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Basiskonzepte im GSP-Unterricht/Arbeit

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Basiskonzepte im GSP-Unterricht/Arbeit

Das Basiskonzept „Arbeit“ gehört zu den Konzepten, welche sich auf die Zusammenhänge des menschlichen Zusammenlebens fokussieren (wie z.B. auch Struktur oder Macht).[1]

Das Basiskonzept Arbeit

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Aus heutiger Sicht versteht man unter dem Begriff „Arbeit“ eine planvolle Tätigkeit, mit der man ein Produkt schafft oder Leistung erbringt. Im Laufe der Zeit hat sich der Begriff immer wieder verändert und dadurch hat Arbeit immer wieder eine neue Bedeutung im Leben der Menschen erhalten.

Unser Zusammenleben in der Gesellschaft organisiert sich durch das Handeln des Menschen mit dem Ziel der Existenzsicherung, d.h. der Sicherung der Grundbedürfnisse (wie ausreichende Nahrung, Geld für Bildung, ein Dach über dem Kopf und Kleidung). Wichtig beim Begriff Arbeit ist ebenso, dass man sich bewusst macht, dass alles, was mit Arbeit zu tun hat, in einem gewissen Maße auch der Gemeinschaft dient. Das bedeutet, dass jeder arbeitende Mensch ein Teil der Gemeinschaft ist und dazu beiträgt, dass diese funktioniert. Des Weiteren muss man hier auch an die Wirtschaft (also den wirtschaftlichen Wert der Arbeit) denken, denn ohne funktionierende Wirtschaft gibt es keine Arbeitsplätze. Ebenso ist die individuelle Entwicklung hinsichtlich Fähigkeiten und Selbstbewusstsein essentiell. Diesen Punkt kann man als Persönlichkeitsentfaltung beschreiben.[2]

Das bedeutet, dass wir alle zu dem Konzept „Arbeit“ bestimmte Wünsche und Vorstellungen haben. Hierbei muss man beachten, dass jeder Mensch durch einen individuellen Sozialisationsprozess von Urteilen und Vorurteilen geprägt ist, welche sich in der Arbeitswelt eines jeden einzelnen wiederfinden.[3] Dies bedeutet konkret, dass man z.B. dem Beruf eines Sekretärs bzw. einer Sekretärin Genauigkeit aufgrund ihrer Arbeit auch im Alltag unterstellt.

Anwendungsbeispiele für den Unterricht

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Eine Möglichkeit wäre, im Unterricht über den 1. Mai (den Tag der Arbeit) zu sprechen. Anhand dieses Beispiels kann die Bedeutung von Arbeit aufgezeigt werden. Den Lernenden ist dieser Tag als schulfrei bekannt, da er ein Feiertag in Österreich ist. Die Feiern zum 1. Mai zeigen einen Ausschnitt aus der politischen Kultur eines Landes (z.B. Österreich) und können generell im Zusammenhang mit einer politischen Festtagskultur gesehen werden. Das Thema bietet sowohl die Möglichkeit für kompetenzorientiertes Lernen im Bereich Politische Bildung als auch die Basis für effektives historisches Lernen.[3]

Eine weitere Idee für den Unterricht wäre, sich dem Basiskonzept über das Thema „Arbeit im Mittelalter“ zu nähern. Man könnte damit beginnen, über die strenge Gesellschaftsordnung des Mittelalters zu sprechen und sich anschließend auf die größte soziale Gruppe (nämlich die der Bauern) zu konzentrieren. Anhand dieser sozialen Gruppe kann man die Bedeutung von Arbeit klar machen (Beziehung zwischen Grundherren und Hörigen). Ebenso können Techniken, welche die bäuerliche Arbeit erleichtert haben, besprochen werden (z.B. technische Errungenschaften). Bei dieser Thematik bietet sich u.a. auch ein Gegenwartsvergleich an (z.B. mit Arbeitsaufträgen an die Lernenden wie: "Benenne die größte Berufsgruppe von heute." oder "Vergleiche die Bedeutung des Agrarbereiches im Mittelalter mit heute.")[4]

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. http://www.politik-lernen.at/dl/mnoNJKJKonmomJqx4lJK/Gesetzesblatt_113._Verordnung_18_Mai_2016.pdf
  2. Christoph Kühberger: Kompetenzorientiertes historisches und politisches Lernen. Methodische und didaktische Annäherungen für Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung (Österreichische Beträge zur Geschichtsdidaktik. Geschichte-Sozialkunde-Politische Bildung 2). Studienverlag, Innsbruck­–Wien­–Bozen 2009, ISBN 105.3706547023, S. 106.
  3. a b http://didactics.eu/index.php?id=1896
  4. Gerhard Huber: Einst und heute 2. chronologisch. Verlag E. Dorner GmbH, Wien 2011, ISBN 978-3-7055-1337-2, S. 99 f.