Wikiversity:Fellow-Programm Freies Wissen/Einreichungen/Expedition mit FS Poseidon/Zwischenbericht

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Fellow-Programm Freies Wissen - Zwischenbericht[Bearbeiten]

I. Infos​ ​zum​ ​eigenen​ ​Forschungsvorhaben​[Bearbeiten]

A. Status​ ​Quo​[Bearbeiten]

Beschreibe dein Forschungsvorhaben anhand deiner individuellen Roadmap.

Bei dem Projekt “Expedition mit FS Poseidon” handelt es sich um eine Forschungsreise mit dem Forschungsschiff FS Poseidon ins Auftriebsgebiet vor Mauretanien. Für die ersten Monate des Projektes war geplant, sich grundsätzlich mit den Werkzeugen der “Open Science Community” zu beschäftigen und die folgenden Hauptpunkte zu bearbeiten:

  • Offenes Laborbuch: Es soll eine Art offenes Laborbuch erstellt werden, in dem zum einen nachvollziehbar die allgemein notwendigen Schritte zur Vorbereitung einer Forschungsfahrt dokumentiert werden. Zum anderen sollte es als “Laborjournal” für die Messungen an Bord dienen, und auch diese Daten sollten hier in “near-real-time” einsehbar sein.
  • Datenmanagement-Plan: Es soll ein Datenmanagement-Plan erstellt werden.
  • Projekttreffen: Es soll ein Projektreffen aller an der Fahrt Beteiligten stattfinden. Hier soll auch das Thema “open science” diskutiert werden
  • Dokumentation der Expedition: Die Expedition als solches soll auch populärwissenschaftlich begleitet werden. Welche Kanäle können/sollen dafür benutzt werden?

B. Fortschritt​[Bearbeiten]

Beschreibe den aktuellen Projektstand auf Basis deiner Roadmap.

  • Viele Plattformen und Programme ausprobiert (Zenodo, OSF, Github, Jupyter, Haroopress (zur offline-Bearbeitung), Tortoise...)
  • Unterstützung vom GEOMAR Datenmanagement (DM) bekommen -> Gitlab (LINK)
  • Einbindung von Bildern und Tabellen in git nicht ganz einfach. Entscheidung, auch Dateien, die nicht offene Software (Microsoft, Matlab) benötigen, online zu stellen.
  • Fahrt im Datenportal des GEOMAR OSIS angelegt
  • Fazit des Ausprobierens: Viele Programme benötigen technisches Know-How -> problematisch!!!
  • Ergebnis des Projektreffens: nur CO2 Daten werden offen sein
  • GEOMAR git benötigt login, um kollaborativ an einem Projekt zu arbeiten -> Hinweis geht ans DM-Team. Vorteil des GEOMAR GIT für mich ist der Support im Haus
  • Positiv: Andere Fahrtleiter lesen mein GIT und reagieren mit Hilfe auf meine offenen Fragen
  • Datenmanagement Plan erstellt und auch mit dem GEOMAR Datenportal (OSIS) abgeglichen.
  • Blog begonnen
  • Neben alledem haben auch die praktischen Fahrtvorbereitungen stattgefunden

C. Ausblick[Bearbeiten]

Was sind die nächsten Schritte? Ist es nach deiner Einschätzung weiterhin realistisch, die gesetzten Ziele/Meilensteine bis zum Ende der Programmlaufzeit zu erreichen oder gibt es wesentliche Veränderungen, die deine Zielsetzung betreffen? Benötigst du zur Erreichung deiner Ziele verstärkt Unterstützung seitens deines Mentors/deiner Mentorin und/oder seitens Wikimedia?

Die eigentliche Expedition als Kernstück dieses “Open science” Projektes startet am 19. Januar 2018. Während der Expedition soll vor allem das offene Laborbuch konsequent geführt werden. Wenn es die Internetverbindung vom Schiff zulässt, soll es mindestens einmal am Tag ein update dort geben, so dass der Aufbau, die Fortschritte und Probleme nachvollziehbar dokumentiert werden. Außerdem sollen die erhaltenen Daten täglich auf das gitlab hochgeladen und (zumindest vorläufig) prozessiert werden. Als social media Komponente werden in regelmäßigen Abständen Blogeinträge geschrieben. Es ist geplant, ein Videotagebuch über einen YouTube channel zu machen. Allerdings hängt auch das von der Internetverbindung an Bord ab. Neben dem regulären Fahrtbericht ist geplant, nach der Fahrt die Methoden (Messmethoden an Bord, Driftexperiment) im open access Journal “Geoscientific Instrumentation, Methods and Data Systems” zu veröffentlichen.

II. Zusammenarbeit​ ​mit​ ​Fellows​ ​sowie​ ​Mentorinnen​ ​und​ ​Mentoren​ ​(max.​ ​3000​ ​Zeichen)[Bearbeiten]

A. Zusammenarbeit​ ​mit​ ​deiner​ ​Mentorin/deinem​ ​Mentor[Bearbeiten]

​Wie regelmäßig findet ein Austausch statt? Wie/ über welche Kanäle kommuniziert ihr? Wie hilfreich ist der Austausch für dich/ dein Forschungsvorhaben? Was wünschst du dir für die künftige Zusammenarbeit?

Die Zusammenarbeit mit meinem Mentor war außerordentlich hilfreich. Zusammen mit den wöchentlichen Kurzberichten, die über Google Docs geführt wurden, gab es wöchentliche Skype calls, in welchen der aktuelle Fortschritt beschrieben wurde. Dort wurden auch Probleme kurz diskutiert, und es gab immer hilfreiche Tipps für das weitere Vorgehen. Gerade für mich als Neuling hielt er viele gute Vorschläge zum Thema open science bereit. Leider fehlte mir oft die Zeit, alle seine Hinweise weiter zu verfolgen. Aber durch die Art, wie mein Mentor open science lebt, war es für mich sehr motivierend, da immer weiter reinzuschnuppern. Für die restliche Projektlaufzeit erhoffe ich mir ein unverändertes Vorgehen. Da für mich jetzt die Kernphase meines Projektes startet, hoffe ich da auf reges Feedback meines Mentors.

B. Austausch​ ​mit​ ​anderen​ ​Fellows[Bearbeiten]

​Inwiefern findet ein Austausch statt? Wie/ über welche Kanäle kommuniziert ihr? Wie hilfreich ist der Austausch für dich/ dein Forschungsvorhaben? Was wünschst du dir für die künftige Zusammenarbeit?

Über die Mailingliste und “Slack” stand man in gutem und schnellem Kontakt mit den Fellows. Darüber konnten allgemeine Infos schnell weitergegeben werden, aber auch spezifische Fragen wurden schnell in der Gruppe aufgenommen und geklärt. Auch wenn ich keinen direkten Austausch mit einem Fellow hatte, war es interessant, immer mal ein wenig in die Projekte der anderen hineinzuschauen. Eine große Bereicherung war für mich die Mischung zwischen fellows aus den “harten” und “weichen” Wissenschaften. Bei meiner täglichen Arbeit bin ich schon in meiner eigenen Blase gefangen, konnte mir so aber immer wieder Anregungen von anderen Fellows holen, die auch mal aus dem eigenen Bereich hinausgehen.


III. Kommunikation​ ​und​ ​Vernetzung​[Bearbeiten]

A. Kommunikationsaktivitäten​ ​mit​ ​Bezug​ ​zum​ ​Fellow-Programm[Bearbeiten]

Hast du bereits Kommunikationsaktivitäten​ ​mit​ ​Bezug​ ​zum​ ​Fellow-Programm/Offene Wissenschaft​ (Fachbeiträge und/oder Blogposts) initiiert oder planst du solche? Wenn ja, bitte beschreiben.

Im Rahmen des Projektes habe ich begonnen, sowohl die Vorbereitungen für die Fahrt als auch die eigentlichen Messungen an Bord in einem Git repository zu dokumentieren. Das Git über die Messungen an Bord soll so ausführlich sein, dass es später als Metadaten für den Datensatz dient. Da mein Projekt im Bereich der “harten Wissenschaft” angesiedelt ist, wird der Schwerpunkt der Kommunikation nach der Fahrt liegen. Dann geht es darum, die Daten in einem transparenten Verfahren auszuwerten, zu veröffentlichen und ins Gespräch mit anderen Wissenschaftler*innen zu kommen, um das Anliegen Open science voranzubringen. Außerdem wird die Fahrt durch einen Blog begleitet, in dem wir in unregelmäßigen Abständen über die Arbeiten an Bord berichten wollen. Da die Fahrt auch von der Künstlerin Lisa Hoffmann begleitet wird, die mit Photo- und Filmmaterial die Fahrt im Rahmen ihrer Forschungen das Verhalten von Menschen auf See untersucht, ist geplant ein Videotagebuch über einen eigenen Youtube Kanal zu erstellen. Da muss sich aber noch zeigen, ob das technisch möglich ist, da die Internetverbindung vom Schiff nicht ausreichen könnte. Der Beginn der Fahrt wird mit einer Pressemitteilung auf der GEOMAR Webseite begleitet werden, wo es vor allem auch um die Förderung im Rahmen des Fellow-Programms geht. Die an Bord verwendeten Methoden sollen zeitnah nach der Fahrt in einem Fachartikel in dem open access access Journal “Geoscientific Instrumentation, Methods and Data Systems” veröffentlicht werden.

B. Weitergabe von Wissen[Bearbeiten]

Konntest du bereits dein Wissen über Offene Wissenschaft an deiner oder an einer anderen wissenschaftlichen Einrichtung (z. B.: über Teilnahme an Veranstaltungen, eigene Vorträge oder Workshops, Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen) weitergeben oder auf das Thema Offene Wissenschaft aufmerksam machen? Bitte beschreiben.

  1. Was hat dabei gut funktioniert? Wo gab es Barrieren/Hindernisse?
  2. Wo benötigst du künftig Unterstützung von Mentorinnen und Mentoren und/oder seitens Wikimedia (z. B. Materialien (Fellow-Programm Flyer oder Rollup Leihgabe)und/oder Social-Media Unterstützung zur Bewerbung eurer Aktivitäten?
  3. Haben sich neue​ ​Kontakte​ ​oder​ ​Austauschmöglichkeiten​ ​mit​ ​Vertreterinnen​ ​und​ ​Vertretern aus​ ​der​ ​Community​ ​für​ ​Offene​ ​Wissenschaft​ gebildet? Bitte beschreiben.
  4. Haben sich neue​ ​Kontakte​ ​oder​ ​Austauschmöglichkeiten​ ​mit​ ​Vertreterinnen​ ​oder​ ​Vertretern mit​ ​den​ ​Wikimedia-Communitys​ gebildet? Bitte beschreiben.

Bisher habe ich meine Aktivitäten zum Thema open science auf mein näheres Umfeld begrenzt. Auf der Fahrtvorbesprechung habe ich das Thema open science den Fahrtteilnehmer*innen vorgestellt und habe auch aufgezeigt, wie ich mit meinen Daten umgehen will (open lab book, zeitnahe Veröffentlichung,...). Das Echo war eher verhalten. Hier denken viele, dass das Thema open mit der Veröffentlichung in “open access” Journals erledigt ist. Das Thema ist allerdings in meinem Bereich bisher auch stiefmütterlich behandelt worden, und es ist noch viel Aufklärungsarbeit zu erledigen. Das geht im Bereich der Naturwissenschaften immer noch am besten mit Fakten und klaren Beispielen. Daher habe ich hier zwei konkrete Ziele: Während der Forschungsreise werden täglich kurze Seminare zu den Forschungsthemen an Bord gehalten. Da werde ich an mindestens einem Termin das Thema open science auf die Agenda setzen, so dass schon in der Gruppe an Bord eine Diskussion angestoßen werden kann. Nach der Fahrt möchte ich gerne meine Erfahrungen in einem Fachbereichsseminar meinen Kolleg*innen am GEOMAR im Rahmen eines Vortrages schildern.


IV.​ ​Förderung​ ​von​ ​Offener​ ​Wissenschaft[Bearbeiten]

A. Neue Initiativen zur Förderung Offener Wissenschaft[Bearbeiten]

Sind seit dem Start des Fellow-Programms (neue) Initiativen​ ​zur​ ​Förderung​ ​Offener Wissenschaft​ an deiner wissenschaftlichen Einrichtung entstanden? Wenn ja, welche und wie konntest du diese unterstützen? Wenn nein, warum nicht? Bitte beschreiben.

Soweit ist noch keine direkte Initiative in meinem Umfeld entstanden. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Datenmanagement-Team entwickeln wir aber eine Art Anleitung für ein offenes Laborbuch mt sinnvoller Datenverwaltung (Rohdaten - Level 1-Daten - finale Daten). Wie oben beschrieben, startet das eigentliche Projekt ja mit der Ausfahrt mit dem Forschungsschiff. Daher ist geplant, den ganzen Prozess der Datenerhebung, Auswertung und Speicherung transparent zu gestalten. Da das für alle am GEOMAR Neuland ist, findet hier ein reger und spannender Austausch zwischen mir als Wissenschaftler, dem Datenmanagement Team und der Öffentlichkeitsarbeit statt. Wir wollen das aktuelle Projekt als Testcase benutzen, und die Erfahrungen sollen in die Entwicklung von entsprechenden Hilfsmitteln für die Wissenschaft fließen.

B. Initiativen zur Förderung Offener Wissenschaften[Bearbeiten]

Welche Möglichkeiten siehst du, um (eigene) Initiativen​ ​zur​ ​Förderung​ ​Offener​ ​Wissenschaften deiner wissenschaftlichen Einrichtung oder anderen wissenschaftlichen Einrichtungen anzustoßen​? Welche Herausforderungen und Chancen bestehen dort, um das Thema Offene Wissenschaft sichtbar/noch sichtbarer zu machen? Bitte beschreiben.

Das Thema open science ist aber in der Helmholtz Gemeinschaft hoch aufgehängt, so dass ich nach der Fahrt auch die Möglichkeiten am GEOMAR ausloten möchte, mit meinem Beispiel Werbung zu machen. Grundsätzlich sollte das Open Science Programm der Helmholtz Gesellschaft als “Steilvorlage” für eine Förderung solcher Projekte gelten. Zurzeit klafft hier aber noch eine Lücke zwischen Geschriebenem und Gelebtem. Da ich am GEOMAR gut vernetzt bin, sehe ich hier aber die Chance, mit meinem Projekt einen Beitrag zum Umdenken zu leisten. Die Vorstellung der Forschungsergebnisse soll dann dazu dienen, nicht nur die Ergebnisse zu verbreiten, sondern auch den Weg dahin. Hier hoffe ich noch, einige Mitstreiter während der Fahrt zu gewinnen. Abschließend lässt sich sagen, dass die größte Herausforderung das überzeugen der Kolleg*innen ist.Der Datenprotektionismus ist immer noch stark in den Köpfen verankert, auch wenn sich das Datenhandling ( z.B. Vergabe von doi’s für Datensätze) in den letzten Jahren stark verändert hat. Auch bei der Planung von Forschungsvorhaben, ist oft das Misstrauen größer als das Vertrauen. Das mag viele Gründe haben, die nicht nur mit open science zu lösen sind. Trotzdem denke ich das auch in meinem Gebiet open science die Zukunft ist. An vielen Stellen blickt es schon durch und ich denke es braucht ein paar Beispiele/Vorreiter, um zu zeigen was mit open science gemeint ist und wie es sich einfach und effektiv umsetzen lässt.