Benutzer:Jeanpol/Menschenrechte/Vortrag

Aus Wikiversity

=> Zu "Neue Menschenrechte"[Bearbeiten]

Basisaufsatz[Bearbeiten]

Jean-Pol Martin: Lernen durch Lehren: Konzeptualisierung als Glücksquelle. In: Olaf-Axel Burow, Stefan Bornemann (Hrsg.): Das große Handbuch Unterricht & Erziehung in der Schule. Carl Link Verlag, 2018. S. 345–360. ISBN 978-3-556-07336-0 [1].

Menschenbild (Stand Februar 2020)[Bearbeiten]

I. Kontrolle als übergeordnetes Bedürfnis [2][Bearbeiten]


1. Bedürfnispyramide nach Maslow (1954)[3][Bearbeiten]

Sinn/Transzendenz

Selbstverwirklichung

Soziale Anerkennung

Soziale Beziehungen

Sicherheit

Physiologische Bedürfnisse




"Glücklich" macht der Prozess!












2. Informationsverarbeitung als Grundbedürfnis [4][Bearbeiten]

Konzeptualisierung als Glücksquelle[Bearbeiten]

II. Instrumente kognitiver Kontrolle[Bearbeiten]

Um die eigenen und fremden Bedürfnisse besser zur erkennen, sollte man wissen, dass Menschen folgende antinomische Bedürfnisstruktur aufweisen (dialektisch dynamisierend):

1. Antinomische Bedürfnisstruktur (Voraussetzung zum dialektischen Prozess)[Bearbeiten]

Homöostase


Kontrolle Unbestimmtheit
Ordnung Chaos
Klarheit Unschärfe
Einfachheit Komplexität
Integration Differenzierung
Gesellschaft Individuum
Zwang Freiheit
Konkretion Abstraktion
Linearität Nicht-Linearität
Zentralisierung Dezentralisierung

2. Empathie (Kontrolle durch Wechsel der Perspektive)[Bearbeiten]

III. Verhaltensempfehlungen[Bearbeiten]

1. Ausdehnung des Kontrollfeldes: Merkmale erfolgreicher Problemlöser (nach Dörner, 1983)[5][Bearbeiten]

  • Exploratives Verhalten
  • Heuristische Kompetenz
  • Reichhaltige kognitive Landkarte
  • Selbstsicherheit
  • Exploratives Verhalten
  • usw.

=> Flow-Effekt als Belohnung für exploratives Verhalten und Gewinnung von Kontrolle (nach Csikszentmyhalyi, 2000)[6][Bearbeiten]

(Gefühl des Fließens, Gefühl des Aufgehens in der Handlung)

  1. Unbekannte Felder betreten, Neues entdecken;
  2. Situationen mit offenem Ausgang, für die man die Verantwortung trägt;
  3. Problem lösen, hohe Anforderungen bewältigen;
  4. Ausschöpfen der eigenen Ressourcen;
  5. Gefühl der Selbstentgrenzung;
  6. Kontrolle über das eigene Handeln und das Umfeld.

2.Dialektisches Denken[Bearbeiten]

Dialektisches Denken führt permanent zu einer Integration scheinbar widersprüchlicher Positionen, die sich auf einem (höheren) Niveau vereinen und weiterentwickeln. Gerade für politisch Handelnde kann diese Erkenntnis sehr fruchtbar sein, denn sie ermöglicht ein gemeinsames Angehen von Problemen über Parteien hinweg.

3. Konzeptualisierung[Bearbeiten]

Unter Konzeptualisierung ist die Erstellung von kognitiven Schemata zu verstehen, die umfangreiche Informationen zu kompakten, handlungsmotivierenden Modellen bündeln

4. Projekt als glückgenerierende Struktur[Bearbeiten]

Auf der Suche nach Aufgabenprofilen, die permanent Konzeptualisierung verlangen, hohe Potenziale zur Befriedigung der Grundbedürfnisse enthalten und gleichzeitig Flow-Gefühle dauerhaft induzieren stößt man rasch auf die Projektstruktur.

5. Konzeptualisierung als Grundbedürfnis und Menschenrecht[Bearbeiten]

Die Glücksforschung führt zu der Erkenntnis, dass das menschliche Glück von der Befriedigung der von Maslow aufgelisteten Grundbedürfnisse abhängt. Allerdings wird bei Maslow das Denken (Informationsverarbeitung und Konzeptualisierung) nicht aufgeführt. Das liegt daran, dass die Neurowissenschaften erst in den letzten Dekaden die Funktionsweise des Gehirns ins Bewusstsein gerückt haben. Wenn das so ist, so müssten die Menschenrechte neu formuliert werden.

6. Bürgerbeteiligung als Konzeptualisierungs- und Glücksfeld[Bearbeiten]

7. Wie man sich als Neuron verhalten soll[7][Bearbeiten]

1. Neuronen sind offen und transparent

2. Neuronen geben ihr Wissen sofort weiter. Sie wollen nicht als Person bekannt werden und nehmen sich nicht wichtig

3. Da Neuronen keine Angst haben, Fehler zu machen und sich zu blamieren, feuern sie sehr schnell ab

4. Wenn Neuronen angedockt werden, reagieren sie sofort

5. Neuronen versuchen ständig Kontakt zu anderen Neuronen herzustellen; sie haben keine Angst, penetrant zu wirken

6. Neuronen sind nicht beleidigt

7. Neuronen machen keine Pause; sie nehmen erst dann Urlaub, wenn ihr Projekt abgeschlossen ist

8. Neuronale Netze gehen mit Unschärfen spielerisch um

9. Neuronale Netze haben eine basisdemokratische Einstellung

10.ACHTUNG, HOHE SUCHTGEFAHR: das Neuronenverhalten muss kontrolliert und situationsabhängig eingesetzt werden!

Zur Vertiefung: "Lernen durch Lehren im Fokus"

8. Basisregeln für Internetprojekte[8][Bearbeiten]

Was ich im Netz suche, sind Mitstreiter, Leute, die ich andocken kann, um mit ihnen langfristige Projekte durchzuführen. Hier zählt also Nachhaltigkeit, Ausdauer und Zähigkeit. Um in der virtuellen Welt Mitstreiter für meine Projekte zu gewinnen, beachte ich folgende Regeln:

  1. Mach dich transparent: liefere in deinem Profil möglichst viele, für den Benutzer spannende Informationen über dich. Je mehr Informationen du über dich gibst, desto größer die Chance, dass jemand einen Ansatzpunkt zur Zusammenarbeit entdeckt. Angst vor Missbrauch der Angaben ist meistens unbegründet. No risk, no fun!
  2. Biete motivierende Projekte an: Was mich persönlich angeht, so stütze ich mich auf die Beschreibung der Grundbedürfnisse von Maslow. Meine Angebote sprechen das Bedürfnis nach sozialer Zugehörigkeit und sozialer Anerkennung, nach Selbstverwirklichung aber vor allem nach Sinn, weil nur dieses langfristig tragfähig ist: wir wollen die Welt verbessern!
  3. Kontaktiere viele Leute: Wenn du Mitstreiter suchst, muss du Leute ansprechen, auch wenn du auf manche penetrant wirken kannst. Wenn du dich nicht rührst, wird dich niemand beachten. Wenn jemand dich penetrant findet, wäre er sowieso kein guter Arbeitspartner für dich.
  4. Wenn jemand auf deine Angebote positiv reagiert, pflege ihn: Zeige ihm, dass du dich für ihn interessierst. Als möglicher Partner besitzt er bestimmt “Ressourcen”, die für die Zusammenarbeit wertvoll sind. Diese Fähigkeiten musst du entdecken.
  5. Antworte stets zügig (Reaktionsgeschwindigkeit), sei präsent und zuverlässig: Enttäusche die Menschen nicht, die Energie und Zeit für dich investieren. Im Netz sind Menschen und Beziehungen sehr volatil, du aber willst mehr mit den Menschen tun! Du hast was mit den Leuten vor! Das müssen sie spüren!
  6. Stelle deine Partner auf eine Bühne und vernetze sie: Wenn du mit Leuten langfristig zusammenarbeiten willst, solltest du sie miteinander verbinden. Zeige, was sie können, führe ihnen Aufmerksamkeitsströme zu, indem du sie in Sammelmails erwähnst und auf ihre Arbeit hinweist.
  7. Überlege dir immer wieder spannende Projektziele und achte darauf, dass diese Ziele auch erreicht werden. Das ist zwar auch im RL wichtig, aber im virtuellen Raum noch viel mehr, weil – wie bereits festgestellt – die Beziehungen im Netz besonders volatil sind. Beteiligungsinitiativen verlangen, dass der Initiator immer wieder Impulse einbringt. Bis zum Schluss.

Diese Verhaltensweisen bilden das, was ich Netzsensibilität nenne. Sie müssen automatisiert werden, wenn man im neuen Paradigma erfolgreich arbeiten will. Wer im traditionellen Wissenschaftssystem sozialisiert wurde, hat dies nicht gelernt.

=> Zu "Neue Menschenrechte"[Bearbeiten]

Youtubes[Bearbeiten]

Referenzen[Bearbeiten]

  1. Jean-Pol Martin: Lernen durch Lehren: Konzeptualisierung als Glücksquelle. In: Olaf-Axel Burow, Stefan Bornemann (Hrsg.): Das große Handbuch Unterricht & Erziehung in der Schule. Carl Link Verlag, 2018. S. 345–360. ISBN 978-3-556-07336-0
  2. Jean-Pol Martin: Vorschlag eines anthropologisch begründeten Curriculums für den Fremdsprachenunterricht. Tübingen: Gunter Narr. 1994
  3. Abraham Maslow: Motivation and personality. Harper and Row: New York 1954
  4. Video und Blogeintrag und Lutz Berger, Joachim Grzega, Christian Spannagel (Hrsg.): Lernen durch Lehren im Fokus - Berichte von LdL-Einsteigern und LdL-Experten. Epubli 2011
  5. Dietrich Dörner et al (Hrsg): Lohhausen. Vom Umgang mit Unbestimmtheit und Komplexität". Bern-Stuttgart-Wien:Huber 1983
  6. Mihály Csíkszentmihályi: Dem Sinn des Lebens eine Zukunft geben. Klett-Cotta, Stuttgart 2000 ISBN 3-608-91018-2.
  7. Lutz Berger, Joachim Grzega, Christian Spannagel (Hrsg.): Lernen durch Lehren im Fokus - Berichte von LdL-Einsteigern und LdL-Experten. Epubli 2011
  8. Lutz Berger, Joachim Grzega, Christian Spannagel (Hrsg.): Lernen durch Lehren im Fokus - Berichte von LdL-Einsteigern und LdL-Experten. Epubli 2011