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Projekt:Klassifikation der Expressionen und Ausdrucksverhalten/Katalog/Expression 0000

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Expression 0000


Kein Ausdruck







Diese Gruppe soll alle menschlichen Bewegungen und Zustände umfassen, in die zweifelsfrei keine Ausdrucksmuster einkombiniert sind. Sie ist deshalb die größte Gruppe, aber auch die, über die es aus ausdruckspsychologischer Sicht am wenigsten zu sagen gibt.

Die Gruppe kommt nur durch die Analyse der Ausdrucksmuster zustande, nicht durch einen Eindruck.

Zugeordnete Musterschlüssel

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  • schwarter Text = Musterbeschreibung
  • grauer Text = Interpretationen

In diesem Abschnitt werden die Ausdrucksmuster mit schwarzem Text neutral beschrieben. Über diese Ausdrucksmuster sollte es wenige Meinungsverschiedenheiten geben. Mit grauer Text werden inhaltliche Bedeutungen, Angaben zu Herkunft nd Verbreitung und anderen Merkmalen der Ausdrucksmuster beschrieben. Hier kann es verschiedene Ansichten geben, die einander gleichberechtigt gegenüber gestellt werden.


.90000 Geringe Muskeltonik (entspanntes Gesicht / Körper)

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Dieser Musterschlüssel soll verwendet werden, wenn die Muskulatur eine geringe Tonik aufweist und „entspannt“ ist. Dann liegt weder ein Ausdrucksmuster vor, noch eine andere aktive Bewegung.

Beispiele für entspannte Gesichter

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Die Beispiele A und B zeigen Gesichter, die instruiert entspannt wurden. Bild C enthält zum Vergleich eine Mitbeteiligung der unteren Augenlider im Sinne von AU07, der einen angespannten oder konzentrierten Eindruck macht. Entspannt ist hingegen der linke distale Brauenbereich, der physiologisch bedingt im stehenden Bild an AU02 erinnern könnte. Es handelt sich hier nicht um eine Miene.

Beispiele für schlafende Gesichter

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Während des Schlafs oder in Trance ist das Gesicht oft entspannt und ausdruckslos. Während des Schlaf werden mitunter Ausdrücke gezeigt, die aber oft wenig musterhaft differenziert sind. Während der REM-Schlafphasen zeigen sich aber auch Ausdrucksmuster. Sie scheinen (nach meiner Ansicht) aber in ihrem syntaktoiden Ablauf verändert und wechseln einander auf eine andere Weise ab als im Wachzustand.

Die Gesichtstonik sinkt bei schlafenden Gesichtern auf einen Tiefpunkt. Hierbei kommt es insbesondere bei jungen Personen oft zu einer Öffnung der Oberlippe zum Nasion hin, die durch die Eigenspannung der Haut und Unterhautschichten bedingt ist.

Beispiele für entspannte Körper

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Anders als entstpannte Gesichter können entspannte Körper auch Positionen einnehmen, die im stehenden Bild nicht einfach als entspannt zu erkennen sind. Eine völlige Relaxation der Muskeln ist hierbei nicht nötig, sofern nur keine Willkürbewegungen vorgenommen werden.

Die Willkürmotorik selbst kann aber auch ausdruckslos ausgeführt werden, nämlich wenn keine aktiv erzeugten Muster gezeigt werden. Im Bereich der Gesten findet man solche ausdruckslosen Handlungen oft bei Handwerkern, die allein arbeiten.

Beispiele für schlafende Körper

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Schlafende Körper können auch in allen möglichen Positionen liegen. Hier tritt jedoch in jedem Fall eine völlig Erschlaffung der Muskulatur ein, sodass der Körper (im Tiefschlaf) nur noch seinen biomechanischen Eigenheiten und der Schwerkraft gehorcht.

Ein Sonderfall ist das Schlafen im Weltraum. Hierbei nimmt der Rumpf eine leicht gekrümmte Haltung ein, die Arme gehen in seitliche Vorderhaltung, die Beine werden leicht angeknickt. Bewußtlose Personen, die im Wasser auf den Boden sinken, zeigen eine ähnliche Haltung.

Projekt:Klassifikation der Expressionen und Ausdrucksverhalten/Katalog/.90000


.90001 Äußere oder mechanische Verformung

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Wird der Körper der Person durch äußere Umstände willkürlich oder unwillkürlich in irgendeiner Weise verformt oder verzerrt, sei es durch Berührung mit Händen oder Gegenständen, durch starken Winddruck beim Autofahren oder im Windkanal, oder auch durch Fliehkräfte, wie es im Sport oder bei Piloten schneller Flugzeuge vorkommen kann, so liegt in dem entstehenden Zustand kein Ausdrucksverhalten vor.

Dieser Musterschlüssel soll auch verwendet werden, wenn die zur Verformung (durch die Person, den Gegenüber oder einen Dritten) notwendigen Bewegungen ausdrucksmusterhaft sind.

Beispiele

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Werden Gesichter gegen Glasscheiben gedrückt, sind diese Verformungen oft gut zu beobachten. Gleichzeitig können Faxen vorliegen, die man davon unterscheiden sollte.

Projekt:Klassifikation der Expressionen und Ausdrucksverhalten/Katalog/.90001


.90011 Physiologische Eigenheiten

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Dieser Musterschlüssel beinhaltet alle physiologischen Eigenheiten von Personen, die so aussehen, als wären sie Ausdrücke. Die gefahr der Verwechslung ist insbesondere für Haltungsausdrücke gegeben.

Häufig gewinnt man Eindrücke von Personen, die aufgrund physiologischer Eigenheiten im Gesicht entstehen. Insbesondere bei kurzen oder flüchtigen Blicken und auch Bildern ist das so, weil sich die Bewegung - die wichtiger Bestandteil des Ausdrucksmusters sind und sehr stark zum Sinngehalt beitragen - nicht voll auswirken können.

Bei längerer Betrachtung der Person verschwinden die physiologisch bedingten Eindrücke rasch, weil Ausdrucksverhalten als musterhafte Modulation der vorher bestehenden Gesichtsstruktur und nicht als ein absoluter Ausdruck funktioniert.

Beispiele

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Bei jungen Menschen, insbesondere Frauen findet man sehr oft eine spannungsbedingte Öffnung der Oberlippe. Die Oberlippe kann auch dann gehoben sein, wenn das Gesicht völlig frei von Ausdrucksspannungen ist.

Projekt:Klassifikation der Expressionen und Ausdrucksverhalten/Katalog/.90011

Abgrenzung dieser Expression

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Fußnoten

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