Benutzer:Esther Reiserer/Wikipediaanalyse (KU 2018)
Aufgabenstellung Anhand eines beliebigen Wikipedia-Artikels soll unter Verwendung der nachstehenden Werkzeuge eine Artikelanalyse erstellt werden. Dieser soll die statistischen Eckdaten, die Entwicklung des Artikels und die dabei erfolgten Diskussionen berücksichtigen. Die Aufgabenstellung kann auch ein Vergleich zwischen zwei Artikeln sein, die Betrachtung der statistischen Eckdaten der Artikel, die Entwicklung der Artikel und die dabei erfolgten Diskussionen müssen dann entsprechen vergleichend erfolgen.
Um eventuelle Kontroversen zu illustrieren, zieht man am besten einen Artikel heran, von dem man annimmt, dass er umstritten ist. Die Eckpunkte von Kontroversen sind in den allermeisten Fällen auf den dazugehörigen Diskussionsseiten (und allfällig vorhandenen Archiven) zu finden.
Hintergrund
Im Gegensatz zur Arbeit in klassischen Enzyklopädien, in der die jeweiligen Fachbereich in der Verantwortung eines Redakteurs steht, ist das Zustandekommen eines einzelnen Lemmas in Wikipedia eine Gemeinschaftsarbeit, welche über viele Jahre hinweg zum jeweils sichtbaren Ergebnis führt.
Je nachdem, in welchem Bereich dieses Lemma fällt, ist auch der Bearbeitungsverlauf sehr unterschiedlich. Das Zustandekommen selbst wird, wie jede einzelne Bearbeitung in Wikipedia, in der Verlaufsgeschichte aufgezeichnet und wird somit öffentlich sichtbar. Somit auch alle inhaltlichen und somit auch ideologischen Kontroversen.
- Es wird in einer Kontroverse auch vielfach die Person hinterfragt, welche sich an dieser Kontroverse beteiligt, denn nicht immer ist die Person, welche hinter einem Benutzernamen steckt, jene, die man erwartet. Oft sind User mit Zweit- oder Dritt-Accounts aktiv, die Sockenpuppen genannt werden. Das Thema "Sockenpuppen" ist durchaus ein Problem. Wenn man die Aktivitäten einer einzelnen Person analysiert, kann man oft feststellen, dass man auf einen Account trifft, der relativ neu ist und/oder ausschließlich in einem bestimmten Bereich aktiv ist. Diese Accounts werden dann als "Single Purpose Accounts" bezeichnet. Am besten kann man das anhand der jeweiligen Benutzerbeiträge feststellen.
Analyse Wikipediaartikel
Um einen Artikel zu analysieren gibt es mehrere Methoden:
- Prüfung der Diskussionseite (auch verschobene oder gelöschte Beiträge)
- Jede Seite in Wikipedia hat automatisch auch eine Diskussionsseite. Ob das nun eine Benutzerseite ist oder eine Artikelseite.
- Prüfung der Artikelseite anhand der Bearbeitungsgeschichte selbst.
- Statistik-Tool
- bei deutschsprachigen Artikeln bei Projekt "de.wikipedia.org" eintragen
- sehr umfangreich
- Versionsgeschichte des Artikels (Löschungen, Wiederherstellungen, Editwar?)
- Kontroversen ergründen anhand der Diskussionsseiten, Analyse derselben.
Woraus sollte eine Analyse bestehen
- Inhalt:
- Kurze Erklärung, worum es beim Thema geht
- bzw. worum es beim Artikel nicht geht
- Qualität, Umfang
- Artikelstatistik
- Entwicklung des Artikels
- Schaue in die Versionsgeschichte des Artikels und
- auch in die Versionsgeschichte der Diskussion
- beachte auch mögliche Archive
- wann war der erste Edit?
- wer hat (wenn klar feststellbar) den Artikel überwiegend geprägt ?
- lag er lange brach und kam dann plötzlich viel hinzu?
- war er einmal groß und wurde er wieder kleiner?
- oder wurde er kontinuierlich ausgebaut ?
- gibt es Diskussionen über aktuelle (z.B. politische) Anlässe, die gar nichts mit dem eigentlichen Artikel zu tun haben?
- gibt es Streitereien - wenn ja, worum haben sich die Autoren gestritten?
- Gab es Editwars? (Autoren haben sich gegenseitig die Inhalte zurückgesetzt)
- Wurde der Artikel zwischenzeitlich geschützt/gesperrt?
- Haben Vandalen Unsinn hineingeschrieben, der wieder revertiert wurde ?
- Fazit
- deine persönliche Zusammenfassung zur Thematik, Qualität und Umgang mit dem Thema
- Beispiel guter Artikel-Analysen
- Darin wird der inhaltliche Teil für den Leser sehr informativ aufgebaut. Einerseits wird Bezug auf den Artikel selbst genommen, andererseits auch auf das Zustandekommen und die zeitlichen Hintergründe - welche sich auch in der Diskussion niederschlägt. Die Struktur wurde ehemals in einer anderen Lehrveranstaltung erarbeitet und hat sich als zielführend erwiesen. Diese Struktur kann so von euch verwendet werden - soferne es der Aufgabenstellung entspricht.
Artikelanalyse Kapitalismus:
2.1 Inhaltlicher (Kurz)-Überblick
2.2 Entwicklung des Artikels
2.3 Diskussionsinhalte
3. Fazit
Artikelanalyse:
Beim Kapitalismus handelt es sich um eine spezifische Wirtschaft,- und Gesellschaftsform, welche aber auch einen historischen Akt der Wirtschaftsentwicklung darstellt. Im Fokus stehen Thematiken wie Privateigentum und Produktionsmittel, aber auch wie die Verteilung dieser innerhalb einer Gesellschaft strukturiert ist. Ebenso stehen Produktion und eine Regelung des Konsums über den Markt im Vordergrund. Weitere Merkmale sind „Akkumulation“ und das andauernde Verlangen nach Profit.
Seine Bedeutung und Verwendung erlebte der Begriff bereits 1753 in Frankreich, jedoch wurde er erst durch die intensive Auseinandersetzung mit dem Kapital durch Karl Marx und Friedrich Engels um 1870 gestaltet, geprägt und angepasst. Mit Anfang des 20. Jahrhundert etablierte er sich vor allem durch die Werke von Werner Sombarts.
Kritikpunkte an einer kapitalistischen Wirtschaftsform könnten die Nebenerscheinungen der Polarisierung einer Gesellschaft, der Ungleichheit bezüglich der Allokation von Gütern, der immer weiter auseinander greifenden Schere zwischen armen und reichen Menschen, „Kapitalisten“ und „Arbeiterklasse“, „Borgeoisie“ und „Proletariat“. Der bedeutende Einfluss von (Monopol,- und Groß,-)Unternehmen, sowie die damit einhergehende Verleihung von Vermögen und Macht. Aber auch die Gegebenheit, dass jegliche Entscheidung auf dem Markt lediglich auf einer Nutzen,- und Gewinnmaximierung basiert, wird oft sehr kritisch wahrgenommen.
Entwicklung:
Die Versionsgeschichte zeigt, dass der älteste Eintrag am 13. Oktober 2002 entstand und 597 Bytes beträgt. Die neuerste Veränderung wurde am 18. März 2018 durchgeführt, wobei es sich lediglich um die Korrektur von Tippfehlern handelte. Auffällig ist, dass die NutzerInnen untereinander mit ansteigendem Veränderungspunkten etwas schärfer in der Tonlage werden und es auch diverse „Fake-Accounts“ gibt, die sich wohl einen Spaß auf der frei zugänglichen Plattform erlauben. Diskussionsinhalte:
Dieser Bereich hat bereits ein eigenes Inhaltsverzeichnis, welches sich in „islamischen Fernhandel“ und „Vermögen und Freiheit“ gliedert. Pro Jahr gibt es erneut in Verzeichnis, welches die Thematiken unterteilen soll. Das Archiv geht bereits bis in das Jahr 2004 zurück und verdeutlicht den Bedarf an einer themenspezifischen Dialog,- und Diskussionsplattform. Die BenutzerInnen der Plattform tauschen hier Gedanken, Kritikpunkte, Einstellungen und individuelle Vorschläge zu Veränderungspunkten und Erneuerungen aus. Das Thema Kapitalismus ist zwar in den Bereich der Wirtschaftswissenschaften einzuteilen, aber dieses wiederum zählt auch zu den Geisteswissenschaften. Diese Grundlage schafft viel Potential für unterschiedliche Meinungen und deren Austausch.
Fazit:
Dieser Artikel schafft ein umfangreiches Wissen, ist adäquat durchstrukturiert und aufgeteilt. Die Notwendigkeit von Meinungsaustausch macht „Wikipedia“ zur optimalen Wissen,- und Lern,- Plattform, da inhaltlichen, sowie grammatikalischen Diskussionen Raum geboten wird und diese für jeden, der seriös daran teilhaben möchte, uneingeschränkt zur Verfügung gestellt wird.