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Benutzer:Paul Ballot/Wikipediaanalyse (WS 2016) Homöopathie

Aus Wikiversity

Aufgabenstellung

Anhand eines beliebigen Artikels kann unter Verwendung der nachstehenden Werkzeuge eine Analyse eines Artikels erstellt werden. Um eventuelle Kontroversen zu illustrieren, zieht man einen Artikel heran, von dem man annimmt, dass er umstritten ist. Die Eckpunkte von Kontroversen sind in den allermeisten Fällen auf den dazugehörigen Diskussionsseiten (und Archiven, falls vorhanden) zu finden.

Kommentar/Bewertung

Die Aufgabe wurde ganz hervorragend gelöst! --Heinz E. (Diskussion) 23:59, 10. Nov. 2016 (CET)

Homöopathie

Allgemeines

Bereits seit frühester Versionsgeschichte handelt es sich beim Lemma zur Homöopathie um ein erwartungsgemäß höchst umstrittenes Thema. Über 1000 Nutzer editierten den Text inzwischen 4000 mal und konnten so seit der ersten Bearbeitung am 14.11.2002, also vor knapp 14 Jahren, durch den User Rho eine Seitengröße von 165.818 Bytes generieren. Besonders viel Engagement zeigten hierbei die User Hic et nunc (Administrator), Elektrofisch und Sti, die gemeinsam für mehr als ein Drittel des Beitrags verantwortlich sind. Hic et nunc und Sti weisen – zumindest gemäß eigenen Aussagen – einen medizinischen Hintergrund auf.

Gesellschaftlicher Diskurs

Die gesellschaftliche und vor allem wissenschaftliche Diskussion über die Legitimität der Homoöpathie als Heilmaßnahme macht selbstverständlich auch von dem Wikipedia-Beitrag keinen Halt. Bereits 2003 wird diese Problematik im ersten Diskussionsbeitrag durch den Benutzer Vinci aufgegriffen und zieht sich seit diesem Moment wie ein roter Faden durch die gesamte Entwicklung des Lemmas. Streitbar ist hierbei die Frage, ob es sich bei der Homöopathie um eine klassische Wissenschaft handelt, oder ob diese lediglich eine Parawissenschaft mit starkem Hang zur Esoterik darstellt. Höchst umstritten ist dabei bereits der kleine, aber zentrale Satz in der Einleitung: „Die Homöopathie wird daher zu den Pseudowissenschaften gezählt“. Diese und ähnliche Formulierungen lösten 2011, 2013 und auch 2014 jeweils kleine bis mittelgroße „Edit-Wars“ aus.

Elementar bei der Argumentation sind hierbei zwei eng miteinander verwobenen Ansätze. Auf der einen Seite diskutieren die User nämlich über die Frage, inwiefern die Homöopathie als ein Teil der wissenschaftlichen Medizin angesehen werden kann. Dieser Versuch kam aber schon frühzeitig zum Stocken, da sich die beteiligten User nicht genau darauf einigen konnten, was die wissenschaftliche Medizin ausmacht.

Den anderen Zugang dazu stellt die Wissenschaftstheorie an sich. Hier beschäftigen sich User nicht damit, inwiefern die Homöopathie zur Medizin gehört, sondern sie versuchen zu prüfen, ob sie die Kriterien für wissenschaftliches Arbeiten und Forschen an sich erfüllt.

Mangelnde Neutralität

Ein eng damit verbundener Kritikpunkt an dem Beitrag ist die mangelnde Neutralität, die einige User dem Text vorwerfen. „Der Bericht hat nichts mehr mit Wissenschaft und Korrektheit zu tun; er ist […] anscheinend nur dafür da, auf der Homöopathie herumzutrampeln“, so der User Benjamin Daniczek in einer Diskussion dazu im Jahre 2009.

Fazit

Und dieses subjektive Empfinden zeigt womöglich auch exemplarisch eins der größten Probleme des Wikipedia-Beitrags zur Homöopathie auf: Die Diskussion dreht sich fast gebetsmühlenartig um dieses eine Thema – und das schon seit 2003 ohne echte Fortschritte zu erzielen. Über die Jahre hinweg haben sich zwei Fronten entwickelt, die nicht oder nur kaum bereit sind, ihren Standpunkt zu verändern. Für die einen ist Homöopathie Unsinn, der nicht besser wirkt als normale Placebos, für die anderen stellt es eine alternative Ergänzung zur „Schulmedizin“ dar, die durchaus zur Heilung beitragen kann. Der kleine Glaubenskrieg, der an dieser Stelle entflammt ist, füllt dutzende Seiten im Diskussionsarchiv und artete schon mehrfach in heftigen Streitereien und Edit-Wars aus, bei denen die Wikiquette mehr als einmal missachtet wurde.