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Kretschmer, Ernst (1929)

Aus Wikiversity
23,5 x 16,5 cm

Kretschmer, E.: Geniale Menschen. Mit einer Porträtsammlung. Berlin: J. Springer 1929, Erstausgabe.


Ernst Kretschmer (1888 – 1964) hält eine Leistungsförderung durch psychische Krankheit für möglich: Geisteskrankheit jeder Art führt natürlich in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle nur schwere geistige Minusleistungen, auch nach der sozialen Seite hin, herbei. Leistungsfördernd im Sinne der Genialität wirkt sie nur ausnahmsweise unter ganz bestimmten Konstellationen bei an sich hochbegabten Menschen. Für diese Leistungsförderung kommen in erster Linie Initialstadien und leichtere Grenzzustände in Betracht. (S.27) Das ist eine Annahme und kein naturwissenschaftlich erwiesener Zusammenhang.

Literarisch gestaltet hat diese Hypothese Thomas Mann in seinem Altersroman Doktor Faustus. Psychiatrischer Gewährsmann für Thomas Mann war der Leipziger Nervenarzt Paul Julius Möbius (1853 – 1907).

Ernst Kretschmer


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