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Wikiversity:Fellow-Programm Freies Wissen/Einreichungen/Erstellung eines OER-Lehrbuches zum Thema „Open Organizing“/Abschlussbericht

Aus Wikiversity

Infos zum eigenen Forschungsvorhaben

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A. Zusammenfassung und Ergebnisse

In meinem Forschungsvorhaben habe ich an einem Hochschullehrbuch mit dem Titel „Organizing Openness: Concepts and Cases“ gearbeitet (gemeinsam mit Leonhard Dobusch, Universität Innsbruck). Das Buch richtet sich an Studierende der Organisationstheorie (BWL, Soziologie, Politikwissenschaft) und bietet eine Einführung in die vielfältigen Formen der Offenheit von Organisationen. Das Buch behandelt nicht nur Offenheit als Organisationsprinzip, sondern ist auch in sich offen organisiert. Die fertigen Buchkapitel werden sukzessive als OER über das Projektblog veröffentlicht, bis schließlich das ganze Lehrbuch offen zur Verfügung steht. Der Prozess der Bucherstellung wird über das Blog möglichst transparent dokumentiert. Bevor eine „stabile“ Version jedes Kapitels auf dem Blog veröffentlicht wird, wird das Manuskript für Feedback der Community aus Wissenschaftlern und Praktikern geöffnet. Zum Stand Mai 2018 steht eins der dreizehn geplanten Kapitel kurz vor Öffnung für die Community. Vier weitere Kapitel sind in Bearbeitung und sollen noch im Jahr 2018 fertiggestellt und geöffnet werden. Als Ziel meines Forschungsprojektes habe ich mir die Fertigstellung eines Kapitels gesetzt. Somit scheint das Ziel noch bis Ende der Förderphase erfüllt zu werden.

B. Beitrag zu Offener Wissenschaft

Das Forschungsprojekt hat mehrere Beiträge zur offenen Wissenschaft geleistet: Zum einen behandelt das Lehrbuch auf inhaltlicher Ebene die Frage wie verschiedene Organisationsphänomene offener gestaltet werden können. Das beinahe fertiggestellte Kapitel beschäftigt sich dabei mit „Open Science and Education“. Ich habe mich zu Anfang des Projektes entschieden mit diesem Kapitel zu beginnen, um die Eindrücke des Förderprogrammes unmittelbar zu kodifizieren. Zum anderen wird das Lehrbuch eines der wenigen Organisationslehrbücher unter freier Lizenz sein und somit hoffentlich eine Vorbildfunktion einnehmen. Im Vergleich zu anderen Disziplinen fristet Open Science in der Betriebswirtschaftslehre bisher ein besonders schattiges Schattendasein. Schließlich erscheint im Mai 2018 ein kurzer Artikel von Leonhard Dobusch und mir mit dem Titel „Von Fake Journals zu Fake News: Ausweg Open Peer Review?“ im Synergie: Fachmagazin Für Digitalisierung in Der Lehre, 5. Die Idee für diesen Beitrag ist mir vor allem durch eines der Webinare im Rahmen des Fellow-Programmes gekommen.

Zusammenarbeit​ ​mit​ ​Fellows​ ​und Mentor*innen​

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A. Zusammenarbeit​ ​mit​ ​deiner​ ​Mentorin/deinem​ ​Mentor

Mit der Zusammenarbeit mit meiner Mentorin Ina Blümel bin ich sehr zufrieden. In regelmäßiger Unregelmäßigkeit tauschen wir uns per Skype über den Fortschritt meines Projektes aus. Im Dezember 2017 habe ich sie und ihr Team des Open Science Labs an der TIB Hannover besucht. Meine Eindrücke des Treffens habe ich in einem Blogbeitragt zusammengefasst. Ich hoffe auch nach Abschluss des Projektes weiter mit ihr und dem Team des Open Science Labs in Kontakt zu bleiben und mich vor allem zu Fragen der technischen Umsetzung eines stabilen aber gleichzeitig anpassbaren Lehrbuches im Internet austauschen zu können.

B. Austausch​ ​mit​ ​anderen​ ​Fellows

Die Kommunikation mit den anderen Fellows fand vor allem über die gemeinsame Mailingliste, sowie über den Hashtag #fellowsfreieswissen auf Twitter statt. Über diese Kanäle plane ich auch, Feedback zum ersten Lehrbuchkapitel zu Open Science and Education einzuholen. Im Verlauf des Förderprogrammes wurden auch mit einer ganzen Reihe anderer Kommunikationskanäle experimentiert, beispielsweise Etherpads, geteilten Ordnern und Slack. Ich selbst habe an diesen Kanälen nur wenig partizipiert, da sie nicht Teil meiner Arbeitsroutinen sind (anders als Email und Twitter).

Kommunikation​ ​und​ ​Vernetzung​

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A. Kommunikationsaktivitäten​ ​mit​ ​Bezug​ ​zum​ ​Fellow-Programm

Den Fortschritt meines OER-Lehrbuchprojektes dokumentiere ich auf dem eigens dafür eingerichteten Projektblog sowie über den Twitteraccount des Projektes des Projektes. Ende Januar habe ich gemeinsam mit der Fellow Kerstin Göpfrich und der Mentorin Claudia Müller-Birn eine Folge des Podcasts „Open Science Radio“ aufgenommen. Sobald die Feedbackrunde meines ersten Buchkapitels abgeschlossen ist möchte ich davon auch über die anderen angebotenen Kommunikationskanäle, beispielsweise das Merton-Magazin des Stifterverbandes, berichten.

B. Weitergabe von Wissen

An meinem Institut (Reinhard-Mohn-Institut für Unternehmensführungp an der Universität Witten/Herdecke) habe ich die Idee eines Open Science Workshops präsentiert. Wir sind dort zu dem Ergebnis gekommen, dass es am meisten Sinn machen würde, auch an den anderen beiden Fakultäten der kleinen Universität (Gesundheit, Kultur) nach interessierten wissenschaftlichen MitarbeiterInnen zu suchen und solch einen Workshop im Team zu organisieren. Hilfreich für die weitere Planung und Durchführung wären Ressourcen wie beispielhafte Ablaufpläne eines solchen Workshops oder Slidedecks mit einer Einführung zu Open Science, vor allem solche die den Fokus nicht nur auf Natur- sondern auch auf Sozial- und Geisteswissenschaften legen. Sowohl die MentorInnen, als auch die MitarbeiterInnen der Wikimedia und der Projektpartner waren überaus hilfsbereit und stets ansprechbar.

C. Neue Kontakte mit der Community für Offene Wissenschaft

Als besonders wertvoll empfinde ich die thematisch breite Aufstellung innerhalb der Gruppe der MentorInnen. Einige davon kannte ich bereits aus anderen Kontexten, überrascht war ich jedoch davon, wie stark das Thema Open Science bereits institutionell verankert ist (durch Informationsangebote, Verantwortliche, und ganze Forschungsgruppen). In den vergangenen Wochen hat sich zudem ergeben, dass ich in einem Forschungsverbund und gemeinsam mit einer der Mentorinnen an einem größeren Förderantrag zu einem interdisziplinären Thema schreibe. Inhaltlich soll sich das Projekt mit dem Thema der Transparenz technologischer Systeme beschäftigen. Im Drittmittelantrag nimmt das Thema offene Wissenschaft, konkret die offene Zugänglichmachung unserer Daten und Ergebnisse, eine zentrale Rolle ein.

D. Neue Kontakte mit Vertreter*innen der Wikimedia-Communitys

Hier haben sich für mich bisher die wenigsten Kontakte ausgebildet. Wikidata ist ein großartiges Projekt, zu welchem sich jedoch in vielen der anderen FFW-Projekte stärkere Verbindungen ziehen lassen als in meinem. Am relevantesten für meine Arbeit am Lehrbuch schätze ich Wikimedia Commons als Bilddatenbank ein.

E. Vernetzungsmöglichkeiten

Ich gehe fest davon aus, weiterhin den Hashtag #fellowsfreieswissen zu verwenden, um über Neuigkeiten der Community auf dem Laufenden zu bleiben und um über meine eigenen Projekte zu berichten. Auch fände ich es sehr hilfreich, wenn die Mailingliste weiterhin aktiv bleibt. Ich fände es sehr schön, wenn es eine Art der Alumniarbeit geben würde, vielleicht im Rahmen von Alumnitreffen, der Teilnahme an Veranstaltungen kommender Kohorten oder über einen Alumni-Newsletter.

Förderung​ ​von​ ​Offener​ ​Wissenschaft​

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A. Neue Initiativen zur Förderung Offener Wissenschaft

Bisher sind weder an meinem Institut noch an meiner Universität neue Initiativen rund um offene Wissenschaft entstanden. Zumindest sind mir solche nicht bekannt. Ich plane aber mein Lehrbuch, sobald es fertig gestellt ist, in verschiedenen Gremien der Universität Witten/Herdecke vorzustellen, um für die dahinterliegende Idee der Open Educational Resources zu werben.

B. Initiativen zur Förderung Offener Wissenschaften

Wie oben beschrieben würde ich gerne fakultätsübergreifend eine Art „Open Science Stammtisch“ oder zumindest einen einmaligen Workshop zum Thema organisieren. Als Chance sehe ich das Selbstverständnis der Universität Witten/Herdecke als „Labor“ für neue Formen des Lehrens und Lernens. Als Herausforderung sehe ich, dass an der Universität selbst dem Mainstream nahe Themen wie Open Access oder OER quasi nicht stattfinden und es somit schwierig sein könnte Teilnehmer mit einem grundlegenden Interesse an Open Science zu finden.

C. Interesse an Offener Wissenschaft

Bisher konnte ich nur wenig gesteigertes Interesse wahrnehmen, was aber vor allem daran liegt, dass mein Forschungsprojekt bisher noch keine konkreten Ergebnisse geliefert hat. Ich gehe davon aus, dass sich dies ändern wird, sobald ich in kürze das erste Lehrbuchkapitel veröffentlichen werde.

D. Anwendung von Prinzipien Offener Wissenschaft

Hier sehe ich einen der größten Effekte des Programmes. Vor allem durch den Austausch mit den interdisziplinären Fellows konnte ich die Idee offener Wissenschaft nochmal völlig neu erfahren und von anderen Perspektiven und Motivationen lernen. In meinem Verständnis war Open Science immer sehr eng mit Open Access und OER verknüpft. Durch das Fellow-Programm habe ich jedoch vor allem die Dimension eines offenen Wissenschaftsprozesses für mich entdeckt. Besonders spannend fand ich dabei das Projekt des kollaborativen Interpretierens von Isabel Steinhardt. Ich kann mir gut vorstellen ihr Tool in Zukunft auch für eigene Projekte zu adaptieren.

Dein persönliches Gesamtfazit

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Auch am Fortschritt meines eigenen Projektes konnte ich lernen, dass offene Wissenschaft kein „quick fix“ ist, sondern eine grundlegende und daher langsame Veränderung bedeutet. Wissenschaft öffnet sich nicht über Nacht, vielmehr muss Offenheit von Beginn an in die Ausbildung und Identitätsbildung junger WissenschaftlerInnen einfließen. Hierzu leistet das Fellow-Programm einen unschätzbaren Beitrag. Ich bin durch das Programm in meinem Interesse bestätigt worden herauszufinden, welche Formen der Offenheit im wissenschaftlichen System dessen Ergebnisse zu verbessern mögen. Ich freue mich darauf, dieses Interesse auch in meiner Community und vor allem bei deren Neuzugängen zu wecken.