Projekt:Mathematik in Natur und Technik/LdL
Informationen über LdL
[Bearbeiten]Lernen durch Lehren (LdL) ist eine Methode, in der die Schülerinnen und Schüler Unterricht für ihre Mitschüler gestalten. Dabei ist LdL viel mehr als reines "Referatehalten": Die Schüler wählen unterschiedliche Sozialformen und Methoden und stellen ihren Mitschülern Aufgaben, die anschließend z.B. gemeinsam diskutiert werden - unter Leitung der Schüler. LdL wurde von Jean-Pol Martin entwickelt.
Auf den folgenden Seiten können Sie sich über LdL informieren:
- Wikipedia-Artikel zu LdL
- Ein Video vom EduCamp in Ilmenau, in dem Jean-Pol Martin u.a. die Methode LdL beschreibt.
- Die LdL-Projektseite mit zahlreichen Informationen (insbesondere die Videos aus "Treibhäuser der Zukunft" sind interessant; ganz nach unten scrollen!)
- Aufsatz über LdL
- Video einer Mathe-Übungsstunde (Klasse 13) und Interview mit Erich Hammer (dem Lehrer)
- ZEIT-Artikel über LdL (mit interessanter Diskussion)
- Glossar
- Der Klassenraumdiskurs nach LdL: Klassenraumdiskurs
- Verhaltensbasics: wie verhalten sich Neuronen?
Haben Sie noch interessante Quellen gefunden? Dann ergänzen Sie einfach die Liste!
Diskussionsbereich
[Bearbeiten]Stellen Sie hier Ihre Gedanken über LdL ein und diskutieren Sie gemeinsam darüber! Was fasziniert Sie an dieser Methode? Was sehen Sie kritisch? Haben Sie etwas nicht verstanden? Schreiben Sie es einfach hier hinein. Gehen Sie außerdem auf die Kommentare der anderen Teilnehmer ein, sodass eine interessante Diskussion entsteht! (Bitte denken Sie daran, Ihre Beiträge mit dem Unterschrift-Button zu signieren, damit man nachvollziehen kann, wer was gesagt hat) --Cspannagel 21:48, 15. Okt. 2008 (CEST)
- Lehren durch Lernen...Schüler unterrichten Schüler..aber wie kann so in kurzer Zeit tiefgründiges Wissen vermittelt werden bzw. wie kann man als Lehrer so den vorgegeben Lehrplan erfüllen? Prinzipiell finde ich das eine sehr gute Idee..aber ich denke nicht, dass eine dauerhafte Durchführung in der Praxis möglich ist..oder? --Johanna W. 20:14, 6. Mai 2009 (CEST)
- Tiefgründiges Wissen bzw. Verständnis verlangt viel Eigeninitiative seitens der Lernenden, sprich viel Vorbereitung und Mitarbeit/Mitdenken während der gemeinsamen Sitzungen. Wenn ich mich an meine Zeit als Schüler zurückerinnere, war ich oft froh, mit möglichst wenig Aufwand durch die Woche zu kommen. Aber vielleicht kann so eine Einstellung geändert werden, wenn man merkt, dass das, was da eigentlich erarbeitet wird, wirklich etwas mit einem selbst zu tun hat ("Man hat es ja selbst entdeckt/durchdrungen"). --PhilippG 22:46, 6. Mai 2009 (CEST)
- Wenn ich den "Aufsatz" zu LdL richtig verstanden habe, geht mit der regelmäßigen Durchführung dieses Konzepts gar nicht so viel "Stoff" verloren. Es heißt, die Schüler/innen würden mit der Zeit selbst die Kompetenz entwickeln, sich neue Lernziele zu setzen. Ein selbstgestecktes und erreichtes Ziel sitzt bestimmt sicherer als ein nach Lehr- oder Bildungsplan "abgehaktes". Hört sich doch gar nicht so schlecht an. Scheinbar ist das ja gerade ein wichtiger Punkt. Weg vom abhaken, sich als Schüler berieseln lassen etc. Dieses Konzept erfordert ein anderes Denken, auf das man sich als Lehrer natürlich einlassen muß.--Grillmeister 17:56, 7. Mai 2009 (CEST)
- So wie ich das sehe ist die Methode LdL als Exponentialfunktion zu sehen. Am Anfang wird der zu vermittelnde Stoff nicht wirklich gut von den Schülern an die anderen Schüler weitergegeben. Sobald die Schüler jedoch Übung in dieser Methode haben und den Spaß und ihr Interesse geweckt wurden, wird sich der Erfolg schnell zeigen. Ich habe dieses Phänomen selbst an einer Schule gesehen. Dort wurde im Physikunterricht sehr oft solch ein Unterricht von Schülern gehalten. Ich fand es fast schon erschreckend, wie Schüler aus einer siebten Klasse vor ihre Mitschüler traten und ihre Stunde hielten. Viele Lehrer, die ich zu meiner Schulzeit hatte, könnten einiges von diesen Schülern lernen. Fazit: Sobald der ganze Zug mal ins rollen gekommen ist, ist er nicht mehr aufzuhalten. :) --Doe 21:57, 7. Mai 2009 (CEST)
- Ich denke, um diesen Anfangsschwierigkeiten von LDL entgegen zu wirken, wäre es von Vorteil LDL nicht erst in der Sekundarstufe einzuführen, sondern es schon in der Grundschule sequenziell anzuwenden. Natürlich meine ich dabei nicht, dass Grundschüler/innen eigenständig Unterricht vorbereiten, aber man könnte sie schon langsam an die Moderationssituation heranführen.--Bastian K. 00:40, 8. Mai 2009 (CEST)
- Ich denke auch, dass die Methode gerade für den Schüler, der den Stoff vermittelt, einen großen Lernerfolgt bietet. Durch intensive Auseinandersetzung mit dem Stoff und Austausch mit Lehrer und anderen Schülern in der Vorbereitungsphase eignet sich der Schüler ohne "bewusst zu lernen" das Wissen an. Ich halte es auch für wichtig bereits in der Grundschule solche Methoden durchzuführen, damit die Schüler lernen, frei vor der Klasse zu sprechen. Probleme sehe darin, die Methode in Klassen umzusetzen, in denen das Zusammengehörigkeitsgefühl nicht wirklich vorhanden ist.Oder wie seht ihr das?--Tanjak 09:40, 8. Mai 2009 (CEST)
- Mmh... ist es dann nicht gerade eine Möglichkeit und Chance, das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken? --Cspannagel 23:38, 8. Mai 2009 (CEST)
- Der Twitter-Einladung von @spannagel folgend, melede ich mich nur als Zaungast und Farbtupfer zu Wort, um das schweigende Web da draußen zu vertreten: "Ein selbstgestecktes und erreichtes Ziel sitzt bestimmt sicherer als ein nach Lehr- oder Bildungsplan 'abgehaktes'." Ja, genau, das ist der Kernsatz, aber das klingt hier noch so unsicher ;) "Who does the talking is who does the learning", hat gerade eine US-Lern-Expertin getwittert. (Zur Not kann es auch mal die "innere Rede" sein, das Räsonnieren im Kopf, aber auch diese stumme Konversation muss erst in Gang kommen.) Das ist die ebenso schlichte wie unumgängliche Wahrheit. Das man anders eigentlich nichts lernt, ist ja das offenbare "dirty little secret" der Schule seit 100 Jahren. Weswegen ich in 9 Jahren Gymnasium scheußlich schlecht Englisch gelernt habe, miserabel Mathe usw. Was im übrigen ja alle Schülergenerationen auch immer schon gewusst haben.(Eine gute Frage ist ja, was man positiv mitnimmt: Es gibt schon etwas, wenn man Glück hat, aber es ist nie der Unterricht-als-Stoff. Und es ist viel zu wenig und zu zufällig, an dem irrsinnigen institutionellen Aufwand gemessen.)-- [| Martin L.] 78.50.201.154 09:46, 8. Mai 2009 (CEST)
- Ok, dann spiele ich mal den Advocatus Diaboli und streue ein paar Haare in die Suppe, obwohl sie mir bisher ganz gut schmeckt:)
- Wie kann dieses Konzept (welches sich Formal vor allem durch die fehlende Notenvergabe auszeichnet)an einer Regelschule eingeführt werden?
- Das Konzept wurde an der Regelschule entwickelt und wird bis heute angewandt, von ein paar tausend Lehrern. Das mit der Freiheit von Noten ist nur eine Spezialität von mir.--Jeanpol 05:54, 10. Mai 2009 (CEST)
- Ist es dem Lehrer möglich jeden Stoff vom Lehrplan als herausragend interessant darzustellen, so dass LdL "immer" funktioniert?--FrisdeeHeidee 19:19, 9. Mai 2009 (CEST)
- Gerade die Aufgabe, einen uninteressanten Stoff interessant darzustellen ist die richtige Herausforderung. Etwas Interessantes interessant anzubieten kann jeder. Wir müssen die Schüler darauf trainieren, Langweiliges spannend zu vermitteln. Eine solche Fähigkeit braucht man im Leben auch.--Jeanpol 05:54, 10. Mai 2009 (CEST)
- Wie kann dieses Konzept (welches sich Formal vor allem durch die fehlende Notenvergabe auszeichnet)an einer Regelschule eingeführt werden?
- Hm...ich hab mich echt angestrengt Gründe GEGEN LdL zu finden. Klar ist, dass es eine Abkehr vom Bekannten Lehren darstellt, und somit von den Lehrenden neu gelernt werden muss. Da Lernprozesse schmerzhaft und anstrengend sind, dürfte dies vor allem für "fertige", aber auch für werdende Lehrer nicht einfach sein.--FrisdeeHeidee 19:19, 9. Mai 2009 (CEST)
- Welche Rolle spielen bei dem Konzept LdL eigentlich der Methodenwechsel, Wechsel der Sozialform, etc.? Hat es auch Bestand bei einer Lehrprobe, oder sollte man in diesem Fall doch lieber auf eine konventionelle Lehrmethode zurückgreifen?--Grillmeister 17:42, 10. Mai 2009 (CEST)
- Man muss den Schülern immer wieder Ideen einflüstern, auch Methodenwechsel. Als Referendar empfiehlt es sich nicht, eine LdL-Stunde zu präsentieren. Die Seminarlehrer wollen sehen, was der Referendar kann.--Jeanpol 19:29, 10. Mai 2009 (CEST)
Kommentare jeanpol
[Bearbeiten]Sie haben alle die Methode richtig erfasst.
- Prinzipiell finde ich das eine sehr gute Idee..aber ich denke nicht, dass eine dauerhafte Durchführung in der Praxis möglich ist..oder?
- Doch sie ist möglich und meistens sehr erfolgreich. Sie verlangt aber viel Einsatz und Können vom Lehrer.
- Aber vielleicht kann so eine Einstellung geändert werden, wenn man merkt, dass das, was da eigentlich erarbeitet wird, wirklich etwas mit einem selbst zu tun hat
- So ist es ("Selbswirksamkeit")
- ...gar nicht so viel "Stoff" verloren.
- Im Gegenteil, ich behandle vielmehr Stoff als mit traditionellen Methoden, weil die Schüler den Stoff in die Tiefe verarbeiten.
- Am Anfang wird der zu vermittelnde Stoff nicht wirklich gut von den Schülern an die anderen Schüler weitergegeben. Sobald die Schüler jedoch Übung in dieser Methode haben und den Spaß und ihr Interesse geweckt wurden, wird sich der Erfolg schnell zeigen.
- Genauso ist es.
- Ich fand es fast schon erschreckend, wie Schüler aus einer siebten Klasse vor ihre Mitschüler traten und ihre Stunde hielten.
- Ja, es ist tatsächlich erschreckend, wie sehr man die Schüler unterschätzt.
- Fazit: Sobald der ganze Zug mal ins rollen gekommen ist, ist er nicht mehr aufzuhalten.
- Nun ja...:-))) Man muss trotzdem permanent anschieben und "pushen"
- ...aber man könnte sie schon langsam an die Moderationssituation heranführen.
- Ja, so geschieht es auch in einigen Grundschulklassen.
- Ich finde, die Methode klingt vielversprechend. Wegen der gewünschten Methodenvielfalt würde ich aber nicht nur auf LDL bauen.
- Die Methodenvielfalt gibt es innerhalb von LdL! Die Schüler bereiten Unterricht für die Mitschüler vor - d.h. sie halten nicht nur ein Referat oder einen Vortrag, sondern überlegen sich auf Aufgaben, Partnerarbeiten, Gruppendiskussionen! LdL ist nicht gleichbedeutend mit einer methodischen Monokultur; die Methodenvielfalt kann hier genauso wie bei klassischem Unterricht umgesetzt werden - eben nur von den "Schülerlehrern". --Cspannagel 22:24, 10. Mai 2009 (CEST)
- Gefahr sehe ich bei Lehrerpersönlichekeiten, welche die Unterrichtsplanung gerne aus der Hand geben, um die schöne Freizeit zu geniesen. Ich denke die Methode funktioniert nur richtig, wenn auch der Lehrer sich eingehend mit dem Thema beschäftigt.
Viel Spaß noch!--Jeanpol 05:55, 8. Mai 2009 (CEST)
- Zum Thema "Selbst" hab ich auch mal einen Weblog-Beitrag verfasst (falls jemand mal reinschauen möchte): LdL und das Selbst --Cspannagel 23:41, 8. Mai 2009 (CEST)
- Probleme sehe darin, die Methode in Klassen umzusetzen, in denen das Zusammengehörigkeitsgefühl nicht wirklich vorhanden ist.Oder wie seht ihr das?-
- Da ist was dran. Das verhindert nicht LdL, aber es erschwert es.
Weitere Kommentare
[Bearbeiten]- Weg vom abhaken, sich als Schüler berieseln lassen etc. Dieses Konzept erfordert ein anderes Denken, auf das man sich als Lehrer natürlich einlassen muß.
ich glaube, dass ist einer der hauptpunkte - das lernen an sich muss sowohl von schüler- als auch von lehrerseite neu gedacht werden. das braucht am anfang auch mut - von beiden seiten übrigens. wünsche weiterhin erfolgreiches arbeiten,--Winklerbeatrice 08:46, 8. Mai 2009 (CEST)