Basiskonzepte im GSP-Unterricht/Auswahl

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Basiskonzepte im GSP-Unterricht/Auswahl

Das Basiskonzept "Auswahl" gehört laut dem neuen Lehrplan für die Sekundarstufe I zu den Basiskonzepten, die das Zustandekommen von historischen und politischen Wissen reflektieren. Dazu zählen auch die Basiskonzepte: Konstruktivität, Kausalität, Perspektive und Belegbarkeit.[1]

Basiskonzept Auswahl[Bearbeiten]

Basiskonzept Auswahl

Historisches Lernen erfolgt immer mit geschichtlichen Inhalten, deshalb zählt die Auswahl zu den Kernproblemen in der Geschichtsdidaktik.[2]

Der Bereich Auswahl zählt zu den epistemischen Basiskonzepten. Diese Basiskonzepte betonen, dass der Aufbau von historischem Wissen immer auch durch erkenntnistheoretische Aspekte mitbestimmt wird. Dieser Aspekt ist grundlegend und unterstützt die historische Methodenkompetenz auf einer konzeptionellen Ebene, da sie grundlegende Einsichten in das Funktionieren von Geschichte bietet.[3]

Eine umfassende Darstellung der Vergangenheit kann nicht stattfinden. Es muss eine Auswahl an historischen Begebenheiten getroffen werden. Nur teilweise sind Quellen überliefert (dies nennt man auch Partialität). Eine Auswahl wird jedoch auch hinsichtlich der kategorialen Erschließungsmomente der Vergangenheit getroffen (dies bezeichnet man auch als Selektivität). Der Aussagewert und die Gültigkeit des Ergebnisses werden durch die passende Auswahl ermöglicht.[4]

Anwendungsbeispiel für den Unterricht[Bearbeiten]

Konzepte für das Lernen zu verwenden, bedeutet vor allem, Unterricht so zu gestalten, dass die Konzepte, wie beispielsweise Auswahl, öfter einbezogen sind. Durch das Basiskonzept "Auswahl" sollen Schülerinnen und Schüler im Stande sein, das Zustandekommen von historischem und politischem Wissen zu reflektieren.[5]

Ein gutes Beispiel hierfür liefern uns antike Quellen: Es ist nur ein sehr kleiner Teil der antiken Literatur erhalten. Die Verluste von antiken Texten haben verschieden Gründe: So wurde Papyrus durch klimatische Veränderungen leicht zerstört oder ging durch Katastrophen wie beispielsweise durch den Brand der Bibliothek von Alexandria verloren. Somit ist die Auswahl an historischen Quellen sehr begrenzt. Daher ist das Bild, das wir von antiken Lebensweisen, Bräuchen etc. haben, durch die beschränkte Auswahl ungenau und lückenhaft. Eine lückenlose Rekonstruktion der Antike ist aufgrund der partiellen Überlieferung nicht möglich.

Literatur[Bearbeiten]

  • BGBI.II Ausgegeben am 18.05.2016, Nr. 113, S.4.
  • Christoph Kühberger: Kompetenzorientiertes historisches und politisches Lernen. Methodische und didaktische Annäherungen für Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung (Österreichische Beträge zur Geschichtsdidaktik. Geschichte-Sozialkunde-Politische Bildung 2). Studienverlag, Innsbruck­–Wien­–Bozen 2009, ISBN 105.3706547023, S. 106.
  • Ulrich Mayer, Hans-Jürgen Pandel, Gerhard Schneider, Bernd Schönemann (Hrsg.): Wörterbuch Geschichtsdidaktik. Wochenschauverlag, Schwalbach 2006, ISBN 978-3-89974257-2.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. BGBl. II - Ausgegeben am 18. Mai 2016 - Nr. 113, S. 4.
  2. Ulrich Mayer, Hans-Jürgen Pandel, Gerhard Schneider, Bernd Schönemann (Hrsg.): Wörterbuch Geschichtsdidaktik. Wochenschauverlag, Schwalbach 2006, ISBN 978-3-89974257-2, S. 24.
  3. Christoph Kühberger: Kompetenzorientiertes historisches und politisches Lernen. Methodische und didaktische Annäherungen für Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung (Österreichische Beträge zur Geschichtsdidaktik. Geschichte-Sozialkunde-Politische Bildung 2). Studienverlag, Innsbruck­–Wien­–Bozen 2009, ISBN 105.3706547023, S. 102-103.
  4. Christoph Kühberger: Kompetenzorientiertes historisches und politisches Lernen. Methodische und didaktische Annäherungen für Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung (Österreichische Beträge zur Geschichtsdidaktik. Geschichte-Sozialkunde-Politische Bildung 2). Studienverlag, Innsbruck­–Wien­–Bozen 2009, ISBN 105.3706547023, S.104.
  5. BGBI.II, Ausgegeben am 18.05.2016, Nr. 113, S.4.