Projekt Diskussion:Asoziale Marktwirtschaft/Wirtschaftsgebaren
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[Bearbeiten]Betrugsfall: Finanzaufsicht greift bei Volksbank Düsseldorf durch
SZ 18.11.2024
Der Vorstand des Geldinstituts fiel wohl auf eine Betrügerin herein – plötzlich waren hundert Millionen Euro weg. Jetzt zieht die Bafin Konsequenzen.
Finanzaufsicht greift bei Volksbank Düsseldorf durch
Als Reaktion auf einen spektakulären Betrugsfall hat die Finanzaufsicht Bafin nun die komplette oberste Führungsmannschaft bei der Volksbank Düsseldorf Neuss ausgetauscht: Nach Vorstandschef Rainer Mellis muss auch seine Vorstandskollegin Jessica Jüntgen ihr Mandat niederlegen – dem Vernehmen nach auf Druck der Bafin, was die Behörde nicht kommentieren möchte.
Interimistisch übernimmt mit Michael Horf, ein früherer Geschäftsleiter der Degussa Bank, die Leitung. Ihn hat die Bafin als Sonderbeauftragten geschickt – eine Maßnahme, zu der die Behörde selten greift. Er werde das Geldhaus zusammen mit einem Generalbevollmächtigten führen, um diese „wieder in normale Fahrwasser zu führen“, wie die Bank am Montag mitteilte. In Anbetracht eines internationalen Betrugsfalles, bei dem die Volksbank „instrumentalisiert“ worden sei, hätten der Aufsichtsrat und Jessica Jüntgen einvernehmlich sicherstellen wollen, „dass eine Aufklärung transparent erfolgen kann“, hieß es weiter. Vorstandschef Mellis hatte sein Amt schon ein paar Tage zuvor niedergelegt. Parallel prüfe auch der Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) „die Funktionsfähigkeiten“ der Volksbank.
Der „Fall Düsseldorf“ hält derzeit das genossenschaftliche Bankenlager in Atem. Es ist bereits das dritte Institut der Gruppe, das innerhalb kürzester Zeit Hilfe von der genossenschaftlichen Sicherungseinrichtung beantragen muss. Zuvor war die Volksbank Schmalkalden in Thüringen kollabiert, deren Vorstandschef sich unter anderem ein europaweites Beteiligungsportfolio aufgebaut hatte, inklusive landwirtschaftlichen Fuhrparks. Fast zeitgleich hatte sich auch die Volksbank Dortmund-Nordwest mit Immobilienfonds verspekuliert.
In Düsseldorf war man nun auf eine wohl kriminelle Kundin hereingefallen, die von dem Firmenkonto eines französischen Unternehmens bei der Volksbank über ein anderes Konto in der Türkei 100 Millionen Euro hatte verschwinden lassen. Die Einlagensumme war ungewöhnlich hoch; zudem hätte das Geld wohl nicht einfach so Richtung Türkei transferiert werden dürfen. Inzwischen ermitteln auch die Staatsanwaltschaften in Düsseldorf und Paris.
Unter den Volksbanken – die als brav und solide gelten – wird inzwischen hinter vorgehaltener Hand diskutiert, ob die Kontrollen ausreichen, die einzelnen Banken im Zaum zu halten. Bislang sind es zwar nur Einzelfälle, die bei 700 Volksbanken vorkommen können, das möchte jedenfalls der Bundesverband BVR weismachen. Einige fragen sich aber, ob das genossenschaftliche Modell („Einer für alle und alle für einen“) auch zum Zocken einlädt. Weil die Vorstände wissen: Wenn ihre Bank Hilfe braucht, fängt es ja die Gruppe auf.
Die drei Stützungsfälle dürften den Verbund zusammen jedenfalls mehrere hundert Millionen Euro kosten. Mit geschätzt vier bis sechs Milliarden Euro ist die Sicherungseinrichtung der Volksbanken zwar gut gefüllt – noch dazu haben Institute zuletzt bestens verdient. Doch der Reputationsschaden sei bereits spürbar, heißt es im Verbund.
--Methodios (Diskussion) 06:52, 19. Nov. 2024 (CET)
Effenberg-Bank
[Bearbeiten]Tagesschau 28.9.2023
[Bearbeiten]Neue Untersuchung der Finanzaufsicht
Schwere Vorwürfe gegen "Effenberg-Bank"
Tagesschau
Stand: 28.09.2023 16:41 Uhr
Die BaFin attestiert der Volks- und Raiffeisenbank Bad Salzungen Schmalkalden eine zu riskante Geschäftspolitik. Es geht um Millionenkredite, fragwürdige Immobilienbewertungen - und um Fußball. Schon vor Jahren sorgte die Bank für Schlagzeilen.
Von Daniel Hoh, SWR
Die Volks- und Raiffeisenbank (VR-Bank) Bad Salzungen Schmalkalden steht im Fokus der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Das geht aus Dokumenten hervor, die dem ARD-Politikmagazin Report Mainz vorliegen. Die Volksbank aus Thüringen, die im vergangenen Jahr mit der Raiffeisenbank Borken Nordhessen fusionierte, wurde bundesweit wegen Stefan Effenberg bekannt.Der Ex-Fußballprofi ist seit 2018 Mitarbeiter der Bank, deshalb wird das Geldhaus in diversen Medien auch als "Effenberg-Bank" oder "Fußball-Bank" bezeichnet. Mehrere Vereine aus der 1. und 2. Bundesliga sind Kunden des Kreditinstituts.Schon in der Vergangenheit stand die Bank wegen eines Streits mit der Finanzaufsicht in den Schlagzeilen. Es ging auch hier um die Geschäftspolitik und die Risikostrategie der Thüringer Volksbank. 2018 führte die Staatsanwaltschaft Mühlhausen ein Ermittlungsverfahren gegen deren Vorstandsvorsitzenden, wegen des Verdachts der Untreue bei einem Immobiliengeschäft.Der Bankchef hatte den Vorwurf stets bestritten. Die Ermittlungen wurden später eingestellt, gegen Zahlung einer Geldauflage in Höhe von 240.000 Euro. Zwischenzeitlich hatte die BaFin versucht, den Vorstandschef abzuberufen.Außergewöhnliche Mängel festgestelltIn einem aktuellen Bescheid der BaFin heißt es nun, dass in der Bank weiterhin Mängel bestehen, "die von der Anzahl und Schwere in erheblichem Maße aus dem üblichen Rahmen einer Bank und Genossenschaftsbank fallen." Die Prüfung der BaFin fand im Rahmen des sogenannten SREP statt ("Supervisory Review and Evalution Process"), ein einheitlicher Überprüfungs- und Bewertungsprozess in der EU.Darin werden unter anderem die Tragfähigkeit von Geschäftsmodellen, das Risiko-Management, die Governance-Strukturen sowie die Kapital- und Liquiditätsrisiken von Banken analysiert. Bereits im Frühjahr hatte die Bundesbank eine Sonderprüfung der VR-Bank durchgeführt und dabei schon erhebliche Defizite festgestellt.Kritik an riskanten KreditvergabenDie Kritik der Finanzaufsicht BaFin bezieht sich unter anderem auf vergebene Großkredite der VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden. So sollen Darlehen an mehrere Fußball-Profivereine nicht immer mit ausreichend hinterlegten Sicherheiten vergeben worden sein. Die Bank habe damit gegen eigene Kreditleitlinien verstoßen.Dieses Vorgehen bezieht sich laut BaFin auch auf einige Auslandsgeschäfte der hessisch-thüringischen Volksbank. So habe man sich etwa über eine Firma in Zypern an einem Projekt in Griechenland beteiligt, das die kommerzielle Nutzung einer Wasserquelle am Berg Athos in der dortigen Mönchsrepublik vorsieht. Das Ergebnis war eine Fehlinvestition in Höhe von 19 Millionen Euro. Allgemein kommt die BaFin zu dem Schluss, dass die Bank eine "erhebliche Risikoneigung" zeige.Vorwurf: Fragwürdige Geschäftspartner und hohe ImmobilienbewertungenDie SREP-Überprüfung beanstandet zudem "erhebliche gravierende Feststellungen" bei der Geldwäsche-Prävention. So hat die VR-Bank laut BaFin zum Beispiel Kredite in Höhe von insgesamt rund 18 Millionen Euro an einen russischen und einen zypriotischen Staatsbürger vergeben, die schon mit Geldwäsche- und Terrorismusfinanzierung in Verbindung gebracht worden seien. Die investigative Rechercheplattform OCCRP lege Verbindungen beider Personen zur russischen Staatsbank VTB nahe.Ein dritter, wichtiger Block in der SREP-Überprüfung betrifft den Immobiliensektor. In Deutschland hat die VR-Bank etliche Gebäude erworben, die früher unter anderem im Eigentum der Commerzbank gewesen sind. Auffällig ist laut Aufsichtsbehörde, dass der hauseigene Gutachter der VR-Bank diesen Immobilien in der Bilanz "erhebliche Wertsteigerungen" zugebilligt habe - binnen eines sehr kurzen Zeitraums.So soll die Commerzbank ein Immobilien-Portfolio mit rund zwei Dutzend Gebäuden im vergangenen Herbst für rund 21 Millionen Euro an die VR-Bank verkauft haben - bewertet würde sie aktuell von der hessisch-thüringischen Volksbank aber mit rund 50 Millionen Euro.Bank verweist auf konstruktive Gespräche mit der AufsichtAuf Anfrage von Report Mainz wollte sich die VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden weder zu konkreten Vorwürfen der Finanzaufsicht noch zu allgemeineren Fragen äußern und verwies auf das Bankgeheimnis. In der Sache sei das Kreditinstitut derzeit damit befasst, die aufgeworfenen Fragen in einem "konstruktiven Dialog" mit der Bundesbank, der BaFin und dem Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) zu klären.Nach Informationen von Report Mainz waren in der vergangenen Aufsichtsratssitzung der Bank auch Vertreter von BaFin und BVR anwesend. Die Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland haben schon vor Jahrzehnten ein Sicherungssystem installiert, mit dem im Krisenfall einzelne Institute von den übrigen Mitgliedern finanziell aufgefangen werden.Die Überprüfung der BaFin kommt insgesamt zu dem Ergebnis, dass die VR-Bank ihre Eigenkapitalquote deutlich erhöhen soll. In dem Bescheid wird das Institut aufgefordert, statt mindestens acht Prozent künftig 14 Prozent an Eigenmitteln vorzuhalten. Gegen die Anordnung kann die Bank allerdings noch Rechtsmittel einlegen.
--Methodios (Diskussion) 07:00, 19. Nov. 2024 (CET)
Die »Effenberg Bank« muss schrumpfen (Spiegel vom 2.8.2024)
[Bearbeiten]Immobilienbesitz
Die »Effenberg Bank« muss schrumpfen
Das Skandalinstitut aus Schmalkalden in Thüringen muss zurückgebaut werden, wenn es eigenständig überleben will. Zunächst soll der gewaltige Immobilienbesitz losgeschlagen werden, ein großflächiger Stellenabbau dürfte folgen.
Von Tim Bartz
02.08.2024, 18.37 Uhr • aus DER SPIEGEL 32/2024
Die in Verruf geratene »Effenberg Bank« aus Schmalkalden muss drastisch schrumpfen. Nach SPIEGEL-Informationen läuft es auf den Abbau von etwa der Hälfte der rund 220 Arbeitsplätze hinaus, der im Sommer 2025 angegangen werden soll. Auch die Bilanzsumme der Volksbank aus Thüringen soll sich deutlich verringern, womöglich sogar halbiert werden.
Gelingen soll das unter anderem durch den Verkauf des gewaltigen Immobilienportfolios, den die Firma Imaxx übernehmen soll. Sie ist eine Tochter der Volksbank Mittelhessen, in der die »Effenberg Bank« mittelfristig aufgehen könnte. Deren Name im Volksmund geht zurück auf Stefan Effenberg. Der ehemalige Fußballstar, Nationalspieler und Jugendkicker des SC Victoria Hamburg hatte für die Bank Kontakte zu kapitalhungrigen Klubs geknüpft und Kreditgeschäfte angebahnt.
Die Volksbank Schmalkalden war in der Ära ihres Ex-Vorstandschefs Stefan Siebert wegen ungezügelter Immobilieninvestments in Not geraten. Siebert, der alle Vorwürfe kategorisch zurückweist, hatte scheinbar wahllos und augenscheinlich zu Mondpreisen Immobilien in Deutschland, Polen, Spanien und Österreich angehäuft. Im Oberhausener Rotlichtviertel gehörten der Bank zeitweise 20 Immobilien, die an Bordellbesitzer vermietet waren – 16 davon allerdings mietfrei.
Auch das Beteiligungsportfolio war stattlich, aber völlig überdimensioniert. So hatte die Bank unter Siebert am griechischen Mönchsberg Athos eine Wasserquelle erworben, ebenso Krankenhäuser, Altenheime, eine Expresswäscherei, eine Lagerhalle voller Photovoltaikmodule und Coronamasken für eine Million Euro. Zudem hatte Traktor-Fan Siebert einen gewaltigen Landmaschinen-Fuhrpark auf Kosten der Bank angeschafft, die die Bank offenbar vermieten sollte – erfolglos. Dabei ist der Geschäftszweck der Bank eigentlich, Firmen- und Privatkunden aus der Heimatregion zu dienen.
Ende 2023 hatte die Finanzaufsicht Bafin Vorstand und Aufsicht der Bank entmachtet, seither regieren die Sonderbeauftragten Christian Gervais im Vorstand sowie Klaus Dirk Auerbach im Aufsichtsrat durch. Auerbachs Mandat endet in wenigen Tagen, Gervais ist bis Jahresende bestellt. Er sichtet seit Monaten die Bücher der Volksbank und hat die Lage vorerst beruhigt, vor allem dank der Verlustabschirmung durch den BVR.
Dennoch ist ein Schrumpfkurs vonnöten, um der Bank eine Fortführungschance zu eröffnen. Die Personalsituation ist noch stabil, wird sich Insidern zufolge aber auf Sicht drastisch ändern. Die Bilanzsumme wiederum sinkt schon allein dann, wenn Immobilien verkauft sind und die Kreditfinanzierungen für die Gebäude wegfallen.
Die Bank selbst will die Zahlen nicht bestätigen. Die Bank arbeite aktuell auf ein Sanierungskonzept hin, »in dessen Umfang (...) selbstverständlich auch die Personalressourcen der Zukunft bewertet« würden, teilte ein Sprecher mit. Weiter heißt es: »Demografisch bedingt verlassen uns in den kommenden Monaten und Jahren Mitarbeiter. Hier gilt es genau abzuwägen, auch um frühzeitig Schlüsselfunktionen zu definieren. In einigen Fachbereichen suchen wir derzeit neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.«
Auch das Filialnetz – derzeit gibt 19 Niederlassungen, die mit Mitarbeitern besetzt sind – stehe auf dem Prüfstand. Was die Schrumpfung der Bilanzsumme angeht, teilte die Bank mit, dass bis Ende September ein Sanierungskonzept erstellt werde, um die Tragfähigkeit des Geschäftsmodells auszuweisen. »Welche Auswirkungen dies auf die Bilanzsumme hat, können wir erst nachfolgend beziffern.«
--Methodios (Diskussion) 07:08, 19. Nov. 2024 (CET)
»Effenberg-Bank« mit tiefroten Zahlen (Spiegel vom 30.8.2024)
[Bearbeiten]Finanzmarkt
»Effenberg-Bank« mit tiefroten Zahlen
30.08.2024, 13.00 Uhr • aus DER SPIEGEL 36/2024
Die Verluste der »Effenberg-Bank« aus Immobiliengeschäften werden offenbar immer größer. Bislang hatte die Führung der Volks- und Raiffeisenbank Bad Salzungen Schmalkalden, die einst Ex-Fußballstar Stefan Effenberg beschäftigte, kalkuliert, dass die Lücke zwischen den bilanzierten Vermögenswerten und deren tatsächlichen Marktpreisen 250 Millionen bis 280 Millionen Euro beträgt. Nach neuesten Schätzungen ist der Fehlbetrag etwa doppelt so hoch, gut 500 Millionen Euro. Zu diesem Ergebnis kommen nach SPIEGEL-Informationen interne und externe Wirtschaftsprüfer, die Bauträgerfinanzierungen und andere Kredite neu bewertet sowie Darlehensausfälle berücksichtigt haben. Den Schaden trägt freilich nicht die Bank, die zuletzt über allenfalls 200 Millionen Euro Eigenkapital verfügte, sondern die Sicherungseinrichtung des Volksbankenverbands BVR. Sie speist sich aus den Beiträgen aller genossenschaftlichen Institute und muss die höheren Verluste decken, die sich nach dem Verkauf der Immobilien einstellen werden. Die Volksbank Schmalkalden war wegen ungezügelter Immobilieninvestments und Unternehmensbeteiligungen in Not geraten. Derweil will sich der von der Finanzaufsicht Bafin als Sonderbeauftragter eingesetzte Christian Gervais nach SPIEGEL-Informationen in den nächsten Wochen zum regulären Vorstandschef wählen lassen. BVR und Bank wollten die Informationen nicht kommentieren.
--Methodios (Diskussion) 07:20, 19. Nov. 2024 (CET)
»Effenberg-Bank« ist vorerst gerettet (Spiegel 28.3.2024)
[Bearbeiten]Skandalinstitut in Thüringen
»Effenberg-Bank« ist vorerst gerettet
Rund 250 Millionen Euro Verlust drohen der kleinen Thüringer Volksbank Schmalkalden, doch Genossen wollten die Sanierung platzen lassen. Nun hat die Generalversammlung anders entschieden.
28.03.2024, 11.35 Uhr
Die angeschlagene Volksbank Bad Salzungen Schmalkalden erhält Unterstützung aus dem Sicherungsfonds der deutschen Genossenschaftsbanken. Die Einlagen ihrer Kunden sowie Genossenschaftsanteile seien damit sicher, sagte der von der Finanzaufsicht Bafin eingesetzte Verwalter Christian Gervais auf einer außerordentlichen Generalversammlung am Dienstag in Erfurt, wie die Bank mitteilte. Die von den Mitgliedern der Genossenschaftsbank initiierte Versammlung war nicht öffentlich. Fast 2300 Mitglieder seien anwesend oder durch Vollmacht repräsentiert gewesen.
Nach SPIEGEL-Informationen drohen der kleinen Bank Verluste von 250 Millionen Euro, weit mehr als sie Eigenkapital hat. Die Schieflage hatte auch außerhalb Thüringens für Interesse gesorgt, weil sie im Volksmund als »Effenberg-Bank« bezeichnet wird. Der ehemalige Profifußballer Stefan Effenberg soll für sie zeitweise beratend tätig gewesen sein, wenn es um Kredite an Fußballvereine ging.
Die Schieflage der Bank sei durch einen massiven Bedarf an Wertberichtigungen auf Kredite, Immobilien und Beteiligungen entstanden, habe Gervais laut Mitteilung erklärt. Er war Ende 2023 von der Bafin als Sonderbeauftragter mit Geschäftsleitungsfunktion zu der VR-Bank in Südthüringen entsandt worden.
Drohende Pleite der »Effenberg-Bank«: Thüringer Parallelwelten Eine Analyse von
Thüringer Parallelwelten
Skandalbank in Schmalkalden: »Es ist alles weg« Von Tim Bartz
»Es ist alles weg«
Skandalinstitut: »Effenberg-Bank« versinkt im Bilanzchaos Von Tim Bartz
»Effenberg-Bank« versinkt im Bilanzchaos
Die Generalversammlung war mit Spannung erwartet worden, weil sich Genossen der Bank auf einer Vorbereitungssitzung dafür ausgesprochen hatten, bei Immobiliengeschäften ab einer Höhe von zehn Millionen Euro die Generalversammlung zustimmen lassen zu müssen. Das hätte die Sanierung der Bank durch die Sicherungseinrichtung des Volksbankenverbands BVR erheblich erschwert.
Ruinöser Expansionskurs
Laut der Volksbank gab es bei der Generalversammlung aber keine Zustimmung zu einer entsprechenden Satzungsänderung. Verwalter Gervais wertete das Treffen als »Schritt hin zur Normalisierung und Zukunftssicherung der VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden«. Gewählt wurde ein neuer Aufsichtsrat, der den im Dezember zurückgetretenen ersetzt.
Unter ihrem früheren Chef Stefan Siebert hatte die Bank einen hochriskanten, ruinösen Expansionskurs gefahren, darunter Kredite an dubiose Geschäftspartner, verdächtig überteuerte Immobiliengeschäfte, Investments in heiliges Wasser, Landmaschinen, Ruhrgebietspuffs, eine Expresswäscherei. Siebert selbst lässt dazu über einen Anwalt ausrichten, dass alle »geschäftlichen Entscheidungen anhand zulässiger strategischer und wirtschaftlicher Erwägungen sowie unter Einbeziehungen externer Berater getroffen« und »Gremienvorbehalte beachtet« worden seien. Die Volksbank mit Hauptsitz in Bad Salzungen hatte bis zum Bekanntwerden der Probleme nach eigenen Angaben knapp 51.000 Kunden bei einer Bilanzsumme von rund 1,5 Milliarden Euro.
Die Sicherungsfonds der Banken in Deutschland dienen dazu, dass Geldhäuser in finanziellen Schwierigkeiten Hilfe bekommen, um eine Insolvenz abzuwenden. In jedem Mitgliedstaat der Europäischen Union wird durch nationale Einlagensicherungssysteme garantiert, dass je Bank bis zu 100.000 Euro pro Kunde gesichert sind. Über diesen gesetzlichen Schutz hinaus sichern hierzulande fast alle Geldhäuser Spargelder zusätzlich ab
--Methodios (Diskussion) 07:27, 19. Nov. 2024 (CET)
»Effenberg-Bank« versinkt im Bilanzchaos (Spiegel 2.2.2024)
[Bearbeiten]Skandalinstitut
»Effenberg-Bank« versinkt im Bilanzchaos
Mit dem Ex-Profi Stefan Effenberg wollte die Volksbank Schmalkalden einst in die Fußballfinanzierung einsteigen. Jetzt geht es ums Überleben und um korrekturbedürftige Geschäftsberichte.
Von Tim Bartz
02.02.2024, 13.15 Uhr • aus DER SPIEGEL 6/2024
Das Chaos bei der sogenannten Effenberg-Bank wird immer größer. Zuletzt ging es vordergründig vor allem um eine außerordentliche Generalversammlung Ende März in Erfurt, auf der die Eigentümer einen neuen Aufsichtsrat bestellen wollen, um den Sonderbeauftragten der Finanzaufsicht Bafin loszuwerden. Nun rücken die Geschäftsberichte der vergangenen Jahre in den Blickpunkt. Die Wirtschaftsprüferfirma Baker Tilly, die die Bilanz des Jahres 2022 testieren soll, hat für die Jahresabschlüsse 2020 und 2021 »korrekturbedürftige Sachverhalte« ausgemacht, wie die Volksbank Bad Salzungen Schmalkalden bestätigt.
Welche Sachverhalte korrekturbedürftig sind, mag die »Effenberg-Bank« – die so genannt wird, weil sie einst Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg beschäftigt hatte, um ins Kreditgeschäft mit Fußballklubs einzusteigen – nicht sagen. »Der diesbezügliche abschließende Umgang mit diesen Sachverhalten ist in Prüfung«, heißt es auf Anfrage lediglich. Nach SPIEGEL-Informationen geht es unter anderem um dubiose Immobiliengeschäfte und darum, dass die Bank 2021 Rechtskosten ihres ehemaligen Vorstandschefs Stefan Siebert in sechsstelliger Höhe übernommen hatte.
Damals hatte die Staatsanwaltschaft Mühlhausen Ermittlungen gegen Siebert wegen des Verdachts auf Untreue gegen Zahlung einer Geldauflage eingestellt. Siebert, der die Vorwürfe bestreitet, hat die Bank inzwischen verlassen, vor allem auf Druck der Finanzaufsicht Bafin und des Volksbankenverbands BVR, die ihm unter anderem riskante Kreditgeschäfte und Mängel bei der Geldwäscheprävention vorwerfen.
Idyllisches Schmalkalden, Schauplatz eines Finanzdramas
Ob die vom PDG Genossenschaftlichen Prüfungsverband testierten Bilanzen 2020 und 2021 überholt oder gar erneut erstellt werden müssen, ist unklar. Offen ist auch, was mit der Bilanz 2022 passiert. Allein für das Geschäftsjahr besteht erheblicher Abschreibungsbedarf, wie die Bank einräumt, Insider sprechen von mehr als 70 Millionen Euro – bei einer Bank, die laut Offenlegungsbericht 2021 über 155 Millionen Euro Kernkapital verfügte.
Nach SPIEGEL-Informationen lehnt Baker Tilly derzeit ein Testat für 2022 mit Verweis auf die fehlerhaften vorherigen Bilanzen ab, was die Bank wiederum nicht bestätigen und Baker Tilly nicht kommentieren kann.
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Strauchelnde Volksbank: Endspiel für die »Effenberg-Bank« Von Tim Bartz Endspiel für die »Effenberg-Bank«
Fakt ist aber: Im Februar 2024 liegt keine Bilanz für das Geschäftsjahr 2022 vor (für die Bilanz 2023 wäre es noch zu früh), über die Abschlüsse in den beiden Jahren davor gibt es erhebliche Zweifel. Das alles nährt die Zweifel, ob die vormalige Geschäftsführung um Siebert seriös genug war für die Führung einer Bank.
Diese Zweifel ausgelöst hatten Bafin und BVR im Herbst 2023 mit zwei ellenlangen Schreiben an die Bank. Sie sind gespickt mit gravierenden Vorwürfen. Bafin und BVR attestieren dem Institut eine »mangelhafte Risikokultur« sowie »fragwürdige Informationen und Angaben« gegenüber der Aufsicht, und sie bekunden »wesentliche … Bedenken an der Verlässlichkeit der Geldwäschepräventionsfunktion sowie der Kundenstruktur der Bank«. Es geht um Kredite an dubiose Unternehmen, verdächtig teure Immobilienkäufe, In-sich-Geschäfte mit einem Tochterunternehmen, wohl zwecks Aufhübschung der Bankbilanz. Siebert hat auch diese Vorwürfe stets kategorisch zurückgewiesen.
Die Bafin hatte es in der Folge nicht bei verbalen Angriffen belassen. Sie verlangt von der Bank, die Eigenkapitalquote von acht auf 14 Prozent zu erhöhen, um sich gegen Verluste abzusichern. Zudem sprach sie ein faktisches Kreditverbot aus, ordnete die Rückabwicklung gewisser Immobiliendeals an, verlangte tägliche Liquiditätsberichte, fror die Anteile der Bankgenossen, also der Eigentümer des Instituts, ein, drängte den 16-köpfigen Aufsichtsrat, darunter Thüringens Ex-Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU), sowie Siebert und dessen Vorstandskollegen Jan Wettstein aus der Bank und setzte schließlich zwei Sonderbeauftragte ein, die die Bank seither kommissarisch führen.
Diese Sonderbeauftragten sind vielen Inhabern von Genossenschaftsanteilen der Bank, also den Eigentümern des Geldhauses, ein Dorn im Auge, weshalb die außerordentliche Generalversammlung Ende März in Erfurt spannend werden dürfte. Bis dahin könnte auch feststehen, welche Implikationen das Bilanz-Wirrwarr der Jahre 2020, 2021 und 2022 hat. Müssen zum Beispiel weitere Geschäfte rückabgewickelt oder Immobilienverkäufe neu bewertet werden, drohen der Bank zusätzliche Abschreibungen und damit Verluste, die das Eigenkapital aufzehren.
--Methodios (Diskussion) 07:39, 19. Nov. 2024 (CET)
Aufsichtsrat der »Effenberg-Bank« tritt geschlossen zurück (Spiegel 6. 12. 2024)
[Bearbeiten]Skandalgeldhaus
Aufsichtsrat der »Effenberg-Bank« tritt geschlossen zurück
Die Finanzaufsicht Bafin hat offenbar kein Vertrauen mehr in die Skandalbank aus Thüringen. Das Kontrollgremium der Bank hat sich selbst aufgelöst, ein weiterer Sonderbeauftragter übernimmt.
06.12.2023, 15.16 Uhr
Der gesamte Aufsichtsrat der umstrittenen Volks- und Raiffeisenbank Bad Salzungen Schmalkalden ist zurückgetreten. Offenbar ist das Kontrollgremium damit seiner Abberufung zuvorgekommen: Die Aufgaben der zuletzt 16 Mitglieder des Aufsichtsrats solle nun ein Sonderbeauftragter übernehmen, den die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) der Bank zur Seite stelle, teilte die Bank am Dienstagabend mit. Dies habe die Aufsicht in einem Bescheid mitgeteilt.
Es ist schon der zweite Sonderbeauftragte, den die Bafin beruft. Erst Ende voriger Woche hatte die Finanzaufsicht Christian Gervais als »Sonderbeauftragten mit Geschäftsleiterbefugnis« für die Volks- und Raiffeisenbank installiert. Gemeinsam mit Betriebsrat und Beschäftigten sowie mit Unterstützung der Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) arbeite Gervais »mit Hochdruck daran, die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen«.
Bafin fordert mehr Eigenkapital
Die VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden steht unter anderem wegen riskanter Kreditgeschäfte im Visier der Finanzaufsicht Bafin. Nach SPIEGEL-Informationen geht es um die Kundenstruktur der Bank sowie um ihren anscheinenden Widerwillen, mit der Bafin und dem Genossenschaftsverband BVR zu kooperieren. Auch in Sachen Geldwäscheprävention hat die Bafin unbeantwortete Fragen, etwa zu dubiosen Geldflüssen. (Lesen Sie hier mehr .)
Die Bafin hatte zuletzt gefordert, dass die Thüringer deutlich mehr Eigenkapital vorhalten sollen, wie mehrere mit der Sache vertraute Personen gesagt hatten.
Die thüringische Bank trägt den Spitznamen »Effenberg-Bank«, weil sie seit Jahren auf das Geschäftsfeld Fußballfinanzierung setzt und seit 2018 Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg zu ihren Mitarbeitern zählt, um dessen Kontakte in die Fußballszene zu nutzen. Sie vergibt unter anderem Darlehen an Profivereine und wurde deshalb als »Effenberg-Bank« bundesweit bekannt.
Der Sonderbeauftragte Gervais begrüßte die Ernennung des zweiten Sonderbeauftragten für den Aufsichtsrat. Das Kontrollgremium sei für die Handlungsfähigkeit der Bank entscheidend, sagte er.
06.12.2023, 15.16 Uhr
--Methodios (Diskussion) 08:24, 19. Nov. 2024 (CET)
Türken
[Bearbeiten]Projekt Diskussion:Asoziale Marktwirtschaft/Wirtschaftsgebaren/Türken
Organisierte Kriminalität: Zollfahnder decken Millionenbetrug mit Schmieröl auf
[Bearbeiten]Der Spiegel
Es geht um 37 Millionen Liter Schmieröl, Falschgeld und filmreife Aktionen: Mit unversteuertem Kraftstoff aus Osteuropa könnte dem deutschen Staat ein Steuerschaden in Millionenhöhe entstanden sein.
Organisierte Kriminalität: Zollfahnder decken Millionenbetrug mit Schmieröl auf
Münchner Zollfahnder haben sieben Tatverdächtige festgenommen, die mehr als 37 Millionen Liter unversteuertes Schmieröl als Diesel verkauft haben sollen. Der vorläufige Steuerschaden durch die Bande wird auf fast 22 Millionen Euro geschätzt, wie die federführende Staatsanwaltschaft im bayerischen Hof am Montag mitteilte. Seit Anfang 2023 sollen an jedem Arbeitstag bis zu 16 Tanklastwagen mit dem Schmieröl beladen worden sein, das dann als Diesel ausgeliefert worden sein soll.
Am Schlag gegen die Bande waren am vergangenen Donnerstag rund 230 Zollfahnderinnen und Zollfahnder an 32 Standorten in ganz Deutschland beteiligt. Dem waren monatelange verdeckte Ermittlungen vorausgegangen. Sechs Mitglieder der Bande sollen das Schmieröl aus Osteuropa an ein Unternehmen in Oberfranken geliefert haben. Dieses Unternehmen soll den Treibstoff dann mit eigenen Tanklastwagen an eine Vielzahl von Empfängern geliefert haben, ohne die Energiesteuer – früher Mineralölsteuer – abzuführen.
Außerdem soll der ebenfalls festgenommene Chef des Unternehmens den unversteuerten Dieselkraftstoff über firmeneigene Tankstellen im Landkreis Hof und im sächsischen Vogtlandkreis an Endverbraucher verkauft haben. Die Fahnder gehen davon aus, dass mindestens 1230 Tanklaster mit je 30.000 Litern befüllt und ohne Abgabe der Energiesteuer verkauft worden sind. Dies soll rund 18 Millionen Euro Steuerschaden bei der Energiesteuer verursacht haben. Dazu kommen rund 3,6 Millionen Euro Steuerschaden bei der Umsatzsteuer.
Als Lieferanten oder Rechnungssteller des Schmieröls seien Firmen aus Hamburg, Amberg in Bayern und Falkensee in Brandenburg, überwiegend jedoch aus Berlin, in Erscheinung getreten. Im Rahmen der Vermögensabschöpfung und der Sicherung der hinterzogenen Steuern beschlagnahmten die Zollfahnder eine Vielzahl von Fahrzeugen – darunter 15 Tankfahrzeuge, Lastwagen und Autos. An sieben Tankstellen wurden die Dieselzapfsäulen gesperrt.
Die Razzia verlief den Ermittlern zufolge bemerkenswert. So seien noch während des Einsatzes fünf polnische Tanklaster auf dem Weg zu der fränkischen Firma gewesen. Diese sollen die 150.000 Liter in ihren Tanks in den Papieren bereits von Schmieröl zu Diesel umgewandelt haben. Die Laster wurden beschlagnahmt und gegen die Fahrer Verfahren wegen Steuerhinterziehung eingeleitet.
Ein Beschuldigter soll in einem Flugzeug auf dem Weg nach Frankfurt am Main von den Razzien Wind bekommen und versucht haben, über die Bordtoilette, den Mülleimer der Bordküche und Taschen der umliegenden Sitze im Handgepäck mitgeführte schriftliche Aufzeichnungen zu vernichten und zu entsorgen. Nach der Landung des Flugzeugs sei der Mann festgenommen und die Maschine durchsucht worden. Der Inhalt des Mülls wurde beschlagnahmt.
--Methodios (Diskussion) 14:48, 18. Nov. 2024 (CET)
Kunden vor Insolvenz abgezockt
[Bearbeiten]"Tränen flossen": Wohnmobilanbieter soll Kunden vor Insolvenz abgezockt haben Artikel von Ejona Gjonaj
CHIP Germany 18. Nov. 2024
Ein Wohnmobilhändler kassiert weiterhin Zahlungen von Kunden, obwohl er kurz vor der Insolvenz steht. Viele haben ihre Wohnmobile nie erhalten.
Ein Wohnmobilhändler aus dem Rhein-Main-Gebiet hat offenbar Kunden betrogen, indem er kurz vor der Insolvenz noch Zahlungen kassierte, ohne die Wohnmobile auszuhändigen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Firma. Holger Drzycimski erfuhr im Sommerurlaub in Kroatien von der Insolvenz der Camper Base Rhein-Main, wie der Hessische Rundfunk berichtet. Eigentlich wollte er zu diesem Zeitpunkt mit seinem neuen Wohnmobil unterwegs sein.
Rund 65.000 Euro hatten er und seine Frau für das Fahrzeug bezahlt, das bereits auf dem Hof der Firma in Ginsheim-Gustavsburg stand. Sogar sein eigenes Haus verkaufte er für seinen Traum vom Wohnmobil. Kurz vor dem Urlaub wollte er im Juli den Fahrzeugbrief abholen. Dann die böse Überraschung: Die Papiere bekam er nicht. Bis heute hat Drzycimski weder den Fahrzeugbrief noch das Wohnmobil erhalten. "Der Traum ist wie eine Seifenblase geplatzt", sagt der Duisburger dem hr.
Wie aus dem Gutachten des Insolvenzverwalters hervorgeht, das dem hr vorliegt, war die Camper Base Rhein-Main Ende Juli bereits seit Wochen zahlungsunfähig. Trotzdem zog das Unternehmen weiter Raten von Kunden ein. Ein Kunde überwies drei Tage vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens noch knapp 20.000 Euro und stellte dann fest, dass er sein Geld verloren hatte. "Manche dieser Kunden waren nahe an der Verzweiflung und ich kann nachvollziehen, wenn Tränen flossen und Wut zum Ausdruck kam", schreibt der Insolvenzverwalter.
Trauer und Wut bei Kunden: Wohnmobilhersteller soll trotz drohender Insolvenz Geld kassiert haben
Die Staatsanwaltschaft Darmstadt ermittelt jetzt gegen den Wohnmobilanbieter wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung und des Betrugs. Das Unternehmen war früher unter dem Namen Camping Center Vöpel bekannt und hatte positive Bilanzen. Doch nach dem Verkauf im Januar stellte sich heraus, dass das Unternehmen 2,5 Millionen Euro Steuern nachzahlen musste, was zu den finanziellen Schwierigkeiten führte. Der ehemalige Geschäftsführer und auch sein Nachfolger verließen das Unternehmen, so dass es laut Gutachten des Insolvenzverwalters seit dem 6. Juni 2024 führungslos ist.
Im Dezember findet in Darmstadt eine Gläubigerversammlung statt, zu der enttäuschte Kunden und Banken erwartet werden, die noch Geld von Camper Base fordern. Die Staatsanwaltschaft nennt aus Datenschutzgründen keine Namen. Sie prüft nach hr-Informationen aber weiter, ob die Insolvenz verschleppt wurde.
Holger Drzycimski fühlt sich sowohl vom Händler als auch vom Insolvenzverwalter im Stich gelassen: "Er hat mir am Telefon klargemacht, dass ich weder mein Wohnmobil noch das Geld zurückbekommen würde, weil ich nur angezahlt habe." Dabei habe der Kunde das Wohnmobil komplett bezahlt. Trotzdem steht das Fahrzeug immer noch auf dem Hof in Ginsheim-Gustavsburg. Was mit ihm geschieht, ist unklar.
--Methodios (Diskussion) 15:43, 18. Nov. 2024 (CET)
Vorsicht vor betrügerischen Stellenangeboten
[Bearbeiten]Vorsicht vor betrügerischen Stellenangeboten
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Magna möchte Ihre Interessen bereits im Bewerbungsprozess bestmöglich wahren. Aus diesem Grund möchten wir Sie vor skrupellosen Personen und Vermittlungsagenturen warnen, die Arbeitssuchenden mit gefälschten Stellenangeboten in betrügerischer Absicht Karrieremöglichkeiten bei Magna versprechen.
Um Sie vor Schaden durch etwaige gefälschte Angebote zu bewahren, beachten Sie bitte Folgendes:
- Magna wird niemals Gebühren für die Bearbeitung Ihrer Bewerbung oder ein Bewerbungsgespräch verlangen. Ebenso ist es von Magna beauftragten Personalvermittler oder -agenturen nicht gestattet, Gebühren für Ihre Bewerbung oder ein Bewerbungsgespräch mit Magna einzuheben. Dies betrifft beispielsweise Rekrutierungsgebühren, Bearbeitungsgebühren, Kaution, Gebühren für Visum oder Arbeitserlaubnis sowie Software- oder Gerätegebühren.
- Magna beauftragt gelegentlich Personalvermittler oder -agenturen mit der Besetzung einer Stelle. Auch diese dürfen für ihre Leistungen keinerlei Gebühren von den Bewerber_innen einheben.
- Die Stellenangebote werden den Bewerber_innen vom Magna-HR-Manager übermittelt. Wenn das Schreiben per E-Mail verschickt wird, stammt es von einer Magna-E-Mail-Adresse. Das Stellenangebot wird zusätzlich auf dem Bewerberportal veröffentlicht, auf das Bewerber_innen nur mit einer eindeutigen ID und einem Kennwort zugreifen können. Nehmen Sie sich vor Stellenangeboten in Acht, die als Magna-Schreiben getarnt sind und direkt von Personalvermittler_innen oder einem angeblichen Magna-Mitarbeitenden stammen, wenn die E-Mail von E-Mail-Diensten wie Gmail, Yahoo Mail, Zoho, ProtonMail, iCloud usw. verschickt wird.
Andere Anzeichen dafür, dass es sich um ein gefälschtes Angebot handelt, sind folgende:
- Das Schreiben ist von Magnas CEO Swamy Kotagiri oder dem Magna Chief Human Resources Officer, Aaron McCarthy, unterzeichnet. Normalerweise wird das Stellenangebot vom HR-Manager der jeweiligen Abteilung unterzeichnet, in der Sie arbeiten werden.
- Eine Unterschrift auf dem Angebotsschreiben mit dem Stempel „Approved by the Board of Directors“/„Durch den Vorstand genehmigt“.
- Der Arbeitsort ist nicht im Briefkopf angegeben. Gruppen/Abteilungen senden ihre eigenen Stellenangebote aus.
- Wenn Sie während des Bewerbungsprozesses nach Kontoinformationen, PIN-Nummern oder anderen vertraulichen Informationen gefragt werden, die nichts mit der betreffenden Stelle zu tun haben.
- Wenn das Firmen-Logo im Schreiben unecht oder hineinkopiert wirkt. Wie oben erwähnt, sollte der Briefkopf von der betreffenden Abteilung/Ort stammen.
- Wenn im Anschreiben eine angemessene Anrede fehlt oder es mit Grammatik- und Rechtschreibfehlern übersät ist.
Wenn Ihnen im Schreiben die oben erwähnten Merkmale auffallen, handelt es sich wahrscheinlich um eine Fälschung und es wird von Magna nicht anerkannt. Falls Sie glauben, ein gefälschtes Job-Posting oder Stellenangebot erhalten zu haben, wenden Sie sich bitte umgehend an: verifyoffer@magna.com