Synaxarion vom 9. Oktober/Vintíř

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thüringischer Gaugraf

möglicherweise um 955 in Schwarzburg an der Schwarza geboren (Ersterwähnung 1071 als „Swartzinburg“)

aus einem Grafengeschlecht (wahrscheinlich dem Haus Käfernburg/Schwarzburg)

  • 722 - in einem Papstschreiben Gregors II., durch welches er Bonifatius den schon teilweise getauften Thüringern empfahl, wurde ein Guntharius (Günther) erwähnt, ein damals vergleichsweise seltener Name, galt im gesamten Mittelalter als Stammvater der Käfernburger[1]
    • Papst Gregor II. spricht den vornehmen und allen Thüringern seine anerkennung für ihre standhaftigkeit im glauben aus und ermahnt sie, dem päpstlichen stuhle mit ergebenem sinne anzuhängen und bei demselben trost zu suchen; dem Bischof Bonifatius, welchen er ihnen mit dem auftrag zu predigen gesandt habe und welcher über die apostolischen institutionen unterrichtet sei, sollten sie willig folgen.[2]
    • 20. Gregorius II Papa Thuringis christianis Bonifatium commendat. (S 119, WG 8) 722 Dec. Viris magnificis, filiis Asulfo, Godolavo, Wilareo, Gundhareo, Avoldo et omnibus Deo dilectis Thuringis, fidelibus christianis, Gregorius papa. (Gregor II. empfiehlt den Thüringer Christen Bonifatius. Großartige Männer, Asulf, Godolavo, Wilareo, Gundhareo, Avold und alle Geliebten Gottes in Thüringen, treue Christen, Papst Gregor.)[3]

Weblinks[Bearbeiten]

  1. ... und so kam Bonifatius an den ort, der Amanaburg heisst (722). – (Neuerdings ist die verschiedenheit der meinung darüber, ob hier Ameneburg oder Hammelburg gemeint sei, wieder einigemal aufgetaucht, allein es kann wohl kaum ein zweifel bestehen, dass es sich hier um Ameneburg handelt. Vergl. Reinerding, Bonifazius, 39 u. 240 flgde.) VI. Dort entriss er eine grosse menge volkes dem heidnischen aberglauben, gründete ein kloster und bekehrte dann die (Nieder)-Hessen. Hierauf stattete er dem apostolischen stuhle über seine erfolge bericht ab und sein bote überbrachte ihm ein schreiben, durch welches er nach Rom zu kommen eingeladen wurde. Er begab sich sofort dahin und ward von Papst Gregor II freundlich aufgenommen. (II. Romreise 722). Zuerst fragte ihn derselbe in St. Peter nach seinem glaubensbekenntniss, welches Bonifatius nach einigen tagen schriftlich vorlegte. Bei einer einladung in den Lateran gab ihm der Papst dasselbe zurück und unterhielt sich fast den ganzen tag mit ihm über seine mission. Zum beweise der anerkennung seines erfolgreichen wirkens verlieh er ihm den rang eines bischofs (den bischöflichen eid s. unten nr. 10.) über die völker, die noch eines hirten entbehrten, und ertheilte ihm am 30. Nov. 722 die weihe (Vergl. Kal. Dec.. et ordinatio sanctissimi Bonifatii in Pontificatus gradum a domino Gregorio Papa Romano. Martyrol. Fuld. ed. Rosweyde in Adonis martyrol. 674. Jaffé, Zur Chronologie d. Bonifazischen Briefe. in: Forschungen zur deutsch. G. X, 402) unter dem namen Bonifatius. Auch ward ihm eine canonensammlung übergeben, und durch eine urkunde sicherte ihm der Papst seine rechte und seine würde, gewährte ihm die gemeinschaft mit dem apostolischen stuhle und stellte ihn unter den schutz des glorreichen Herzogs Karl Martell (722 Dez. Vergl. unter nr. 14). Dieser nahm ihn ehrerbietig auf und gestattete ihm wieder nach Hessen zu gehen (723), wo viele katholiken die firmung empfingen, manche aber den heidnischen gebräuchen nicht ganz entsagen konnten. Bonifatius fällte desshalb die Jupiterseiche (Joviseiche ist aus dem lateinischen in "Thorseiche" zu übersetzen. Vergl. Grimm, Deutsche Mythologie. I, 62 n. 63, 110, 131) bei Geismar, aus deren holz er eine kirche baute. Hierauf wandte er sich nach Thüringen, wo erst nach heftigem streite das christenthum wieder die oberhand gewann. In Ordruf gründete er ein kloster (Nach dem vorgange von Olearius, Brückner, Krügelstein und Löffler hat neuerdings Beck, Gesch. d. gothaischen Landes. I, 11 dargethan, dass Bonifatius die Johanniskirche auf dem Altenbergezuvor erbaut habe.) und aus Britannien trafen zahlreiche gehilfen bei ihm ein, welche in gauen und dörfern das wort gottes verkündeten. RIplus Regg. EB Mainz 1 [n. 1], in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/fafadeff-d4e4-4102-8209-c5338b8e81a6 (Abgerufen am 09.10.2020).
  2. Überlieferung/Literatur: Jaffé, Mon. Mog. (= Monumenta Moguntina, Jaffé, Philipp [Hrsg.]. - Berlin, 1866), 80, nr. 20. [Nummer im Druck: 13] RIplus Regg. EB Mainz 1 [n. 14], in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/d0b81bc0-b035-4127-9954-32903b8613f0 (Abgerufen am 09.10.2020).
  3. Jaffé, Mon. Mog. (= Monumenta Moguntina, Jaffé, Philipp (Hrsg.) - Berlin, 1866), 80, nr. 20. [Nummer im Druck: 13].