Open Source Migration/Software Management
Clientmanagement
[Bearbeiten]Begriffsklärung
[Bearbeiten]Der Begriff Clientmanagement (auch Desktopmanagement, Desktop Managed Services etc.) bezeichnet einen methodischen Ansatz zur zentralen Verwaltung und Steuerung der dezentralen IT-Infrastruktur am Arbeitsplatz.[1] Das Clientmanagement kann in folgende Anforderungen aufgegliedert werden:
- Desktop Management
Administratoren können von zentraler Stelle Software installieren, konfigurieren, inventarisieren und Festplattenabbilder auf und abspielen.
- Personality Management
Kann benutzt werden um Dokumente und Einstellungen Versionsunabhängig von Windows basierenden Systemen zu anderen Windows basierenden Systemen zu migrieren.
- Software Management
Erstellung und Verteilung von MSI Paketen. Vorgefertigte Software Pakete können einfach auf den einzelnen System verteilt werden.
- Data Management
Das Data Management beschreibt wie Nutzer auf Daten zugreifen und diese weitergeben können.
- Patch Management
Updates werden angezeigt und automatisiert ausgeführt.
- Handheld Management
Ermöglicht die Administration von Handhelds.
- Asset Management
Soft- und Hardware Inventarisierung.
- Log Management
Zentralisierte Verwaltung von Log-Dateien.
Auswahl der Open-Source-Clientmanagement-Software
[Bearbeiten]Dieser Absatz soll dazu dienen, eine Hilfe zur Auswahl für den individuellen Einsatz von Open-Source-Clientmanagement-Software zu geben. Die Open Source Software Lösung muss also in der Lage sein, Client Betriebssysteme via ISO Dateien per PXE auszurollen, Roaming Profile zu erstellen, Software Pakete zu verteilen, Datei und Ordner Freigaben und Berechtigungen zu verwalten und Hard- sowie Software zu inventarisieren. Außerdem wäre es von Vorteil, wenn Gruppenrichtlinien, sowie Log Daten zentral administrierbar wären und die Möglichkeit zur Patch Verwaltung gegeben wäre. Eine weitere Anforderung an die Software ist die Unabhängigkeit des Betriebssystems. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Auflistung der Grundanforderungen an die zu untersuchende Open Source Software. Diese Tabelle wird am Anfang jeder Beschreibung stehen, um den Überblick zu erleichtern.
Anforderungen | Erfüllt | Kommentar |
---|---|---|
OpenSource (Lizenz) | ||
Deutschsprachig | ||
Desktop Management | ||
Software Management | ||
Data Management | ||
Asset Management | ||
Patch Management | ||
Log Management |
Open PC Server Integration (OPSI)
[Bearbeiten]OPSI (Open PC Server Integration) ist ein Open Source Client-Management System aus dem Hause UIB GmbH in Mainz, welches auf Linux Servern basiert und zu Verwaltung von Windows, sowie Linux Clients dient. Einige Module sind jedoch nicht Open Source und werden erst frei zugänglich, wenn durch ein Refinanzierungs-System der Selbstkostenpreis gedeckt ist oder diese gekauft werden.
Anforderungstabelle
[Bearbeiten]Anforderungen | Erfüllt | Kommentar |
---|---|---|
OpenSource (Lizenz) | erfüllt | AGPL Version 3 |
Deutschsprachig | erfüllt | |
Desktop Management | erfüllt | |
Software Management | erfüllt | |
Data Management | nicht erfüllt | |
Asset Management | erfüllt | Lizenzmanagement noch nicht frei verfügbar |
Patch Management | erfüllt | |
Log Management | erfüllt |
Features
[Bearbeiten]OPSI umfasst folgende Kern Funktionen:
- Automatische Softwareverteilung auf den PCs (OPSI-Client-Agent)
- Automatische PC-Betriebssysteminstallation mit Hilfe des OPSI-servers
- Hardware- und Software-Inventarisierung
- Unterstützung mehrerer Standorte
Informationen über die über das Kofinazierungsprojekt Erweiterungen finden Sie auf der Webseite von uib.
Freie Erweiterungen sind:
- Software on Demand (Kiosk-Mode)
- Hierarchische Gruppenverwaltung (Treeview)
- Dynamische Depotauswahl
- User Profile Management
- Installation bei Shutdown
Community
[Bearbeiten]Die UIB GmbH in Mainz bietet die Möglichkeit von Support- und Pflegeverträgen an. Außerdem gibt es Inhouse-Workshops für Administratoren und Benutzer. Die Preise sowie die angebotenen Produkte können unter https://uib.de/de/opsi-erweiterungen/preise-erweiterung/ eingesehen werden. Die OPSI Dokumentation ist sehr Ausführlich, was dafür spricht, dass man Probleme auch mit relativ geringem Aufwand selbst lösen kann. Außerdem gibt es eine aktive Community die bei Fragen schnelle Antworten geben kann.
Für Universitäre Einrichtungen und Hochschulen gibt es die Community "OPSI4Institutes", die mit vielen fertig erstellten und ständig aktuellen Produkten helfen kann. Außerdem ist dies eine sehr aktive und nette Community, die immer gerne zur Hilfe bereit ist.
Fazit
[Bearbeiten]OPSI ist ein komplettes Open Source Client Verwaltungssystem das fast allen Anforderungen erfüllt. Es besitzt eine aktive Community und die Möglichkeit eines professionellen Supports. Außerdem gibt es bei OPSI die Möglichkeit der Weiterentwicklung.
Vorteile:
- Einfach und effizientes Verwalten von mehreren Clients
Nachteile:
- Ohne Erweiterung und bei vielen Clients recht zäh
OCS Inventory NG
[Bearbeiten]Open Computer and Software Inventory Next Generation (OCS inventory NG) ist eine Open Source Software zur Inventarisierung für Hard- und Software von Linux und Windows Systemen. Das auf dem Server-Client-Prinzip basierende System benötigt ein OCS Clientprogramm (OCS Inventory Agent), dass dann alle wichtigen Informationen an den Server sendet. Als Managementinterface dient eine Weboberfläche.
Anforderungstabelle
[Bearbeiten]Anforderungen | Erfüllt | Kommentar |
---|---|---|
OpenSource (Lizenz) | erfüllt | GNU GPL |
Deutschsprachig | erfüllt | Teilweise / alternativ Englisch |
Desktop Management | nicht erfüllt | |
Software Management | erfüllt | |
Data Management | nicht erfüllt | |
Asset Management | erfüllt | |
Patch Management | nicht erfüllt | |
Log Management | nicht erfüllt |
Features
[Bearbeiten]OCS Inventory NG umfasst folgende Kernfunktionen:
- Inventarisierung
- Software Packet Bereitstellung
- Weboberfläche
- Betriebssysteme: Microsoft Windows, Linux, BSD, Sun Solaris, IBM AIX, HP-UX, Mac OS
- Web Services über SOAP erreichbar
- Netzwerkscanner
Fazit
[Bearbeiten]OCS Inventory NG ist kein allumfassendes System. Jedoch ist es für bestimmte Aufgabe wie Soft- und Hardwareinventarisierung sehr gut geeignet.
Vorteile:
- Soft- und Hardwareinventarisierung möglich
- Softwareverteilung möglich
Nachteile:
- Keine Betriebssystem Installation möglich
Clonezilla
[Bearbeiten]Clonezilla ist eine Open Source Software von der Firma Free Software Labs zum verteilen und erstellen von 1:1 Systemabbildern. Diese Software ist als Server Version (Clonezilla SE) und als Einzelstation-Version (Clonezilla Live) zu haben.
Anforderungstabelle
[Bearbeiten]Anforderungen | Erfüllt | Kommentar |
---|---|---|
OpenSource (Lizenz) | erfüllt | GPL |
Deutschsprachig | nicht erfüllt | Englisch |
Desktop Management | erfüllt | |
Software Management | nicht erfüllt | |
Data Management | nicht erfüllt | |
Asset Management | nicht erfüllt | |
Patch Management | nicht erfüllt | |
Log Management | nicht erfüllt |
Features
[Bearbeiten]Kernfunktionen von Clonezilla sind:
- 1:1 Systemabbilder erstellen und ausrollen per PXE
- Viele Dateisysteme
- Unterstützung von LVMs
- Mehrere Systeme gleichzeitig installieren
Fazit
[Bearbeiten]Clonezilla ist ein sehr schnelles und einfaches Programm um Systeme per PXE aufzusetzen.
Vorteile:
- Schnelles und schlankes Systemunabhängige Imaging-Software
- Multicastsupport
Nachteile:
- Kein komplettes Client Management System
LINBO
[Bearbeiten]Die"Linux-based Network Bootconsole" (LINBO) Software ist ein Bootloader mit integriertem Imaging System, dass das Imaging-Prinzip nutzt, um bei Veränderungen des Betriebssystems dieses schnellst möglich wiederherzustellen oder zu ersetzten. Damit werden "Selbstheilende" Clients erzeugt. Durch LINBO können auch dual-Boot System einfach gewartet werden. Die Images werden per PXE Zentral von einem LINBO Server verteilt.
Anforderungstabelle
[Bearbeiten]Anforderungen | Erfüllt | Kommentar |
---|---|---|
OpenSource (Lizenz) | erfüllt | GPLv2 |
Deutschsprachig | erfüllt | |
Desktop Management | erfüllt | |
Software Management | nicht erfüllt | |
Data Management | nicht erfüllt | |
Asset Management | nicht erfüllt | |
Patch Management | nicht erfüllt | |
Log Management | nicht erfüllt |
Features
[Bearbeiten]Die Kernfunktionalitäten von LINBO sind:
- die Verwaltung mehrerer Betriebssystem-Installationen auf einem Client
- das vollautomatische Ausrollen von Client-Installationen im Netzwerk
- Fernsteuerung von LINBO-Clients von der Serverkonsole aus (WOL, Imaging, Start)
- die automatische Reparatur des Client-Betriebssystems beim Start
- konfigurierbarer Autostart von Betriebssystemen
- eine grafische Client-Oberfläche zur einfachen Bedienung durch den Anwender und für den Administrator
- das Vorhalten von Images in einem lokalen Client-Cache
- Offline-Imaging und Synchronisation
- Registry-Patching für Windows-Clients
- Unterstützung für die Dateisysteme FAT32, NTFS, ext2, ext3, ext4, reiserfs
- vollständige Integration in die linuxmuster.net.
Fazit
[Bearbeiten]LINBO ist prädestiniert für den Einsatz bei Dual Boot Systemen, die von vielen Personen benutzt werden. Die Selbstheilende Funktion erleichtert die Verwaltung der bestehende Systeme enorm.
Vorteile:
- Selbstheilende Clients
- Dualboot mit Windows und Linux als Betriebssystem
- Einfach zu verwaltende ISOs
Nachteile:
- Außer Bootmanager, keine weitere Funktion
Ulteo
[Bearbeiten]Ulteo ist eine Open Source Virtual Desktop Lösung und bietet die Möglichkeit Virtuelle Desktops über eine Infrastruktur im Browser anzuzeigen. Es können damit alle Linux und Windows Derivate ausgeliefert werden und dient dazu, ähnliche wie Citrix, spezielle Software dem Benutzer verfügbar zu machen, ohne das er diese auf seinem Clientbetriebssystem installiert hat.
Anforderungstabelle
[Bearbeiten]Anforderungen | Erfüllt | Kommentar |
---|---|---|
OpenSource (Lizenz) | erfüllt | AGPL Version 3 |
Deutschsprachig | erfüllt | Multilingual |
Desktop Management | erfüllt | |
Software Management | erfüllt | |
Data Management | nicht erfüllt | |
Asset Management | nicht erfüllt | |
Patch Management | erfüllt | |
Log Management | nicht erfüllt |
Features
[Bearbeiten]- virtuelle Desktops
- HighAvailabilty möglich
Fazit
[Bearbeiten]Ulteo ist für den Einsatz von spezieller Software bei verschiedenen Clients gedacht, da dies nur im Verwaltungsnetz der Fall ist, wird Ulteo von im Konzept nicht berücksichtigt. Ein weiteres Ausschlusskriterium ist, dass die Performanz des Systems, bei potenziell vielen Clients gleichzeitig, nicht gegeben ist. Als Citrix Xen-Desktop Alternative ist Ulteo jedoch die Beste Open Source Wahl.
Vorteile:
- Wenige Zentral verwaltbare Images
- Niedrige Hardware Anforderungen an Clients
Nachteile:
- nicht Performant
- Hohe Hardware Anforderungen an Server
Betriebssysteminstallation
[Bearbeiten]Hier wird die Installation von Betriebssystem behandelt.