Wikiversity:Fellow-Programm Freies Wissen/Einreichungen/Analyse des US-amerikanischen Independence Cinema der 1990er/2000er Jahre

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Kurzbeschreibung des eigenen Forschungsvorhabens

Das anvisierte Promotionsvorhaben ist im Bereich der Film- und Medienwissenschaften verortet, wobei der Fokus auf der Analyse des US-amerikanischen Independent Cinema der 1990er/2000er Jahre liegt. In dem beschriebenen Zeitraum manifestiert sich die Tendenz zu inhaltlichen wie auch filmästhetischen Subversionen. Der Independent Film spiegelt gesellschaftliche Subversionen, die im foucaultschen Sinne Narrative der Macht sind und mithin positiv zu werten sind; sie sind gleichsam Gegenkultur wie Subkultur. Anhand der Regisseure Todd Solondz, Todd Haynes und Todd Field und jeweils ausgesuchter Filme dieser Regisseure sollen die filmästhetischen Strukturen (Montage, Lichtsetzung, Kamera, Farbe, etc.) sowie die narrativen (Figurenzeichnung, Erzählmuster, Figurentypologien) und dramaturgischen Herangehensweisen analysiert werden. Die Filme werden in einem filmhistorischen, kulturellen wie filmsoziologischen Kontext gestellt, und unter Einbeziehung film- wie kulturwissenschaftlicher Ansätze interpretiert. Genreanalysen wie zum Melodrama, das sich in Teilen bei den Filmemachern modifiziert wiederfindet, finden ebenso Eingang in die Arbeit, wie die Erforschung heterogener Männlichkeitskonstruktionen, oder ein sich veränderndes Suburbia die allesamt einen subversiven Nimbus aufweisen. Dysfunktionale Familienstrukturen sind ein weiteres Themenfeld, dass im Zuge der Analysen behandelt werden wird. Die Arbeit beleuchtet die Schnittstellen zwischen Film, Kultur und Gesellschaft und versucht filmästhetische wie filmsoziologische Modi herauszuarbeiten. Diese Modi sind in ständiger Reformulierung begriffen, da sie dem Einfluss sich verändernder Gesellschaften unterworfen sehen. Ein Kontrastierung zu den Mainstreamfilmen aus Hollywood kann hierbei nicht ausbleiben.

Die Forschungsergebnisse und die öffentliche Darstellung dieser dürften für Open Science insoweit relevant sein, als die verhandelten gesellschaftspolitischen Aspekte neben Film- und Medienwissenschaftler auch Kulturwissenschaftler oder Soziologen interessieren, und Anstöße zum weiteren Diskurs geben wird.