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Kurs:Meißen im Mittelalter/Die Gründung des Bistums Meißen/Der Magdeburgplan/951

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Herbst: Papst Agapet II. lehnt eine Kaiserkrönung Ottos ab - Antwort von Alberich

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Beziehungen zu Otto von Sachsen

Orazio Samacchini , Kaiser Otto I. gibt den Kirchenstaat an Papst Agapito II. zurück , 1563-1564, Fresko, Sala Regia , Vatikan.

In den ersten vier Jahren hielt der Wille von Alberich, der Rom seit 932 ununterbrochen regierte, die Stadt in einem Zustand absoluter Ruhe, der jedoch im Jahr 950 unterbrochen wurde : Otto I. von Sachsen , mächtiger Herrscher der Ostfranken mit Ambitionen, die ihn führten Um außerhalb seines Königreichs zu blicken, wurde er von den Rufen angezogen, die aus der verwirrten Situation in Italien kamen, wo ungeklärte Umstände Berengar II. von Ivrea auf den Thron gebracht hatten . Unter dem Druck der Berufungen ging Otto nach Italien, besiegte 951 Berengar und ließ sich zum Regnum Italicum krönen [ 6 ] . In Wirklichkeit strebte Otto nach der Kaiserkrone, die ihm nur Papst Agapito verleihen konnte. Er war unvorbereitet: Agapito war ein liebenswürdiger, friedvoller Mann voller religiöser Würde [ 7 ] [ 8 ] und gleichzeitig besonnen [ 5 ] , wie alle letzten Päpste vor ihm, ein Mann der Kirche und kein a Politiker. Im Herbst 951 schickte Otto Erzbischof Friedrich von Mainz und Bischof Albrecht von Chur als Legaten nach Rom, damit der Papst seinem Wunsch nach Krönung nachkäme. Alberich, der keinen mächtigen ausländischen Herrscher in Rom haben wollte, antwortete anstelle des Papstes mit einem Dementi:

«(Otto) schickte die Bischöfe von Mainz und Chur nach Rom; sie wurden an den Papst geschickt und nicht an den Tyrannen von Rom, aber die entschiedene Weigerung, sie zu empfangen, kam von Alberico; und die Ehre, die daraus für die tatkräftige Seele dieses römischen Mannes erwächst, ist nicht gering.“

( Gregorovius , S. 23 )

  • Ferdinand Gregorovius, Storia della città di Roma nel Medioevo, vol. 1, Roma, Societa Editrice Nazionale, 1900, OCLC 14015483

Girolamo Arnaldi , der Biograph von Agapito und Alberico, weist jedoch darauf hin, dass der Wunsch, Otto nicht zum Kaiser zu krönen, nicht nur von Alberico ausging. Obwohl es sich sicherlich um eine politische Tatsache handelte, fiel die heilige Salbung eines Kaisers in die spezifische Zuständigkeit eines Papstes, und andererseits hatte Alberich den Päpsten im streng religiösen Bereich immer eine gewisse Unabhängigkeit gelassen; daher könnte es Agapito selbst gewesen sein, der sich nicht auf eine politisch-religiöse Operation dieser Ebene einlassen wollte [ 9 ] . Otto reagierte zunächst nicht: Eine Invasion der Ungarn hatte ihn 952 nach Deutschland zurückgerufen und ihn in einen Feldzug verwickelt, der bis 955 andauern sollte

https://it.wikipedia.org/wiki/Papa_Agapito_II


Geplante Heerfahrt nach Italien

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Otto I. - RI II,1 n. 196a

951 ..., ....

Geplante heerfahrt nach Italien. Nach dem sühnelosen tode des k. Lothar (950 nov. 22, Necr. Merseburg. Neue Mittheil. des thür.-sächs. Vereins 11,245) geht die krone auf Berengar von Ivrea (no 121a) über.

  • Flodoardi Ann. 950; Catal. regum M. G. SS. 3,216; Odilonis Epitaph. Adalheid. c. 3 ib. 4.638.

Lothars wittwe Adelheid (schwester des Burgunderkönigs) erhob für sich erbansprüche

  • (regnum Longobardiae quod illi haereditario iure cesserat, Ann. Quedlinb. ib. 3, 58 Italiam ... quam prius regina Adelheid in dotem possederat, V. Mahth. ant. c. 13 ib. 10, 579; Hrosvithae Gesta v. 469. 470; das meint auch Widukind III, 9:[Otto] cumque ea u. Papiam quae est sedis regia, obtinuit, während er c. 7 von Berengars usurpato imperio redet, vgl. auch Dümmler Otto I. 190),

die durch ihre iugendschönheit und hohe klugheit (Widukind III,7; Hrosvithae Gesta v. 475‒479.640; Ann. Quedl. 951) unterstützt wurden.

Berengar und Willa suchten sie durch entziehung aller mittel, durch rohe grausamkeit, endlich durch einkerkerung unschädlich zu machen.

  • Cont. Reginonis 951; Widukind III,7; ausführlich Hrosvithae Gesta v. 487‒511; Odilonis Epitaph. Adalheid. c. 3, beide Adelheids unschuld betonend; das datum der gefangennahme zu Como am 20. apr. aus trierer nekrolog Brower Ant. Trev. 1,459 = Necr. Merseb. l. c. 11,232 und daraus Thietmar II, 5(3).

Dass Berengar durch heirat (seines sohnes) mit Adelheid kronrecht erwerben will, erst in V. Mahth. post. c. 15, ib. 4,293.

Nach abenteuerlicher befreiung (am 20. aug. nach denselben trierer und merseburger necr.) ward sie vom bischof von Reggio aufgenommen und in eine unbezwingliche burg geleitet.

  • Hrosvithae Gesta v. 512‒587, Odilonis Epitaph. Adalh. c. 4; kürzer auch Cont. Reginonis 951 und Herimanni Aug. chr. 949 ib. 5,114

(nach Chr. Novalic. V, 10 ib. 7,113 war diese burg Canossa).

Dass Adelheid Ottos hilfe angerufen habe

  • (Leonis chr. Casin. I, 61 ib. 7, 624, vgl. den selbständigen zusatz in Herimanni Aug. chr. 949: Ottonis regis adventum in multis angustiis praestolatur),

ist zwar innerlich wahrscheinlich, aber beim schweigen aller gleichzeitigen quellen unbeweisbar.

Iedenfalls griff er den gedanken auf, die schwester seines burgundischen schützlings (no 74a) a vinculis et custodia, qua a Berengario tenebatur, liberare, sibique eam in matrimonium assumere regnumque cum ea simul Italicum adquirere, Cont. Reginonis 951;

  • vgl. Ann. Quedlinb. 951;

der epische Widukind erwähnt III, 9 nur den wunsch der vermälung mit der herrlichen frau, vgl. Hrosvithae Gesta v. 588‒601;

die formelle handhabe einzugreifen bot nach der letztern quelle v. 602‒607 der undank des einst unterstützten Berengar (vgl. dessen vassallitätseid no 94b): Hinc quoque mox aditum sibi providerat aptum Ipsius Italicum iuri subiungere regnum. Wie Berengars unbeliebtheit hilferufe und verbindungen seitens des italienischen adels veranlasste, deutet dunkel und allgemein das Polypticum Attos v. Vercelli (Mai Coll. 6b, 50 = Migne Patrol. 134, 870) c. 9‒11 an. ‒

Beratung mit den fürsten.

  • V. Mahthild. ant. c. 10, und daraus post. c. 15 mit hervorhebung herzog Heinrichs ib. 10,578; 4,293,

vielleicht in Wallhausen (no 196), wo auch Liudolf den plan erfahren konnte. Hrosvithae Gesta v. 608.609.

Grosse vorbereitungen für den zug. Cont. Reginonis, V. Mahth. ant. c. 10;

als zweck der unternehmung wurde nach Widukind III, 9 (simulato itinere) Romfahrt bezeichnet (der gang der ereignisse brachte mit sich. dass die andern quellen davon nicht weiter sprechen). ‒

Bevor Otto aufbricht, versucht Liudolf auf eigne faust mit geringer mannschaft (inconsultum patrem, Cont. Reginonis; praepaucis sotiis secreto, Hrosvithae Gesta) in der hoffnung dem vater zu gefallen

  • si quid ibi ad ingressum suum fortiter ageretur (Cont. Reginonis und Hrosvith; glaublich falls er in Ottos politik nicht ganz eingeweiht war)

einen zug nach Italien.

  • Hrosvithae Gesta v. 608‒613; Cont. Reginonis; Widukind III, 6 mit betonung seines ehrgeizes seit übernahme des herzogtums; Liutolfus ... in Italiam, Ann. Einsidl. = Herimanni Aug. chr. 952, ib. 3,142; 5,114 und Ann. Altah. 952 ib. 20, 786.

Da sein neidischer oheim Heinrich von Baiern vor ihm warnende boten über Trient nach Italien schickt, bleibt sein eindringen resultatlos.

  • Cont. Reginonis; aliquantis urbibus captis, Widukind III, 6 (Mailand nach dem sagenhaften Leonis chr. Casin. I,61 ib. 7,624); Ateo von Vercelli betrachtete den zug als eine finte. Polypticon c. 10 (vgl. J. Schultz Atto v. Vercelli, Götting. Diss. 1885 p. 38).

Liudolf beleidigte den vater durch diesen schritt:

  • potius inconsultum patrem offendens, totius inde rebellionis et discordiae seminarium sumpsit, Cont. Reginonis.

Einen geradezu erlognen bericht über kampflosen sieg Liudolfs, welcher den darüber hocherfreuten vater anspornt selbst nachzurücken, hat die höfische Hrosvith Gesta v. 614‒620; eine wirre erinnerung an den zug auch im Chr. Benedicti mon. s. Andreae c. 35 ib. 3, 717. ‒

Dass es sich zwischen Heinrich und Liudolf auch um eine rivalität wegen ausdehnung ihrer herzogtümer handelte (Gerhardt V. Oudalrici c. 10, ib. 4,398), scheint mir mit recht zu betonen Dümmler Otto I.193, Nitzsch Deutsche Geschichte 1,322.


RI II,1 n. 196a, in: Regesta Imperii Online,

URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0951-00-00_1_0_2_1_1_378_196a

(Abgerufen am 22.10.2024).

Vermählung mit Adelheid

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Otto I. - RI II,1 n. 201a

951 ..., Papia

Vermälung mit Adelheid.

Den ausführlichsten bericht bieten Hrosvithae Gesta v. 637‒665, welche hierin eigentümliche fast ganz von Widukind unabhängige nachrichten haben:

Otto fordert Adelheid auf nach Pavia zu kommen,

  • hic modo sublimem gaudens captaret honorem,

zugleich vertraulich um ihre liebe werbend (vgl. Widukind), sie zieht mit grossem gefolge hin, Otto sendet Heinrich als ehrenritter über den Po entgegen, um sie summo honore nach Pavia zu geleiten,

  • eligiturque sui consors dignissima regni; Widukind III, 9.10: Cumque in Longobardiam ventum esset, aureis muneribus amorem reginae super se probare temptavit. Quo fideliter experto in coniugium sibi eam sociavit .... celebratis iuxta magnificentiam regalem nuptiis = Thietmar II, 5(3);

kurz auch Cont. Reginonis, welche Adelheids befreiung erst hierher zu setzen scheint, ähnlich Herimanni Aug. chr. 950 als folge der vertreibung Berengars;

  • Flodoardi Ann.; die ableitungen der Ann. Hersfeld. (Hildesheim., Weissemburg., Lamberti, Ottenbur., Altah., und ausführlicher Ann. Quedlinb. M. G. SS. 3,58.59; 5,4; 20,786); nuptiae regales Papiae, Ann. Einsidl. 952 ib. 3,142 = Herimanni Aug. chr. 952 ib. 5,114;

erst nach rückkehr nach Deutschland setzt die vermälung V. Mahthild. ant. c. 10 ib. 10,578. ‒

An eine zustimmung der italienischen grossen (wegen des tronrechtes) scheint Odilonis Epitaph. Adalheid. c. 4 (ib. 4, 639) zu denken, wenn nach ihrer befreiung erzählt wird:

  • Postea enim consultu Italicorum principum ... de solio regni ad arcem pervenit imperii;

sagenhafte berichte Chr. Novalic. V, 12; Leonis chr. Casin. I, 61 ib. 7,113. 624;

das Chr. Salernitanum c. 169 bezeichnet Adelheid als schwester Gisulfs von Salerno, ib. 3,554.

Die vermälung fällt vor dez. 951, da Liudolf weihnachten schon in Thüringen feiert.

Als wittum bestimmte Otto seiner gemalin güter in Elesazia, Francia, Turingia, Saxonia, Slavonia,

  • vgl. die bestätigungen Ottos II. und III. M. G. DD. 2,123 no 109 (= St. 657); 402 no 7a.7b (= St. 877. 878). ‒

Otto schickt eine gesandtschaft pro susceptione sui nach Rom, die ihren zweck nicht erreicht.

  • Flodoardi Ann. 952 (als grund der rückkehr nach Deutschland), damit verbindet man mit recht die nachricht der Ann. Einsidl. 953 (ib. 3,142) und Herimanni Aug. chr. 952 (ib. 5,114): Fridericus archiepiscopus (Mainz) et Hartpertus episcopus (Chur) Romam legationis causa directi, weil nicht nur die beiden bischöfe 951 in Italien weilten, sondern auch Friedrich später kaum mehr zu solcher tätigkeit berufen worden wäre.

Da Friedrich um weihnachten schon wieder in Deutschland war, muss die gesandtschaft spätestens anfangs dez.

  • (vor okt. 15 wie Sickel Beitr. VII. Wiener SB. 93, 736 will, ist kaum möglich, da Otto erst um den 23. sept. nach Pavia kam)

aus Rom nach Pavia zurückgekehrt sein; über die wahrscheinlichen gründe der erfolglosigkeit vgl. Dümmler Otto I.199. ‒ https://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/9902721

Liudolfus dux haec quae prescripsimus, aegre ferens, inconsulto patre archiepiscopo Friderico comite in patriam revertitur ... regio ambitu natale domini Salefeld celebravit, ubi Fridericum archiepiscopum omnesque qui in promptu erant regni maiores secum detinuit, Cont. Reginonis 951. 952; Quod cum vidisset filius eius Liudulfus, tristis a rege discessit profectusque in Saxoniam aliquamdiu moratus est in loco consiliis funesto (no 76i) Salaveldun, Widukiud III,9.

Die schmeichelnde Hrosvitha stellt Gesta v. 668‒674 die sache auf den kopf (anders Dümmler Otto I.200): Otto sendet den sohn als statthalter voraus ut ... regnum sub patrono staret bene tanto.

Das vielumstrittene motiv Liudolfs (vgl. zuletzt Maurenbrecher Deutsche Königswahlen 62) muss bei sinngemässer auslegung von Widukind und Cont. Reginonis (vgl. auch no 196a) in Ottos Heirat und dessen besitznahme des Lombardenreiches gesehen werden (Ann. Quedlinb. lassen die unterwerfung des Lombardenreiches und Berengars ‚consilio‘ der Adelheid geschehen); den gegensatz zum steigenden einfluss des dienstbeflissenen Heinrich (Hrosvitha v. 675‒682) zeigt die ganze spätere entwicklung.

Unklar bleibt der grund des grolles Friedrichs; in der nichterlangung des italienischen erzkanzleramtes möchte er kaum mit Manitius Deutsche Geschichte 122. 124 zu suchen sein, da die verleihung an einen italienischen erzbischof durchaus der nennung der erzbischöfe von Salzburg und Trier in deutschen urkunden entsprach. ‒

Nach Hrosvithae Gesta v. 683‒685 bereiste Otto das reich (anerkennung nur in der Lombardei, vgl. Dümmler Otto I.197) und nahm die grossen in pflicht, nach den folgenden urkunden müsste das im november und dezember geschehen sein; erledigung der reichsgeschäfte erwähnt allgemein Cont. Reginonis 952; über verfolgung Berengars verlautet nichts, über seinen zufluchtsort vgl. Dümmler Otto I.195 anm. 1. Sagen über unterwerfung Mailands und münzverleihung Annalista Saxo 951 = Ann. Palidenses ib. 6, 608; 16, 63.


RI II,1 n. 201a, in: Regesta Imperii Online,

URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0951-00-00_1_0_2_1_1_386_201a

(Abgerufen am 22.10.2024).


Sarazenen halten die Alpenwege besetzt

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Das Königtum Berengars II. und Adalberts - RI I,3,3 n. 2210

951

Die Sarazenen, die die Alpenwege besetzt halten, gewähren den Rompilgern gegen eine Abgabe den Durchzug (Sarraceni ... a viatoribus Romam petentibus tributum accipiunt et sic eos transire permittunt).

Überlieferung/Literatur

Flodoard, Annales a. 951, ed. Lauer, S. 132.

Kommentar

Flodoard erwähnt diese Episode ganz am Ende seines Jahresberichts, doch ergibt sich hieraus kein Anhaltspunkt für eine genauere Datierung. – Es ist dies die letzte Erwähnung der die Alpen schon seit Jahrzehnten unsicher machenden Sarazenen durch den westfränkischen Chronisten; vgl. Lauer, a.a.O., S. 132 Anm. 7. Vgl. zuletzt Regg. 1929/30.


RI I,3,3 n. 2210, in: Regesta Imperii Online,

URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0951-00-00_5_0_1_3_3_778_2210

(Abgerufen am 22.10.2024).


Februar: Der byzantinische Kaiser Konstantinos (VII. Porphyrogennetos) bestätigt dem Kloster Montecassino die Befreiung von allen Abgaben und Leistungen

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Das Königtum Berengars II. und Adalberts - RI I,3,3 n. 2172

951 Februar, (Konstantinopel)

Der byzantinische Kaiser Konstantinos (VII. Porphyrogennetos) bestätigt dem Kloster Montecassino die Befreiung von allen Abgaben und Leistungen.

Überlieferung/Literatur

Kaiserliches Sigillion (preceptum, sigillum), in lat. Übersetzung (aus dem Griechischen) unvollständig überliefert im Registrum Petri Diaconi, ed. Kresten, Zur Datierung, S. 58 (Text), 58-68 (Kommentar). – Regg.: Hoffmann, Chronik u. Urkunde, S. 107 Nr. 149; Dell'Omo, Registrum, S. 100 Nr. 149; Dölger/Müller, Regesten, Nr. 659d (zuvor Dölger, Nr. 555 [zu 911]). Weitere Erwähnungen zit. Kresten, a.a.O., S. 53 Anm. 2.

Kommentar

Zur Sache und zur Datierung Kresten, a.a.O., bes. S. 68-73. Vgl. auch Zielinski, Einfluss, S. 56f.


RI I,3,3 n. 2172, in: Regesta Imperii Online,

URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0951-02-00_1_0_1_3_3_740_2172

(Abgerufen am 22.10.2024).

Laut der Historia Langobardorum von Paolo Diacono wurde das Coenobium des Klosters im Jahr 577 zum ersten Mal von den Langobarden von Zottone zerstört [ 1 ] und die Mönchsgemeinschaft musste mit den sterblichen Überresten des heiligen Gründers nach Rom fliehen, um dort Gastfreundschaft zu finden im Lateranpalast [ 2 ] . Die um 718 auf Initiative von Petronace von Montecassino wieder aufgebaute Abtei wurde 883 ein zweites Mal von den Sarazenen zerstört und erst 949 auf Geheiß von Papst Agapito II. wieder aufgebaut .

Im 8. Jahrhundert breitete sich Montecassinos Einfluss auf die ersten Klostergemeinschaften in Deutschland aus. Der päpstliche Legat Bonifatius Vinfredo , der erste katholische Bischof und Evangeliumsverkünder Deutschlands, versuchte, die Benediktinerherrschaft von Cassino in das Deutschordensland zu importieren: Zunächst ernannte er seinen Verwandten Willibald (700–788), damals Mönch in Montecassino, zum Abt von Eichstätt: Später schickte er seinen Schüler Sturmio von Fulda zum Studium nach Italien, um dort erster Abt des Klosters Fulda zu werden .

Aus Leone Marsicanos Chronicon Cassino wissen wir, dass Abt Desiderio beträchtliche Anstrengungen und Kapital für den Wiederaufbau der Abteikirche aufwendete, der in nur fünf Jahren von 1066 bis 1071 fertiggestellt wurde , wobei er Steinmaterialien aus Rom verwendete und auch Mosaizisten und verschiedene Handwerker aus Konstantinopel mitbrachte. Die meisten Dekorationen – der Kirche und der später wieder aufgebauten neuen Räume des Klosters – bestanden aus Gemälden, die größtenteils verloren gingen und von denen wir nur wenige Themen kennen, wie zum Beispiel die Geschichten des Alten und Neuen Testaments im Atrium , von denen sie vollständig die vom Erzbischof von Salerno Alfano verfassten Titel bewahren .

Der Einsatz byzantinischer Mosaizisten war motiviert, wie wir in der Chronica lesen , weil: „Mehr als fünfhundert Jahre lang hatten die lateinischen Meister die Ausübung dieser Künste vernachlässigt und durch das Engagement dieses von Gott inspirierten und unterstützten Mannes wurden sie zurückgedrängt.“ damit ihr Wissen in Italien nicht noch weiter in Vergessenheit gerät, beschloss dieser Mann voller Weisheit, dass viele junge Leute des Klosters mit allem Fleiß in diese Künste eingeweiht werden sollten. Doch nicht nur auf diesem Gebiet, sondern auch für alle künstlerischen Arbeiten, die mit Gold, Silber, Bronze, Eisen, Glas, Elfenbein, Holz, Gips oder Stein ausgeführt werden können, holte er die besten von seinen Mönchen ausgewählten Künstler heran.

https://it.wikipedia.org/wiki/Abbazia_di_Montecassino

Das erste Kloster auf dem Monte Cassino wurde um 570 von den einfallenden Langobarden geplündert und verlassen. Über das erste Kloster ist fast nichts bekannt. Das zweite Kloster wurde um 718 von Petronax von Brescia auf Anregung von Papst Gregor II. und mit Unterstützung des langobardischen Herzogs Romuald II. von Benevent gegründet . Es war direkt dem Papst unterstellt und viele Klöster in Italien unterstanden seiner Autorität. 883 wurde das Kloster von Sarazenen geplündert und erneut verlassen. Die Mönchsgemeinschaft lebte zunächst in Teano und ab 914 in Capua, bevor das Kloster 949 wieder aufgebaut wurde. Während der Zeit des Exils wurden die cluniazensischen Reformen in der Gemeinschaft eingeführt.

Das 11. und 12. Jahrhundert waren die Blütezeit der Abtei. Sie erwarb ein großes säkulares Gebiet um Monte Cassino, das sogenannte Terra Sancti Benedicti („Land des Heiligen Benedikt“), das sie mit Burgen stark befestigte . Sie pflegte gute Beziehungen zur Ostkirche und wurde sogar von byzantinischen Kaisern gefördert . Sie förderte Kunst und Handwerk, indem sie byzantinische Handwerker beschäftigte. Im Jahr 1057 erkannte Papst Viktor II . dem Abt von Monte Cassino den Vorrang vor allen anderen Äbten an. Viele Mönche stiegen zu Bischöfen und Kardinälen auf, und drei Päpste wurden aus der Abtei rekrutiert: Stephan IX. (1057–1058), Viktor III. (1086–1087) und Gelasius II. (1118–1119). Während dieser Zeit wurde eine Klosterchronik, Chronica sacri monasterii casinensis [ it ] , von zwei von ihnen verfasst, Kardinal Leo von Ostia und Peter dem Diakon (der auch das Kartular zusammenstellte ).

https://en.wikipedia.org/wiki/Monte_Cassino

Sie enthält immense kulturelle und religiöse Reichtümer, darunter eine wertvolle Bibliothek ( Didier du Mont-Cassin , Abt von 1058 bis 1087 , brachte illuminierte byzantinische Bücher aus Byzanz ), letztere steht teilweise unter dem Schutz Roms und verfügt über eine Galerie mit wertvollen Gemälden. Die Bibliothek verfügt heute über 100.000 Werke, darunter rund 1.200 Manuskripte (1,2 %), die ältesten stammen aus dem 6. Jahrhundert

Die Abtei, die während Invasionen und Kriegen oft bedroht war, wurde 589 zum ersten Mal von den Langobarden des heidnischen Herzogs Zotton von Benevent geplündert, geplündert und niedergebrannt . Die meisten Mönche , die dem Massaker entkommen konnten, flüchteten mit den Reliquien des heiligen Gründers nach Rom, wo ihnen Papst Pelagius II . den Bau eines Klosters in der Nähe von San Giovanni in Laterano erlaubte . Zweifellos blieben einige Mönche in der Nähe der Ruinen der Abtei , aber die Verwaltung des Ordens blieb 130 Jahre lang in Rom. Das römische Martyrologium , datiert2. März, erwähnt 80 Märtyrer, die von den Langobarden getötet wurden, weil sie sich weigerten, einen Ziegenkopf anzubeten und Fleisch zu essen, das den germanischen Göttern heilig war

Nach einer Zeit der Unruhen in Italien (hauptsächlich im Zusammenhang mit der lombardischen Hegemonie auf der Halbinsel ) sandte Papst Gregor II. im Jahr 717 den Mönch Petronax, um den Wiederaufbau der Abtei zu organisieren (der neue Abt galt dann als „zweiter Gründer von Montecassino“) „) 4 . Die Abtei wurde 883 erneut teilweise von sarazenischen Piraten zerstört . Auf Wunsch von Papst Agapet II . nahm Abt Aligern ab den 950er Jahren den Wiederaufbau vor.

https://fr.wikipedia.org/wiki/Abbaye_territoriale_du_Mont-Cassin

Eine Blütezeit von Monte Cassino folgte auf seine Neugründung im Jahr 718, als zu den Mönchen Carloman , der Sohn von Charles Martel , gehörte ; Ratgiso , Vorgänger des lombardischen Großherzogs und Königs Astolfo ; und Paul der Diakon , der Historiker der Langobarden.

Im Jahr 744 wurde durch eine Schenkung von Gisulf II. von Benevent Terra Sancti Benedicti (das Land des Heiligen Benedikt) geschaffen , das weltliche Land der Gerichtsbarkeit der Abtei, das dem Abt und niemandem außer dem Papst unterstand. Auf diese Weise wurde das Kloster zur Hauptstadt eines Staates, der eine kompakte und strategische Region zwischen dem lombardischen Fürstentum Benevent und den Küstenstädten, den Herzogtümern Neapel , Gaeta und Amalfi , umfasste , die alle als byzantinische Provinzen ( Themen ) auftraten Herkunft

Im Jahr 883 plünderten die Sarazenen die Abtei und brannten sie nieder. Zu den großen Historikern, die in dieser Zeit im Kloster arbeiteten, gehört Erchemperto , Autor der Historia Langobardorum Beneventanorum , einer grundlegenden Chronik des Mezzogiorno des 9. Jahrhunderts.

Sie wurde wieder aufgebaut und erreichte ihren Höhepunkt im 11. Jahrhundert unter Abt Desiderius (Abt von 1058 bis 1087), dem späteren Papst Viktor III . Die Zahl der Mönche stieg auf rund 200 und die Bibliothek, die im Skriptorium angefertigten Manuskripte und die Schule der Manuskriptillustratoren erlangten im ganzen Westen Berühmtheit. Die einzigartige Schrift Benevents blühte hier während der Herrschaft von Abt Desiderius auf. Die Klostergebäude wurden in großem Stil wieder aufgebaut, wobei Künstler aus Amalfi , der Lombardei und sogar Konstantinopel hinzugezogen wurden, um die verschiedenen Arbeiten zu überwachen. Die wiederaufgebaute und prächtig geschmückte Abteikirche wurde 1071 von Papst Alexander II . geweiht . Zu diesem Zeitpunkt gibt es einen Bericht über die Abtei in der Chronica monasterii Cassinensis von Leo von Ostia und Amatus von Montecassino , die uns die beste Quelle für die frühen Normannen im Süden liefert. Der berühmteste Student des Klosters war der heilige Thomas von Aquin , Kirchenlehrer und Autor der Summa Theologica , die das Krönungswerk der mittelalterlichen Theologie darstellt und als Referenz für die spätere katholische Theologie diente.

https://es.wikipedia.org/wiki/Abad%C3%ADa_de_Montecasino

Nach der Blütezeit Montecassinos während der karolingischen Renaissance wurde es 883 erneut von den Sarazenen verwüstet . In der Folge war das Kloster immer wieder Angriffen ausgesetzt, 1030 wurde es von den Normannen eingenommen und 1230 wurden die Mönche durch Kaiser Friedrich II . vertrieben .

Im 8. Jahrhundert war Paul der Diakon , ein aus einer lombardischen Adelsfamilie stammender Historiker der Langobarden (der das Leben Gregors des Großen schrieb, das historisch als das erste Leben dieses Papstes gilt), Mönch und starb Hier war im 11. Jahrhundert Konstantin der Afrikaner , Mönch, Arzt und Übersetzer, der die Europäer mit der arabischen Medizin bekannt machte .

Seit dem 10. Jahrhundert gehörte das Kloster Montecassino zum Gebiet von Pontecorvo in Süditalien , mit Sitz in der gleichnamigen Stadt. Seit dem 15. Jahrhundert wurde es dem Kirchenstaat übertragen



Pontecorvo liegt 119 km südöstlich von Rom, 111 km nördlich von Neapel und 41 km südöstlich von Frosinone. Die Altstadt liegt auf einem Hügel über dem Fluss Liri.

Pontecorvo befindet sich an einem seit dem Mittelalter wichtigen Flussübergang auf dem Weg von der Ciociaria Richtung Meer. Dieser hat heute jedoch nur noch lokale Bedeutung.

860 verlegte der langobardische Gastalde Rodoald seinen Sitz von Aquino an den Liri. Er baut neben einer bereits bestehenden Siedlung eine Burg. Außerdem errichtete er die Brücke, die wegen ihrer ungewöhnlichen Form dem Ort seinen Namen gab. Die Herrschaft in Pontecorvo übernahm jedoch Magenolfus.[4]

999 schenkte Otto III. die Burg Pontecorvo an Herzog Johannes von Gaeta (Giovanni Caetani).[5]

Im 11. Jahrhundert wurde Pontecorvo von den Normannen erobert, bevor es 1105 an das Kloster Montecassino fiel. 1464 kam es endgültig an den Kirchenstaat und bildete fortan eine päpstliche Enklave im Königreich Neapel.

Der Torre Rodoaldo wurde um 860 als Bergfried der Langobarden erbaut. Seit im 11. Jahrhundert die Kathedrale San Bartolomeo über den Ruinen der Burg erbaut wurde, dient er als deren Campanile.

Auch ein Teil der langobardischen Stadtmauer mit zwei Stadttoren ist noch erhalten.

Der Ponte Curvo ist wohl das älteste Bauwerk der Stadt, das in Teilen auf die Antike zurückgeht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Pontecorvo

Der Name Pons Curvus, der mit der geschwungenen Form der Brücke zusammenhängt, wurde zwar bereits um das Jahr 870 in einigen Dokumenten erwähnt, löste jedoch um das Jahr 1100, als Abt Oderisio II. Civitas Pontis Curvi besaß, endgültig den Namen Fregellae mit der Abteigerichtsbarkeit von Montecassino ab cum relevantis suis auf den Bronzetüren der Basilika von Montecassino in der Liste der Besitztümer der Abtei.

Im Jahr 1105 bestätigte der Fürst von Capua, Richard II., der Abtei von Montecassino vermutlich in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts den Besitz der Burg von Ponte Corvo, die zuvor von seinen Vorfahren demselben Kloster geschenkt worden war [ 4 ] ; Die Cassino-Mönche hielten es etwa vierhundert Jahre lang, aber nicht dauerhaft: In dieser Zeit wurde es tatsächlich von Roger II. erobert und für einige Jahre regiert , es wurde ein päpstliches Lehen, es wurde von Karl I. geplündert und zerstört von Anjou ; Während des Abendländischen Schismas stellte sich Pontecorvo auf die Seite des Gegenpapstes Clemens VII. im Gegensatz zur Macht von Montecassino.

https://it.wikipedia.org/wiki/Pontecorvo

Die mittelalterliche Gemeinde stammt aus dem Jahr 860, als Rodoaldo, der lombardische Gastaldo von Aquino, die erste Version der ummauerten Festung auf der Rocca errichtete, die den Brückenkopf vor sarazenischen Eindringlingen schützen sollte , die den Liri heraufkamen. Die Kapelle der Burg scheint dem Heiligen Bartholomäus geweiht gewesen zu sein . Auf den Ruinen des lombardischen Castello wurde die älteste Kathedrale von San Bartolomeo errichtet, deren Campanile ein Nachbau des Burgherrnturms war. Es entwickelten sich zwei mittelalterliche Viertel, Cività innerhalb der Mauern und Pastine auf den Wiesen zwischen der Stadtmauer und dem Fluss. Die kleine Siedlung am Brückenkopf war Teil der Grafschaft Capua . Im Jahr 866 schlug Ludwig II., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches , bei seinem Feldzug gegen die Sarazenen in Pontecorvo sein Lager auf. Im Jahr 960 gelang es Atenulf, Pontecorvo seiner Gastaldate Aquino anzugliedern. Nach seinem Tod wurden seine Ländereien in eine Grafschaft Aquino und eine Grafschaft Pontecorvo aufgeteilt.

Im Jahr 1065 eroberten die Normannen die Region und schlossen Pontecorvo der normannischen Grafschaft Gaeta an , doch der Abt von Monte Cassino kaufte die Stadt 1105 und hielt sie über vier Jahrhunderte lang unsicher inne. Das erste kommunale Statut, eines der frühesten im Königreich Neapel , wurde 1190 erteilt und läutete eine neue Ära bürgerlichen Selbstbewusstseins in einer Zeit ein, in der Pontecorvo kurzzeitig von Roger II. von Sizilien erobert und regiert , vom Papsttum beansprucht und von Karl von Anjou geplündert wurde . Während des Abendländischen Schismas verbündete sich Pontecorvo mit Gegenpapst Clemens VII. im Kampf gegen die lokale Macht von Monte Cassino.

https://en.wikipedia.org/wiki/Pontecorvo


Zwischen den beiden Brüdern scheint es grundsätzlich kein Einvernehmen gegeben zu haben, doch als Karlmann 747 zurücktrat und sich in das Kloster San Silvestro auf dem Monte Soracte und dann nach Monte Cassino zurückzog, scheint es zumindest Gerüchte gegeben zu haben, dass dieser Rückzug nicht ganz freiwillig war, denn Pippin ließ in zeitgenössischen Quellen betonen, sein Bruder habe diesen Rückzug aus freiem Willen beschlossen. Pippin übernahm nun unter Umgehung der Erbrechte von Karlmanns Kindern die Regentschaft des ganzen Frankenreichs; damit annektierte er faktisch Karlmanns Reichsteil.

Karlmann hatte einen Sohn, Drogo, der 748 und 753 erwähnt wird, sowie weitere Söhne, die laut den Quellen 753 vor dem Tod ihres Vaters auf Befehl ihres Onkels Pippin ins Kloster überführt wurden. 753 wurde Grifo, der Halbbruder von Pippin und Karlmann, bei der Flucht zu den Langobarden nach Italien, von einem Grenzgrafen Pippins getötet.

Kirchenpolitik

Nachhaltige Bedeutung für die Geschichte erlangte Karlmann durch seine Kirchenpolitik. Er scheint aus stark religiösen und weniger politischen Gründen an einer Missionierung der heidnischen Völker sowie an einer Reformierung der unübersichtlichen Kirchenstrukturen dieser Zeit interessiert gewesen zu sein. Zur Würzburger Bistumsgründung 742 schenkte Karlmann, in seiner Funktion als austrasischer Hausmeier, 25 merowingische Königskirchen und das Kloster Karlburg an das Bistum Würzburg.[3] Anders als sein Vater und Bruder, die die Missionstätigkeiten angelsächsischer Mönche duldeten, da sie durch die Christianisierung von Anrainervölkern die Machtposition der Karolinger abstützen konnten, jederzeit aber auch durch das Einsetzen und Absetzen von Bischöfen und Äbten in die Strukturen der von Rom weitestgehend unabhängigen fränkischen Kirche eingriff oder Kirchengut zur Belohnung seines Gefolges einsetzte, suchte Karlmann das Einvernehmen mit bedeutenden Kirchenführern zur Straffung der klerikalen Organisation. Der vom Papst legitimierte und von Karl Martell mehr geduldete als unterstützte Missionar und Erzbischof Winfried Bonifatius konnte so 742 eine erste Reformsynode der fränkischen Bischöfe, das von Karlmann einberufene Concilium Germanicum, abhalten. Einige der Beschlüsse dieser Synode haben bis heute Bestand wie zum Beispiel das Verbot für den Klerus, Waffen zu tragen und zu jagen, oder dessen Verpflichtung, gegenüber dem Bischof jährlich Rechenschaft über Lebens- und Amtsführung abzulegen. In der Folge sollte der Einfluss der lokalen fränkischen Kirche langsam aber stetig zugunsten der zentralisierten päpstlichen Organisation zurückgehen. Für seine Zusammenarbeit mit dem Klerus steht auch die sogenannte Karlmann-Schenkung; bei der übergab er den Adelshof Eiloha an der Fulda samt Umland im Radius von 4000 Schritt im Jahre 744 an Bonifatius zur Gründung eines Klosters. Im Auftrag des Bonifatius gründete Sturmi hier am 12. März 744 das später sehr bedeutende Benediktiner-Kloster Fulda.

754 kehrte Karlmann ins Franken-Reich zurück, um der mit Papst Stephan II. abgestimmten Italienpolitik seines 751 zum König aufgestiegenen Bruders entgegenzuwirken. Er wurde von Pippin interniert, abgestimmt mit dem Papst, und starb in Vienne, angeblich nach schwerer Krankheit, unter der Obhut seiner Schwägerin Bertrada. Pippin ließ den Leichnam nach Monte Cassino überführen, um eine Verehrung von Karlmann auszuschließen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Karlmann_(Hausmeier)



Im Jahr 884 plünderten die Sarazenen es und brannten es anschließend nieder und Abt Bertharius wurde bei dem Angriff getötet.

Mönche, die medizinische Texte lasen und abschrieben, lernten viel über die menschliche Anatomie und Behandlungsmethoden und setzten ihre theoretischen Fähigkeiten anschließend im Klosterkrankenhaus in die Praxis um. Im 10.-11. Jahrhundert entwickelte sich Monte Cassino zum berühmtesten Kultur-, Bildungs- und Medizinzentrum Europas mit einer großen Bibliothek für Medizin und andere Wissenschaften. Viele Ärzte kamen auf der Suche nach medizinischem und anderem Wissen dorthin. Deshalb wurde im nahegelegenen Salerno bald die weltweit erste Hochschule für Medizin eröffnet, die heute als erste Hochschule Westeuropas gilt. Diese Schule hatte im 9. Jahrhundert ihren ursprünglichen Sitz in der Benediktinerabtei von Monte Cassino und ließ sich später in Salerno nieder.

Abt Desiderius schickte irgendwann nach 1066 Gesandte nach Konstantinopel, um spezialisierte byzantinische Mosaizisten anzuheuern, um die wiederaufgebaute Abteikirche zu schmücken. Laut dem Chronisten Leo von Ostia schmückten griechische Künstler die Apsis, den Bogen und das Vestibül der Basilika. Sein Werk wurde von Zeitgenossen bewundert, wurde jedoch in späteren Jahrhunderten vollständig zerstört, bis auf zwei Fragmente mit der Darstellung von Windhunden (heute im Monte-Cassino-Museum). „Der Abt entschied in seiner Weisheit, dass eine große Anzahl junger Mönche des Klosters vollständig in diese Künste eingeweiht werden sollten“ – sagt der Chronist über die Rolle der Griechen bei der Wiederbelebung der Mosaikkunst im mittelalterlichen Italien.

Der Architekturhistoriker Kenneth John Conant glaubte, dass der Wiederaufbau von Desiderius Spitzbögen beinhaltete und einen großen Einfluss auf die beginnende Entwicklung der gotischen Architektur hatte. Abt Hugo von Cluny besuchte Monte Cassino im Jahr 1083 und begann fünf Jahre später mit dem Bau der dritten Kirche in der Abtei von Cluny , die Spitzbögen umfasste und zu einem wichtigen Wendepunkt in der mittelalterlichen Architektur wurde. - vgl. Verde, Tom, „The Point of the Arch“ , Aramco World , Mai/Juni 2012

vgl. https://pt.wikipedia.org/wiki/Abadia_de_Monte_Cassino

30. März: Aachen - Feier des Osterfestes

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Otto I. - RI II,1 n. 194a

951 märz 30, Aquis

Feier des osterfestes.

RI II,1 n. 194a, in: Regesta Imperii Online,

URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0951-03-30_1_0_2_1_1_375_194a

(Abgerufen am 22.10.2024).


20. April: Berengar läßt die Königin Adelheid gefangennehmen

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Das Königtum Berengars II. und Adalberts - RI I,3,3 n. 2173

951 April 20, Como

Berengar läßt die Königin Adelheid gefangennehmen (.xii. Kal. Maii capta est Adelheidis imperatrix Cumis a Berengario rege).

Überlieferung/Literatur

Necr. Merseb. zum 20. April, edd. Althoff/Wollasch, Totenbücher, S. 4 (vgl. Althoff, Memorialüberlieferung, S. 373) = verlor. Trierer Necr., Auszüge ed. Brower, Antiqu. Trevir. I, S. 459; danach Thietmar Chron. II, 5 (3), ed. Holtzmann, S. 42. Nach Chron. Noval. V, 10, ed. Cipolla, Mon. Noval. II, S. 253 Z. 20 – 254 Z. 3, wäre Adelheid in Pavia (anschließend?) gefangengehalten worden: in Papia civitate in quodam cęnaculo vi opprimitur. In der sehr viel späteren Vita Mathildis des Donizo, ed. Simeoni, v. 147f., soll sie in der Burg Garda eingekerkert worden sein: super arcem denique Gardam misit eam. – Vgl. Vita Math. ant. c. 7 (X), ed. Schütte, S. 125; Hrotsvit v. Gandersheim, Gesta Ottonis, vv. 467-511, ed. v. Winterfeld, S. 217f. (ed. Berschin, S. 291-293); Cont. Regin. a. 951, ed. Kurze, S. 164f.; Widukind III, 7, edd. Hirsch/Lohmann, S. 108; Odilo, Epit. Adelh. c. 2 (III), ed. Paulhart, S. 30f.; Chron. Casin. I, 61, ed. Hoffmann, S. 155 Z. 1-5, 22-26; Vita Math. post. c. 15, ed. Schütte, S. 173. Unergiebig Ann. Quedl. a. 951, ed. Pertz, MGH SS III, S. 58 (ed. Giese, S. 465f.). – Reg.: B-O 196a.

Kommentar

Die Einträge in den Nekrologen von Merseburg und Trier (dazu Althoff, Totengedenken, S. 386f.; Ders., Memorialüberlieferung, S. 164 Anm. 109) verdienen besondere Glaubwürdigkeit, da sie das persönliche Memorialgedenken der Kaiserin Adelheid widerspiegeln; vgl. Althoff, Memorialüberlieferung, S. 147, 163f.

Die unterschiedlichen Ortsangaben müssen sich nicht widersprechen, wenn man annimmt, daß Adelheid zunächst in Pavia in Obhut genommen wurde, sie von dort versuchte, über die Alpen zu fliehen (vgl. Delogu, Berengario II, S. 31), in Como aber gefangengenommen wurde, um anschließend auf die Burg Garda gebracht zu werden.

Allerdings scheint mir die Nennung Gardas bei Donizo wegen der Lage der Burg unweit der ostfränkisch-bayerischen Haupteinfallstraße nicht sonderlich glaubwürdig. –

Die zahlreichen Ausschmückungen der Gefangenschaft vor allem in den sächsischen Quellen, die Berengar in einem schlechten Licht erscheinen lassen, können hier auf sich beruhen. – Vgl. Köpke/Dümmler, Otto d. Gr., S. 190f.; Arnaldi, Adelaide, S. 247; Zimmermann, Matrimonio, bes. S. 143f.; Bedina, Adelaide, S. 298f.; Golinelli, Adelaide, S. 227-232. –

Eine bruchstückhaft erhaltene Paveser Inschrift, in der eine Adelleida, möglicherweise die Königin Adelheid, genannt wird, bespricht Arcamone, Iscrizioni pavesi, S. 9-13.


RI I,3,3 n. 2173, in: Regesta Imperii Online,

URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0951-04-20_1_0_1_3_3_741_2173

(Abgerufen am 22.10.2024).

28. Juli: Wallhausen - Gero erhält Gebiete in Serimunt

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Otto I. - RI II,1 n. 196

951 iuli 28, Walahuson

bestätigt dem markgrafen Gero mit zustimmung und auf bitte seines sohnes Liudolf, welchem er das ganze gebiet (regio) Serimunt zu eigen gegeben hatte, die von letzterem auf fürsprache des herzogs Konrad geschenkten marken von Wispitz, Wedlitz mit 3, und Sublici (unbekannt) mit 6 zugehörigen villen in der grafschaft Thetmars im gau Serimunt zu freier verfügung.

Brun canc. adv. Fridurci (!) archicapp. Angebl. or. mit a. inc. 952, ind. VIII, a. r. XV zu Zerbst aus Gernrode (A). Entzelt Chr. der alten Mark M 3' aus A; Widukind ed. Meibom, 120 aus unbekannter quelle = Palatius Aquila Sax. 87 = Meibom SS. 1,744; aus A: Popperod in Meibom SS. 2,419 = Popperod in Hoffmann SS. Lusat. 4,146 = Crüger Or. Lusat. 71: Beckmann Anhalt. Hist. 1, 168 = Leuckfeld Hist. Beschr. der güld. Aue 330 = Crüger Or. Lusat. 72 = Leibnitz Ann. 2,589 zu 950; Popperod in Beckmann Access. Anhalt. 33; Knaut Ant. pag. Anhalt. 43; Heinemann Gero 162 no 4; Heinemann C. d. Anhalt. 1, 18 no 24: *M. G. DD. 1,214 no 134; ortserklärungen Schultes Dir. dipl. 1,65 no 37, Leutsch Gero 191. ‒

Nachzeichnung einer ausfertigung des notars Hoholt (Brun A), welcher 951 = ind. VIII setzt, den a. r. aber stets anticipirt; einreihung zu 950 durch ort ausgeschlossen, vgl. vorbemerkung in M. G. DD. l. c.


RI II,1 n. 196, in: Regesta Imperii Online,

URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0951-07-28_1_0_2_1_1_377_196

(Abgerufen am 22.10.2024).


20. August: Durch göttliches Einwirken wird die Königin Adelheid aus der Haft befreit

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Das Königtum Berengars II. und Adalberts - RI I,3,3 n. 2185

951 August 20

Durch göttliches Einwirken wird die Königin Adelheid aus der Haft befreit (eodem die liberavit Dominus Aethelheidam reginam de vinculis).

Überlieferung/Literatur

Necr. Merseb. zum 20. August, edd. Althoff/Wollasch, Totenbücher, S. 11 (vgl. Althoff, Memorialüberlieferung, S. 373) = verlor. Trierer Necr., Auszüge ed. Brower, Antiqu. Trevir. I, S. 459. Vgl. auch die im folgenden Reg. genannten Quellen. – Reg.: B-O 196a.

Kommentar

Während das Datum der Befreiung feststeht, sind die näheren Umstände nur aus jüngeren, zum Teil widersprüchlichen Quellen rekonstruierbar, was hier nicht im einzelnen erfolgen kann.

Unklar ist insbesondere, ob sich Adelheid aus eigener Kraft befreit hat (dafür sprechen die Einträge in den zit. Nekrologen, die die persönlichen Memorialzeugnisse Adelheids widerspiegeln, aber auch das zeitnahe Epitaphium der Kaiserin) oder ob schon ihre Befreiung das Werk von Helfern war, unter denen in den jüngeren Quellen vor allem Bischof Adelard von Reggio (zuerst bei Hrotsvit von Gandersheim, v. 516) und Graf Adalbert-Atto, der sie auf seiner Burg Canossa aufgenommen haben soll (Chron. Noval.), genannt werden. Vgl. im einzelnen das folgende Reg. –

Unter der reichen Lit. s. bes. Köpke/Dümmler, Otto d. Gr., S. 195f.; Mor, L'età feudale I, S. 171; Arnaldi, Adelaide, S. 247; Zimmermann, Matrimonio, S. 142ff.; Bedina, Adelaide, S. 300. Zu Adelard von Reggio vgl. zuletzt Reg. 2044, zu Adalbert-Atto (vgl. schon Reg. 2054, Kommentar) s. neben Fumagalli, a.a.O., noch Hlawitschka, Franken, S. 107-109; M.G. Bertolini, Adalberto Azzo; Zimmermann, Herren, S. 405f.; Rinaldi, Adalberto Atto; Görich, Mathilde, S. 281-283; Golinelli, Adelaide, S. 229.


RI I,3,3 n. 2185, in: Regesta Imperii Online,

URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0951-08-00_1_0_1_3_3_753_2185

(Abgerufen am 22.10.2024).


Noch als Kind wurde Adelheid mit dem Bosoniden Lothar von Italien, dem Sohn Hugos von Arles, verlobt und 947 vermutlich 16-jährig mit ihm vermählt.

Die tatsächliche Herrschaft lag jedoch bei Markgraf Berengar von Ivrea, der häufig auch mit dem plötzlichen Tod Lothars nach nur drei Ehejahren am 22. November 950 in Zusammenhang gebracht wird. Jener ließ die junge Witwe Adelheid, als sie sich weigerte, seinen Sohn Adalbert zu heiraten, im Turm seiner Burg über dem Gardasee gefangensetzen. Sie konnte aber mit ihrer Tochter Emma (der späteren Ehefrau von König Lothar von Frankreich) nach einer abenteuerlichen Flucht die Burg Canossa erreichen und den deutschen König Otto I., einen Freund ihrer Familie, zu Hilfe rufen.

Markgraf Berengar von Ivrea, Lothars Gegner und Nachfolger, musste sich 951 Otto I. stellen. Otto eroberte Pavia und heiratete Lothars Witwe Adelheid. Ihm wurde die Kaiserkrone jedoch ebenso noch verweigert und er verpfändete Berengar seinerseits Italien.

https://de.wikipedia.org/wiki/Adelheid_von_Burgund


Nach 20. August: Königin Adelheid gelingt es, Schutz auf einer sicheren Burg zu finden

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Das Königtum Berengars II. und Adalberts - RI I,3,3 n. 2186

951 August (nach 20)

Unter abenteuerlichen Umständen gelingt es der Königin Adelheid nach ihrer Befreiung, mit Hilfe des Bischofs Adelard von Reggio Schutz auf einer sicheren Burg zu finden.

Überlieferung/Literatur

Odilo, Epit. Adelh. c. 3 (IV), ed. Paulhart, S. 31f.; Hrotsvit v. Gandersheim, Gesta Ottonis, vv. 512-587, ed. v. Winterfeld, S. 218-221 (ed. Berschin, S. 293-296); Chron. Noval. V, 10, ed. Cipolla, Mon. Noval. II, S. 254 Z. 3ff.; Bonizo, Liber ad amicum IV, ed. Dümmler, S. 581, bes. Z. 11-17. Vgl. Vita Math. ant. c. 7 (X), ed. Schütte, S. 125; Cont. Regin. a. 951, ed. Kurze, S. 164f.; Thietmar Chron. II, 5 (3), ed. Holtzmann, S. 42; Vita Math. post. c. 15, ed. Schütte, S. 173; Donizo, Vita Mathildis, vv. 150-222, ed. Simeoni, S. 13f. (edd. Bellocchi/Marzi, S. 100-104); Chron. Casin. I, 61, ed. Hoffmann, S. 155f. – Reg.: B-O 196a.

Kommentar

Die sagenhaften Details der abenteuerlichen Flucht der Königin zumal in den jüngeren Quellen können hier nicht berücksichtigt werden; vgl. Köpke/Dümmler, Otto d. Gr., S. 195f.; Fumagalli, Origini, S. 80-83; Golinelli, Adelaide, S. 229.

Unklar ist vor allem, ob sich Adelheid anschließend auf der Burg Canossa (Com. Ciano d'Enza, Prov. Reggio nell'Emilia) in der Obhut des Grafen Adalbert-Atto (so zuerst im Chron. Noval., dem Fumagalli die Glaubwürdigkeit in diesem Punkt nicht absprechen möchte) oder in Reggio beim dortigen Bischof Adelard (so zuerst bei Hrotsvit) aufgehalten hat.

Das zeitnahe Epit. Adelh. nennt ein inexpugnabile castrum, aber keinen Namen. – Vgl. die im vorigen Reg. genannte Lit., insbes. Zimmermann, Matrimonio (dort auch zu den unklaren Umständen ihrer Befreiung).

Zum Nachleben Adelheids in der jüngeren italienischen Chronistik sowie in Oper und Film vgl. Golinelli, Adelaide, S. 231f.


RI I,3,3 n. 2186, in: Regesta Imperii Online,

URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0951-08-00_2_0_1_3_3_754_2186

(Abgerufen am 22.10.2024).

Adelaide wurde nach etwa drei Jahren verwitwet. Tatsächlich starb Lothar im Jahr 950, wahrscheinlich vergiftet von Berengar II ., Markgraf von Ivrea [ 10 ] , der ihm am 15. Dezember auf dem italienischen Thron nachfolgte [ 2 ] . Berengar hätte gewollt, dass Adelaide, die als Erbin eines früheren italienischen Königs (ihres Vaters) [ 2 ] den Thron Italiens für sich beanspruchte, ihren erstgeborenen Sohn Adalbert heiratete ; Insbesondere Berengars Frau Willa soll sich grausam gegenüber Adelaide von Burgund verhalten haben, die 951 in der Burg von Lierna am Comer See inhaftiert wurde [ 11 ] , dann nach Rocca di Garda verlegt [ 12 ] . Hier, so der deutsche Historiker und katholische Bischof Tietmar von Merseburg , seien auf Geheiß Willas selbst ihre Essensrationen gekürzt worden [ 11 ] . Adelaide jedoch, nachdem sie aus dem Gefängnis geflohen war und zusammen mit ihrer Tochter Emma (der späteren Frau Lothars von Frankreich ) in der Gegend von Reggio [ 13 ] in der Festung von Canossa angekommen war , bat sie um den Schutz des Königs von Deutschland . Otto I. , der inzwischen nach Italien kam, um Adelaide Hilfe zu bringen [ 2 ] , und der Annalista Saxo zufolge sie nach seiner Freilassung heiratete [ 14 ] . Der Chronist Flodoardo bestätigt auch, dass Adelaide im selben Jahr (951) in Pavia Otto I. als zweite Frau heiratete [ 15 ] . Der König von Deutschland erklärte sich jedoch selbst zum König von Italien, erkannte jedoch die Regierung Italiens in Berengar an.

https://it.wikipedia.org/wiki/Adelaide_di_Borgogna_(imperatrice)

Urgroßmutter: Liutgard von Sachsen

Ururgroßeötern: Liudolf von Sachsen - Oda Billung


Der Heiligenkalender besagt, dass Lothar am 22. November 950 in Turin vom eigentlichen Machthaber und Nachfolger Berengar II. von Italien vergiftet wurde .

Es gab in der Lombardei den Verdacht, dass Adelheid das Königreich allein regieren wollte. [ 8 ] Berengar versuchte, dies zu verhindern und seine politische Macht zu festigen, indem er sie zwang, seinen Sohn Adalbert zu heiraten . Adelheid weigerte sich und floh, um im Schloss von Como Zuflucht zu suchen . Sie wurde jedoch schnell aufgespürt und für vier Monate in Garda eingesperrt .

Adelaides zeitgenössischem Biographen Odilo von Cluny zufolge gelang es ihr, aus der Gefangenschaft zu fliehen. Nachdem sie einige Zeit in den Sümpfen in der Nähe verbracht hatte, wurde sie von einem Priester gerettet und in eine „gewisse uneinnehmbare Festung“ gebracht, wahrscheinlich die befestigte Stadt Canossa bei Reggio . [ 9 ] Es gelang ihr, einen Abgesandten zum ostfränkischen König Otto I. zu schicken und ihn um seinen Schutz zu bitten. Adelaide lernte Otto in der alten lombardischen Hauptstadt Pavia kennen und sie heirateten am 23. September 951. [ 10 ] Zu Beginn ihrer Ehe bekamen Adelaide und Otto zwei Kinder, Henry und Bruno, die beide starben, bevor sie das Erwachsenenalter erreichten.

Einige Jahre später, im Jahr 953, stiftete Liudolf, Herzog von Schwaben , Ottos Sohn aus erster Ehe, einen großen Aufstand an, der von seinem Vater niedergeschlagen wurde. Daraufhin beschloss Otto, Liudolf seinen Herzogstitel zu entziehen. Diese Entscheidung begünstigte die Position Adelaides und ihrer Nachkommen am Hof. Adelaide gelang es auch, ihre gesamte territoriale Mitgift zu behalten.

Nachdem er mit seiner neuen Frau nach Deutschland zurückgekehrt war, festigte Otto das Heilige Römische Reich, indem er die ungarischen Invasoren in der Schlacht auf dem Lechfeld am 10. August 955 besiegte. Anschließend erweiterte er die Grenzen Ostfrankens über die Elbe hinaus und besiegte die Obotriten und andere Elbslawen in der Schlacht bei Recknitz am 16. Oktober 955. Im selben Jahr brachte Adelheid Otto II . zur Welt. 955 oder 956 brachte sie eine Tochter zur Welt, die später Matilda, Äbtissin von Quedlinburg , werden sollte

https://en.wikipedia.org/wiki/Adelaide_of_Italy


Adelheid

Beiname: die Heilige

1 Gedenktag katholisch: 16. Dezember

gebotener Gedenktag in der Territorialabtei Einsiedeln

nicht gebotener Gedenktag im Bistum Augsburg und im Bistum Lausanne-Genf-Fribourg

Diözesankalender Straßburg

1 Gedenktag evangelisch: 16. Dezember

Name bedeutet: von edlem Wesen (althochdt.)

Deutsche Kaiserin, Klostergründerin

  • geb. um 931 in Burgund in Frankreich
  • † 16. Dezember 999 in Seltz im Elsass in Frankreich

Adelheid (rechts) und Otto bei der Krönung zum Kaiser durch Papst Johannes XII.

Adelheid war die Tochter des Königs Rudolf II. von Burgund und der Bertha von Schwaben und damit Enkelin von Reginlind von Schwaben. Nach dem Tod von Adelheids Vaters heiratete der König der Lombardei ihre Mutter und verlobte Adelheid mit seinem Sohn Lothar; 947 heiratete Adelheid König Lothar II. von Niederburgund und Italien. Lothar wurde 950 vergiftet, der vermutliche Mörder Berengar II. von Ivrea machte sich zum König und forderte Adelheid auf, die Frau seines Sohnes Adalbert zu werden. Als sie sich weigerte, beraubte er sie, setzte sie am Gardasee in seiner Burg Rocca di Garda nahe der heutigen Einsiedelei San Giorgio gefangen und misshandelte sie. Ein Priester Martin befreite sie durch einen unterirdischen Gang, versteckte sie zusammen mit ihrer kleinen Tochter Emma im Wald und ernährte sie mit im See gefangenen Fischen.

Alberto Uzzo holte sie dann auf sein Schloss in Canossa. Auf seinem ersten Italienfeldzug brachte der Deutsche Kaiser Otto I. Oberitalien unter seine Herrschaft, vermählte sich in zweiter Ehe an Weihnachten 951 in der Kirche San Michele Maggiore in Pavia mit Adelheid und erhielt damit die rechtmäßige Herrschaft über Oberitalien. Adelheid kehrte an seiner Seite nach Deutschland zurück. 962 fand in Rom die Kaiserkrönung des Paares durch Papst Johannes XII. statt. Als Römisch-deutsche Kaiserin und burgundische Prinzessin öffnete sie den Reformen von Cluny in Deutschland die Türen. Als 973 ihr Mann starb, übernahm sie die Regentschaft für den jungen Otto II., wobei Majolus von Cluny ihr ein wichtiger Berater wurde; auf Betreiben von Ottos junger ehrgeiziger Frau Theophanu, einer griechischen Prinzessin, wuchs der Widerstand gegen Adelheid, vor allem gegen ihre fromme Freigiebigkeit.

Statue vor der katholischen Kirche in Seltz

Statue, 1899, in der katholischen Kirche in Seltz

Adelheid zog sich wieder nach Burgund zurück und gründete in der Folge mehrere Klöster. Es folgte die Versöhnung mit dem Sohn, danach einige glanzvolle Jahre in Italien und eine erneute Krise nach dem Tod des Sohnes Otto II. im Jahre 983, als sie zusammen mit Theophanou und Erzbischof Willigis von Mainz die Regentschaft für ihren Enkel Otto III. teilen musste. Adelheid musste 988 erneut weichen, diesmal in die Lombardei, die ihrer alten Königin immer noch zugetan war. Sie kehrte dann aber noch einmal als Regentin zurück: Theophanou starb 991, bevor Otto III. alt genug zur Regierungsübernahme war. Adelheid führte die Regierungsgeschäfte mit großer Weisheit, förderte wieder Klostergründungen und die Missionierung im Norden Deutschlands.

Als Otto III. 994 die Macht dann übernahm, musste Adelheid auf Druck des Hofes zum letzten Mal weichen, sie verbrachte ihren Lebensabend in dem 996 von ihr gegründeten Doppelkloster der Benediktiner in Seltz im Elsass.

Scheune an der Stelle des ehemaligen Klosters in Seltz

Zu Adelheids Grab in Seltz entwickelte sich eine rege Wallfahrt, ihre Verehrung wurde vom Kloster Cluny stark gefördert, Odilo von Cluny verfasste ihre Biografie und nannte Adelheid die kaiserlichste aller Kaiserinnen. In der Reformation wurde das Kloster in Seltz aufgelöst, auch verschwanden dort ihre Gebeine; einige Reliquien kamen im 17. Jahrhundert aus Seltz in die Kirche St. Clemens nach Hannover. 1949 ernannte Papst Pius XII. Adelheid zur Patronin von Seltz.


Kanonisation: Schon bald nach ihrem Tod wurde Adelheid als Heilige verehrt, 1097 von Papst Urban II. offiziell heilig gesprochen.

Patronin von Seltz

Bauernregeln:

  • Um die Zeit von Adelheid, da macht sich gern der Winter breit.
  • Die Adelheid liebt weiße Flocken, / da bleibt die Erde selten trocken.
  • Um Adelheid, da kommt der Schnee, / der tut der Wintersaat nicht weh.
Catholic Encyclopedia

Die Burg Canossa ist täglich außer montags von 10 Uhr bis 16 Uhr, samstags und sonntags bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt - einschließlich des Museums - 4 €. (2023)


Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 07.10.2024

Quellen:

• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München, 2001

• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984

• Erhard Gorys: Lexikon der Heiligen. dtv, München, 1997

• Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen, bearb. u. erg. von Josef Gelmi. Tyrolia, Innsbruck, 1988

https://www.newadvent.org/cathen/01140c.htm - abgerufen am 20.04.2023

http://www.bauernregeln.net/dezember.html nicht mehr erreichbar

• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993

• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. I, Hamm 1990

https://de.wikisource.org/wiki/Der_Welfenschatz - abgerufen am 13.08.2024

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel Adelheid, aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon - https://www.heiligenlexikon.de/BiographienA/Adelheid.htm, abgerufen am 22. 10. 2024

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Ende August/Anfang September: Italienzug Ottos (d. Gr.)

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Das Königtum Berengars II. und Adalberts - RI I,3,3 n. 2191

951 (Ende August/Anfang September), (Brenner?) – Oberitalien

Italienzug Ottos (d. Gr.).

Überlieferung/Literatur

  • Flodoard, Annales a. 951, ed. Lauer, S. 132: Otho rex Italiam adiit;
  • Cont. Regin. a. 951, ed. Kurze, S. 165: rex regnum Italiae ingreditur.

Vgl.

  • Hrotsvit v. Gandersheim, Gesta Ottonis, vv. 614-624, ed. v. Winterfeld, S. 222 (ed. Berschin, S. 296f.);
  • Widukind III, 9, edd. Hirsch/Lohmann, S. 109
  • sowie zahlreiche Annalen und jüngere Quellen (s. Köpke/Dümmler, Otto d. Gr., S. 194f.). – Reg.: B-O 196b.

Kommentar

Die Datierung des Zuges läßt sich nur annähernd bestimmen. Von angeblich 23. September datiert die erste überlieferte Urkunde Ottos aus Pavia (Reg. 2194). In Sachsen ist er zuletzt am 28. Juli nachweisbar (D 134). –

Auch die mögliche Route ist nur zu vermuten. Der Brenner wird erst in jüngeren Quellen genannt (B-O ohne Quellenangabe; vgl. Köpke/Dümmler, Otto d. Gr., S. 194 Anm. 4: "der wahrscheinlichste Weg"; Schrod, Reichsstrassen, S. 16).

Nach Chron. Casin. I, 61, ed. Hoffmann, S. 155 Z. 13 u. 15 soll der Zug Verona berührt haben, was tatsächlich für die Brennerroute spräche. Auch die zahlreiche Begleitung des Königs läßt die Bündener Pässe eher unwahrscheinlich erscheinen. –

Über die Ziele Ottos informiert uns am ausführlichsten Cont. Regin., a.a.O., S. 164f. Danach wollte der König Adelheid aus der Gefangenschaft befreien, sie heiraten und mit ihr Italien erwerben: Adelheidam ... a vinculis ... liberare sibique eam in matrimonium assumere regnumque cum ea simul Italicum adquirere deliberavit. –

In der Begleitung Ottos befanden sich seine Brüder Heinrich von Bayern und Brun, der spätere Erzbischof von Köln, daneben Herzog Konrad d. Rote von Lothringen, die Erzbischöfe Friedrich von Mainz und Rodbert von Trier sowie zahlreiche Bischöfe (Köpke/Dümmler, Otto d. Gr., S. 194).

Auch Liudolf zog nach seinem gescheiterten Italienzug (Reg. 2183) im Heer seines Vaters abermals nach Süden, genauso wie Bischof Rather von Verona (vgl. Reg. 2183; Cervato, Terzo periodo, S. 86).

Zur Rolle Friedrichs von Mainz, der schon Mitte der 40er Jahre päpstlicher Vicarius in partibus Germaniae Galliaeque geworden war (Reg. 2025), in den Überlegungen und Plänen des Liudolfingers vgl. Hehl, Papstbezug, S. 222f. –

Nach Widukind, a.a.O., hätte Otto, um Berengar über seine Absichten im unklaren zu lassen, eine Romfahrt vorgetäuscht: simulato itinere Romam proficisci statuit; vgl. Hehl, Papstbezug, S. 215; Engels, Herrschaftsstruktur, S. 273f. –

Unter der reichen Lit. vgl.

  • Fischer, Zug, S. 17f.;
  • Fasoli, I re d'Italia, S. 178f.;
  • Mor, L'età feudale I, S. 174;
  • Dupré-Theseider, Ottone I, S. 109f.;
  • Brühl, Fodrum I, S. 453;
  • Engels, a.a.O., S. 272-282; - Herrschaftsstruktur
  • Schieffer, Italienerlebnis, S. 448.


RI I,3,3 n. 2191, in: Regesta Imperii Online,

URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0951-08-00_6_0_1_3_3_759_2191

(Abgerufen am 22.10.2024).

22. September: (angeblich) Pavia - Berengar und Adalbert bestätigen dem Kloster S. Maria del Senatore in Pavia Immunität und Königsschutz sowie den Besitzstand mit allen Rechten

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Das Königtum Berengars II. und Adalberts - RI I,3,3 n. 2192

951 September 22 –, (angeblich) Pavia (dec. Kal. Oct., Papie)

Berengar und Adalbert bestätigen dem Kloster S. Maria del Senatore in Pavia

  • (cenobium Senatoris, quod est constructum in honore beatissime Dei genitricis semperque virginis Marie, una cum ipsa congregatione)

auf Bitten der dortigen Äbtissin Hermengarda (Ermengarda)

  • nach dem Vorgang der Kaiser Lothar (I.) (Dep. Lo.I.181)
  • und Ludwig (II.) (Dep., Reg. 450), König Karlmanns (Dep., Reg. 580),
  • Kaiser Berengars (I.) (Dep., Reg. 1410)
  • sowie der Könige Hugo und Lothar (Dep. 24 = Reg. 2050), deren Präzepte die Beauftragten (legati) der Äbtissin vorgelegt haben,

Immunität und Königsschutz

  • (sub nostra suscepimus defensione et immunitatis tuitione)

sowie den gesamten namentlich aufgeführten Besitzstand mit allen Rechten, darunter dem Recht der Wahl der Äbtissin aus der eigenen Kongregation. –

Pön 100 Pfund Gold. – Hubertus canc. ad vicem Bruningi episcopi et archicanc. – M. M. – a. inc. 951, a. r. 1, Ind. 10. – "Regali convenit".

Überlieferung/Literatur

Kopie: Mailand, Arch. di Stato, Museo diplom. sec. X, notar. Kopie von 1413 August 30 (D). – Drucke: Anon. Druck a. 1673, aus D: Mailand, Arch. di Stato (vgl. Schiaparelli, I Diplomi di Berengario II e Adalberto, S. 296); Muratori, Antiq. Ital. V, Sp. 963-966; CD Langob., Nr. 595 Sp. 1017-1020; Schiaparelli, I Diplomi di Berengario II e Adalberto, Nr. 3 S. 296-301, aus D; Gasparolo, Cartario Alessandrino III, Nr. 448 S. 31-35. Auch erwähnt von Robolini, Notizie II, S. 220f. – Reg.: B 1432. – Vgl. Kehr, Italia pontificia VI/1, S. 217.

Kommentar

Die Datierungsangaben führen einheitlich auf 951 September 22.

Nur einen Tag später hat Otto d. Gr. anscheinend in Pavia zum ersten Mal für einen italischen Empfänger geurkundet (D 135 = Reg. 2194).

Daher ist wohl von uneinheitlicher Datierung auszugehen.

Die Erwähnung von legati der Äbtissin, die an die Könige herangetreten sind, deutet daraufhin, daß der Hof Pavia bereits in Richtung San Marino (vgl. Reg. 2196) verlassen hatte und die Äbtissin ihre Legaten hinterhergeschickt hat, um sich (angesichts des heranrückenden ostfränkischen Königs?) die Rechte des Klosters noch einmal bestätigen zu lassen.

Möglicherweise wurde der Kontext des D 3 auf einem Blankett eingetragen, das bereits ein komplettes Eschatokoll mit Signum- und Rekognitionszeile sowie die Datierung (ohne Tagesdatum) mit der Ortsangabe Pavia enthielt.

Wo D 3 nun tatsächlich ausgefertigt und mit dem Tagesdatum versehen wurde, bereits in San Marino oder noch auf dem Wege dorthin, muß offen bleiben. Vgl. auch Reg. 2196. –

Die Mailänder Kopie (D) scheint nach dem Original gefertigt worden zu sein; die Nachzeichnung des Adalbert-Monogramms läßt darauf schließen, daß zumindest die Signumzeile von dem Schreiber des D 7 (Reg. 2256) stammt. –

Das Diktat ist weitgehend von den nicht erhaltenen VUU abhängig, insbesondere wohl von der Immunitätsurkunde Kaiser Ludwigs II. (Reg. 450).

Die überlieferte Urkunde Lothars d. Jüngeren (D 4 = Reg. 2076) wurde nicht herangezogen.

Inwieweit einzelne unter den zahlreichen Bestimmungen nachträglich manipuliert oder gänzlich interpoliert worden sind, ist angesichts der ungünstigen Überlieferung nicht zu klären.

Der Verdacht richtet sich insbesondere auf die Güterliste, darunter die Höfe Porlezza und Nesso; vgl. Besta, in: Storia di Milano II, S. 463; s. schon die diesbezüglichen Überlegungen Schiaparellis. Die von Schiaparelli herangezogene Kopie scheint auf ein Transumpt von 1194 zurückzugehen, wie der vollständige Druck (dieses Transsumpts oder nur der Kopie D?) durch Gasparolo zeigt.

NUU sind D H.III.317 (gleichfalls interpolationsverdächtig) und das im Original überlieferte D F.I.324, das die zweifelhaften Güterliste unseres Stückes komplett übernimmt; vgl. Appelt, Vorbemerkung. – Allgemein zum Kloster vgl. die Reg. 2076 genannte Lit.


RI I,3,3 n. 2192, in: Regesta Imperii Online,

URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0951-09-00_1_0_1_3_3_760_2192

(Abgerufen am 25.10.2024).

September: Pavia - bei Anmarsch Ottos flieht Berengar

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Otto I. - RI II,1 n. 196c

951 sept. 00, Papia

Bei anmarsch Ottos flieht Berengar (vielleicht auch durch den vorausgegangenen Ungarneinbruch geschwächt) aus Pavia, die stadt geht zu Otto über.

Flodoardi Ann.; Widukind III, 9 lässt sie fälschlich erst nach der hochzeit in Ottos hände fallen, richtig bei Hrosvithae Gesta v. 624‒636, welche ausserdem die flucht Berengars auf ein festes schloss (vgl. B. 1433) und die huldigung der grossen meldet.

Nach der allerdings nur in abschr. s. XV (C. d. Langob. 1017) erhaltenen urk. B. 1432 wäre Berengar noch am 22. sept. in Pavia gewesen, also erst abgezogen, als Otto in unmittelbarer nähe stand oder die stadt schon belagerte, dann fiele der einzug der Deutschen auf den 23. sept.

Mühelose besitznahme ergibt sich auch aus der Cont. Reginonis:

  • regnum Italicum ingreditur, deoque sibi assistente totius Italiae possessor efficitur,

und voraus die bemerkung, dass dem Liudolf nec civitas nec castellum quae subsequenter regis pistoribus et cocis patuerant, geöffnet wurden;

  • expulso Berengario, ib. 952 (wol daraus die ableitungen der Ann. Hersfeld.); eamque subiciens sibi, Beringarium regem resistere non valentem pepulit, Herimanni Aug. chr. 950 = Chr. Suev. un. 950; Otto rex Italiam cepit, Ann. Sangall, mai. ib. 1,68 und S. Galler Mittheil. 19,286; Ann. Colon. (Jaffé und Wattenbach Cod. Col. 129.) ‒

Von wahl oder krönung ist nicht die rede, vgl. Dümmler Otto I. 197; den königstitel nahm Otto schon vor der vermälung mit Adelheid an (no 200. 201); seine anerkennung beschränkt sich auf Oberitalien, die urk. von Lucca (Dümmler l. c.) und Ravenna (Fantuzzi M. Ravenn., register) zählen 951‒952 gar keine königsiahre.


RI II,1 n. 196c, in: Regesta Imperii Online,

URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0951-09-00_1_0_2_1_1_380_196c

(Abgerufen am 22.10.2024).

Vor 23. September?: Nach der Flucht Berengars zieht Otto in Pavia ein

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Das Königtum Berengars II. und Adalberts - RI I,3,3 n. 2193

951 (vor 23 September ?), Pavia

Nach der Flucht Berengars zieht Otto in Pavia ein (Berengario ... ab urbe Papia fugiente, ipse Otho eandem ingreditur urbem).

Überlieferung/Literatur

Flodoard, Annales a. 951, ed. Lauer, S. 132. Vgl. Hrotsvit, Gesta Ottonis, vv. 624-636, ed. v. Winterfeld, S. 222 (ed. Berschin, S. 297); Cont. Regin. a. 951, ed. Kurze, S. 165; Widukind III, 9, edd. Hirsch/Lohmann, S. 109; Chron. Casin. I, 61, ed. Hoffmann, S. 156 Z. 3-7/27-31. Weitere ostfränkische Annalen und Chroniken, die in der Sache nichts Neues bieten, verzeichnet B-O 196c (vgl. schon Reg. 2191); s. auch die Reg. 2202 im Zusammenhang mit der Vermählung Ottos mit Adelheid aufgeführten jüngeren italischen Quellen. – Reg.: B-O 196c.

Kommentar

Wenn die Tagesdatierung im nachfolgenden Diplom Ottos korrekt ist, was angesichts der problematischen Überlieferung des Stückes aber nicht feststeht, muß Otto spätestens am 23. September seinen Einzug in Pavia gehalten haben. Zu Kampfhandlungen scheint es nicht gekommen zu sein.

Berengar II. war wahrscheinlich nicht erst unmittelbar vor der Ankunft Ottos aus Pavia geflohen, sondern schon einige Tage vorher (vgl. das vorige Reg.). –

Von einer Krönung Ottos ist nirgendwo die Rede. Eine Huldigung durch die anwesenden italischen Großen, die sicherlich anzunehmen ist, erwähnt nur Hrotsvit, a.a.O., allerdings bereits im Kontext der Heirat mit Adelheid. Vgl. Köpke/Dümmler, Otto d. Gr., S. 196f.; Mor, Assemblee, S. 24; Wolf, Frage, bes. S. 209. Siehe auch die übrige in Reg. 2191 verzeichnete Lit.


RI I,3,3 n. 2193, in: Regesta Imperii Online,

URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0951-09-00_2_0_1_3_3_761_2193

(Abgerufen am 22.10.2024).

23. September (?): Pavia - Otto restituiert (reddidimus) dem Marquart Besitz im Comitat des Adalbero im Ort Izhzelinga

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Das Königtum Berengars II. und Adalberts - RI I,3,3 n. 2194

951 September 23 (?), Pavia (Non. Kal. Oct., Papie)

Otto restituiert (reddidimus) dem Marquart, einem Vasallen (vasallo) seines Bruders Heinrich (Herzog von Bayern), auf dessen Intervention hin Besitz im Comitat des Adalbero im Ort Izhzelinga, der dem Marquart zuvor durch Gerichtsurteil aberkannt (ei iudicio populi fuit ablata) und dem Fiskus übertragen worden war (in nostram potestatem redacta), mit allen Pertinentien. – Bullenankündigung: iussimus ... bulla nostra sigillari. – Ohne Rekognition. – a. inc. 951, a. r. 15, Ind. 4. – "Noverint omnes".

Überlieferung/Literatur

Kopie: Bamberg, Bayerisches Staatsarchiv, Rep. B. 21 Nr. 1/I: "Liber privilegiorum Bambergensium", um 1300, fol. 97v (C). – Drucke: Mon. Boica XXXI a, Nr. 102 S. 198, aus C; D O.I.135. – Regg.: Stumpf 195; B-O 197.

Kommentar

Das Königsjahr führt nach gängiger Zählung auf 951, wohingegen die Indiktion völlig verderbt sein muß (korrekt wäre im September 951 die Indiktion 10).

Wenn das Tagesdatum des nur im Bamberger Chartular überlieferten D 135 authentisch sein sollte, was angesichts der Überlieferung indes kaum mit letzter Sicherheit feststeht, hätte Otto spätestens am 23. September seinen Einzug in Pavia gehalten (s. das vorige Reg.).

Ansonsten ist der ostfränkische König erst am 9. Oktober in Pavia zweifelsfrei bezeugt (D 137, Or. = Reg. 2197). –

Auf das Konto des Kopisten geht wohl nicht nur die falsche Indiktionsangabe, sondern auch der Fortfall von Signum- und Rekognitionszeile.

Völlig ungewöhnlich ist auch die Erwähnung einer Bulle, die ansonsten erstmals im Ottonianum genannt wird. Mit Foltz, Siegel, S. 24f. Anm. 2, ist nicht davon auszugehen, daß D 135 tatsächlich eine Bleibulle besaß.

Allgemein zum wechselnden Sprachgebrauch vgl. Sickel, Acta Karol. I, S. 199; Stumpf, Reichskanzler I, S. 95. –

Sickel, Einleitung, S. 86 (vgl. Ders., Datirungsformeln, S. 272, 276; Ders., Beiträge VII, S. 726), hat vermutet, daß die erste italische Urkunde Ottos d. Gr. wohl von einem mitgezogenen Magdeburger Notar verfaßt wurde. Sicherheit ist in dieser Frage allerdings nicht zu erlangen, wie überhaupt der Personenkreis, der die Urkunden Ottos d. Gr. 951/52 in Italien verfaßt, geschrieben und rekognosziert hat, dunkel bleibt. Die zuletzt nördlich der Alpen wirkenden Notare Ottos sind in Italien jedenfalls nicht nachzuweisen. Vgl. neben Sickel, Beiträge VII, S. 725-727, jetzt bes. Huschner, Kommunikation, S. 94-100. –

Der in unserem Stück verwandte absolute Königstitel Ottos findet sich auch noch in DD 136 u. 137 (Regg. 2199/2197). Erst in D 138 (Reg. 2198) wird auf das Regnum Italiae Bezug genommen; vgl. Weisert, Rex Langobardorum, S. 23f., 29 u.ö. (ergänzend Ders., Frage); Wolf, Frage, S. 172, 212. –

Der Empfänger ist wohl mit dem in D O.I.33 (940 Juli 13) erwähnten gleichnamigen Grafen im bayerischen Ufgau (nördlich Ager und Traun in Oberösterreich) identisch, was auch die Intervention des Herzogs Heinrich von Bayern, der seinen Bruder auf dem Zug nach Pavia begleitet hat, erklärt. Daß Izhzelinga mit Itzlingen (bei Bopfingen, Bad.-Württ.) zu identifizieren ist (Zimmermann, Register, s.v.), scheint mir nicht gesichert. Eher wäre an einen von mehreren Orten Itzling im Raum München/Freising zu denken. –

Auf die Anwesenheit Heinrichs in Pavia bezieht sich wahrscheinlich die vage Angabe Widukinds II, 36, edd. Hirsch/Lohmann, S. 95, der bei der Aufzählung der Taten des bayerischen Herzogs davon spricht, daß Heinrich einmal auch den Ticino überquert habe (Ticinum transnatavit); vgl. Keller, Lernprozesse, S. 35. –

Allgemein zum historischen Hintergrund vgl. die Reg. 2191 verzeichnete Lit.; s. noch Zotz, Schwabenherzöge, S. 98.


RI I,3,3 n. 2194, in: Regesta Imperii Online,

URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0951-09-00_3_0_1_3_3_762_2194

(Abgerufen am 25.10.2024).

Ende Oktober/November: Pavia - Hochzeit Ottos mit der Königin Adelheid

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Das Königtum Berengars II. und Adalberts - RI I,3,3 n. 2202

951 (Ende Oktober/November), Pavia

Hochzeit Ottos mit der Königin Adelheid (domna Adalheidis ... Ottoni regi ... copula coniuncta).

Überlieferung/Literatur

Cont. Regin. a. 951, ed. Kurze, S. 165. Vgl. Hrotsvit, Gesta Ottonis, vv. 637-665, ed. v. Winterfeld, S. 222f. (ed. Berschin, S. 297f.); Widukind III, 9, edd. Hirsch/Lohmann, S. 109; Flodoard, Annales a. 951, ed. Lauer, S. 132. Weitere ostfränkische Annalen und Chroniken, die in der Sache nichts Neues bieten, verzeichnet B-O 201a (s. schon Reg. 2198). Legendenhafte Ausschmückungen, in denen teilweise die beiden ersten Italienzüge Ottos d. Gr. vermengt werden, in jüngeren italischen Quellen, insbes. Chron. Noval. V, 12, ed. Cipolla, Mon. Noval. II, S. 256 Z. 18ff.; Donizo, Vita Mathildis vv. 215-226, ed. Simeoni, S. 14 (vgl. B-Z2 †232). Vgl. noch Odilo, Epit. Adelh. c. 3 (IV), ed. Paulhart, S. 32; Chron. Casin. I, 61, ed. Hoffmann, S. 156 Z. 3-7/27-31. – Reg.: B-O 201a.

Kommentar

Der Zeitpunkt der Vermählung läßt sich nicht genauer bestimmen.

Der Versuch Wolfs, Frage, bes. S. 212ff., in weitausholender Beweisführung den 9. Oktober, das Fest des Hl. Dionysius, als Hochzeitstag glaubhaft zu machen (zustimmend Weinfurter, Adelheid, S. 8f.), kann nicht überzeugen. Wenn tatsächlich an diesem Tage bereits die Vermählung stattgefunden hätte, wäre es völlig unverständlich, warum Adelheid am Folgetag nicht für S. Ambrogio, das Mailänder Kloster, wo ihr verstorbener Gemahl Lothar beigesetzt war, interveniert haben sollte (Reg. 2198), wie sie dies auch in der am 15. Februar 952 von Otto für S. Ambrogio ausgestellten Urkunde tut (Reg. 2222).

Auch die Überlegungen, die, basierend auf dem Weggang des designierten Thronfolgers Liudolfs und des in Ungnade gefallenen Mainzer Erzbischofs Friedrich vom Hof in Pavia spätestens Anfang Dezember (Reg. 2205), Argumente für eine genauere Datierung der Hochzeit gewinnen wollen, sind nicht wirklich beweiskräftig, da nicht feststeht, ob Friedrich erst nach erfolgter Trauung zu seiner erfolglosen Mission nach Rom aufgebrochen ist, und genausowenig nicht sicher ist, daß Liudolf die Hochzeit mit Adelheid tatsächlich noch abgewartet haben sollte (skeptisch schon Köpke/Dümmler, Otto d. Gr., S. 199), ehe er verärgert nach Norden aufbrach. –

Nach Hrotsvit, Gesta Ottonis, a.a.O., hätte Otto von Pavia aus eine Gesandtschaft an die in Reggio nell'Emilia weilende Königin geschickt, um um ihre Hand zu werben.

Als Adelheid daraufhin mit großem Gefolge aufbrach, habe Otto ihr seinen Bruder Heinrich über den Po entgegengeschickt, um die Braut angemessen nach Pavia zu geleiten. –

Eine Dos-Urkunde Ottos für seine neue Gemahlin ist nicht überliefert, wohl aber aus D O.II.109 und D O.III.36 zu erschließen; vgl. Le Jan, Douaires, S. 470f. – Unter der reichen Lit. vgl. Köpke/Dümmler, Otto d. Gr., S. 197f.; Mor, L'età feudale I, S. 174f.; Arnaldi, Adelaide, S. 247f.; Wolf, De pactis, bes. S. 33, 36; Zimmermann, Matrimonio, bes. S. 150f.; Bedina, Adelaide, S. 298-300; Engels, Herrschaftsstruktur, S. 272f.; Golinelli, Adelaide, S. 228-230; Zey, Imperatrix, bes. S. 17-23.


RI I,3,3 n. 2202, in: Regesta Imperii Online,

URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0951-10-00_3_0_1_3_3_770_2202

(Abgerufen am 22.10.2024).


Mitte September oder Ende Oktober/November?: Otto schickt den Mainzer Erzbischof Friedrich und den Churer Bischof Hartbert als seine Legaten nach Rom

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Das Königtum Berengars II. und Adalberts - RI I,3,3 n. 2203

951 (Mitte September oder Ende Oktober/November?)

Otto schickt den Mainzer Erzbischof Friedrich und den Churer Bischof Hartbert als seine Legaten nach Rom (Romam legationis causa directi: Ann. Einsidl.) mit dem Auftrag, seinen Empfang in Rom vorzubereiten (legationem pro susceptione sui Romam dirigit: Flodoard).

Überlieferung/Literatur

Flodoard, Annales a. 952, ed. Lauer, S. 133. Die Namen der Legaten nur in den Ann. Einsidl. a. 953, ed. Pertz, MGH SS III, S. 142 (danach Herim. Aug. Chron. a. 952, ed. Pertz, MGH SS V, S. 114). Vgl. Widukind III, 9, edd. Hirsch/Lohmann, S. 109: simulato itinere Romam proficisci statuit. – Regg.: B-O 201a (nach Mitte Oktober); Jakobs, Germania pontificia IV, S. 74 Nr. *61.

Kommentar

Das Datum der Gesandtschaft ist keineswegs gesichert.

Da Otto möglicherweise bereits in der ersten Septemberhälfte in Pavia eingezogen ist (vgl. Regg. 2192/93), sind die von Ottenthal (B-O 201a) zurückgewiesenen Überlegungen von Sickel, Beiträge VII, S. 736, der zu bedenken gibt, daß die am 15. Oktober für Hartbert von Chur in Pavia ausgestellte Urkunde (D O.I.139 = Reg. 2200) doch wohl dessen Rückkehr aus Rom anzeigt, nicht völlig von der Hand zu weisen.

Möglicherweise ist die Gesandtschaft sofort nach Ottos Eintreffen in Oberitalien nach Rom abgegangen (Entfernung Pavia – Rom ca. 650 km). Wenn man nämlich davon ausgeht, daß es kaum im Interesse Ottos lag, den Eindruck zu erwecken, erst die geplante Heirat mit Adelheid sei der eigentliche Rechtsgrund für seinen Anspruch auf das Regnum Italiae und die Kaiserwürde, wird er diese kaum abgewartet haben, um in Rom vorstellig zu werden.

Daß er mit der Legation bis nach dem 15. Oktober gewartet haben sollte, obwohl er sich schon einen Monat lang in Pavia aufhielt, ist gleichfalls eher unwahrscheinlich. –

Der Bruch mit Erzbischof Friedrich von Mainz, der ursprünglich in den römischen Plänen Ottos eine zentrale Rolle gespielt zu haben scheint (Hehl, Papstbezug, S. 222) und der letztmals am 9. Oktober (D 137 = Reg. 2197) als Erzkapellan genannt wird (der Königsbruder Brun hat ihn schon in dem an Hartbert von Chur am 15. Oktober ergangenen D 139 [Reg. 2200] als formellen Kanzleileiter ersetzt), scheint mit dem Ausgang der Gesandtschaft (s. das folgende Reg.) nichts zu tun zu haben. –

Neuerdings bezweifelt Maleczek, Überlegungen, S. 188-192, daß Otto damals überhaupt schon die Kaiserkrönung angestrebt habe; auch will er die Gesandtschaft erst Anfang 952 ziehen lassen; s. Reg. 2238, Kommentar. –

Vgl. Köpke/Dümmler, Otto d. Gr., S. 199; Fasoli, I re d'Italia, S. 181; Mor, L'età feudale I, S. 175f. (der versehentlich den Bischof von Pavia als Legat nennt); Hiestand, Byzanz, S. 205f.; Wolf, Frage, S. 211, 220; Keller, Lernprozesse, bes. S. 24f., 29, 31, 44 u.ö.


RI I,3,3 n. 2203, in: Regesta Imperii Online,

URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0951-10-00_4_0_1_3_3_771_2203

(Abgerufen am 22.10.2024).

Mitte Oktober oder Ende November/Anfang Dezember ?: Die von Otto nach Rom geschickte Gesandtschaft, die dort seinen Empfang vorbereiten soll, kehrt ergebnislos zurück

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Das Königtum Berengars II. und Adalberts - RI I,3,3 n. 2204

951 (Mitte Oktober oder Ende November/Anfang Dezember ?)

Die von Otto (unter Leitung des Mainzer Erzbischofs Friedrich und des Churer Bischofs Hartbert, vgl. das vorige Reg.) nach Rom geschickte Gesandtschaft, die dort seinen Empfang vorbereiten soll, kehrt ergebnislos zurück (Qua non obtenta [scil. susceptio] ... regreditur).

Überlieferung/Literatur Flodoard, Annales a. 952, ed. Lauer, S. 133. – Vgl. B-O 201a.

Kommentar

Auch der Zeitpunkt der Rückkehr der beiden Legaten steht im Licht der im vorigen Reg. angeführten Gründe nicht fest.

Daß Flodoard, der die Namen der beiden Legaten gar nicht erwähnt (vgl. das vorige Reg.), die Nachricht von der ergebnislosen Legation erst zu Beginn des Jahres 952 bringt, liegt an der Verknüpfung mit der Rückkehr Ottos nach Ostfranken und spricht daher nicht gegen die Annahme, daß die Legaten schon Mitte Oktober 951 aus Rom zurückgekehrt sind.

Ein sicherer Terminus ante ergibt sich im übrigen durch die Tatsache, daß Erzbischof Friedrich von Mainz das Weihnachtsfest bereits im thüringischen Saalfeld gefeiert hat; vgl. das folgende Reg. –

Über die Gründe des Scheiterns der Gesandtschaft vgl. Zimmermann, Ottonische Studien, S. 139f. (S. 18f.). –

Vgl. noch Sickel, Beiträge VII, S. 736; Köpke/Dümmler, Otto d. Gr., S. 199f., sowie die im vorigen Reg. angeführte Lit.


RI I,3,3 n. 2204, in: Regesta Imperii Online,

URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0951-11-00_1_0_1_3_3_772_2204

(Abgerufen am 22.10.2024).