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Zusammenhang[Bearbeiten]

Als Zusammhang bezeichnet man eine Beziehung bzw. Relation zwischen Gegenständen, Eigenschaften, Prozessen, Begriffen, Aussagen, Theorien, Normen usw., die so beschaffen ist, dass eine Veränderung des einen Gegenstandes, der einen Eigenschaft ..., von einer Veränderung der anderen begleitet wird. Jeder Zusammenhang ist eine Relation, jedoch ist nicht jede Relation ein Zusammenhang. Dabei wird der Zusammenhang von Gegenstände, Eigenschaften oder Prozessen auch als objektiver Zusammenhang und der Zusammenhang von Begriffen, Aussagen, Theorien und Normen als logischer Zusammenhang oder Kohärenz bezeichnet. Schon in der antiken Philosophie erschien die Welt als zusammenhängendes Ganzes. Geht man von einer Korrespondenztheorie der Wahrheit aus, kann man von dem Zusammenhang zwischen Gegenständen, Eigenschaften und Prozessen als Grundlage für den logischen Zusammenhang bzw. die Kohärenz von Begriffen, Aussagen und Theorien betrachten. Damit lässt sich erklären, warum wir Objekte, die der Erkenntnis nicht unmittelbar zugänglich sind, mit Hilfe mit ihnen (objektiv) zusammenhängender Objekte erklären können.

Kohärenztheorie[Bearbeiten]

Systematische Kohärenz[Bearbeiten]

Bartelborth hat bei der Analyse der Kohärenz die systematische Kohärenz von der relationalen Kohärenz unterschieden [1]. Dem Begriff der systematischen Kohärenz stellt er den Begriff der Inkohärenz gegenüber. Systematische Kohäerenz ist dabei die Kohärenz eines Überzeugungssystems. Ein Überzeugungssystem ist nach Bartelborth um so kohärenter [2], 1.je mehr inferentielle Beziehungen (logische und Erklärungsbeziehungen) die Propositionen in X vernetzen (Vernetzungsgrad), 2.je besser die Erklärungen sind, die X vernetzen (Erklärungsstärke), 3.je weniger Inkohärenzen in X vorliegen (Inkohärenzgrad) 4.je bewährter x ist (Stabilitätsbedingung) Bartelborth stellt dem Begriff der systematischen Kohärenz den Begriff der Inkohärenz gegenüber und benutzt wie die Bedingungen zeigen die Inkohärenz zur Bestimmung der systematischen Kohärenz. Relationale Kohärenz Bartelborth hat bei der Analyse der Kohärenz die relationale Kohärenz von der systematischen Kohärenz unterschieden [1]. Die relationale Kohärenz gibt dabei an, wie gut eine Aussage oder Meinung p in ein Überzeugungssystem X paßt. Nach Bartelborth paßt eine Aussage p um so kohärenter in das Überzeugungssystem X [2], 1.(Abduktionsbedingung) 1.je mehr Propositionen aus X p erklärt oder abzuleiten gestattet und 2.um so besser es sie erklärt, 3.(Einbettungsbedingung) 1.je öfter p aus X abzuleiten ist und 4.je öfter und besser p von den Propositionen aus X erklärt wird. Es ist möglich aus dem Begiff der relationalen Kohärenz den Begriff des epistemisch Besseren abzuleiten. epistemisch besser Der Begriff epistemisch besser (epistemically preferable) ist ein zentraler Begriff in der Erkenntnistheorie von Chisholm. Er ist normativ gemeint. p zu glauben ist für die Person s epistemisch besser als q zu glauben heißt, dass es in der gegebenen epistemischen Situation Person objektiv vernünftiger ist, p zu glauben als q. Das epistemisch Bessere führt Chisholm auf das intrinsisch Bessere zurück, d. h. p zu glauben ist für eine Person epistemisch besser als q zu glauben, wenn das Hinzutreten des Glaubens, dass p, bei gegebener Evidenzbasis zu einem intrinisch besseren Bewußtseinszustand führt als das Hinzutreten des Glaubens, dass q. Man kann meines Erachtens den Begriff des epistemisch besseren auf den Begriff der Kohärenz zurückführen: p ist epistemisch besser als q für ein Subjekt s, wenn die relationale Kohärenz von p bezüglich des Überzeugungssystems von s größer ist als die relationale Kohärenz von q. Der Begriff ist dann eng verwandt mit den kohärenztheoretischen Konkurrenzbegriffen von K. Lehrer u. a.

Inkohärenz[Bearbeiten]

Bartelborth hat bei der Analyse der Kohärenz der systematischen Kohärenz die Inkohäenz gegenübergestellt [1]. Ein Überzeugungssystem X ist um so inkohärenter, 1.je mehr Inkonsistenzen in X auftreten (auch probabilistische) 2.in je mehr Subsysteme X zerfällt, die untereinander relativ wenig vernetzt sind (Subsystembedingung), 3.je mehr Erklärungsanomalien in X auftreten (Anomalienbedingung), 4.je mehr konkurrierende Erklärungen in X vorliegen (Konkurrenzbedingung). Der Begriff der Inkohärenz wird bei Bartelborth nicht nur der systematischen Kohärenz gegenübergestellt, sondern ist gleichzeitig Voraussetzung zur Bestimmung der systematischen Kohärenz.