Kompass Bildungstransformation
Präambel
Angesichts der Herausforderungen unserer Zeit – beschleunigte Lebens- und Arbeitswelten, Klimawandel, politische Instabilität, gesellschaftliche Spannung – braucht es eine Transformation der Bildung. Durch die Förderung von Achtsamkeit und Meditation können Hochschulen dazu beitragen,
ein unterstützendes und gesundes Lernumfeld zu schaffen, in dem Studierende ihre akademischen Ziele erreichen und ihr Potenzial umfangreich entwickeln. Wissenschaftliche Erkenntnisse haben gezeigt, dass Meditation und Achtsamkeit positive Auswirkungen
auf Bildung haben können, insbesondere in Bezug auf emotionale Stabilität, Stressbewältigung, Empathiefähigkeit und kognitive Kontrolle. Durch gezielte Förderung von eigener Erfahrung, Selbstreflexion und -erkenntnis können Lernende ihre Gedanken und Emotionen bewusster wahrnehmen und besser regulieren, was zu einer höheren geistigen Autonomie und einer zielgerichteteren Gestaltung des Lernprozesses führt. Darüber hinaus wird durch die Entwicklung von Selbstbewusstsein, und kritischem Denken. die Basis zu einer werteorientierten Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen gelegt. Die Erkenntnis von sozialer und ökologischer Verbundenheit schafft Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Veränderungsbereitschaft.
Hochschulen, die eine so verstandene Persönlichkeitsbildung in den Mittelpunkt stellen, können Studierende besser auf die Anforderungen der komplexen sozialen Systeme und der digitalen Welt vorbereiten. Darüber hinaus können Studierende durch ihr jeweils auf eigener Erfahrung basierendes „Selbstprojekt“ ihre zwischenmenschlichen Beziehungen durch höhere Sozialkompetenz und Empathie verbessern.
Insgesamt kann die Integration von Meditation und Achtsamkeit in das universitäre Bildungsprogramm dazu beitragen, die körperliche und geistige Gesundheit der Studierenden zu fördern, ihr akademisches und persönliches Wachstum zu unterstützen und sie auf ein erfülltes Leben nach dem Studium vorzubereiten.
Um diese Ansätze im Bildungskontext umzusetzen, werden Achtsamkeit und Meditation in einigen beispielgebenden Zusammenhängen dargestellt und anhand ihrer Auswirkungen erläutert. Hierfür werden Leitsätze formuliert und nachfolgend näher betrachtet. Anschließend werden Pionierprojekte aus der Praxis vorgestellt, die zu zukunftsorientierten Handlungen im Sinne der Bildungstransformation inspirieren können. Ziel soll es sein, eine Bildungskultur zu schaffen, die die Lernenden befähigt, ihr volles Potenzial zu entfalten.
Standortbestimmung Bildung
Ausgehend von den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen braucht es den Dialog von Wissenschaft, Politik und Bildungs-Akteur:innen, um neue Wege zu gestalten. Die folgenden Themenfelder sind dabei bewusst als Fragestellungen formuliert. Auf den verlinkten Seiten finden sich dann erste Antworten auf die Frage, wie eine bewusst achtsame Bildung zu lebensweltlich relevanten Antworten beitragen kann. Wir laden damit herzlich zum Diskurs ein.
Wie können Bildungsinstitutionen dazu beitragen, die psychische und physische Gesundheit von Lehrenden und Lernenden zu unterstützen und die aktuelle Verschlechterung, z. B. in Bezug auf Ängste oder Depressionen, aufzuhalten?
Welche Ansätze fördern ein innovatives, kreatives Denken und Handeln angesichts der Herausforderungen unserer Zeit?
Auf welche Weise können Umdenken und Verhaltensänderungen in Richtung Nachhaltigkeit gelingen und bereits während des Bildungsweges gestärkt werden?
Wie kann eine suffiziente Haltung in Zeiten von Überkonsum und planetaren Grenzen kultiviert und durch Bildungseinrichtungen implementiert und gefördert werden?
Wie lassen sich interdisziplinäre Kooperation und die dazugehörigen Kommunikationsformen stärken?
Wie ist es möglich, mit Digitalisierung und ihren Begleiterscheinungen souverän und selbstbestimmt umzugehen?
Welche Rolle sollte Persönlichkeitsbildung im Bildungssystem spielen?
Wie können Bildungserfahrungen die Freude an Diversität sowie Partizipation, Engagement und Demokratiefähigkeiten stärken?
Leitsätze einer achtsamkeitsbasierten Bildungstransformation
- Achtsamkeit kann als Teil transformativer Bildung verstanden werden und wirkt sich positiv auf die psychische und physische Gesundheit von Lehrenden und Lernenden aus.
- Achtsamkeitsschulung und Meditation ermöglichen es Studierenden, eine tiefere Verbindung zu sich selbst aufzubauen und ihren Lernprozess wie ihre Persönlichkeit aktiv zu gestalten.
- Achtsamkeitspraxis kann dazu beitragen, das Selbstmanagement und die Fähigkeit zur Fokussierung angesichts der Überforderung durch eine Vielzahl digitaler Kanäle zu verbessern.
- Achtsamkeitsbasierte Programme ermöglichen eine erweiterte Perspektive und kreatives Denken.
- Durch eine achtsamkeitsbasierte Praxis kann sowohl Nachhaltigkeit als Haltung kultiviert als auch Nachhaltigkeit in ihrer Ganzheitlichkeit verstanden, erlebt und praktiziert werden.
- Achtsamkeit kann zu einem suffizienten und reflektierten Verhalten beitragen.
- Gesteigerte Reflexionsfähigkeit und Emotionsregulation, welche durch achtsamkeitsbasierte Verfahren entstehen, führen zu produktiven interdisziplinären Kommunikationsprozessen.
- Die Fähigkeit zur gesellschaftlichen Teilhabe und Demokratiefähigkeit wird gestärkt.
Umsetzen, Stärken, Unterzeichnen
Im Atelier der achtsamen Bildungspraxis können Sie sehr gern Ihre Umsetzungsaktivitäten und Pläne vorstellen.
Sie sind BildungsakteurIn und möchten diese Transformationsimpulse praktisch und politisch unterstützen?
Dann unterzeichnen Sie hier gerne diesen Text am besten mit Angabe Ihres Wirkungsortes.
Folgende AkteurInnen in der deutschsprachigen Bildungslandschaft haben ihn bereits unterzeichnet: