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Kurs:Slawenmission/Benediktiner

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Abtei St-Pierre-St-Paul in Solignac kurz vor dem 22. November 638

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Kurs:Slawenmission/Benediktiner/Abtei Solignac

St-Pierre-St-Paul (Solignac)


Landelin von Laubach (von Crespin) ab etwa 650 bis um 670 (gest. 686)

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Kurs:Slawenmission/Benediktiner/Landelin von Laubach

Landelin von Crespin

Abtei Lobbes (Hennegau) um 650? Landelin von Crespin

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Abtei Lobbes

Abtei Aulne (Hennegau) um 654/656 ? von Landelin von Crespin

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Abtei Aulne

Abtei Waslere (Hennegau) 657 von Landelin von Crespin

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Abtei Waslere

Kloster Crespin (Hennegau) um 670 von Landelin von Crespin

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Kloster Crespin

Monasterium in loco Mimigernaevor (Münster) um 792/93 von Liudger

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1.2 Monasterium in loco Mimigernaevor (9. Jh.), ecclesia cathedralis Mimigardevordensis (11. Jh.), ecclesia Monasteriensis sancti Pauli (seit 12. Jh.), domkerke to Monster


Nach einer – nicht nachweisbaren – Missionstätigkeit eines Bernrad übertrug Karl der Große die Mission im westlichen Sachsen und in Friesland an Liudger, der 792/93 am Orte Mimigernaevor auf dem Hügel über der Aa ein ‚honestum monasterium‘ errichtete, dessen erste Mönche möglicherweise aus Utrecht kamen.

  • Die von ihnen befolgte Regel ist unbekannt, doch spricht manches für die des hl. Benedikt.
  • Gründer des ‚monasterium in Mimigernaevor‘ 792/93 war der Friese Liudger.

Die Dotation erfolgte zweifellos aus konfisziertem sächsischen Gut.

Nach der wahrscheinlich auf der Reichsversammlung in Paderborn 799 vollzogenen Errichtung des Bistums Mimigernaford ließ sich Liudger nach einigem Widerstreben 805 zum Bischof weihen.

  • Das Bistum errichtete Karl der Große (799 ?), worauf Liudger 805 zum Bischof geweiht wurde.


Als Kathedrale errichtete er nördlich der dem hl. Paulus gewidmeten Mönchskirche eine der Muttergottes geweihte kleinere Kirche, die 1989 archäologisch nachgewiesen werden konnte. Eine größere Kirche war nicht erforderlich, weil Liudger und seine beiden mit ihm verwandten Nachfolger sich hauptsächlich auf ihr Eigenkloster Werden an der Ruhr stützten, wo sie sich auch bestatten ließen.

Nach dem Tode des letzten ,Liudgeriden‘, Altfrid († 849), verlagerte sich die Kathedralfunktion wahrscheinlich sehr bald auf die größere Pauluskirche.

Der Mönchskonvent wandelte sich zum Domkapitel.

Daneben blieb die Marienkirche mit manchen Funktionen und einem eigenen Klerikerkapitel bestehen.

Erst Bischof Dodo (967 ?–993) beendete das Nebeneinander und verwies die Kleriker des ‚Alten Doms‘ gegen deren Widerstand in den Paulusdom.

Kurz darauf setzte sich die schon lange in Entwicklung begriffene Gütertrennung zwischen Bischof und Kapitel endgültig durch. Die Bischöfe zogen sich weitgehend aus der Kathedrale zurück.

Die von Kaiser Heinrich II. geförderten Reformtendenzen, die in Münster von Bischof Sigfrid von Walbeck (1022–1032), ehedem Abt zu Berge bei Magdeburg, vertreten wurden, setzten sich auf die Dauer nicht durch.

  • Die auf Verweltlichung des Kanonikertums hinzielenden Kräfte erwiesen

sich als stärker.

In der 2. Hälfte des 11. Jhs. wurde eine neue Domkirche errichtet, die Bischof Erpho am 2. Nov. 1090 weihte.

Beim großen Stadtbrand von 1097 ging auch dieser Neubau in Flammen auf, nicht aber die dahinterstehende Marienkirche.

Um 1115 geriet Bischof Burchard der Rote, der aufseiten Kaiser Heinrichs IV. [?] gestanden hatte, in die Wirren des Investiturstreits.

Der Gegner Heinrichs, Lothar von Süpplingenburg, Herzog von Sachsen, erreichte nach Burchards Tod die Einsetzung eines Verwandten, Dietrichs von Winzenburg, als Bischof in Münster (1118), der jedoch schon im nächsten Jahr vom Kaiser aus Münster vertrieben wurde.

Lothar führte seinen Vetter Dietrich 1121 gewaltsam zurück. Bei der Einnahme der Stadt gingen durch Unvorsichtigkeit Stadt und Dom in Flammen auf.

Erst 1122 trat nach Beendigung des Investiturstreits eine Beruhigung der Lage ein.

Die nachfolgenden papsttreuen Bischöfe taten alles, um Domstift und Klöster in der Diözese zu fördern.

Der bedeutende Fürstbischof Hermann II. von Katzenelnbogen (1173–1203) spielte dagegen eine große Rolle in der Reichspolitik.

  • Die von ihm durchgeführte Neuordnung der Archidiakonate (1193) schloß die Verselbständigung des Domkapitels ab und machte es zu der eigentlichen Macht in der Diözese.

Der Bischof blieb im wesentlichen auf seine Weihe- und landesherrlichen Rechte beschränkt. Jedoch wurde er auch in letzteren mehr und mehr durch die ihm vom Domkapitel auferlegten Wahlkapitulationen eingeschränkt.

  • Hand in Hand damit ging in den inneren Verhältnissen des Kapitels eine bedenkliche Zunahme des Versorgungsdenkens vor sich. Präbendenbesitz und

Einkünfte standen im Interesse der Kanoniker weit vor der Sorge um die Erfüllung ihrer geistlichen Pflichten. Diese wurden in zunehmendem Maße den Domvikaren überlassen, die von Altarstiftungen lebten. Die Zahl der Vikare wuchs von anfangs vier (um 1200) auf über siebzig an. Auch die Zahl der Kanonikerpräbenden stieg schließlich auf vierzig, doch sank trotz aller Versuche, die Präsenz bei den Gottesdiensten zu verbessern, der Chordienst auf ein Minimum.

Die starre Beschränkung auf Bewerber adliger Abstammung, die sich im 14. Jh. endgültig durchsetzte, sorgte ihrerseits dafür, daß das Benefizium seinen Rang vor dem Offizium erhielt.

Das eigentliche Kapitelleben, wie es sich in den Protokollen spiegelt, beschränkte sich auf die Vergabe der Präbenden und Optionen der Sondergüter. * Daneben beschäftigte die Domherren die Auseinandersetzung mit dem Bischof. Längst hatten sich beide Seiten entfremdet. Einen Höhepunkt erreichte der unglückselige Streit unter Fürstbischof Ludwig von Hessen (1310–1357) mit höchst nachteiligen Folgen für das Land.

Schweres Elend brachte auch die Münsterische Stiftsfehde mit sich, in deren Verlauf der nur von einem Teil des Kapitels gewählte und im Lande unwillkommene Walram von Moers in kriegerische Verwicklungen mit der Stadt Münster und dem Hause Hoya geriet (1450–1457). Angesichts der ständigen Fehden ist es nicht verwunderlich, daß die Devotio moderna und der Humanismus nur bei wenigen Domherren Anklang fanden und eine Gesundung des geistlichen Lebens ganz ausblieb.

Unter Fürstbischof Friedrich von Wied (1523–1532) zog die luth. Reformation im Stift ein und fand besonders im städtischen Bürgertum schnell Anhänger.

Die durch Zuzug aus den Niederlanden zur Herrschaft gekommenen Wiedertäufer lenkten die Entwicklung in eine verhängnisvolle Richtung.

  • Die Täufer vertrieben das Domkapitel aus der Stadt und verwüsteten am 24. Febr. 1535 den Dom. Zahllose Kunstwerke gingen damals unwiederbringlich verloren.

Nach der Niederwerfung der Sekte im Jahre 1535 gelang es dem Kapitel erstaunlich schnell, die Schäden an den Gebäuden zu beseitigen, da die auf Grundbesitz außerhalb der Stadt beruhenden wirtschaftlichen Verhältnisse durch den Aufruhr unberührt geblieben waren. Die Domkirche konnte am 2. Dez. 1537 rekonziliiert werden.

Der Versuch des innerlich zum Protestantismus neigenden Fürstbischofs Franz von Waldeck, den ev. Glauben im Stift Münster einzuführen (1541), mißlang zwar, doch drang von den benachbarten Niederlanden der Kalvinismus besonders in die Adelshäuser ein. Damit faßte er auch im Domkapitel Fuß.

Auf dem Kapitelstag vom 12. Nov. 1575, an dem neunundzwanzig Herren teilnahmen, standen sechzehn ev. zwölf kath. Kapitularen gegenüber. Ein Domherr hatte zuvor resigniert.

  • So lief die Wahl auf einen prot. Bewerber, Herzog Heinrich von Sachsen-Lauenburg hinaus, der schon Administrator des Erzbistums Bremen war. Die

Wahl konnte aber durch einen Schachzug des altgläubigen Domdechanten unwirksam gemacht werden. Nach mehreren vergeblichen Versuchen, eine gültige Wahl herbeizuführen, bedurfte es massiven militärischen Einsatzes am Niederrhein und in Westfalen, um dem kath. Herzog Ernst von Bayern das Kurfürstentum Köln und schließlich auch das Stift Münster zu sichern. Nach dessen Postulation am 18. Mai 1585 benötigte man noch viele Jahrzehnte, die Grundsätze der alten Kirche wieder zur Geltung zu bringen und die Reformverordnungen des Konzils von Trient wenigstens bekannt zu machen.


Translationsberichte liegen nicht vor.

Der Reliquienschatz der Domkirche wurde im Nordturm (Petrikapelle) aufbewahrt (KOHL, Das Domstift, 472f.), viele Reliquien gingen in der Wiedertäuferzeit verloren (Reliquienverzeichnis von 1622, Druck: ebd. 474–478).

1654 erwarb Fb. Christoph Bernhard von Galen im Kloster Werden Liudger-Reliquien (ebd. 479), gleichzeitig der Domherr Rotger Torck Maximus- Reliquien in Rom. 1806 gingen bei der Rettung des Domschatzes nach Magdeburg abermals viele Reliquien verloren. Verzeichnisse aus der Nachkriegszeit (ebd. 480f.).


Voraussetzung für den Eintritt in das Domkapitel war ursprünglich die persönliche Freiheit. Daneben wurden bestimmte geistliche Weihen gefordert.

  • Mit dem Aufkommen der Ministerialität trat die Forderung auf rittermäßige Abstammung in den Vordergrund (erstes nachweisbares Statut dafür 1392, vgl. KOHL, Das Domstift, 262f.). Graduierten wurde nunmehr der Eintritt verweigert. In Münster galt die Forderung nach rittermäßiger Geburt als bes. scharf gehandhabt (ebd. 264).

Propst, Dechant, Scholaster, Küster (Thesaurar) und Vizedominus werden genannt; als Ämter: Domkantor, Kellner und Bursar (KOHL, Das Domstift, 245–253). Der Domsenior rechnete zu keiner der beiden Gruppen.

Anfangs bestand das Kapitel wohl aus 12 Mitgliedern, seit etwa 1085 aus 16 und wurde um 1150 auf 36, später auf 40 erhöht.

Der seit karolingischer Zeit nicht veränderte Bereich der Domburg galt als Immunität. Inhaber des lmmunitätsgerichts war der Domdechant (ebd. 364–366). –

Die münsterische Stiftsvogtei lag, soweit erkennbar, seit Ende des 11. Jhs. in Händen der Grafen von Zutphen, dann in der ihrer Erben, der Grafen von Tecklenburg, bis zur Ablösung durch die Bi. Friedrich (1151–1168) und Ludwig (1169–1173) (ebd. 220–224).

Für die Laien und Kameralen, die auf der Domimmunität lebten, wurde um 1200 die Jakobikirche auf dem Domplatz erbaut, deren Vergabe dem Domdechanten zustand (ebd. 341).

Präsentations-, Kollations- und lnvestiturrechte bestanden in sehr vielen Kirchen in den Archidiakonaten der Domherren.

2.3.3 Die Propsteien der Kollegiatstifte St. Martini, St. Ludgeri und Alter Dom zu Münster, Dülmen, Beckum und Borken lagen stets in der Hand eines Domherrn, die Propstei von St. Mauritz vor Münster anfangs meistens, in späterer Zeit stets (ebd. 574–577).

2.3.4 Seit Neuordnung der Archidiakonate unter Fb. Hermann II. um 1193 – über die vorhergehende Zeit lassen sich keine Angaben machen – befanden sich die meisten und vor allem größten Archidiakonate im Besitz von Domherren; so Albersloh, Bekkum, Billerbeck, Bocholt, auf dem Drein, Lohn, Lünen, Warendorf, Winterswijk und auf dem Brahm (ebd. 572–574).

2.4.2 Über die Domschule in älterer Zeit ist nichts bekannt. Wie alle Schulen dieser Gattung verlor sie bei Aufkommen der Universitäten im 12. Jh. ihre Bedeutung. Nach starkem Verfall reformierte sie der Domherr Rudolf von Langen im Jahre 1500 nach humanistischen Prinzipien. Die Wirren des 16. Jhs. fügten der Schule Schaden zu. Seit 1588 brachten die Jesuiten als neue Leiter das Gymnasium zu neuer und erheblicher Blüte. Die Schule besteht als Gymnasium Paulinum noch heute.

2.4.3 Näheres über die den Stiften und Klöstern vorgeschriebene karitative Tätigkeit in älterer Zeit ist nicht bekannt.

  • Seit 1137 läßt sich ein mit dem Domstift verbundenes Armeninstitut, das sog. Zwölfmännerhaus, im Ksp. St. Marien-Überwasser nachweisen, seit 1217 ein zweites gleichnamiges Haus im Ksp. St. Ludgeri (ebd. 486–488).
  • Der Wohltätigkeit dienten die Erträgnisse der um 1380 gestifteten sog. Domelemosin (ebd. 486–488).
  • An ein früher vorhanden gewesenes Infirmarium erinnert der noch später bestehende ‚minister infirmorum‘, dem ein ‚officium‘ mit 7 Bauernhöfen zustand (ebd. 488).

3.1 Das domkapitularische Archiv wurde im Mittelalter in einem der Domtürme aufbewahrt.

  • Große Teile gingen bei den Bränden von 1121 und später verloren.
  • 1362 erfolgte erstmals eine Registrierung. Ihr verdankt der ‚Liber distinctionum‘ seine Entstehung.
  • Im allgemeinen wurde dem Archiv auch später nur wenig Beachtung gezollt.

Erst 1737 erhielt es ein eigenes Gebäude. 1811 beschlagnahmten die Franzosen die Archivalien für Domanialzwecke.

  • 1820 gab der preußische Staat die auf selbständige Stiftungen und kirchliche Zwecke bezüglichen Archivalien an das neue Domkapitel zurück.
  • Der größte Teil des Archivs gelangte dann in das StA Münster, ein kleinerer

Teil lagert im BA Münster (KOHL, Das Domstift, 99–104). –

Über die mittelalterliche Bibliothek ist kaum etwas bekannt. Bei dem durch Unvorsichtigkeit ausgelösten Brand von 1527 ging der weitaus größte Teil verloren. Der Rest fiel den Wiedertäufern zum Opfer. Durch Stiftungen wuchs die Dombibliothek später wieder langsam an.

  • 1709 umfaßte sie 2009 Bände (ebd. 104–112 sowie STAENDER, Catalogus, 192 und

KRÄMER, Handschriftenerbe, Teil 2, 587).

3.3 Das ehem. Archiv des Domstifts und seiner Gliederungen befindet sich zumeist im StA Münster. – Ein kleinerer Teil der Archivalien liegt im BA Münster, Einzelstücke im MV Abt. Münster (Dep. im StA Münster), im Archiv Vornholz (INA 11/2: Kreis Warendorf, 169) und auf Haus Ruhr bei Bösensell (Heberegister des 13. Jh.) (vgl. KOHL, Das Domstift, 11f.).

3.4.1 Findbuch (StA Münster, Rep. A 100 – A 119).

3.4.2 Erhaltene und in letzter Zeit verloren gegangene Handschriften (vgl. KOHL, Das Domstift, 111 f. sowie INA Beiband 3: Inventar des Bischöflichen Diözesanarchivs in Münster, 508–512).

3.4.3 Reliquienverzeichnis (1622) (Druck: KOHL, Das Domstift, 474–478). Übersicht (1975) (ebd. 481).

3.4.4 Liber distinctionum (1362) (ebd. 99f.). – Weitere Kopiare, auch die der Sondercorpora (ebd. 8–10).

3.4.5 Kalendare mit nekrologischen Eintragungen (StA Münster, Msc. I 9–12). – Auszüge aus dem Nekrolog (19. Jh.) (ebd. Msc. VII 14 Bd. 1 o). – Memorienbuch der Marienkapelle (ebd. Msc. I 58).

3.4.6 Protokolle des Domkapitels (seit 1572, anfangs lückenhaft, seit 1589 sämtlich erhalten) (StA Münster).

3.4.7 Eine große Anzahl von Lagerbüchern und Rechnungen liegt für die meisten der Institutionen des Domstifts vor, im allgemeinen seit Ende des 16. Jhs. (vgl. die Übersicht bei KOHL, Das Domstift, 4–12).

3.4.9 Aufschwörungsbücher des Kapitels (17./18. Jh.) (ebd. 264)

4.1.1 Zum Dombau, vgl. BKW Stadt Münster, V sowie KOHL, Das Domstift, 33–51.

4.1.2 Im Dom:

  • Petrikapelle im Nordturm,
  • Katharinenkapelle im Südturm. –

Am Dom:

  • Marienkapelle (Ende 14. Jh.) (KOHL, Das Domstift, 51),
  • Elisabethkapelle (1377) (ebd.) und
  • Galensche Kapellen am Chorumgang (1664) (ebd. 50). –

freistehend:

  • St. Jakobi (Ende 12. Jh.) (ebd. 52–54),
  • Michaeliskapelle (1112) (ebd. 54–56),
  • Nikolaikapelle (13. Jh. ?) (ebd. 56f.),
  • Margarethenkapelle (13. Jh. ?) (ebd. 57f.) und
  • Georgskapelle (12. Jh. ?) (ebd. 59).


4.1.3 Von den alten Kloster– und Kapitelsgebäuden nördl. des Doms sind bei Ausgrabungen nur Reste gefunden worden (ebd. 63–67). Erhalten geblieben ist nur der Kreuzgang (Ende 14. Jh.).

4.1.4 Die Kurien der Domherren wurden 1121 am südl. und östl. Rand der Domburg errichtet. Vor ihnen stand nach der Vermehrung der Präbenden nach innen hin eine zweite Reihe (ebd. 65–67).

4.1.5 Der alte Wirtschaftshof des Domstifts lag in der Nähe des heutigen Ludgeriplatzes im Süden der Altstadt. Er nannte sich Brockhof. Auf ihm befand sich auch das Gogericht (ebd. 525–532).

5.1 Dompröpste:

  • Hardrat 889,
  • Odo 1022/1032,
  • Arnold 1042/1063,
  • Erpho –1085,
  • Ludolf 1085–1092,
  • Bruno von Berg 1125–1131,
  • Heinrich 1134–1154,
  • Rainald von Dassel 1154–1167,
  • Hugo 1167–1168,
  • Bernhard von Steinfurt 1168–1192,
  • Hermann 1192–1206,
  • Rembold 1206–1238,
  • Wilhelm von Holte d. Ä. 1238–1239 ?,
  • Wilhelm von Holte d. J. 1241–1259,


5.2 Domdechanten:

  • Gottschalk 1022/1032,
  • Hripo (1042/1063),
  • Helmerich (1050/1085),
  • Rudolf 1085,
  • Sueger 1092,
  • Dietrich von Winzenburg 1110–1118,
  • Rotbert 1125,
  • Guntram 1129–1138,
  • Adalbert 1139,
  • Rembert 1140/1142,
  • Berno 1142,
  • Adalbert 1147–1172,
  • Engelbert 1173–1178,
  • Bernhard von Ibbenbüren 1178–1188,
  • Franko von Wettringen 1190–1196,
  • Thietmar 1196,
  • Heinrich von Bork 1201–1206,
  • Hermann von Lüdinghausen 1207–1229,
  • Gottfried von Lohn 1229–1247,
  • Everhard 1242(?),
  • Stephan 1250–1259,


6. BKW Stadt Münster V. –

  • DEHIO, Handbuch, 351–371. –
  • Handbuch der hist. Stätten, 537–539. –
  • SCHMITZ-KALLENBERG, Monasticon Westfaliae, 52. – Westf. Bibl. IVl, 462–472. BAHLMANN Paul, Die ehemalige Dombibliothek zu Münster i.W. In: Korrespondenzblatt der Westdeutschen Zeitschrift 10 (1891) 84–89 u. 114–122.
  • BÖRSTING Heinrich, Geschichte des Bistums Münster (Münster 1951). –
  • DERS. und SCHRÖER, Handbuch des Bistums Münster, 483f. –
  • DETMER Heinrich, Zur Geschichte der Münsterschen Dombibliothek. In: Korrespondenzblatt der Westdeutschen Zeitschrift 14 (1895)

203–229. – Der Dom zu Münster. Schatzkammer, Bildwerke, Pläne. Ausstellung vom 13. Oktober – 4. November aus Anlaß der Wiedereröffnung des Domes am 14. Oktober 1956 (Münster 1956).

  • ERHARD Heinrich August, Geschichte Münsters. Aus den Quellen bearbeitet (Münster 1835–1837)
  • – FÜRSTENBERG Maria Luisa Freiin von, Beiträge zum Urkundenwesen der Bischöfe von Münster. In: WZ 90/1 (1934) 193–303. –
  • GEISBERG Max, Das Silberschiff im Dome zu Münster. In: WZ 82/1 (1924) 268–273. – DERS., Die großen Kalender des Münstersehen Domkapitels. In: Deutsches Adelsblatt 43 (1925) 805f. – DERS., Die Sibyllen im Dome zu Münster. In: Westfalen 13 (1927) 64–80. – DERS., Der Domschatz zu Münster. In: Das schöne Münster 2 (1931) 471–479
  • HERZOG Ulrich, Untersuchungen zur Geschichte des Domkapitels zu Münster und seines Besitzes im Mittelalter (= Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 6 = Studien zur Germania Sacra 2) (Göttingen 1961). –
  • HILLING Nikolaus, Die westfälischen Diözesansynoden bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts. Ein Beitrag zur geistlichen Verfassungsgeschichte der Bistümer Münster, Paderborn, Osnabrück und Minden (Münster 1898). – DERS., Entstehungsgeschichte der münsterischen Archidiakonate. In: WZ 60/1 (1902) 13–88
  • JASZAI Geza, Dom und Domkammer zu Münster (= Die Blauen Bücher) (Königstein/

Taunus 1981). – DERS., Das Gewölbe-Ornament der Kathedralkirche Sankt Paulus in Münster (Münster 1988)

  • KÖTTING Bernhard-MARXKORS Almut, Morgenländische Heilige im Dom zu Münster. In: SCHRÖER, Monasterium, 249–274. –
  • KOHL Wilhelm, Die Durchsetzung der tridentinischen Reform im Domkapitel zu Münster. In: BÄUMER Remigius (Hg.), Reformatio Ecclesiae. Festgabe für Erwin Iserloh (Paderborn/München 1980) 729–747. – DERS., Honestum monasterium in loco

Mimigernaefor. Zur Frühgeschichte des Doms zu Münster. In: KAMP Norbert – WOLLASCH Joachim (Hg.), Tradition als historische Kraft. Interdisziplinäre Forschungen zur Geschichte des frühen Mittelalters. Festschrift für Karl Hauck (Berlin/ New York 1982) 156–180. – DERS., Das Domstift St. Paulus zu Münster, 1–3 (= Germania Sacra, N.F. 17, Bd. 1–3) (Berlin/New York 1987, 1982 und 1989). * KRABBE Anton, Das Kapitelshaus am Dom zu Münster. In: WZ 24 (1864) 361–383

  • LEIDING ER Paul, Westfalen im Investiturstreit. In: WZ 119 (1969) 267–314. –
  • LOBBEDEY Uwe, Der spätromanische Westbau des Domes zu Münster. In: Westfalen 67 (1989) 1–21. – DERS., Die jüngsten Ausgrabungen zur Baugeschichte des Domes zu Münster. In: STERNBERG, Der Paulus-Dom zu Münster, 15–27. – DERS., Der Dombau von 1264 und seine Transformationen bis zum 19. Jahrhundert. In: STERNBERG, Der Paulus-Dom zu Münster, 28–52. –
  • LÖFFLER Peter, Zur Geschichte des Domkapitelarchivs. In: Westfalia Sacra 5 (Münster 1976) 114–137
  • MÜHLEN Franz, Der Dom zu Münster und seine Stellung in der mittelalterlichen Architektur. In: SCHRÖER, Monasterium, 55–118.
  • PIEPER Anton, Wegführung und Verlust des Münsterer und Paderborner Domschatzes im Jahre 1806. In: WZ 61/l (1903) 139–162. –
  • PIEPER Paul, Die silbernen Apostel im Domschatz zu Münster. In: Festschrift zum 75. Geburtstag für Martin Wackernagel (Köln/Graz 1958) 53–74. – DERS., Der Domschatz zu Münster. Mit einem Beitrag von Norbert HUMBERG, Der Reliquienaltar und der Reliquienschatz des Domes zu Münster (Münster 1981). –
  • PRINZ Joseph, Die Parochia des heiligen Liudger. Die räumlichen Grundlagen des Bistums Münster (=Westfalia Sacra 1) (Münster 1948) 1–83. – DERS., Das Westwerk des Domes zu Münster. Eine geschichtliche Untersuchung. In: Westfalen 34 (1956) 1–51. – DERS., Beiträge aus der Geschichte des Münsterschen Domgeläutes. In: Kirche und Leben 11 (1956) Nr. 40. –
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1992) 45–58. –

  • SCHRÖER Alois, Ist der „Dodo-Dom“ zu Münster geschichtlich erwiesen? In: WZ 96/I (1940) 38–47. – DERS., Das Datum der Bischofsweihe Liudgers von Münster. In: Historisches Jahrbuch 76 (1957) 106–117. – DERS., Der Erpho-Dom zu Münster, seine Geschichte und sein angeblicher Vorgänger. In: Westfalen 36 (1958)

3–24. – DERS. (Hg.), Monasterium. Festschrift zum siebenhundertjährigen Weihegedächtnis des Paulus-Domes zu Münster (Münster 1966). – DERS., Die Münsterer nasterium, 471–510. –

  • SCHULZE Rudolf (Hg.), Das Gymnasium Paulinum zu Münster 797–1947 (= Geschichte und Kultur 2/3) (Münster 1948). –
  • SELLE Otto-Ehrenfried unter Mitarbeit von Wilhelm WINKELMANN, Mimigernaford-Monasterium. Sachsenort, Domburg, Bischofsstadt (= Geschichte original – am Beispiel der Stadt Münster 13) (Münster 1984). –
  • SPIECKERMANN Heinrich, Beiträge zur Geschichte des Domkapitels zu Münster im Mittelalter (Emsdetten 1935). –
  • STAPPER Richard, Die Feier des Kirchenjahres an der Kathedrale zu Münster im hohen Mittelalter. Ein Beitrag zur Heortologie und Literaturgeschichte (Münster 1916). – DERS., Liturgische Ostergebräuche im Dom zu Münster. In: WZ 82/I (1924) 19–51. – DERS., Der Große Kaland am Dom zu Münster. In: WZ 86/I (1929) 82–96. – DERS., Weihnachten im Dom zu Münster in alter Zeit. In: Auf Roter Erde 8 (1932/33) 17–20. – DERS., Ex ordinario secundo maioris ecclesiae Monasteriensis (= Opuscula et textus. Series liturgica 8) (Münster 1936). –
  • STEINBERG Sigfrid H., Die Bildnisse des 13. Jahrhunderts

im Dom zu Münster. In: Westfalen 17 (1932) 113–120. – STERNBERG Thomas (Hg.), Der Paulus-Dom zu Münster. Eine Dokumentation zum Stand der neuen Grabungen und Forschungen (Münster 1990). –

  • THIEKÖTTER Hans, Die ständische Zusammensetzung des Münsterschen Domkapitels im Mittelalter (= Münstersche Beiträge zur Geschichtsforschung 56) (Münster 1933). –
  • THOMAS Bruno, Die westfälischen Domweihe 1264. Eine hundertjährige Kontroverse um das Weihejahr des Paulus Domes. In: DERS., Monasterium, 119–132. – DERS., Das Münsterer Domkapitel im ausgehenden Mittelalter. Ein Beitrag zur Kirchengeschichte Westfalens. In: DERS., MoFigurenportale in Münster, Paderborn und Minden. In: Westfalen 19 (1934) 1–95. –

TIBUS A[dolf], Wann ist der Dom zu Münster durch den Bischof Gerhard von der Mark consecrirt worden: In: WZ 24 (1864) 337–360. – DERS., Die Stadt Münster. Ihre Entstehung und Entwicklung bis auf die neuere Zeit (Münster 1883). – DERS., Der letzte Dombau zu Münster (Münster 1883). –

  • WIESCHEBRINK Theodor, Der Dom des heiligen Ludgerus in Münster. In: Westfalen 21 (1936 195–199. –
  • WINKELMANN Wilhelm, Archäologische Untersuchungen im Baugelände auf dem Domplatz zu Münster. In: Postgeschichtsblätter, Bezirk der Oberpostdirektion Münster 4 (1956) 15f. – DERS., Ausgrabungen auf dem Dornhof zu Münster. In: SCHRÖER, Monasterium, 25–54.

Kollegiatstift St. Mauritz (Münster) um 1064 nach dem St. Mauritius in Magdeburg benannt (gegr. 937)

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1.2 S. Mauricii ecclesia extra muros Monaster[iensis] (13. Jh.), ecclesia collegiata sanctorum et Mauritii et Thebeorum martyrum in suburbio Monasteriensi (1493), Kollegiatsstift bzw. Pfarrei St. Mauritz vor Münster (1811).


1.2.7 Die ehem. Stiftskirche wird als Pfarrkirche der kath. Kirchengemeinde St. Mauritz genutzt. – Die Stiftsgebäude (Kreuzgang etc.) wurden 1832 abgerissen, das Torhaus um 1852. Die ehem. Kurie Nr. 4 dient heute als Pfarrhaus.

1.3 Nach dem Domkapitel galt das Kollegiatstift St. Mauritz als das bedeutendste Stift im Bistum Münster.

Das genaue Gründungsdatum ist unbekannt, da sich die Gründungsurkunde nicht erhalten hat. Der bauliche Befund der romanischen Osttürme (festgestellt bei der Grabung/Bauuntersuchung 1970) legt jedoch nahe, daß die Errichtung des Stifts bald nach 1064 anzusetzen ist. Die Stiftung von St. Mauritz wäre somit in die Anfänge der Sedenz Bischof Friedrichs I. (1064–1084) zu datieren, der damit möglicherweise einen Plan seines Vorgängers Robert verwirklichte.

  • Die engen familiären und kirchenpolitischen Verbindungen Bischof Friedrichs zum St. Mauritius Dom in Magdeburg, wo er bis 1063 die Würde des Dompropstes bekleidete und dann zum Erzbischof gewählt worden war, erklären das Mauritius-Patrozinium des münsterischen Stifts und weisen Bischof Friedrich als den eigentlichen Gründer aus.

Bischof Erpho (1085–1097) führte das Werk fort. Vermutlich erbaute bzw. vollendete er das Langhaus der Kirche und erteilte die kirchliche Weihe. In die anschließende Amtszeit des Bischofs Burchard (1098–1118) fällt offenbar die Errichtung von Kreuzgang, Stiftsgebäuden und Blasiuskapelle.

Bischof Friedrich I. wurde im Ostteil des Langhauses begraben. Auch seine Nachfolger Erpho und Burchard fanden ihre Grablege in St. Mauritz.

Mit der Stiftung der Dechanei beschloß Bischof Hermann II. im Jahre 1177 den Ausbau des Kapitels.

Im ausgehenden 12. Jh. wurden der Westturm und die Erphokapelle errichtet.


2.1.1 Bi. Friedrich I. von Münster (1064–1084) ist der Stifter. Sein Nachfolger Bi. Erpho (1085–1097) gilt als zweiter Gründer und Erweiterer des Stifts. –

  • Bi. Friedrich I. soll zur Erstausstattung über 20 Villikationen geschenkt und der Kirche gleiche Rechte und Freiheiten wie der Kathedralkirche, darunter wohl auch schon das Pfarrrecht, erteilt haben. Wahrscheinlich sind in der Gründungs- und Aufbauphase auch Grundbesitzdotierungen der Herren von Steinfurt als Inhaber der Vogteirechte erfolgt.
  • Friedrichs direkte Amtsnachfolger Erpho und Burchard dürften weitere Schenkungen hinzugefügt haben.

2.1.3 Reliquien verschiedener Heiliger hat vermutlich Bi. Erpho dem Stift übergeben.

  • Sie waren offenbar im ursprünglichen Fuß des Erphokreuzes (um 1090) aufbewahrt (der jetzige Ständer ist jüngeren Datums). Eine Liste auf der Rückseite des Erphokreuzes zählt die Reliquien auf. –
  • 1658 erhielt St. Mauritz Reliquien des hl. Liborius aus Paderborn (BA Paderborn, Akten 168 rot)

2.2.2 Die Stiftsherren von St. Mauritz entstammten vornehmlich dem Patriziat bzw. niederen Landadel Münsters und seines Umlandes.

2.2.3 Genannt werden als Dignitäre der Propst (seit Gründung), auch Archidiakon (ab 1193), sowie der Dechant, zugleich Archidiakon und Pfarrherr von Sr. Mauritz (Einrichtung der Dignität 1177), außerdem der Thesaurar/Custos (erw. 1188), der Scholaster, in Einzelfällen zugleich Stiftsjustitiar (vermutlich seit Ende des 12. Jhs., erw. 1217), der Kellner/Cellerarius (erw. 1205), der Bursar (erw. um 1300) sowie der Rektor der Stiftsschule (erw. 1320), die Vikare (seit 1291), die Kapläne (seit 1330) und der Glöckner/Campanarius (vermutlich seit dem 13. Jh.).

2.2.4 Das Stift hatte vermutlich zunächst 10, ab 1177: 11, ab 1487: 12 und ab 1599: 11 Kapitelsmitglieder (1599 Inkorporation einer Präbende in der Dechanei), dazu bis Ende des 15. Jhs. 2 Minderpräbenden für studierende Kanoniker. – Von 1291 bis zur Mitte des 14. Jhs. wurden 7, bis Ende des 15. Jhs. 10 Vikarien errichtet; ab 1577 gab es am Stift 9 Vikare. Seit 1330 waren 2 Vikare als Kapläne mit der Pfarrseelsorge betraut (die Angaben zu den Kapitelsmitgliedern sind inclusive Propst, ab 1177 auch inclusive Dechant).

2.2.5 Die Immunität war durch einen Wall und einen davor gelegenen Graben abgegrenzt. – Die Vogteirechte über St. Mauritz hatten seit etwa 1100 die Herren von Steinfurt inne; dann ihre Erben, die Grafen von Tecklenburg.

2.3.2 Zum Stift gehörte vielleicht schon seit der Gründung, spätestens aber mit Errichtung der Dechanei 1177, die Pfarrei St. Mauritz.

2.3.3 Sofern vor der Einrichtung der Dechanei bereits die Pfarrei existierte, wird der Propst gemeinsam mit den 3 ältesten Kanonikern, die Priester sein mußten, die Seelsorge betrieben haben. Pfarrherr und damit Verantwortlicher für die Einhaltung der Gottesdienstordnung und die Seelsorge in Stift und Kirchspiel war seit 1177 der Dechant, der seit 1330 durch 2 Kapläne unterstützt wurde. Die förmliche Neuerrichtung der Pfarrei erfolgte erst 1845.

2.3.4 Der Archidiakonat des Dechanten umfaßte seit 1177 zunächst 1 Pfarrei, vermutlich ab Ende des 12. Jhs. 2 Pfarreien (St. Mauritz und Gimbte), das Archidiakonat des Propstes seit 1193 insgesamt 14 Gemeinden.

2.4.1 Bes. Bedeutung erlangten der Kanoniker Bernhard von der Geist als Verfasser des lat. Streitgedichtes Palpanista (Der Schmeichler) (um 1250), der Scholaster und Stiftsjustitiar Bernhard Tegeder († 1526) als Verfasser des großen Stiftskopiars (Liber Rubeus) sowie Kaplan Bernhard Rothmann als ref. Prediger und Wiedertäufer († 1536?).

2.4.2 Die Stiftsschule existierte vermutlich seit dem 13. Jh. Wahrscheinlich war sie eine Trivialschule zur Ausbildung angehender Geistlicher. Daneben gab es (ab dem 16. Jh.?) die Kirchspielschule als öffentliche Schule unter Aufsicht des Ortspfarrers/Archidiakons.

3.1 Offenbar richtete Propst Alexander (1297–1313) am Stift ein geordnetes Archiv ein, das in der Folgezeit vom jeweiligen Scholaster geführt wurde. Wesentliche Teile der Stiftsarchivalien wurden im Zuge der Säkularisation in das Archivdepot des ProvinzialA der preußischen Provinz Westfalen zu Münster und späteren preußischen StA Münster eingegliedert. Die Urkunden und Akten der Archidiakonate des Propstes und des Dechanten von St. Mauritz bzw. der Pfarrei St. Mauritz gingen nach Auflösung des Stifts an das BA Münster über. – Verschiedene Teile von Archiv und Bibliothek kamen in Privatbesitz (z.B. der Familie Zurmühlen auf Haus Ruhr bei Senden). Bücher und Handschriften gelangten über die ehem. Bibliothek des Jesuitenkollegs in die UB Münster, wo sie im 2. Weltkrieg den Bomben zum Opfer fielen (vgl. STAENDER, Catalogus, 192 sowie KRÄMER, Handschriftenerbe, Teil 2, 590).

3.3 Das Archiv liegt heute im StA Münster. – Weitere das Stift betr. Archivalien befinden sich im ASV Rom, im BA Münster sowie im AA von und zur Mühlen auf Haus Ruhr.

3.4.3 Reliquienverzeichnis (StA Münster, Münster St. Mauritz, Akten R/4 – fehlt).

3.4.4 Sog. Rotes Buch (Liber Rubeus), großes Stiftskopiar mit Urkundenabschriften (um 1500) (StA Münster, Msc. I 69). – Urkundenabschriften, Statuten 1299 ff. (14.–16. Jh.) (ebd. Msc. VII 1005). – Statuten und Privilegien (ebd. Msc. 1006, s. Msc. VII 1014). – Statuten 1379 ff. (16. Jh.) (ebd. Msc. VII 1014). – Kopiar (1536) (ebd. Msc. VII 1027a). – Kapitelsstatuten (16.–18. Jh.) (ebd. Münster St. Mauritz, Akten S/18). – Statuten (17. Jh.) (AAV Abt. Münster, Msc. 187). – Kopie des sog. Roten Buches mit Urkundenabschriften (1. Hälfte 16. Jh.) (AA von und zur Mühlen auf Haus Ruhr, Handschriftennachlaß Nünning Nr. 19). – Auszug aus dem sog. Roten Buch mit Urkundenabschriften 1211 ff. (18. Jh.) (ebd. Nr. 50).

3.4.5 Memorienkalender (um 1500) (StA Münster, Msc. I 69). – Kalender (14. Jh.) (ebd. Msc. VII 1009). – Memorienregister (17.–19. Jh.) (ebd. Münster St. Mauritz, Akten Reg. IIl/1–29). – Memorienbuch (1705 ff.) (ebd. Akten R/17). – Registrum festorum et memoriarum (1759/60) (AAV Abt. Münster, Msc. 155).

3.4.6 Chronik (14. Jh.) (StA Münster, Msc. VII 1009). – Chronik Tegeders (Anf. 16. Jh. ?) (ebd. Msc. IV 29). – Lehnbuch (16. Jh.), Protokolle (14.–19. Jh.) (ebd. Msc. VII l O 15 = Münster St. Mauritz, Akten L 8). – Lehnsprotokolle der Propstei und des Kapitels (17./18. Jh.) (ebd. Akten 6/1). – Protokolle der Propstei (17.–19. Jh.) (ebd. Akten 1/1–25, 2/1 und 2/2 sowie 3). – Protokolle des Kapitels (16.–18. Jh.) (ebd. Akten 30/1–9, 7 und 8/1–12). – Protokolle der Kellnerei (18./19. Jh.) (ebd. Akten Reg. V/1–4, 9a sowie 4/1 und 4/2). – Protokoll der Scholasterei (18./19. Jh.) (ebd. Akten Reg. 1/53). – Protokolle der Burse (17.–19. Jh.) (ebd. Akten Reg. 1/43–48). – Wahlprotokolle (17./18. Jh.) (BA Münster, Gen. Vik., Münster St. Mauritz A 13). – Synodalprotokolle Archidiakonat Propstei (17.–19. Jh.) (ebd. Hs. 119). – Synodalprotokolle Archidiakonat Dechanei (18.–19. Jh.) (ebd. Hs. 117).

3.4.7 Verschiedene Heberegister, Stiftsgüterbeschreibung 12.–15. Jh. (um 1500) (StA Münster, Msc. I 69). – Liber locationum (14. Jh.) (ebd. Msc. VII 1004). – Heberegister (Bruchstück 14. Jh.) (ebd. Msc. VII 1005). – Rechnungen und Register Propstei (17.–19. Jh.) (ebd. Münster St. Mauritz, Akten 10/1–6 und 27/1–3). – Rechnungen und Register Kellnerei (16.–19. Jh.) (ebd. Akten Reg. II/1–32). – Rechnungen Küsterei (15.–19. Jh.) (ebd. Akten 15/1–11). – Rechnungen und Heberegister Burse (15.– 19. Jh.) (ebd. Akten Reg. 1/1–42, 1/49 und 1/50). – Heberegister Scholasterei (18. Jh.) (ebd. Akten Reg. 1/52). – Rechnungen der Vikarienburse (18. Jh.) (ebd. Akten Reg. 1/51. – Rechnungen des Exekutoriums von der Tinnen (18./19. Jh.) (ebd. Akten Reg. IV/1–65). – Bruchstück „isti sunt redditus prepositure ecclesie sancti Mauritii ...“ (15. Jh.?) (AA von und zur Mühlen auf Haus Ruhr, Handschriftennachlaß Nünning Nr. 19a, vgl. StA Münster, Msc. I 69, fol. 62).

4.1.1 Die heutige Kirche weist verschiedene Bauelemente auf, rom. Osttürme (um 1070), rom. Westturm (2. Hälfte 12. Jh.) mit Barockhaube (1709), Chor gotisch (geweiht 1476), Sakristei (nach 1476 ?) mit rom. Mauerresten (ehem. Michaelskapelle ?), neuroman. Langhaus mit Seitenschiffen (1859/61).

4.1.2 Erphokapelle (Ende 12. Jh. ?), vermutlich ca. 100 Jahre nach dem Tode Erphos († 1097) errichtet. – Michaelskapelle und Blasiuskapelle (zerstört).

4.1.3 Die Stiftsgebäude (Kreuzgang, Torhaus etc.) zu Beginn des 19. Jhs. vorhanden.

4.1.4 Innerhalb der Immunität standen ursprünglich 8 Kurien. Für die Zeit um 1800 existieren variierende Angaben. Heute sind 2 Kurien erhalten: das Pfarrhaus (1758 errichtet= alte Kurie Nr. 4) und die alte Dechanei (Umbauten im 17. und 18. Jh., Kern älter).

4.1.5 Curtis Campwordesbeke, extern (wüst 14. Jh.).


4.2.4 Kelch und Patene aus dem Grab des Bi. Friedrich I. (um 1070).Erphokreuz (um 1100, Ständer jüngeren Datums). – 2 Armreliquiare des hl. Mauritius und des hl. Exuperius (1497, mit neuen Teilen). – 4 Silberbecher des Propstes G. von Raesfeld (16. Jh.). – Sog. Becherschraube (Anf. 16. Jh., mit Kuppa von 1873). – Kelch (1726) vergoldet. – Chorgestühl (1866, mit Teilen des alten Gestühls von 1539).

4.2.5 HI. Mauritius (Mitte 14. Jh., mit neuen Teilen) (heute im Kirchenschatz). – Muttergottes mit Kind (Mitte 14. Jh.) (ebd.). – 12 figürliche Steinreliefs (um 1070), davon 3 Originale erhalten (Westf. Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster). – Kalvarienberg (um 1630).

4.2.6 Epitaphien für Bi. Friedrich I. (1576), Bi. Erpho (1620), Scholaster Joh. Schenking (15. Jh.) sowie der Kanoniker H. Dachmann (15. Jh.), Ph.F. von Twist (16. Jh.), F.W. Mensing (17. Jh.),]. Beiholt (Ende 15. Jh.), B. Bischopink (16. Jh.) und Ch. Berning (Ende 17. Jh.).


5.1 Pröpste:

  • Adelgot 11. Jh.,
  • Ludolfus I. (von Steinfurt?) Ende 11. Jh.,
  • Ecbertus Ende 11./Anfang 12. Jh.,
  • Engelbertus 1142(?)–1169(?),
  • Henricus 1169(?)–1177(?),
  • Hermannus 1177(?)–1206,
  • Erdagus 1206–1232,
  • Ludolfus II. (von Bevern) 1235–1245,
  • Wilhelm von Holte 1245–1259


5.2 Dechanten:

  • Engelbertus 1232,
  • Everhard von Wattenseheid –1246,
  • Jordanus (von Rhede ?) 1246–,
  • Konrad (von Steinfurt ?) –1277


6. BKW Stadt Münster VI, 54–91. – DEHIO, Handbuch, 382f. – SCHMITZ-KALLENBERG, Monasticon Westfaliae, 53. – Westf. Bibl. II/1, 470. BINKHOFF August, Verzeichnis der Pröpste, Dechanten und Kanoniker St. Mauricii in Münster (Msc. von 1935 im StA Münster). – BÖSTERLING-RÖTTGERMANN Antonia, Das Kollegiatstift St. Mauritz in Münster. Untersuchungen zum Gemeinschaftsleben und zur Grundherrschaft des Stifts von den Anfängen bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts (= Westfalia Sacra 9) (Münster 1990). – DARPE Franz, Die älteren Pröpste von St. Mauritz. In: WZ 43/1 (1885) 142–160. – DOBELMANN Werner, Kirchspiel und Stift St. Mauritz in Münster. Ursprung und Werdegang eines Stadtviertels und seines Vorlandes (Münster 1971). – GEISBERG Max, Ansichten und Pläne der Stadt Münster (Münster 1910). – HERKT Matthias, Anwendungsmöglichkeiten computergestützter Erfassungs- und Auswertungshilfen am Beispiel der Güterund Einkünfteverzeichnisse des Kollegiatsstiftes St. Mauritz in Münster (= Bochumer Historische Studien: Mittelalterliche Geschichte 9) (Bochum 1991). – KOHL Wilhelm, Das Domstift St. Paulus zu Münster, 1–3 (= Germania Sacra, N.F. 17, 1–3) (Berlin/ New York 1987, 1982 und 1989). – LAHRKAMP Monika, Münster in napoleonischer Zeit (1800–1815) (= Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Münster N.F. 7/8) (Münster 1976). – LAPP Max, Die Verfassung der Grundherrschaft St. Mauritz im Mittelalter (Borna/Leipzig 1912). – LOBBEDEY Hildburg und Uwe, St. Mauritz in Münster (= Westfälische Kunststätten 48) (Münster 1987). – LOBBEDEY Uwe, St. Mauritz in Münster und die frühen Wölbungsbauten in Westfalen. In: MUNCH Franz Josef (Hg.), Baukunst des Mittelalters in Europa. Hans Erich Kulach zum 75. Geburtstag (Stuttgart 1988) 155–172. – PITZ-PAAL Josef, Untersuchungen zur Verfassungsgeschichte des St. Mauritz-Stiftes in Münster (Examensarbeit von 1960 im StA Münster). – PRINZ Josef, Mimigernaford-Münster. Die Entstehungsgeschichte einer Stadt (= Veröffentlichungen der Hist. Kommission für Westfalen XXII/4) (Münster 3 1981). – St. Mauritz, Münster/Westfalen. Neun Jahrhunderte (Münster 1970).

Kollegiatstift Alter Dom um 1100 von Bischof Burchard von Münster am Ort der karolingischen Saalkirche von 805

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1.2 Vetus monasterium sancti Pauli (1114), parva sancti Pauli congregacio (1129), fratres sancti Pauli apud antiquum monasterium (1137ff.), minor ecclesia (1174), ecclesia sancti Pauli (1183), vetus ecclesia sancti Pauli (12. Jh.ff.), secundaria ecclesia (1288), ecclesia veteris ecclesie sancti Pauli (14. Jh.ff.), kercke van den Olden Dome (1395).

1.2.7 Die Kirche des Alten Doms wurde 1805 als Vorratsmagazin eingerichtet und 1875/76 abgebrochen.

1.3 Bischof Burchard von Münster (1098–1118) gründete an einer unmittelbar nördlich des Neuen Doms gelegenen karolingischen, wohl in das 1. Viertel des 9. Jhs. zu datierenden Saalkirche ein Kollegiatstift. Das genaue Gründungsdatum ist nicht bekannt (Weihetag: Crispini et Crispiniani = 25. Okt.). Aus eigenem Besitz richtete er zwölf Präbenden ein. Das neugegründete Stift stand von Anfang an in engen personellen, rechtlichen und liturgischen Beziehungen zum Domkapitel (vgl. hier Punkt 2.2.3). Der Dechant des Alten Doms war Sprecher des wohl seit dem 14. Jh. korporativ zusammengeschlossenen stadtmünsterischen Sekundarklerus, der seine Zusammenkünfte im Alten Dom abhielt und dort auch sein Archiv aufbewahrte. Im Jahre 1377 gab das Kapitel seine Kirche wegen der allzu großen Nähe des Neuen Doms zum Abbruch frei. Beide Kirchen nahmen sich – wie es heißt – gegenseitig das Licht, der zwischen ihnen liegende Kirchhof wurde zu eng, und die Kapitel störten einander beim Chorgesang, außerdem wurde der Platz des alten Doms für den Neubau des Domkreuzgangs benötigt. Die Stiftsherren zogen zunächst in die nahegelegene bischöfliche Kapelle, wenige Jahre später in einen an der Nordwestecke des um dieselbe Zeit errichteten, heute noch stehenden Domkreuzgangs aufgeführten gotischen Neubau um. Die Münsterische Stiftsfehde (1450–1457) sah das Kapitel des Alten Doms wie den münsterischen Stifts- und Pfarrklerus insgesamt unter den Gegnern des Bischofsprätendenten Walram von Moers. Die Wiedertäuferherrschaft richtete auch im Alten Dom große Verwüstungen an. Im Kirchengebäude war zeitweilig eine Pulvermühle eingerichtet, zahlreiche Ausstattungsstücke und Kirchengeräte, sicher auch Teile des Archivs, gingen in dieser Zeit verloren. Über prot. Neigungen im Kapitel ist nichts bekannt, wenngleich gelegentlich der Besitz ‚häretischer‘ Bücher erwähnt wird. Die Visitationen von 1571 und 1616 förderten solche Abweichungen jedoch nicht zutage. Sie monierten vielmehr Nachlässigkeiten in der Verrichtung von Meßoffizium und Chorgebet, vereinzelte Konkubinate, Verstöße gegen die Residenzpflicht, Pfründenhäufung, Nichteinhaltung der nach dem Kanonischen Recht von den Dignitären geforderten Ordines und Ähnliches. Klagen über die Vernachlässigung der gottesdienstlichen Pflichten und des Kapitelsbesuchs durch Kanoniker und Vikare wurden auch in der folgenden Zeit immer wieder laut. Nach der preußischen Inbesitznahme infolge des Reichsdeputationshauptschlusses mußten die ‚Alten Dömer‘, wie sie umgangssprachlich genannt wurden, im Jahre 1805 ihre Kirche räumen. Kapitulare und Vikare verrichteten Meßoffizium und Chorgebet fortan in der Kathedralkirche bis zur Aufhebung des Stifts im Dezember 1811.

2.1.1 Der Stifter war Bi. Burchard von Münster (1098–1118).

2.1.3 Auffindung vermutlicher Reliquien des Bi. Suitger von Münster in der Südwand der Kirche beim Abbruch derselben (vgl. BKW Stadt Münster VI, 329–331).

2.1.4 Vor 1395 wurde der Gottesdienst in einen Neubau am Kreuzgang des Doms verlegt.

2.2.2 Kanoniker und Vikare waren – ausgenommen die aus dem Domkapitel gewählten, also durchweg adligen Pröpste – überwiegend bürgerlicher Herkunft. Die Zahl der Adelssöhne blieb stets gering. 2.2.3 Der Alte Dom verfügte über 3 Prälaturen: den Propst, der ein präbendiertes Mitglied des Domkapitels sein mußte und vom Kapitel gewählt wurde, den ebenfalls vom Kapitel gewählten Dechanten, der Priester zu sein hatte und als Sprecher des münsterischen Sekundarklerus angesehen wurde, und den Thesaurar, der vom Propst bestellt wurde. Weiter gab es die Amter des Kellners und Bursners. Der Senior übernahm bei Verhinderung des Dechanten dessen Vertretung. Einen eigenen Kantor und Scholaster besaß der Alte Dom nicht; deren Funktionen – etwa bei der Emanzipation der Kanoniker – wurden von den entsprechenden Domdignitären wahrgenommen. Auch in anderen Bereichen, insbes. geistlicher (liturgischer) Verrichtungen, gab es zahlreiche enge Verbindungen mit dem Domkapitel. Daher betrachteten die sog. Alten Dömer die Domkirche und ihre Kirche als ‚unam et non duas ... ecclesias‘ und das Domkapitel als ihre ‚superiores immediati‘, deren bes. Schutz sie beanspruchen konnten.

2.2.4 Schon bei der Gründung des Stifts wurden die Einkünfte einer der 12 Präbenden den residierenden Kanonikern vorbehalten. 1282 erfolgte die Einrichtung von 2 ‚prebende minute‘, 1471 jedoch die Aufhebung derselben zur Verwendung ihrer Einkünfte zum Unterhalt der Choralkleriker. Das Kollegiatstift bestand bei der Aufhebung aus dem Propst und 10 Kanonikern, dazu kamen 10 Vikare sowie der Sekretär, Küster, Organist, Kalkant und einige Chorale.

2.2.5 Die Kapitelsmitglieder, Vikare und der Küster waren von der weltlichen Gerichtsbarkeit eximiert und besaßen Freiheit von Schatzung, Einquartierung, Akzisen und ähnlichem wie der ritterbürtige Adel. – Die Vogtei über die Propsteigüter, wohl der Propst. Die Vogtei über die Kapitelsgüter scheint das Kapitel besessen zu haben; Genaues ist nicht bekannt.

2.3.3 Dechant und Thesaurar waren Patrone der Kirche in Appelhülsen.

2.3.4 Der Alte Dom besaß den Archidiakonat in Schöppingen, Laer, Eggerode und im halben Ksp. Asbeck.


3.1 Neben dem Kapitelsarchiv (Lagerort in der Sakristei) war je ein Archiv des Propstes und der Vikare (Lagerort im Chor der Kirche) vorhanden. In der Sakristei befand sich ferner das Archiv des stadtmünsterischen ‚Clerus secundarius‘. Verluste traten in der Wiedertäuferzeit ein. Bei Räumung der Kirche 1805 erfolgte die Überführung der Archive in ein Gewölbe im Nordturm des Doms und später in das StA Münster. – Die ‚bibliotheca‘ oder ‚liberie‘ ist mehrfach erwähnt, scheint aber nicht bedeutend gewesen zu sem.


auch über die dem Propst und dem Kapitel gemeinsamen sog. bona communia, besaß


3.2 WUB I–IX, Supplementband und Additamenta. – Cod. trad. Westf. II, 72–79. – INA Beiband III: Inventar des Bischöflichen Diözesanarchivs in Münster, bes. 265f. u. 477. – KERSSENBROCH Hermann von, Wiedertäufergeschichte (= Veröffentlichungen der Hist. Kommission für Westfalen IIV5) (Münster 1900) 32–37. – SCHOLZ Klaus (Bearb.), Die Urkunden des Kollegiatstifts Alter Dom in Münster 1129–1534 (= Veröffentlichungen der Hist. Kommission für Westfalen XXXVII/2) (Münster 1978).

3.3 Das Archiv liegt im StA Münster, im AA von und zur Mühlen, Haus Offer gen. Ruhr, Senden-Bösensell sowie im BA Münster. – Einige das Stift betr. Archivalien befinden sich auch im ASV Rom.

3.4.1 Findbücher (StA Münster, Rep. A 146, sowie Verzeichnis des AA von und zur Mühlen im Westf. Archivamt Münster).

3.4.2 Festkalender und Ceremoniale (1555) (AA von und zur Mühlen, Haus Offer gen. Ruhr, Hs. 65).

3.4.4 Kopiare u. a. der Kanonikerburse, der Vikarienburse, der Elemosyne und Fabrik (StA Münster, Msc. I 61–64 und 68 sowie AA von und zur Mühlen, Haus Offer gen. Ruhr, Hs. 49).

3.4.5 Memorienbuch der Kanoniker (1549–17. Jh.) (StA Münster, Msc. I 65). – Fortsetzung dazu (ca. 1600–1800) (AA von und zur Mühlen, Haus Offer gen. Ruhr, Hs. 25). – Memorienbuch der Vikare (1541 ff.) (StA Münster, Msc. I 66). 3.4.6 Liber constitutionum (Bestellung der Testamentsexekutoren) (ebd. Msc. I 67). – Fortsetzung dazu (AA von und zur Mühlen, Haus Offer gen. Ruhr, Hs. 22). – Registra festorum et memoriarum (StA Münster, Münster Alter Dom, Prot. u. Reg. 138–140). 3.4.7 Register und Protokolle (StA Münster sowie im AA von und zur Mühlen, Haus Offer gen. Ruhr und im BA Münster). – Lehnsverzeichnis (StA Münster, Msc. VII 1028). – Güter- und Einkünfteverzeichnisse u. a. (ebd. Msc. I 61 und ebd. Münster Alter Dom, Prot. u. Reg. 1). – Statuten (17. Jh.) (AAV Abt. Münster, Msc. 146 D und StA Münster, Münster Alter Dom, Urk. 431)

4.1.1 1377 wurde die alte Stiftskirche abgebrochen. Vor 1395 erfolgte ein gotischer Neubau, dessen Ostteil in demselben Jahr wegen Erweiterung des Domkreuzgangs abgebrochen wurde. Gleichzeitige Verlängerung nach Westen um 1 Joch. In dieser Gestalt (einschiffige gotische Kirche von etwa 2 1/3 kreuzgewölbten Jochen) bestand der Bau bis zum Abbruch 1875/76.

4.1.2 In der Sakristei stand ein eigener Altar.

4.1.4 Das Stift hatte 6 Kanonikerkurien und 2 Vikarienhäuser.

4.1.7 2 Stadthäuser in Münster, zeitweise 1 in Ahlen.

4.2.1 Neben dem Hochaltar (St. Paulus, eine Arbeit Gerhard Gröningers von 1635, 1845 der Pfarrkirche in Seppenrade geschenkt) und dem Primaltar (St. Servatius) waren 5 weitere Altäre vorhanden: 1. St. Barbara, 2. SS. Bartholomäus, Hieronymus, Antonius und Lucia in der Sakristei, 3. St. Martin (auch SS. Martin und Liborius), 4. SS. Matthäus und Agnes sowie 5. SS. Thomas, Eustachius und Dorothea

4.2.3 Der Alte Dom verfügte – entgegen der Angabe in BKW Stadt Münster VI, 331 – nicht über Glocken. 4.2.4 Verschiedene Silberarbeiten, ein Tragaltar (vermutlich aus der Gründungszeit). 4.2.5 Steinfiguren verschiedener Heiliger. 4.2.6 Grabsteine und Epitaphien (BKW Stadt Münster V, 324 sowie VI, 329–331). 4.2.7 Wandgemälde Bi. Suitgers sowie der Bekehrung des hl. Paulus (vgl. BKW Stadt Münster VI, 321 u. 329).

5.1 Pröpste:

  • Engelbertus 1129–1138,
  • Udo um 1155–1185,
  • Franco 1181/1188–1189,
  • Philippus 1196–1199,
  • Volmarus 1213–1231,
  • Heinrich von Lohn (1236) 1242–1247,
  • Hermann von Didinghoven 1250–1263

5.2 Dechanten:

  • Heinricus 1131,
  • Dodo 1138,
  • Franco 1173–1186,
  • Ludgerus 1202–1207,
  • Johannes 1217–1227,
  • Arnoldus 1233–1242,
  • Bernhardus 1247–1252

6. BKW Stadt Münster VI, 321–332. – SCHMITZ-KALLENBERG, Monasticon Westfaliae, 52f. – Westf. Bibl. II/1, 465. GEISBERG Heinrich, Der alte Dom in Münster und Bischof Suitger 993–1011. In: WZ 38/I (1880) 22–42. – GEISBERG Max, Ein Bild des Alten Doms in Münster. In: Westfalen 17 (1932) 38–41. – HÖING Hubert, Kloster und Stadt (= Westfalia Sacra 7) (Münster 1981). – HÖMBERG Philipp R., Die Ausgrabungen im Kreuzgang des Paulus-Domes zu Münster. In: AFWL 1 (1983) 101–109. – KOHL Wilhelm, Honestum monasterium in loco Mimigernaefor. Zur Frühgeschichte des Domes in Münster. In: KAMP Norbert-WOLLASCH Joachim (Hg.), Tradition als historische Kraft. Interdisziplinäre Forschungen zur Geschichte des frühen Mittelalters. Festschrift für Karl Hauck (Berlin/New York 1982) 156–180. – SCHNEIDER Manfred, Der St. Paulus-Dom in Münster. Vorbericht zu den Grabungen im Johanneschor und auf dem Domherrenfriedhof („Alter Dom“). In: AFWL 6/B (1991) 33–78. – DERS., Zur Entwicklung der Kirchenbauten im Dombereich Münster. In: HMS Raimund (Hg.), Ecclesia Monasteriensis. Beiträge zur Kirchengeschichte und religiösen Volkskunde Westfalens. Festschrift für Alois Schröer (Münster 1992) 45–58. – SCHOLZ Klaus, Das Kollegiatstift Alter Dom in Münster (in Vorbereitung für die Germania Sacra).


Kollegiatstift St. Ludgeri in Münster vor 1185 in einer Kirche von 1180 auf dem Boden des domkapitularischen ‚Brockhofs‘ (1172 in Holz)

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1.2 Decanus et capitulum Ludgeri (1248), sint Ludgers kerken (15. Jh.), dat sticht to sunte Ludger (15. Jh.).

1.2.1 Kollegiatstift

1.2.2 Kanoniker

1.2.3 Liudger, Nebenpatrozinium Barbara

1.2.4 Katholisch, im 16. Jh. ev. Einflüsse feststellbar.


1.2.7 Die ehem. Stiftskirche blieb wie zuvor Pfarrkirche der kath. Kirchengemeinde St. Ludgeri.

1.3 In einer Urkunde, undatiert, wahrscheinlich aus dem Jahre 1189, bekundet Bischof Hermann II. von Münster, daß er den früheren Pfarrbezirk der Stadt Münster aufgeteilt habe, weil der Friedhof der einen Kirche – St. Lamberti – nicht mehr ausreichte. Dafür mußten die Pfarrer der neuen Kirchen, darunter der von St. Ludgeri, Abgaben an St. Lamberti entrichten. Da diese Zahlungen von letzterem nicht regelmäßig geleistet wurden, legte der Bischof fest, daß die bisherige Abgabe wegfallen solle, dafür aber in St. Ludgeri das Fest des hl. Lambertus zu begehen sei. Das erste Kirchengebäude war wahrscheinlich schon von Bischof Ludwig 1172 errichtet worden. Die neue Kirche im Südviertel der wachsenden Stadt stand auf dem Boden des domkapitularischen ‚Brockhofs‘. Damit hängt die Tatsache zusammen, daß die späteren Pröpste des Kollegiatstifts stets aus dem Kreis der Domherren gewählt wurden. Am Tage vor der Weihe der Kirche soll Bischof Ludwig Reliquien des hl. Liudger, die als wundertätig galten, in die Kirche transferiert haben. Sie sind im ‚Libellus Monasteriensis de miraculis sancti Liudgeri‘ aufgezeichnet, dessen Autor vermutlich der erste an der Kirche tätige Priester gewesen ist. Der Bau, wahrscheinlich zuerst aus Holz errichtet, wurde bald, wohl schon um 1180, durch einen Steinbau ersetzt. Der Neubau steht sicherlich mit der Errichtung eines Kollegiatkapitels an der Pfarrkirche zusammen, die bisher in die Jahre 1173/74 datiert wurde. Die Hauptausstattung stammte vom münsterischen Vicedominus Franko von Wettringen. Mit den gestifteten Gütern wurden 1178 die ersten drei Präbenden fundiert. Im Laufe der Zeit kamen weitere neun Präbenden hinzu. Franko bekleidete bis 1196 das Amt des Domdechanten und zog sich dann zurück, um als Provisor des von ihm gestifteten Frauenklosters Langenhorst zu wirken. Außerdem war er Prior des von ihm reich beschenkten Frauenklosters Asbeck.

Die eigentliche Gründungsurkunde für das Kollegiatstift, die Bischof Hermann II. ausstellte, ist nicht erhalten (der Anfang ist ediert: WUB Additamenta, Nr. 68). Sie kann, entgegen den o. g. Vermutungen, nicht vor 1177 ausgestellt worden sein, fällt wahrscheinlich sogar erst in das Jahr 1178 oder noch später (PRINZ, Die Anfänge des Ludgeriviertels, 30). Jedoch lassen sich bereits 1185 zu St. Ludgeri ein Propst und ein Dechant nachweisen. Bis dahin muß die Gründung des Kollegiatstifts also vollzogen gewesen sein. Der Propst war stets ein münsterischer Domherr. Er besaß keine Einkünfte im Stift St. Ludgeri, bekleidete kein Votum im Kapitel, blieb ohne Jurisdiktionsbefugnisse und hatte auch keinen Sitz im Chor der Kirche. Der Dechant übernahm seit Anfang des 13. Jhs. das Amt des Pfarrers der Kirchspielsgemeinde. Aufgrund der Bestimmungen Papst lnnozenz III. (1198–1216) richtete das Stift eine Scholasterei ein, jedoch bildete sich das Amt nicht weiter aus. Später ist immer nur von einem Schulrektor die Rede. Im Jahre 1383 brannte die Kirche ab. Der Neubau wurde sofort in Angriff genommen. Die Kollation der Präbenden stand bis 1448 allein dem Bischof zu. Von da an war der Papst in den päpstlichen Monaten ebenfalls dazu berechtigt. Die Folge war ein nicht unerhebliches Eindringen von Kurialen in das Stift, die hier einen Teil ihrer Versorgung fanden. Präsenzen kannte man zu St. Ludgeri anfangs nicht. Um sie zu schaffen, wurden 1608 zwei Präbenden eingezogen und mit deren Einkünfte eine Präsenzburse errichtet. Die Fürstbischöfe Christoph Bernhard von Galen und Ferdinand von Fürstenberg vermehrten den Fundus durch Schenkungen. Über die spätere Geschichte des Stifts ist nichts Nennenswertes bekannt. Die Aufhebung erfolgte im allgemeinen Rahmen der Säkularisation durch die französische Administration im Jahre 1811.


2.1.1 Gründer war Bi. Hermann II. von Münster, für die Kirche vielleicht schon sein Vorgänger Ludwig; Stifter der Ausstattung Franko von Wettringen, der seinen Allodialbesitz im Ksp. Emsdetten zur Verfügung stellte (WUB II, Nr. 396).

2.2.2 Die Mitglieder kamen aus den Reihen der Ministerialität und der Erbmänner in Münster sowie dem gehobenen Bürgertum; daneben, im 15. Jh. beginnend, auch päpstliche Kurialen. Das Herkunftsgebiet ist meist die Stadt Münster und das Münsterland, daneben gab es auch Fremde.

2.2.3 Propst, Dechant, Küster (Thesaurar) und Kellner werden als Dignitäre genannt.

2.2.4 Anfangs 3, dann erhöht auf 12 Präbenden, seit 1608: 10. Der Dechant und 3 Senioren waren Priester, die anderen gleichmäßig Diakone und Subdiakone.

2.2.5 Archidiakon für St. Ludgeri war der Dompropst. Die Freiheit von weltlicher Gerichtsbarkeit, Schatzung und Einquartierung blieb nicht unbestritten. Die Stadt gestand die in Anspruch genommene Immunität nicht zu.

2.3.2 Die Pfarrei des Kirchspiels St. Ludgeri wurde wohl erst seit Anfang des 13. Jhs. durch den Dechanten des Stifts versehen. Der Dechant wurde in der Seelsorge durch 2 Kapläne unterstützt.

2.3.4 Der Thesaurar des Stifts war Archidiakon zu Hiltrup. Der nicht zum Kapitel gehörende Propst besaß ein umfangreiches Archidiakonat längs der Ems von Greven bis Schepsdorf.

2.4.2 Der Rector scholae, ein Vikar, leitete eine Lateinschule, die 1785 aufgehoben und in eine deutsche Schule umgewandelt wurde.

3.1 Zur Geschichte des Stiftsarchivs ist nichts bekannt. Der Dechant verwahrte ein eigenes Archiv. Auch die Kanoniker dürften ihre Privatarchivalien aufbewahrt haben. Das nicht sehr umfangreiche Archivgut gelangte 1811 in die Hand der franz. Domänenverwaltung, nach 1815 in das Archivdepot in Münster und von dort in das StA Münster. – Über eine Bibliothek ist nichts bekannt.

3.2 WUB I–IX, Supplementband und Additamenta. – DARPE Franz (Bearb.), Verzeichnisse der Güter, Einkünfte und Einnahmen des Ägidii-Klosters, der Kapitel an St. Ludgeri und Martini sowie der St. Georgs-Kommende in Münster, ferner der Klöster Vinnenberg, Marienfeld und Liesborn (= Veröffentlichungen der Hist. Kommission für Westfalen IV/5) (Münster 1900, Neudruck 1958) 51–98.

3.3 Das Archiv liegt im StA Münster. – Teile der Archivalien sind auch im BA Münster, im StadtA Münster (Bestand A XIII Nr. 471–474) sowie im PfA St. Ludgeri; einige das Stift betr. Urkunden auch im ASV Rom.

3.4.1 Findbuch (StA Münster, Rep. A 153)

3.4.4 Kopiare (StA Münster, Msc. VII 1002, 1003, 1011, 1017 sowie Msc. I 70). – Weitere Kopiare (PfA St. Ludgeri). – Statuten (1621) (StA Münster, Msc. 1003). – Statutenbuch (PfA St. Ludgeri).

3.4.5 Memorienbuch (17. Jh.) (StA Münster, Msc. VII 1011).

3.4.6 Kapitelsprotokolle (1610–1809) (PEA St. Ludgeri). – Chronik (1680–1764) (ebd.).

3.4.7 Bursenregister (1537–1811), Restantenregister (1625–1671), Einnahme- und Ausgaberechnungen (1647–1675), Einnahme- und Ausgaberechnungen der Dechanei (1805–1807) (alle StA Münster).

4.1.1 Zum Kirchbau (vgl. BKW Stadt Münster VI, 138–155 sowie GRUNA, Zur Bau und Kunstgeschichte, 30–48).

4.1.4 Von den 6 Kurien und 9 zur Stiftsanlage gehörigen Häusern ist nichts erhalten geblieben.

4.2.1 Hochaltar (nach 1535) (vgl. BKW Stadt Münster VI, 155f.).


5.1 Pröpste:

  • Dietrich von Engern 1175/1190,
  • Heinrich von Utrecht 1192/1206,
  • Gottfried 1216/1245,
  • Friedrich von Freckenhorst 1252/1272,


5.2 Dechanten:

  • Dietrich 1185/1200,
  • Herewich 1214/1225,
  • Bertold 1229/1248,
  • Arnold 1250/1252


6. BKW Stadt Münster VI, 134–168. -DEHIO, Handbuch, 379f. – Handbuch der hist. Stätten, 541. – SCHMITZ-KALLENBERG, Monasticon Westfaliae, 53. – Westf. Bibl. II/1, 469f.

GRUNA Klaus, Zur Bau- und Kunstgeschichte von St. Ludgeri. In: 800 Jahre Sankt

Ludgeri, 35–53. – BÖRSTING-SCHRÖER, Handbuch des Bistums Münster, 155f. – PRINZ Joseph, Die Anfänge des Ludgeriviertels und seiner Stiftskirche. In: 800 Jahre Sankt Ludgeri, 9–33. – SCHRÖER Alois, Stiftsdechanten von St. Ludgeri Münster. Mit einer Lebensskizze des Heinrich Jacobi von Tautphöus. In: 800 Jahre Sankt Ludgeri, 77–101. -TIBUS, Die Stadt Münster. – WERTEBACH Friedrich, Geschichte des Kollegiatstiftes zum hl. Ludgerus zu Münster (Diss. phil. von 1939 im BA Münster). – 800 Jahre Sankt Ludgeri Münster (Münster 1973).