Kurs:Slawenmission/Benediktiner/Landelin von Laubach
Landelin von Laubach (von Crespin) ab etwa 650 bis um 670 (gest. 686)
[Bearbeiten]Abtei Lobbes (Hennegau) um 650? Landelin von Crespin
[Bearbeiten]Der Überlieferung nach ließ sich um das Jahr 660 der Adlige und ehemalige Straßenräuber Landelin im heutigen Lobbes nieder und gründete dort mit der Zustimmung des zuständigen Bischofs Autbertus von Cambrai eine Eremitage mit einer zweifellos noch hölzernen Kapelle Saint-Pierre, um hier Reliquien des Apostels Petrus zu verehren, die er aus Rom mitgebracht hatte. Aus der Einsiedelei wurde eine monastische Gemeinschaft, die Landelin wieder verließ, um wenige Kilometer weiter erneut in der Einsamkeit an der Stelle niederzulassen, an der später die Abtei Aulne entstand.
Die Gemeinschaft in Lobbes wurde seinem Anhänger Ursmar († 713) anvertraut, der aus der Gruppe ein Kloster formte, dessen Mönche nach einer columbanisch-benediktinischen Mischregel lebten. Ursmar wurde deren Prior und später erster Abt und Klosterbischof, er gilt somit als tatsächlicher Gründer der Abtei Lobbes. Bei seiner Bestellung wirkten die Pippiniden bereits bestimmend mit, die Lobbes als regionalen Gegenpol zum Bischof von Cambrai aufbauen wollten. Im Jahr 697 wurde eine neue Kirche geweiht, die noch Landelin in Auftrag gegeben hatte, dann eine weitere auf einem nahegelegenen Hügel, die spätere Stiftskirche Saint-Ursmer de Lobbes, die als Grabkirche der Äbte dienen sollte, da in der Klosterkirche aufgrund der Petrus-Reliquien niemand bestattet werden durfte.
Die folgenden Äbte von Lobbes waren Ermin (711–737) und Abel († 764), deren Sarkophage sich in der Krypta der Stiftskirche Saint-Ursmer befinden. 751/754, also in der Zeit des Regierungsantritts Pippins des Jüngeren, wurde Lobbes zum königlichen Kloster und in der Folge unter dem Abt und letzten Klosterbischof von Lobbes, dem heiligen Theodulf († 776), auch zu einem intellektuellen Zentrum der Region, mit einer Bibliothek, deren Bestand Ende des 8. Jahrhunderts bereits 347 Bände umfasste. Die Mönche widmeten sich der Abfassung von Lebensbeschreibungen von Heiligen, darunter auch eine Vita Ermini, die von Abt Anson (776–800) stammt. Ein Skriptorium entstand und ein Atelier für Miniaturmalerei. Auf Wunsch von Karl dem Großen wurde dann in der Abtei die dazugehörende Ausbildungsstätte gegründet.
Eine erste Krise erlebte die Abtei, nachdem Hugbert, der Schwager König Lothars II., durch Usurpation im Jahr 864 Laienabt von Lobbes geworden war, und es ihm in kurzer Zeit gelang, die Abtei an den Rand des Ruins zu treiben. Mit seinem Abt Franco († 903), der seit 856 Bischof von Lüttich war und 881 das Amt in Lobbes übernahm, ging dann der Status als Königskloster verloren. Die Verknüpfung der Abtei mit dem Bistum (889 Übertragung des Abbatiats an den Bischof durch König Arnulf von Kärnten) wurde so eng, dass bis zum Bischof Ebrachar († 971) die Bischöfe auch gleichzeitig Äbte von Lobbes waren. Erst mit Aletran, den Ebrachar nach Lobbes geschickt hatte, erlangte die Abtei einen Teil ihrer Unabhängigkeit zurück. 973 im Abbatiat von Folcuin (965–990) gewährte Kaiser Otto II. dem Kloster Lobbes die Immunität. Die Jahre der Personalunion waren Teil der großen Zeit der Abtei Lobbes, die bis zum Ende des 11. Jahrhunderts andauerte. Als Äbte dieser zweiten Blütezeit des Klosters ragten nach Folcuin und Heriger noch der Reformer Richard von Saint-Vanne (1020–1032) und Hugo III. (1033–1053) hervor. Die Scholaster der Abtei waren damals begehrt: Thierry de Leernes († 1087) zum Beispiel lehrte in Stablo, Verdun, Mousson und Fulda, bevor er Abt in Saint-Hubert wird. Im Skriptorium entstand die Bibel von Lobbes (1084), die sich heute in Tournai befindet und zu der mit dem Mönch Goderan sogar der Kalligraph bekannt ist. Aus der bedeutenden theologischen Schule von Lobbes gingen zudem die hervorragenden Bischöfe Burchard von Worms und Wazzo von Lüttich sowie die Äbte Olbert von Gembloux und der schon genannte Thierry (Theodorich) von Saint-Hubert hervor.
Spätestens zu Beginn des 10. Jahrhunderts wurde eine neue Klosterkirche gebaut und 920 von Bischof Stephan von Lüttich (und Abt von Lobbes) geweiht. Abt Folcuin (965–990) fügte einen Kreuzgang an, er gründete beim Kloster ein Kanonikerkapitel in Notre-Dame (St-Ursmer), das von der Mönchsabtei abhängig war. Zudem kümmerte sich der Abt um die Wiederherstellung des Besitzes und förderte den Ausbau der Klosterbibliothek mit der berühmten Schreibstube. Folcuin ist auch der Autor der Chronik Gesta abbatum Laubiensum, die als glaubhafte Quelle zur Geschichte der Abtei angesehen wird. Sein Nachfolger, Abt Heriger (990–1007), ließ ein Oratorium bauen, das Benedikt von Nursia geweiht wurde. Der Reichtum der Abtei wurde so groß, dass 1036 wiederum eine neue Klosterkirche geweiht wurde, größer als ihre Vorgängerkirchen, die aber erst unter Abt Adélard (1053–1077) baulich abgeschlossen wurde.
- Nach der Rückkehr von der dritten Romreise, bei der ihn seine beiden Gefährten Adelin (Adelinus, Adelenus) und Domitian (Domitianus, Domitien, Deumianus) begleitet hatten, erhielten die drei von Bischof Autbert die Erlaubnis, in den Hennegau zu ziehen, um dort in der Abgeschiedenheit zu beten und zu büßen. Landelin wählte eine öde Stelle an der Sambre, die nach dem dort mündenden Bach Laubach (Laubac, Laubacus) früher den Namen „Labieni Castra“ gehabt haben soll, nunmehr den Namen „Laubacum“ (Laubium, Laubiae, Lobias, Lobbes) erhielt und heute ein Dorf in Belgien ist. Dort strömten ihm jedoch immer mehr Schüler zu, darunter viele seiner ehemaligen Bandenmitglieder, so dass er sich schließlich um 650 gezwungen sah, erst eine feste Gemeinde und dann ein Kloster nach den Regeln des Hl. Benedikt zu gründen, das er mit Ländereien, die seine Familie von den fränkischen Königen erhalten hatte, ausstattete. Die Anlage wuchs schnell, und im Jahre 654 wurde die Abtei Lobbes formell geweiht. Da Landelin sich für unwürdig hielt, Abt zu sein, und lieber in der Einsamkeit leben wollte, bestimmte er einen seiner ersten Schüler, den später heiliggesprochenen Ursmar (Ursmer, Ursmarus), zum Abt; dieser vollendete die begonnenen Konventsgebäude, baute die Klosterkirche und die Kirche Notre Dame, und widmete sich der Missionsarbeit im heutigen Belgien.
Abtei Aulne (Hennegau) um 654/656 ? von Landelin von Crespin
[Bearbeiten]unweit von Thuin in der belgischen Provinz Hennegau im Tal der Sambre
Der Überlieferung nach wurde das Kloster um 656 vom später heiliggesprochenen Landelin von Crespin als Benediktinerkloster gegründet, nachdem er aus der wenige Kilometer entfernten Abtei Lobbes fortgegangen war. Er stattete das neue Kloster mit ihm von den merowingischen Frankenkönigen geschenktem Grundbesitz aus. Die Benediktiner blieben bis um 974.
Landelin von Crespin
Landelin von Crespin, auch Lando, Landolin, Landolinus und von Lobbes (* 6. Jahrhundert oder 7. Jahrhundert; † 15. Juni 686), war Klostergründer und Abt im Hennegau. Er wird in der Römisch-katholischen Kirche als Heiliger verehrt; sein Gedenktag ist der 15. Juni.
Die in verschiedenen Lebensberichten zu findenden Angaben zu seinem Geburts- wie auch seinem Todesjahr sind widersprüchlich und weichen zum Teil erheblich voneinander ab, und die Jahreszahlen der von ihm unternommenen Klostergründungen sind schwerlich mit denen vereinbar, die über seine bewegte Jugendzeit veröffentlicht worden sind. Dies liegt zum Teil an mangelnden schriftlichen Zeugnissen aus der damaligen Zeit, zum Teil wohl auch an der sein Leben umrankenden nachträglichen Legendenbildung. Seine Geburt wird verschiedentlich in die Jahre 605, 613, 625, 635 und 637 gelegt; rechnet man von den Daten der Klostergründungen zurück, die in die Zeit zwischen 650 und 670 fallen, so erscheint der Zeitraum in den beiden ersten Dekaden des 7. Jahrhunderts eher plausibel. Er starb wahrscheinlich im Jahre 686, aber auch 685 und sogar 707 werden genannt.
Landelin kam in Vaux bei Bapaume (heute im Département Pas-de-Calais) als Spross einer fränkischen Adelsfamilie, der Herren von Vaulx, zur Welt.[1] Seine Eltern sahen für ihn, als nachgeborenen Sohn, eine kirchliche Laufbahn vor. Wohl bereits im Alter von sieben Jahren kam er in die Obhut des Bischofs Autbert von Cambrai, der ihn getauft hatte und ihn nun auf den Priesterberuf vorbereiten sollte. Kurz vor seiner Weihe lief er, den Einflüsterungen zwielichtiger Verwandter folgend, jedoch davon und schloss sich einer Räuberbande an, deren Anführer er unter dem Namen „Maurosus“ schon bald wurde und fünf Jahre lang blieb.
Erst nachdem einer seiner engsten Gefährten bei einem nächtlichen Überfall getötet worden war, kam es zur Bekehrung. Im Traum soll er gesehen haben, wie böse Geister die Seele seines Kumpans in die Hölle führten, während ein Engel Landelin zur Umkehr und Buße ermahnte. Daraufhin verließ er seine Spießgesellen und kehrte reumütig zu seinem Erzieher Autbert zurück. Dieser nahm ihn wieder bei sich auf und unterwarf ihn einem rigorosen Bußregiment. Bald darauf wurde Landelin Mönch. Er unternahm drei Pilgerreisen nach Rom und wurde nach der ersten zum Diakon und nach der zweiten zum Priester geweiht.
Landelin blieb bis 654 in Lobbes. Dann zog er in den Weiler Aulne (Aune, Alna), heute Teil der Gemeinde Thuin in der Provinz Hainaut in Belgien, wenige Kilometer von Lobbes entfernt, und stiftete dort im Jahre 656 an der Sambre ein zweites Benediktiner-Kloster, die Abtei Aulne, das er ebenfalls mit von den Frankenkönigen geschenktem Grundbesitz ausstattete.
Abtei Waslere (Hennegau) 657 von Landelin von Crespin
[Bearbeiten]im heutigen Ort Wallers-en-Fagne im Département Nord (= u.a. der franz. Teil des Hennegaus), in der Region Hauts-de-France in Frankreich.
Im Jahre 657 gründete Landelin von Crespin auf Besitz, den seine Familie von dem Merowinger-König Dagobert I. erhalten hatte, einige Kilometer südlich der von ihm wenige Jahre zuvor gegründeten Abtei Aulne, die Abtei Waslere. Er widmete sie den Aposteln Petrus und Paulus. Er oder sein Schüler und Nachfolger Ursmar von Lobbes ernannte den später heiliggesprochenen Dodo zum ersten Abt. Dodo schenkte dem Kloster seinen gesamten weltlichen Besitz.
Das Kloster, eines der vier von Landelin gegründeten (die anderen waren Lobbes, Aulne und Crespin), wurde bereits im 9. Jahrhundert von marodierenden Wikingern zerstört; von ihm sind kaum noch Spuren vorhanden.
Im Jahre 657 gründete Landelin von Crespin auf Besitz, den seine Familie von König Dagobert I. geschenkt bekommen hatte, einige Kilometer südlich der von ihm zuvor gegründeten Abtei Aulne die Abtei Waslere, die er den Aposteln Petrus und Paulus widmete und in der er den später heiliggesprochenen Dodo als Abt einsetzte. Das Kloster wurde bereits im Jahre 870 von marodierenden Wikingern zerstört; von ihm sind kaum noch Spuren vorhanden.
Kloster Crespin (Hennegau) um 670 von Landelin von Crespin
[Bearbeiten]Getrieben vom Wunsch nach Einsamkeit zog er schon bald darauf mit Adelin und Domitian in den Wald von Amblise im Hennegau zwischen Valenciennes und Mons und errichtete dort eine hölzerne Zelle am Ufer der Haine, die bei Condé-sur-l’Escaut in die Schelde mündet. Als der Besitzer des Waldes als Preis für das unerlaubte Absägen von Ästen ihnen ihre Kleider nehmen wollte, wurde er gelähmt; erst nach Herausgabe der Kleidung wurde er von Landelin wieder geheilt. Auch soll nach seinem Gebet an der Stelle, an der Landelin seinen Stab auf die Erde stieß, eine starke Quelle hervorgetreten sein, deren kräuselnde Wellen („crispantibus undis“) ihn dazu bewogen, den Ort „Crispinium“ (Crespin) zu nennen. Der Ruf der drei Eremiten und die Erzählungen von Landelins wundersamen Taten lockten zunehmend neue Schüler herbei, so dass Landelin eine Kapelle bauen ließ, die dann zur Keimzelle des wohl um 670 geweihten und dem Apostel Petrus gewidmeten Benediktiner-Klosters Crespin wurde.[2] Landelin wurde sein erster Abt, baute sich aber in der Nähe eine eigene kleine Klause, wo er sich gewöhnlich aufhielt, um in der Abgeschiedenheit zu beten. Auch seine beiden Getreuen Adelin und Domitian zogen in abseits gelegene Hütten.
Landelin starb in Crespin, wohl am 15. Juni 686, und wurde in der dortigen Klosterkirche beigesetzt.
Das ehemalige Kloster Crespin in der nordfranzösischen Gemeinde Crespin im Département Nord wurde wahrscheinlich um das Jahr 670 von dem später heiliggesprochenen Landelin von Crespin († um 686) gegründet, der auch sein erster Abt war und dort starb.
Landelin, ein ehemaliger Straßenräuber von hochadliger Abstammung, der nach seiner Bekehrung im nördlichen Frankenreich missionierte, hatte zuvor bereits die Abteien in Lobbes (um 650), Aulne (656) und Wallers (Waslere) (657) gegründet. Laut Überlieferung zog er später mit zwei Schülern in den Wald im Hennegau zwischen Valenciennes und Mons und errichtete dort eine hölzerne Zelle am Ufer der Haine, die bei Condé-sur-l’Escaut in die Schelde mündet. Als der Besitzer des Waldes als Preis für das unerlaubte Absägen von Ästen ihnen ihre Kleider nehmen wollte, wurde er gelähmt; erst nach Herausgabe der Kleidung wurde er von Landelin wieder geheilt. Auch soll nach seinem Gebet an der Stelle, an der er seinen Stab auf die Erde stieß, eine starke Quelle hervorgetreten sein, deren kräuselnde Wellen (crispantibus undis) ihn dazu bewogen, den Ort „Crispinium“ (Crespin) zu nennen. Der Ruf der drei Eremiten und die Erzählungen von diesen Wundertaten lockten zunehmend neue Schüler herbei, so dass Landelin eine Kapelle bauen ließ, die zur Keimzelle des dem Apostel Petrus gewidmeten Benediktiner-Klosters wurde. Landelin wurde sein erster Abt. Er starb dort, wahrscheinlich im Jahre 686, und wurde in der Klosterkirche beigesetzt.
Geschichte
Das Kloster blühte zunächst auf, denn es hatte den Ruf, dass dort wegen der Fürbitte Landelins viele Wunder geschähen, geriet dann aber im 9. Jahrhundert zunehmend in Gefahr, von Wikingern auf deren Raubzügen geplündert oder gar zerstört zu werden. Um dieser Gefahr zu begegnen, wurden Landelins Reliquien wohl im Jahre 836 nach Boke bei Paderborn überführt.[2] Tatsächlich wurde die Abtei im Jahre 870 von den Wikingern zerstört. Nach ihrem baldigen Wiederaufbau wurde sie aber zunächst nicht wieder zum Kloster geweiht, sondern von Weltpriestern besetzt. Erst im Jahre 1080 wurde sie wieder den Benediktinern übergeben. Von 1080 bis 1802, als das Kloster in der napoleonischen Zeit aufgelöst wurde, amtierten insgesamt 48 Äbte in Crespin. Nach der Auflösung wurde der Klosterbesitz verkauft bzw. geplündert.
Von der wohl um 673 erbauten Abteikirche sind heute nur noch Reste geblieben. Von der übrigen Klosteranlage sind nur noch das ehemalige Haus des Abtes, in dem heute Mietwohnungen sind, und einige Nebengebäude erhalten.
Im Jahr 642, nachdem er die Abteien von Lobbes , Aulne und dann die von Wallers in der Thiérache gegründet hatte , kam der heilige Landelin mit Hilfe zweier Jünger ( Adelin und Domitian) in den Wald von Amblise, um die dort lebende Bevölkerung zu evangelisieren.
Im Jahr 648 wurden die ersten Holzhütten gebaut. Der heilige Landelin steckte seinen Stab in die Erde und ließ eine Quelle entstehen, deren Wasser in Hülle und Fülle fließende Wellen erzeugte. Dieser Ort wurde Crespin genannt (dieser Ort ist heute noch sichtbar, der Saint-Landelin-Brunnen befindet sich im Bois du Compound)? [ausweichend]
Saint Landelin hielt den Ort für zu sumpfig, verließ ihn, ging etwa eine Meile zurück in den Wald und baute eine dem Heiligen Petrus geweihte Kirche. Diese Abtei wurde nach der Rückkehr der Benediktiner Kloster Saint-Landelin genannt.
Die Abtei liegt dort, wo der Quinquerniau (Bach, der vom Saint-Landelin-Brunnen gespeist wird) in den Fluss Honniau mündet . Landelin starb am15. Juni 686.