Zum Inhalt springen

Kurs:Dresdner Baudenkmäler/Neustädter Markt

Aus Wikiversity


Bebauung

[Bearbeiten]

Neustädter Markt (Dresden)

Blockhaus

[Bearbeiten]

Blockhaus (Dresden)

"Das Blockhaus" - im März 1737 begonnen, erhielt ein Interimsdach, das 1747 der Wind beschädigte, das Obergeschoss wurde erst 1751 fertig

Rathaus

[Bearbeiten]

Neustädter Rathaus (Dresden)

Älteres Rathaus Neustadt

beide Rathäuser

  • I: 1527—28 gebaut, Ende der siebziger Jahre des 18 Jahrhunderts abgetragen und durch ein Bürgerhaus ersetzt, das in Höhe und Größe spiegelsymmetrisch zum neuen Rathaus konzipiert wurde
  • II: Erste Sitzung am 14. Juli 1752 (Bauzeit 1750 bis 1755)


AB 1797, S. 431.

Zwischen der Raͤnizgasse und der Hauptstraße.

Von jener nach dieser zu.


Nr. 131.

(Die Sonne genannt.)


Nr. 132. *)

(Das Rathhaus.)

In demselben wohnen:

Hr. Joh. Christian Erhardt, Rathskellerpachter,

haͤlt Billard, speist, schenkt Wein und Bier.

Hr. Johann Gottlob Janke, Stadtfourier.

Hr. Friedr. Aug Merbitz, Stadtgerichtskopist.

Anm. *) Diese Nummer ist nicht angeheftet.


S. 432.

Karl Christian Partzsch, Stockmeister.

Hr. Christoph Ludwig Rudolph, Schulhalter.

Hr. Gfried. Heinr. Schoͤnfeld, Leihhauskassier.

Narrenhäusel

[Bearbeiten]

Narrenhäusel

Narrenhäusel


Nachbarhaus Nr. 2 des Narrenhäusels (Nr. 3) - 1852

Eckhaus - an Klostergasse Nr. 13 und Nr. 12 (Stadt Wien) angebaut

Stadt Wien

[Bearbeiten]

Stadt Wien

südöstliche Ecke des Markt-Platzes

- Große Klostergasse 2 (-1893 Große Klostergasse 12)

- Kiesewettersches Haus

- 1831 Gasthaus Stadt Wien - Hancy, Ferd. Roma, Bes. d. Stadt Wien, Nst. Klosterg.

- 1838 zusammengelegt: Hancy (Nr. 226, Nr. 227 und Nr. 228)

- 1841: Hancys Erben

-1856 Hotel Stadt Wien, Inh. Pietzsch

-1877 Stadt Wien, Inh. C. F. Canzler

-1891,92 Geissler & Hast, Militäreffekten

-ab 1923 Private Soziale Frauenschule von Dr. Lotte Schurig

  • 1926 Theilig, Antiquitäten- und Kunsthandlung

Gasthaus "Rose"

[Bearbeiten]

1852: Casernenstraße 1 / Ecke Markt-Platz

Apotheke "Schwan"

[Bearbeiten]

nordwestliche Ecke des Markt-Platzes

an der Einmündung der Kleinen Meißner Gasse (wo auch die Rhänitz-Gasse von Norden kommt)

Markt-Platz Nr. 4 und Nr. 5 (Ecke) - 1852

bildet mit den Hinterhäusern einen Teil der Gasse Im Grund


AB 1797, S. 431.

Nr. 56.

(Die Schwanenapotheke.)

Hr. Johann Paul Ohlemann, Apotheker, Besitz. d. H.

Hr. D. Paul Fr. Ghelf. Ohlemann, praktizirend. Arzt.


Gasthaus "Sonne"

[Bearbeiten]

AB 1797: S. 431.

Zwischen der Raͤnizgasse und der Hauptstraße.

Von jener nach dieser zu.


Nr. 131.

(Die Sonne genannt.)

Hr. Karl Wilh. Daßdorf, zweyter Bibliothekar bey

der kurfuͤrstl. Bibliothek.

Hr. Fritzsche, Kandidat des Predigtamts.

Hr. Karl Gottfried Liebscher, Regierungskanzlist.

Hr. Advokat, George Friedr. Gottlieb Schlewitz, Ge=

richtsdirektor, s. Dresdner Adreßverzeichniß.

Hr. Johann Friedr Schuͤßler, Wachsfabrikant, Sei=

fensiedermeister, Viertelmeister und Besitzer die=
ses Hauses, hat den Laden in diesem Hause und
in der Lochgasse unter Nr. 488.

Hr. Karl Gottfried Maximilian Zschaschler, Sous=

leutnant beym Ingenieurskorps.


Nr. 132. *)

(Das Rathhaus.)

Goldener Reiter

[Bearbeiten]

Goldener Reiter (Reiterstandbild)

Goldener Reiter - Enthüllung am 26. November 1736

Die Nymphenbrunnen

[Bearbeiten]

Nymphenbrunnen auf dem Neustädter Markt

Die Brunnen am Neustädter Markt - 1739 erbaut, kamen aber erst 1742 in vollen Gang (oder zwischen 1738 und 1742 von Johann Benjamin Thomae geschaffen)

Die Fahnenmasten

[Bearbeiten]

Des Weiteren stehen am Übergang zur Hauptstraße zwei 20 Meter hohe bronzene Fahnenmasten. Heinrich Epler schuf sie im Jahr 1893 im Gedenken an den Besuch von Kaiser Wilhelm I. in Dresden. Die Masten sind mit jeweils einem Reliefbild Wilhelms I. und des sächsischen Königs Albert verziert. Die Balustrade und die Sitzbänke bestehen aus schwedischem Granit. Vorbild für diese Fahnenmasten waren zwei Masten aus dem 16. Jahrhundert in Venedig von Alessandro Leopardi.

  • An der Nordseite des Platzes, unweit des Goldenen Reiters, stehen bei den Balustraden, Sitzbänken und Einfassungen aus schwedischem Granit auch zwei etwa 20 Meter hohe bronzene Fahnenmasten. Die Masten stehen seit dem 14. September 1893 auf dem Neustädter Markt, sind jenen auf dem Markusplatz in Venedig nachempfunden und sollen an einen Dresden-Besuch des deutschen Kaisers Wilhelm I. erinnern. Daher schmücken Reliefbilder von Kaiser Wilhelm I. und Sachsens König Albert die Postamente (Füße). Geschaffen hat die Fahnenmasten der Dresdner Bildhauer Heinrich Epler. Am 12. Mai 2014 wurden die Masten samt Postamenten mit einem Kran von ihren Granitsockeln gehoben und zur Sanierung nach Ottendorf-Okrilla gebracht (Restaurierungsfirma Fuchs & Girke). Die Sanierung kostete die Stadt Dresden rund 110.000 Euro. Am 12. November 2015 wurden die Masten wieder aufgestellt.

Auch die GHND wird am Neustädter Markt höchstwahrscheinlich bald ihren neuen Informationspavillon ab 2023 - in Form der Turmhaube des Neustädter Rathauses) stellen - nachdem der alte Info-Pavillon beim Pirnaischen Platz Ende 2022 schließen wird - , womit der Neustädter Markt nach dem Erfolg des Neumarkts, hoffentlich und wenn alles gut geht, ein "2. Neumarkt" werden könnte. Ein riesen Thema werden früher bzw wahrscheinlich später die schrecklichen Plattenbauten sein, die wie ein Bollwerk die barocke Neustadt abschottet und verkümmern lässt, aber Rom ist bekanntlich auch nicht an einem Tag gebaut worden.

Mit der Rekonstruktion des Narrenhäusels, der Prüfung der Untertunnelung der jetzigen, vielspurigen Straße sowei den Leitbauten zwischen Blockhaus und Hotel Bellevue fängt es schon einmal recht gut an wie ich meine...die Verbindung des Neumarktes über die Augustusbrücke mit dem Neustädter Markt und dann weiter in die barocke Innere Neustadt ist nur noch eine Frage der Zeit:

  • Aktuell wird vom Stadtplanungsamt die öffentliche frühzeitige Beteiligung zum Bebauungsplan-Vorentwurf vorbereitet. Im ersten Halbjahr 2021 soll die Beteiligung stattfinden, zugleich der erste Schritt zu einem rechtskräftigen Bebauungsplan. In etwa drei Jahren könnte er fertig sein, die Bauarbeiten beginnen allerdings wohl erst 2025. Dann könnten auch die zwischen Blockhaus und Bellevue 1945 zerstörten barocken Bürgerhäuser als Leitbauten wiederaufgebaut werden.
  • Die Flächen zwischen dem Finanzministerium und der Augustusbrücke befinden sich in Privatbesitz. Die Eigentümer sind ins Verfahren einbezogen. Um eine gute Qualität zu begünstigen, sind sie zur Durchführung von Architekturwettbewerben verpflichtet. Die drei Erstplatzierten des Wettbewerbs können dafür einbezogen werden. Problematisch wird die Veränderung des Verkehszugs Große Meißner Straße/Köpckestraße. Sie könnte auf zwei Spuren verschmälert werden. Momentan wird auch eine Untertunnelung als Variante geprüft. Schließlich steht die Sanierung der Plattenbauten am Neustädter Markt an. Die Eigentümerin VONOVIA möchte sie im Bestand sanieren, so dass auch weiterhin moderate Mieten bestehen bleiben.

Abgesehen vom Narrenhäusel, könnten das die ersten Rekonstruktionan am Neustädter Markt sein, die wir vermutlich noch in dieser Dekade bewundern werden dürfen:




Es gibt dort jetzt also die Situation, dass mit der Sachgesamtheit Hauptstraße ein "erhaltener Abschnitt der einheitlichen städtebaulichen Planung Klengels für die Innere Neustadt, ursprünglich aus drei Achsen und verbindenden Radialstraßen bestehend"(Denkmaldokument), und dem dazu konträren und durch späteres Ignorieren dieses historischen Aspekts der Stadtplanung entstandenen Ergebnis der "autogerechten Stadt" zwei völlig gegensätzliche Strukturen am gleichen Ort geschützt sind, und zwar nicht nur im Erscheinungsbild, sondern auch in der Substanz (Martin, 1999).

Die Begründung, diese Struktur sei "gartenkünstlerisch und städtebaulich von Bedeutung", lässt sich wirklich nicht nachvollziehen, auch wenn man statt des heutigen heruntergekommenen Zustandes den Originalzustand betrachtet. Es wird nämlich gerade nicht die historische Komponente als Schutzgrund genannt, die das Entstehen des Platzes in seiner heutigen Form begründen würde, sondern ausdrücklich eine anderen Kunstwerken gleichgestellte Bedeutung der Gestaltung im städtebaulichen Kontext. Es wird also eine Negierung, mindestens aber beabsichtigte Störung, eines harmonischen städtebaulichen Konzepts (nämlich der barocken Stadterweiterung) als ebendiesem ebenbürtig angesehen. Das verstehe, wer will.

Ganz nebenbei stehen jetzt also der in der Bürgerbeteiligung hervorgetretene Bürgerwille und auch die beim Wettbewerb als Gewinner festgestellte Planung einer Stadtreparatur am Neustädter Markt gegen die offizielle Lehrmeinung der Denkmalpflege.


Die Denkmalführung hat den Neustädter Markt zum "Festen Platz" erklärt und jeden Durchbruch verboten. Kommt mir bekannt vor, von irgendwoher.

Durch den Erhalt der Plattenbauten hat man ja dann dort dann zukünftig nicht mehr viel Gestaltungspielraum den Neustädter Markt einheitlich architektonisch und städtebaulich stark aufzuwerten.

In der Sächsischen Zeitung steht heute, dass der Antrag vom Stadtplanungsamt an die Denkmalpflege herangetragen wurde... Warum überrascht mich das nicht?

Das wäre dann ja ein totaler Verstoß gegen demokratische Prinzipien. Sehr interessant.

Es war nicht das Stadtplanungsamt, sondern das Amt für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden, das dem Geschäftsbereich Kultur und Tourismus untersteht, so schreibt es zumindest das Landesamt in seiner Mitteilung. Deshalb ist auch Frau Klepsch als Kulturbeigeordnete neben dem Bau-Bürgermeister in der PM zu Wort gekommen.

Ist aber egal, denn es war somit die Verwaltung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das von Amts wegen erfolgte, und wenn, gab es genug Gründe, das bereits eher zu tun, sodass die Position des Landesamtes für Denkmalpflege im demokratischen Prozess klar gewesen wäre.