Es seien nun
- ein Untervektorraum eines -Vektorraumes ;
- eine Halbnorm;
- ein lineares Funktional, für das für alle gilt.
Dann gibt es ein lineares Funktional , so dass
- und.
- für alle gilt.
Der Beweis gliedert sich in zwei Teile:
- Die Erweiterung des Funktional mit Definitionsbereich auf um eine weitere Dimension.
- Anwendung des Lemmas von Zorn auf beliebige Erweiterungen, wobei die partielle Ordnung durch die Mengeninklusion der Unterräume definiert wird.
Beweisteil 1: Eindimensionale Erweiterung des Funktionals
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Sei nun und der von und erzeugte Untervektorraum. Das Funktional wird nur auf mit dem Definitionsbereich erweitert.
Beweisschritt 1.1: Eigenschaften Linearität
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Unter der Ausnutzung der Eigenschaften der Linearität muss das gesuchte lineare Funktional die folgende Eigenschaft für ein erfüllen:
Die Aufgabe in Beweisteil 1 besteht also darin, ein zu finden, das die Eigenschaft für alle erfüllt.
Beweisschritt 1.2: Beschränktheit durch die Halbnorm
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Für ein beliebiges wird nun ein lineares Funktional definiert mit:
Für alle gilt die Bedingung . Das gesuchte wird aus der Menge der lineare Funktionale bestimmt.
Beweisschritt 1.3: Beschränktheit durch die Halbnorm
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Wenn ein lineares Funktional die Eigenschaft erfüllt, gilt für alle die Bedingung:
Beweisschritt 1.3: Beschränktheit durch die Halbnorm - Fallunterscheidnng
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Wir betrachten nun diese Gleichung mit einer Fallunterscheidung für und
- Fall 1:
- Fall 2:
- Fall 3:
Beweisschritt 1.4: Beschränktheit durch die Halbnorm - Fall 1
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Fall 1 : In diesem Fall ist und die Ungleichung sogar für beliebige
Beweisschritt 1.5: Beschränktheit durch die Halbnorm - Fall 2
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Fall 2 : Für und Multiplikation der Gleichung mit erhält man die Ungleichung:
Damit erhält man bzw.
für alle .
Beweisschritt 1.6: Beschränktheit durch die Halbnorm - Fall 3
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Fall 3
Für und Multiplikation der Gleichung mit erhält man die Ungleichung:
Damit erhält man bzw.
für alle .
Beweisschritt 1.7: Ungleichungskette für alpha
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Die Fallunterscheidung liefert also folgende Ungleichungskette für , die ein gesuchtes lineares Funktional erfüllen für beliebige erfüllen muss:
Da fest gewählt werden muss, kann das nur extieren, wenn für alle auch die folgenden Ungleichung gilt:
Beweisschritt 1.8: Ungleichungskette für Infimum und Supremum
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Wir zeigen nun in 1.8. dass die folgenden Ungleichung für das Supremum und Infimum gilt:
Wenn diese Ungleichung gilt, kann das gesuchte aus dem Intervall beliebig gewählt werden.
Bemerkung 1.8.0: Ungleichungskette für Infimum und Supremum
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Das Supremum und Infimum wird bzgl. gebildet und hängt damit von der Wahl von und ab.
Beweisschritt 1.8.1: Ungleichungskette für Infimum und Supremum
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Für alle gilt
und man erhält .
Beweisschritt 1.8.2: Ungleichungskette für Infimum und Supremum
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Da die Aussage für alle gilt erhält man die Aussage ebenfalls für das Infimum und Supremum und mit:
Wähle nun ein beliebiges und definiere die gesuchte Erweiterung mit
kann nur induktiv auf erweitern und damit kann man immer weiter die Funktionale auf Obermenge von dem gegebenen erweitert. Nun fehlt noch der zweite Beweisteil über das Lemma von Zorn, dass man in unendlichdimensionalen Vektorräume auch auf ganz das lineare Funktional erweitern kann.
Beweisteil 2: Anwendung des Lemma von Zorn
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Für die Anwendung des Lemmas von Zorn definiere wir zunächst ein Menge von Paaren mit:
- ist eine Untervektorraum von ,
- ist ein lineares Funktional auf ,
- und .
Beweisschritt 2.1: Definition partiellen Ordnung
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Auf der Menge von Paaren definiert man nun eine partielle Ordnung:
Beweisschritt 2.2: Eigenschaften der Menge
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Die Menge von Paaren besitzt folgende Eigenschaften:
- , da aus der Voraussetzung des Satzes die Eigenschaften erfüllt.
- Für eine Kette mit (d.h. es gibt eine totale Ordnung auf ) kann z.B. über die sukzessive Erweiterungen ein Kette konstruieren.
Beweisschritt 2.3: Ketten haben obere Schranken
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Wir zeigen nun, dass unter den oben genannte Voraussetzungen Ketten obere Schranken besitzen. Wenn diese Eigenschaften der partiell geordneten Menge gegeben ist, kann man das Lemma von Zorn auf anwenden.
- Sei eine Kette und
- ist ein Untervektorraum von .
Im Allgemeinen ist die Vereinigung von zwei Untervektorräumen nicht notwendigerweise wieder ein Untervektorraum. In diesem Fall gilt die Aussage aber, weil durch die vollständige Ordnung auf eine Mengeninklusion zwischen zwei beliebige Paare
mit und gilt.
Beweisschritt 2.4: Definition eines Funktionals für obere Schranken
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Mit ist ein Untervektorraum definiert für die Kette. Für eine obere Schranke der Kette benötigt man noch ein lineares Funktional , das mit auch ein Element in ist:
- Sei , dann gibt es ein mit .
- Definiere nun . Diese Definition ist u.a. durch die vollständige Ordnung auf wohldefiniert, da mit auch erfüllt ist.
Beweisschritt 2.5: Maximale Elemente existieren
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Mit dem Lemma von Zorn existieren nun maximale Elemente in in . Wir nehmen nun an, dass ein solches maximales Element die Eigenschaft besitzt, dass wäre. Dann existiert aber ein , mit dem man auf eine Obermenge erweitert und analog zum Beweisteil 1 eine Paar definieren, das die Eigenschaft erfüllt. Dies wäre aber ein Widerspruch zu der Annahme, dass bereits maximal ist.
Zusammen mit Beweisteil 1 und 2 gilt nun die Behauptung des Satzes von Hahn-Banach im reelen Fall.
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