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Benutzerin:Eleonore Kammerhofer/Wikipediaanalyse (WS 2017)

Aus Wikiversity

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Aufgabenstellung Anhand eines beliebigen Wikipedia-Artikels soll unter Verwendung der nachstehenden Werkzeuge eine Artikelanalyse erstellt werden. Dieser soll die statistischen Eckdaten, die Entwicklung des Artikels und die dabei erfolgten Diskussionen berücksichtigen. Die Aufgabenstellung kann auch ein Vergleich zwischen zwei Artikeln sein, die Betrachtung der statistischen Eckdaten der Artikel, die Entwicklung der Artikel und die dabei erfolgten Diskussionen müssen dann entsprechen vergleichend erfolgen.

Um eventuelle Kontroversen zu illustrieren, zieht man am besten einen Artikel heran, von dem man annimmt, dass er umstritten ist. Die Eckpunkte von Kontroversen sind in den allermeisten Fällen auf den dazugehörigen Diskussionsseiten (und allfällig vorhandenen Archiven) zu finden.

Hintergrund

Im Gegensatz zur Arbeit in klassischen Enzyklopädien, in der die jeweiligen Fachbereich in der Verantwortung eines Redakteurs steht, ist das Zustandekommen eines einzelnen Lemmas in Wikipedia eine Gemeinschaftsarbeit, welche über viele Jahre hinweg zum jeweils sichtbaren Ergebnis führt.

Je nachdem, in welchem Bereich dieses Lemma fällt, ist auch der Bearbeitungsverlauf sehr unterschiedlich. Das Zustandekommen selbst wird, wie jede einzelne Bearbeitung in Wikipedia, in der Verlaufsgeschichte aufgezeichnet und wird somit öffentlich sichtbar. Somit auch alle inhaltlichen und somit auch ideologischen Kontroversen.

Es wird in einer Kontroverse auch vielfach die Person hinterfragt, welche sich an dieser Kontroverse beteiligt, denn nicht immer ist die Person, welche hinter einem Benutzernamen steckt, jene, die man erwartet. Oft sind User mit Zweit- oder Dritt-Accounts aktiv, die Sockenpuppen genannt werden. Das Thema "Sockenpuppen" ist durchaus ein Problem. Wenn man die Aktivitäten einer einzelnen Person analysiert, kann man oft feststellen, dass man auf einen Account trifft, der relativ neu ist und/oder ausschließlich in einem bestimmten Bereich aktiv ist. Diese Accounts werden dann als "Single Purpose Accounts" bezeichnet. Am besten kann man das anhand der jeweiligen Benutzerbeiträge feststellen.

Analyse Wikipediaartikel

Um einen Artikel zu analysieren gibt es mehrere Methoden:

  1. Prüfung der Diskussionseite (auch verschobene oder gelöschte Beiträge)
    Jede Seite in Wikipedia hat automatisch auch eine Diskussionsseite. Ob das nun eine Benutzerseite ist oder eine Artikelseite.
  2. Prüfung der Artikelseite anhand der Bearbeitungsgeschichte selbst.
  3. Verwendung diverser Tools
Statistik-Tool, sehr umfangreich
Versionsgeschichte des Artikels (Löschungen, Wiederherstellungen, Editwar?)
Kontroversen ergründen anhand der Diskussionsseiten, Analyse derselben.
Beispiel einer gelungenen Analyse
Darin wird der inhaltliche Teil für den Leser sehr informativ aufgebaut. Einerseits wird Bezug auf den Artikel selbst genommen, andererseits auch auf das Zustandekommen und die zeitlichen Hintergründe - welche sich auch in der Diskussion niederschlägt. Die Struktur wurde ehemals in einer anderen Lehrveranstaltung erarbeitet und hat sich als zielführend erwiesen. Diese Struktur kann so von euch verwendet werden - soferne es der Aufgabenstellung entspricht.

Bruno Kreisky

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Politiker sind im realen Leben oftmals umstritten, schon allein wegen ihrer differenzierenden Meinungen gegenüber Menschen, die sie gerade deswegen nicht wählen. Deshalb ist es auch naheliegend, dass auch deren Wikipedia-Seiten umstritten sind und eventuell polarisierend wirken.

Allgemeines

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Bruno Kreisky ist ein österreichischer Politiker, den wohl jeder kennt, ungeachtet dessen, ob man seine Amtszeit als Bundeskanzler selbst miterlebt hat oder nicht. Seinem Bekanntheitsgrad entsprechend ist der Eintrag auf seiner Wikipedia-Seite auch äußerst umfangreich, ebenso wie die dazugehörige Diskussionsseite. Auf dieser weist das Inhaltsverzeichnis 28 verschiedene Themen bzw. "Kapitel" auf, die teils länger und teils sehr kurz sind, abhängig von der Relevanz der unterschiedlichen Themen. Wenn man sich den Artikel an sich ansieht, ist er in erster Linie wie ein typischer Wikipedia-Eintrag gestaltet. Er wurde am 22. Dezember 2003 von einem User namens "Erwin E. aus U" erstellt und war, wenn man in der Versionsgeschichte die beiden Artikel von 2004 und heute ansieht, mit 4.445 Bytes ziemlich kurz und knapp gehalten. Kreiskys Wikipedia-Seite wurde seither immer wieder stetig erneuert und erweitert, zuletzt am 25. Oktober 2017. Wenn man hierbei die Versionsgeschichte betrachtet, kann man aber sagen, dass das laufende Bearbeiten in letzter Zeit immer weiter zurückgegangen ist. Dies ist jedoch angesichts der bereits erlangten Länge des Artikels nicht weiter verwunderlich. Die Versionsgeschichte zeigt über 1000 Edits, die bis zum 31. Oktober 2017 einen Umfang von 89.532 Bytes zusammengetragen haben. 2011 gab es insgesamt die meisten Edits, was sich aber nicht wirklich zu irgendeinem bestimmten Ereignis zurückführen ließe, außer dass so mancher eventuell unzufrieden mit Werner Faymann, dem damaligen SPÖ-Chef, war. Dies ist aber nur reine Spekulation, und auch nicht durch irgendwelche Diskussionsinhalte begründet.

Zum Artikel selbst

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Es wird begonnen mit einer kleinen Einleitung, die wie immer als Überblick und Erklärung dazu dient, wer oder was der Gegenstand des Wikipedia-Eintrags ist und was den Leser infolgedessen erwartet. In dieser Hinsicht ist die Einleitung bei dem Eintrag für Bruno Kreisky gut gelungen, weil sie die wichtigsten Eckdaten des Lebens und Wirkens des Politikers gut zusammenfasst und vor allem gut dafür geeignet ist, wenn man sich nur ein kleines Bild über Kreisky machen und nicht seine ganze Biographie auswendig lernen will. Der Einleitung folgt die eigentliche "Biographie" Kreiskys, die zuerst mit den Anfangsjahren beginnt und schließlich weitergeht mit seiner politischen Laufbahn. Das Ganze ist in dem Überthema "Leben" mit acht Unterthemen gegliedert, die aber jeweils wieder einzelne Unterthemen haben; dementsprechend lang ist dieser Abschnitt des Eintrags. Es geht weiter mit einer Auswahl an Schriften und endet schließlich mit "Verschiedenem", wo auch unter anderem Anekdoten und Meinungen über Kreisky inkludiert sind.

Diskussionsinshalte

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Interessant ist vor dem genaueren Betrachten des Artikels aber das erste Thema auf der Diskussionsseite, welches sich "Wunschbrunnen" nennt und Punkte anspricht, die laut dem Schreiber noch in dem Eintrag fehlen, was eigentlich ziemlich viele sind. Hierbei finden sind auch einige Aspekte, die in Bruno Kreiskys politischer Laufbahn als eher weniger erfolgreich beschrieben werden können, wie zum Beispiel die relativ bekannte Geschichte zum geplanten Atomkraftwerk Zwentendorf, dass schlussendlich nach einer negativ ausgegangenen Volksabstimmung doch keines wurde. Persönlich wäre es überraschend, wenn dieses wichtige Kapitel im Wikipedia-Eintrag fehlte. Aber siehe da: es gibt jetzt tatsächlich einen Eintrag, der offensichtlich nachgetragen wurde. Der Versionsgeschichte kann man entnehmen, dass zu diesem Thema immer wieder vereinzelt Passagen hinzugefügt wurden, woraus man schließen könnte, dass Zwentendorf sehr wohl eine Angelegenheit ist, die die Leute auch beschäftigt.

Ebenfalls interessant ist, angesichts der derzeitigen Schuldenlage Österreichs, der im Artikel verwendete Begriff "deficit spending", der Kreisky in seiner Sozial-und Schuldenpolitik sein Leben lang verfolgt hat. Laut einem User sei die Beschreibung Kreiskys deficit spending im Artikel verharmlost und dementsprechend zu hinterfragen. Im Artikel selbst wurde dies aber kaum verändert, außer dass dieser Abschnitt des Eintrags erweitert wurde. Der Teil, der die Staatsschulden anspricht, ist dennoch eher klein. Allerdings wurde, so wie in der Diskussion angekündigt, die Staatsverschuldung kritischer beäugt und auch dementsprechend formuliert, und zwar in Zusammenhang damit, dass die ÖVP auch heute noch die hohen Schulden unter Kreisky kritisiere.

Auch die Meinungen über Bruno Kreisky sind etwas, das bei den Edits laufend erscheint und immer wieder aktualisiert wird. Dabei erscheinen stets neue Zitate, die im Laufe der Zeit von den Editeuren zusammengetragen wurden.

Amüsant ist auch, dass in einer ursprünglichen Version des Artikels alle Hundstrümmerl-Ablagerungsstätten von damals aufgezählt wurden, woraufhin sich jemand echauffierte, dass sich jeder um Anekdoten und Unwichtiges als um den eigentlichen Inhalt kümmere. Bald darauf wurde diese Aufzählung gelöscht.

Das Einzige, worüber teilweise Uneinigkeit herrschte, was sowohl in der Versionsgeschichte der Diskussionsseite als auch in der des Artikels vorkommt, ist die Österreichbezogenheit der Seite. Dabei ging es vor allem darum, dass laufend "Januar"in "Jänner" umgeändert wurde und umgekehrt, bis es im Jänner 2008 einem User reichte und er meinte, das Wort "Jänner" solle bleiben, da es sich bei Kreisky schließlich um einen österreichischen Bundeskanzler handle und daher der Artikel auch österreichbezogen sei. Weiters solle das in Zukunft nicht mehr umgeändert werden, da es schon zur Genüge durchdiskutiert wurde. Ein weiteres Mal waren sich ein paar User uneinig, als es darum ging, ob Kreisky der erste westliche Regierungschef in der DDR gewesen sei. Das wollten einige User nicht hinnehmen und diskutierten darüber. Die Diskussion war allerdings nicht wirklich hitzig, sondern eher einseitig, was dazu führte, dass der Teil mit "westlicher Regierungschef in der DDR" gelöscht wurde.

Fazit

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Insgesamt kann man sagen, dass es eigentlich nicht besonders viele interessante oder skandalös erscheinende Themen gibt, und auch keine Edit-Wars, was aber nicht so verwunderlich ist, da Kreiskys Wirken schon über 30 Jahre her ist und er auch bereits 1990 verstarb. Zwar gibt es viele Edits und auch der Artikel ist sehr lang, was in Anbetracht dessen, dass Kreisky immer noch als eine Art "Parade-Sozialdemokrat" gilt, nicht verwunderlich ist, aber die Entwicklung des Artikels gerät mittlerweile schon auch ins Stocken. Interessant ist aber, dass diverse doch relativ polarisierende Inhalte wie unter anderem sein Verhältnis zur FPÖ und zu Arafat und den arabischen Staaten relativ nüchtern diskutiert und geschrieben werden. Obwohl man glauben könnte, dass diese Themen hitzige Diskussionen auslösen könnten, war dem nicht so. Dazu gab es vor allem in der Diskussion immer wieder nur kurze Hinweise, was man ändern oder hinzufügen könnte, Debatten und Edit-Wars blieben aber aus. Im Großen und Ganzen ist es also trotz des Zurückliegens von Kreiskys Ära ein bisschen verwunderlich, dass bestimmte etwas brisantere inhaltliche Themen kaum Diskussionen herbeigeführt haben und der Artikel nicht so kontrovers ist, wie man glauben könnte.

Gegenlesen

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Meines Erachtens äußerst gut gelungene Analyse. Habe lediglich einige Korrekturen vorwiegend stilistischer Natur vorgenommen --Mateusz Jakub Jablonski (Diskussion) 01:34, 11. Nov. 2017 (CET)