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Projekt:Dresdner Glossar/Carl Adolph Terscheck

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Carl Adolph Terscheck
Carl Adolph Terscheck
Carl Adolph Terscheck

Carl Adolph Terscheck (* 2. April 1782 in Elsterwerda; † 22. Juni 1869 in Dresden) war ein sächsischer Botaniker und Mitbegründer des Botanischen Gartens in Dresden. Terscheck gehörte zu einer der bekanntesten Gärtnerfamilien Sachsens und pflanzte 1801 die weltbekannte Pillnitzer Kamelie an ihren heutigen Standort.[1][2]

Leben

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Carl Adolph Terscheck, dessen Vater Johann Matthäus Terscheck dreißig Jahre Hofgärtner im Elsterwerdaer Schlossgarten war, erhielt von 1797 bis 1800 eine Ausbildung im Barockgarten Zabeltitz. Nach dieser Ausbildung wurde er von 1800 bis 1802 Geselle im Pillnitzer Schlossgarten, wo er 1801 die bis in die Gegenwart erhalten gebliebene Pillnitzer Kamelie an ihren heutigen Standort westlich des damals als Orangerie genutzten Ringrenngebäudes auspflanzte.[3] Die inzwischen 8,90 m hohe Pflanze gilt als eine der ältesten sich in Europa befindlichen Kamelien.

Die Pillnitzer Kamelie.
Lustgarten Pillnitz

Nach einem sechsjährigen Auslandsaufenthalt mit Stationen in Schönbrunn, Laxenburg und Paris wurde er Gärtner am Schloss Eythra bei Leipzig. 1809 trat Terscheck die Stelle als Hofgärtner im Dresdner Palaisgarten an. Unter seiner Leitung entstanden der englische Teil des Palaisgartens, 1838 der Pillnitzer Lustgarten und weitere Gartenanlagen am Dresdner Zwinger[4] sowie am Antonsplatz.

Gemeinsam mit Ludwig Reichenbach und seinem Bruder Johann Gottfried Terscheck gründete Carl Adolph Terscheck auf dem Gelände der Bastion Mars der Dresdner Stadtfestung östlich des Kurländer Palais 1820 den Botanischen Garten, der 1889 auf das heutige Gelände an der Stübelallee verlegt wurde.

Auf einem „Innere Bürgerwiese“ genannten Gelände der Dresdner Bürgerwiese schuf er zwischen 1843 und 1850 eine künstlerische Parkanlage mit reichem Skulpturenschmuck. Die Bürgerwiese wurde 1869 als erste städtische Parkanlage Dresdens fertiggestellt.[5] Von 1847 bis 1852 gestaltete er den Palaisgarten am Japanischen Palais in einen Englischen Landschaftsgarten um.

Terscheck, der in unmittelbarer Nähe des Japanischen Palais eine Wohnung am Palaisplatz 9 bewohnte, ging 1865 in den Ruhestand und das Amt des Hofgärtners im Palaisgarten wurde offiziell abgeschafft.[6][2]

Weitere botanische Arbeiten (Auswahl)

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Der Botaniker Wilhelm Gerhard Walpers beschrieb 1843 erstmals die Pflanzenart Echinocereus reichenbachii, schrieb den Namen der Pflanzenart, welcher wohl im Pflanzenverzeichnis „Suppl. Cact. 2“ erstmals auftaucht, Terscheck zu (Terscheck ex Walpers), der auch eine umfangreiche Kakteensammlung besaß. Außerdem soll Carl Adolph Terscheck die ersten Hortensien, einige Akazien-Arten (Acacia lunata, Acacia decora), das Mädchenauge (Coreopsis tinctoria) und andere neue Pflanzen erstmals in Deutschland eingeführt haben.

Ehrungen

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Nach Carl Adolph Terscheck wurde im Jahre 1893 die Terscheckstraße in Dresden-Johannstadt benannt.[7]

Siehe auch

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Literatur

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  • Stephanie Jäger: Das Wirken des Hofgärtners Carl Adolf Terscheck in Dresden. In: Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz 1 (1995), S. 31–35 : Ill.
  • Silvio John: 150. Todestag des Hofgärtners Terscheck. In: Amtsblatt für die Stadt Elsterwerda (09/2019), S. 14
  • Silvio John: Die sächsische Hofgärtner-Dynastie Terscheck. In: Die Gartenkunst (02/2021), S. 335–352
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 Commons: Carl Adolph Terscheck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Mustafa Haikal: Das Geheimnis der Kamelie. Hrsg.: Schlösser und Gärten Dresden, Sandstein Verlag, Dresden, 2008, ISBN 978-3-940319-26-5.
  2. a b Vorlage:Säbi, abgerufen am 19. Juli 2012
  3. Stephanie Jäger: Das Wirken des Hofgärtners Carl Adolf Terscheck in Dresden. In: Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz 1 (1995), S. 31–35 : Ill
  4. Broschüre „Stadt + Grün – Das Gartenamt“, S. 18
  5. Bürgerwiese • Blüherpark • Güntzwiesen. In: www.dresden-und-sachsen.de. Abgerufen am 23. Januar 2016.
  6. Adreß- und Geschäftshandbuch der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden, 1868
  7. Terscheckstraße auf Straßen und Plätze in der Johannstadt (Memento vom 12. Dezember 2022 im Internet Archive)

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SORTIERUNG:Terscheck, Carl Adolph

Kategorie:Person (Dresden) Kategorie:Botaniker (19. Jahrhundert) Kategorie:Gärtner Kategorie:Person (Elsterwerda) Kategorie:Deutscher Kategorie:Geboren 1782 Kategorie:Gestorben 1869 Kategorie:Mann Kategorie:Hofgärtner



Stadtwiki

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Carl Adolf Terscheck (* 2. April 1782 in Elsterwerda; † 22. Juni 1869 in Dresden) war Botaniker und unter anderem Mitbegründer des Ersten Botanischen Gartens in Dresden. Die Terschecks gehören zu den bekanntesten Gärtnerfamilien in Sachsen.

Er war als Sohn des Elsterwerdaer Hofgärtners Johann Matthäus Terscheck (1745-1809) geboren worden. Seine gärtnerische Ausbildung erhielt er im Schlossgarten des Prinzen Xaver in Zabeltitz und wurde danach zunächst Geselle in Pillnitz. Nach zwei Jahren ging er allerdings auf eine sechsjährige Wanderschaft durch Europa (u.a. Wien und Paris), wobei ihn wohl sein Vater finanziell unterstützte. In Dresden war er vor allem für den Palaisgarten zuständig, an dem er von 1809 bis 1865 als Hofgärtner tätig gewesen ist. Bis zu seinem Tod wohnte er im Hofgärtnerhaus am Palaisplatz Nr. 9[1].

Gemeinsam mit Heinrich Gottlieb Ludwig Reichenbach (1793-1879) und seinem Bruder Johann Gottfried Terscheck (1784-1870), dem späteren Hofgärtner am Wallgarten und im Pillnitzer Schlossgarten, entwarfen sie die Pläne für einen ersten Botanischen Garten in Dresden. Weiterhin arbeitete er mit dem Architekten Gottlob Friedrich Thormeyer (1775-1842) zusammen, mit dem unter anderem die Grünanlagen des Zwingers mit einem nierenförmigen Teich und Rasenflächen auf den aufgefüllten Wallgräben entstanden sind.

Das Dresdner Stadtbild Mitte des 19. Jahrhunderts wurde maßgeblich durch seine Entwürfe geprägt, seit 1893 erinnert die Terscheckstraße in Johannstadt an seine Verdienste.

Botanische Arbeiten

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Datei:Pilnitzer Kamelie 4 Mai 2020 SJ Eda P1130455e.jpg
Die Pilnitzer Kamelie im Schlossgarten zu Pillnitz.

Literatur (Auswahl)

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  • Silvio John: Die sächsische Hofgärtner-Dynastie Terscheck. In: Die Gartenkunst (02/2021), S. 335–352

Einzelnachweise

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  1. Adreß- und Geschäftshandbuch der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden, 1868
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DEFAULTSORT:Terscheck, Carl Adolf

Kategorie:Mann Kategorie:Gärtner

https://www.stadtwikidd.de/wiki/Carl_Adolf_Terscheck

Saebi

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Carl Adolph Terscheck

T. gehörte zu einer Gärtnerfamilie, die die sächsische Gartenkultur über mehrere Generationen mitbestimmte. – T. absolvierte 1797 bis 1800 eine gärtnerische Ausbildung im Schlossgarten des sächsischen Prinzen Xaver in Zabeltitz. Anschließend war er 1800 bis 1802 als Geselle im Pillnitzer Schlossgarten beschäftigt, wo er 1801 die berühmte Kamelie westlich des damals als Orangerie genutzten Ringrenngebäudes im Englischen Garten auspflanzte. Mit finanzieller Unterstützung seines Vaters war es ihm möglich, sechs Jahre im Ausland zu verbringen, um seine Kenntnisse in der Gärtnerei und Botanik zu vervollkommnen. Stationen seiner Tätigkeit waren zunächst die kaiserlichen Hofgärten in Wien-Schönbrunn und Laxenburg, später ging er nach Paris und war dort Gärtnergeselle im Parc Monceau. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wurde er Gärtner in Eythra bei Leipzig. 1809 trat T. die Nachfolge seines Vaters als Hofgärtner im Dresdner Palaisgarten an. Auf der vormaligen Wallanlage zwischen Japanischem Palais und der heutigen Marienbrücke legte T. zwischen 1819 und 1821 den „englischen“ Teil des Palaisgartens an. Gleichzeitig plante er gemeinsam mit dem Botaniker Ludwig Reichenbach und seinem Bruder Johann Gottfried einen ersten Botanischen Garten für Dresden. 1820 realisierten sie den Plan auf dem Platz der ehemaligen Bastion Mars östlich des Kurländer Palais. – In den folgenden Jahren entwickelte sich eine produktive Zusammenarbeit mit dem Architekten Gottlob Friedrich Thormeyer, z.B. am Zwinger, wo T. 1823 auf den aufgefüllten Wallgräben landschaftliche Anlagen mit einem nierenförmigen Teich und Rasenflächen schuf. – 1828 entwarf T. einen Kinderspielplatz, der in den öffentlichen Anlagen südlich des Pirnaischen Tors eingerichtet wurde, ein zweiter, kleinerer Platz entstand in der Nähe des Antonsplatzes. – Mit dem Wachstum der Stadt Dresden im 19. Jahrhundert gewann die bisher als Viehweide genutzte Bürgerwiese an Bedeutung als Verbindung zum Großen Garten. Der Stadtrat beauftragte T. daher 1838 mit der Planung und Ausführung einer öffentlichen Gartenanlage auf der Inneren Bürgerwiese. Der erste Abschnitt dieser ersten städtischen Parkanlage in Dresden wurde sofort realisiert, der zweite Teil mit reichem Skulpturenschmuck wurde zwischen 1843 und 1850 angefügt, wobei T.s Entwürfe in ihrer Grundstruktur, insbesondere aber in den Blumenbeeten, biedermeierliche Züge trugen. Die Äußere Bürgerwiese wurde 1869 nach Plänen von Peter Joseph Lenné vollendet. – 1838 beteiligte sich T. möglicherweise an der Umgestaltung des Pillnitzer Lustgartens, die eigentlich in den Zuständigkeitsbereich seines Bruders Johann Gottfried fiel. 1847 bis 1852 gestaltete er den westlichen Teil des Gartens am Japanischen Palais. Weitere Anlagen T.s waren der Garten am Königlichen Weinberg in Wachwitz und der um 1853 erneuerte Schlossgarten in Zabeltitz. 1865 trat T. in den Ruhestand. Mit seinen Entwürfen für wichtige öffentliche Grünanlagen prägte er das Dresdner Stadtbild Mitte des 19. Jahrhunderts maßgeblich.

Quellen Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Verwaltung der königlichen Gärten 1844-1885, 1864-1872.

Werke Anlage des englischen Teils vom Garten am Japanischem Palais in Dresden (zwischen Palais und Marienbrücke), 1819-1821; Alter Botanischer Garten Dresden (Platz der ehemaligen Bastion Mars östlich des Kurländer Palais), 1820; Gartenanlagen am Dresdner Zwinger, 1823; Kinderspielplatz südlich des Pirnaischen Tors und in der Nähe vom Antonsplatz, 1828; Innere Bürgerwiese, erster Abschnitt zwischen Georgplatz und Teich, 1823, zweiter Abschnitt, 1843-1850, 1838; westlicher Teil des Gartens am Japanischen Palais, 1847-1852; Garten am Königlichen Weinberg in Dresden-Wachwitz; Schlossgarten Zabeltitz, 1853.

Literatur G. Enderlein, Dresdens Gärten und Parke, Dresden 1932, S. 29-31, 62-66; S. Jäger, Gartenkunst in Dresden im Stil des Biedermeier, in: Dresdner Amtsblatt 1994, Nr. 25, S. 8; dies., Das Wirken des Hofgärtners Carl Adolf T. in Dresden, in: Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz e.V. 1995, H. 1, S. 31-35 (P); F. Stimmel u.a. (Hg.), Stadtlexikon Dresden A-Z, Dresden ²1998, S. 422; M. Çoban-Hensel, Schloss Elsterwerda unter der Herrschaft der Wettiner, in: Jahrbuch der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen 12/2004, S. 94-113; Sachsen Grün, hrsg. von den Staatlichen Schlössern, Burgen und Gärten Sachsen, Hamburg 2006, S. 16, 29, 46; S. Butenschön, Geschichte des Dresdner Stadtgrüns, Berlin 2007, S. 96-105, 127-142; M. Haikal, Das Geheimnis der Kamelie, Dresden 2008, S. 56-65 (P).

Porträt Carl Adolph T., W. K. Juncker, 1852, Ölgemälde, Stadtgeschichtliches Museum Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek (Bildquelle).


Terscheck

Carl Adolph

Hofgärtner, Gartenarchitekt

  • 02.04.1782 Elsterwerda

† 22.06.1869 Dresden


V Johann Matthäus (1745-1809), Hofgärtner im Schlossgarten in Elsterwerda und im Palaisgarten in Dresden

G Johann Gottfried (1784-1870), Hofgärtner im Pillnitzer Schlossgarten, Mitbegründer des Botanischen Gartens in Dresden

S Karl Ludwig (1810-1893), Gärtner in Pillnitz, Hofgärtner in den Wachwitzer Weinbergen

GND: 138863318

Deutsche Biographie

Personenseiten in der DDB

weitere GND Links

erwähnt in anderen Artikeln:

Ernst von Schönburg (1836-1915)

Johann Gottfried Terscheck (1784-1870)

Erwähnte Personen im Text aus der Sächsische Biografie:

Xaver von Sachsen (1730-1806)

Ludwig Reichenbach (1793-1879)

Johann Gottfried Terscheck (1784-1870)

Gottlob Friedrich Thormeyer (1775-1842)

Peter Joseph Lenné (1789-1866)

https://saebi.isgv.de/biografie/Carl_Adolph_Terscheck_(1782-1869)