Projekt:RAF-Vortrag/Handout
Rote Armee Fraktion
[Bearbeiten]Die „Rote Armee Fraktion“ war eine linksextremistische Terrororganisation, die zu den bedeutendsten linken Bewegungen gehört, die nach dem 2. Weltkrieg entstanden waren. Die RAF bezeichnete sich selber als kommunistische, antiimperialistische Stadtguerilla im Kampf gegen den aus ihrer Sicht faschistischen deutschen Staat.
Begriffe
[Bearbeiten]Terroristische Vereinigung
Eine terroristische Vereinigung versucht politische Ziele durchzusetzen, indem der Staat durch Anschläge eingeschüchtert wird.
Stadtguerilla
Die Stadtguerilla konzentriert sich im Gegensatz zu einer ländlichen Guerilla in ihrem Wirken auf die empfindlichsten Punkte der Gesellschaft: die Städte.
Wichtige Personen
[Bearbeiten]- Andreas Baader
- Anführer der ersten Generation der RAF. Nach den Kaufhaus-Brandstiftungen am 2. April 1968, an denen er maßgeblich beteiligt war, wurde er am 4. April 1970 festgenommen. Am 14. Mai 1970 wurde er durch Ulrike Meinhof befreit.
- Ulrike Meinhof
- sie war Journalistin und erlebte die Kaufhaus-Brandstiftungen mit und befreite später Baader. An den RAF-Schriften, dem ideologischen Konzept der RAF, war sie maßgeblich beteiligt – im Gegensatz zu Baader der die Taten vorzog.
- Gudrun Ensslin
- verließ ihren Mann Bernward Vesper für Andreas Baader. Die Baader-Befreiung plante sie auch mit. Ensslin wird am 7. Juni 1972 in einer Modeboutique gefasst, nachdem die Geschäftsführerin ihre Waffe bemerkte und heimlich die Polizei alarmierte. Sie starb am 18. Oktober 1977 durch Selbstmord mittels eines Lautsprecherkabels in ihrer eigenen Zelle im Hochsicherheitstrakt in Stuttgart-Stammheim.
Geschichte & Taten
[Bearbeiten]Kaufhaus-Brandstiftungen
Am 2. April 1968 legten Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Thorwald Proll und Horst Söhnlein Brände in zwei Kaufhäusern. Die Täter wurde von der Kriminalpolizei ausfindig gemacht und richterlich wurde eine Bestrafung von je drei Jahren Zuchthaus festgelegt. Das Zuchthaus stellte eine verschärfte Freiheitsstrafe dar, weil zusätzliche starke körperliche Arbeit gefordert worden war. Öffentlich beklagten sich die Verurteilten über ihr Urteil. Ensslin erklärte statt einem Schlusswort nach der Urteilsverkündung, dass sie nichts sagen möchte, weil sie nicht möchte, dass es scheint, dass man ihr zugehört habe. Die Zeitungen kritisierten danach, dass ein Terrorist nicht erwarten könne, dass seine Straftaten unbestraft bleiben. Die Angeklagten legten Revision ein und wurden vorläufig bis zur Entscheidung über die Revision aus der Haft entlassen. In dieser Zeit fliehen alle Täter außer Horst Söhnlein nach Paris. Am 4. April 1970 wird Andreas Baader in Berlin bei einer Verkehrskontrolle festgenommen.
Baader-Befreiung
Baader wird zu einem vorgeblichen Recherchetermin am „Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen“ für ein Buch über Jugendliche mit der Journalistin Ulrike Meinhof vorgeladen. Er darf unter Polizeibegleitung bei der Recherche mithelfen. Die Befreier, Ingrid Schubert, Irene Goergens und ein maskierter Mann, ermorden den Institutsangestellten Georg Linke, überwältigen die zwei bewachenden Polizisten und fliehen gemeinsam mit Baader und Meinhof durchs Fenster. Die Baader-Befreiung am 14. Mai 1970 wird als Begründungsakt der RAF angesehen.
Militärische Ausbildung
Die erste Generation lässt sich in einem palästinensischen Camp in Jordanien ausbilden. Die Palästinenser kritisierten ebenfalls die amerikanische und deutsche Politik, welche Israel unterstützt. Mit Israel befanden sich die Palästinenser, wie auch noch heute, im Krieg.
Aufbauphase
Um sich zu finanzieren, führte die Organisation Banküberfälle und Fahrzeugdiebstähle durch. Bei einem Banküberfall hinterließen sie ein Flugblatt mit der Überschrift „Enteignet die Feinde des Volkes“. In ihren Schriften schreiben sie, dass es sich um Geld von Kapitalisten handele. Von dem Geld konnten sie sich einen hohen Lebensstandard hinsichtlich Lebensmittel und Kleidung leisten.
Bombenanschläge gegen US-Militäreinrichtungen
1972 wurden fünf Anschläge gegen US-Militär- und gegen staatliche Einrichtungen verübt. Aufgrund der antiimperialistischen Ideologie der RAF, gehörte es zu ihrer „Hauptlinie“ die Stationierung von US-Militär in Deutschland zu verhindern. Dabei starben vier Menschen und über dreißig wurden verletzt.
Terroristen werden gefasst
Bis zum Sommer 1972 wurden die wichtigsten RAF-Mitglieder gefasst. Andreas Baader wurde zusammen mit Holger Meins gefasst, nachdem sie sich in einer Garage verschanzt hatten und Andreas Baader von einem Scharfschützen in den Oberschenkel getroffen worden war. Gudrun Ensslin wurde in einer Boutique gefasst. Die ehemalige Journalistin Ulrike Meinhof wird in ihrer eigenen Wohnung festgenommen. Dem Kriminalpolizeipräsident Horst Herold wird bei der Verfolgung der Terroristen eine wichtige Rolle zugeschrieben.
Isolationshaft
Die Haftbedingungen wurden von den RAF-Häftlingen schwer kritisiert. Sie schufen den Mythos, dass der Staat sie foltere und umbringen möchte. Man entschloss, die Häftlinge in ein gemeinsames Gefängnis zusammenzulegen, sodass ihre Forderung, dass sie zusammenbleiben dürfen, durchgesetzt wurde. Die RAF hat mit ihren übertriebenen Hilferufen versucht neue Sympathisanten zu finden, die sie befreien oder die Pläne der RAF weiterverfolgen sollten.
Hungerstreik und Selbstmord
Um bessere Haftbedingungen durchzusetzen, stellten sich die RAF-Häftlinge in den Hungerstreik. Deshalb wurden sie zwangsernährt. Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Ulrike Meinhof und weitere RAF-Häftlinge brachten sich in ihrer Zelle auf verschiedene Arten selbst um. Die RAF stellte die Selbstmorde als Mord durch den Staat dar.
Zweite Generation
Unter der Führung der wieder freigelassenen Brigitte Mohnhaupt entsteht eine zweite Generation. Diese war unter vielen anderen Attentaten auch für eine Lufthansa-Boeing-Entführung verantwortlich.
Auflösung
Noch vor Ende des zwanzigsten Jahrhunderts löst sich die RAF langsam auf. An Reuters wird am 20. April 1998 ein achtseitiges Papier geschickt, welches die Auflösung der RAF verkündet.
Literatur
[Bearbeiten]- Der Baader-Meinhof-Komplex
- Umfassendes, in journalistischen Stil gehaltenes Buch über die wichtigste Zeit der RAF. Der Autor Stefan Aust war bis 2008 Chefredakteur des Spiegels. Es wurde auch eine Verfilmung gleichen Titels gedreht.