dem Ladendiebstahl beteiligt waren. Bitte helfe uns erneut und suche den zweiten Täter. Seine Nummer lautet 9475.“

„Wir haben dieses Mal die Karten hintereinander verdeckt auf den Tisch gelegt und immer die zweite Karte umgedreht. “ „Wir haben dieses Mal alle Karten nacheinander aufgedeckt. “ „Wir haben dieses Mal die Karten in der Gruppe gleichmäßig aufgeteilt und jeder hat seinen eigenen Stapel durchgeschaut, bis der Dieb von einem Gruppenmitglied gefunden wurde” „Mit der zweiten Methode ist uns das Finden des Mittäters leichter gefallen.” „Bei uns hat es mit der ersten Methode besser funktioniert”

Die favorisierten Varianten der Vorgehensweise der Kinder werden nochmal aufgegriffen. Dabei wird erneut deutlich, wie unterschiedlich jeder vorgeht, um bei einer unsortierten Menge der Bildinformationen die Lösung zu finden. Den Kindern soll klar sein, dass es keine richtige und falsche Strategie gibt, und die Wirksamkeit der Strategie immer vom Zufall abhängt. „Nun bist du ähnlich wie eine Suchmaschine vorgegangen. Auch sie verwendet verschiedene Strategien. Vorher ordnet sie jedoch ihre Menge. Im nächsten Schritt wirst du bei der folgenden Aufgabe eine echte Suchmaschine verwenden.”


1)Landespolizei Saarbrücken- Stadt, „ Karcherstraße 5, 66111 Saarbrücken-Mitte” 2) Bundespolizeirevier Neustadt an der Weinstraße, „Bahnhofsplatz 12, 67434 Neustadt an der Weinstraße” 3) Polizeipräsidium Koblenz, „Moselring 10/12, 56068 Koblenz” 4) Polizeipräsidium Mainz „ Valenciaplatz 2, 55118 Mainz”

Voraussetzungen[Bearbeiten]

Welche (technischen) Voraussetzungen müssen unbedingt erfüllt sein, dass diese Lernumgebung durchgeführt werden kann?

Die technischen Voraussetzungen für diese Lernumgebung wären eine elektronische Tafel, ein Klassensatz an IPads, stabiles Internet und eine Dokumentenkamera zur Präsentation der Arbeitsergebnisse.

Fachlicher Gehalt der Lernumgebung[Bearbeiten]

Fachliche Analyse[Bearbeiten]

1. Was steckt fachlich (Mathematik & Informatik) in der/ den Aufgabe(n)? Der fachliche, informatische Inhalt der Aufgaben richtet sich an das Thema “The great number hunt unsorted”. Die Kinder sollen die fachliche Erkenntnis erlangen, dass man eine unsortierte Menge nicht nach einer bestimmten Strategie ordnen kann. Die Wirksamkeit der Strategie hängt bei einer unsortierten Menge vom Zufall ab. Wenn man also effektiv und mit möglichst wenig Zeitaufwand arbeiten möchte, sollte man die unsortierte Menge zuvor sortieren. Der fachliche, mathematische Inhalt der Aufgabe, besteht darin, dass die Kinder erkennen sollen, dass man ein Objekt immer nur einmal prüft und die potenziell notwendigen Versuche der Identifikation, des richtigen Objekts, zwischen eins und der Anzahl der Objekte liegen kann.

Mathematikdidaktischer Gehalt der Lernumgebung[Bearbeiten]

Lösungswege und Schwierigkeiten[Bearbeiten]

Welche Befunde zu Vorgehensweisen bzw. typischen Fehlern/ Hindernissen gibt es in der Literatur?

Es ist möglich, dass Kinder unterschiedlicher Strategieanwendungen in gleicher Zeit zum Ergebnis finden. Gleichzeitig ist es möglich, dass Kinder gleicher Strategieanwendung unterschiedlich schnell zum Ergebnis finden. Ob die Strategie erfolgreich ist, hängt vom Zufall ab.

„Gute“ Aufgaben & Differenzierung[Bearbeiten]

a) Die Aufgaben sind mathematisch dahingehend ergiebig, dass die Kinder erkennen sollen, dass ein Objekt der unsortierten Menge jeweils nur einmal geprüft werden muss. Die Aufgaben sind informatisch dahingehend ergiebig, dass die Kinder zu der Erkenntnis gelangen, dass es für eine unsortierte Menge verschiedene Strategien zur Identifikation eines bestimmten Objektes gibt, deren Effektivität aber immer von Zufall abhängen.

Kompetenzorientierung (Gesellschaft für Informatik, 2019):

- Die SuS verwenden algorithmische Grundbausteine, indem sie sich verschiedenen Strategien zur Identifikation des Täters, in einer unsortierten Menge ausprobieren. - Die SuS entwerfen Algorithmen, indem sie sich verschiedene Strategien ausdenken. - Die SuS beschreiben Algorithmen alltagssprachlich, indem sie versprachlichen, wie sie vorgegangen sind. - Die SuS vergleichen Algorithmen, indem sie sich mit ihren Mitschülern austauschen und eine MindMap zu den verschiedenen Strategien erstellen.

b) Die Aufgaben sind im Hinblick auf die “optimlae Passung” so formuliert und ausgewählt, dass die Schülerinnen und Schüler dazu angeregt werden eigenständig Lösungsstrategien zu finden und zu vergleichen, um das vorgegebene Problem (Den richtigen Dieb möglichst schnell finden) lösen zu können. Bezüglich der freien Auswahl der Strategien und durch das freie Ausprobieren, erfüllt die Aufgabe das Kriterium einer offenen Aufgabe.

c) Die Aufgaben sind durch die thematische Einbettung authentisch gestaltet. Durch die Problemstellung und die thematische Einbettung sollen die Kinder aktiviert und motiviert werden. Das Thema Raubüberfall verbunden mit einer polizeilichen Ermittlung, greift die Interessen der Kinder dieser Altersklasse auf und erzielt damit eine Steigerung der Motivation.


d) Die Aufgaben sind auf die Vorerfahrungen der Kinder angepasst und durch die thematische Einbettung und damit verbundener Aktivierung für Kinder der dritten Klasse zu verstehen. Das verwendete Sprachniveau ist auf den Leistungsstand der Kinder angepasst.

Artikulation, Kommunikation, Soziale Organisation[Bearbeiten]

1. Handeln:

• Das Handeln wird Im Einstieg durch das Hervorholen der Bildkarten, die auf das Stundenthema verweisen, ausgenutzt. In der Arbeitsphase wird das Handeln durch die Sortierung der Bildkarten, um die gesuchte Karte mit dem Dieb zu finden, genutzt. Die Handlung wird in der Reflexion genutzt in dem die Kinder aktiv die Vorgangsweise ihrer Gruppe mit der jeweils vorgestellten Vorgangsweise vergleichen und dabei auf Vorteile und Nachteile achten • In der Vertiefung wird ein individuell ausgewählter Algorithmus in der Gruppenarbeit ausgewählt, um den weiteren Dieb möglichst schnell zu finden • In der Sicherung wird eine Suchmaschine angewendet, indem die Adressen vorgegebenen Polizeistellen herausgesucht werden


Sprechen:

• Im Einstieg werden die Beschreibung werden die Motive der Bildkarten beschreiben und Vermutungen über das Stundenthema geäußert • In der Erarbeitung wird der gestellte Arbeitsauftrag, laut durch die Schülerinnen und Schüler wiederholt • In der Arbeitsphase kommt es zu einem Austausch innerhalb der Arbeitsgruppe (Planung der Durchführungsweise, aktiver Austausch über Stand der Arbeitsergebnisse) • In der Reflexion werden die Arbeitsergebnisse im Klassenverband vorgestellt (Vorstellung des Diebs) • In der Reflexion wird die individuellen Vorgangsweise beschrieben, um den Dieb schnellstmöglich zu finden. • In der Reflexion werden Vorteile und Nachteile im Klassenverband gemeinsam besprochen • In der Vertiefung wird sich über den Algorithmus, der in der Gruppenarbeit angewendet werden soll ausgetauscht • In der Sicherung werden die Arbeitsergebnisse im Klassenverbund vorgestellt(Vorstellung des Mittäters) • In der Sicherung wird die Vorgangsweise innerhalb der Gruppe im Klassenverband vorgestellt • In der Sicherung werden Vorteile und Nachteile des angewendeten Algorithmus durch die Kinder erneut eigenständig wiederholt • In der Sicherung kann es zu einem möglicher Austausch in Partnerarbeit bei der Internetrecherche nach den Polizeistellen kommen


Schreiben: • In der Arbeitsphase werden die Arbeitsblätter eigenständig ausgefüllt • In der Sicherung werden die vorgegebenen Polizeistellen notiert


2.

Raum zum Gestalten:

• Die Kinder arbeiten selbstständig in Gruppen. Ziel bei der Gruppenarbeit ist es, dass sie verschiedene Strategien zur Identifikation des Täters entwerfen und ausprobieren. Die Kinder sind bei dieser Arbeit nicht eingeschränkt und dürfen frei probieren.


Raum zum Behalten:

• Übersicht in Powerpoint der verschiedenen Algorithmen, die von den Kindern verwendet wurden • Übersicht in Powerpoint der wichtigsten Angaben, die zum Lösen der Aufgaben nötig sind • Bildkarten mit den jeweiligen Dieben • Arbeitsblatt mit vorgegebenen Grundgerüst zur Verschriftlichung der Vorgehensweise


3. Für die Unterrichtsstunde wurden folgende Sozialformen verwendet:

• Plenum • Sitzkreis • Klassengespräch • Gruppenarbeit • Schüler-Lehrer Gespräch • Einzelarbeit • Partnerarbeit


4. In der Schlusssequenz kommt es zu einer gemeinsamen Reflexion, da die Schülerinnen du Schüler durch die Lehrperson dazu aufgefordert werden den jeweils verwendeten Algorithmus in ihrer Gruppe zu bewerten. Da die Stunde so konzipiert ist, dass sie davon ausgeht, dass verschiedene Algorithmen von den Gruppen angewendet werden. Dadurch entsteht am Ende der Stunde durch die Erfahrungen der Kinder eine Übersicht der verschiedenen Algorithmen, welche zudem durch die Kinder in ihrer Anwendung durch die Kinder bewertet werden. Zusammenfassend kann man also sagen, dass sich die Kinder selbst eine Grundlage schaffen, indem sie intuitiv Algorithmen anwenden und im Anschluss im Klassenverbund darüber gemeinsam reflektieret. Die Reflexion in der Schlusssequenz wird durch Vorträge und eine daran anschließende offene Diskussion gestaltet.

Potenzial des Einsatzes von Materialien[Bearbeiten]

1. „Investives Material bildet einen bleibenden Bestand” (Wollring, 2007, S. 10). Als investives Material werden hier die Suchmaschinen und ein Endgerät, auf dem diese abrufbar sind, und eine Power- Point Präsentation verwendet.

2. Der Umgang mit digitalem Arbeitsmittel wird durch das Suchen in den Suchmaschinen, in der Sicherung erlernt. Durch den Umgang mit den Suchmaschinen lernen und wiederholen, die Kinder wie eine Suchmaschine funktioniert und welche Möglichkeiten Suchmaschinen bieten. Dabei ist es den Kindern möglich auf der Suchmaschine verschiedene sortierte Vorschläge ihrer Suche anzuschauen und auszuwählen, welche für sie am sinnvollsten ist.


3. Als konsumtives Material beschreibt man, das, was verbraucht wird (vgl. Wollring,2007). Als konsumtives Material werden die Bildkarten und die Arbeitsblätter, die an jeden ausgeteilt werden, benötigt


4. Die Endgeräte werden vor der Durchführung geladen und ausgeliehen (besorgt) werden. Die Bildkarten werden vorher von den Lehrpersonen gedruckt und laminiert. Die Arbeitsblätter werden in der Schule gedruckt und kopiert. Der Austeildienst darf diese Arbeitsblätter dann in der Stunde verteilen.


5. Der Vorteil an den Endgeräten ist der schnelle Zugriff auf die Suchmaschinen. Außerdem kann man die Suchmaschinen auf den Endgeräten immer wieder aufrufen. Durch den Austeildienst entsteht keine Unruhe im Klassenverband.

Der Nachteil an den Endgeräten ist, dass sie funktionstüchtig und geladen sein müssen, um sie benutzen zu können. Dabei muss auch der Umgang mit diesen Endgeräten schon geübt sein.

6. Die Power-Point Präsentation wird als Stütze für die Fragestellungen eingesetzt. Sie ist also dazu da, dass die Kinder die Arbeitsaufträge klar und deutlich vor sich haben. Die Endgeräte mit den Suchmaschinen dienen als Mittel zur Ergebnissuche. Die Arbeitsblätter dienen zur Ergebnissicherung in der Erarbeitung und als Mittel zur Darstellung mathematischer und informatischer Sachverhalte. Die Bildkarten dienen als Mittel, um einen selbstständigen Lösungsweg zu finden, zur Veranschaulichung und als Unterstützung im Argumentationsprozess.

7. Die Arbeitsblätter fördern das eigenständige Arbeiten und Festhalten von Ergebnissen. Die Kinder bauen durch das Notieren auf den Arbeitsblättern mentale Vorstellungsbilder auf. Durch das Suchen in den Suchmaschinen werden die Kinder dazu angeregt über verschiedene Lösungen und Lösungswege auszutauschen, was die prozessbezogene Kompetenz “mathematisch kommunizieren” fördert (vgl. KMK-Bildungsstandards,2022). Das Arbeiten mit einem Tablet, was ein digitales Werkzeug darstellt, kann “(...) dazu führen, dass schwierige und komplexe Modellierungsvorgänge, insbesondere beim Arbeiten im mathematischen Modell, vereinfacht werden” (Greefrath und Siller,2022, S.330), was dazu beiträgt, dass die prozessbezogene Kompetenz “mathematisches modellieren” (vgl. KMK-Bildungsstandards,2022) gefördert wird. Das Arbeiten mit den Bildkarten hilft dabei, dass Kinder mentale Vorstellungen zu Mengen aufbauen können. Außerdem erwecken sie Neugierde, was die Motivation der Kinder fördert.

8. Bezüglich des Preis-Leistungs-Verhältnisses kann man sagen, dass die Lernumgebung nicht kostenintensiv ist, da jede Schule bereits eine ausreichende Anzahl an Tablets zur Verfügung haben sollte, sodass man eine Suchmaschine verwenden kann. Auch die Bildkarten und Arbeitsblätter sind nicht kostenintensiv.

9. Im Einstieg stellt die Lehrperson die Bildkarten vor, aber fungiert vor allem als Moderator, da die Kinder die Karten selbstständig beschreiben müssen. In der Erarbeitung übernimmt die Lehrperson die Rolle als thematischer Einführer. Diese Rolle wird in der Arbeitsphase abgegeben, sodass die Lehrperson nur noch eine passive Rolle einnimmt, die moderiert. Diese Rolle wird ab der Arbeitsphase einbehalten. Somit kann man sagen, dass die Kinder viel selbstständig arbeiten sollen.

Evaluation[Bearbeiten]

Die Lernumgebung ermöglicht das Erzeugen von Strategien, indem die SuS durch eigene Strategien den Täter unter den Verdächtigen identifizieren sollen. Die Strategien und deren Erfolg können und sollen auf dem Arbeitsblatt dokumentiert werden. Impulse werden durch die Lehrkraft gesetzt. Durch das Arbeitsmaterial und die Äußerungen der Lehrkraft, sowie der Hinweis auf den anschließenden Austausch bezüglich der Ergebnisse, wird den SuS klar-gemacht, dass die Strategieentwicklung im Fokus der Stunde steht. Sie wissen damit, worauf es der Lehrkraft in dieser Stunde besonders ankommt. Die Einheit trägt in Form der Gruppenarbeit, des darin notwendigen Aus-tauschs, sowie der gemeinsamen Besprechung der Ergebnisse zum sozialen Lernen bei.

Vernetzung mit anderen Lernumgebungen[Bearbeiten]

1. Bietet die Lernumgebungen Beziehungen zu anderen Strategien im selben mathe-matischen Problemfeld? (Sind spezielle Lehr- und Lernaktivitäten vor und nach der Lernumgebung möglich/ notwendig? Wie könnten weiterführende Aufgabenstellungen lauten?):

Ja! Am Ende der Stunde werden Beziehungen zu anderen Strategien hergestellt. Durch den Verweis auf die Suchmaschinen, die die Kinder auch verwenden sollen, wird Bezug zu deren Funktionsweise und zu geordneten Mengen genommen. Nach dieser Lernumgebung sollte in einer Weiterführung der Vergleich einer Objektidentifikation aus einer unsortierten und einer sortierten Menge hergestellt werden. Dies kann am gleichen thematischen Beispiel erfolgen, sodass der Vergleich für die Kinder noch deutlicher erkennbar wäre. Der Lernumgebung sollten die Strategien zum Identifizieren eines Objekts aus einer sortierten Menge vorgeschaltet werden. Nur so können der anschließende Vergleich und die erzielte Schlussfolgerung, dass eine Identifikation von Objekten einer sortierten Menge einfacher und kommerzieller ist, hergestellt werden.

2. Gibt es Beziehungen zu anderen Bereichen im Mathematikunterricht?

Beziehungen zu anderen Bereichen des Mathematikunterrichts werden in dieser Einheit nicht hergestellt. Die Strategieentwicklung der informatischen Bildung fungiert hier als alleinstehendes Ziel. In höheren Klassenstufen wäre ein Bezug zur Stochastik denkbar.

3. Gibt es Beziehungen zu anderen Fächern?

Die Beziehung zu anderen Fächern wird durch den mündlichen Austausch und die damit verbundene Argumentationsfähigkeit, zum Fach Deutsch hergestellt. Außerdem wird der Bezug zum Fach Deutsch durch den Ausblick der Stunde hergestellt. Die Kinder sollen die Adressen verschiedener Polizeipräsidien in der Umgebung herausfinden, um diese durch ein Informationsschreiben vor den Tätern zu warnen. Dieses Informationsschreiben wird im Deutschunterricht unter dem Thema – Wie schreibe ich einen Brief? - angefertigt.

4. Gibt es Beziehungen zur außerschulischen Lebenswelt?

Die Beziehung zur außerschulischen Lebenswelt wird durch die thematische Einbettung der Stunde (Polizeieinsatz/ Ermittlungsverfahren) und durch den Verweis auf das Vorgehen einer Suchmaschine im Internet hergestellt.

Reflexion der Lernumgebung[Bearbeiten]

1. Welche Aspekte der Durchführung können problematisch werden (Stolpersteine, d.h. kleinere Probleme, die direkt behoben werden können)?

• Ein problematischer Aspekt der Durchführung, könnte die vorhandene Technische Ausstattung im Klas-sensaal sein. Um dieser Entgegenzuwirken, könnte die Lehrkraft beispielsweise die Audiodateien „Der Polizei“ mit einer mobilen Musikbox laut abspielen. Falls kein Whiteboard in dem Klassensaal vorhan-den ist, kann die vorhandene Powerpoint und die darin vorhandenen Informationen verkürzt mit Hilfe ei-nes Plakates oder Notizen an der Tafel visuell darstellen. Falls der jeweiligen Grundschule nicht genügend IPads für die Schülerinnen und Schüler zur Verfügung stehen, kann die Lehrperson ein mobiles Endgerät zur Verfügung stellen, mit Hilfe dessen werden im Klassenverbund die Adressen der Polizeistellen ge-sucht.

• Bei der Durchführung besteht die Möglichkeit, dass sich alle Gruppen in der Arbeitsphase für denselben Algorithmus entscheiden. Dies würde ein Problem darstellen, da man die Stunde dann nicht nur aus-schließlich auf die Ergebnisse der Kinder beziehen kann, da so die Kernaussage des Themas nicht wie ge-wünscht vermittelt werden kann. Unser Ziel ist es den Kindern anhand ihrer unterschiedlich verwendeten Algorithmen zu verdeutlichen, dass es bei der Suche nach einem Objekt in einer unsortierten Menge Zufall ist durch welchen Algorithmus man das gesuchte Objekt mit möglichst wenig Zeitaufwand findet. Das oben beschriebene Problem könnte durch die Lehrkraft behoben werden, indem sie beispielsweise eine zusätzliche Powerpoint erstellt, welche andere Vorgehensweisen darstellt, dadurch könnte die Lehrkraft bei Verwendung des gleichen Algorithmus aller Gruppen schnell reagieren und die Powerpoint abrufen.

• Bei der Verwendung der Suchmaschine kann es zu Problemen bei der Durchführung der geplanten Stunde kommen. Möglicherweise gehen einige Kinder nicht richtig mit den Suchmaschinen um, und führen nicht den vorgegebenen Arbeitsauftrag durch, sondern geben andere Wörter ein. Eine Möglichkeit dem Entge-genzuwirken wäre, dass die Lehrkraft, bevor die digitalen Endgeräte mit den Suchmaschinen ausgeteilt werden, Regeln mit oder für den Schülerinnen und Schüler bezüglich des Umgangs festlegt. Gegebenen-falls wenn diese schon vorhanden sind durch die Kinder wiederholen lässt.


Die Lernumgebung sollte nicht angewendet werden, wenn Kinder in der Klasse sind, die Angst vor der Polizei haben, da die Stunde beispielweise die Polizeisirene und „Audiodateien der Polizei“ verwendet. Bestünde Ängstlichkeit unter den Schülerinnen und Schülern, kann sie Lehrperson die Stunde aber auch zur Aufklärung und Beseitigung der Ängste nutzen.

2. Wann sollte die Lernumgebung nicht angewendet werden?

Dafür müsste der Einstieg durch generelle Infos über die Polizei, ihre Aufgabe und Arbeitsweise ausgeweitet wer-den. Ansonsten sieht unsere Gruppe keine schwerwiegenden Gründe, weswegen die Stunde in einer bestimmten Lernumgebung nicht eingesetzt werden sollte, da man die Stunde in viele Kriterien, die eine bestimmte Lernumge-bung aufweist, gut anpassen kann.

Literatur[Bearbeiten]

https://www.csunplugged.org/en/topics/searching-algorithms/the-great-number-hunt-unsorted/

https://www.saarland.de/SharedDocs/Downloads/DE/mbk/Lehrplaene/Lehrplaene_Grundschule/GS_Kernlehrplan_Mathematik.pdf?__blob=publicationFile&v=2