Kurs:Deutsche Auswanderer in den USA 1830–1900/Kursplan/Phase 1
Phase 1 - Material:
[Bearbeiten]Hier nähern wir uns allgemein dem Phänomen der Auswanderung an und versuchen dieses zu diskutieren. Ich habe dafür eine sehr kurze Zusammenfassung der Auswanderung ins Netz gestellt, auf deren Grundlage wir sprechen können. Schaut sie euch doch einfach mal an und äußert bitte Kritik, wenn euch etwas nicht gefällt. Wer weiteres über das Thema erfahren will, der kann sich, wenn er nicht die Literatur zu Rate ziehen möchte, auch übers Internet informieren.
- www.exil-club.de: Deutsche Auswanderung nach Amerika im 19. Jhd. (Der Punkt Deutsche in Amerika ist besonders interessant für unser Thema)
- Uni Oldenburg: Auswanderer, Amerika und eine gescheiterte Revolution in Deutschland: 1848/49
Phase 1 - Diskussionsforum:
[Bearbeiten]Hier können wir über das Material bzw. das Thema an sich diskutieren. Ich habe mir einige Fragestellungen ausgedacht, mit denen wir uns beschäftigen können. Ihr könnt natürlich aber auch Vorschläge machen oder uns auch die Adressen nützlicher Internetseiten zum Thema angeben. Bitte schreibt aber zu den Themen in Phase 1 immer in dieses Forum. Klickt dafür einfach auf das über dem Absatz stehende "bearbeiten". Sendet eure Beiträge bitte immer zu den jeweiligen Punkten.
- Ich würde mich freuen, wenn sich noch einige beteiligen würden... Hallo Leonmicha, Sommi, MehleM und Isaak! Wollt ihr nicht mitmachen? Wäre schön, wenn wir etwas von euch hören würden? :) --Florian Groß 16:32, 22. Feb. 2007 (CET)
- Im Text haben wir gelesen, dass die Auswanderung anfangs vor allem in Südwestdeutschland begann. Interessant wäre aber doch die Frage, wo ging's hin? Wurden alle Coyboys in Texas, Eisenarbeiter in Pittsburgh oder Farmer in Iowa? Wo siedelten sich die meisten an? Im Internet, wie in der angegebenen Literatur findet ihr dazu bestimmt einiges! Wenn ihr nichts findet, dann sagt mir hier in der Diskussion Bescheid.--Florian Groß 07:16, 12. Feb. 2007 (CET)
- Als nächstes wäre vielleicht auch noch interessant zu wissen, wie eine solche Auswanderung von statten ging. Konnte jeder "grad mal so" seinen Koffer packen und sich in die USA absetzen?--Florian Groß 07:16, 12. Feb. 2007 (CET)
- Was hielten eigentlich die Amerikaner von den Deutschen? Auch heute sehen wir überall Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. War es damals noch ganz anders?--Florian Groß 07:16, 12. Feb. 2007 (CET)
- Vielleicht macht es hier noch Sinn, weiter aufzuteilen, statt nur Gesamt-Amerikaner? Ich meine, neben den Indianern, gab es diejenigen, die sich als Amerikaner bezeichneten, daneben gab es dann noch weitere Immigranten, vergessen wir nicht noch die Sklaven (erst 1865 wurde die Sklaverei offiziell abgeschafft). Wenn nun irgend eine Gruppe wie die Deutschen nach Amerika auswandert, hat sie Kontakt mit verschiedenen Gruppen. Und nicht jede Gruppe verhält sich gleich. ----Erkan Yilmaz (bewerte mich!, Diskussion) 15:06, 18. Feb. 2007 (CET)
- P.S. Ich hatte noch keine Zeit, das angebotene Material zu lesen - war nur so ein Gedanke, den ich als Aussenstehender hatte. ----Erkan Yilmaz (bewerte mich!, Diskussion) 15:41, 18. Feb. 2007 (CET)
- Hallo Erkan. Schön, dass du auch mitmachst. Ich denke da hast du einen wichtigen Punkt angesprochen. Natürlich machen wir uns es viel zu einfach, wenn wir von "den Amerikanern" sprechen. Allerdings können wir auch schlecht den verschiedenen Gruppen jeweils eine Eigenschaft zuordnen. Innerhalb dieser Einheiten waren auch differierende Meinungen vorhanden. Demnach müssen wir die verschiedenen Grundstimmungen ermitteln, die in der Gesellschaft existierten; wenn möglich können wir diese dann verschiedenen Gruppen zuordnen. Hierzu wäre es interessant, wenn jemand etwas zum Thema Nativismus in den USA schreiben würde. Neben diesem Ansatz gibt es natürlich auch noch weitere, welche oft völlig konträre Positionen vertraten.--Florian Groß 18:49, 18. Feb. 2007 (CET)
- Klar, hängt ja auch ab davon, wie viele sich insgesamt finden. Wir brainstormen ja grade ein bisschen. Habe mal geschaut unter obigem Link unter Amerikanischer Nativismus, begann so um 1846. ----Erkan Yilmaz (bewerte mich!, Diskussion) 19:23, 18. Feb. 2007 (CET)
- Hallo Erkan. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, woraus der Nativismus entstand. Du hast es richtig erkannt, in den 40ern mit der Einwanderung vieler Deutschen und Iren geht es los. Was unterschied denn nun aber dort Eingesessene von den Immigranten? Und warum erreichte der Nativismus später mit der "neuen Einwanderung" der Süd- und Osteuropäer seinen Höhepunkt?--Florian Groß 18:50, 19. Feb. 2007 (CET)
- Klar, hängt ja auch ab davon, wie viele sich insgesamt finden. Wir brainstormen ja grade ein bisschen. Habe mal geschaut unter obigem Link unter Amerikanischer Nativismus, begann so um 1846. ----Erkan Yilmaz (bewerte mich!, Diskussion) 19:23, 18. Feb. 2007 (CET)
- Hallo Erkan. Schön, dass du auch mitmachst. Ich denke da hast du einen wichtigen Punkt angesprochen. Natürlich machen wir uns es viel zu einfach, wenn wir von "den Amerikanern" sprechen. Allerdings können wir auch schlecht den verschiedenen Gruppen jeweils eine Eigenschaft zuordnen. Innerhalb dieser Einheiten waren auch differierende Meinungen vorhanden. Demnach müssen wir die verschiedenen Grundstimmungen ermitteln, die in der Gesellschaft existierten; wenn möglich können wir diese dann verschiedenen Gruppen zuordnen. Hierzu wäre es interessant, wenn jemand etwas zum Thema Nativismus in den USA schreiben würde. Neben diesem Ansatz gibt es natürlich auch noch weitere, welche oft völlig konträre Positionen vertraten.--Florian Groß 18:49, 18. Feb. 2007 (CET)
- Schreibt darüber hinaus bitte auch andere Beiträge. Z.B. Dinge, die euch vielleicht in diesem Zusammenhang interessieren.--Florian Groß 12:55, 16. Feb. 2007 (CET)
- Was mich interessieren würde, ist die Frage, in wie weit die heutigen USA von den damaligen Einwanderern geprägt wurden. Ist diese Einstellung God´s own land eine Folge der deutschen Auswanderer? Wo gibt es noch deutsche Spuren im heutigen Amerika? Egon01 (Vorstehender nicht signierter Beitrag stammt von 91.6.25.43 (Diskussion • Beiträge) 10:06, 18. Feb. 2007)
- Hallo Egon01. Danke, dass du den Anfang gemacht hast! Wenn du willst, kannst du dich auch in Wikiversity anmelden. Wenn du dann unterzeichnest, sieht jeder deinen Namen und die Uhrzeit.
Deine Fragen sind mehr als berechtigt, auch ich habe mich schon oft, gefragt, inwieweit deutsche Sitten und Gebräuche, aber auch deutsche Mentalitäten Einklang gefunden haben. Zum Thema "Gods own Country" würde ich sagen, dass dieser Begriff vor allem vom englischen Protestantismus, im Besonderen wohl von den Puritanern selbst herrührt. Kamen diese doch nach Amerika, um hier frei vom damals katholischen englischen König ihre Religion ausüben zu können. Dementsprechend war natürlich Amerika, das ihnen von Gott gegebene Land. Demnach auch "Gods Own Country". Zum Thema deutsche Religionsflüchtlinge möchte ich vor allem auf die Mennoniten verweisen, deren "Sekte" auch in Deutschland verfolgt wurde. Auch für sie wird Amerika "Gottes Land" gewesen sein, da sie hier ihre Religion frei zelebrieren konnten.Deutsche Spuren finden sich mannigfaltig in diesem Land, gleichwohl sich die Deutschen für gewöhnlich schneller anpassten. Selbst heute noch zelebriert man Oktoberfeste, feiert Kirmes. In einigen Gebieten hat sich, bei isolierten Gruppen, gar Deutsch als Umgangssprache erhalten. Was denken die anderen zu dem Thema? Was meint ihr zu den oben gestellten Fragen?--Florian Groß 12:49, 18. Feb. 2007 (CET)
- Hallo Egon01. Danke, dass du den Anfang gemacht hast! Wenn du willst, kannst du dich auch in Wikiversity anmelden. Wenn du dann unterzeichnest, sieht jeder deinen Namen und die Uhrzeit.
- Gerade in der Wikipedia findet man zu vielen US-Amerikanern Angaben zu ihren Vorfahren. Ich habe irgendwo gelesen, dass die Hälfte aller Amerikaner teilweise über deutsche Groß- bzw. Urgroßeltern verfügen. Inwieweit trifft das auf bekannte Persönlichkeiten der vergangenen zwei Jahrhunderte zu? Darüber hinaus interessiert mich, inwieweit Kontakt zur Heimat gehalten wurde. Gibt es diesen bis heute? Welche Möglichkeiten gibt es nach Ahnen die in dieser Zeit ausgewandert sind zu forschen? Spooner 02:12, 19. Feb. 2007 (CET)
- Hallo Spooner. Zum Punkt der berühmten amerikanischen Persönlichkeiten kannst du dir Henry Kissinger ansehen. Seine Tatkraft und politische Macht dominierte doch deutlich die US-amerikanische Außenpolitik. Daneben kannst du aber auch schon im 19. Jhdt. Deutsche finden, welche wichtige Positionen innerhalb der Regierung haben, z.B. Carl Schurz.
- Zum Thema Ahnenforschung: Auch ich hab mich mal damit beschäftigt. Generell ist dies recht schwer. Sind keine familieninternen Quellen vorhanden, bieten sich z.B. Schulchroniken, Kirchenbücher oder ähnliches vom Heimatsort an. Darüber hinaus empfehle ich dir einen Blick auf: Auswandererdatenbank. Interessant ist Ahnenforschung in jedem Falle. Bei mir war aber mit der Zeit des 30-jährigen Krieges Schluß, da dort alle Aufzeichnungen vernichtet worden waren. Sind dir Vorfahren bekannt, die auswanderten?--Florian Groß 14:22, 19. Feb. 2007 (CET)
Ich weiß nicht ob diese Frage nur an Spooner ging oder an alle aber ich habe z.B. amerikanische Verwandte, die kurz nach der Jahrhundertwende ausgewandert sind. Sie kehrten nach dem 1.WK kurz zurück, verließen jedoch ihre alte Heimat (Hinterpommern) dann wieder rasch. Da stellt sich mir eine interessante Frage: Woher stammten die deutschen Auswanderer Stadt oder Land? Nord oder Süd? Intellegenz oder Arbeiter? Wer konnte gehen wer nicht und was wurde aus den alten Standessystem in Amerika? Es waren nach der Verfassung ja alle Menschen gleich (ausser die Sklaven) aber konnte sich ein deutscher Gutsherr der auswanderte wirklich schnell daran anpassen nur einer von vielen zu sein? Egon01
- Hallo Egon01. Natürlich geht die Frage auch an alle. Wir wollen hier ja eine Basis für Diskussionen schaffen! Zu deinen Fragen empfehle ich dir Deutsche Überseewanderung und hierbei vor allem den Punkt Zusammensetzung der Einwanderer. Anfangs werden es wohl vor allem Kleinbauern und kleinere Handwerker aus dem Südwesten gewesen sein. Diese hatten infolge einer verschlechterten wirtschaftlichen Lage oftmals keine andere Möglichkeiten, als auszuwandern. Die dort vorherrschende Realteilung mag das seine dazu beigesteuert haben. Vgl. auch Zusammenfassung.
- Vielleicht kannst du uns was zu der Einwanderung nach 1865 sagen, woher kamen denn dann die meisten? Aus welchen Schichten stammten sie? Wanderten denn überhaupt deutsche Gutsherren aus? Hatten sie nicht in Deutschland alles, was sie brauchten? Schreib doch mal, was du so findest. Natürlich habe ich auch eigene Informationen darüber. Ziel von Wikiversity ist es aber, über etwas zu diskuttieren und verschiedene Sichtweisen auf ein Thema zu eröffnen. Wenn du an dieser Thematik sehr interessiert bist, dann empfehle ich dir in jedem Fall: Helbich, Wolfgang (Hrsg.), Briefe aus Amerika. Deutsche Auswanderer schreiben aus der Neuen Welt, 1830-1930, München, 1988 - ISBN 3-406-33114-9. Hier werden Beispiele für verschiedene Auswanderungshintergründe angeführt. In den folgenden Wochen werden wir verstärkt auf diese Quellen zurückgreifen. Es ist wirklich sehr spannend zu lesen. Ich hoffe dass es mir gelingt, die interesssantesten Punkte herauszugreifen! --Florian Groß 22:55, 20. Feb. 2007 (CET)
- Ich bin mir eigentlich sicher das irgendwelche deutschen Adligen auswanderten. Es stellt sich trotzdem die Frage wie die Deutschen, an alte europäischen Abhängigkeiten gewöhnt, mit der neuen Freiheit umgingen. So wie ihre Nachkommen 1918? Es ist natürlich klar das die USA keine Weimarer Republik waren. Trotzdem gab es vor allem unter den Einwanderern arme Menschen die radikalen Gedankengut wehrlos ausgeliefert waren. Warum formierten sich keine Radikalen unter den Einwanderern? Frage an Alle: Warum wurden die armen einwandere nicht kulturell überfordert? (Vorstehender nicht signierter Beitrag stammt von 91.6.43.95 (Diskussion • Beiträge) 18:30, 23. Feb. 2007)
Du hast das natürlich richtig erkannt: Klar wanderten auch deutsche Adelige aus. Vor allem sind aber wohl die weggegangen, welche nicht auf ein großes Erbe mit gewaltigen Ländereien und Geld hoffen durften (also zumeist spätgeborene Söhne) oder Männer, die in Streit mit ihrem jeweiligen Landesfürsten standen bzw. sich hier eine bessere berufliche Zukunft erhofften. Der berühmte preußische General von Steuben ist nur ein Beispiel dafür. Die Frage nach der mangelnden Radikalisierung der Deutschen finde ich besonders passend. Du hast Recht, normalerweise müsste man annehmen, dass Deutsche die in der Heimat autoritäre Lebensweisen und Herrschaftsweisen gewönnt sind auch diese in Amerika annehmen bzw. akzeptieren. Viele allerdings waren ja schon Anhänger der Revolution bzw. der Demokratie. Z.B. die 48er. Die Deutschen die im 19 Jhdt. nach Amerika auswanderten wussten durchaus, was Demokratie bedeutete. Schließlich hatten sie oder ihre Väter den Befreiungskrieg, das Hambacher Fest und die Märzrevolution mitgemacht. Viele waren durchaus frustriert von dem Auftreten ihrer deutschen Landesherren, was Nicht-Radikalisierung deutlich begünstigte. Im Gegensatz zu vielen Iren und Osteuropäern die teilweise unter klientelistischen und paternalistischen Verhältnissen in den Städten einem "Boss hörig" waren, gab es daher Deutsche, wie Carl Schurz, die in der amerikanischen Gesellschaft weit mehr Demokratie forderten, als die meisten Amerikaner sich zu verlangen trauten. Was meinst du: Warum liessen sich andere Auswanderergruppen eher für radikale Ideen (Anarchie, autoritäre Herrschaft...) begeistern? --Florian Groß 08:55, 25. Feb. 2007 (CET)